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Öffentlicher Verkehr national und international => Straßenbahn außerhalb Österreichs => Niederlande => Thema gestartet von: 13er am 09. Juli 2014, 20:09:30

Titel: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 13er am 09. Juli 2014, 20:09:30
Zitat
Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte

Nach 175 Jahren haben die Niederlande die Papier-Fahrkarte für den gesamten öffentlichen Verkehr abgeschafft. Seit Mittwoch können Reisende nur noch mit einer Chipkarte Bus, Bahn und Zug benutzen. In der Nacht hatten Sammler an Bahnhöfen noch Papier-Karten aus den Automaten gezogen. Das niederländische Eisenbahnmuseum hatte für die allerletzte Fahrkarte 250 Euro versprochen.

...

http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/3681082/niederlande-nahmen-abschied-papier-fahrkarte.story (http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/3681082/niederlande-nahmen-abschied-papier-fahrkarte.story)
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Linie 41 am 09. Juli 2014, 20:36:26
Und was ist mit Ausländern und dem grenzüberschreitenden Bahnfernverkehr?
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Schienenfreak am 09. Juli 2014, 21:24:34
Ich finde das grundsätzlich gut, ist einfach zeitgemäß. :up:
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: TramTrainTrolley am 09. Juli 2014, 21:37:46
Und was ist mit Ausländern und dem grenzüberschreitenden Bahnfernverkehr?

Laut Homepage der Niederländischen Bahnen gibt es für Seltenfahrer (z.B. Touristen) Wegwerf-Chipkarten aus Automaten und am Schalter, auf die nur die gängigsten Tarife geladen werden können, wie z.B. Einzelfahrt, Hin+Rückfahrt und Tageskarte. Es wird für die Karte eine Gebühr von 1 € eingehoben, Rabatte, die man mit einer regulären Chipkarte zum Preis von 7,50 (bzw. nun im Angebot um 2 €) erzielen kann, gibt es bei der Wegwerf-Chipkarte nicht. Diese Karte ist nur für den jeweiligen Kalendertag zu haben, also nicht im Vorverkauf. Für internationale Bahnfahrten nach Belgien und Deutschland ist Vorverkauf möglich, auch entfällt dann die Gebühr von 1 €.

http://www.ns.nl/reizigers/ovchipkaart/kaartkeuze/eenmalige-chipkaart.html (http://www.ns.nl/reizigers/ovchipkaart/kaartkeuze/eenmalige-chipkaart.html)
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 95B am 09. Juli 2014, 21:54:18
Und was ist mit Ausländern und dem grenzüberschreitenden Bahnfernverkehr?

De kaufn se de Koartn sowieso im Intanetz oda daham!

Ich finde das grundsätzlich gut, ist einfach zeitgemäß. :up:

Du findest reflexartig alles gut, was mit dem Attribut "modern" versehen ist – ganz gleich, ob es tatsächlich sinnvoll ist oder nicht ...
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Tunafish am 09. Juli 2014, 21:55:08
Ziemlich seltsame und unnötig restriktive Einschränkungen für die "Wegwerf-Karte": Insbesondere eine Karte nur für den aktuellen Tag kaufen zu können erscheint zweckfremd. Einen Euro Gebühr für die Papierkarte (statt einen Euro Aufpreis für jedes Produkt) & die Möglichkeit, auch mehrere Tage/ein Wochenticket zu laden wären das Mindeste.

Andere öffentliche Verkehrssysteme mit Chipkarten bieten viel flexiblere Angebote auch für Gelegenheitsnutzer und Touristen.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: TramTrainTrolley am 09. Juli 2014, 22:12:53
Ziemlich seltsame und unnötig restriktive Einschränkungen für die "Wegwerf-Karte": Insbesondere eine Karte nur für den aktuellen Tag kaufen zu können erscheint zweckfremd. Einen Euro Gebühr für die Papierkarte (statt einen Euro Aufpreis für jedes Produkt) & die Möglichkeit, auch mehrere Tage/ein Wochenticket zu laden wären das Mindeste.

Andere öffentliche Verkehrssysteme mit Chipkarten bieten viel flexiblere Angebote auch für Gelegenheitsnutzer und Touristen.

Hier geht es um den Einsatz der Chipkarte auf dem Bahnnetz. Städtische Verkehrsbetriebe haben schon länger umgestellt, dort gibt es tw. andere Angebote. Touristen können z.B. eine anonyme Chipkarte lösen, die 4-5 Jahre lang gültig ist und mit beliebigen Tarifprodukten "beladen" werden kann. Diese Karte kostet 7,50 (bis 31.7. bei der Bahn im Angebot 2,00).

https://www.ov-chipkaart.nl/ (https://www.ov-chipkaart.nl/)
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Linie 41 am 09. Juli 2014, 22:18:28
Wegwerf-Chipkarten
Das nenne ich einmal ressourcenschonend. :fp: :fp: :fp: :bh: :bh: :bh: :ugvm:
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: TramTrainTrolley am 09. Juli 2014, 22:24:38
Wegwerf-Chipkarten
Das nenne ich einmal ressourcenschonend.

