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Allgemeines => Viennensia => Thema gestartet von: 60er am 05. April 2012, 13:54:58

Titel: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: 60er am 05. April 2012, 13:54:58
Zitat
Vom Aussterben bedrohter Aufzug
Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer

Der Umlauf-Aufzug im Haus der Industrie ist ein wahres Urgestein und kann immer noch 26 Personen gleichzeitig bewegen

Als Johann Zolles den Paternosteraufzug 1979 erstmals wartete, war er ein junger Mann. Schon seit 1911 fährt der Paternoster im Haus der Industrie unermüdlich. Ein hundertjähriges Auf und Ab. Nächstes Jahr geht Aufzugstechniker Zolles, 59, in Pension. Der Paternoster im Palais am Schwarzenbergplatz wird auch danach weiter laufen.

Heute steht der Paternoster wie jedes Jahr einmal still. Zolles prüft die Sicherheit, tauscht alte Teile aus. Dieses Jahr durchleuchtet er mit einem Ultraschallgerät auch jeden der 600 Bolzen, an denen die 13 Kabinen rauf- und runter gezogen werden. Zwei Leute pro Kabine, steht auf Schildern. "Die Schilder haben sie mir zuerst gefladert, jetzt hab ich sie mit Torbandschrauben befestigt", erzählt Zolles. Die Erhaltung des Paternosters ist für ihn nicht bloß ein Job, auch ein Anliegen. "Ich bin ein Patznfreund vom Paternoster", sagt er.

Mit 20 Zentimetern pro Sekunde in der Endlosschleife

Der Umlauf-Aufzug, wie Bürokraten den Paternoster nennen, ist nach vorne offen und bleibt nie stehen. Für den Benützer heißt das: Den gewöhnlichen Aufzug kann man rufen, den Paternoster muss man erwischen. 1950 Kilogramm oder 26 Personen kann der älteste Paternoster Wiens gleichzeitig befördern.

Obwohl der Fahrstuhl sich mit 20 Zentimetern pro Sekunde bewegt (das sind gerade einmal 0,72 km/h), sorgte das Einsteigen seit jeher für Nervosität: Man ergreife die angebrachten Handgriffe "mit mäßig gebeugten Armen bei gerader Körperhaltung" und richte "seine Aufmerksamkeit auf den herannahenden Fahrstuhl", lautete zu Kaiserzeiten die Vorschrift im Palais der Industriellenvereinigung.

Was passiert oben?

Auch die größte Angst vor dem Paternoster hat 100 Jahre überdauert und treibt manche immer noch um: Was passiert oben? Im Haus der Industrie führen zwei große Ketten die Fahrkörbe durch einen 20 Meter hohen Schacht. Ein Elektromotor treibt die Ketten an. Beim Hochfahren hängt die Kabine, diagonal eingespannt, an der jeweils rechten Seite der beiden Ketten, beim Heruntergleiten an der jeweils linken. "Die Kabine fädelt aus einer Führungsschiene aus und in die andere ein", erläutert Aufzugstechniker Zolles. "Die Kabine hängt bei jeder Kette nur an einer Seite."

Kurzum: Die Kabinen rattern am oberen und unteren Wendepunkt über große Räder in den anderen Schacht hinüber, ohne dabei umgedreht zu werden. "Eine simple Konstruktion, aber sehr wirkungsvoll", lobt Zolles den alten Erfindergeist. Den Auftrag erteilte die Industriellenvereinigung damals Anton Freissler, einem Aufzug-Pionier der Monarchie.

Seit den 1960er-Jahren dürfen in Österreich keine Paternoster mehr gebaut werden. Im ganzen Land gibt es heute kaum mehr als 20, schätzen die Aufzugsprüfer von TÜV Österreich. Der Paternoster ist unter den Fahrstühlen eine bedrohte Art. Im Vergleich zum gebräuchlichen Aufzug birgt der Paternoster, der nur in den Nachtstunden ruht, zumindest theoretische Gefahren, obwohl so gut wie nie etwas passiert.

