Tramwayforum
Allgemeines => Viennensia => Thema gestartet von: 95B am 28. Februar 2012, 11:41:17
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dass das Foto vielleicht vom Stafa aus aufgenommen wurde. :lamp:
Von der Stafa (Staatsangestellten-Fürsorgeanstalt)!
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Von der Stafa (Staatsangestellten-Fürsorgeanstalt)!
Naja, Du kannst Dir Kaufhaus davor denken, dann stimmt der Artikel wieder. ;)
Das Grundstück hat trotz des Namens mehr Jahre als Kaufhaus auf dem Buckel denn als Staatsangestellten-Fürsorgeanstalt.
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dass das Foto vielleicht vom Stafa aus aufgenommen wurde. :lamp:
Von der Stafa (Staatsangestellten-Fürsorgeanstalt)!
Oha. Staatsangestellten-Fürsorgeanstalt?!
Wieder was dazugelernt! :lamp:
Aber trotzdem ist mir (bislang) noch nie jemand begegnet, der die Stafa gesagt hätte. ;)
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Aber trotzdem ist mir (bislang) noch nie jemand begegnet, der die Stafa gesagt hätte. ;)
Vielleicht solltest du auch Leute der älteren Generation (40+) befragen. Ich sage immer "die Stafa", "zur Stafa", "in der Stafa".
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Aber trotzdem ist mir (bislang) noch nie jemand begegnet, der die Stafa gesagt hätte. ;)
Vielleicht solltest du auch Leute der älteren Generation (40+) befragen. Ich sage immer "die Stafa", "zur Stafa", "in der Stafa".
Ich bin von 40+ noch ein wenig entfernt, kenne die Stafa aber auch nur mit weiblichem Artikel. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass ich in der Gegend aufgewachsen bin und des öfteren meine Eltern beim Einkaufen dorthin begleitet habe. Den eigenartigen stechenden Geruch des im Winter betriebenen Warmluftvorhangs habe ich ebenso noch im Kopf wie den Umstand, dass damals noch alles mit (elektro-)mechanischen Registrierkassen verrechnet wurde und man - je nach Warengruppe - manchmal weiße, manchmal rosa Kassazetterln bekam. Die rosa Zetterln galt es aufzuheben, da man sie für die jährliche Rückvergütung beim Konsum verwenden konnte. Auch an das SB-Restaurant im Obergeschoß und an den Konsum im Keller, von dem man mit einer Rolltreppe direkt in die Kaiserstraße gelangte, erinnere ich mich noch.
Das ist die Millergasse und das Gleis lag eh nur von 1913 bis 1993. Das alles ist aber wunderbar im Straßenbahnjournal-Wiki nachzulesen. Ah ja, der Wien-Plan ist bei solchen Recherchen für die Fisch'.
Wenn man genau schaut, sieht man im 1946er-Plan die Gleise ohnehin - sie sind fast vollständig von diversen Aufschriften abgedeckt. Zwischen Fügergasse und Matrosengasse ist aber eindeutig ein Gleis sichtbar.
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Aber trotzdem ist mir (bislang) noch nie jemand begegnet, der die Stafa gesagt hätte. ;)
Ende der 50er/Anfang der 60er fuhr mein Vater in der Vorweihnachtszeit mit mir auf einen Mariahilferstraßenbummel, derweilen die Mutter Weihnachtsvorbereitungen tätigte. Anreise: 331 od. 231 od. 132 / L oder 331 od. 231 od. 132 / 5 / DG. Und zunächst gingen wir stets in die Stafa. Natürlich habe ich das als Kind übernommen...
Weiter OT: Attraktiv waren für mich die Matadorauslage und die kitschig dekorierten Auslagen von Gerngross und Herzmansky. (Ähnliche, aber wesentlich aufwendiger gestaltete Weihnachtsauslagen sah ich vor ein paar Jahren im Kaufhaus Lafayette in Paris.) Nach einer Portion Maroni gab es zum Abschluss einen Besuch im Non-Stop-Kino, wo mich vor allem die Tom&Jerry-Filme begeisterten.
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. . . . die kitschig dekorierten Auslagen von Gerngross . . . .
Da gab es vor Weihnachten immer eine (große) Märklin-Anlage in einer Auslage!
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Naja, es heißt ja immer noch La Stafa... :P
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Der Glanz der Stafa als Kaufhaus verblasste dann allmählich - in den späten 70ern war wohl der Tiefpunkt erreicht, man wähnte sich in einem großen Ramschladen.
