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Straßenbahn Wien => Allgemeines => Thema gestartet von: nord22 am 19. Juni 2025, 22:23:51

Titel: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: nord22 am 19. Juni 2025, 22:23:51
Unter https://wien.orf.at/stories/3310084/ (https://wien.orf.at/stories/3310084/) wird folgendes berichtet (Auszug):
"Diskussion um 365-Euro-Jahreskarte
Sowohl die Wiener Grünen als auch die Wiener FPÖ befürchten, dass die Jahreskarte der Wiener Linien schon bald verteuert wird. Im Koalitionsabkommen der rot-pinken Regierung wurde das 365-Euro-Ticket ausgeklammert, kritisieren die Grünen. Sie haben eine Online-Petition gestartet.
Wie die Grünen am Mittwoch bei einer Pressekonferenz sagten, zeichne sich ab, dass die Jahreskarte für einen Euro pro Tag wackeln würde. „Ein klares Bekenntnis zum 365-Euro-Ticket wurde seitens der rot-pinken Stadtregierung zuletzt vermieden und findet sich auch nicht im Koalitionsprogramm“, hieß es. Vor Einführung unter rot-grüner Stadtregierung der aktuell gültigen Jahreskarte 2012 kostete das Ticket der Wiener Linien für ein Jahr 449 Euro."

Eine nüchterne Betrachtung abseits der politischen Diskussion:
Aufgrund der für 2025 prognostizierten Neuverschuldung der Gemeinde Wien von rd. 2,2 Milliarden € war absehbar, dass der Preis von 365 € für die Jahreskarte (bei Einmalzahlung) nicht gehalten werden kann. Das Potential für Sparmaßnahmen bei der Instandhaltung der Infrastruktur und Fahrzeuge (Straßenbahn und U-Bahn) ist erschöpft. Betriebliche Sparmaßnahmen wie Intervallverlängerungen wurden ausgereizt - es wurde nicht bedacht, dass die Einwohnerzahl von Wien gestiegen ist (amtlich per 1. Januar 2024  2.005.760 Einwohner) und eine flächendeckende Kurzparkzone in Wien eingeführt wurde, was zu steigenden Fahrgastzahlen führt. Angebotsverbesserungen sind notwendig, diese müssen aber auch finanziert werden.   

Weiters sind die Personalkosten seit 2012 erheblich gestiegen. Mit dem Versetzen von Beamten (mit teuren Altverträgen) in den Ruhestand kann nicht mehr viel gespart werden, weil es nur mehr wenige Beamte bei den W.L. gibt.
Eine Subvention des Bundes für die 365-Euro Jahreskarte als "Klimaticket" ist aufgrund der aktuellen Finanzlage des Bundes illusorisch. Aus wirtschaftlichen Gründen ist eine Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte realistisch betrachtet nicht vermeidbar.

nord22 
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: abc am 19. Juni 2025, 22:51:37
Auch, wenn ich eine Preiserhöhung für die Jahreskarte auch für kaum vermeidbar halte, würde ich auch zusätzliche Sparmöglichkeiten bzw. Einnahmen für sinnvoll halten - zum Beispiel eine Beschleunigung von Bim und Bus, die diesen Namen verdient, und bei 10 Euro pro Monat fürs Parkpickerl muss auch bei weitem nicht Schluss sein.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: Cerberus2 am 20. Juni 2025, 06:07:50
Die gestiegene Einwohnerzahl darf aber nicht als Argument herhalten. Mehr Einwohner sind mehr potentielle und damit auch tatsächliche Kunden.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: abc am 20. Juni 2025, 06:12:12
... aber eben auch mehr notwendige Kapazitäten und deshalb ein erhöhter Fahrzeug-, Werkstatt- und Personalbedarf.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: DaedalusBC304 am 20. Juni 2025, 06:24:26
... aber eben auch mehr notwendige Kapazitäten und deshalb ein erhöhter Fahrzeug-, Werkstatt- und Personalbedarf.

Die Kapazitäten hat man aber ja nicht dementsprechend erhöht  ;)
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: MK am 20. Juni 2025, 06:52:33
Solange Österreich sich 30 Milliarden Euro Pensionszuschuss und 15 Milliarden Euro Schaden aus Korruption jedes Jahr leistet, funktioniert das Argument, dass man zu wenig Geld für sinnvolle Ausgaben habe und daher Angebote einschränken oder Preise erhöhen müsste, nicht.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: haidi am 20. Juni 2025, 07:51:10
Solange Österreich sich 30 Milliarden Euro Pensionszuschuss und 15 Milliarden Euro Schaden aus Korruption jedes Jahr leistet, funktioniert das Argument, dass man zu wenig Geld für sinnvolle Ausgaben habe und daher Angebote einschränken oder Preise erhöhen müsste, nicht.
Beim Pensionszuschuss sind einmal so viel abzurechnen, wie der Anteil der Arbeitnehmer an den Pensionsabgaben ist. Bei der Ausarbeitung des Sozialversicherungsgesetzes war vorgesehen, dass die Kosten für die Pensionen zu je einem Drittel von den Arbeitnehmer-, den Arbeitgeberbeiträgen und vom Staat getragen wird. Die Pensionszahlungen der Mindest- und Kleinstpensionisten, also des größten Teils der Pensionisten gehen praktisch zur Gänze wieder in die Wirtschaft.
Bei den Beamten wurde der Arbeitgeberbeitrag nicht eingeführt, weil man der Ansicht war, dass es wäre, als würde der Staat das Geld von der rechten in die linke Hosentasche umsteckt. Da wäre der doppelte Dienstnehmerbeitrag abzuziehen.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: MK am 20. Juni 2025, 08:16:02
Beim Pensionszuschuss sind einmal so viel abzurechnen, wie der Anteil der Arbeitnehmer an den Pensionsabgaben ist. Bei der Ausarbeitung des Sozialversicherungsgesetzes war vorgesehen, dass die Kosten für die Pensionen zu je einem Drittel von den Arbeitnehmer-, den Arbeitgeberbeiträgen und vom Staat getragen wird. Die Pensionszahlungen der Mindest- und Kleinstpensionisten, also des größten Teils der Pensionisten gehen praktisch zur Gänze wieder in die Wirtschaft.
Bei den Beamten wurde der Arbeitgeberbeitrag nicht eingeführt, weil man der Ansicht war, dass es wäre, als würde der Staat das Geld von der rechten in die linke Hosentasche umsteckt. Da wäre der doppelte Dienstnehmerbeitrag abzuziehen.

Ich spreche vom Pensionszuschuss, das sind die Ausgaben für Pensionen abzüglich der Beiträge (Dienstgeber und Dienstnehmer).

Die angebliche Drittelregelung (die nirgendwo niedergeschrieben ist) ist nur ein Rechentrick, in jedem Fall bezahlen es die jetzt Arbeitenden von ihrer Arbeitsleistung, es steht nur auf einer anderen Zeile am Lohnzettel.

Die meisten Pensionisten sind nicht arm oder hilfsbedürftig. Der Median-Pensionist hat ein höheres Nettoeinkommen als der Median-Arbeiter und nur etwas weniger als der Median-Angestellte, dafür ist das höchste Nettovermögen im Median in der Altersgruppe 60-69 zu finden.

