Tramwayforum
Straßenbahn Wien => Historisches => Thema gestartet von: Wolfgang84 am 28. Juni 2014, 16:20:14
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Hallo,
da wir vor einigen Monaten über die Ungenauigkeit der Angaben in den beiden Festschriften der Wiener Stadtwerke - Verkehrsbetriebe gesprochen haben.
Im Internet bin ich über einen Artikel des letzten Bürgermeisters von Dornbach, Herrn Ferdinand Pasching, gestoßen. Laut dem Artikel befanden sich in seinem Wohnhaus Stallungen der Pferdetramway Schottentor - Dornbach.
http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.dornbach.meixner.at%2F1.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.dornbach.meixner.at%2F&h=353&w=550&tbnid=rmGIKFEImW3vLM%3A&zoom=1&docid=a0jONDTeVnvG2M&hl=de&ei=a8uuU9a7LKqI7Aaji4GwBg&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=675&page=2&start=36&ndsp=32&ved=0CMwBEK0DMDc (http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.dornbach.meixner.at%2F1.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.dornbach.meixner.at%2F&h=353&w=550&tbnid=rmGIKFEImW3vLM%3A&zoom=1&docid=a0jONDTeVnvG2M&hl=de&ei=a8uuU9a7LKqI7Aaji4GwBg&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=675&page=2&start=36&ndsp=32&ved=0CMwBEK0DMDc)
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass damit jenes Betriebsgebäude ("Dornbach") gemeint ist, das auf Seite 87 der Festschrift "100 Jahre Wiener Tramway" angeführt ist. Pferde sollen dort zwischen dem 24.04.1866 und dem 10.12.1901 einquartiert worden sein.
PS: Ich werden morgen Sonntag im Bezirksmuseum Ottakring bzw. Hernals bezüglich dem Objekt in der "Taubergasse" ("Marode Stallungen im WTG-Plan von 1897) anrufen. Vielleicht können die mir weiterhelfen.
LG, Wolfgang
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In einer Beschreibung der ersten Pferdebahnstrecke aus 1866 ist folgendes zu lesen:
Auf dem Ausweichplatze gegenüber den Remisen und Stallungen wird bei den hinausverkehrenden Waggons die Umspannung der Pferde vorgenommen.
Und:
Am Ende der Dornbacher Strecke ist eine Wartehalle mit kleiner Restauration erbaut.
Um letztere dürfte es sich bei dem von dir erwähnten Objekt in Dornbach handeln. Die Remisen und Stallungen befanden sich bei der Wattgasse.
Was ist an den Marodenstallungen unklar? Das war das "Tierspital" der WT.
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Hallo,
gerade auf wiki.stadtverkehr.at gefunden:
http://xover.htu.tuwien.ac.at/~tramway/stvkr-a-wiki/index.php/1866#Graz (http://xover.htu.tuwien.ac.at/~tramway/stvkr-a-wiki/index.php/1866#Graz)
LG, Wolfgang
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@Revisor - Die WTG hatte ein eigenes Tierspital? Ich würde darüber gerne mehr erfahren. Hättest du vielleicht Unterlagen bezüglich des "Tierspitals", die Du mir zur Verfügung stellen könntest (z.B. einen Link, oder eine Auflistung aller in Besitz befindlichen Betriebsanlagen der WTG)? Vielen Dank!
LG, Wolfgang
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Auf das Stadtverkehrs-Wiki würde ich absolut nichts geben. In der von mir zitierten Beschreibung der ersten Wiener Pferdebahn aus 1866 wird nur der Bahnhof an der Wattgasse und die Wartehalle in Dornbach mit Restaurant angeführt. Das halte ich bei der doch recht geringen Größe des Wagenparks und der entsprechenden Anzahl der Pferde für absolut glaubhaft.
Nein, umfassende Informationen über das Maroden-Depot habe ich nicht, nur soviel, daß auch ein Gleis hineinführte, wie es auch bei der WT einen schienengebundenen Pferdetransportwagen gab. Ebensowenig besitze ich ein umfassendes Verzeichnis aller Betriebsanlagen der WT.
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@Revisor - Und ich dachte, das Wort "marod" bezieht sich auf den schlechten Zustand der Stallungen :))
Dabei handelte es sich um ein Tierspital.
Wolfgang
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@Revisor - Könntest Du mir bitte ungefähr sagen, wo sich das Maroden-Depot der WTG befunden hat? Befand es sich vielleicht auf dem Grundstück des jetzigen Lorenz-Bayer-Parks?
Wolfgang
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@Revisor - Könntest Du mir bitte ungefähr sagen, wo sich das Maroden-Depot der WTG befunden hat? Befand es sich vielleicht auf dem Grundstück des jetzigen Lorenz-Bayer-Parks?
Nein, sondern im Häuserblock Johann-Nepomuk-Berger-Platz/Taubergasse/Lorenz-Bayer-Platz/Rosensteingasse.
