Tramwayforum
Straßenbahn Wien => Allgemeines => Thema gestartet von: nord22 am 30. Januar 2013, 16:39:08
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Am 30. Jänner 1967 wurden auf der Linie 38 mit den Wagen 4636, 4639 und 4643 erstmalig E1 (mit c3) im Linienverkehr eingesetzt.
Die bis dahin verwendeten E waren für den Betrieb mit vierachsigen Beiwagen auf der steigungsreichen Linie 38 zu schwach.
Die 1967 – 1969 von Lohner gelieferten E1 4461 – 4498 und die 1966 – 1969 von SGP gelieferten E1 4631 – 4728 waren für Schaffnerbetrieb mit Handhebelsteuerung des Fahrschalters ausgerüstet.
Die E1 4499 – 4560 (Lohner) und 4729 – 4868 (SGP) wurden ab Werk mit Einmannausrüstung, automatischen Türen und Geamatic – Fahrschaltersteuerung ausgeliefert. Bis 1976 wurden insgesamt 338 E1 ausgeliefert. Damit wird die Type E1 punkto Stückzahl in der Geschichte der Wiener Straßenbahn nur von der legendären Type G mit 520 Exemplaren übertroffen. 1976 wurde der Bau der E1 zugunsten der Nachfolgetype E2 eingestellt.
Von den zahlreichen Umbauten an der Type E1 sollen hier die wichtigsten erwähnt werden:
Bis 1984 wurden alle Schaffner E1 mit großem Aufwand auf Einmannbetrieb mit Geamatic umgebaut. Dabei wurde u.a. der Schaffnersitz ausgebaut, Fahrscheinentwerter und Notbremsgriffe eingebaut und die Heckplattform umgebaut. Brose Rollbänder wurden insgesamt bei 52 E1 eingebaut, aber wegen Ersatzteilmangels in den Jahren 2007 – 2010 wieder ausgebaut. Der Umbau auf GFK Falttüren mit breiten Türfühlerkanten und großen Türfenstern änderte das Erscheinungsbild der E1, wurde aber nur an 228 E1 durchgeführt. Bei Kollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmern wurden die Bugverblechung und die Blinker unterhalb der Prellschiene immer wieder schwer beschädigt. Deshalb wurde bei allen E1 die Bauform der Prellschiene geändert und die bugseitigen Blinker nach oben versetzt. 2009 – 2010 wurden alle noch im Wagenstand befindlichen E1 mit elektrischen Türfühlerkanten und Rückspiegeln ausgerüstet. Der aus Kostengründen außen angebaute Antriebskasten für den Rückspiegel beeinträchtigt die Ästhetik der E1.
Anlässlich der der Umstellung auf Niederflurgarnituren wurden seit 2002 E1 nach Miskolc, Krakau, Kattowitz, Braila, Graz und Rotterdam verkauft. Bei den neuen Eigentümern wurden die E1 teilweise aufwändig modernisiert und generalüberholt. Der größte E1 Bestand im Ausland ist in Krakau im Einsatz, wo die E1 in blau-weißer Lackierung mit modernisierten c3 eingesetzt werden.
Per 30.01.2013 sind noch 150 E1 im Wagenstand der Wiener Linien, davon sind 9 E1 wegen abgelaufener HU Frist abgestellt und zur Ausmusterung (Verkauf) vorgesehen. Aufgrund hoher Schadstände bei den ULF ist die Type E1 für die Wiener Linien noch immer unverzichtbar.
Der älteste E1 bei den W. L. ist heute SGP E1 4729 vom Referat West/ RDH (Auslieferung am 08.02.1971).
LG nord22
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Danke für die schöne Zusammenstellung! Der E1 ist und bleibt das beste Fahrzeug mit den trotz des hohen Alters bei weitem günstigsten Wartungskosten und erstaunlicherweise der geringsten Schadstände. Hätte man rechtzeitig Niederflurmittelteile eingebaut, könnten sie sicher noch lange Jahre fahren.
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Hätte man rechtzeitig Niederflurmittelteile eingebaut, könnten sie sicher noch lange Jahre fahren.
...und bei entsprechender Wartung :-X
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ist für Nostalgiker natürlich nett, aber anderswo gibt es schon kaum mehr Wagen vom Typ Mannheim (E2) - und auch die ersten Niederflurwagen werden schon ausgemustert. Solche Museumsfahrzeuge haben in einem heutigen Straßenbahnbetrieb eigentlich nichts mehr zu suchen.
