Tramwayforum

Gesamter öffentlicher Verkehr in Wien => Sonstiges => Thema gestartet von: HLS am 15. Dezember 2011, 01:50:33

Titel: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: HLS am 15. Dezember 2011, 01:50:33
Ja, das darf man wirklich nicht unterschätzen. Gerade am Anfang ist man mit dem Fahren an sich noch so gefordert, dass man auch auf Strecken, die man eigentlich ansonsten sehr gut kennt, plötzlich unsicher wird. Es ist halt doch ein bedeutender Unterschied, ob man neben dem Fahrer steht und ihm zuschaut, oder ob man dann auf einmal selbst beim Fahren konzentriertes Multitasking im Hirn aktivieren muss! :D
Spricht da jemand aus Erfahrung?  ;D
8) Ein verzweifelter Instruktor klingt so: "bremsn, Bremsn, BREMSN!". Da hab ich gelernt, dass man einen Linksabbieger nicht wegbimmeln kann :D
Wegbimmel theoretisch nicht möglich, wegschieben allerdings schon. ;D Und dann hast gleich wieder was zum ins Forum schreiben: "wegen eines VU ist derzeit die Linie xyz fahrtbehindert".  :D
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: 95B am 15. Dezember 2011, 09:45:22
Wegbimmel theoretisch nicht möglich, wegschieben allerdings schon. ;D Und dann hast gleich wieder was zum ins Forum schreiben: "wegen eines VU ist derzeit die Linie xyz fahrtbehindert".  :D
Mit einem ULF-Warnton kann man niemanden wegbimmeln, auch nicht mit der elektrischen Warnglocke im E1. Die Rasselglocke im E2 ist da schon ein wenig besser, aber am respekteinflößendsten sind immer noch mehrere beherzte Schläge mit der Trittglocke. Nutzt natürlich nix, wenn der Autofahrer durch andere Tätigkeiten wie Rauchen, Telefonieren, laut Radio Hören, Essen, Trinken, Navi etc. abgelenkt ist.

Aber im Normalfall wird sowieso gleichzeitig gebremst. Die Bremsung bleibt bloß den meisten Zeitgenossen nicht in Erinnerung, weil sie sie zugunsten des eindrucksvollen und unvermuteten Klangereignisses ausgeblendet haben - so kommen dann die üblichen Gschichtln zusammen, der Straßenbahnfahrer habe nicht gebremst, sondern nur geläutet.
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: hema am 15. Dezember 2011, 11:11:38

Aber im Normalfall wird sowieso gleichzeitig gebremst. Die Bremsung bleibt bloß den meisten Zeitgenossen nicht in Erinnerung, weil sie sie zugunsten des eindrucksvollen und unvermuteten Klangereignisses ausgeblendet haben - so kommen dann die üblichen Gschichtln zusammen, der Straßenbahnfahrer habe nicht gebremst, sondern nur geläutet.
Dieses automatische Läuten ist sowieso ein Käse. Es kommt dabei immer wieder zu klassischen Fehlleistungen. Beispiel: Unaufmerksamer Autolenker parkt aus, ohne auf die Tramway zu achten. Durch die eingeleitete Notbremsung und das Dauerläuten erschrickt er und hüpft auf die Bremse, statt  Gas zu geben, wie er eigentlich wollte. Ohne sein Erschrecken wäre sich vielleicht alles ausgegangen, durch sein Anhalten jedoch scheppert es. Was nützt es, wenn der Autofahrer schlussendlich vielleicht die ganze Schuld kriegt? Ein vermiedener Unfall ist jedenfalls besser. Außerdem kann im Vorhinein niemand sagen, wie ein Verfahren letztlich ausgeht, vielleicht kriegt der Autofahrer nur eine Teilschuld oder sogar ganz recht!

Das gleiche Beispiel gibt es auch mit Fußgängern, die träumend (oder telefonierend) über die Straße latschen und durch das Läuten wie angewurzelt stehenbleiben, statt weiterzugehen/-rennen!