Fazit: Eine Kürzung bei den Pensionisten zugunsten der Arbeitenden ist sozial nicht nur gerechtfertigt, sondern auch dringend notwendig.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: Klingelfee am 20. Juni 2025, 08:29:58
Fazit: Eine Kürzung bei den Pensionisten zugunsten der Arbeitenden ist sozial nicht nur gerechtfertigt, sondern auch dringend notwendig.

Und hast du schon einmal überlegt, wie viele Pensionisten jetzt schon am Existenzminimum leben. Und für Leute, die jetzt vor der Pension stehen wäre es auch zu spät, sich jetzt noch um eine zusatzpension umzuschauen.

Das ist genauso, wie mir der Schrei nach den Beamtenpensionen. Auch da gibt es viele Pensionisten, deren Pension bei weiten weniger als 2.000 Euro ausmacht. Viele sehen bei den Beamten immer nur die Politiker. Es gibt aber viele Beamte, die eben bei weiten weniger verdienen.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: abc am 20. Juni 2025, 08:34:07
... aber eben auch mehr notwendige Kapazitäten und deshalb ein erhöhter Fahrzeug-, Werkstatt- und Personalbedarf.

Die Kapazitäten hat man aber ja nicht dementsprechend erhöht  ;)

Noch ist der Preis ja auch nicht höher.  :)

Außerdem würde ich dem zumindest in dieser Pauschalität widersprechen. Es gab und gibt durchaus Kapazitätserweiterungen, z.B. wenn ab September das Angebot entlang des größten 26ers-Teils deutlich erhöht wird. Auch vor meiner Haustür, bei den Buslinien 76A und 76B, wurde in den letzten Jahren das Angebot zwischen Haidestraße und Enkplatz deutlich ausgeweitet. Die Morgenspitze auf der östlichen S80 wird zumindest durch ein paar Zusatzbahnen abgefangen. Zwischen Schlachthausgasse und Stadion verdoppelt der 18er die Kapazität gegenüber dem 77A (Daumen mal Pi: 211 x 9 = 1899 Plätze pro Stunde beim 18er gegenüber 80 x 12 = 960 Plätze pro Stunde beim 77A). Die größte Kapazitätserweiterung wird noch ein halbes Jahrzehnt auf sich warten lassen, die Inbetriebnahme der U2 zum Matzleinsdorfer Platz.

Natürlich gibt es auch Gegenbeispiele, beispielsweise die kurzen ULF am 5er. Aber da gibt es ja ab September durch den 12er hoffentlich etwas Entlastung. (Der 5er ist auch ein gutes Beispiel, wie sich die Wiener Linien zum Teil selbst im Weg stehen - zumindest am Wochenende gäbe es doch sicher genug lange ULF, um mit angemessenen Kapazitäten zu fahren.) Auch wären auf vielen Buslinien eigentlich Gelenkbusse notwendig (z.B. 5B) und Intervallvetdichtungen auf vielen Linien (z.B. 71 zwischen St. Marx und Schottentor oder wenigstens Börse an Sonntagen). Nur: wie finanzieren?

Natürlich trete ich nicht für eine deutliche Preiserhöhung ein und sehe die Notwendigkeit, parallel andere Einspar- und Einnahmepotenziale zu erschließen (siehe oben). Aber nach bald anderthalb Jahrzehnten wäre eine Preiserhöhung auch nicht so ungewöhnlich. Der deutschsprachige Staat, der über Jahrzehnte die Preise für Alltägliches wie Öffi-Fahrkarten und Semmeln eingefroren gelassen hat, ist Ende der 80er krachend gescheitert.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: MK am 20. Juni 2025, 08:43:06
Und hast du schon einmal überlegt, wie viele Pensionisten jetzt schon am Existenzminimum leben.

Von erheblicher materieller und sozialer Benachteiligung sind in der Altersgruppe ab 65 2% betroffen, in der Gesamtbevölkerung 4%, unter Kindern und Jugendlichen 5%. Pensionisten sind also seltener arm.

Sogar bei der sogenannten Armutsgefährdungsquote, bei der nur das Einkommen betrachtet wird und nicht das Vermögen, das wie gesagt bei Pensionisten höher ist als bei jeder anderen Gruppe, liegen die Personen ab 65 mit 16% nur knapp über der Gesamtbevölkerung von 14% und unter den Kindern und Jugendlichen mit 18%.

Kann man alles bei der Statistik Austria nachlesen: https://www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/einkommen-und-soziale-lage/armut

Zitat
Und für Leute, die jetzt vor der Pension stehen wäre es auch zu spät, sich jetzt noch um eine zusatzpension umzuschauen.

Aber nicht zu spät, ihr Vermögen für den Lebensunterhalt einzusetzen. Warum sollte die junge Familie mit zwei Kindern einem Pensionisten ermöglichen müssen, das 150-m²-Haus zu behalten, das er alleine bewohnt, obwohl sie sich selbst nur eine kleine Wohnung leisten kann? Für den Rest, der wirklich kein nennenswertes Einkommen und Vermögen hat, kann die Ausgleichszulage bleiben - das ist aber wie gesagt nur eine kleine Minderheit.

Zitat
Das ist genauso, wie mir der Schrei nach den Beamtenpensionen. Auch da gibt es viele Pensionisten, deren Pension bei weiten weniger als 2.000 Euro ausmacht. Viele sehen bei den Beamten immer nur die Politiker. Es gibt aber viele Beamte, die eben bei weiten weniger verdienen.

Die durchschnittliche Beamtenpension beträgt ungefähr 3.100 Euro und ist damit fast doppelt so hoch wie die durchschnittliche ASVG-Pension. Natürlich gehört so ein Missverhältnis abgedreht, die Beamten haben ja bei gleichem Gehalt sogar weniger eingezahlt.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: maybreeze am 20. Juni 2025, 08:55:08
Der Fluch der marketinggag-mäßigen Sprüchepolitik holt die Verantwortlichen ein: "Ein Euro im Tag - Pensionisten die Hälfte!"

Bei den Pensionisten hat man sich von dem markigen Spruch längst verabschiedet - der eine Euro pro Tag ist - wie so manche "Hunderter" oder gar "Tausender" - im kollektiven Gedächtnis hängen geblieben und wird (politisch) verteidigt.

Schleichend und ohne großes Aufsehen wurden mittlerweile alle übrigen städtischen Entgelte kräftig erhöht.

Manchmal ist Sprücheklopfen in der Langzeitbetrachtung kontraproduktiv - obwohl wir alle wissen, dass inflationsbedingt unser aller Beitrag fällig ist.



Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: haidi am 20. Juni 2025, 09:01:48
Die durchschnittliche Beamtenpension beträgt ungefähr 3.100 Euro und ist damit fast doppelt so hoch wie die durchschnittliche ASVG-Pension. Natürlich gehört so ein Missverhältnis abgedreht, die Beamten haben ja bei gleichem Gehalt sogar weniger eingezahlt.
Das ist aber auch dem hohen Akademiker-Anteil geschuldet. Abgesehen davon war das Besoldungssystem so ausgelegt, dass man sich mit Kindern kaum etwas leisten konnte, seine Enkel aber gut versorgen konnte. Ich selbst habe 1977 als HTL-Absolvent mit 6.000 ATS angefangen, wo andere in der Privatwirtschaft wesentlich mehr verdient haben. Da wurde mir gesagt, um das Geld tät ich aber nicht beim Bund arbeiten. In meinem 5. Lebensjahrzehnt, als die aus der Privatwirtschaft keine Arbeit mehr fanden hieß es "Du hast es gut, du  bist Beamter". Die Antwort: Hättest nur das Geld ausgegeben, das ich zur Verfügung hatte und den Rest angelegt, braucherst nichts mehr arbeiten und hättest im Monat genau so viel wie ich.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: JochenK am 20. Juni 2025, 09:51:41
Schön das der letzte Wahlkampf schon so lange her ist wo
der Preis von oberster Stelle als fix versprochen wurde.

Aber wen interessiert schon das politische Geschwätz von gestern…..
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: Klingelfee am 20. Juni 2025, 10:06:04
Zitat
Und für Leute, die jetzt vor der Pension stehen wäre es auch zu spät, sich jetzt noch um eine zusatzpension umzuschauen.

Aber nicht zu spät, ihr Vermögen für den Lebensunterhalt einzusetzen. Warum sollte die junge Familie mit zwei Kindern einem Pensionisten ermöglichen müssen, das 150-m²-Haus zu behalten, das er alleine bewohnt, obwohl sie sich selbst nur eine kleine Wohnung leisten kann? Für den Rest, der wirklich kein nennenswertes Einkommen und Vermögen hat, kann die Ausgleichszulage bleiben - das ist aber wie gesagt nur eine kleine Minderheit.

Und hast du dir schon einmal überlegt, dass es für die Pensionisten billiger ist, eine 150 m² Haus zu bewohnen, als in eine 70 m² umzuziehen.

Ganz zu schweigen, dass dannd ei ganzen sozialen Kontakte weg sind, weil eine kleiner Wohnung meistens nicht in der Gegend vorhanden ist, wo der jahrzehnte lange Lebensmittelpunkt der Pensionisten war.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: MK am 20. Juni 2025, 10:48:36
Und hast du dir schon einmal überlegt, dass es für die Pensionisten billiger ist, eine 150 m² Haus zu bewohnen, als in eine 70 m² umzuziehen.

Wenn das 150-m²-Haus abbezahlt ist, er es verkauft und eine vergleichbar ausgestattete 70-m²-Wohnung kauft, dann bleibt ihm etwas übrig, womit er seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. (Oder auch für Spaßausgaben verwenden kann - am Friedhof bringt ihm weder Haus noch Geld etwas.)

Zitat
Ganz zu schweigen, dass dannd ei ganzen sozialen Kontakte weg sind, weil eine kleiner Wohnung meistens nicht in der Gegend vorhanden ist, wo der jahrzehnte lange Lebensmittelpunkt der Pensionisten war.

Die Idee hinter der Pension ist, dass du weiter ein würdiges Leben führen kannst, wenn du zu alt bist, um arbeiten zu können - nicht den gleichen Lebensstandard halten zu können, ohne auf das eigene Vermögen zurückgreifen zu müssen, wenn du keine Lust zum Arbeiten mehr hast.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: Nulltarif am 20. Juni 2025, 13:00:21
Die Diskussion hier klingt für mich nach Neiddebatte.

Der eine Euro pro Tag war ein guter Werbeslogan in einer Zeit, als man für die Öffis noch Werbung machen musste. Diese Zeiten sind (u.a. dank flächendeckender Parkraumbewirtschaftung) längst vorbei, und wenn man sich die Teuerung auf allen anderen Gebieten anschaut, kann eine Preisanpassung der Jahreskarte für Wien nichts Verwerfliches sein.
Mein konkreter Vorschlag (auch, um die ursprüngliche Ankündigung nicht ganz fallen zu lassen): Jahreskarte ermäßigt (u.a. für Pensionisten): 365 €, Normalpreis 499 € (das ergibt knapp 1,40 €/Tag, und das ist für das Gebotene immer noch sehr billig. Der Vergleich mit dem Ausland - ausgenommen Luxembourg - macht mich sicher).
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: N1 am 20. Juni 2025, 13:45:44
Die Diskussion hier klingt für mich nach Neiddebatte.
Außerdem wohnen in Häusern zumeist Familien. Ziehen die Kinder aus, wohnen darin Paare. Stirbt einer der (Ehe-) Partner, dann ist es wahrscheinlich, dass die verbliebene Person früher oder später in ein Pflegeheim zieht. Selbst wenn nicht: Spätestens nach deren Ableben wird geerbt und das Spiel beginnt von Neuem. Wenn schon Neiddebatte, dann eher Arm gegen Reich als Jung gegen Alt. Aber egal, beide Arten von Neiddebatten werden keine Änderungen im Sinne ihrer Urheber mit sich ziehen, da die politischen Mehrheitsverhältnisse dem entgegenstehen.

Zitat
Diese Zeiten sind (u.a. dank flächendeckender Parkraumbewirtschaftung) längst vorbei, und wenn man sich die Teuerung auf allen anderen Gebieten anschaut, kann eine Preisanpassung der Jahreskarte für Wien nichts Verwerfliches sein.
Es war klar, dass der eine Euro pro Tag auf die Dauer wegen der Inflation nicht haltbar sein wird. Freudig in die Hände paschen muss man aber angesichts der erwartbaren saftigen Preiserhöhung trotzdem nicht.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: MK am 20. Juni 2025, 13:52:43
Außerdem wohnen in Häusern zumeist Familien.

Falsch, inzwischen wohnen in der Mehrheit der Einfamilienhäuser (57,4%) nur noch eine oder zwei Personen, in 35,1% lebt eine Familie. In Wien (und im Burgenland) gibt es sogar mehr Einpersonen-EFH als Familien-EFH.

Quelle: https://www.derstandard.at/story/3000000221352/das-einfamilienhaus-ist-immer-oefter-nur-ein-einpersonenhaus

Ansonsten: "Neiddebatte" ist das "Argument" derjenigen, die kein Argument haben, weil sie nicht einmal die Fakten akzeptieren wollen. "It is difficult to get a man to understand something, when his salary depends on his not understanding it." (Upton Sinclair)
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: N1 am 20. Juni 2025, 14:13:43
Außerdem wohnen in Häusern zumeist Familien.

Falsch, inzwischen wohnen in der Mehrheit der Einfamilienhäuser (57,4%) nur noch eine oder zwei Personen, in 35,1% lebt eine Familie. In Wien (und im Burgenland) gibt es sogar mehr Einpersonen-EFH als Familien-EFH.

Quelle: https://www.derstandard.at/story/3000000221352/das-einfamilienhaus-ist-immer-oefter-nur-ein-einpersonenhaus
Touché! :) Ich glaube aber kaum, dass Häuser überwiegend von Singles oder Paaren gebaut bzw. erworben werden. Wie auch immer, soll ruhig eine politische Gruppierung mit der Forderung, ältere Pärchen oder greise Alleinstehende aus ihren Häusern zu drängen, auf Wählerstimmenfang gehen. Viel Spaß dabei!