Bedrohte Bauart

Wenn man sich in den Aufzugkabinen im Haus der Industrie zu knapp zum Ausgang stellt, hebt sich eine Klappe am Boden. Dem Zehenbruch ist damit vorgebeugt. Außerdem verbietet ein Schild Kindern und Gebrechlichen den Einstieg. Gepäck ist unerlaubt, Kinderwägen sowieso. "Wenn einer mit der Leiter einsteigen will, gäb's Brösel", warnt Zolles.

Sollte trotzdem einmal Gefahr entstehen, kann in jedem Stock ein Notstopp-Knopf gedrückt werden. Wobei es auch schon vorgekommen ist, dass Besucher die Nottaste drücken, weil sie dachten, so den Aufzug rufen zu können. Weil es immer weniger Paternoster gibt, können auch immer weniger Leute damit umgehen. Der Paternoster im Neuen Institutsgebäude der Uni Wien wurde fiel vor ein paar Jahren der Bürokratie zum Opfer -  er wurde "wegen Allgemeingefährdung" aufgegeben.

Die ersten Stockwerke schneller

Die Industriellenvereinigung versichert aber, ihren Paternoster noch möglichst lange fahren lassen zu wollen, viele Mitarbeiter haben ihn liebgewonnen. Herr Zolles hat seinen Nachfolger schon eingeschult. Der Paternoster, sagt Zolles, sei auch schnell. Keine Wartezeiten, kein Türöffnen. "Die ersten vier Stockwerke muss der Aufzug schon anzah'n, damit er gleich schnell ist." (Lukas Kapeller, 5.4.2012)
Quelle: http://derstandard.at/1333528395490/Vom-Aussterben-bedrohter-Aufzug-Paternoster-Ein-hundertjaehriger-Dauerlaeufer (http://derstandard.at/1333528395490/Vom-Aussterben-bedrohter-Aufzug-Paternoster-Ein-hundertjaehriger-Dauerlaeufer)
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: Conducteur am 05. April 2012, 14:49:59
Danke für diese sehr interessante Nachricht über ein früher weit verbreitetes, öffentliches "Nah"verkehrsmittel.

Erinnere mich noch an solche Aufzüge bei der Gebietskrankenkasse in der Mariahilfer Straße und in der Nationalbank.

Neben dem Haus der Industrie gibt es ein Pater-Noster-Paar heute jedenfalls noch im Bundesrechenzentrum.
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: 158er am 05. April 2012, 16:40:13
Das würde doch gut in den Aufzugsthread passen, wo ich auch eine Auflistung (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=2261.msg41262#msg41262) einiger Paternoster in Wien gepostet habe.
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: Ferry am 06. April 2012, 13:35:12
Neben dem Haus der Industrie gibt es ein Pater-Noster-Paar heute jedenfalls noch im Bundesrechenzentrum.
Und einen im Rathaus!
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: Tramwaycafe am 06. April 2012, 13:58:32
Uh-oh, dass es immer noch Patresnostri gibt, ist ja sensationell :o

Neben all diesen alterwürdigen gab es bekanntlich noch den angemessen-abgefuckten im NIG, bevor es reserviert wurde. Vorher lief der «Fahrgastbetrieb» reibungslos und ohne Wartezeiten, seit dem Lifteinbau latscht man besser zu Fuß. Auch ein Beitrag zur Gesundheit ;)
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: tramway.at am 06. April 2012, 14:10:12
...und weil ich auch hier nicht schaffe, nicht in mein Archiv zu sehen: Der Paternoster im Gebäude der ehemaligen ABB auf der Gudrunstraße, irgendwann in den 1980er-Jahren!
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: N1 am 17. April 2012, 17:54:51
Video auf derstandard.at:

"Wie ein Paternoster funktioniert

... und warum er nur in eine Richtung fährt, erklärt Aufzugstechniker Johann Zolles" (http://derstandard.at/1334530957421/Video-Interview-Wie-ein-Paternoster-funktioniert)
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: 13er am 19. April 2012, 10:09:47
8) 8)

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/85/Paternoster_animated.gif (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/85/Paternoster_animated.gif)
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: 360er am 01. Februar 2016, 05:53:47
http://wien.orf.at/news/stories/2754900/
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: Ferry am 01. Februar 2016, 08:42:29
http://wien.orf.at/news/stories/2754900/

