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Allgemeines => Viennensia => Thema gestartet von: hema am 03. Februar 2013, 02:01:14

Titel: Wien leuchtet (war: Kennedybrücke)
Beitrag von: hema am 03. Februar 2013, 02:01:14
. . . . und viel zu wenig Drahtverhau!  ::)


Früher war das häufig so, dass Oberleitung und Beleuchtung am gleichen Querdraht hing, da war man noch sparsam. Heute sieht man das kaum noch wo.
Titel: Re: Wien leuchtet (war: Kennedybrücke)
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 03. Februar 2013, 04:35:50



 da war man noch sparsam

Eigentlich nicht - es war noch vertretbar mit den Glühlampen a 200W aber nach der Umrüstung der ÖB auf Leuchtstofflampen 2x40W oder 2x115W, stellte sich heraus, dass die Leuchten zutief hingen. Die Lichtausbeute war wegen der nicht genutzten Überschneidungsweite der Lichtkegel unwirtschaftlich. Weiters waren auf den meisten gemeinsamen Strecken die Lichtpunkte beiderseits der VB-Strecke angeordnet. Die damaligen Baurichtlinien empfahlen eine Bauhöhe der ÖB Verspannung von 5 bis 6m und einen Lichtpunktabstand von ca 30m. Eine der letzten gemeinsamen Anlagen befand sich in der Brünner Straße zwischen Gerasdorfer Straße und Heeresspital.
Titel: Re: Wien leuchtet (war: Kennedybrücke)
Beitrag von: hema am 03. Februar 2013, 14:51:11
Die Lichtausbeute . . . .
Du weißt aber schon, dass die Beleuchtungsstärke mit dem Quadrat der (zunehmenden) Entfernung abnimmt? Doppelte Höhe = ein Viertel der Lichtausbeute. So gesehen ist die heutige Mode, die Beleuchtungskörper auf möglichst hohen Masten anzubringen eine arge Energieverschwendung (auch wenn man dadurch ein paar Stück Lampen weniger braucht). Ein wahrer Grund dürfte die Gefährdung durch hohe Lkw gewesen sein, ein weiterer, dass die Straßenbahn sicher keine "Fremdkörper" gratis auf ihren Drähten duldete. Und natürlich ein gewisser Zeitgeist.
Titel: Re: Wien leuchtet (war: Kennedybrücke)
Beitrag von: haidi am 03. Februar 2013, 15:22:18
Ist nicht unbedingt Energieverschwendung.
Die doppelt so hoch aufgehängte Leuchte braucht eine 4-fach höhere Abstrahlung (eben wegen Quadrat der Entfernung), bei niedriger aufgehängten Leuchten braucht man dann 4 Leuchten mit je 1/4 der Leuchtkraft und der gleichen ABstrahlcharakteristik, um die gleiche Fläche gleich stark zu bestrahlen.

Die alten Leuchten strahlten rund ab - und zwar so ziemlich halbkugelförmig. Leuchstoffbalken eher in einer rechteckigen Form - quer zu den Leuchten wird weniger stark abgestrahlt, damit erreicht man schon eine optimalere Ausleuchtung.
Titel: Re: Wien leuchtet (war: Kennedybrücke)
Beitrag von: invisible am 03. Februar 2013, 15:26:12
Die Lichtausbeute . . . .
Du weißt aber schon, dass die Beleuchtungsstärke mit dem Quadrat der (zunehmenden) Entfernung abnimmt? Doppelte Höhe = ein Viertel der Lichtausbeute.

Die beleuchtete Fläche nimmt aber auch quadratisch zu (was ja genau der Grund für die quadratische Abnahme der Beleuchtungsstärke ist). Wenn man also mit einer Lichtquelle mit einer bestimmten Helligkeit eine gegebene Fläche mit einer bestimmten Lichtstärke ausleuchten will, dann kann man nur an der Höhe (und ggfs. der Reflektorform) drehen.

Es gehen unterwegs ja keine Photonen verloren (außer bei dichtem Nebel, aber dann sieht man sowieso nix), sie verteilen sich durch den höherne Mast nur auf eine größere Fläche. Darüberhinaus arbeiten Lampen mit höherer Helligkeit in der Regel effizienter als dunklere.
Titel: Re: Wien leuchtet (war: Kennedybrücke)
Beitrag von: hema am 03. Februar 2013, 15:53:24
Nach dieser Logik wäre dann ein einziger Beleuchtungskörper für ganz Wien, in entsprechender Höhe natürlich, am ökonomischsten. Also eine "Nachtsonne" gewissermaßen.  ::)
Titel: Re: Wien leuchtet (war: Kennedybrücke)
Beitrag von: Linie 41 am 03. Februar 2013, 17:33:37
Es ist völlig egal, man kann aber davon ausgehen, daß Leuchtkörper mit höherer Leuchtstärke auch wesentlich teurer sind. ;)

Wichtiger wäre allemal die Abstrahlung der Leuchtkörper nach oben hin zu reduzieren, da geht am meisten Licht verloren.
Titel: Re: Wien leuchtet (war: Kennedybrücke)
Beitrag von: 13er am 03. Februar 2013, 17:35:40
Wichtiger wäre allemal die Abstrahlung der Leuchtkörper nach oben hin zu reduzieren, da geht am meisten Licht verloren.
Die Hobbyastronomen (und auch Tiere) würd's auch freuen ;) Es ist ein Wahnsinn, was heutige Städte so an Lichtverschmutzung nach oben abstrahlen.
Titel: Re: Wien leuchtet (war: Kennedybrücke)
Beitrag von: haidi am 03. Februar 2013, 18:06:54
Die direkte Abstrahlung nach oben ist bei den meisten Straßenbeleuchtungs-körpern doch eh schon hintangehalten, die meisten Verluste sind eher seitlich. Und mit der Umstellung auf LED wirds noch besser.
Da scheint die Wels-Strom recht aktiv zu sein. In Ternitz habens jetzt ein paar Hauptstraßen auf LED umgestellt.

