Tramwayforum
Öffentlicher Verkehr national und international => Sonstiger öffentlicher Schienenverkehr => Thema gestartet von: Linie 41 am 01. September 2011, 18:27:29
-
Anläßlich eines Konferenzbesuches in der letzten Woche hatte ich das Glück nach Moskau zu kommen. Ein paar Tage Sightseeing gingen sich da auch noch aus, wodurch folgende Bilder als Nebenprodukt entstanden sind. Da der Hauptteil der Bilder in der Metro entstanden ist, habe ich die Reportage hier eingeordnet.
Zur Orientierung sei der schematische Plan der Moskauer Metro vorangestellt, hier die seriöse Variante.
[attach=2]
Wir beginnen unseren Ausflug also in der Moskauer Metro, genauer gesagt auf der Rolltreppe der Linie 7 in der Station Kusnezki Most/Кузнецкий Мост.
[attach=1]
Die ersten Innenstadtstationen sind in den 30er-Jahren errichtet worden, wie beispielsweise die Station Teatralnaja/Театральная der Linie 2.
[attach=3]
[attach=4]
Auf der Linie 3 findet sich die Station Ploschtschad Rewoljuzii/Площадь Революции, ausgestattet mit Figuren aus dem Berufsleben der Sowjetbürger.
[attach=5]
[attach=6]
[attach=7]
[attach=8]
Nächster Halt ist die Station Arbatskaja/Арбатская an derselben Linie, verziert mit aufwendiger Deckendekoration und Lustern.
[attach=9]
[attach=10]
[attach=11]
[attach=12]
In der Haltestelle Kievskaja/Киевская steigen wir um. Die Haltestelle ist mit kleinen Bildern an der Decke reichlich ausgestattet.
[attach=13]
[attach=14]
Am Weg zur Ringlinie 5 passieren wir die Station der Linie 4, die zwar wesentlich moderner wirkt, aber dennoch aus den 30er-Jahren ist.
[attach=15]
[attach=16]
Angekommen in der Station der Ringlinie erwarten uns prunkvolle Wandmosaike.
[attach=17]
[attach=18]
[attach=19]
Wir fahren nun mit der Ringlinie zur Station Belorusskaja/Белорусская. Auch diese Station gehört mit ihrem Deckenstuck zu den Prunkstücken der Moskauer Metro.
[attach=20]
[attach=21]
[attach=22]
Die im Art-Deco-Stil gehaltene Station Majakowskaja/Маяковская der Linie 2 weist noch eine konstruktive Besonderheit auf: Die Metallbögen zwischen den Säulen leiten den Schall so weiter, daß man Gesprochenes an der Nachbarsäule hören kann. Das hat die Arbeit des KGB sicherlich erleichtert. ;)
[attach=23]
Nach dem kurzen Abstecher zurück zur Ringlinie. Die Station Nowoslobodskaja/Новослободская glänzt mit Glaspanelen, ähnlich wie Kirchenfenster. Auch die Deckenstrahler sind nicht zu verachten.
[attach=24]
[attach=25]
[attach=26]
An der Tunnelwand zeigt diese Tafel die folgenden Stationen der Linie und die Umsteigemöglichkeiten.
[attach=27]
In der Station Prospekt Mira/Проспект Мира sind die Pylonen mit Ornamenten geschmückt.
[attach=28]
Den krönenden Abschluß der Metrotour stellt allerdings die Station Komsomolskaja/Комсомольская dar.
[attach=29]
[attach=30]
[attach=31]
Nun geht es auf der Oberfläche weiter, am Jauski bulwar/Яузский булвар konnte ich zwei Straßenbahnen erlegen. Der Autoverkehr in Moskau ist noch um einiges schlimmer als in Wien, der eine oder andere Autoschaden läßt sich daher beim Photographieren nicht vermeiden.
[attach=32]
[attach=33]
Die Schienen sind in erbärmlichem Zustand, teilweise sind die Rillen so verstopft, daß man sich fragen muß, warum die Straßenbahn nicht entgleist.
[attach=34]
Am Pokrowski bulwar/Покровский булвар konnte ich zwei Züge der Linie 39 halbwegs autofrei ablichten, da die Straße nur eine Spur hat, hehe.
[attach=35]
[attach=36]
Die Weiche an der Schleife Tschisti prud/Чистый пруд erzählt auch schon von langer Existenz. Ob sie elektrisch stellbar ist, konnte ich nicht herausfinden, man hat sich allerdings keine Mühe gemacht das Gestänge zu verdecken.
[attach=37]
In der Nähe der Metrostation WDNH/ВДНХ konnte ich zwei weitere Züge photographieren.
[attach=38]
Nun wird es etwas exotisch. Direkt schräg über der Straßenbahn befindet sich nämlich die Station Wystawotschny Zentr/Выставочный центр der Moskauer Monorail.
