Tramwayforum
Allgemeines => Viennensia => Thema gestartet von: tramway.at am 31. Mai 2013, 12:42:51
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Ein Prachtfilm!
Vintage Vienna: Wien 1951 (filmed by Idar Johannessen) (http://www.youtube.com/watch?v=XYUGMv8Uto8#)
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Ein Traum!!! Was das doch einmal für eine lebens- und liebenswerte Stadt war (wobei man natürlich das gesellschaftliche und politische nicht ausblenden sollte, da schaut es dann nicht mehr so rosig aus).
Wenn ich mich nicht verschaut habe, war das beim Schottentor vor der Votivkirche vorbeifahrende ein C-Wagen :o
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genial :up:
und hier wird nichts beschönigt
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Ein Traum!!! Was das doch einmal für eine lebens- und liebenswerte Stadt war (wobei man natürlich das gesellschaftliche und politische nicht ausblenden sollte, da schaut es dann nicht mehr so rosig aus).
So ist es... Wien in den 1950ern (und 1960ern) - man frage einmal die älteren Generationen, wie das damals war, als sie jung waren :)
(Oder, wer das nicht mehr kann, möge sich den "Herrn Karl" zu Gemüte führen)
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Viele tolle Aufnahmen von Wien, freue mich sehr darüber! :up:
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Wow!
Ein ganz toller Film! :up:
Weiß jemand, welcher Markt das ist, den man bei Minute 15:20 sieht?
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Ein Traum!!! Was das doch einmal für eine lebens- und liebenswerte Stadt war
Den Satz muss man einmal verstehen. Was soll an diesen Zuständen lebenswert gewesen sein?
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Ein Traum!!! Was das doch einmal für eine lebens- und liebenswerte Stadt war
Den Satz muss man einmal verstehen. Was soll an diesen Zuständen lebenswert gewesen sein?
Welche "Zustände"?
Sechs Jahre nach Kriegsende haben es die Österreicher - mit Hilfe des Auslands - geschafft, das Land großteils wieder aufzubauen.
Damals hatte eben nicht jeder ein eigenes Auto oder anderes Wohlstandssymbol.
Die Menschen im Film machen jedenfalls auf mich einen zufriedenen Eindruck.
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Ein Traum!!! Was das doch einmal für eine lebens- und liebenswerte Stadt war
Den Satz muss man einmal verstehen. Was soll an diesen Zuständen lebenswert gewesen sein?
Welche "Zustände"?
Sechs Jahre nach Kriegsende haben es die Österreicher - mit Hilfe des Auslands - geschafft, das Land großteils wieder aufzubauen.
Damals hatte eben nicht jeder ein eigenes Auto oder anderes Wohlstandssymbol.
Naja, Zimmer-Küche-Wohnungen mit indischem WC für eine Familie, verheiratete Kinder noch bei den Eltern wohnend etc. waren halt auch nicht sehr erbauend.
Hannes
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Sechs Jahre nach Kriegsende haben es die Österreicher - mit Hilfe des Auslands - geschafft, das Land großteils wieder aufzubauen.
Der Wiederaufbaumythos...
Es wäre nicht notwendig gewesen, das Land neu aufzubauen, wenn man gar keinen Krieg angefangen hätte.
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Sechs Jahre nach Kriegsende haben es die Österreicher - mit Hilfe des Auslands - geschafft, das Land großteils wieder aufzubauen.
Der Wiederaufbaumythos...
Es wäre nicht notwendig gewesen, das Land neu aufzubauen, wenn man gar keinen Krieg angefangen hätte.
Richtig, nur wer hätte ihn verhindern können?
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Richtig, nur wer hätte ihn verhindern können?
Die wapplerten Alliierten, wenn sie 5 Jahre früher das Hirn eingeschaltet hätten – andererseits hätte das auch dazu führen können, daß die Sowjets ganz Europa eingenommen hätten. Bei Geschichte weiß man nie so genau, was in Alternativszenarien herausgekommen wäre. >:D
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Sechs Jahre nach Kriegsende haben es die Österreicher - mit Hilfe des Auslands - geschafft, das Land großteils wieder aufzubauen.
Der Wiederaufbaumythos...
Es wäre nicht notwendig gewesen, das Land neu aufzubauen, wenn man gar keinen Krieg angefangen hätte.