Wenn Neiddebatte zu garstig klingt, dann nennen wir es halt Verteilungsdebatte: Alt gegen Jung, Reich gegen Arm, Aus- gegen Inländer. Dass Wien binnen eines Vierteljahrhunderts eine Bevölkerungszunahme von 1,6 auf 2 Millionen zu verzeichnen hatte, wird auf den Wohnungs- und Hausmarkt wohl auch einen gewissen Druck ausgeübt haben.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: MK am 20. Juni 2025, 14:19:44
Wie auch immer, soll ruhig eine politische Gruppierung mit der Forderung, ältere Pärchen oder greise Alleinstehende aus ihren Häusern zu drängen, auf Wählerstimmenfang gehen. Viel Spaß dabei!

Die Forderung nennt man natürlich nicht "Alte aus den Häusern drängen", sondern "jungen Familien ein Haus und ein gutes Leben ermöglichen". Der Rest ergibt sich automatisch - und wenn man die Verzerrung beseitigt, dass man erst ab 16 wählen darf, dann aber mit gleichem Stimmgewicht bis Ultimo, obwohl man immer kürzer mit den Konsequenzen der Entscheidungen leben muss, hat sie durchaus auch politische Chancen.

Zitat
Wenn Neiddebatte zu garstig klingt, dann nennen wir es halt Verteilungsdebatte: Alt gegen Jung, Reich gegen Arm, Aus- gegen Inländer. Dass Wien binnen eines Vierteljahrhunderts eine Bevölkerungszunahme von 1,6 auf 2 Millionen zu verzeichnen hatte, wird auf den Wohnungs- und Hausmarkt wohl auch einen gewissen Druck ausgeübt haben.

Unabhängig davon sollte es eigentlich Konsens sein, dass eine sozialstaatliche Maßnahme von Reich nach Arm umverteilen sollte und nicht umgekehrt.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: T1 am 20. Juni 2025, 14:25:48
Außerdem wohnen in Häusern zumeist Familien.

Falsch, inzwischen wohnen in der Mehrheit der Einfamilienhäuser (57,4%) nur noch eine oder zwei Personen, in 35,1% lebt eine Familie. In Wien (und im Burgenland) gibt es sogar mehr Einpersonen-EFH als Familien-EFH.

Quelle: https://www.derstandard.at/story/3000000221352/das-einfamilienhaus-ist-immer-oefter-nur-ein-einpersonenhaus
Touché! :) Ich glaube aber kaum, dass Häuser überwiegend von Singles oder Paaren gebaut bzw. erworben werden. Wie auch immer, soll ruhig eine politische Gruppierung mit der Forderung, ältere Pärchen oder greise Alleinstehende aus ihren Häusern zu drängen, auf Wählerstimmenfang gehen. Viel Spaß dabei!
So wie es hier formuliert wird, ist es natürlich ein wenig komisch, besonders im Bezug auf Ursache und Wirkung, aber den Kern des Problems trifft es schon recht gut: Es gibt in Österreich, gerade am sogenannten "Land", immer noch viel zu wenig Angebot abseits des klassischen Einfamilienhauses. Das ist halt für einen Lebenszeitraum möglicherweise (persönlich, gesamtgesellschaftlich ist es das sowieso nie) nur ein kleines Problem, aber in zunehmenden Alter oder bei geänderter Lebenssituation schwierig. Natürlich gibt es immer noch diverse andere Faktoren, aber würde es mehr Angebot (leistbarer Geschoßwohnbau, Genossenschaftswohnungen, unterstütze Wohnformen) geben, wäre es weitaus attraktiver insbesondere für Pensionist:innen, nicht alleine oder zu zweit im Haus zu bleiben. Das ist ja für die auch nicht lustig, sowohl vom Aufwand her, als auch von der Barrierefreiheit und Selbstständigkeit (Autoabhängigkeit). Dann könnten auch mehr Häuser frei werden für junge Familien.

Ob das aber sinnvoll ist, das steht auf einem anderen Blatt – auch für diese fehlen nämlich oft die attraktiven Alternativangebote im ländlichen Umfeld, dass diese dann am Ende doch lieber ein Einfamilienhaus wollen, zum Teil nur weil sie in der Region bleiben möchten. Oft wäre aber eine große Wohnung mit Freiraum und gut durchdachten Gemeinschaftsflächen sozial, ökonomisch als auch ökologisch viel besser.

Wieso sollen im Übrigen nicht Paare Häuser erwerben oder bauen? Gerade die sind (vorm Kinder kriegen) eine der Hauptzielgruppen.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: N1 am 20. Juni 2025, 14:46:09
Die Forderung nennt man natürlich nicht "Alte aus den Häusern drängen", sondern "jungen Familien ein Haus und ein gutes Leben ermöglichen". Der Rest ergibt sich automatisch - und wenn man die Verzerrung beseitigt, dass man erst ab 16 wählen darf, dann aber mit gleichem Stimmgewicht bis Ultimo, obwohl man immer kürzer mit den Konsequenzen der Entscheidungen leben muss, hat sie durchaus auch politische Chancen.
Die von dir genannte Beseitigung der "Verzerrung" muss aber auch erst mal umgesetzt werden. Das schau ich mir an, dass sich für eine derartige Gesamtänderung der Bundesverfassung (Abgehen vom gleichen Wahlrecht) eine Mehrheit sowohl im Nationalrat als auch in der Bevölkerung findet. Die, die das gleiche Wahlrecht abschaffen wollen, sollten im Übrigen bedenken, dass andere diesbezügliche Vorschläge auch sie treffen könnten.

Zitat
Unabhängig davon sollte es eigentlich Konsens sein, dass eine sozialstaatliche Maßnahme von Reich nach Arm umverteilen sollte und nicht umgekehrt.
Wer in einem Haus zu wohnen beabsichtigt, der zählt für mich nicht zu den Armen.

Wieso sollen im Übrigen nicht Paare Häuser erwerben oder bauen? Gerade die sind (vorm Kinder kriegen) eine der Hauptzielgruppen.
Gemeint waren klarerweise Familien und Paare, die Kinder bekommen (wollen).
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: haidi am 20. Juni 2025, 14:48:51
Meine nicht angeheiratete Schwiegermutter hat in einem Privaten Seniorenheim von Senecura(?) in Meidling gewohnt. Hat damals so um die 2.500 /Monat gekostet. Sie hat das Geld gehabt (Lehrerin, Mann Gendarm - Witwenpension). Sie hat eine Wohnung in der Auhofstraße in Ober St. Veit gehabt. Sie hat gemeint, im Seniorenheim habe ich viele Menschen meiner Altersgruppe, das gibt viele Sozialkontakte, da wirds nicht fad. Sie war ziemlich beschäftigt, mit Kartenspielen, Schwimmen und sonstige Gruppen.

Am Land ist es meist so, dass wenn die Eltern sterben, die kinder schon alle ein Haus haben. Das Elternhaus kann man nur mehr auf den Markt schmeißen, entspricht aber nicht dem Standard, den die Kinder in ihren Häusern haben. Die Einfamilienhäuser vermehren sich wie das Reiskorn auf dem Schachbrett  >:D
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: abc am 20. Juni 2025, 14:58:52
Bei der Diskussion sollte man übrigens auch nicht vergessen, dass die Fahrpreise mitnichten seit 2012 konstant geblieben sind, ganz im Gegenteil. Die Preise für andere Fahrkarten sind deutlich gestiegen. So kostete die Einzelkarte mit Einführung der 365-Euro-Jahreskarte 2,00 Euro (https://www.vienna.at/alte-fahrscheine-der-wiener-linien-bleiben-bis-31-12-2012-gueltig/3232741), inzwischen sind es 2,40 Euro, also eine Steigerung von 20 Prozent. Dabei ist aber noch gar nicht berücksichtigt, dass zwischenzeitlich die Kurzstrecke und die 8-Tage-Klimakarte abgeschafft wurden. Im Einzelfall dürfte die Steigerung wesentlich höher sein.