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... zum Abschluss einen Besuch im Non-Stop-Kino, wo mich vor allem die Tom&Jerry-Filme begeisterten.
Das waren die Zeiten, als ein Non-Stop-Kino auch für Kinder adäquat war. Heute gibts nur noch Pornokinos, die Non-Stop zeigen, weil da ist es egal, wann man in die Filmhandlung einsteigt :)
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Ich denke tiefer als jetzt kann es nicht mehr sein. Vor ca einem Jahr war noch ein Cosmos im Haus, aber die Geschäfte "bröckelten" ab. Vor kurzem war ich wieder in der Stafa - aber zu vergessen. Saturn ist auch draussen. Einige Stockwerke sind komplett gesperrt. Ich glaube es existiert nur mehr das Erdgeschoß mit Geschäften ...
Schade drum ...
Edit: Saturn Cosmos
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Attraktiv waren für mich die Matadorauslage
Ja, da konnte man außen Knöpfe drücken, die innen dann verschiedene Mechanismen in Gang setzten. In den frühen 1980ern waren leider die meisten dieser Knöpfe schon kaputt.
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Ich denke tiefer als jetzt kann es nicht mehr sein. Vor ca einem Jahr war noch ein Saturn im Haus, aber die Geschäfte "bröckelten" ab. Vor kurzem war ich wieder in der Stafa - aber zu vergessen. Saturn ist auch draussen. Einige Stockwerke sind komplett gesperrt. Ich glaube es existiert nur mehr das Erdgeschoß mit Geschäften ...
Schade drum ...
Ich war schon Jahre nicht mehr drinnen - aber es gab eine Zeit, da machte das Kaufhaus nach dem von mir erwähnten Tiefpunkt einen ganz ordentlichen Eindruck.
Wahrscheinlich wird das neue Geschäftezentrum am Westbahnhof der Stafa den Garaus machen.
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Einer der Riesenvorteile der Stafa in früheren Zeiten waren die Haltestellen vor der Tür (sowohl 5 vom Praterstern kommend als auch 52 und 58). Mit dem 5er kommt man jetzt gar nicht mehr direkt hin (außer man wartet die Stehzeit am Westbahnhof ab, was denkbar unattraktiv ist), die Aufgänge von der U3 sind aus Stafa-Sicht eher strategisch ungünstig. Zudem sticht die besondere Architektur der Stafa heute nicht mehr hervor - klar, wurde ja auch durch die Vorbaufassade unkenntlich gemacht. Und die Zeiten der großen Kaufhäuser mit einzelnen Geschäften drinnen sind passé, seit sich die weitaus größeren Einkaufszentren durchgesetzt haben. Mich wundert es ja eigentlich, dass es den Gerngroß als solchen überhaupt noch gibt.
Meiner Ansicht nach wäre die Stafa ein ideales Gebäude für eine Firma, die ihren (wie man heute sagt) Flagship Store dort einrichten könnte.
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Die Stafa hat sehr durch den Konkurs des Cosmos (Anfang 2010) gelitten. Ein Elektrosupermarkt ist immer ein großer Kundenmagnet.
Selbiger Konkurs hat auch das Stadioncenter noch weiter heruntergerissen.
Kaufhäuser vs. Shopping-Mall: Dazwischen ist vom Konzept her kein großer Unterschied. Mit der Ausnahme, dass ersteres in einer klassischen Geschäftsstraße steht, das andere auf der Grünen Wiese.
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Ein weiteres Negativbeispiel ist der Gasometer im "Dritten". Was dort jahrelang passierte, kann man in diversen Bezirkszeitungen zur Genüge nachblättern. Wer hinter diesen "Machenschaften" steht, ist nicht schwer zu erraten, gemeindenahe Betriebe die halt überall die Hand im Spiel haben und teilweise mit Steuergeldern um sich schmeißen!
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Apropos Stafa: Hab gar nicht gewusst, dass das Haus so hübsch geschmückt ist (war?):
(http://www.wien.gv.at/kulturportal/m19objekte/bez07/09919103.jpg)
Quelle: Stadtplan Wien Kulturgut
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Apropos Stafa: Hab gar nicht gewusst, dass das Haus so hübsch geschmückt ist (war?):
Ist noch immer, aber man sieht es durch die vorgehängte Fassade nicht mehr.
Selbiger Konkurs hat auch das Stadioncenter noch weiter heruntergerissen.