Das ist richtig. Ich finde den Krieg auch unnötig, aber das Wirtschaftswunder fusst auf diesem Krieg und vor allem die Deutschen haben interessanter Weise am meisten von diesem Krieg profitiert. Da Ihnen die Siegermächte die meisten Maschinen weggeschleppt haben, haben sie neue beschaffen oder produzieren müssen und haben dann mit den modernsten Mitten produziert und die Siegermächte mit dem alten Schrott.
Hannes
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Ein Traum!!! Was das doch einmal für eine lebens- und liebenswerte Stadt war
Den Satz muss man einmal verstehen. Was soll an diesen Zuständen lebenswert gewesen sein?
Ich glaube, hier wird viel verklärt. Dazu trägt sicher auch dieser Film mit seinen - durchgehend bei Schönwetter gemachten - Aufnahmen und das berühmte Wiener Raunzen Früher war alles viel besser! bei. Wie mir von vielen Zeitzeugen immer wieder versichert wurde und wird, war die Nachkriegszeit - von 1945 bis Anfang der Fünfziger - alles andere als lustig.
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Ein überaus interessanter Film, aber er gibt halt die Realität nicht wieder, sondern zeigt nur ein paar Impressionen, wie sie sich eben einem Wien-Besucher der damaligen Zeit geboten haben.
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Ein überaus interessanter Film, aber er gibt halt die Realität nicht wieder, sondern zeigt nur ein paar Impressionen, wie sie sich eben einem Wien-Besucher der damaligen Zeit geboten haben.
Ganz genau. Die damals existierenden zahllosen Bombenruinen blieben beispielsweise ausgeblendet.
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Tausend Dank fürs Reinstellen!
Das ist eine Zeitreise in meine Kindheit, die Stadtbahn und der Meidlinger Markt ist mir noch Lebhaft in Erinnerung.
So gut war die Zeit damals noch nicht aber es ist sehr langsam immer besser geworden.
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Ich bin mit meinen Eltern 1955 als 4-jähriges Kind nach Wien gezogen. Wir wohnten in der Stromstraße (20. Bez.) in einer Eisenbahnerwohnung mit Klo am Gang, einer Waschküche, die 6 Parteien teilen mussten. Regelmäßig verschmutzten die vorbeifahrenden Dampfloks die Wäsche!
Geheizt wurde die kleine 3 - Zimmerwohnung (Küche, Schlafzimmer, Kabinett) mit nur einem Ofen, Holz bekam man in Form von alten Eisenbahnschwellen, die der Vater mühsam zerkleinerte, gratis, die Kohle konnte man als "Regiekohle" billiger beziehen. Immerhin gab es in der Küche einen Gasherd! Alle Parteien hatten einen Vorratskeller, der in den Damm der nahe vorbeiführenden Nordwestbahn hineingegraben war. Immerhin hatte man einen Schrebergarten in unmittelbarer Nähe zur Verfügung! Kirschen, Erdbeeren, Ribiseln, Stachelbeeren ("Ogrosln"), Rhabarber, Kohl, Spinat, Salat bereicherten den Speiseplan. In unmittelbarer Nähe gab es zwei Milchgeschäfte, eine Meinlfiliale (dort wurde nicht eingekauft, weil sie zu teuer war!), einen Fleischer, eine Greißlerei, eine Apotheke. Dank der damit verbundenen kurzen Wege war ein Auto nicht notwendig. Etwas weiter hatten wir zum "Konsum" - dort kaufte die Mutter gerne ein, weil es Rabattmarken gab. Statt Drogerieketten gab es kleine Parfumerieläden.
Immerhin gab es im Bezirk 7 Kinos! (Marchfeld, Wallenstein, Friedensbrücke, Vindobona, Hellwag, Triumph, Winarsky)
Bis etwa Anfang der 60er-Jahre, bevor Gemeindebauten entstanden, waren diverse Lagerplätze von Baufirmen von grauen Holzplanken eingezäunt. Ein Beisl nannte sich daher sogar "Plankenwirt". In dieser Umgebung prägten noch ein paar Jahre Bombenruinen bzw. die Grundmauern von durch Bomben zerstörter Häuser die Stadtgegend. Die Straßen und Gassen waren allesamt gepflastert, in den Hausfluren der alten Zinskasernen herrschte ein eigenartiger abgestandener Mief (eine Art feuchter Modergeruch), die Beleuchtung der Fluren bestand aus matten 25 W- Birnen.
Nördlich der Stromstraße gab es noch ausgedehnte Schreber- und Gemüsegärten. Die Gassen und Straßen waren bombiert und von Wassergräben begleitet.
Die modernste Straßenbahntype waren die Z-TW, ansonsten dominierten Wagentypen mit offenen Türen.
