Tramwayforum
Straßenbahn Wien => Technik => Thema gestartet von: 13er am 04. März 2013, 13:32:04
-
Ich habe mal eine möglicherweise etwas seltsame Frage: Wie wurde eigentlich die Masse des ULFs bei der Zulassung ermittelt? Wurde da einfach die Summe der Einzelteile berechnet oder wurde er auf eine Waage gestellt? Gibt es überhaupt eine so große Waage, die so viel aushält?
-
Ich weiß nicht, ob es bei Siemens so eine große Brückenwaage gibt. Möglicherweise hat man das Gewicht der Einzelkomponenten addiert und ein Pauschale für Schrauben und sonstiges Kleinzeug dazugerechnet. Es wäre wirklich spannend zu wissen, ob es zwischen der tatsächlichen und der angeschriebenen Wagenmasse eine signifikante Differenz gibt. Die Zulassungsbehörde hat wohl keine Möglichkeit, den ULF schnell einmal nachwiegen zu gehen. :)
-
Es wäre wirklich spannend zu wissen, ob es zwischen der tatsächlichen und der angeschriebenen Wagenmasse eine signifikante Differenz gibt.
Und genau darum frage ich, dies wurde mir nämlich von höherer Stelle im Zuge eines Gesprächs bezügl. der Sitzausbauten zugetragen.
-
Und genau darum frage ich, dies wurde mir nämlich von höherer Stelle im Zuge eines Gesprächs bezügl. der Sitzausbauten zugetragen.
Bitte sei achtsam: Auch höhere Stellen können für Latrinengerüchte anfällig sein. ;)
-
Die Hebebühnen in der HW haben sicherlich Gewichtssensoren verbaut(so ist es zumindestens in der Tramwerkstatt in Cottbus gewesen), somit kann man sehr genau das Gewicht bestimmen, auch gibt es Achswaagen, da addiert man dann nur alle Werte zusammen und kommt auf die Gesamtmasse. Es wäre auch möglich mit einem Schwerlastkran diese zu wiegen, denn auch diese haben sowas verbaut.
Man wird also ziemlich sicher, dass genaue Gewicht der ULFe wissen, ob dieses jetzt deutlich vom angeschrieben abweicht bezweifel ich, was ich mir nur denke, man wird bei dem Ergebnis nur auf volle 1000er gerundet haben.
-
Es wäre wirklich spannend zu wissen, ob es zwischen der tatsächlichen und der angeschriebenen Wagenmasse eine signifikante Differenz gibt.
Und genau darum frage ich, dies wurde mir nämlich von höherer Stelle im Zuge eines Gesprächs bezügl. der Sitzausbauten zugetragen.
Naja, aber durch die Sitzausbauten wird der Wagen um geschätzte 120 kg leichter, bietet aber gleichzeitig mehr Stehplätze, sodass das zulässige Gesamtgewicht erhöht werden müsste oder?
-
Es wäre wirklich spannend zu wissen, ob es zwischen der tatsächlichen und der angeschriebenen Wagenmasse eine signifikante Differenz gibt.
Und genau darum frage ich, dies wurde mir nämlich von höherer Stelle im Zuge eines Gesprächs bezügl. der Sitzausbauten zugetragen.
Naja, aber durch die Sitzausbauten wird der Wagen um geschätzte 120 kg leichter, bietet aber gleichzeitig mehr Stehplätze, sodass das zulässige Gesamtgewicht erhöht werden müsste oder?
Insgesamt müssten es, wenn man die Sitzplätze 1:1 in Stehplätze umrechnet, jetzt für 5-6 Personen mehr Platz geben. Das sind so 6*80 kg, minus ca. 120 sind ca. 360 kg höhere Maximalbelastung.
-
. . . . sodass das zulässige Gesamtgewicht erhöht werden müsste oder?
Und wie hoch war das zulässige Gesamtgewicht deiner Meinung nach bisher? ???