Damit drückst du implizit aus, dass das Stadioncenter einmal viel weiter oben war. Das möchte ich bezweifeln. Als Attraktor hat dieses Einkaufszentrum niemals große Wirkung erreicht.
Kaufhäuser vs. Shopping-Mall: Dazwischen ist vom Konzept her kein großer Unterschied. Mit der Ausnahme, dass ersteres in einer klassischen Geschäftsstraße steht, das andere auf der Grünen Wiese.
Die Größe ist ein Unterschied, weiters sind die Verkaufslokale in Grünwiesen-Ekazents mehr oder weniger nach einschlägigen Normen errichtet, die es den Allerweltsketten ermöglicht, ohne große Herumplanerei einzuziehen. In alten Kaufhäusern ist das eher problematisch.
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Kaufhäuser vs. Shopping-Mall: Dazwischen ist vom Konzept her kein großer Unterschied. Mit der Ausnahme, dass ersteres in einer klassischen Geschäftsstraße steht, das andere auf der Grünen Wiese.
Die Größe ist ein Unterschied, weiters sind die Verkaufslokale in Grünwiesen-Ekazents mehr oder weniger nach einschlägigen Normen errichtet, die es den Allerweltsketten ermöglicht, ohne große Herumplanerei einzuziehen. In alten Kaufhäusern ist das eher problematisch.
Der Unterschied ist, dass man in einem Kaufhaus alles aus einer Hand bekommt, in einer Shopping-Mall alles aus vielen Händen bekommt.
Stafa war ein Kaufhaus und ist eine Shopping-Mall - genau so wie die Lugner City.
Hannes
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Apropos Stafa: Hab gar nicht gewusst, dass das Haus so hübsch geschmückt ist (war?):
Da war sie schon realsozialistisch entschmückt! ::)
Vorher hat sie so ausgesehen:
(http://static.diepresse.com/images/uploads_930/5/0/4/685316/stafa.jpg)
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Apropos Stafa: Hab gar nicht gewusst, dass das Haus so hübsch geschmückt ist (war?):
Da war sie schon realsozialistisch entschmückt! ::)
So kannte ich sie halt aus meiner Kindheit - samt dem sich drehenden S am Dach, das auf einer Seite weiß in einem orangefarbenen Kreis war und auf der anderen Seite orange in einem weißen Kreis.
Ob allerdings die Balkone jemals zu irgendetwas benutzt worden sind (außer vielleicht für Rauchpausen des Personals)?
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Vorher hat sie so ausgesehen:
Bist du deppat, das war ja ein richtiger Prachtbau! :o :o :)
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So kannte ich sie halt aus meiner Kindheit - samt dem sich drehenden S am Dach, das auf einer Seite weiß in einem orangefarbenen Kreis war und auf der anderen Seite orange in einem weißen Kreis.
(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/14/Wien_M4119_Line_5.jpg/1280px-Wien_M4119_Line_5.jpg)
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[attachimg=1]
Die Stafa kurz nach ihrer Errichtung. Den Namen "Stafa" bekam sie allerdings erst später!
[attachimg=2]
Die Stafa im Jahr 1935.
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Hier sieht man noch den Vorläufer des Stafa-Gebäudes um die Jahrhunderwende.
[attachimg=1]
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Bist du deppat, das war ja ein richtiger Prachtbau! :o :o :)
Ich schätze einmal, da ist im Krieg eine Bombe reingekracht. Man hat zwar in Wien auch so ziemlich viel Stuck entfernt, dabei allerdings überlicherweise nicht den ganzen Dachbereich umgestaltet. (Obwohl, der Bombenschadenplan sagt eigentlich nichts dazu.)
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So kannte ich sie halt aus meiner Kindheit - samt dem sich drehenden S am Dach, das auf einer Seite weiß in einem orangefarbenen Kreis war und auf der anderen Seite orange in einem weißen Kreis.
[Bild]
Genau - nur dem M gab es in meinen frühen Tagen hier nicht mehr. Der 5er war damals eine Hochburg der F. Trägt das Vis-a-vis-Haus eigentlich noch die (im Bild zum Teil sichtbare) Aufschrift "SCHUH-PALAST"? Den Delka schrieb man übrigens weit vor meiner Geburt "Del-Ka" (meine Großmutter hatte eine Uralt-Schuhschachtel mit dieser Aufschrift, daher erinnere ich mich daran).
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Trägt das Vis-a-vis-Haus eigentlich noch die (im Bild zum Teil sichtbare) Aufschrift "SCHUH-PALAST"?