Ich kann mich auch noch an Gassen ohne jedes Auto an den Straßenrändern erinnern.
In der Volksschule saßen wir noch in Schulbänken mit Tintenfasslöchern. Nach dem Erlernen des Schreibens wurde von Bleistift auf Feder, die in das Tintenglas eingetaucht werden musste, umgestellt. (1958!). Welch ein Luxus war dann die erste - natürlich billige - Füllfeder! Sowieso groß war die Freude über eine Federschachtel mit zwei Bleistiften, Spitzer, Radiergummi und ein paar Buntstiften. Der Erwerb von Ölkreide in den Grundfarben galt ebenfalls schon als Luxus.
Jetzt eine bibliophile Rarität ist das damals verwendete Religionsbuch (noch in Frakturschrift!). Immer noch in Erinnerung habe ich die bunten "Fegefeuerbilder"! Zur Erstkommunion (1959) musste man nüchtern in die Kirche kommen! Dann gab es im Pfarrheim der hässlichen Allerheiligenkirche einen grauslichen Kakao mit Milchhaut....
Und 1959 starb mein Schulkollege, der hinter mir saß, an Kinderlähmung. Gab es einen Scharlachfall, hatte das einen schulfreien Tag zur Folge, weil "ausgespritzt" werden musste.
Man vergleiche nun diesen Alltag mit dem schönen Werbefilm von 1951!
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Dann gab es im Pfarrheim der hässlichen Allerheiligenkirche einen grauslichen Kakao mit Milchhaut....
Das ist aber kein Zeitdokument ;), so etwas bekam ich bei meiner Erstkommunion Jahrzehnte später auch vorgesetzt. Immerhin konnte die Milch damals noch eine Haut bilden, heute ist das durch die Behandlung in der Molkerei fast nicht mehr möglich.
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... und nicht zu vergessen, wer einen Krieg überlebt hat und nicht traumatisiert ist, der ist halt glücklich. mehr kann man den Postings nicht mehr hinzufügen. Abgesehen von den nicht behinderten gerechten Holzkisten, die sämtliche Kriegsinvalieden vom Transport automatisch ausschlossen.
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Abgesehen von den nicht behinderten gerechten Holzkisten, die sämtliche Kriegsinvalieden vom Transport automatisch ausschlossen.
Die konnten allerdings auch Jahrzehnte später nicht in die Stahlkisten einsteigen.
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die Beleuchtung der Fluren bestand aus matten 25 W- Birnen.
Die haben wir zum Teil immer noch. Der Unterschied zu 40ern ist marginal und aus irgendwelchen Gründen halten die 25er viel länger. Irgendein durchgeknallter Hausmeister hat zeitweise 100er verwendet, das war absolut jenseits.
Richtig duster wird es erst mit 15ern, die haben auch eine sehr niedrige Farbtemperatur. Oder wenn es ganz finster ist... vor ungefähr 10 Jahren war ich einmal in einer Zinskaserne in der Rotenmühlgasse im 12., das war Abenteuer pur! Das Altpapier statt im Container im halben Eingangsbereich verteilt und manche Stockwerke komplett unbeleuchtet. Wenn uns nicht eine alte Dame bei der Rückkehr vom indischen Klo mit einer Taschenlampe ausgeholfen hätte, hätten wir die gesuchte Wohnung nie gefunden.
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Abgesehen von den nicht behinderten gerechten Holzkisten, die sämtliche Kriegsinvalieden vom Transport automatisch ausschlossen.
Die konnten allerdings auch Jahrzehnte später nicht in die Stahlkisten einsteigen.
Es ist auch ehrlich gesagt ein bisserl unfair 50 Jahre technischen Fortschritt in die Betrachtung miteinfließen zu lassen. Irgendwo, no na, ist mein WC heute viel besser und hygienischer als im Mittelalter.
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Irgendwo, no na, ist mein WC heute viel besser und hygienischer als im Mittelalter.
Im Mittelalter war das weit besser als beispielsweise im Barock, wo sich die Leute nicht gewaschen und ihre Notdurft mitten in den Palastgängen verrichtet haben. ;)
Ich aber dennoch mit dir einer Meinung: Wenn man Vergleiche anstellt, muss man den damaligen Stand der Technik berücksichtigen – und der kannte eben noch keine Niederflurwagen. Ob der Wagenkasten aus Holz oder Stahl war, ist dafür völlig unerheblich.
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Irgendwo, no na, ist mein WC heute viel besser und hygienischer als im Mittelalter.