Ein anderer Aspekt ist, dass das Dauerläuten eigentlich ein Notsignal ist und alle Straßenbahnfahrer, soweit sie es wahrnehmen, zu einer Notbremsung ihres Zuges veranlassen müsste!  8)
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: ULF am 15. Dezember 2011, 11:46:08
Mit einem ULF-Warnton kann man niemanden wegbimmeln, auch nicht mit der elektrischen Warnglocke im E1. Die Rasselglocke im E2 ist da schon ein wenig besser, aber am respekteinflößendsten sind immer noch mehrere beherzte Schläge mit der Trittglocke. Nutzt natürlich nix, wenn der Autofahrer durch andere Tätigkeiten wie Rauchen, Telefonieren, laut Radio Hören, Essen, Trinken, Navi etc. abgelenkt ist.

Am wirkungsvollsten finde ich noch immer die Vollbahn-Hupe (Kann man das so nennen?) der Badner Bahn. Immer wieder schön, wenn das einem genervten Fahrer in der Stadt auskommt und im Umkreis von 500 Metern alle einen Herzinfarkt bekommen. ;D
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: schaffnerlos am 15. Dezember 2011, 11:54:52
Vollbahn-Hupe (Kann man das so nennen?)

Signalhorn gefällt mir besser ;)
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: W_E_St am 15. Dezember 2011, 12:42:54
Die Trittglocke ist allerdings höchst respekteinflößend... letztens habe ich sogar wieder einen Fahrer erlebt, der sie im E2 verwendet hat.

Am meisten habe ich aber gestaunt, als einmal ein U6-Fahrer bei der Einfahrt in eine Station die Trittglocke des E6 getestet hat... seeeehr heiserer un "eingerosteter" Klang ;)
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: 95B am 15. Dezember 2011, 12:44:26
Das gleiche Beispiel gibt es auch mit Fußgängern, die träumend (oder telefonierend) über die Straße latschen und durch das Läuten wie angewurzelt stehenbleiben, statt weiterzugehen/-rennen!
Ich habe eher den Eindruck, dass sie nicht durch das Läuten an sich stehenbleiben, sondern das sie durch das Geräusch auf die Tramway aufmerksam gemacht werden und dann angesichts des herannahenden Zuges diesen fixieren und wie eine Litfaßsäule stehenbleiben. Denn wenn sich so ein Passant zufällig zur Straßenbahn dreht und sie erblickt, ohne dass der Fahrer geläutet hat, ist die Reaktion haargenau dieselbe. (Und eigentlich kann man "Fußgänger" auch durch "Autolenker" ersetzen.)
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: Linie 41 am 15. Dezember 2011, 13:14:36
Das Problem an so einem Läuten ist, daß man meistens nicht genau mitkriegt, woher es kommt (das exakte Stereohören ist nicht so gut ausgeprägt bei den meisten Menschen). Daher schauen sich viele erst einmal um, woher das Geräusch kommt.
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: Ferry am 16. Dezember 2011, 18:00:50
Das Problem an so einem Läuten ist, daß man meistens nicht genau mitkriegt, woher es kommt (das exakte Stereohören ist nicht so gut ausgeprägt bei den meisten Menschen). Daher schauen sich viele erst einmal um, woher das Geräusch kommt.
Ganz genau so ist es. Und vergleicht man die Geräuschkulisse auf der Straße von heute mit der von vor 50, 60 Jahren, so wird auch klar, warum eine Trittglocke seinerzeit völlig ausgereicht hat, heutzutage aber sogar jede sonstige akustische Warneinrichtung in der Reizflut fast vollkommen untergeht. Und wenn sie wahrgenommen wird, muss erst festgestellt werden, von wem und aus welcher Richtung... da vergehen natürlich kostbare Sekunden.

@hema: Welche Alternative siehst du zu dem von dir so verdammten automatischen Läuten? Ein herannahender Zug muss ja den anderen Verkehrsteilnehmer irgendwie auf sich aufmerksam machen, speziell wenn erkennbar oder zu vermuten ist, dass er den Zug noch nicht wahrgenommen hat.
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: ULF am 16. Dezember 2011, 23:27:02
Ich wäre noch immer für das Signalhorn. ;)
Eine Fahrt mit der Badner Bahn hat erst heute bei der Paulanergasse mir wieder bewiesen wie effektiv das funktioniert. :D

EDIT: Ich hab' einen Straßennamen falsch geschrieben... *duck und wegrenn*
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: HLS am 16. Dezember 2011, 23:42:28
Ich wäre noch immer für das Signalhorn. ;)
Eine Fahrt mit der Badner Bahn hat erst heute bei der Paulaner Gasse mir wieder bewiesen wie effektiv das funktioniert. :D
:up:  ;D
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: hema am 17. Dezember 2011, 01:31:48