Deine Aufschrift werden sie wohl mit dem Haus abgerissen haben! :'(
Jetzt schaut das Haus so aus:
(http://www.wien.gv.at/kulturportal/m19objekte/bez07/01251802.jpg)
Hinter dem Delka gab es in der Kaiserstraße noch die "Schuhschwemme"! :D
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Deine Aufschrift werden sie wohl mit dem Haus abgerissen haben!
Ah ja, das steht ja nimmer. Da siehst du, wie oft ich dort noch oberirdisch vorbeikomme. :-[ Ich hatte die Einbildung, das Hotel wäre nur im Nebenhaus und der Schuhpalast stünde noch.
Hinter dem Delka gab es in der Kaiserstraße noch die "Schuhschwemme"! :D
An die kann ich mich dunkel erinnern... deren Geschäftsfarben waren Rot/Gelb oder Orange/Gelb. Aber oft waren wir dort nicht drinnen, weil es selten was Passendes gab.
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Aber oft waren wir dort nicht drinnen, weil es selten was Passendes gab.
Das war halt nur für die armen Leute! :P
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Irgendwo im Netz gibt es ein Bild, auf dem noch die Aufschrift zu sehen ist - und ich bilde mir ein, dass dort "Staatliche Angestellten Fürsorge Anstalt" gestanden ist.
Hannes
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Google liefert für Deine Version keinen einzigen Text-Treffer, für "Staatsangestellten Fürsorgeanstalt" hingegen über 200.
Nicht dass das ein unwiderleglicher Beweis wäre, wofür "Stafa" wirklich stand, aber ein sehr, sehr kräftiges Indiz ist es wohl.
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Ob allerdings die Balkone jemals zu irgendetwas benutzt worden sind (außer vielleicht für Rauchpausen des Personals)?
Meine Oma erzählte mir einmal, dass dort in der Adventzeit Weihnachtsmänner (bzw. damals noch Nikoläuse) standen und Trompeten bliesen. :lamp:
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Meine Oma erzählte mir einmal, dass dort in der Adventzeit Weihnachtsmänner (bzw. damals noch Nikoläuse) standen und Trompeten bliesen. :lamp:
Soweit ich mich an frühere Erzählungen erinnern kann, traten da im Advent zu bestimmten Zeitpunkten Turmbläser auf den Balkon heraus. Das muss aber schon vor dem Krieg gewesen sein.
Später (in den 60ern oder frühen 70ern?) wurde im Dezember auf dem Vordach ein "alpenländische" Szene aufgebaut, wo eine (Trachten-)Kapelle mit weihnachtlicher Musik Kunden anlocken durfte. Keine Ahnung mehr, ob es das nur in einem Jahr gegeben hat oder gar öfter.
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Heutzutage gibt's das weiter unten beim Gerngross-Block :)
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Das waren die Zeiten, als ein Non-Stop-Kino auch für Kinder adäquat war. Heute gibts nur noch Pornokinos, die Non-Stop zeigen, weil da ist es egal, wann man in die Filmhandlung einsteigt :)
Einsteigt ist gut... ;)
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Am Rande zum Thema: eine kleine aber feine Matador-Auslage mit in Betrieb befindlichen großen Elektromodellen gibt es in der Zieglergasse 33, neben Ingrids Modellbahn. Bin dort heute einige Minuten fasziniert davorgestanden!
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Pornokinodiskussion abgetrennt.
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Stafa wird wieder verkauft ...
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Das STAFA Gebäude hatte einen Zwilling in Berlin - wie aus dem Gesicht geschnitten - weiß jemand, wer der Erstgeborener war?
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Das STAFA Gebäude hatte einen Zwilling in Berlin - wie aus dem Gesicht geschnitten - weiß jemand, wer der Erstgeborener war?
Interessant! Gibts dazu ein Foto?
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Ja, war glaube ich in der Süddeutschen Zeitung, habe den Artikel lange aufgehoben, ist aber leider 'in Verstoß geraten'.
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Weißt du vielleicht, wie das Gebäude hieß, wo es stand oder was darin untergebracht war?
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Tut mir leid, nein. Die Zeitung kam mir in die Hand als im Forum die Fotos vom STAFA Gebäude sich häuften, also Feber 2012. Standort Berlin, an einer breiteren Straße. Die Ähnlichkeit mit STAFA war groß. Anfügen möchte ich noch, daß die Zeitung ev., die FAZ war.