-
Nachdem ich mir jetzt mein* Programm zur Radlastberechnung des ULFs angesehen habe, kann ich sagen das zumindest von 2007 bis 2010 die einzelnen Radlasten einfach addiert wurden.
Vorher wurde ein anderes System verwendet, welches angeblich aber genauso funktionierte, aber noch in Fortran für DOS geschrieben war.
Der ULF wurde/wird über nur zwei Radlastwaagen gezogen/geschoben und also jedes Portal einzeln gewogen.
Dieser Vorgang wird zur Sicherheit zweimal durchgeführt und der Mittelwert je Rad für das Endprotokoll verwendet.
Die beiden Einzeldurchgänge werden natürlich ebenfalls protokolliert
* Das Interface zu der Bizerba Waagen (Hardware welche die Druckmessdosen ansteuert) Schnittstelle ist von einem externen Programmierer.
-
Super, Auskunft direkt von der Quelle, danke dir! :)
-
Nachdem ich mir jetzt mein* Programm zur Radlastberechnung des ULFs angesehen habe, kann ich sagen das zumindest von 2007 bis 2010 die einzelnen Radlasten einfach addiert wurden.
Vorher wurde ein anderes System verwendet, welches angeblich aber genauso funktionierte, aber noch in Fortran für DOS geschrieben war.
Der ULF wurde/wird über nur zwei Radlastwaagen gezogen/geschoben und also jedes Portal einzeln gewogen.
Dieser Vorgang wird zur Sicherheit zweimal durchgeführt und der Mittelwert je Rad für das Endprotokoll verwendet.
Die beiden Einzeldurchgänge werden natürlich ebenfalls protokolliert
* Das Interface zu der Bizerba Waagen (Hardware welche die Druckmessdosen ansteuert) Schnittstelle ist von einem externen Programmierer.
Und da kommt man beim B/B1 auf genau 43000kg? Und bei einem c5 auf genau 11950kg? :o
Ich würde eher vemuten, dass beim Ulf großzügig gerundet wurde und beim c5 auf voller 10(50)er gerundet wurde.
-
Und da kommt man beim B/B1 auf genau 43000kg? Und bei einem c5 auf genau 11950kg? :o
Ich würde eher vemuten, dass beim Ulf großzügig gerundet wurde und beim c5 auf voller 10(50)er gerundet wurde.
1.) Die Radlastwaagen liefern Werte mit 1 kg Auflösung und diese Werte werden bei der Berechnung für das Protokoll nicht weiter gerundet.
2.) Die verwendeten Druckmessdosen sind mit 0,1% Genauigkeit spezifiziert.
3.) Diese Waagen werde regelmäßig vom Eichamt überprüft.
Die Angaben für die Wagentype sind natürlich mehr oder weniger stark gerundet.
-
Und da kommt man beim B/B1 auf genau 43000kg? Und bei einem c5 auf genau 11950kg? :o
Ich würde eher vemuten, dass beim Ulf großzügig gerundet wurde und beim c5 auf voller 10(50)er gerundet wurde.
1.) Die Radlastwaagen liefern Werte mit 1 kg Auflösung und diese Werte werden bei der Berechnung für das Protokoll nicht weiter gerundet.
2.) Die verwendeten Druckmessdosen sind mit 0,1% Genauigkeit spezifiziert.
3.) Diese Waagen werde regelmäßig vom Eichamt überprüft.
Die Angaben für die Wagentype sind natürlich mehr oder weniger stark gerundet.
Ich muß mich spezifizieren. Ich meinte natürlich nicht die Waage selber mit der Rundung, sondern meinte die Angabe auf den Fahrzeugen selber und denke, dass diese doch sehr stark gerundet sein müssen.
Noch mal eine andere Frage. Wie hoch ist denn eigentlich die Gesamstgewicht der einzelnen Straßenbahnen? Eventuell hast du ja da noch irgendwelche Zahlen.