@hema: Welche Alternative siehst du zu dem von dir so verdammten automatischen Läuten? Ein herannahender Zug muss ja den anderen Verkehrsteilnehmer irgendwie auf sich aufmerksam machen, speziell wenn erkennbar oder zu vermuten ist, dass er den Zug noch nicht wahrgenommen hat.
Der E1 läutet nicht automatisch. Und gibt es deshalb mehr Leute, die von E1 niedergeführt werden als von E2 und ULFs? Aber auf jeden Fall weniger Fehlreaktionen von unaufmerksamen Betroffenen. Das wie angewurzelt Stehenbleiben ist hauptsächlich als Schreckreaktion beim nicht enden wollenden Dauerläuten zu beobachten.
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: B. S. Agrippa am 13. April 2012, 21:25:20
Ich wäre noch immer für das Signalhorn. ;)
Eine Fahrt mit der Badner Bahn hat erst heute bei der Paulanergasse mir wieder bewiesen wie effektiv das funktioniert. :D
Kurze Frage: darf der Lokalbahnfahrer im Stadtgebiet einfach so mit dem Signalhorn auspacken? Autofahrer dürfen mWn auch nicht hupen (deshalb ist es bei uns ja im Vergleich zu anderen Großstädten selbst auf den zugestautesten Kreuzungen fast mucksmäuschenstill :D )
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: 95B am 13. April 2012, 21:31:07
Kurze Frage: darf der Lokalbahnfahrer im Stadtgebiet einfach so mit dem Signalhorn auspacken?
Prinzipiell nicht, aber es ist überaus wirkungsvoll. Die Trittglocke beim E1 ist durch ihren Klang auch wirkungsvoller als die elektrische Warnglocke: Zug setzt sich aus der Haltestelle in Bewegung, vor dem Zug überquert ein Fußgänger seelenruhig bei Rot die Fahrbahn. Mehrere Warnsignale mit der elektrischen Warnglocke - keine Reaktion. Zwei Schläge mit der Trittglocke - er rennt "um sein Leben". 8)
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: hema am 13. April 2012, 21:54:13
Kurze Frage: darf der Lokalbahnfahrer im Stadtgebiet einfach so mit dem Signalhorn auspacken?
Prinzipiell nicht, aber es ist überaus wirkungsvoll.
Keine Ahnung, was dazu in den Betriebsvorschriften der Badner Bahn steht. Aber ansonst, warum nicht? Von irgend einem Gesetz her ist es einer Eisenbahn (Lokalbahn) sicher nicht verboten bei Bedarf vom Signalhorn Gebrauch zu machen, zumindest soweit es für Warntöne eingesetzt wird um Gefahren abzuwenden.
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: 13er am 13. April 2012, 22:25:54
Die Trittglocke beim E1 ist durch ihren Klang auch wirkungsvoller als die elektrische Warnglocke: Zug setzt sich aus der Haltestelle in Bewegung, vor dem Zug überquert ein Fußgänger seelenruhig bei Rot die Fahrbahn. Mehrere Warnsignale mit der elektrischen Warnglocke - keine Reaktion. Zwei Schläge mit der Trittglocke - er rennt "um sein Leben". 8)
Bei dir als Fahrer würd ich dreimal schauen, ob eh grün ist, bevor ich die Straße überquere 8)
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: haidi am 14. April 2012, 01:40:42
Keine Ahnung, was dazu in den Betriebsvorschriften der Badner Bahn steht. Aber ansonst, warum nicht? Von irgend einem Gesetz her ist es einer Eisenbahn (Lokalbahn) sicher nicht verboten bei Bedarf vom Signalhorn Gebrauch zu machen, zumindest soweit es für Warntöne eingesetzt wird um Gefahren abzuwenden.

Ist die Badner in Wien nicht Straßenbahn und mutiert erst nach dem SChedifkaplatz zur Eisenbahn?