Ja, dieser Bericht war sehr interessant. Es gibt da etwas, was ich schon als Kind und später als HTL-Absolvent noch viel lieber gesehen hätte: das obere und untere "Ende" eines Paternosters, also die Maschinenräume mit den Schwungrädern, wo die Kabinen von einem Schacht in den anderen wandern. Ich habe es einmal im Rathaus probiert, dort war aber niemand zu finden, der dafür zuständig gewesen wäre bzw. hat man mir allen Ernstes versichert, man wüsste gar nicht, wo genau sich diese Räume befinden und wie man hin- bzw. hineinkommt.

Angesichts der Tatsache, dass der Aufzug zumindest einmal jährlich gewartet wird, wenig glaubhaft, aber was will man machen?  ::)
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: 95B am 01. Februar 2016, 09:45:57
Ich habe es einmal im Rathaus probiert, dort war aber niemand zu finden, der dafür zuständig gewesen wäre bzw. hat mir allen Ernstes versichert, man wüsste gar nicht, wo genau sich diese Räume befinden und wie man hin- bzw. hineinkommt.

Hean S', do kunnt a jeda kumman!
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: hema am 01. Februar 2016, 14:24:58
Mit einem Paternoster kann/konnte man je eh ganz einfach "im Kreis"fahren!  ;)
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: moszkva tér am 01. Februar 2016, 16:17:46
Mit einem Paternoster kann/konnte man je eh ganz einfach "im Kreis"fahren!  ;)
Musst aber aufpassen, dass es dich bei der Wendefahrt nicht auf den Kopf haut  :P
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: 95B am 01. Februar 2016, 16:24:34
Mit einem Paternoster kann/konnte man je eh ganz einfach "im Kreis"fahren!  ;)
Musst aber aufpassen, dass es dich bei der Wendefahrt nicht auf den Kopf haut  :P

Da gab es einmal einen Streich mit der versteckten Kamera: Der abwärtsführende Einstieg war gesperrt, die Leute wurden angewiesen, hinaufzufahren, oben herum und wieder hinunter. In den abwärtsfahrenden Kabinen waren lauter kopfstehende Schauspieler zu sehen. :)
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: normalbuerger am 02. Februar 2016, 08:54:32
http://wien.orf.at/news/stories/2754900/

Ja, dieser Bericht war sehr interessant. Es gibt da etwas, was ich schon als Kind und später als HTL-Absolvent noch viel lieber gesehen hätte: das obere und untere "Ende" eines Paternosters, also die Maschinenräume mit den Schwungrädern, wo die Kabinen von einem Schacht in den anderen wandern. Ich habe es einmal im Rathaus probiert, dort war aber niemand zu finden, der dafür zuständig gewesen wäre bzw. hat man mir allen Ernstes versichert, man wüsste gar nicht, wo genau sich diese Räume befinden und wie man hin- bzw. hineinkommt.

Angesichts der Tatsache, dass der Aufzug zumindest einmal jährlich gewartet wird, wenig glaubhaft, aber was will man machen?  ::)

Ich kann dir versichern, im Rathaus ist der Ort des Triebwerkraums sehr wohl bekannt, der befindet sich ganz klassisch im Dachgeschoss. Dieser Bereich ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Ich kenne diesen Triebwerkraums ganz gut und bin jedesmal sehr fasziniert wie lange es diesen Aufzug schon gibt und er noch immer tagtäglich reibungslos seinen Dienst versieht.
Das einzige was zu Störungen führt sind die Nothalt Knöpfe, aber da handelt es sich immer um menschliches Versagen;)
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: 58er am 02. Februar 2016, 11:14:48
Wie fährt man damit, wenn man Pakete liefert? Wohl gar nicht...
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: 95B am 02. Februar 2016, 11:20:03
Wie fährt man damit, wenn man Pakete liefert? Wohl gar nicht...

Zumindest im Rathaus gibt es parallel zum Paternoster auch einen Aufzug.
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: 60er am 02. Februar 2016, 12:06:20
Wie fährt man damit, wenn man Pakete liefert? Wohl gar nicht...

