Tramwayforum
Straßenbahn Wien => Historisches => Thema gestartet von: luki32 am 11. Mai 2011, 15:44:32
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Edit durch twf: Jahreszahl angepasst.
Ein Foto der Weiskirchnerstraße aus den Zeiten der Symbolscheiben, also vor oder im Jahr 1906.
mfG
Luki
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Ein tolles Bild, allerdings hat die Straße nichts mit Weißkirchen zu tun (in welchem Fall man sogar Weiskirchnerstraße schreiben hätte müssen), sondern ist nach dem ehemaligen Bürgermeister (1912-1919) Weiskirchner benannt ;)
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Vor allem hieß der Straßenzug zum Aufnahmezeitpunkt und noch Jahrzehnte danach Wollzeile. Die Aufnahme kann spätestens 1906, eher aber früher entstanden sein, da im Hintergrund der G1 2095 zu sehen ist.
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Vor allem hieß der Straßenzug zum Aufnahmezeitpunkt und noch Jahrzehnte danach Wollzeile.
Trotzdem, finde ich, sollten zu Orientierungszwecken im historischen Forum die heutigen Straßennamen verwendet werden.
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Vor allem hieß der Straßenzug zum Aufnahmezeitpunkt und noch Jahrzehnte danach Wollzeile.
Trotzdem, finde ich, sollten zu Orientierungszwecken im historischen Forum die heutigen Straßennamen verwendet werden.
-> "Hier ein 46er im Jahr 1954 am Leopold-Gratz-Platz." 8)
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-> "Hier ein 46er im Jahr 1954 am Leopold-Gratz-Platz." 8)
[/quote]
"Hier ein 331er im Jahre 1947 auf der Malinowskijbrücke"
"Ein Wagen der Linie C in der Schönererstraße im Jahre 1940"
- schaut auch irgendwie blöd aus... ;)
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Als Kompromiß würde ich vorschlagen, den heutigen Straßennamen zu verwenden und den historischen (also zur Zeit der Aufnahme gültigen) Straßennamen in Klammer anzuführen, sofern er bekannt ist. Das optimiert zumindest den Informationsstand.
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Als Kompromiß würde ich vorschlagen . . . .
Das würde ich nicht schamhaft als Kompromiss bezeichnen, sondern als vernünftig(st)e Lösung! :up:
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Ich hab' ja nur gemeint, falls er den heutigen Straßennamen net derpackt, kunnt er ja den ehemaligen verwenden. Vielleicht klappt's damit. ;D
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Na lieber nicht, dann kommt sowas raus wie Wollz-Eile. 8)
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Vor allem hieß der Straßenzug zum Aufnahmezeitpunkt und noch Jahrzehnte danach Wollzeile. Die Aufnahme kann spätestens 1906, eher aber früher entstanden sein, da im Hintergrund der G1 2095 zu sehen ist.
Der 2095 war ein G1?
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Der 2095 war ein G1?
Ja, das war seine alte Nummer. Später wurde er zum 575. Die G-Familie hat durchaus einen Hang zur Kompliziertheit. ;)
http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php/Type_G,_G1_%281900-1962%29 (http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php/Type_G,_G1_%281900-1962%29)
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Der 2095 war ein G1?
Ja, das war seine alte Nummer. Später wurde er zum 575. Die G-Familie hat durchaus einen Hang zur Kompliziertheit. ;)
http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php/Type_G,_G1_%281900-1962%29 (http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php/Type_G,_G1_%281900-1962%29)
Ich würde eher diesen Link nehmen:
http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php/Type_G1_%281902-1906%29 (http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php/Type_G1_%281902-1906%29)
Der 2095 war einer der von der NWT übernommenen Fahrzeuge, die zuerst als G1 mit den alten Nummern bezeichnet und dann in die Reihe G eingeordnet und umnummeriert wurden.
Er wurde übrigens sogar noch zum 4575, aber kein G1 mehr.
mfG
Luki
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Der 2095 war einer der von der NWT übernommenen Fahrzeuge, die zuerst als G1 mit den alten Nummern bezeichnet und dann in die Reihe G eingeordnet und umnummeriert wurden.
Er wurde übrigens sogar noch zum 4575, aber kein G1 mehr.
Wobei die Umnummerierung 1906 wegen der bevorstehenden Inbetriebnahme der Reihe G2 erfolgen musste, wohingegen die Umbezeichnung in G erst nach und nach bei Neulack ab 1916 durchgeführt wurde.
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Der 2095 war einer der von der NWT übernommenen Fahrzeuge, die zuerst als G1 mit den alten Nummern bezeichnet und dann in die Reihe G eingeordnet und umnummeriert wurden.
Er wurde übrigens sogar noch zum 4575, aber kein G1 mehr.
Wobei die Umnummerierung 1906 wegen der bevorstehenden Inbetriebnahme der Reihe G2 erfolgen musste, wohingegen die Umbezeichnung in G erst nach und nach bei Neukack ab 1916 durchgeführt wurde.
Uiuiui... :D :D :D
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. . . . Neukack . . . .