-
Noch mal eine andere Frage. Wie hoch ist denn eigentlich die Gesamstgewicht der einzelnen Straßenbahnen? Eventuell hast du ja da noch irgendwelche Zahlen.
Diese Daten findest du alle im Wiki!
-
Noch mal eine andere Frage. Wie hoch ist denn eigentlich die Gesamstgewicht der einzelnen Straßenbahnen? Eventuell hast du ja da noch irgendwelche Zahlen.
Nein, ich hatte mit den Straßenbahnen (außer den Eltern und Großeltern bei den Verkehrsbetrieben) wenig zu tun.
Meine Sparte war bis 1998 fast ausschließlich der Motorenbau und nur diverse Software für den Waggonbau (auch die Radlastwaagen ab 1985).
-
Noch mal eine andere Frage. Wie hoch ist denn eigentlich die Gesamstgewicht der einzelnen Straßenbahnen? Eventuell hast du ja da noch irgendwelche Zahlen.
Diese Daten findest du alle im Wiki!
Sind das nicht nur die Masse ohne Fahrgäste?
Ich meinte zulässiges Gesamtgewicht.
-
Sind das nicht nur die Masse ohne Fahrgäste?
Ich meinte zulässiges Gesamtgewicht.
Das wirst du nicht finden. Es gibt nur das Leergewicht, dann käme halt das Gewicht der Leute dazu, die drinnen sind. So viel Leute, dass das Fahtzeug zusammenbricht, wirst du gar nicht hineinkriegen! ;) ;D
Bei Kraftfahrzeugen (Bussen) zählt die laut Zulassung angegebene Zahl an Plätzen und die erlaubte höchste Achslast als Obergrenze.
Bei Güterwagen gibt es schon Angaben über die höchzulässige Beladung, z.B. Rad- bzw. Achslast oder Verteilung der Last im Fahrzeug (z.B. geringeres zulässiges Ladegewicht in der Wagenmitte). Auch der höchstzulässige Achsdruck auf bestimmten Strecken spielt eine Rolle.
-
Uns sagte man damals in der Fahrerfach, dass man den Ulf voll "beladen" am 67er getestet hat. Wieviel ist also voll? Da muß es ja irgendwelche Gewichtsangaben geben.
-
So viel Leute, dass das Fahtzeug zusammenbricht, wirst du gar nicht hineinkriegen! ;) ;D
Oh doch! EM bei uns, Einschübe nach Spielende irrtümlich von HLS-Zimmermannplatz kurzgeführt! OM kurz vorm Schlaganfall! Einsamer 44er am Schottentor. Alles rein! Station Landesgerichtsstraße Hydraulik im Eimer, alle raus, Rüstwagen, abschleppen. War lustig. ::)
-
§ 33. Fahrzeuggestaltung
(1) Beim Bau von Fahrzeugen ist als Lastannahme vom Eigengewicht, der Nutzlast, von den Kräften aus Anfahrbeschleunigung
und Bremsverzögerung, Fahrzeuglauf und Auffahrstößen sowie von den sonstigen sich aus den Betriebsbedingungen ergebenden
Kräften auszugehen.
(2) Als Nutzlast bei Personenfahrzeugen ist
1. je Sitzplatz eine Last von 750 N
2. je m2 Stehplatzfläche eine Last von 5 000 N anzunehmen.
Die oben angegebenen Belastungen plus einer Sicherheitsreserve muss ein Fahrzeug konstruktiv aushalten um genehmigt werden zu können! ;)
Eine Grenze des höchstmöglichen Gesamtgewichtes, des Metergewichtes und der Radlast ergibt sich aber auch aus der Art des Oberbaues und der Belastbarkeit der Brücken, der Streckenbeschaffenheit usw.
-
. . . Hydraulik im Eimer, alle raus, Rüstwagen, abschleppen.
Und wie oft hat es das schon bei leeren oder halbleeren ULFs gegeben? ;D
Aber diese Probleme mit der "Niveauregulierung" bzw. deren Versagen sind eh schon recht selten geworden.