Zumindest im Rathaus gibt es parallel zum Paternoster auch einen Aufzug.
Was im Sinne der Barrierefreiheit auch absolut notwendig ist. Im NIG gab es auch immer beides.
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: Ferry am 02. Februar 2016, 14:44:37
Ich kann dir versichern, im Rathaus ist der Ort des Triebwerkraums sehr wohl bekannt, der befindet sich ganz klassisch im Dachgeschoss. Dieser Bereich ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Ich kenne diesen Triebwerkraums ganz gut

Heißt das, du hast Zugang dorthin? Der untere müsste ja theoretisch irgendwo vom Keller aus zugänglich sein.

Vermutlich war die Rathauswache, mit der ich gesprochen habe, wohl von meinem Ansinnen überfordert.  :)
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: normalbuerger am 03. Februar 2016, 14:08:46
Ja ich habe für diese Räume die Möglichkeit sie zu betreten;)
Stimmt, der eine ist im Keller und der andere natürlich am Dachboden. Jedoch kommt man nicht ohne Schlüssel in den Keller oder Dachboden.
Ich kann ja mal eventuell Fotos davon machen wenn ihr wollt.
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: W_E_St am 03. Februar 2016, 14:55:41
Ja bitte, mach Fotos!

Von meinem Großonkel gibt es die legendäre Geschichte, dass er in einem Kaufhaus irgendwo in Deutschland einen großen Teppich gekauft hat, kurz vor Geschäftsschluss, und den dann irgendwie möglichst schnell zum Ausgang bringen wollte. Das war eine übermannshohe sperrige Rolle und gar nicht so leicht zu bugsieren, schon gar nicht in den Paternoster... ich glaube im Endeffekt hat er den Teppich in den Paternoster geschoben, dann die Kabine bei der Rückfahrt abgepasst und ist dann irgendwie im EG samt Teppich wieder rausgekommen. Ganz vollständig ist die Geschichte leider nicht überliefert.
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: moszkva tér am 03. Februar 2016, 15:17:51
Von meinem Großonkel gibt es die legendäre Geschichte, dass er in einem Kaufhaus irgendwo in Deutschland einen großen Teppich gekauft hat, kurz vor Geschäftsschluss, und den dann irgendwie möglichst schnell zum Ausgang bringen wollte. Das war eine übermannshohe sperrige Rolle und gar nicht so leicht zu bugsieren, schon gar nicht in den Paternoster... ich glaube im Endeffekt hat er den Teppich in den Paternoster geschoben, dann die Kabine bei der Rückfahrt abgepasst und ist dann irgendwie im EG samt Teppich wieder rausgekommen. Ganz vollständig ist die Geschichte leider nicht überliefert.
Eine Möglichkeit wäre, die Rolle im Erdgeschoß rauszuwerfen und dann nach der Wendefahrt auszusteigen. In der Zwischenzeit muss man hoffen, dass niemand den Teppich fladert.
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: W_E_St am 03. Februar 2016, 17:38:59
Von meinem Großonkel gibt es die legendäre Geschichte, dass er in einem Kaufhaus irgendwo in Deutschland einen großen Teppich gekauft hat, kurz vor Geschäftsschluss, und den dann irgendwie möglichst schnell zum Ausgang bringen wollte. Das war eine übermannshohe sperrige Rolle und gar nicht so leicht zu bugsieren, schon gar nicht in den Paternoster... ich glaube im Endeffekt hat er den Teppich in den Paternoster geschoben, dann die Kabine bei der Rückfahrt abgepasst und ist dann irgendwie im EG samt Teppich wieder rausgekommen. Ganz vollständig ist die Geschichte leider nicht überliefert.
Eine Möglichkeit wäre, die Rolle im Erdgeschoß rauszuwerfen und dann nach der Wendefahrt auszusteigen. In der Zwischenzeit muss man hoffen, dass niemand den Teppich fladert.