Hannes
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: hema am 14. April 2012, 02:03:58
Die Badner Bahn ist eine Lokalbahn, die in Wien auf dem Großteil ihrer Strecke die Gleise der Straßenbahn (WiLi) mitbenützt. Für diesen Bereich wird die Badner Bahn in ihre Betriebsvorschriften wohl weitestgehend die Bestimmungen der Wiener Straßenbahn übernommen haben um ein "gedeihliches Zusamenleben" zu gewährleisten. Umgekehrt wird natürlich auch der Streckenvermieter auf der Einhaltung bestimmter Vorgaben (abgeleitet aus seinen Betriebsvorschriften) bestehen.
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: 95B am 14. April 2012, 08:52:39
Bei dir als Fahrer würd ich dreimal schauen, ob eh grün ist, bevor ich die Straße überquere 8)
Die meisten Wagenbeweger sind da ohnehin viel zu defensiv. Dadurch bürgert sich die Unachtsamkeit gegenüber der Tramway überhaupt erst ein. Gut, manchmal können sie gar nichts dafür, denn vor einem Gummihund mit seiner viel zu leisen, in den Himmel gerichteten Synthesizerglocke kann man gar keinen Respekt haben.
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: invisible am 14. April 2012, 10:03:17
Kurze Frage: darf der Lokalbahnfahrer im Stadtgebiet einfach so mit dem Signalhorn auspacken? Autofahrer dürfen mWn auch nicht hupen (deshalb ist es bei uns ja im Vergleich zu anderen Großstädten selbst auf den zugestautesten Kreuzungen fast mucksmäuschenstill :D )

Natürlich darf man hupen; halt nicht zur Gaudi oder aus Frust (darauf bezieht sich das allgemeine Hupverbot) sondern nur als Warnzeichen. Und selbstredend dürfen Bahnen im Stadtgebiet hupen - schon allein weil das bei denen üblicherweise eh nur als Warnsignal gemacht wird bzw. weil der Tfzf an markierten Stellen (Pfeiftafel/-pflock) sogar hupen *muss*. Bei straßenabhängigen Bahnen würde das EisbG auch Vorrang vor der StVO haben (wobei mir jetzt allerdings auf die Schnelle keine Stelle einfallen würde, wo ein Pfeifpflock neben einer Straße steht).
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: invisible am 14. April 2012, 10:11:28
(als extra Posting, weil die Editier-Funktion nicht funkltioniert; die Änderung wird nicht gespeichert  :-\ )

Ist die Badner in Wien nicht Straßenbahn und mutiert erst nach dem SChedifkaplatz zur Eisenbahn?

Hannes

Welchen Unterschied macht das? Rechtlich ist auch eine Straßenbahn zuerst mal eine Eisenbahn (der Begriff "Straßenbahn" ist im EisbG definiert!). Straßenabhängige Bahnen unterliegen *auch* der StVO, grundsätzlich aber erst mal den EisbG - im Zweifelsfall 'gewinnt' das EisbG.
Die Regelungen aus der StVO beziehen sich auch hauptsächlich auf den Vorrang - da ist alles eindeutig, weil es im EisbG gar keine Vorrangregeln gibt - und auf die zusätzlich zu beachtenden Signale (=Ampeln wenn kein eigenes Signal für die Bahn vorhanden ist).
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: W_E_St am 14. April 2012, 14:31:10
Ich meine mich zu erinnern, dass (laut WLB-Betriebsvorschrift?) das Horn auf der Stadtstrecke nicht verwendet werden darf. Ob sich das nur auf die Stadtstrecke in Wien oder auch auf jene in Baden bezieht weiß ich nicht. In Guntramsdorf wird es höchst fleißig verwendet, dort wird nämlich offenbar jede Hauseinfahrt als EK betrachtet, oder zumindest jede Straßenkreuzung. Hat auch schon zu kräftigen Anrainerprotesten geführt.
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: hema am 14. April 2012, 15:03:37
. . . .  denn vor einem Gummihund mit seiner viel zu leisen, in den Himmel gerichteten Synthesizerglocke kann man gar keinen Respekt haben.
Als Schläfer im ersten Stock schon!  ;D
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: 95B am 14. April 2012, 17:44:26
Natürlich darf man hupen; halt nicht zur Gaudi oder aus Frust (darauf bezieht sich das allgemeine Hupverbot) sondern nur als Warnzeichen.
Kommt die Badner Bahn auf ihrer Fahrt nach Wien überhaupt bei einer Ortstafel (samt Hupverbot) vorbei, die so aufgestellt ist, dass sie für die Züge auch gültig ist? ;)
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: hema am 14. April 2012, 19:00:30
Die Badner bahn hupt ja nicht gemäß StVO, sondern gemäß ihrer Betriebsvorschriften (eisenbahnrechtliche Bestimmung)!  ;)