Hannes
Titel: Re: Wien leuchtet (war: Kennedybrücke)
Beitrag von: Linie 41 am 03. Februar 2013, 18:52:46
Die Hobbyastronomen (und auch Tiere) würd's auch freuen ;) Es ist ein Wahnsinn, was heutige Städte so an Lichtverschmutzung nach oben abstrahlen.
Da braucht's keine Astronomen und Tiere dafür. Alleine wegen meines Schlafzimmer wär's schon eine Wohltat.
Titel: Re: Wien leuchtet (war: Kennedybrücke)
Beitrag von: 95B am 03. Februar 2013, 18:53:51
Da braucht's keine Astronomen und Tiere dafür. Alleine wegen meines Schlafzimmer wär's schon eine Wohltat.
Im Gegensatz zu Astronomen und Tieren kannst du aber die Jalousie runterlassen. :P
Titel: Re: Wien leuchtet (war: Kennedybrücke)
Beitrag von: Linie 41 am 03. Februar 2013, 18:56:38
Im Gegensatz zu Astronomen und Tieren kannst du aber die Jalousie runterlassen. :P
Die ist nicht besonders Wirkungsvoll. Die Lampe steht genau in dem Winkel, daß das Licht von unten perfekt durch die zugedrehte Jalousie strahlt und wenn ich sie genau andersherum einstelle, ist es wegen der Rückstrahlung an der geschlossenen Wolkendecke oder wegen des Mondlichts hell. Ganz abgesehen davon, daß ich nicht um 5 in der Früh (meist nicht einmal vor 8 aufstehe).
Titel: Re: Wien leuchtet (war: Kennedybrücke)
Beitrag von: 95B am 03. Februar 2013, 18:59:40
Im Gegensatz zu Astronomen und Tieren kannst du aber die Jalousie runterlassen. :P
Die ist nicht besonders Wirkungsvoll. Die Lampe steht genau in dem Winkel, daß das Licht von unten perfekt durch die zugedrehte Jalousie strahlt und wenn ich sie genau andersherum einstelle, ist es wegen der Rückstrahlung an der geschlossenen Wolkendecke oder wegen des Mondlichts hell. Ganz abgesehen davon, daß ich nicht um 5 in der Früh (meist nicht einmal vor 8 aufstehe).
Dann montier dir halt eine Rollo oder dunkle Vorhänge. Alternativ lässt sich auch ein dunkles Badetuch im Fenster einzwicken.
Titel: Re: Wien leuchtet (war: Kennedybrücke)
Beitrag von: hema am 03. Februar 2013, 19:09:21
. . . . oder man schließt die Augen!  :lamp:  ;D
Titel: Re: Wien leuchtet (war: Kennedybrücke)
Beitrag von: Linie 41 am 03. Februar 2013, 19:21:53
. . . . oder man schließt die Augen!  :lamp:  ;D
Sehr witzig. >:D
Titel: Re: Wien leuchtet (war: Kennedybrücke)
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 03. Februar 2013, 19:42:34
Die Lichtausbeute . . . .
Du weißt aber schon, dass die Beleuchtungsstärke mit dem Quadrat der (zunehmenden) Entfernung abnimmt? Doppelte Höhe = ein Viertel der Lichtausbeute. So gesehen ist die heutige Mode, die Beleuchtungskörper auf möglichst hohen Masten anzubringen eine arge Energieverschwendung (auch wenn man dadurch ein paar Stück Lampen weniger braucht). Ein wahrer Grund dürfte die Gefährdung durch hohe Lkw gewesen sein, ein weiterer, dass die Straßenbahn sicher keine "Fremdkörper" gratis auf ihren Drähten duldete. Und natürlich ein gewisser Zeitgeist.

Ja da das fast 30 Jahre mein Beruf war, weiß ich noch einiges.
Zu jeder Leuchte liefert der Hersteller ein Datenblatt mit allen Eckdaten bis hin zur Windangriffsfläche. Die Trennung von Querdraht und Gabelkeilschraube beider Dienstleister erfolgte im Zuge der Anlagenerneuerung durch die WVB meist auf Kummler und Matter Aufhängung. Da wollte man dann tatsächlich die ÖB nicht mehr und die ÖB brauchte wegen der verschiedenen Stahldraht Durchmesser, (WVB 8mm ÖB 5mm und 6mm Durchmesser), nicht mehr soviel verschiedenes Kleinmaterial vorrätig halten.

Zeitgeist geb ich dir recht, das war die Ära des Bürgermeister Franz Jonas. Modernisieren und betonieren um jeden Preis auch wenn es technisch unvernünftig war. In den Seitengassen hingen die Anlagen immer schon höher und führten teilweise über die WVB Verspannung hinweg.

Hohe LKW, eher nein. Die damals vor ca 60 Jahren erstmals verbaute Hängeleuchte 2x40 W baute mit Drahtaufhängung deutlich niedriger als die vordem gebräuchliche Hängeleuchte Maiglöckchen.

Mehr zum Thema kann man im Internet von meinem ehemaligen Chef  Dipl Ing Dr Nikolaus Thiemann erfahren - einfach unter dem Namen Googeln.