Tramwayforum
Gesamter öffentlicher Verkehr in Wien => ÖBB/Schnellbahn => Thema gestartet von: wlb am 04. April 2013, 18:26:14
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Zuerst einmal guten Tag liebe Userinnen und User, ich habe mich gerade frisch registrieren lassen ,nachdem ich das Forum schon seit einiger Zeit interessiert verfolge !
Ich finde es gut ,dass man hier auch andere (Schienen-) Verkehrsmittel behandelt ,da ich ehrlich gesagt bezüglich Straßenbahn nicht gar soviel mitreden kann, denn meine Wohnstätte bzw. Arbeitsplatz befinden sich beide außerhalb Wiens.
Laßt mich erörtern wie mir der Gedanke "eigener Schnellbahntarif " kam .
Im Forum wurde an anderer Stelle über Zeitkartentarife innerhalb Wiens diskutiert, die sich nach der Art des benutzten Verkehrsmittels richten ( " Tramway mit oder ohne U- Bahn "), zum anderen
fällt mir die verhältnismäßig geringe Auslastung der S- Bahn v.a.außerhalb Wiens auf . Mir ist schon völlig klar,daß es bezüglich Kapazitätsauslastung die bekannten Schwankungen gibt, jedoch fahren den ganzen Tag auch genügend Autos herum, ein gewisser Mobilitätsbedarf scheint offenbar auch außerhalb der "rush hour" gegeben !
Als Südbahn -Benutzer sehe ich es tagtäglich : Die Wieselzüge sind recht gut besetzt, zur Stoßzeit tlw. überlastet, die S-Bahn recht mager ( ausgenommen die Schülerzüge).
Ab Wiener Neustadt fährt man lieber gleich mit dem IC / EC / RJ, die stechen sogar den Wieselzug aus !
Für alle diese Zugtypen ist ( Bsp. Neustadt -Wien) der gleiche Fahrpreis zu zahlen, obwohl die Strecke in unterschiedlicher Zeit zurückgelegt wird :
Schnellb. 1h - 1.06h bis Meidling
Wiesel 36 min - 42 min "
IC /EC/RJ 23min- 25 min "
( Als Kuriosum sei noch die Aspangbahn erwähnt, die braucht 1.23 h incl. SEV ab Ma.Lanzendorf, aufgrund der Zonenzugehörigkeit dürfte man auch hier von Neustadt nach Wien den gleichen Preis wie auf der Südbahn zahlen. )
In der normalen Privatwirtschaft gilt , daß schwach nachgefragte, bzw. minderwertige Produkte doch eher weniger kosten. Nicht so bei der Bahn ,hier hat man Produkte ,sprich Züge , mit unterschiedlicher Qualität , bzw. Nachfrage zum selben Preis.
Die Fahrpreispolitik in ganz Europa hat es sich angewöhnt ,die "Oftfahrer " mit Rabatten zu belohnen ( mittels Vorteilscard etc.), die" Gelegenheitsfahrer " zahlen voll. Der Fahrpreis richtet sich also nach der Häufigkeit Benutzung durch den Fahrgast .
Ich bin dafür, daß die Fahrpreise auch nach der Fahrtdauer im Verhältnis zur gefahrenen Strecke gestaltet werden, sprich : ein ermäßigter Zonentarif eigens für die Schnellbahn.
Die sog.Gelegenheitsfahrer ( ein fast schon abwertender Begriff wie ich finde ) könnten dadurch auf kurzen und mittleren Strecken verstärkt in die Züge gelockt werden.
Für Pendler ,welche regelmäßig kürzere / mittlere Abschnitte befahren , wären ermäßigte Zeitkarten ,die auf der S-Bahn gelten ,überlegenswert.
Der Wieselzug wäre somit in der Stoßzeit auf Abschnitten wie z.B. Mödling-Liesing oder Mödling -Baden entlastet und hätte mehr Sitzplätze für jene die längere Strecken fahren.
Ich erstelle meinen Beitrag natürlich mit dem Vorbehalt, daß es sich gewissermaßen um eine Ableitung eines Gedankens aus dem Forum handelt ,wenngleich zu einem anderem Thema.
lg , wlb
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Arbeite bitte an Deiner Satzzeichensetzung, das ist ja grausam!
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Kleine Hilfestellung:
http://www.dtp-blog.de/allgemein/typografische-verbrechen-plenken-und-klempen (http://www.dtp-blog.de/allgemein/typografische-verbrechen-plenken-und-klempen)
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Zuerst einmal guten Tag liebe Userinnen und User, ich habe mich gerade frisch registrieren lassen, nachdem ich das Forum schon seit einiger Zeit interessiert verfolge!