Auch das Läuten der Straßenbahn fällt nicht unter das Hupverbot, das Klingeln von Fahrrädern schon.
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: moszkva tér am 15. April 2012, 11:53:14
Natürlich darf man hupen; halt nicht zur Gaudi oder aus Frust (darauf bezieht sich das allgemeine Hupverbot) sondern nur als Warnzeichen.
Kommt die Badner Bahn auf ihrer Fahrt nach Wien überhaupt bei einer Ortstafel (samt Hupverbot) vorbei, die so aufgestellt ist, dass sie für die Züge auch gültig ist? ;)
Analog zum Beginn des Ortsgebietes, wenn man die Autobahn verlässt, müsste also auf der Rampe zum Schedifkaplatz eine Ortstafel plus Hupverbot (plus diverse "Wien ist Anders"-Werbungen) stehen.  8)

Edit: Aber das hat alles nichts mit dem E2 am 49er zu tun  ;)
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: haidi am 15. April 2012, 12:38:17
Du hast in beiden Fällen Recht: E2 - 49 und:
Die Badner Bahn darf in Wien schneller als 50 fahren.

Hannes
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: Ferry am 16. April 2012, 15:12:54
Du hast in beiden Fällen Recht: E2 - 49 und:
Die Badner Bahn darf in Wien schneller als 50 fahren.
Wo - abgesehen von der UStrab?
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: Linie 41 am 16. April 2012, 15:25:54
Wo - abgesehen von der UStrab?
Auf der Triester Straße. ;)
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: Ferry am 16. April 2012, 15:35:40
Auf der Triester Straße. ;)
Dass die WLB auf der Triester Straße fährt, wäre mir neu. M.W. fährt sie neben der Triester Straße auf einem eigenen Gleiskörper. Und da kann sie - vorbehaltlich sonstiger Vorschriften - natürlich so schnell fahren, wie sie will.
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: haidi am 16. April 2012, 15:40:06
Du hast in beiden Fällen Recht: E2 - 49 und:
Die Badner Bahn darf in Wien schneller als 50 fahren.
Wo - abgesehen von der UStrab?

Lt. StVO in ganz Wien, weil sie nicht an einer Tafeln "Ortsgebiet" vorbei kommt.

Wobei ich mir jetzt nicht sicher bin ob das stimmt. Auf der Triester Straße müsste ja irgendwo eine stehen, zumindest glaubt sie, noch in Vösendorf zu sein.

Hannes
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: luki32 am 16. April 2012, 15:45:06
Lt. StVO in ganz Wien, weil sie nicht an einer Tafeln "Ortsgebiet" vorbei kommt.

Wobei ich mir jetzt nicht sicher bin ob das stimmt. Auf der Triester Straße müsste ja irgendwo eine stehen, zumindest glaubt sie, noch in Vösendorf zu sein.

Also ich bin kein Jurist, aber das paßt alles nicht zusammen.
Die Badner Bahn ist bis Schedifkaplatz eine Eisenbahn, da sind Geschwindigkeitsbeschränkungen laut StVO völlig egal, und ab dann ist sie an die Streckenhöchstgeschwindigkeiten der Wiener Linien gebunden (Ausnahme Verbotszeichen auf der Straße).
Also wo ist das Problem, Ortstafeln sind dann für die WLB völlig egal?

mfg
Luki
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: haidi am 16. April 2012, 17:52:59
Lt. StVO in ganz Wien, weil sie nicht an einer Tafeln "Ortsgebiet" vorbei kommt.

Wobei ich mir jetzt nicht sicher bin ob das stimmt. Auf der Triester Straße müsste ja irgendwo eine stehen, zumindest glaubt sie, noch in Vösendorf zu sein.