[attach=39]
[attach=40]
Nahe der Station Telezentr/Телецентр zwei Ansichten auf das Monorailviadukt.
[attach=41]
[attach=42]
Die Station Telezentr heißt nicht zufällig so, daneben befindet sich nämlich der Ostankino-Fernsehturm. Aus ca. 350 Metern Höhe, sehen Monorail und Straßenbahn eher wie Modellbahnen aus.
[attach=43]
[attach=44]
Um dem Namen des Forums gerecht zu werden zum Abschluß wieder eine Straßenbahn, diesmal am Nowospasski proesd/Новоспасский проезд.
[attach=45]
-
Sehr beeindruckend, diese prunkvollen Stationen! Wie immer auch handwerklich ausgezeichnete Fotos von dir! :up:
-
Na, wenn ich Kirchen und Schlösser ausräum', kann ich leicht prunken! ;)
-
Super Fotos!
Du hast tatsächlich auf den Ostankinoturm raufkönnen?
@hema:
Die Kirchen in Russland sind (inzwischen) auch nicht so ohne. Stellen jeden Barockdom in Österreich punkto Kitsch in den Schatten :)
-
Super Fotos!
Du hast tatsächlich auf den Ostankinoturm raufkönnen?
Ja, nach geschätzten 5 Ausweiskontrollen und einer Taschenkontrolle, und das nur, weil glücklicherweise jemand vor uns in der Warteliste nicht gekommen ist.
-
Super Fotos!
Du hast tatsächlich auf den Ostankinoturm raufkönnen?
Ja, nach geschätzten 5 Ausweiskontrollen und einer Taschenkontrolle, und das nur, weil glücklicherweise jemand vor uns in der Warteliste nicht gekommen ist.
Als ich das letzte Mal in Moskau war (2008), war er noch gesperrt. Im Jahr 2000 gab es einen Brand, bei dem auch einige Besucher ums Leben gekommen sind. Der Großraum Moskau hatte für einige Wochen keinen terrestrischen Fernsehempfang. Danach wäre er fast abgerissen worden, man hat sich aber doch zur Renovierung entschlossen. Freut mich, dass die nun abgeschlossen ist.
-
Ein verspätetes Dankeschön für die interessanten Bilder!
Moskau hatte ja einst eines der größten Straßenbahnnetze der Welt (das zweitgrößte nach dem damaligen Leningrad?). M.W. ist das Netz heute auch schon durch zahlreiche Einstellungen dezimiert, aber immerhin gibt es dort noch einen 39er. :)
-
Verletzte bei Entgleisung in Moskauer Metro
Bei einem Unfall in der Moskauer Metro sind mitten im morgendlichen Berufsverkehr den Behörden zufolge mehr als 50 Menschen verletzt worden. Ein voll besetzter Zug habe vermutlich wegen einer defekten Weiche heftig bremsen müssen, dabei seien in einem Tunnel drei Wagen entgleist, sagte ein Sprecher des russischen Zivilschutzes am Dienstag der Agentur Interfax.
Viele Passagiere hätten Prellungen und Blutergüsse erlitten. Mehr als 200 Fahrgäste mussten demnach in Sicherheit gebracht werden. Mehrere Stationen wurden gesperrt. Die berühmte U-Bahn gilt mit täglich neun Millionen Passagieren als wichtigstes Verkehrssystem der größten Stadt Europas.
http://www.vienna.at/verletzte-bei-entgleisung-in-moskauer-metro/apa-1419385410 (http://www.vienna.at/verletzte-bei-entgleisung-in-moskauer-metro/apa-1419385410)
-
Update: Ein voll besetzter Zug habe heftig bremsen müssen, dabei seien in einem Tunnel drei Wagen entgleist, sagte ein Sprecher des russischen Zivilschutzes am Dienstag. Ersten Ermittlungen zufolge soll ein Stromausfall und ein falsches Alarmsignal der Grund gewesen sein.
Dass ein U-Bahn-Zug aufgrund einer Notbremsung entgleist, kann ich mir nur schwer vorstellen.
-
Update: Ein voll besetzter Zug habe heftig bremsen müssen, dabei seien in einem Tunnel drei Wagen entgleist, sagte ein Sprecher des russischen Zivilschutzes am Dienstag. Ersten Ermittlungen zufolge soll ein Stromausfall und ein falsches Alarmsignal der Grund gewesen sein.
Dass ein U-Bahn-Zug aufgrund einer Notbremsung entgleist, kann ich mir nur schwer vorstellen.
Ich kann mir das schon vorstellen.