Die Monatskarte kostete 2012 noch 45 Euro, heute die (natürlich flexiblere) 31-Tage-Karte 51 Euro online bzw. 58,70 Euro übertragbar, also bis zu +30 %.

Erhält man die 365-Euro-Karte, ist bei den anderen Tarifangeboten davon auszugehen, dass deren Preise umso stärker steigen.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: MK am 20. Juni 2025, 14:59:55
Die von dir genannte Beseitigung der "Verzerrung" muss aber auch erst mal umgesetzt werden. Das schau ich mir an, dass sich für eine derartige Gesamtänderung der Bundesverfassung (Abgehen vom gleichen Wahlrecht) eine Mehrheit sowohl im Nationalrat als auch in der Bevölkerung findet. Die, die das gleiche Wahlrecht abschaffen wollen, sollten im Übrigen bedenken, dass andere diesbezügliche Vorschläge auch sie treffen könnten.

Damit muss ich leben - genauso wie ich damit leben muss, dass ich als österreichischer Staatsbürger mit wenigen Ausnahmen nirgendwo anders wahlberechtigt bin, auch wenn dort mein Wohnsitz ist, aber ich umgekehrt die österreichische Staatsbürgerschaft durch das Glück der Geburt erworben habe, während andere sie sich erarbeiten müssen.

Zitat
Wer in einem Haus zu wohnen beabsichtigt, der zählt für mich nicht zu den Armen.

"Beabsichtigen" kann man viel, auch ohne Geld - aber ich gebe dir Recht, dass jemand, der in einem Haus wohnt, das ihm selbst gehört, üblicherweise kein Armer ist. Aber wie wir festgestellt haben, sind es die Pensionisten, die häufiger im Haus wohnen, und nicht die Arbeitenden. Also ist die Pension eine Sozialleistung, die in die falsche Richtung umverteilt.

Meine nicht angeheiratete Schwiegermutter hat in einem Privaten Seniorenheim von Senecura(?) in Meidling gewohnt. Hat damals so um die 2.500 /Monat gekostet. Sie hat das Geld gehabt (Lehrerin, Mann Gendarm - Witwenpension). Sie hat eine Wohnung in der Auhofstraße in Ober St. Veit gehabt. Sie hat gemeint, im Seniorenheim habe ich viele Menschen meiner Altersgruppe, das gibt viele Sozialkontakte, da wirds nicht fad. Sie war ziemlich beschäftigt, mit Kartenspielen, Schwimmen und sonstige Gruppen.

Wobei die Kausalität in die andere Richtung geht: In Deutschland, wo die Pensionen bekanntlich deutlich niedriger sind, bekommst du Vergleichbares um weniger als die Hälfte, weil es sich die Pensionisten sonst nicht leisten könnten und lieber in einer normalen Wohnung bleiben. Erst wenn Pflegebedürftigkeit dazukommt, wo es dann keine Alternative mehr gibt, gleichen sich die Preise an.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: T1 am 20. Juni 2025, 16:23:19
Bei der Diskussion sollte man übrigens auch nicht vergessen, dass die Fahrpreise mitnichten seit 2012 konstant geblieben sind, ganz im Gegenteil. Die Preise für andere Fahrkarten sind deutlich gestiegen. So kostete die Einzelkarte mit Einführung der 365-Euro-Jahreskarte 2,00 Euro (https://www.vienna.at/alte-fahrscheine-der-wiener-linien-bleiben-bis-31-12-2012-gueltig/3232741), inzwischen sind es 2,40 Euro, also eine Steigerung von 20 Prozent. Dabei ist aber noch gar nicht berücksichtigt, dass zwischenzeitlich die Kurzstrecke und die 8-Tage-Klimakarte abgeschafft wurden. Im Einzelfall dürfte die Steigerung wesentlich höher sein.

Die Monatskarte kostete 2012 noch 45 Euro, heute die (natürlich flexiblere) 31-Tage-Karte 51 Euro online bzw. 58,70 Euro übertragbar, also bis zu +30 %.

Erhält man die 365-Euro-Karte, ist bei den anderen Tarifangeboten davon auszugehen, dass deren Preise umso stärker steigen.
Die 365 € sind aber ein rein politisch festgesetzter Preis, den halt mit anderen (eher von wirtschaftlichen Kennzahlen ausgehenden) Preisen zu vergleichen ist halt auch mäh.

Übrigens ist der Benzinpreis (im Grunde genauso willkürlich weil Ölkartell) im Durchschnitt von 2012 von 1,454 € bis 2024 auf 1,568 € gestiegen. Das sind 7-8%, da wären wir bei der Jahreskarte bei etwa 400€.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: haidi am 20. Juni 2025, 16:57:22
Die 365 hätten 100 sein sollen.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: maybreeze am 20. Juni 2025, 18:11:36
Ich denke, dass eine Preiserhöhung gerechtfertigt ist - zahlen tun wir ohnehin alle, direkt oder indirekt über Subvention.

Meine Anmerkung bezog sich mehr auf die Tatsache, dass man von markigen Werbesprüchen nur schlecht wegkommt und letztlich leeren Diskussionsstoff erzeugt. Weniger Markiges und dann weniger Preiserhöhungsprobleme wäre mein Vorschlag.

Das Auto vor der Tür kostet monatlich rund 4-500 € - da meckert man zwar am Stammtisch, zahlt aber brav ...
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: hiller_michael am 20. Juni 2025, 19:04:45
Schwachsinn der Wiener Linien. Hier in Mississauga, Kanada - außerhalb von Toronto fahren Senioren mit 1. Juli frei in den Öffentlichen. Preise für die anderen ändert sich nicht. Und die Intervalle hier sind wirklich nicht die besten. Man wartet von einem Bus zum nächsten zwischen 20 und 25 Minuten. Eine Geldfrage ist es sicherlich nicht. Vielleicht sollten die Herrn Politiker nicht so viel bezahlt bekommen, dann würde mehr Geld für andere Sachen da sein.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: Tatra83 am 20. Juni 2025, 21:27:56
Bei der ganzen Debatte darf bitte nicht vergessen werden, dass die 365€-Jahreskarte in erster Linie ein beachtenswerter Coup war. Im Rampenlicht wurde die Vergünstigung von damals 449 EUR auf 365 EUR fleißig unters Volk gebracht. Für einen Angestellten, der in Wien arbeitet, kam damals die so genannte Dienstgeber-Abgabe (DGA) mit 50 Cent pro Woche dazu. Das waren 26 EUR pro Jahr. Man bezahlte also knapp 475 EUR für die Jahreskarte inkl. DGA. Mit Einführung des 365-EUR-Tickets stieg die DGA auf 2 EUR pro Woche, also ca. 104 EUR pro Jahr. Man bezahlte dann 443 EUR pro Jahr für Jahreskarte und DGA. Es wurde also geringfügig günstiger und dennoch blieb bei den Leuten der eine Euro pro Tag hängen.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: Fahzeug Technik am 20. Juni 2025, 21:29:07
Also ich bin gegen eine generelle Vergünstigung für Senioren, die meisten haben's eh. Stattdessen sollte es für die Jugendlichen erschwinglich bleiben.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: Nulltarif am 20. Juni 2025, 21:51:42
Schwachsinn der Wiener Linien. Hier in Mississauga, Kanada - außerhalb von Toronto fahren Senioren mit 1. Juli frei in den Öffentlichen. Preise für die anderen ändert sich nicht. Und die Intervalle hier sind wirklich nicht die besten. Man wartet von einem Bus zum nächsten zwischen 20 und 25 Minuten. Eine Geldfrage ist es sicherlich nicht. Vielleicht sollten die Herrn Politiker nicht so viel bezahlt bekommen, dann würde mehr Geld für andere Sachen da sein.