Also ich bin kein Jurist, aber das paßt alles nicht zusammen.
Die Badner Bahn ist bis Schedifkaplatz eine Eisenbahn, da sind Geschwindigkeitsbeschränkungen laut StVO völlig egal, und ab dann ist sie an die Streckenhöchstgeschwindigkeiten der Wiener Linien gebunden (Ausnahme Verbotszeichen auf der Straße).
Also wo ist das Problem, Ortstafeln sind dann für die WLB völlig egal?

Der Tfzf muss das Ortsgebiet kennen, weil er im Ortsgebiet dort wo die StVO gilt, die erlaubte Höchstgeschwindigkeit einhalten muss. Auch wenn die WL Streckenhöchstgeschwindigkeiten verfügen ist das insoferne nicht relevant, weil die Überschreitung dieser nach den Bestimmungen der StVO nicht strafbar ist, sehr wohl aber die Überschreitung der 50 km/h im Ortsgebiet (egal ob die WL dort 40, 50 oder 60 als Streckenhöchstgeschwindigkeit festgelegt haben). Der Fahrer der WLB muss aber erkennen, dass er im Ortsgebiet ist. ABgesehen davon haben die WL auf der Strecke der WLB in der Eichenstraße keine STreckenhöchstgeschwindigkeit erlassen.

Hannes
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: hema am 16. April 2012, 19:35:52

ABgesehen davon haben die WL auf der Strecke der WLB in der Eichenstraße keine STreckenhöchstgeschwindigkeit erlassen.

Hannes
Können sie auch gar nicht, da es eine Strecke der WLB ist, auch das Stück runter vom Bahnhof zur Flurschützstraße und das rechte Gleis bei der Oper.


Für die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten von Schienenfahrzeugen gelten eisenbahnrechtliche Bestimmungen, jedoch orientieren sich die an der StVO, soweit sich Gleise in einer allgemeinen Fahrbahn befinden.
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: invisible am 16. April 2012, 20:42:02
Der Tfzf muss das Ortsgebiet kennen, weil er im Ortsgebiet dort wo die StVO gilt

Jein. Er muss nicht das Ortsgebiet im Sinne der StVO kennen, die Höchstgeschwindigkeit kann ja auch auf andere Art festgelegt sein - z.B. "von km 0.0 - km 8.21 ist die Streckengeschwindigkeit 50km/h", oder "bei Gleisverlauf auf der Fahrbahn" - dazu reichen interne Dienstanweisungen.
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: haidi am 16. April 2012, 21:10:58
Jein. Er muss nicht das Ortsgebiet im Sinne der StVO kennen, die Höchstgeschwindigkeit kann ja auch auf andere Art festgelegt sein - z.B. "von km 0.0 - km 8.21 ist die Streckengeschwindigkeit 50km/h", oder "bei Gleisverlauf auf der Fahrbahn" - dazu reichen interne Dienstanweisungen.

Zitat
StVO §28
(1) Die Führer von Schienenfahrzeugen sind von der Einhaltung der straßenpolizeilichen Vorschriften insoweit befreit, als die Befolgung dieser Vorschriften wegen der Bindung dieser Fahrzeuge an Gleise nicht möglich ist.

Jetzt erklär mir, ob er wegen der Bindung an die Gleise nicht im  Stande sein soll, die Höchstgeschwindigkeit in der STadt überschreiten zu müssen.

Sicher wird die vorgeschriebene Streckengeschwindigkeit auf den entsprechenden Teilen nicht über 50 km/h liegen *), daher ist die ganze Diskussion eh eine akademische. Allerdings: wenn er die Streckenhöchstgeschwindigkeit überschreitet hat er ein dienstliches Problem, wenn er dann auch schneller als 50 fährt, kann er sich auch eine Anzeige nach StVO einfangen.

Hannes

*) Warum gibt es für die Straßenbahn in Wien einige Tafeln mit 60 und Zusatz "gilt nur für Straßenbahn"?
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: darkweasel am 16. April 2012, 21:16:58
*) Warum gibt es für die Straßenbahn in Wien einige Tafeln mit 60 und Zusatz "gilt nur für Straßenbahn"?
Die Diskussion hatten wir schon einmal (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=523.msg12057#msg12057).

(Admin trennt, während man gerade schreibt → ._.)
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: hema am 16. April 2012, 21:39:35

Allerdings: wenn er die Streckenhöchstgeschwindigkeit überschreitet hat er ein dienstliches Problem, wenn er dann auch schneller als 50 fährt, kann er sich auch eine Anzeige nach StVO einfangen.