Das wäre die Maximalvariante, ja. Eventuell hat er es in die Gegenrichtung aber auch mitsamt dem Teppich geschafft, das weiß ich eben nicht.
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: Ferry am 04. Februar 2016, 09:58:58
Ja ich habe für diese Räume die Möglichkeit sie zu betreten;)
Stimmt, der eine ist im Keller und der andere natürlich am Dachboden. Jedoch kommt man nicht ohne Schlüssel in den Keller oder Dachboden.
Ich kann ja mal eventuell Fotos davon machen wenn ihr wollt.

Was mich besonders interessieren würde, ist das Über- bzw. Unterheben der Kabinen - wenn also ein Kabine von einem Schacht in den anderen wandert. Da wären Fotos von den daran beteiligten Elementen (Schienen, Führungen u.ä.) interessant. Eventuell kannst du auch diesen Vorgang auch filmen.

Oder wie treffen uns einmal und ich darf dich beim Betreten begleiten?
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: haidi am 04. Februar 2016, 11:46:59
Ferry, hier (https://youtu.be/fZOsnZ_V10A?t=185) siehst du, wie ein Paternoster funktionert :)

Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: Ferry am 04. Februar 2016, 13:53:44
Ferry, hier (https://youtu.be/fZOsnZ_V10A?t=185) siehst du, wie ein Paternoster funktionert :)

Danke, jetzt weiß ich wenigstens schon einmal das!  ;)
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: haidi am 04. Februar 2016, 16:58:35
Aber in der Wiki siehst das Prinzip oben im Umlenkbereich mit Fotos - die Kabinen sind diagonal aufgehängt.
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: Werner1981 am 26. März 2017, 21:39:29
Die beiden Paternoster im Bundesrechenzentrum (BRZ) werden abgebaut.

http://wien.orf.at/news/stories/2833031/ (http://wien.orf.at/news/stories/2833031/)
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: tramway.at am 26. März 2017, 21:54:13
Die beiden Paternoster im Bundesrechenzentrum (BRZ) werden abgebaut.

http://wien.orf.at/news/stories/2833031/ (http://wien.orf.at/news/stories/2833031/)

Die konnte ich auch mal fotografieren:
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: Ferry am 27. März 2017, 09:15:38
Die beiden Paternoster im Bundesrechenzentrum (BRZ) werden abgebaut.

Schade! Wieder eine Institution weniger. Ist aber nachvollziehbar, der Wartungsaufwand bei diesen Anlagen ist ungleich höher als bei konventionellen Aufzügen. Bezüglich des hohen Stromverbrauches bin ich mir allerdings nicht sicher - bezeichnend, dass in dem Artikel ein Vergleich mit einem normalen Aufzug vermieden wird, sondern stattdessen ein Vier-Personen-Haushalt herhalten muss.

Aber zumindest der Pater Noster im Rathaus, der frei zugänglich ist, bleibt bis auf Weiteres erhalten. Ich hatte vor einiger Zeit Gelegenheit, auch das obere und untere "Ende" dieser Anlage zu besichtigen und es war wirklich interessant!
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: 95B am 27. März 2017, 09:54:54
Bezüglich des hohen Stromverbrauches bin ich mir allerdings nicht sicher - bezeichnend, dass in dem Artikel ein Vergleich mit einem normalen Aufzug vermieden wird, sondern stattdessen ein Vier-Personen-Haushalt herhalten muss.

Im Artikel sind von 750 kWh pro Monat die Rede, das wären 9.000 kWh pro Jahr. Auf dieser Seite findet man durchschnittliche Angaben zum Stromverbrauch von Aufzügen: http://www.energiekosten-unternehmen.de/energieverbauch-und-stromverbrauch-aufzug-senken.php. Für das zweite (rechte) Beispiel sind 4.380 kWh pro Jahr genannt. Wenn man nun davon ausgeht, dass ein Paternoster durch eine Doppelaufzugsgruppe ersetzt wird, erreicht man keinen wesentlich geringeren Stromverbrauch ...
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: 13er am 27. März 2017, 10:25:31
Das mit dem Stromverbrauch ist sicher nur eine Ausrede. Das mit der Wartung glaube ich da schon eher.
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: tramway.at am 27. März 2017, 13:31:26
Das mit dem Stromverbrauch ist sicher nur eine Ausrede. Das mit der Wartung glaube ich da schon eher.