Ich verstehe leider überhaupt nicht, was Du uns sagen willst (außer, dass die bösen Politiker schuld am Geldmangel sind).
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: coolharry am 21. Juni 2025, 07:42:24
Also ich bin gegen eine generelle Vergünstigung für Senioren, die meisten haben's eh. Stattdessen sollte es für die Jugendlichen erschwinglich bleiben.
Jugendliche ( bis 24) haben in Wien eh das Top Jugendticket. Dieses ist letztes Jahr auch teurer geworden aber immer noch unschlagbar im Preis. Für 86 Euro durch Ostösterreich. Für ein ganzes Jahr. Da zahlen ja selbst die Senioren mehr.

Persönlich verstehe ich die Aufregung über eine eventuelle Preiserhöhung bei der Jahreskarte nicht. Alles wird teurer. Beim Müll und beim Abwasser kommt man auch nicht aus. Also warum die nicht auf moderatem Niveau auf, sagen wir Mal 400 €, anheben. Ist immer noch günstig und wird wohl nur die suderanten zum Aufgeben ihrer Jahreskarte bewegen.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: abc am 21. Juni 2025, 07:56:28
Persönlich verstehe ich die Aufregung über eine eventuelle Preiserhöhung bei der Jahreskarte nicht. Alles wird teurer. Beim Müll und beim Abwasser kommt man auch nicht aus. Also warum die nicht auf moderatem Niveau auf, sagen wir Mal 400 €, anheben. Ist immer noch günstig und wird wohl nur die suderanten zum Aufgeben ihrer Jahreskarte bewegen.

:up:

Gut 10 % Steigerung nach 13 Jahren hielte ich auch für vertretbar; wie geschrieben, bei der Einzelkarte war die Steigerung deutlich höher, besonders für Kurzstrecken oder frühere Nutzende der 8-Tage-Klimakarte.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: pTn am 21. Juni 2025, 08:41:46
Die Inflation seit 2012 ist rund 44% (siehe https://www.wko.at/statistik/prognose/inflation.pdf), wenn das Ticket damals 449,- gekostet hat, dann wäre der Preis heute 646,50. Das halte ich bei gebotenem Angebot auch für ok.
Der Seniorenpreis kam auch daher, dass es werktags erst ab 9 Uhr galt (als Lenkungsmaßnahme zur Entlastung der HVZ). Dann kamen Proteste und so blieb der Preis und die ganztägige Verfügbarkeit kam dazu.
Meine Ansicht nach ergibt sich die Nutzung der Öffis weniger aus dem günstigen Preis, denn aus dem Angebot; bei miesem Angebot kannst Du Nulltarif machen und trotzdem fährt niemand.
Ich bin für einen einheitlichen, vertretbaren Preis (d.h. auch 600,- für die Jahreskarte ist weit weg von unmoralisch, das sind 50,- pro Monat) und für Menschen die sozial sehr schwach sind eine entsprechende Förderung. (und nicht Gießkanne billig für alle.)
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: Katana am 21. Juni 2025, 09:18:43
Die 365 hätten 100 sein sollen.
Mir fehlt eine Begründung.

Also ich bin gegen eine generelle Vergünstigung für Senioren, die meisten haben's eh.
Aber die Senioren haben generell ein geringeres Einkommen als der Durchschnitt der Berufstätigen. Deswegen ist eine Vergünstigung nachvollziehbar.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: U4 am 21. Juni 2025, 09:39:57
Also ich bin gegen eine generelle Vergünstigung für Senioren, die meisten haben's eh. Stattdessen sollte es für die Jugendlichen erschwinglich bleiben.
Bitte verallgemeinere nicht!
Sonst hätten viele Sozialmärkte nicht einen so starken Zuspruch
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: Taurus am 21. Juni 2025, 10:55:30
Man sollte die Relationen der Fahrpreise im öffentlichen Verkehr generell einmal hinterfragen ( Einzeltickets vs Jahreskarte / Sparschiene vs Normalpreis).
Immerhin ein hoch subventionierter Bereich. Profitieren können aber nur Leute die das System viel nutzen oder früh buchen können. Nicht sehr sozial.

Meine Familie kommt bald auf Besuch nach Wien ( aus einer Gemeinde die einmal eine Zeit zu Wien gehörte) und auf Grund der Einzelticketpreise war meine Empfehlung: Kommts mitn Auto...

Den Preis der Jahreskarte anzuheben ist jedenfalls gerechtfertigt.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: haidi am 21. Juni 2025, 11:07:46
Die 365 hätten 100 sein sollen.
Mir fehlt eine Begründung.
Frau Vassilakou hat in Wien mit einer 100-Euro-Jahreskarte Wahlkampf gemacht und dann  mit der SPÖ eine Koalition gebildet, bei der sie zwar nicht die 100, aber die 365 durchgedrückt hat.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: Fahzeug Technik am 21. Juni 2025, 12:05:43
Also ich bin gegen eine generelle Vergünstigung für Senioren, die meisten haben's eh. Stattdessen sollte es für die Jugendlichen erschwinglich bleiben.
Bitte verallgemeinere nicht!
Sonst hätten viele Sozialmärkte nicht einen so starken Zuspruch
Darum habe ich geschrieben "generelle". Alles klar?
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: siwo am 21. Juni 2025, 15:21:22
Beim Pensionszuschuss sind einmal so viel abzurechnen, wie der Anteil der Arbeitnehmer an den Pensionsabgaben ist. Bei der Ausarbeitung des Sozialversicherungsgesetzes war vorgesehen, dass die Kosten für die Pensionen zu je einem Drittel von den Arbeitnehmer-, den Arbeitgeberbeiträgen und vom Staat getragen wird. Die Pensionszahlungen der Mindest- und Kleinstpensionisten, also des größten Teils der Pensionisten gehen praktisch zur Gänze wieder in die Wirtschaft.
Bei den Beamten wurde der Arbeitgeberbeitrag nicht eingeführt, weil man der Ansicht war, dass es wäre, als würde der Staat das Geld von der rechten in die linke Hosentasche umsteckt. Da wäre der doppelte Dienstnehmerbeitrag abzuziehen.