Wenn die verschiedenen Wagen ein unterschiedlich schnelles ansprechen auf die Notbremsung haben, dann kann es durchaus passieren, dass der vordere Wagen bereits voll bremst während die nachfolgenden Wagen noch nicht voll bremsen und somit den vorderen Wagen anschieben. Wenn sich dieser jetzt in einer Kurve befindet, dann kann ich es mir schon gut vorstellen, dass da ein Rad das Gleis verliert.
Dies ist z.B: bei einem Druckluftsystem durchaus wahrscheinlich, da die Druckventile je nach Abnutzung durchaus bis zu zwei Sekunden Auslöseverzögerung haben können.
Ich kenne es aus der Gebäudetechnik, bei Druckluftangesteuerten Brandschutzklappen. Da kann bei Auslösung auch bis zu zehn Sekunden vergehen bis auch die letzte Klappe anfängt sich zu bewegen. Und bis sie dann komplett geschlossen ist, vergehen auch noch ein paar Sekunden.
-
Laut offiziellen Aussagen sind gibt es bereits drei Tote. Lt. Reportern des Fernsehsenders Дождь soll es um die 20 Todesopfer geben. Der Unfall ereignete sich zwischen den Stationen Славянский бульвар und Парк Победы. Ein Schienenersatzverkehr mit Autobussen und Taxis wurde eingerichtet. Laut ersten Angaben, gab es einen plötzlichen Spannungsabfall, also wahrscheinlich einen Stromausfall.
Quelle: http://www.tvn24.pl/wiadomosci-ze-swiata,2/katastrofa-w-moskiewskim-metrze-zabici-i-dziesiatki-rannych,449903.html (http://www.tvn24.pl/wiadomosci-ze-swiata,2/katastrofa-w-moskiewskim-metrze-zabici-i-dziesiatki-rannych,449903.html)
-
Dass ein U-Bahn-Zug aufgrund einer Notbremsung entgleist, kann ich mir nur schwer vorstellen.
Wäre eine Ausrede, die auch von unserem VEB-WL kommen könnte. Aber der Geist des "großen Bruders" ist halt noch immer präsent bei uns - mehr als überall anders. :P
-
Der Unfall ereignete sich zwischen den Stationen Славянский бульвар und Парк Победы.
Für die nicht russophilen: Stationen Slawjanskij Bulvar und Park Pobedy (Siegespark) ;)
-
Übrigens interessant: orf.at schweigt sich über das Unglück komplett aus, derstandard.at bringt das als Minimeldung unter dem U6-Stellwerk. Ärgert mich irgendwie.
-
Nein nein der ORF schweigts nicht tot:
Metro in Moskau entgleist
In der russischen Hauptstadt Moskau ist heute im morgendlichen Berufs verkehr eine U-Bahn-Garnitur entgleist.
Mindestens 5 Passagiere kamen ums Leben, mehr als 100 Fahrgäste sind offenbar verletzt worden.
Nach Angaben des russischen Zivilschutzes entgleisten drei Wagen der Metro in einem Tunnel. Ursache soll
ein Stromausfall gewesen sein. Dieser führte offenbar zu einem falschen Alarmsignal und löste das Unglück aus.
Quelle
Orf Teletext
Und www.orf.at (http://www.orf.at) unter CHRONIK
Mindestens zwei Tote bei Unfall in Moskauer Metro
Bei einem Unfall mitten im morgendlichen Berufsverkehr sind in der Moskauer Metro mindestens zwei Passagiere ums Leben gekommen. Etwa 50 Fahrgäste wurden den Behörden zufolge verletzt. Ein voll besetzter Zug habe heftig bremsen müssen, dabei seien in einem Tunnel drei Wagen entgleist, sagte heute ein Sprecher des russischen Zivilschutzes.
Ersten Ermittlungen zufolge soll ein Stromausfall und ein falsches Alarmsignal der Grund gewesen sein. Die U-Bahn gilt mit täglich neun Millionen Passagieren als wichtigstes Verkehrssystem der mit mehr als zwölf Millionen Einwohnern größten Stadt Europas.
Zahlreiche Verletzte
Zwei weitere Männer wurden mit schweren Verletzungen an der Wirbelsäule per Hubschrauber in eine Klinik geflogen, wie die Agentur Interfax meldete. Viele Passagiere erlitten Prellungen und Blutergüsse.
Einige Fahrgäste seien noch in einem Waggon eingeklemmt, Rettungskräfte bemühten sich um ihre Befreiung, hieß es. Mehr als 200 Menschen mussten aus dem Tunnel in Sicherheit gebracht werden. Mehrere Stationen waren gesperrt.
U-Bahn sanierungsbedürftig
Bürgermeister Sergej Sobjanin eilte an die Unfallstelle und sagte den Opfern unbürokratische Hilfe zu. Zudem ordnete er den Einsatz von mehr als 65 Bussen als Ersatzverkehr an. Die 1935 eröffnete U-Bahn der russischen Hauptstadt gilt technisch als renovierungsbedürftig. Der Unfall geschah etwa 200 Meter von der Station entfernt.