Uiuiui... :D :D :D
Zuviele ULFs betrachtet! Da schlägt dann Freud zu. ;D
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Schöne Ansicht, schade, dass nicht mehr vom
MAK k.k. Österreichischen Museum für Kunst und Industrie zu sehen ist. Auch interessant die Großmarkthalle links im Bild, die mittlerweile genauso inexistent ist wie der Oberflächenverkehr dort....
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Die Wollzeile, pardon Weiskirchnerstraße einige Jahre später und aus einem anderen Blickwinkel. Diesmal mit viel k.k. Österreichischem Museum für Kunst. ;)
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Was waren eigentlich damals die Gründe für die Verwendung "eckiger" Gleisbögen, wie man sie auf diesem Bild sehr gut sieht?
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Was waren eigentlich damals die Gründe für die Verwendung "eckiger" Gleisbögen, wie man sie auf diesem Bild sehr gut sieht?
Eine sehr gute Frage, dazu wollte ich schon einmal einen eigenen Thread starten: Meines Wissens wurden diese Bögen früher verwendet (und werden heute noch in anderen Städten, z.B. Bratislava), um die Laufruhe/Fahrtkomfort zu erhöhen. Wann ist man denn von dieser Form in Wien abgekommen?
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Was waren eigentlich damals die Gründe für die Verwendung "eckiger" Gleisbögen, wie man sie auf diesem Bild sehr gut sieht?
Eine sehr gute Frage, dazu wollte ich schon einmal einen eigenen Thread starten: Meines Wissens wurden diese Bögen früher verwendet (und werden heute noch in anderen Städten, z.B. Bratislava), um die Laufruhe/Fahrtkomfort zu erhöhen. Wann ist man denn von dieser Form in Wien abgekommen?
Ich glaube es waren einfach technische Gründe. Schienen musste man zu einer Kurve biegen, muss man ja heut auch noch, aber komplett Computergesteuert und millimeter genau. Damals wird man einfach Schablonen verwendet haben mit bestimmten Radius und um dann auf einen anderen zu kommen hat man einfach gerade Schienen eingefügt bis das gewünschte Ergebnis vorhanden war.
Laufruhe bei immer wieder anfangenden Kurven? ??? Quietscht vielleicht weniger aber sonst schon nix.
edit: Vielleicht wollten sie aber auch Kreuzungen mit Bögen vermeiden. Vermutlich auch der einfachheit halber.
Grüße
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Ich glaube es waren einfach technische Gründe. Schienen musste man zu einer Kurve biegen, muss man ja heut auch noch, aber komplett Computergesteuert und millimeter genau. Damals wird man einfach Schablonen verwendet haben mit bestimmten Radius und um dann auf einen anderen zu kommen hat man einfach gerade Schienen eingefügt bis das gewünschte Ergebnis vorhanden war.
Laufruhe bei immer wieder anfangenden Kurven? ??? Quietscht vielleicht weniger aber sonst schon nix.
edit: Vielleicht wollten sie aber auch Kreuzungen mit Bögen vermeiden. Vermutlich auch der einfachheit halber.
Möglicherweise hing das auch mit der damaligen Fahrdrahtbespannung zusammen. An diese Stelle machte der Fahrdraht vielleicht einen etwas schärferen Knick und daher musste das Gleis entsprechend gelegt werden - was ja damals noch kein Problem war.
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Möglicherweise hing das auch mit der damaligen Fahrdrahtbespannung zusammen. An diese Stelle machte der Fahrdraht vielleicht einen etwas schärferen Knick und daher musste das Gleis entsprechend gelegt werden - was ja damals noch kein Problem war.
Auf einer Unterleitungsstrecke?
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Möglicherweise hing das auch mit der damaligen Fahrdrahtbespannung zusammen. An diese Stelle machte der Fahrdraht vielleicht einen etwas schärferen Knick und daher musste das Gleis entsprechend gelegt werden - was ja damals noch kein Problem war.
Auf einer Unterleitungsstrecke?
Man hat früher eher an Material als an Arbeit gespart - Material war teuerer als die Arbeitszeit.
In diesem Fall hätte man weniger Abspannmaterial gebraucht als bei einer durchgezogenen Kurve - und am Schienenmaterial spart diese Form gegenüber einem durchgezogenen Bogen ebenfalls (ich will mir aber jetzt nicht den Unterschied ausrechnen).
Hannesl
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Auf einer Unterleitungsstrecke?
Eventuell waren aber die geraden Unterleitungsschienen einfacher/günstiger zu konstruieren.
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Auf einer Unterleitungsstrecke?
Oh, sorry, da habe ich mich wohl geirrt. Ich meinte auf dem Foto einen Querdraht zu erkennen, daher bin ich von einer Strecke mit Oberleitung ausgegangen. Wo begann denn in der Weiskirchnerstraße die Unterleitung?
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Was waren eigentlich damals die Gründe für die Verwendung "eckiger" Gleisbögen, wie man sie auf diesem Bild sehr gut sieht?