Ich finde es gut, daß man hier auch andere (Schienen-) Verkehrsmittel behandelt, da ich ehrlich gesagt bezüglich Straßenbahn nicht gar soviel mitreden kann, denn meine Wohnstätte bzw. Arbeitsplatz befinden sich beide außerhalb Wiens.
Laßt mich erörtern wie mir der Gedanke "eigener Schnellbahntarif" kam.
Im Forum wurde an anderer Stelle über Zeitkartentarife innerhalb Wiens diskutiert, die sich nach der Art des benutzten Verkehrsmittels richten ("Tramway mit oder ohne U- Bahn"), zum anderen
fällt mir die verhältnismäßig geringe Auslastung der S- Bahn v.a.außerhalb Wiens auf. Mir ist schon völlig klar, daß es bezüglich Kapazitätsauslastung die bekannten Schwankungen gibt, jedoch fahren den ganzen Tag auch genügend Autos herum, ein gewisser Mobilitätsbedarf scheint offenbar auch außerhalb der "rush hour" gegeben!
Als Südbahn-Benutzer sehe ich es tagtäglich: Die Wieselzüge sind recht gut besetzt, zur Stoßzeit tlw. überlastet, die S-Bahn recht mager(ausgenommen die Schülerzüge).
Ab Wiener Neustadt fährt man lieber gleich mit dem IC/EC/RJ, die stechen sogar den Wieselzug aus!
Für alle diese Zugtypen ist (Bsp. Neustadt -Wien) der gleiche Fahrpreis zu zahlen, obwohl die Strecke in unterschiedlicher Zeit zurückgelegt wird:
Schnellb. 1h - 1.06h bis Meidling
Wiesel 36 min - 42 min "
IC/EC/RJ 23min- 25 min "
(Als Kuriosum sei noch die Aspangbahn erwähnt, die braucht 1.23 h incl. SEV ab Ma.Lanzendorf, aufgrund der Zonenzugehörigkeit dürfte man auch hier von Neustadt nach Wien den gleichen Preis wie auf der Südbahn zahlen.)
In der normalen Privatwirtschaft gilt, daß schwach nachgefragte, bzw. minderwertige Produkte doch eher weniger kosten. Nicht so bei der Bahn, hier hat man Produkte, sprich Züge, mit unterschiedlicher Qualität, bzw. Nachfrage zum selben Preis.
Die Fahrpreispolitik in ganz Europa hat es sich angewöhnt, die "Oftfahrer " mit Rabatten zu belohnen (mittels Vorteilscard etc.), die" Gelegenheitsfahrer " zahlen voll. Der Fahrpreis richtet sich also nach der Häufigkeit der Benutzung durch den Fahrgast.
Ich bin dafür, daß die Fahrpreise auch nach der Fahrtdauer im Verhältnis zur gefahrenen Strecke gestaltet werden, sprich: ein ermäßigter Zonentarif eigens für die Schnellbahn.
Die sog.Gelegenheitsfahrer (ein fast schon abwertender Begriff wie ich finde) könnten dadurch auf kurzen und mittleren Strecken verstärkt in die Züge gelockt werden.
Für Pendler, welche regelmäßig kürzere oder mittlere Abschnitte befahren, wären ermäßigte Zeitkarten, die auf der S-Bahn gelten, überlegenswert.
Der Wieselzug wäre somit in der Stoßzeit auf Abschnitten wie z.B. Mödling-Liesing oder Mödling-Baden entlastet und hätte mehr Sitzplätze für jene die längere Strecken fahren.
Ich erstelle meinen Beitrag natürlich mit dem Vorbehalt, daß es sich gewissermaßen um eine Ableitung eines Gedankens aus dem Forum handelt, wenngleich zu einem anderem Thema.
lg, wlb
*) Nichts für ungut!
*) Danke für den Hinweis!
*) Ich hoffe ehrlich, daß es diesmal standhält!("schwitz") :)
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Hallo WLB,
willkommen im Forum - ein etwas harscher Empfang, hätte ich nicht so formuliert. Aber zum Inhalt: Ich denke, mit klaren Preisstrukturen erreicht man viel mehr positives als mit preislichen Lenkungsmaßnahmen, die die Benützung des ÖV unnötig kompliziert machen. Gelegenheitsfahrer steigen in den nächsten Zug ein und warten nicht wegen 50 cent auf den langsameren. Gerade der Verkehrsverbund mit seinen simplen Zonen war ein riesiger Fortschritt, wie hoch soll denn der Preisunterschied zwischen schnellen und langsamen Zügen sein? Tulln-Wien kostet 6 Euro (bis Stadtgrenze), eine Preisänderung auf zB 5/7 Euro erzeugt doch viel mehr Ärger als Lenkungseffekt.