-
Nein nein der ORF schweigts nicht tot:
Stimmt, jetzt ist es da.
-
Übrigens interessant: orf.at schweigt sich über das Unglück komplett aus, derstandard.at bringt das als Minimeldung unter dem U6-Stellwerk. Ärgert mich irgendwie.
Für den Normalsterblichen ist das so interessant, als wären in China zwei Sack Reis gleichzeitig umgefallen. Mich ärgert ja immer wieder, dass die Nachrichten bei uns mit Nebensächlichkeiten vollgestopft werden, die Skandale und Blödheiten der Regierungen eher nebensächlich oder gar nicht, abgehandelt werden
-
Übrigens interessant: orf.at schweigt sich über das Unglück komplett aus, derstandard.at bringt das als Minimeldung unter dem U6-Stellwerk. Ärgert mich irgendwie.
Für den Normalsterblichen ist das so interessant, als wären in China zwei Sack Reis gleichzeitig umgefallen. Mich ärgert ja immer wieder, dass die Nachrichten bei uns mit Nebensächlichkeiten vollgestopft werden, die Skandale und Blödheiten der Regierungen eher nebensächlich oder gar nicht, abgehandelt werden
Also wenn in einer europäischen Großstadt bei einem U-Bahn-Unfall mehrere Menschen sterben, ist das sicher relevanter für die Nachrichten als wenn in den USA wieder irgendwelche Regenschauer stattfinden, die einige hundert Keller überschwemmen. Über zweiteres wird jedenfalls oft berichtet. Beispiel: http://orf.at/stories/2237145/ (http://orf.at/stories/2237145/) - derzeit eine der Top-Nachrichten auf orf.at :fp:
Nachrichtenrelevanz aus der Welt östlich der March endet jedenfalls dann, wenn kein Krieg oder Terrorangriff involviert ist. Und das ärgert mich.
-
Also durch eine Bremsung oder Notbremsung entgleist kein Eisenbahnzug!
-
Übrigens interessant: orf.at schweigt sich über das Unglück komplett aus, derstandard.at bringt das als Minimeldung unter dem U6-Stellwerk. Ärgert mich irgendwie.
Für den Normalsterblichen ist das so interessant, als wären in China zwei Sack Reis gleichzeitig umgefallen. Mich ärgert ja immer wieder, dass die Nachrichten bei uns mit Nebensächlichkeiten vollgestopft werden, die Skandale und Blödheiten der Regierungen eher nebensächlich oder gar nicht, abgehandelt werden
Also wenn in einer europäischen Großstadt bei einem U-Bahn-Unfall mehrere Menschen sterben, ist das sicher relevanter für die Nachrichten als wenn in den USA wieder irgendwelche Regenschauer stattfinden, die einige hundert Keller überschwemmen. Über zweiteres wird jedenfalls oft berichtet. Beispiel: http://orf.at/stories/2237145/ (http://orf.at/stories/2237145/) - derzeit eine der Top-Nachrichten auf orf.at :fp:
Nachrichtenrelevanz aus der Welt östlich der March endet jedenfalls dann, wenn kein Krieg oder Terrorangriff involviert ist. Und das ärgert mich.
Du hast mich missverstanden, es geht nicht um Osten oder Westen, das gilt für mich genau so wie die überfluteten Keller in den USA (wobei da wenigstens die Klimaproblematik und das Verhalten der USA in dieser Beziehung eine gewisse Relevanz hat), sondern darum, dass man bei den wirklich wichtigen innenpolitischen Themen Nachrichten-Minimalismus betreibt.
-
Na prack!
Es ist bereits von 12 Toten und 120 Verletzten die Rede:
Bei einem Unfall in der Moskauer U-Bahn sind am Dienstag mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Bis zu 120 weitere Fahrgäste seien verletzt worden, als im morgendlichen Berufsverkehr ein Zug zwischen zwei Metro-Stationen entgleist sei, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzministeriums.
Ersten Untersuchungen zufolge sorgte ein Stromausfall für ein abruptes Abbremsen des Zuges, von dem mehrere Wagen aus den Gleisen sprangen. “Es gab eine starke Bremsung. Dann ging das Licht aus, und es gab viel Rauch”, berichtete ein Fahrgast im TV-Sender Rossiya-24.
Ein Sprecher der Moskauer Verkehrsbetriebe sagte der Nachrichtenagentur Interfax, alle Passagiere seien bis Mittag aus dem Tunnel evakuiert worden. Die Moskauer Metro ist mit neun Millionen Fahrgästen pro Woche die meistgenutzte U-Bahn der Welt. Sie gilt als zuverlässig und sicher. Allerdings haben schon mehrmals Islamisten Anschläge auf die Metro verübt.
http://www.vienna.at/zehn-tote-bei-entgleisung-der-moskauer-metro/apa-1419385410 (http://www.vienna.at/zehn-tote-bei-entgleisung-der-moskauer-metro/apa-1419385410)
Entgleisung durch (Not-)Bremsung allein kann ich mir wirklich nicht vorstellen.