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:up:
P.S.: Ulfe aber eigentlich auch nicht mehr 8)
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Ich würde aber schon vermuten, dass "zu schwach" bei den E relativ zu verstehen ist - immerhin ist die Motorleistung doch deutlich höher als bei den 2-Achsern, die auch im Dreiwagenzug unterwegs waren.
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ist für Nostalgiker natürlich nett
Und nur so war es gemeint! :) Es tut halt persönlich irgendwie weh. Außerdem wird es gleichzeitig das Ende von Signalscheiben im Linienbetrieb sein...
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Danke, lieber nord für diesen Überblick! :up:
Der älteste E1 bei den W. L. ist heute SGP E1 4729 vom Referat West/ RDH (Auslieferung am 08.02.1971).
Nicht ganz. ;)
Die ältesten E1 sind 4505 (ex 4482), 4830 (ex 4670) und 4789 (zumindest zur Hälfte; das A-Teil stammt von 4681). :lamp:
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ist für Nostalgiker natürlich nett, aber anderswo gibt es schon kaum mehr Wagen vom Typ Mannheim (E2) - und auch die ersten Niederflurwagen werden schon ausgemustert. Solche Museumsfahrzeuge haben in einem heutigen Straßenbahnbetrieb eigentlich nichts mehr zu suchen.
Natürlich sollten wir idealerweise nur mehr Niederflurfahrzeuge haben, aber wenn schon Altfahrzeuge, dann müsste die Reihung ULF > E1 > E2 lauten.
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Die ältesten E1 sind 4505 (ex 4482), 4830 (ex 4670) und 4789 (zumindest zur Hälfte; das A-Teil stammt von 4681). :lamp:
Das ist aber nicht offiziell, da es sich buchmäßig nicht um Umnummerierungen gehandelt hat, sondern die jeweiligen Wagen unter Zuhilfenahme von 100 % der ausgeschiedenen Fahrzeuge wieder instandgesetzt wurden.
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Natürlich sollten wir idealerweise nur mehr Niederflurfahrzeuge haben, aber wenn schon Altfahrzeuge, dann müsste die Reihung ULF > E1 > E2 lauten.
Nur daß halt die E2 jünger - zum Teil sogar erheblich - als die E1 sind.
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Nur daß halt die E2 jünger - zum Teil sogar erheblich - als die E1 sind.
Und gerade eben mit LED-Würfel und Chopper ausgestattet wurden.
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Solche Museumsfahrzeuge haben in einem heutigen Straßenbahnbetrieb eigentlich nichts mehr zu suchen.
Sind aber paradoxerweise die in jeder Hinsicht zuverlässigsten Fahrzeuge in Wien. Irgendwie komisch, dass nur das Neue was wert und begehrt ist (auch wenn es letztendlich ein arges Klumpert ist). :'(
Ist irgendwie wie mit den Arbeitskräften. Jung zählt am meisten (und groß angeben)! 8)
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Natürlich sollten wir idealerweise nur mehr Niederflurfahrzeuge haben, aber wenn schon Altfahrzeuge, dann müsste die Reihung ULF > E1 > E2 lauten.
Sagt jemand, der gut zu Fuß ist. Frag einmal ältere Leute, die werden Dir bestätigen, daß man in einen E2 durch niedrigere Stufenhöhe einfach leichter einsteigen kann. :lamp:
mfG
Luki
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Sagt jemand, der gut zu Fuß ist. Frag einmal ältere Leute, die werden Dir bestätigen, daß man in einen E2 durch niedrigere Stufenhöhe einfach leichter einsteigen kann. :lamp:
Hat eigentlich irgendwer die genauen Abmessungen der Stufen und der Wagenbodenhöhe der beiden Typen? Beim E2 ist es ja eine Stufe mehr und rein gefühlsmäßig ist auch der Wagenboden höher.
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Sagt jemand, der gut zu Fuß ist. Frag einmal ältere Leute, die werden Dir bestätigen, daß man in einen E2 durch niedrigere Stufenhöhe einfach leichter einsteigen kann. :lamp:
Hat eigentlich irgendwer die genauen Abmessungen der Stufen und der Wagenbodenhöhe der beiden Typen? Beim E2 ist es ja eine Stufe mehr und rein gefühlsmäßig ist auch der Wagenboden höher.
Natürlich ist der Wagenboden höher, aber dafür ist die Stufenhöhe geringer. Der heutige Stand der Technik gibt jedenfalls die Möglichkeit zu einem stufen- und spaltlosen Einstieg, somit ist es müßig, über drei oder vier Stufen zu debattieren. Punkto Wageneinsatz sind E1 genau so Hochflurer wie E2.