Ich spreche vom Pensionszuschuss, das sind die Ausgaben für Pensionen abzüglich der Beiträge (Dienstgeber und Dienstnehmer).

Die angebliche Drittelregelung (die nirgendwo niedergeschrieben ist) ist nur ein Rechentrick, in jedem Fall bezahlen es die jetzt Arbeitenden von ihrer Arbeitsleistung, es steht nur auf einer anderen Zeile am Lohnzettel.

Die meisten Pensionisten sind nicht arm oder hilfsbedürftig. Der Median-Pensionist hat ein höheres Nettoeinkommen als der Median-Arbeiter und nur etwas weniger als der Median-Angestellte, dafür ist das höchste Nettovermögen im Median in der Altersgruppe 60-69 zu finden.

Fazit: Eine Kürzung bei den Pensionisten zugunsten der Arbeitenden ist sozial nicht nur gerechtfertigt, sondern auch dringend notwendig.

Sehe ich nicht so. Ich habe mehr als 47 Jahre in das System eingezahlt und 35 Jahre Höchstbeiträge. Die Diskussion möchte ich aber nicht führen, hier schon gar nicht.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: pTn am 21. Juni 2025, 16:37:00
Man sollte die Relationen der Fahrpreise im öffentlichen Verkehr generell einmal hinterfragen ( Einzeltickets vs Jahreskarte / Sparschiene vs Normalpreis).
Immerhin ein hoch subventionierter Bereich. Profitieren können aber nur Leute die das System viel nutzen oder früh buchen können. Nicht sehr sozial.

Meine Familie kommt bald auf Besuch nach Wien ( aus einer Gemeinde die einmal eine Zeit zu Wien gehörte) und auf Grund der Einzelticketpreise war meine Empfehlung: Kommts mitn Auto...

Den Preis der Jahreskarte anzuheben ist jedenfalls gerechtfertigt.

Ja, vielleicht ist es am sinnvollsten zwei Tickets zu haben: ein Tagesticket, so um 7 Euro für den jeweiligen Verkehrsverbund und eine Jahreskarte um 700,-.
Damit erspart man sich das Herumgetue mit Tarifen, Entfernungen, Zonen etc., hat eine garantierte einfache Buchung und gesamthaft betrachtet wird es finanziell nicht so viel Unterschied machen.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: MK am 21. Juni 2025, 21:21:01
Sehe ich nicht so. Ich habe mehr als 47 Jahre in das System eingezahlt und 35 Jahre Höchstbeiträge.

Ich verweise auf das Zitat von Upton Sinclair.

Ja, vielleicht ist es am sinnvollsten zwei Tickets zu haben: ein Tagesticket, so um 7 Euro für den jeweiligen Verkehrsverbund und eine Jahreskarte um 700,-.

Österreich hat für neun Millionen Einwohner sieben Verkehrsverbünde, einen pro Bundesland, nur Wien, NÖ und das Burgenland haben einen gemeinsamen. Jeder Verkehrsverbund hat seine eigene Führungsebene, seinen eigenen Tarif und seine eigene IT-Infrastruktur - und darüber gibt es noch die Mobilitätsverbünde Österreich, zur Koordination der Verkehrsverbünde.

Am sinnvollsten wäre ein einheitlicher Verkehrsverbund Österreich, der nur Fahrscheine für einen Tag, 3, 7, 31 und 365 Tage für einzelne Bundesländer oder ganz Österreich ausgibt, mit einheitlicher App. Bis 18 fährt man gratis - alle anderen Ermäßigungen werden abgeschafft, stattdessen wird, wo es notwendig ist, die Leistung erhöht, damit nicht an vielen verschiedenen Stellen eine Prüfung erfolgen muss. (Ähnlich, wie ein Schweizer Sozialhilfeempfänger das OBS-Äquivalent und die Krankenkassa wie ein Berufstätiger voll bezahlen muss - weil es weniger Bürokratie ist, wenn er einfach von der Sozialhilfe mehr Geld bekommt anstatt dass jede einzelne Stelle extra prüfen muss, ob derjenige eine Ermäßigung bekommen soll.)
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: dieter1972 am 23. Juni 2025, 11:59:05
Das wird leider nicht machbar sein... - dann würden auch die Landeskaiser weniger Einfluss haben.
Auch wenn sie meinen, dass man damit Geld sparen würde, eher das Gegenteil ist der Fall.
Bestes Beispiel: ÖGK - sollte eine Milliarde bringen, kostete aber in Wirklichkeit eine Milliarde mehr.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: MK am 23. Juni 2025, 12:08:46
Die "Patientenmilliarde" war eine Lüge, die Gründung der ÖGK war nämlich einfach eine politische Umfärbungsaktion: Die GKK bestehen im Prinzip genauso weiter, aber es wurde drüber eine Ebene mit Günstlingen der damaligen Regierung eingezogen.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: haidi am 23. Juni 2025, 12:12:59
Am sinnvollsten wäre ein einheitlicher Verkehrsverbund Österreich, der nur Fahrscheine für einen Tag, 3, 7, 31 und 365 Tage für einzelne Bundesländer oder ganz Österreich ausgibt
Ich fände so etwas wie die Londoner Oystercard am gescheitesten. Man zahlt pro Fahrt bis man das Wochenlimit, Monatslimit, Jahreslimit erreicht hat, die restlichen Fahrten im jeweiligenö Überwachungszeitraum sind gratis.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: MK am 23. Juni 2025, 12:19:20
Am sinnvollsten wäre ein einheitlicher Verkehrsverbund Österreich, der nur Fahrscheine für einen Tag, 3, 7, 31 und 365 Tage für einzelne Bundesländer oder ganz Österreich ausgibt
Ich fände so etwas wie die Londoner Oystercard am gescheitesten. Man zahlt pro Fahrt bis man das Wochenlimit, Monatslimit, Jahreslimit erreicht hat, die restlichen Fahrten im jeweiligenö Überwachungszeitraum sind gratis.

Wobei die Oyster Card aus 2003 stammt. Heute würde man es wahrscheinlich so bauen, dass eine Prepaid-Karte nur eine Option ist, alternativ gehen auch kontaktlose Bankomat- oder Kreditkarten oder ein NFC-fähiges Smartphone mit Apple oder Google Pay. Die Freifahrt bis 18 und dafür keine anderen Ermäßigungen mehr wäre aber unabhängig davon eine gute Idee.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: ZUCKER am 23. Juni 2025, 13:16:06
Man sollte es so machen wie in Luxemburg Freifahrt für alle Bewohner und Gäste in unserem Land in allen öffentlichen Verkersmittel Österreichs. Dafür eine Verkehrssteuer einheben ist sicher kostengünstiger als die heutige Form mit Fahrkarten und Fahrscheinen, da keine Entwerter, Kontrollorgane und Fahrkatenverkaufsstellen gebraucht würden. Ist besser als mit Smartphone zu bezahlen da viele keines besitzen. Wenn man bei dem jetzigen System bleibt eine Erhöhung der Jahreskarte auf €410.–/€270.– letzter Preis für Einkommensschwache Personengruppen in WIen. Auch in den Wiener Bädern der MA 44 gibt es günstige Tarife wie Halb-Jahreskarte. Weil jeder hat kein Haus weil die auch Wohnen in Gemeindebauten, Altbauten etc. und kein Einzelhaus leisten.

Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: Bus am 23. Juni 2025, 13:37:13
Bei einer Freifahrt bekommt der Fahrgast den Eindruck, der Öffis-Verkehr ist nichts wert. Mittlerweile wird ja jetzt schon völlig respektlos mit dem Fahrpersonal umgegangen, was auch der Grund ist, warum viele nach NÖ wechseln.

Allerdings muss man den WL gleichzeitig unterstellen, dass seitdem die Jahreskarte so billig ist, die Bereitschaft eines SEV merklich gesunken ist.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: ZUCKER am 23. Juni 2025, 16:07:05
Erstens der SEV lässt zu wird immer schlechter bei den Wiener Linien weil sich die Fahrgäste zu wenig darüber aufregen. Man hätte die Linie 13A statt der Linie 43 bis zur Rosensteingasse verlängern können. Öffentlicher Verkehr ist in keinem Land der Welt gewinnbringend da müsste Einzelfahrt schon €15.– kosten wer kann sich das aber leisten. Das sind bei 22 Arbeitstagen €660.– das sind nur Fahrten von Wohnort zum Arbeitsplatz. Da das Leben auch aus Ernährung, Bekleidung und Wohnungsmieten etc.besteht müssten alle mehr verdienen. Man muss die Öffis sehr wohl Sozialverträglich anbieten sonst wird das zum Luxus. Da unsere Politiker zu viel verdienen sind sie die Hauptverursacher des Budgetsdramas gilt für alle 5 Staattragenden Parteien. Bei Leistungen in Richtung Bürger wird Jahrzehntelang nichts angehoben da aber auch nicht Inflationsbereinigt.Aber Preisanpassungen wird übers Ziel geschossen. Gegen eine Moderate Preiserhöhung um 10% der Jahreskarte ist nichts einzuwenden. Die Bediensten aller öffentlichen Verkehrsmittel verdienen unseren Respekt sie haben die unterschiedlichsten Dienstzeiten aller Berufsgruppen. Korrektur des ersten Textes
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: MK am 23. Juni 2025, 20:15:21
Es gibt schon einzelne ÖPNV-Unternehmen, die profitabel sind, hauptsächlich in Japan, ansonsten Hong Kong, Singapur und London.

Was sie alle gemeinsam haben: Der Autoverkehr ist dort massiv eingeschränkt.

Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: abc am 23. Juni 2025, 21:18:02
Kurz: Stellt man Kostenwahrheit her (oder nähert man sich ihr zumindest an), kann ÖV auch profitabel sein. Subventioniert man hingegen den MIV massiv, ist die Konkurrenz natürlich auch nur mit Subventionen konkurrenzfähig.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: Paulchen am 24. Juni 2025, 10:12:37
Wobei die Oyster Card aus 2003 stammt. Heute würde man es wahrscheinlich so bauen, dass eine Prepaid-Karte nur eine Option ist, alternativ gehen auch kontaktlose Bankomat- oder Kreditkarten oder ein NFC-fähiges Smartphone mit Apple oder Google Pay.

Etwas off-topic, aber das wurde ohnehin schon so umgesetzt: https://tfl.gov.uk/fares/how-to-pay-and-where-to-buy-tickets-and-oyster/pay-as-you-go/contactless-and-mobile-pay-as-you-go
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: hema am 24. Juni 2025, 12:47:39
Kurz: Stellt man Kostenwahrheit her (oder nähert man sich ihr zumindest an), kann ÖV auch profitabel sein. Subventioniert man hingegen den MIV massiv, ist die Konkurrenz natürlich auch nur mit Subventionen konkurrenzfähig.
U-Bahn kann nie profitabel sein, sondern bedarf immer höchster Zuschüsse! Und auf der Straße werden die Kosten zum allerallergrößten Teil durch den Schwerverkehr (Bus und Lkw) verursacht, das lässt sich nicht wegleugnen.

Und wo sollen die Radfahrer fahren, wenn es keine Straßen und Radwege gibt?   ???
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: Fahzeug Technik am 24. Juni 2025, 18:05:02
Und auf der Straße werden die Kosten zum allerallergrößten Teil durch den Schwerverkehr (Bus und Lkw) verursacht, das lässt sich nicht wegleugnen.
Das würde ich nicht so sehen, wenn ich an den Platzverbrauch (1,1 Personen pro PKW) und die immer schwerer werdenden PKW denke.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: haidi am 24. Juni 2025, 18:37:48
Und auf der Straße werden die Kosten zum allerallergrößten Teil durch den Schwerverkehr (Bus und Lkw) verursacht, das lässt sich nicht wegleugnen.
Das würde ich nicht so sehen, wenn ich an den Platzverbrauch (1,1 Personen pro PKW) und die immer schwerer werdenden PKW denke.
Die  Fahrbahnabnutzung steigt mit der 4. Potenz des Gewichtes. In Europa haben wir auch das Problem, dass die Auflieger keine Zwillingsreifen fahren, weil diese das Ladevolumen verringern, entweder wegen der Zwillingsreifen selbst oder weil der Ladeboden höher liegt. Damit haben wir in etwa die Doppelte Fahrbahnabnutzung wie z.B. die US-LKW.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: Katana am 24. Juni 2025, 19:20:13
Die Fahr(!)bahnen braucht man eben für Busse, LKW, Handwerker, Fahrräder, Taxis, etc. Selbst wenn man PKW-Parkplätzes abschafft, braucht man weiterhin welche für Lieferdienste, etc.
Wie wäre die Auswirkung auf die Kosten des Straßenbaus? In Anbetracht des vom Schwerverkehr (inkl. Bussen) verursachten Verschleißes wohl nicht überwältigend.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: 64/8 am 24. Juni 2025, 19:40:44
Na dann lassen wir uns überraschen, um wieviel das Ticket teurer wird:
https://wien.orf.at/stories/3310861/
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: Stadtbahn am 24. Juni 2025, 20:07:33
Bevor man spart, erhöht man die Tarife. Das ist nicht sinnvoll für das Klima.
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: haidi am 24. Juni 2025, 22:02:09
Na dann lassen wir uns überraschen, um wieviel das Ticket teurer wird:
https://wien.orf.at/stories/3310861/
Heute weiß wie immer alles: 550 Eurohttps://www.heute.at/s/knalleffekt-jahreskarte-und-parken-werden-teurer-120115746 (https://www.heute.at/s/knalleffekt-jahreskarte-und-parken-werden-teurer-120115746)

Da kann man nur hoffen, dass ein Tagespresse-Artikel sich zu Heute verirrt hat
Titel: Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
Beitrag von: Oskar am 24. Juni 2025, 22:20:53
Na dann lassen wir uns überraschen, um wieviel das Ticket teurer wird:
https://wien.orf.at/stories/3310861/
Heute weiß wie immer alles: 550 Eurohttps://www.heute.at/s/knalleffekt-jahreskarte-und-parken-werden-teurer-120115746 (https://www.heute.at/s/knalleffekt-jahreskarte-und-parken-werden-teurer-120115746)

Da kann man nur hoffen, dass ein Tagespresse-Artikel sich zu Heute verirrt hat

Entweder Heute hat den Beitrag nachträglich geändert, oder du hast dir die 550 aus  dem Finger gesogen....