Da müsste schon mindestens ein weiterer Umstand vorhanden sein (Gleisverwerfung, -verknickung, Schienenbruch, Weichenschaden ...
und es gab viel Rauch
Wo käme der her? Vielleicht doch nur Staub?
-
Eventuell vom Federspeicher, der Bremsbacken oder ähnlichem?
-
Eventuell vom Federspeicher, der Bremsbacken oder ähnlichem?
Viel Rauch?
-
Ich würde das alles noch nicht wörtlich nehmen. Die Medienberichterstattung beruht anscheinend nur auf Augenzeugenaussagen, dazu kommen noch Übersetzungsfehler und unfähige Schreiberlinge. Auch ist nicht auszuschließen, dass der Stromausfall und der Staub (vulgo Rauch) bereits die Folge der Entgleisung war.
-
Stellt sich für mich als Laien aber eine Frage: Wenn die U-Bahn plötzlich stromlos ist, sollte sie aber normal ausrollen und sich nicht auf Teufel komm raus einschleifen. Oder sehe ich da was falsch?
-
Laut Georgij Goluchow dem Leiter der moskauer Gesundheitsabteilung gibt es 16 Tote und 118 in Krankenhäuser eingelieferte, die Hälfte davon ist schwerverletzt. Meldungen über eine Explosion werden dementiert. Der Unfall habe sich nur aus technischen Gründen ereignet.
Quelle: http://wiadomosci.gazeta.pl/wiadomosci/1,114871,16324395,Rosja__Wypadek_w_moskiewskim_metrze___50_poszkodowanych.html (http://wiadomosci.gazeta.pl/wiadomosci/1,114871,16324395,Rosja__Wypadek_w_moskiewskim_metrze___50_poszkodowanych.html)
-
Auch ist nicht auszuschließen, dass der Stromausfall und der Staub (vulgo Rauch) bereits die Folge der Entgleisung war.
Das wäre nur logisch. Durch die Entgleisung (eventuell mit Beschädigung der Stromschiene) wird es wohl einen Kurzschluss gegeben haben. Die Entgleisung und die meines Erachtens dadurch entstandene Schnellbremsung werden möglicherweise von der in der ersten Version des Berichts erwähnten schadhaften Weiche ausgelöst worden sein.
-
Derzeitiger Stand 19 Tote. Schaut schlimm aus. :(
-
Hier noch ein Video auf englisch:
http://www.youtube.com/watch?v=DwKQuxycjLw#t=32 (http://www.youtube.com/watch?v=DwKQuxycjLw#t=32)
Es sind über 100 Rettungseinheiten und 8 Rettungshubschrauber im Einsatz.
-
. . . . werden möglicherweise von der in der ersten Version des Berichts erwähnten schadhaften Weiche ausgelöst worden sein.
Klingt am logischsten. Und da sich bei einer Entgleisung im Tunnel die Wagen gegen die Tunnelwand und -decke verkeilen, sind die Folgen wesentlich gravierender als an der Oberfläche!
-
Laut Rynek Kolejowy führt ein Spannungsverlust bei der Type 81-740/741 zu einer Notbremsung. Es kann sein, dass der durchgehende Verkehr der Linie erst in zwei Tagen wiederaufgenommen werden kann. Mittlerweile sollen bereits 20 Personen gestorben sein.
Hier ein Video, wie es an der Unfallstelle aussieht:
http://www.youtube.com/watch?v=O2XLiMY_XdY#t=28 (http://www.youtube.com/watch?v=O2XLiMY_XdY#t=28)
Ich kann den Link von Rynek Kolejowy nicht einfügen. Es kommt die Fehlermeldung, dass ein Textfeld nicht ausgefüllt wurde.
-
Mittlerweile sollen bereits 20 Personen gestorben sein.
Da werden noch etliche Leute in den zerquetschten und verkeilten Wagen sein! :o
-
Mittlerweile sollen bereits 20 Personen gestorben sein.
Da werden noch etliche Leute in den zerquetschten und verkeilten Wagen sein! :o
Ja, ich fürchte auch, dass die Anzahl an Todesopfern noch ziemlich steigen wird! :(
-
Wenn da in der Hauptverkehrszeit nur 200 Leute im Zug waren, haben sie eh noch Glück im Unglück gehabt!
-
Angeblich wurden aus dem Tunnel 1100 Leute evakuiert. Das bedeutet natürlich nicht, dass soviele im Zug waren, aber mehr als 200 werden es schon gewesen sein. Insgesamt bieten die Metrowagonmaschwagen mehr als 1000 Fahrgästen Platz.