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ist für Nostalgiker natürlich nett
Und nur so war es gemeint! :) Es tut halt persönlich irgendwie weh. Außerdem wird es gleichzeitig das Ende von Signalscheiben im Linienbetrieb sein...
Das schon. Wobei man mit den neuen Displays endlich auch das Liniensignal (bzw. Fahrtziel) anständig lesen kann.
Die Drängerei (gestern wieder selbst erlebt) ist im E1 die gleiche wie im ULF. Vor allem mit entspr. Gepäck. Beim ULF sinds halt schneller draußen die Leut...
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Wobei man mit den neuen Displays endlich auch das Liniensignal (bzw. Fahrtziel) anständig lesen kann.
Das stimmt schon, das ist endlich nach jahrzehntelanger Tüftelei von der Hardware her ausgereift (eine Schande, denn wie lange fahren die Busse schon mit den orangen LEDs herum?). Ein Jammer ist halt die Programmierung bzw. Benutzung der Anzeigen. Verlassen kann und darf man sich auf nichts, wenn das so weitergeht. Bei einer Signalscheibe muss man sich schon im Bahnhof sehr blöd anstellen, dass da mal eine falsche drauf ist :D Und wie oft ist das bisher passiert? Das kann man wohl an einer Hand abzählen.
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Ich würde aber schon vermuten, dass "zu schwach" bei den E relativ zu verstehen ist - immerhin ist die Motorleistung doch deutlich höher als bei den 2-Achsern, die auch im Dreiwagenzug unterwegs waren.
Das Bessere ist der Feind des Guten. Das trifft's eher.
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Ich würde aber schon vermuten, dass "zu schwach" bei den E relativ zu verstehen ist - immerhin ist die Motorleistung doch deutlich höher als bei den 2-Achsern, die auch im Dreiwagenzug unterwegs waren.
Ja, aber auch ein 2-Achser Dreiwagenzug hat sich seinerzeit die Billrothstraße und Grinzinger Allee ziemlich hinaufgequält. Die E waren ja teilweise auch mit Beiwagen eingesetzt, nur eben nicht gerade auf Strecken mit besonders starker Steigung.
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Die E waren ja teilweise auch mit Beiwagen eingesetzt, nur eben nicht gerade auf Strecken mit besonders starker Steigung.
Was willst du damit konkret sagen?
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Die Drängerei (gestern wieder selbst erlebt) ist im E1 die gleiche wie im ULF. Vor allem mit entspr. Gepäck. Beim ULF sinds halt schneller draußen die Leut...
Würd' ich persönlich so nicht unterschreiben - während man im E1 auch bei hohem Besetzungsgrad die "Auffangräume" noch relativ gut und mühelos nützen kann, steht man im ULF quasi überall im Weg ... :-\
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Wenn es keine Bahnsteig-/Gehsteigkante gibt, ist die unterste Stufe beim E1 nicht zu verachten. Habts ihr zum Beispiel schon einmal einem Kind beim Einsteigen zugeschaut? Das hat was von Bergsteigen! Mobilitätseingeschränkten Menschen geht es nicht anders, aber es wirkt halt optisch viel stärker, wenn die Stufe irgendwo auf Kniehöhe ist.
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Bezüglich Stufen auf Kniehöhe :
Beim Typ Z befindet sich die erste Trittstufe 375mm vom Strassenniveau und von da noch 380mm bis zum Plattformboden (soweit die Maße auf der Zeichnung zu erkennen sind)
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Die Reihe 220 der WLB ist diesbezüglich auch nicht ohne.
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Bezüglich Stufen auf Kniehöhe :
Beim Typ Z befindet sich die erste Trittstufe 375mm vom Strassenniveau und von da noch 380mm bis zum Plattformboden (soweit die Maße auf der Zeichnung zu erkennen sind)
Vielleicht sind die Radreifen des Z auf deinem Foto schon sehr stark abgefahren, aber ich erkenne einen deutlichen Unterschied zwischen Steighöhe Boden – Trittstufe und Trittstufe – Plattform. Einen Randstein, der geeignet wäre, die Perspektive zu verzerren, kann ich nicht erkennen.
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Bezüglich Stufen auf Kniehöhe :
Beim Typ Z befindet sich die erste Trittstufe 375mm vom Strassenniveau und von da noch 380mm bis zum Plattformboden (soweit die Maße auf der Zeichnung zu erkennen sind)
Vielleicht sind die Radreifen des Z auf deinem Foto schon sehr stark abgefahren, aber ich erkenne einen deutlichen Unterschied zwischen Steighöhe Boden – Trittstufe und Trittstufe – Plattform. Einen Randstein, der geeignet wäre, die Perspektive zu verzerren, kann ich nicht erkennen.