Im Mittelalter war das weit besser als beispielsweise im Barock, wo sich die Leute nicht gewaschen und ihre Notdurft mitten in den Palastgängen verrichtet haben. ;)
Ich aber dennoch mit dir einer Meinung: Wenn man Vergleiche anstellt, muss man den damaligen Stand der Technik berücksichtigen – und der kannte eben noch keine Niederflurwagen. Ob der Wagenkasten aus Holz oder Stahl war, ist dafür völlig unerheblich.
Wobei, alles ist relativ. Die ersten(!) Kisföldalattiwagen in Budapest hatten wenn ich mich richtig erinnere um die 35 cm Einstiegshöhe. Waren damit aber sicher eine extreme Ausnahme.
Was man meiner Meinung nach definitiv an dieser Zeit kritisieren kann ist die extrem rigide (und doppelbödige) Moral, das gilt genauso für das 19. Jahrhundert und die erste Hälfte des 20. - alles ist möglich, so lange es nur ja unter den Teppich gekehrt wird und nicht an die Öffentlichkeit kommt.
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Was man meiner Meinung nach definitiv an dieser Zeit kritisieren kann ist die extrem rigide (und doppelbödige) Moral, das gilt genauso für das 19. Jahrhundert und die erste Hälfte des 20. - alles ist möglich, so lange es nur ja unter den Teppich gekehrt wird und nicht an die Öffentlichkeit kommt.
Teilweise gilt das auch heute noch, schau nur in den Bereich Politik/Lobby/Wirtschaft/öffentliche Hand... :blank:
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Du erinnerst dich richtig, nur waren die alten Wagen der Földalatti eigentlich 'Sänften'. Der Fahgastraum war zwischen den Drehgestellen, nur der Fahrer hockte ziemlich unbequem über einem der Drehgestelle (Schwanenhalskonstruktion). Die Bezeichnung 'Kisföldalatti' gibt es erst im Volksmund seit es 'richtige' U-bahnen gibt.
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Die Frage ist auch, wielange würde es ein heutiger Mensch in 1951 aushalten. Wennst eine Rettung brauchst und weit und breit ist kaum ein Telefon geschweige entsprechender Fuhrpark. Man könnte ja auch behaupten, zur Kaiserszeit war es noch besser, da waren die Straßenbahnen wirklich noch schöner lackiert. Allerdings muss man dann wirklich alles weitere ausblenden.
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Die Frage ist auch, wielange würde es ein heutiger Mensch in 1951 aushalten. Wennst eine Rettung brauchst und weit und breit ist kaum ein Telefon geschweige entsprechender Fuhrpark. Man könnte ja auch behaupten, zur Kaiserszeit war es noch besser, da waren die Straßenbahnen wirklich noch schöner lackiert. Allerdings muss man dann wirklich alles weitere ausblenden.
Es hängt auch davon ab, "wer" man war. Wenn man zur Oberschicht oder zum Adel gehört, lebt man zu jeder Zeit an jedem Ort sehr gut. Außer, es kommt eine Revolution :)
Also 1951 würde sich jeder von uns schwer tun: Kein Tramwayforum. Aber vielleicht kann man das als Kettenbrief aufziehen?
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Die Frage ist auch, wielange würde es ein heutiger Mensch in 1951 aushalten. Wennst eine Rettung brauchst und weit und breit ist kaum ein Telefon geschweige entsprechender Fuhrpark.
Ich bin nur 12 Jahre später (1963) geboren, und es war eigentlich alles ganz normal ;)
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Wenn ich mich nicht verschaut habe, war das beim Schottentor vor der Votivkirche vorbeifahrende ein C-Wagen :o
Bemerkenswert ist vor allem die Dachreklame mit der Aufschrift "Wählt Gleißner!" (wenn du diesen Zug gemeint hast). Politwerbung an Tramways kennt man ansonsten fast nur aus dem Jahr 1938.
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Ich bin nur 12 Jahre später (1963) geboren, und es war eigentlich alles ganz normal ;)
Als einer, der sowohl 1951 als auch 1963 bewußt erlebt hat, sage ich, daß man das nicht vergleichen kann.
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Es hängt auch davon ab, "wer" man war. Wenn man zur Oberschicht oder zum Adel gehört, lebt man zu jeder Zeit an jedem Ort sehr gut. Außer, es kommt eine Revolution :)
Naja, nicht jedem im Adel ist es gut gegangen, da gab es auch Ober- und Unterschichten, unterm Landadel gab es auch welche, die selbst hart arbeiten mussten um zu überleben. Wirklich gut ists denen gegangen, die große Ländereien gehabt haben und Pächter, die sie erhielten.