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Kaum jemand steigt wegen besonders niedriger Preise auf öffentliche Verkehrsmittel um *), eher wegen hoher Kosten für den Individualverkehr. Wie Harald schon gesagt hat, in der jetzigen Form der Bezahlung (Im Vorhinein und bei Zeitkarten "streckengebunden") kann man durch kompliziertere Tarifstrukturen nur verlieren. Anders, wenn man elektronische Fahrkarten verwendete, die auf Guthabenbasis oder ABrechnung im Nachhinein arbeiten und bei der man z.B: Einzelkarten bezahlt bis man den Monatstarif erreicht hat, ab da dann gratis fährt. Da könnten die Tarife auch komplizierter werden, es spielte nicht so viel Rolle, weil sich der Fahrgast nicht überlegen muss, welche Karte kauf ich mir jetzt?
*) Ein großer Teil des Zuwachses der Jahreskarte war meiner Ansicht nach weniger der Verbilligung wegen, sondern einfach einer prägnanten WErbung "1 Euro/Tag). Die Verbilligung von ca. 5 Euro/Tag(?), berechnet auf 12 Monate war gar nicht so groß.
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Ach, ich finde den Einheitstarif eh gerecht: In den schnellen Zügen zahlst du dafür, dass du schnell am Ziel bist und in den langsamen Zügen dafür, dass du länger die Leistung in Anspruch nimmst >:D
Nein, das einzige was ich ändern würde wäre, dass zwischen Wien und St. Pölten bzw. Wiener Neustadt die VOR-Zeitkarten in den Fernzügen nur gegen Aufpreis gelten sollten (alternative Fahrtmöglichkeiten vorausgesetzt).
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Nein, das einzige was ich ändern würde wäre, dass zwischen Wien und St. Pölten bzw. Wiener Neustadt die VOR-Zeitkarten in den Fernzügen nur gegen Aufpreis gelten sollten (alternative Fahrtmöglichkeiten vorausgesetzt).
Beziehungsweise könnte man den Zeitkartenzonenpreis dahingehend staffeln, ob man Fernzüge benutzen will oder nicht – bei den Buszonen ist das ja auch so.
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Nein, das einzige was ich ändern würde wäre, dass zwischen Wien und St. Pölten bzw. Wiener Neustadt die VOR-Zeitkarten in den Fernzügen nur gegen Aufpreis gelten sollten (alternative Fahrtmöglichkeiten vorausgesetzt).
Beziehungsweise könnte man den Zeitkartenzonenpreis dahingehend staffeln, ob man Fernzüge benutzen will oder nicht – bei den Buszonen ist das ja auch so.
Solche Maßnahmen wären der erste Schritt zu einer völligen Trennung von Nah- und Fernverkehr, die das System unnötig komplizieren machten würden. Solange das Problem nicht zu regelmäßigen betriebsstörenden Überfüllungen führt, lehne ich solche Schritte ab. (Wehret den Anfängen!) Und selbst wenn einzelne Züge derart mit Pendlern überfüllt wären, fände ich es zielführender, Verstärkerzüge einzusetzen bzw. wenn das nicht möglich ist, bei den wenigen, stark betroffenen Zügen den Halt in Wiener Neustadt zu streichen.
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Danke für die interessanten und aufschlußreichen Antworten!
Ich muß zugeben, daß ich wohl etwas zu sehr auf die Verhältnisse auf der Südbahn fixiert war und automatisch von ähnlichen Zuständen auf den anderen Strecken ausgegangen bin.
Bei nachträglich erfolgter ÖBB- Fahrplandurchsicht stellte ich erstaunt fest, daß die Fahrzeitunterschiede zwischen "R" und S-Bahn mit Wien als Ziel, auf allen anderen Strecken gar nicht so groß sind.
Ein eigener S-Bahntarif für Zeitkarten kann hier nicht mit der Fahrtdauer begründet werden.
Dennoch: Auf der Südstrecke hat es die S-Bahn bekanntlich nicht leicht (was schon an anderer Stelle behandelt wird). Ich dachte mir, daß tarifliche Maßnahmen zur stärkeren Auslastung vielleicht einfacher umzusetzen wären als betriebliche (Stichw. 4-gleisig nach Mödling, 2-gleisiger Ausbau d. Pottendorferlinie, Umleitung von Schnell-u. Güterzügen usw.).