Nimm mal an, du willst bei deiner Spiel- oder Modellbahn eine bestimmte Gleiskonfiguration errichten, musst aber auch ein paar Bedingungen zusätzlich einhalten, z.B. Abstände einhalten oder gewisse Punkte nicht berühren. Im Sortiment des Gleisherstellers findest du Gleisstücke verschiedener Längen und Radien, Weichen und Kreuzungen. Aus diesen bastelst du die den Bedürfnissen am besten entsprechende Anlage. Nur Puristen beschreiten den aufwendigeren Weg und verlegen Flexgleise in berechneten, angepassten Radien und erstellen für Weichen und Kreuzungen Sonderbauformen. Und genau so war es, soweit es den Bereich der Rillenschienen betrifft, bei den Straßenbahnen und ist es genaugenommen zum Teil noch heute - nur wo man mit den "Normstücken" nicht zurecht kam/kommt, müssen "Spezialanfertigungen" her.
Es gab natürlich auch andere technische und wirtschaftliche Gründe, so wollte man sicher, so weit es ging, Stöße im (engen) Bogenbereich vermeiden. Auch der Abfall beim Biegen war geringer, wenn ein Bogensück nur aus einem Stück Schiene bestand und nicht, wie bei einem längeren kontinuierlichen Bogenverlauf unumgänglich, aus einer Folge von zurechgeschnittenen Stücken. Bei solch "eckigen" Bögen, die entsprechend langsam befahren werden mussten/müssen, erspart(e) man sich außerdem die Übergangsbögen (ein kleiner Übergangsteil ergab sich automatisch dadurch, dass beim Biegen die Endteile der Schienen nicht mitgebogen wurden, was einen kleinen Verlauf vom noch geraden Teil zum gebogenen Teil bringt)!
Es gab/gibt zudem, so wie für alle Dinge, sicher noch einen Haufen andere Begründungen und Vorwände, bis hin zur betrieblichen Tradition und zur persönlichen Vorliebe des gerade Zuständigen (Ein Argument, das nicht zu unterschätzen ist!).
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Ich denke das hat/hatte wirklich nur technische Gründe. Im früheren Osten kann man das heute auch noch oft sehen. Bei einer Kurve nimmt man erst mal ein gebogenes Stück Schiene (entweder schon vorhanden, oder ungefähr zurechtgebogen), dann schaut man wo man damit hinkommt, dann folgt eine entsprechende Gerade, dann wieder der nächste Bogen. Manchmal liegts aber auch nur am vorgegebenen Weichenradius (bei Abzweigungen), der sich nur sehr aufwändig ändern lässt, dann wird halt einfach eine Gerade eingebaut.
In Wien sah das aber sehr "geplant" und regelmässig aus, keine Ahnung warum.
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Oh, sorry, da habe ich mich wohl geirrt. Ich meinte auf dem Foto einen Querdraht zu erkennen, daher bin ich von einer Strecke mit Oberleitung ausgegangen. Wo begann denn in der Weiskirchnerstraße die Unterleitung?
Die Umschaltstellen, gekennzeichnet durch einen Kreis um das Haltestellensymbol, kannst du auf dem angefügten Planausschnitt sehen.
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Die Wollzeile, pardon Weiskirchnerstraße einige Jahre später und aus einem anderen Blickwinkel. Diesmal mit viel k.k. Österreichischem Museum für Kunst. ;)
Danke, sehr fesch! :D Und dann nochdazu der Unterleitungsverkehr... :)
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Was waren eigentlich damals die Gründe für die Verwendung "eckiger" Gleisbögen, wie man sie auf diesem Bild sehr gut sieht?
Lang hat's gedauert, aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gab es von den gebogenen Unterleitungsschienen nur ein oder zwei verschiedene Radien, die dann eben über Zwischengerade verbunden wurden. Das Biegen gewöhnlicher Rillenschienen wurde je nach Bedarf besorgt. Sicher kam es gelegentlich aus nicht immer nachvollziehbaren Gründen auch bei Rillengleisen zu einer derartigen Gleiskonfgiguration - ich erinnere mich da z. B. an den Doppelgleisbogen aus der Prinz-Eugen-Straße in den Wiedner Gürtel ab 1956 -, aber das waren doch eher seltenere Ausnahmen.
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Sicher kam es gelegentlich aus nicht immer nachvollziehbaren Gründen auch bei Rillengleisen zu einer derartigen Gleiskonfgiguration - ich erinnere mich da z. B. an den Doppelgleisbogen aus der Prinz-Eugen-Straße in den Wiedner Gürtel ab 1956 -, aber das waren doch eher seltenere Ausnahmen.
Heute gibt es auch noch so eine Stelle mit so einer "eckigen Kurve" (leider nur ein recht kurzes Stück), die gar nicht ungefährlich ist (und auf der schon zumindest ein mir bekannter Unfall passiert ist). Leider habe ich kein Foto da, aber wir können ja gerne ein Rätsel draus machen, dann reiche ich das Foto morgen nach.
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Nun, nachdem du ein leidenschaftlicher Benützer des Fünfers bist . . . . ;)