EDIT: Es handelte sich um das Eckhaus Rosensteingasse/Johann-Nepomuk-Berger-Platz und das Gleis führte von letzterem hinein. Existiert hat das Marodendepot von 1874(?)-1901.
So, hier noch ein kleiner Plan des Anschlußgleises in die Maroden-Stallungen. Der Plan stammt aus 1901, da es bereits die in diesem Jahr errichtete Strecke in der Feßtgasse gibt.
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@Revisor - Könntest Du mir bitte ungefähr sagen, wo sich das Maroden-Depot der WTG befunden hat? Befand es sich vielleicht auf dem Grundstück des jetzigen Lorenz-Bayer-Parks?
Nein, sondern im Häuserblock Johann-Nepomuk-Berger-Platz/Taubergasse/Lorenz-Bayer-Platz/Rosensteingasse.
EDIT: Es handelte sich um das Eckhaus Rosensteingasse/Johann-Nepomuk-Berger-Platz und das Gleis führte von letzterem hinein. Existiert hat das Marodendepot von 1874(?)-1901.
So, hier noch ein kleiner Plan des Anschlußgleises in die Maroden-Stallungen. Der Plan stammt aus 1901, da es bereits die in diesem Jahr errichtete Strecke in der Feßtgasse gibt.
Soweit ich das richtig interpretiere, wo heute die Feuerwehr ist. ::)
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EDIT: Es handelte sich um das Eckhaus Rosensteingasse/Johann-Nepomuk-Berger-Platz und das Gleis führte von letzterem hinein. Existiert hat das Marodendepot von 1874(?)-1901.
So, hier noch ein kleiner Plan des Anschlußgleises in die Maroden-Stallungen. Der Plan stammt aus 1901, da es bereits die in diesem Jahr errichtete Strecke in der Feßtgasse gibt.
Ich glaube, davon haben wir auch eine Aufnahme im Archiv des Museum's.
Das wäre natürlich super.
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EDIT: Es handelte sich um das Eckhaus Rosensteingasse/Johann-Nepomuk-Berger-Platz und das Gleis führte von letzterem hinein. Existiert hat das Marodendepot von 1874(?)-1901.
Soviel ich recherchieren konnte, fand ich folgende Eigentümer:
1875 - Gemeinde Hernals
1877 - Gemeinde Hernals
1888 - Wr. Tramway-Gesellschaft
1905 - Gemeinde Wien - Städt. Straßenbahnen
1908 - Gemeinde Wien - Städt. Straßenbahnen
1912 - Gemeinde Wien - Städt. Straßenbahnen
1925 - Gemeinde Wien (da war es aber schon ein Wohnhaus)
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Taubergasse 1 und 3 (früher Dorotheergasse) gehörten erst der "Oel-Industrie-Gesellschaft", dann Nr. 3 der Gemeinde Wien(Depot) und Nr. 1der Straßenbahn.
Rosensteingasse 2, Taubergasse 1 und 5 gehörten zusammen und wurden 1912 unter "Gem.Wien - Städtische Straßenbahnen", Stallungen und Depot angegeben. Wie aktuell das (noch) war, weiß ich nicht.
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@Revisor: Nochmals vielen Dank für den Ausschnitt des Plans. Weiters möchte ich mich bei allen bedanken, die sich diesem Thema durch Beiträge angenommen haben.
PS: Im Buch "Wiener Straßenbahn Panorama" findet man auf Seite 36 am oberen Foto einen Triebwagen beim ehemaligen Restaurant "Jakob Schwarz". Am rechten Bildrand kann man eine Halle in Sichtziegelbauweise mit Fachwerkelementen und einem großen Holztor sehen. Wüsstet ihr vielleicht, welche Funktion diese Halle oder Scheune hatte?
Wolfgang
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PS: Im Buch "Wiener Straßenbahn Panorama" findet man auf Seite 36 am oberen Foto einen Triebwagen beim ehemaligen Restaurant "Jakob Schwarz". Am rechten Bildrand kann man eine Halle in Sichtziegelbauweise mit Fachwerkelementen und einem großen Holztor sehen. Wüsstet ihr vielleicht, welche Funktion diese Halle oder Scheune hatte?
Keine Ahnung, aber jedenfalls nicht das, was Prof. Fink selig im Buch "Die Tramway in Ottakring und Hernals" angibt. Dort war sicher weder ein Stall, noch eine Wagenremise der WT. Irgendwelche Betriebsanlagen hätten dort überhaupt keinen Sinn gemacht.
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PS: Im Buch "Wiener Straßenbahn Panorama" findet man auf Seite 36 am oberen Foto einen Triebwagen beim ehemaligen Restaurant "Jakob Schwarz". Am rechten Bildrand kann man eine Halle in Sichtziegelbauweise mit Fachwerkelementen und einem großen Holztor sehen. Wüsstet ihr vielleicht, welche Funktion diese Halle oder Scheune hatte?