Quelle: http://www.rynek-kolejowy.pl/53156/moskwa_wykoleily_sie_wagony_metra_sa_ofiary_smiertelne_ (http://www.rynek-kolejowy.pl/53156/moskwa_wykoleily_sie_wagony_metra_sa_ofiary_smiertelne_)[aktualizacja].htm
-
Übrigens ein paar Details zum Unglücksabschnitt:
In den Medien wird berichtet, dass die Moskauer Metro, "die 1935 von Josef Stalin eröffnet" wurde, heute schwer renovierungsbedürftig sei. Der Unglücksabschnitt zwischen den Stationen Park Pobedy und Slawjanskij Bulvar wurde allerdings erst am 7. Jänner 2008 eröffnet. Damals wurde die Verlängerung der Arbatsko-Pokrowskaja-Linia (die dunkelblaue Linie) von Park Pobedy (Eröffnung: 2003) nach Strogino in Betrieb genommen, wobei der Abschnitt Kunzewskaja-Kryljatskoe (Eröffnung 1989) von der Filjowskaja Linija (die hellblaue Linie) übernommen wurde.
Das bedeutet, der Unfall betraf eine Neubaustrecke und keine steinalte Sowjetstrecke, was also eher nach Pfusch am Bau klingt und nicht nach Sanierung verschleppt.
Beim Unfall involviert war übrigens auch kein alter Metrowagonmasch-Zug, sondern ein relativ neuer Zug vom Typ 81-740/741 "Rusitsch", die seit 2002 (ebenfalls von Metrowagonmasch gebaut werden. Fassungsvermögen eines Wagens ist ca. 350 Passagiere, wobei die Arbatsko-Pokrowskaja Linija typenrein mit Rusitsch als fünffach-Garnitur betrieben wird (Fassungsvermögen des gesamten Zuges also ca. 1750 Paxe).
Dass relativ wenige Personen im Zug waren (so die Zahlen von 270 stimmen), liegt wohl daran, dass das Unglück in Fahrtrichtung stadtauswärts passierte, während die Hauptlast im Frühverkehr in die Stadt geht.
-
Sehr traurig, kommt leider immer wieder vor (z.B. Wuppertal):
Zwei Arbeiter nach U-Bahn-Unglück in Moskau festgenommen
Nach dem verheerenden U-Bahn-Unglück mit 21 Toten gestern in Moskau hat die Polizei zwei Bauarbeiter festgenommen. Der Vorarbeiter und sein Assistent stünden unter Verdacht, Verkehrssicherheitsnormen verletzt zu haben, erklärte die russische Staatsanwaltschaft heute.
Die beiden Männer sollen direkt an der Vorbereitung von Weichenarbeiten an dem Streckenabschnitt beteiligt gewesen sein, auf dem die Bahn entgleist war.
Die Bauarbeiter seien schon verhört worden, eine Anklage werde vorbereitet, erklärte die Staatsanwaltschaft. Die Bauarbeiten zwischen den Stationen Pobedi-Park und Slawjanski seien „nicht korrekt ausgeführt worden“, verlautete aus Ermittlerkreisen.
Quelle: ORF.at
-
Sehr traurig, kommt leider immer wieder vor (z.B. Wuppertal):
Zwei Arbeiter nach U-Bahn-Unglück in Moskau festgenommen
Nach dem verheerenden U-Bahn-Unglück mit 21 Toten gestern in Moskau hat die Polizei zwei Bauarbeiter festgenommen. Der Vorarbeiter und sein Assistent stünden unter Verdacht, Verkehrssicherheitsnormen verletzt zu haben, erklärte die russische Staatsanwaltschaft heute.
Die beiden Männer sollen direkt an der Vorbereitung von Weichenarbeiten an dem Streckenabschnitt beteiligt gewesen sein, auf dem die Bahn entgleist war.
Die Bauarbeiter seien schon verhört worden, eine Anklage werde vorbereitet, erklärte die Staatsanwaltschaft. Die Bauarbeiten zwischen den Stationen Pobedi-Park und Slawjanski seien „nicht korrekt ausgeführt worden“, verlautete aus Ermittlerkreisen.