Hannes

Nein. Allerdings kann er natürlich im Falle eines Unfalles vom Gericht (dafür) bestraft werden, wenn diese Überschreitung im Bezug zu diesem Unfall oder seinen Folgen steht.

StVO:
Zitat
§ 102. Abgrenzung zu anderen Rechtsvorschriften.
Durch dieses Bundesgesetz werden die Straßenverwaltungsgesetze sowie eisenbahnrechtliche und arbeitsrechtliche Vorschriften nicht berührt.
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: haidi am 17. April 2012, 01:20:39
Dann braucht die Straßenbahn auch nicht bei der roten Ampel stehen bleiben.

Hannes
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: hema am 17. April 2012, 01:50:39
Doch, wenn dort kein Strab-Signal ist! Da kann der Fahrer widrigenfalls auch nach 38/5 angezeigt und bestraft werden. :lamp:
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: 13er am 17. April 2012, 02:05:54
Doch, wenn dort kein Strab-Signal ist!
Zum Beispiel am 38er bei der Canisiusgasse.
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: hema am 17. April 2012, 02:13:49
Ja, da gibt es etliche in Wien.
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: Ferry am 17. April 2012, 09:02:11
Jein. Er muss nicht das Ortsgebiet im Sinne der StVO kennen, die Höchstgeschwindigkeit kann ja auch auf andere Art festgelegt sein - z.B. "von km 0.0 - km 8.21 ist die Streckengeschwindigkeit 50km/h", oder "bei Gleisverlauf auf der Fahrbahn" - dazu reichen interne Dienstanweisungen.
So ist es. Die Stadtgrenze verläuft in dieser Gegend übrigens entlang der Böheimgasse - diese ist noch in Wien - kreuzt die Triester Straße, führt dann ein kurzes Stück entlang der Erlaaer Straße, knickt nach links ab in die Altmannsdorfer Straße, und führt dann entlang dieser weiter zurück zur Triester Straße. Die Triester Straße selber - und auch die WLB-Trasse südlich davon - liegen ab der Kreuzung mit der Erlaaer Straße bereits in Niederösterreich.

Auf der Triester Straße ist auf Höhe der Stadtgrenze selbstverständlich eine Ortstafel aufgestellt, die auch von den WLB-Fahrern einsehbar ist. Aber selbst wenn sie das nicht wäre, würden diese - wie von "invisible" richtig bemerkt - trotzdem aufgrund anderer Bestimmungen wissen, wie schnell sie dort fahren dürfen und bei welchem Streckenkilometer sich die Stadtgrenze befindet.
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: luki32 am 17. April 2012, 09:32:48
Auf der Triester Straße ist auf Höhe der Stadtgrenze selbstverständlich eine Ortstafel aufgestellt, die auch von den WLB-Fahrern einsehbar ist. Aber selbst wenn sie das nicht wäre, würden diese - wie von "invisible" richtig bemerkt - trotzdem aufgrund anderer Bestimmungen wissen, wie schnell sie dort fahren dürfen und bei welchem Streckenkilometer sich die Stadtgrenze befindet.

Was aber für den WLB-Fahrer völlig irrelevant ist, da die WLB dort eine Eisenbahn ist und Schilder laut StVO für diese nicht gelten. Oder fährt die Südbahn ab Liesing auch nur 50km/h?
Und es gibt für die WLB dort sicher keine Bestimmnung, wo sich die Stadtgrenze befindet, da dies ja völlig egal ist.

mfG
Luki
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: Ferry am 17. April 2012, 09:49:09
Und es gibt für die WLB dort sicher keine Bestimmnung, wo sich die Stadtgrenze befindet, da dies ja völlig egal ist.
Ja, eh. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die Aussage von "haidi", die WLB dürfe in Wien überall schneller als 60 km/h fahren, weil sie an keiner Ortstafel vorbeikommt, auch in dieser Hinsicht falsch ist, weil sie eben doch an einer Ortstafel vorbeikommt . Abgesehen davon, dass das - wie nun klar sein dürfte - ohnehin egal ist.
Titel: Re: Warnsignale und Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet
Beitrag von: E2 am 17. April 2012, 10:08:14
... weil sie eben doch an einer Ortstafel vorbeikommt ...

Wo?