Keine Ahnung, aber jedenfalls nicht das, was Prof. Fink selig im Buch "Die Tramway in Ottakring und Hernals" angibt. Dort war sicher weder ein Stall, noch eine Wagenremise der WT. Irgendwelche Betriebsanlagen hätten dort überhaupt keinen Sinn gemacht.
Soweit ich auf dem Bild erkennen kann, besitzt diese Scheune vor der Einfahrt eine kleine Rampe. Solche gab es sicherlich damals schon für Fuhrwerke. Bei Garageneinfahrten gibt es sie immer noch. Bildlich kann ich es mir nicht vorstellen, wie man da Gleise hätte verlegen können. Außerdem wäre der Kurvenradius vom rechten Gleis ausgehend sehr eng gewesen.
PS: Da ich kein Fink-Buch besitze und noch nie eines gelesen habe, wollte ich nur fragen, was an diesen Büchern so schlecht ist? Wird in seinem Buch diese Scheune als eine Remise bzw. Stallung der WTG bezeichnet?
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Soweit ich auf dem Bild erkennen kann, besitzt diese Scheune vor der Einfahrt eine kleine Rampe. Solche gab es sicherlich damals schon für Fuhrwerke. Bei Garageneinfahrten gibt es sie immer noch. Bildlich kann ich es mir nicht vorstellen, wie man da Gleise hätte verlegen können. Außerdem wäre der Kurvenradius vom rechten Gleis ausgehend sehr eng gewesen.
Dort hinein gab es auch definitiv keine Gleise.
PS: Da ich kein Fink-Buch besitze und noch nie eines gelesen habe, wollte ich nur fragen, was an diesen Büchern so schlecht ist? Wird in seinem Buch diese Scheune als eine Remise bzw. Stallung der WTG bezeichnet?
Kurz umrissen, der dem Bildteil vorangestellte Text ist Mist, die Bilder sind zum Teil sehr interessant und die Bildtexte eine Katastrophe. Beantwortet das deine Frage?
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Eine interessante Darstellung der Linienführung der Pferdebahn Schottentor – Hernals im Bereich der Hernalser Linie (= Tor durch den Linienwall) ist in einem Stadtplan, der mit 1868 datiert ist, zu erkennen.
Die Pferdebahn musste aus der Alser Straße kommend beim Linienwall einen Bogen einlegen, um durch das Tor zur Ottakringer Straße zu kommen.
Die Demolierung des Linienwalls - auch des Hernalsers - begann 1894 und an seiner Stelle entstand die Gürtel-Straße mit der Stadtbahn.
Bemerkenswert auch der im Plan ersichtliche Verlauf der Als (Alsbach, Alserbach).
Ein Aquarell zeigt die Durchführung der Als durch den Linienwall 1872. Jenseits des Linienwalls (heutiger 9. Bezirk) war die Als bereits eingedeckt (seit 1846) und führte über die Lazarettgasse, Spitalgasse, Alserbachstraße zum Donaukanal, in dem sie nächst der Friedensbrücke mündete. In Hernals floss die Als noch in einem offenen Gerinne entlang der Hauptstraße (seit 1894 Hernalser Hauptstraße). Die Einwölbung der Als in diesem Bereich erfolgte wesentlich später und in mehreren Etappen von 1878 bis 1911.Noch 1907 überschwemmte die Als Neuwaldegg und einen Teil Dornbachs.
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Danke für diese interessanten Aquarelle.
In Hernals floss die Als noch in einem offenen Gerinne entlang der Hauptstraße (seit 1894 Hernalser Hauptstraße).
Zwischen Elterleinplatz und Gürtel und lt. Plan nicht die Hernalser Hauptstraße, sondern die heutige Jörgerstraße.
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Ich hab auch nicht geschrieben IN der Hauptstraße, sondern ENTLANG der Hauptstraße. Und hab damit die Verlaufsrichtung gemeint.
Übrigens hieß die Jörgerstraße bis 1894 Alsbachstraße.
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Übrigens hieß die Jörgerstraße bis 1894 Alsbachstraße.
Danke für all die Infos und Photos.
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Das es beim Gürtel mal grün war, klingt so richtig utopisch
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Von 4.10.1865 bis 7.8.1901 beförderten Pferde die Wagen auf dieser Strecke. Ab 8.8.1901 ging es dann elektrisch von der Schottengasse nach Dornbach.
Die Neue Freie Presse berichtete in ihrer Ausgabe vom 7.8. darüber.
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Das es beim Gürtel mal grün war, klingt so richtig utopisch
Der Gürtel war einst eine der besten und teuersten Wohngegenden von Wien... klingt genauso utopisch.
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Das es beim Gürtel mal grün war, klingt so richtig utopisch
Der Gürtel war einst eine der besten und teuersten Wohngegenden von Wien... klingt genauso utopisch.
Teilweise merkt man den Häusern das noch an - der Antonia-Hof am äußeren Währinger Gürtel neben dem Bahnhof ist zum Beispiel äußerst nobel! Gegenüber ist das schon wieder ganz anders, das sind so richtig billige Gangklo-Zinskasernen.