Der Fahrer hat so scharf gebremst das die Federn komplett eingefedert waren. :))
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Die E waren ja teilweise auch mit Beiwagen eingesetzt, nur eben nicht gerade auf Strecken mit besonders starker Steigung.
Was willst du damit konkret sagen?
Dass es Fälle gab, wo E mit cx im Einsatz waren. Ich erinnere mich dunkel an ein Foto, das eine solche Garnitur am Ring - vor dem Burgtheater (?) - zeigt.
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Die E waren ja teilweise auch mit Beiwagen eingesetzt, nur eben nicht gerade auf Strecken mit besonders starker Steigung.
Was willst du damit konkret sagen?
Dass es Fälle gab, wo E mit cx im Einsatz waren. Ich erinnere mich dunkel an ein Foto, das eine solche Garnitur am Ring - vor dem Burgtheater (?) - zeigt.
Es gab nur zwei Linien in Wien, die einige Zeit komplett mit E+c3 gestellt wurden, den 132er und den 38er. Daraus abzuleiten, daß diese Zugszusammenstellung nur auf Linien mit geringer Steigung zum Einsatz kamen, scheint mir doch etwas gewagt. Einzelne Einsätze gab es darüber hinaus, soweit mir bekannt, noch auf den Linien O, 1, 331, 49 und 60.
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Es gab nur zwei Linien in Wien, die einige Zeit komplett mit E+c3 gestellt wurden, den 132er und den 38er. Daraus abzuleiten, daß diese Zugszusammenstellung nur auf Linien mit geringer Steigung zum Einsatz kamen, scheint mir doch etwas gewagt. Einzelne Einsätze gab es darüber hinaus, soweit mir bekannt, noch auf den Linien O, 1, 331, 49 und 60.
Oh, dass es solche Garnituren auch am 38er gab, wusste ich nicht. Da hast du natürlich recht. Nur kurios, dass diese ausgerechnet auf dieser teilweise sehr steilen Linie eingesetzt waren.
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Oh, dass es solche Garnituren auch am 38er gab, wusste ich nicht. Da hast du natürlich recht. Nur kurios, dass diese ausgerechnet auf dieser teilweise sehr steilen Linie eingesetzt waren.
Warum auch nicht? Sie waren eben nicht, wie immer wieder von Unwissenden behauptet wird, zu schwach.
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Einzelne Einsätze gab es darüber hinaus, soweit mir bekannt, noch auf den Linien O, 1, 331, 49 und 60.
Und auch auf der linie 62.
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Einzelne Einsätze gab es darüber hinaus, soweit mir bekannt, noch auf den Linien O, 1, 331, 49 und 60.
Und auch auf der linie 62.
Bestimmt weiß ich nicht alles, aber ein Einsatz auf der Linie 62 scheint mir schon sehr unwahrscheinlich.
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:fp:
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Bestellte Sonderfahrt. :P
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Hm.
Ist das ein "echtes" Foto oder wurde das im Rahmen einer Sonderfahrt gemacht?
Da sitzen ja gar keine Fahrgäste drinnen. ;)
Btw.: Im Dateinamen sind gleich 2 Fehler: Es ist nicht der 4422 und der Beiwagen ist auch kein C3, sondern ein c4. :lamp:
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Bestellte Sonderfahrt. :P
Dacht ich mir schon. ;)
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Bestellte Sonderfahrt. :P
Unsinn, das ist genauso echt und überliefert wie der Einsatz 1970 von L1-k5 am 17er. ;)
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Bestellte Sonderfahrt. :P
Unsinn, das ist genauso echt und überliefert wie der Einsatz 1970 von L1-k5 am 17er. ;)
Nix da, anderes Baustelle.
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Oh, dass es solche Garnituren auch am 38er gab, wusste ich nicht. Da hast du natürlich recht. Nur kurios, dass diese ausgerechnet auf dieser teilweise sehr steilen Linie eingesetzt waren.
Warum auch nicht? Sie waren eben nicht, wie immer wieder von Unwissenden behauptet wird, zu schwach.
Und sie waren auf jeden Fall erheblich stärker als die zuvor eingesetzten Zweiachser.
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Einzelne Einsätze gab es darüber hinaus, soweit mir bekannt, noch auf den Linien O, 1, 331, 49 und 60.
Auch auf der Linie 2 gab es zumindest einen Einsatz.