Hannes
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In unserer Zeit geht die Schere zwischen arm und reich wieder auseinander.Die Reichen nehmen zu, die Armen werden mehr.In der Mitte werden es wniger.
Trotzdem soll man froh sein jetzt zu leben, man erinnert sich oft nur an das Schöne in der Vergangenheit, das Negative hat man gottseidank verdrängt.
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Ich hab vor Kurzem zu meinen Kindern gesagt: Meine Generation (also die, die in den ersten 10-20 Jahren nach dem Krieg geboren sind) wird wahrscheinlich die sein, die es am Besten gehabt hat von den vorherigen, aber auch den zukünftigen Generationen.
Hannes
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Das ist leider richtig. Aber es wird ihnen nicht wirklich auffallen, da der direkte Vergleich fehlt und sich auch Werte und Ansprüche verschieben.
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Unser Wirtschaftssystem basiert eben auf Kriegen als "Reset". Da wir jetzt - glücklicherweise - in der längsten Friedenszeit seit Anbeginn der Geschichtsschreibung leben, sieht man eben auch, dass ein stets auf Wachstum ausgerichtetes System irgendwann kollabieren muss. Aber ich denke, die meisten Politiker und Großunternehmer würden sich einen Krieg mehr wünschen als eine Systemänderung weg vom Raubtierkapitalismus.
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Großunternehmer würden sich einen Krieg mehr wünschen als eine Systemänderung weg vom Raubtierkapitalismus.
Ach was. Frieden ist gut für's Geschäft. Krieg ist gut für's Geschäft. Alte Ferengi Erwerbsregel.
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Unser Wirtschaftssystem basiert eben auf Kriegen als "Reset".
Damals gab es Kriege, heute die geplante Obsoleszenz.
Bei Kriegen (und Naturkatastrophen) werden Werte zerstört, die anschließend erneuert werden müssen. Die Wirtschaft freut sich.
Klingt markaber, ist aber so - wenn auch natürlich verkürzt und vereinfacht dargestellt.
Frage: Wer profitiert am meisten vom Krieg gegen den Terror in Afghanistan? Die Alliierten, und zwar doppelt. Zuerst darf die Rüstungsindustrie verdienen, danach Bauunternehmen aus dem Ausland, um die zerstörte Infrastruktur wieder aufzubauen. Viel war ja schon vorher nicht da...
Die Einheimischen bekommen Billigjobs und dürfen Zementsäcke schleppen, aber qualifiziertes Personal (Bauleiter, Ingenieure, Architekten) werden stets aus dem Ausland herbeigeschafft, und werden auch fürstlich bezahlt.
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Außerdem erspart man sich das teure Entsorgen alter Bomben, Raketen und Granaten, wenn man sie im Namen der Freiheit von Zeit zu Zeit irgendwo auf der Welt wem auf den Kopf haut! >:D
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längste Friedenszeit, aber wenn man sich nur auf Westeuropa fokusiert.
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Als interessanter Vergleich ein filmischer Reisebericht von 1936. Auch hier scheint alles fröhlich und zufrieden. Man muss (gedanklich" halt auch immer hinter die Fassade schauen. Allerdings erscheint mir Wien hier wesentlich internationaler, kosmopoliter und temporeicher als 1951.
Interessant auch: Es ist mir noch nie aufgefallen, dass die zu öffnenden Schaufenster in Wien wirklich alle nur nach außen öffnen
Rambling In Vienna 1936 (http://www.youtube.com/watch?v=fF8NDA3k-l4#)
Edit: hinzugefügt
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Es ist mir noch nie aufgefallen, dass die zu öffnenden Schaufenster in Wien wirklich alle nur nach außen öffnen
Nach innen können sie nicht aufgehen, denn da wäre in 100 % der Fälle die ausgestellte Ware im Weg. :)
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Geiler Film. Huch ein Donaukanal ohne Graffity.
Na war das nicht eine lebenswerte Stadt, man konnte mit dem Stinkemobil in jedes Gasserl fahren >:D
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Es ist mir noch nie aufgefallen, dass die zu öffnenden Schaufenster in Wien wirklich alle nur nach außen öffnen
Nach innen können sie nicht aufgehen, denn da wäre in 100 % der Fälle die ausgestellte Ware im Weg. :)
Nur existieren zu öffnende Schaufenster heute nur mehr ganz selten. Die meisten Auslagen werden heutzutage von innen dekoriert.