Frage zum Linksverkehr

[tom128]

Sollte ich es übersehen haben und dies das falsche Unterforum sein, bitte entschuldigt.

Da ich aber im Netz nicht fündig geworden bin, wollte ich euch fragen, ob ihr das genaue Datum kennt, wann zum letzten Mal im Linksverkehr gefahren wurde. Müsste Ende 1989 mit der Umstellung der Stadtbahn auf die U6 gewesen sein, oder täusche ich mich da jetzt total?

Vielen Dank schon mal im Voraus.

[13er]

Das kommt wie immer drauf an, was man da alles einrechnet.

Bei der Tramway war die Umstellung im September 1938. Allerdings gab es später auch noch Schnürstellen (eingleisige Abschnitte), wo die Gleise sich lagemäßig auf das linke Gleis vereinigten. Zählt das? Und was ist mit dem 26er? Der Hochabschnitt ist eine ganz klare Linksverkehrsstrecke. So gesehen gibt es ihn heute noch.

Wie war das eigentlich bei der Stadtbahn genau: Wurde da mit Stichtag Umstellung auf U6 der Rechtsverkehr eingeführt oder fuhr auch die Stadtbahn vorher schon während des Umbaumaßnahmen im Rechtsverkehr?

[oldtimer]

Die Umstellung auf Rechtsfahren erfolgte in Wien am 19.09.1938.

[tom128]

Das kommt wie immer drauf an, was man da alles einrechnet.

Bei der Tramway war die Umstellung im September 1938. Allerdings gab es später auch noch Schnürstellen (eingleisige Abschnitte), wo die Gleise sich lagemäßig auf das linke Gleis vereinigten. Zählt das? Und was ist mit dem 26er? Der Hochabschnitt ist eine ganz klare Linksverkehrsstrecke. So gesehen gibt es ihn heute noch.

Wie war das eigentlich bei der Stadtbahn genau: Wurde da mit Stichtag Umstellung auf U6 der Rechtsverkehr eingeführt oder fuhr auch die Stadtbahn vorher schon während des Umbaumaßnahmen im Rechtsverkehr?

Vielen Dank für die Antwort. Mit den Schnürlstellen und dem 26er hast du natürlich Recht. Mir gings vor allem um die Stadtbahn, da die ja wesentlich länger als die Straßenbahn (mit den von dir genannten, wenigen Ausnahmen) im Linksverkehr fuhr.

[nord22]

Die Linien G und GD waren von Samstag, 2. Juli 1988 bis Sonntag, 4. September 1988 wegen Neubau der Signalanlagen eingestellt. Mit der Wiederinbetriebnahme am 05.09.1988 wurde der Rechtsverkehr auf der Stadtbahn eingeführt.

nord22

[Paulchen]

Mir gings vor allem um die Stadtbahn, da die ja wesentlich länger als die Straßenbahn (mit den von dir genannten, wenigen Ausnahmen) im Linksverkehr fuhr.

Und wenn man Strecken, die nicht von den Wiener Linien betrieben werden, einbezieht, gibt es auch heute noch Linksverkehr in Wien – und zwar auf der Laaer Ostbahn sowie auf der Franz-Josefs-Bahn.

[tom128]

Die Linien G und GD waren von Samstag, 2. Juli 1988 bis Sonntag, 4. September 1988 wegen Neubau der Signalanlagen eingestellt. Mit der Wiederinbetriebnahme am 05.09.1988 wurde der Rechtsverkehr auf der Stadtbahn eingeführt.

nord22

Super, vielen herzlichen Dank für die ausführliche Antwort. 

[13er]

Die Linien G und GD waren von Samstag, 2. Juli 1988 bis Sonntag, 4. September 1988 wegen Neubau der Signalanlagen eingestellt. Mit der Wiederinbetriebnahme am 05.09.1988 wurde der Rechtsverkehr auf der Stadtbahn eingeführt.

Danke, genau das wollte ich wissen!

[Revisor]

Die Linien G und GD waren von Samstag, 2. Juli 1988 bis Sonntag, 4. September 1988 wegen Neubau der Signalanlagen eingestellt. Mit der Wiederinbetriebnahme am 05.09.1988 wurde der Rechtsverkehr auf der Stadtbahn eingeführt.

Ein bißchen genauer geht es noch (Quelle JB 1988):

[Revisor]

Leider sind auch die Jahresberichte nicht frei von Fehlern. Richtig muß die Meldung so lauten:

[Conducteur]

Bei der Stadtbahn wäre noch zu ergänzen, daß abgesehen von der Umstellung auf U-Bahn auf der Wiental- und Donaukanallinie, wo nach der Umstellung selbstverständlich Rechtsverkehr herrschte, der Abschnitt von Friedensbrücke  (knapp nördlich des Bahnsteigs) bis Heiligenstadt inklusive dem Bahnhof Heiligenstadt selbst bereits im Stadtbahnbetrieb ab 2.12.1972 in Rechtsverkehr betrieben wurde. Es gab ab diesem Datum bis zur Aufnahme des U-Bahnbetriebs zwei Stellen, an denen die Stadtbahnzüge auskreuzten:
a) einmal auf der Donaukanallinie unmittelbar nördlich des Bahnsteigs Friedensbrücke nach der Abzweigung des Gleisbogens Richtung Gürtel, und
b) auf der Gürtellinie unmittelbar vor der Einfahrt in den Bahnhof Heiligenstadt.

[Revisor]

Bei der Stadtbahn wäre noch zu ergänzen, daß abgesehen von der Umstellung auf U-Bahn auf der Wiental- und Donaukanallinie, wo nach der Umstellung selbstverständlich Rechtsverkehr herrschte, der Abschnitt von Friedensbrücke  (knapp nördlich des Bahnsteigs) bis Heiligenstadt inklusive dem Bahnhof Heiligenstadt selbst bereits im Stadtbahnbetrieb ab 2.12.1972 in Rechtsverkehr betrieben wurde. Es gab ab diesem Datum bis zur Aufnahme des U-Bahnbetriebs zwei Stellen, an denen die Stadtbahnzüge auskreuzten:
a) einmal auf der Donaukanallinie unmittelbar nördlich des Bahnsteigs Friedensbrücke nach der Abzweigung des Gleisbogens Richtung Gürtel, und
b) auf der Gürtellinie unmittelbar vor der Einfahrt in den Bahnhof Heiligenstadt.

Die Kreuzung auf der Gürtellinie erfolgte nicht so ganz unmittelbar vor der Bahnhofseinfahrt, sondern noch auf den gemauerten Viadukten vor Erreichen der Brücke über die Franz-Josefs-Bahn. Im Anhang ein Ausschnitt aus der "Eisenbahn" 2/1973, der die beiden Kreuzungen der Stadtbahn zeigt.