Quelle: ORF.at
Bei allem Respekt, aber mein Vertrauen in die Russische Justiz und Staatsanwaltschaft ist da auch beschränkt. Da wurden wohl schnell zwei Sündenböcke gesucht. :(
(Würde mich auch nicht wundern, wenn die beiden Verhafteten irgendwelche Zentralasiaten oder Südkaukasier sind)
PS: Warum werden konsequenterweise die Stationsnamen falsch geschrieben? Park Pobedy und Slawjanskij Bulwar (Boulevard) heißen die. (Auf der U4 zwischen den Stationen Stadt-Park und Karls) :fp:
-
PS: Warum werden konsequenterweise die Stationsnamen falsch geschrieben? Park Pobedy und Slawjanskij Bulwar (Boulevard) heißen die. (Auf der U4 zwischen den Stationen Stadt-Park und Karls) :fp:
Weil es Mode ist, slawischsprachige Straßennamen zu Übersetzen. Dabei kommt so ein Schwachsinn raus wie Zwycięstwastraße, Piłsudskiego Street oder eben Pobedipark. Würde man es richtig Übersetzen, müsste man Siegespark schreiben. Das finde ich aber unsinning, da soetwas nicht im Stadtplan zu finden ist. Wer nicht dahinter kommt, dass Ulica Straße bedeutet, wird es auch ohnehin im Stadtplan finden. Dazu muss man nicht die Bedeutung kennen. Für Interessierte würde ich es übersetzen, etwa Slawischer Boulevard.
Übrigens habe ich die Stationsnamen gestern nicht transkribiert, da ich mit der Transkription ins Deutsche nicht so vertraut bin.
Bei allem Respekt, aber mein Vertrauen in die Russische Justiz und Staatsanwaltschaft ist da auch beschränkt.
Wäre das innerhalb der EU anders? Werden da nicht auch irgendwelche Bauernopfer gebracht?
Der Zug drüfte mit ca. 70 km/h unterwegs gewesen sein, als er entgleiste.
Etwas Erfreulicheres:
Nächstes Jahr möchte man fahrerlose Züge auf einigen Metrolinien der russischen Hauptstadt testen. Man möchte nicht ganz auf die Fahrer verzichten, aber soweit es geht automatisierte Züge einsetzen. Erste Tests mit einem Metrowagonmasch 740 wurden bereits dieses Jahr durchgeführt.
Quelle: http://www.rynek-kolejowy.pl/53174/moskwa_beda_bezobslugowe_pociagi_metra.htm (http://www.rynek-kolejowy.pl/53174/moskwa_beda_bezobslugowe_pociagi_metra.htm)
-
PS: Warum werden konsequenterweise die Stationsnamen falsch geschrieben? Park Pobedy und Slawjanskij Bulwar (Boulevard) heißen die. (Auf der U4 zwischen den Stationen Stadt-Park und Karls) :fp:
Weil es Mode ist, slawischsprachige Straßennamen zu Übersetzen. Dabei kommt so ein Schwachsinn raus wie Zwycięstwastraße, Piłsudskiego Street oder eben Pobedipark. Würde man es richtig Übersetzen, müsste man Siegespark schreiben. Das finde ich aber unsinning, da soetwas nicht im Stadtplan zu finden ist. Wer nicht dahinter kommt, dass Ulica Straße bedeutet, wird es auch ohnehin im Stadtplan finden. Dazu muss man nicht die Bedeutung kennen. Für Interessierte würde ich es übersetzen, etwa Slawischer Boulevard.
Bei Slawjanskij Bulevar wäre die passende Übersetzung natürlich das viel pompöser klingende "Boulevard der Slawen", sinngemäß wahrscheinlich "Boulevard des Panslawismus [unter Führung der Russen]". :)
Mich ärgert dabei eher, dass eben nicht übersetzt wird, sondern einfach nur die Eigennamen falsch geschrieben werden. Das hat nichts mit falscher Sprachanwendung zu tun (dabei überlegt sich wer immerhin was), sondern schlicht mit Ignoranz.
-
Monorail
Sicher speziell ist die Monorail in Moskau, die vor 10 Jahren eröffnet wurde, mehr Bilder gibt es unter: http://public-transport.net/a/Moskau/Monorail/ (http://public-transport.net/a/Moskau/Monorail/)
-
https://youtu.be/UBsKhH_YLf4?si=uT0_uSKpgPOMyZAg
Bin gerade etwas perplex: Es gibt tatsächlich Städte, bei denen die Fahrgäste sich nach einer Störung NICHT massenweise in einen bereits vollen Zug reinquetschen, sondern nach der Ansage "Türen Schliessen" brav hinter die gelbe Linie zurücktreten.
Soweit ich es verstanden habe, gab es hier einen schadhaften Zug, der nach einigen Minuten weggebracht wurde. Aus einem 90 Sekunden Intervall wurden sieben Minuten. Der Aufenthalt in den Stationen betrug trotzdem nur ca. 20-30 Sekunden.
Denke jetzt nur gerade an eine U3 Störung am Westbahnhof. Da steht der erste Zug in so einer Situation eine volle Minute - bei weit weniger Fahrgästen
-
https://youtu.be/UBsKhH_YLf4?si=uT0_uSKpgPOMyZAg
Bin gerade etwas perplex: Es gibt tatsächlich Städte, bei denen die Fahrgäste sich nach einer Störung NICHT massenweise in einen bereits vollen Zug reinquetschen, sondern nach der Ansage "Türen Schliessen" brav hinter die gelbe Linie zurücktreten.