Aber warum schreibt man's dann? Ist ja beides plausibel.
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: 13er am 27. März 2017, 14:33:34
Das mit dem Stromverbrauch ist sicher nur eine Ausrede. Das mit der Wartung glaube ich da schon eher.
Aber warum schreibt man's dann? Ist ja beides plausibel.
Mehrere Gründe sind wohl eindringlicher. Beim typischen Stromverbrauch solch großer Gebäude spielt das IMHO nur eine ganz untergeordnete Rolle.
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: 95B am 27. März 2017, 15:33:48
Das mit dem Stromverbrauch ist sicher nur eine Ausrede. Das mit der Wartung glaube ich da schon eher.

Aber warum schreibt man's dann? Ist ja beides plausibel.

Weil Öko-Argumente bei der Allgemeinheit besser ankommen als Dinge wie "Wir wollen uns die Sonderanfertigung von Ersatzteilen nicht mehr leisten.". ;)
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: moszkva tér am 27. März 2017, 15:52:24
Beim typischen Stromverbrauch solch großer Gebäude spielt das IMHO nur eine ganz untergeordnete Rolle.
Das Gebäude ist aus den frühen 1970ern... Es hängt davon ab, ob seither schon grundlegend saniert wurde, aber wenn nicht heizen die Fenster wahrscheinlich den ganzen 3. Bezirk mit.
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: Werner1981 am 27. März 2017, 22:19:27
Wien heute-Bericht dazu:

http://tvthek.orf.at/profile/Wien-heute/70018/Wien-heute/13922787/Aus-fuer-Pater-Noster/14014470 (http://tvthek.orf.at/profile/Wien-heute/70018/Wien-heute/13922787/Aus-fuer-Pater-Noster/14014470)
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: Katana am 18. September 2017, 23:21:06
Wieder ein Paternosterartikel (http://derstandard.at/2000063796231-635/Paternostersterben-Wiener-Vertikalverkehr) im Standard.
Zitat
Einst war Wien eine Paternostermetropole. Heute verrichten noch sieben Stück ihren unermüdlichen Dienst in der Stadt und zeugen nostalgisch vom Arbeitsfleiß des aufstrebenden Bürgertums - derstandard.at/2000063796231-635/Paternostersterben-Wiener-Vertikalverkehr
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: 37er-Wagen am 08. November 2017, 16:07:50
Ein Ablaufdatum scheint im Übrigen auch der eingangs erwähnte Paternoster im Haus der Industrie zu haben. Der dortige Archivar hat davon gesprochen, dass die Versicherung wahrscheinlich bald den Wartungsaufwand nicht mehr bezahlen wird.

Angeblich wird dort nämlich alle 2 Jahre alles abgebaut und jedes einzelne Kettenglied geprüft und gereinigt (so im O-Ton der Archivar)... und da die Arbeitszeit ja nicht ganz billig ist, wird der Aufwand wohl irgendwann zu hoch werden. :(
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: 4463 am 08. November 2017, 16:10:32
Wieso sollte die Versicherung die Wartung zahlen?  :o ???
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: haidi am 08. November 2017, 19:28:55
Hausbesitzer?
Titel: Re: [PM] Paternoster: Ein hundertjähriger Dauerläufer
Beitrag von: Ferry am 30. November 2017, 16:57:55
Ein Ablaufdatum scheint im Übrigen auch der eingangs erwähnte Paternoster im Haus der Industrie zu haben. Der dortige Archivar hat davon gesprochen, dass die Versicherung wahrscheinlich bald den Wartungsaufwand nicht mehr bezahlen wird.

Angeblich wird dort nämlich alle 2 Jahre alles abgebaut und jedes einzelne Kettenglied geprüft und gereinigt (so im O-Ton der Archivar)... und da die Arbeitszeit ja nicht ganz billig ist, wird der Aufwand wohl irgendwann zu hoch werden. :(

Die Frage ist nur, ob das auch wirklich notwendig ist. Die Wartung des Pasternoster im Rathaus gestaltet sich m.W. nicht so aufwendig.