Alle genannten Maßnahmen werden zwar ständig diskutiert, aber es passiert nichts. Die Schnellbahnbenutzer sind fahrplanmäßig benachteiligt (ich wüßte nicht, wo der "Wiesel" zw.Wr.N und Wien von Güter-und Schnellzügen überholt wird), und mein Gedanke war, diesen Umstand wenigstens über den Tarif auszugleichen. Aber bitte, ich möchte nicht als "Verkehrsesoteriker" dastehen und glaube auch nicht, daß man für die Südbahn eine Sonderregelung einführt.
Aber so ganz kann ich die Finger doch nicht davon lassen http://www.tramwayforum.at/Smileys/twf/wink.gif (http://www.tramwayforum.at/Smileys/twf/wink.gif)
Die Badnerbahn bietet einen eigenen ermäßigten Tarif von 90 Cent pro Zohne an, gültig nur in WLB-Zügen. Dies war ein zusätzlicher Gedankenimpuls. Die Bahnen im Wiener Umland haben nicht nur die Aufgabe, alle Leute nach Wien zu befördern, sondern erfüllen auch "innerbezirkliche" Aufgaben im Regionalverkehr.
Ich wandle meinen Vorschlag daher ab und frage mich und euch, was die Einführung von Kurzstrecken innerhalb der Außenzonen brächte, gültig nur auf Badner-/ S-Bahn/ Aspangbahn,
Fahrpreis: 90 Cent, oder maximal 1 Euro.
Zu den Bedenken bezüglich komplizierter Tarifstrukturen:
*) Auf den ÖBB- Automaten muß man sein Fahrziel ohnehin extra angeben: Will jemand von Gumpoldskirchen nach Baden, gibt es nur die "S". Da braucht keiner überlegen welche Karte er sich kauft, da
kann er das Denken dem Automaten überlassen. ;)
Die WLB müßten ihre Geräte freilich adaptieren!
*) Und selbstverständlich gehört die o.g. Maßnahme beworben!
wie hoch soll denn der Preisunterschied zwischen schnellen und langsamen Zügen sein? Tulln-Wien kostet 6 Euro (bis Stadtgrenze), eine Preisänderung auf zB 5/7 Euro erzeugt doch viel mehr Ärger als Lenkungseffekt.
Nun, mittlerweile habe ich zwar meine Meinung modifiziert, möchte aber dennoch auf deine Frage eingehen:
Wenn ein Zug doppelt so schnell ist wie ein anderer, und zwar über die gleiche Strecke, sollte er doppelt so viel kosten und nicht gleich viel. Das meine ich nun ganz allgemein und nicht im Bezug auf die S-Bahn. Es werden, ganz allgemein, Kapazitäten von tausenden Sitzplätzen angeboten, die aber brachliegen, weil sich die Züge untereinander Konkurrenz machen. Das ist ein Aspekt der Bahnpolitik, der mich extrem wurmt.
Bezüglich Lenkungseffekt: Warum sollte ein Entgegenkommen bei den Fahrpreisen mehr Ärger machen als z.B. Einschränkungen des MIV (Stichwort Parkpickerl)?
Bezüglich Gelegenheitsfahrer: a) Nun, ich dachte eben immer das die Fahrpreise die potentiellen Kunden abschrecken. Bspw. 4 Euro hin- und retour, damit kann man schon 4 Stunden parken, zumindest
außerhalb Wiens. Sind die Gelegenheitsfahrer wirklich so, vernachlässigbar?
Ich wäre freilich an evtl. Links bzw. Studien und Untersuchungen zu diesem Thema interessiert, also wenn du da etwas wüßtest, bitte um Rückmeldung! :)
Kaum jemand steigt wegen besonders niedriger Preise auf öffentliche Verkehrsmittel um *), eher wegen hoher Kosten für den Individualverkehr.
Auch ich glaube, daß hohe MIV- Kosten zum Öffi-Benutzen motivieren. Aber meine Einstellung lautet halt: Worauf warten? Bis 1 Liter Treibstoff 5 € kostet? Man könnte auch die Parkgebühren verdoppeln und verdreifachen, doch wir alle wissen, daß dies politisch nicht machbar ist. Also dachte ich mir, daß man zumindest die verstopften Bezirksstädte mit Öffi- Tarifsenkungen entlasten könnte.