Naja, dort sind die Menschen sichtlich gewohnt, Anweisungen "von oben", egal woher sie kommen, Folge zu leisten. Trotzdem bin ich froh, dass ich dort nicht leben muss - da nehme ich längere Wartezeiten beim Fahrgastwechsel gerne in Kauf. :)
-
https://youtu.be/UBsKhH_YLf4?si=uT0_uSKpgPOMyZAg
Bin gerade etwas perplex: Es gibt tatsächlich Städte, bei denen die Fahrgäste sich nach einer Störung NICHT massenweise in einen bereits vollen Zug reinquetschen, sondern nach der Ansage "Türen Schliessen" brav hinter die gelbe Linie zurücktreten.
Naja, dort sind die Menschen sichtlich gewohnt, Anweisungen "von oben", egal woher sie kommen, Folge zu leisten. Trotzdem bin ich froh, dass ich dort nicht leben muss - da nehme ich längere Wartezeiten beim Fahrgastwechsel gerne in Kauf. :)
Außerdem sind die Längssitze in den Zügen sicher auch hilfreich für einen schnellen Fahrgastwechsel.
-
Naja, dort sind die Menschen sichtlich gewohnt, Anweisungen "von oben", egal woher sie kommen, Folge zu leisten. Trotzdem bin ich froh, dass ich dort nicht leben muss - da nehme ich längere Wartezeiten beim Fahrgastwechsel gerne in Kauf. :)
Leben möchte ich dort auch nicht.
Es scheint aber schon sehr wienerisch zu sein, sich mit aller Kraft noch in ein bereits überfülltes Gefäß reinzwängen zu wollen, auch nach der Abfertigungsansage. Man muss ja nicht mal bis Moskau blicken. Auch in anderen westeuropäischen Betrieben sind Fahrgäste viel gehorsamer was solche Ansage betrifft. Und das sehr zum Wohle der Intervallstabilität.
-
Naja, dort sind die Menschen sichtlich gewohnt, Anweisungen "von oben", egal woher sie kommen, Folge zu leisten. Trotzdem bin ich froh, dass ich dort nicht leben muss - da nehme ich längere Wartezeiten beim Fahrgastwechsel gerne in Kauf. :)
Leben möchte ich dort auch nicht.
Es scheint aber schon sehr wienerisch zu sein, sich mit aller Kraft noch in ein bereits überfülltes Gefäß reinzwängen zu wollen, auch nach der Abfertigungsansage. Man muss ja nicht mal bis Moskau blicken. Auch in anderen westeuropäischen Betrieben sind Fahrgäste viel gehorsamer was solche Ansage betrifft. Und das sehr zum Wohle der Intervallstabilität.
Man darf halt mir den Fahrgästen keinen Kuschelkurs führen. Ich erinnere mich an ein derartiges Erlebnis in der Längenfeldgasse, wo der Fahrer dann mit kräftiger Stimme und laut die Ansage selbst machte: "Zurückbleiben bitte" und die zusteigewilligen Fahrgäste drängten augenblicklich nicht mehr in den Zug. Ich hätte ja gerne eine lobende Mail an die WL geschrieben, die hätten den Fahrer dann wahrscheinlich zur Teestunde geladen, wie er denn die Fahrgäste so brutal anschreien könne, die sind ja so sensibel und wenn dann einer einen Weinkrampf bekommt, dauert alles noch länger.
-
Man darf halt mir den Fahrgästen keinen Kuschelkurs führen. Ich erinnere mich an ein derartiges Erlebnis in der Längenfeldgasse, wo der Fahrer dann mit kräftiger Stimme und laut die Ansage selbst machte: "Zurückbleiben bitte" und die zusteigewilligen Fahrgäste drängten augenblicklich nicht mehr in den Zug.
Wenn "scharfe" Ansagen zum Normalfall werden, stumpfen die Leute ab. Auch keine Lösung.
-
Ich habe schon öfter an Tramwaytagen etc. mit Oldtimerverkehr gesehen/die Erfahrung gemacht: Eine ordentliche Uniform und klare, laute Ansagen, wenn nötig auch einmal etwas schärfer (aber mitunter durchaus auch mit etwas Schmäh),
bringen die Fahrgäste schnell dazu, sich wie gewünscht zu verhalten.
Jedenfalls besser als mit „Jogginganzügen“ und „Liebe Fahgästä“-Gesäusel.
-
Heute hatte ich auf der U1 einen Fahrer, der in jeder Station durchgesagt hat, dass alle Einstiege benutzt werden sollen und der Folgezug in zwei Minuten kommt, falls man keinen Platz findet. Hat recht gut funktioniert.