Bisher haben ALLE Gelegenheitsbahnfahrgäste in den Niederlanden ihre (Papier-)Fahrkarten nach der Fahrt weggeschmissen, nun sind es nur noch ein paar Touristen.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: TramTrainTrolley am 09. Juli 2014, 22:40:21
Andere öffentliche Verkehrssysteme mit Chipkarten bieten viel flexiblere Angebote auch für Gelegenheitsnutzer und Touristen.

Das ist sehr unterschiedlich. Im portugiesischen Porto wird z.B. der Preis der Chipkarte (50 Cent) refundiert, wenn man sie nicht länger als vier Tage verwendet hat und sie noch einigermaßen ansehnlich ist, was natürlich sehr subjektiv ist. Außerdem geht die Refundierung nur an wenigen Vorverkaufsstellen, wenn man mit der Karte noch auf den Flughafen will, hat man Pech gehabt. In Belgrad konnte man vor zwei Jahren auf die Wegwerf-Chipkarte maximal 10 Einzelfahrten laden, was dann auf 12 erhöht wurde. Mittlerweile ist die Karte angeblich 3 Monate ab der ersten Aufladung gültig, es können aber nie mehr als ca. 10 Einzelfahrten gleichzeitig geladen werden.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Linie 41 am 09. Juli 2014, 22:40:31
Früher haben sie aber Papier weggeschmissen, heute schmeißen sie Erdöl und Gold weg.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Tunafish am 09. Juli 2014, 23:28:47
Hier geht es um den Einsatz der Chipkarte auf dem Bahnnetz.

Das macht Einschränkungen wie "nur für den selben Tag" und "nur wenige Tarifprodukte" nicht weniger bizarr und potentiell sehr unpraktisch/unangenehm.

Das ist sehr unterschiedlich

Was arbiträre Einschränkungen betrifft, plädiere ich dafür, nicht die Negativbeispiele zum Vorbild zu nehmen.

eine anonyme Chipkarte lösen, die 4-5 Jahre lang gültig ist und mit beliebigen Tarifprodukten "beladen" werden kann. Diese Karte kostet 7,50

Ein echter Wucherpreis für eine RFID-Chipkarte, die in der Herstellung beinahe nichts kostet.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: tramway.at am 09. Juli 2014, 23:36:19
Viel wichtiger ist aber das, was niecht erwähnt wird (OK, war auch vorher schon so): Der Verkehrsberbund erstreckt sich übers ganze Land, man kann also überall mit den selben Fahrscheinen fahren!
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: TramTrainTrolley am 09. Juli 2014, 23:42:56
Das macht Einschränkungen wie "nur für den selben Tag" und "nur wenige Tarifprodukte" nicht weniger bizarr und potentiell sehr unpraktisch/unangenehm.

Was arbiträre Einschränkungen betrifft, plädiere ich dafür, nicht die Negativbeispiele zum Vorbild zu nehmen.

Ein zur Gänze positives Chipkarten-System (d.h., wo auch Gelegenheitsfahrgäste und Touristen günstig wegkommen und dieselben Vorteile wie Stammgäste genießen) habe ich bisher noch nicht erlebt.


Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: moszkva tér am 10. Juli 2014, 10:58:11
Ich verstehe übrigens nicht, warum eigentlich jeder Betrieb seine eigenen Chipkarten braucht. 99 % aller volljährigen Menschen haben ohnehin eine Bankomatkarte oder Kreditkarte mit Chip. Warum kann man nicht seine Fahrscheine dort drauf laden lassen? Oder warum kann man nicht eine Universalkarte haben, die weltweit mit was auch immer für Fahrscheinen und Zeitkarten aufladbar ist? Die meisten Verkehrsbetriebe verwenden doch alle dasselbe System und dieselbe Technologie...

Ich meine: Ich habe eine Chipkarte für den ÖV in Tiflis. Eine für den ÖV in Istanbul. Eine für irgendeinen Vergnügungspark. Eine für die Autobahnmaut in der Türkei. Dann habe ich noch eine Chipkarte der Krankenkassa, einen Chip auf meiner Bankomatkarte, einen Chip auf meiner Master Card, eine Miles and More-Karte und eine Ikea-Family-Karte. Ist doch Schwachsinn, so ein Wildwuchs  :down:
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 95B am 10. Juli 2014, 11:29:35
Selbstverständlich stecken auch da Lobbyisten und Industrie dahinter.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 13er am 10. Juli 2014, 12:00:02
Ich verstehe übrigens nicht, warum eigentlich jeder Betrieb seine eigenen Chipkarten braucht. 99 % aller volljährigen Menschen haben ohnehin eine Bankomatkarte oder Kreditkarte mit Chip. Warum kann man nicht seine Fahrscheine dort drauf laden lassen? Oder warum kann man nicht eine Universalkarte haben, die weltweit mit was auch immer für Fahrscheinen und Zeitkarten aufladbar ist? Die meisten Verkehrsbetriebe verwenden doch alle dasselbe System und dieselbe Technologie...
Da wird sich der Datenschutz schön bei dir bedanken für solche Ideen ;) Das ist schon ok, dass man nicht für alles dieselbe Karte hat.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 95B am 10. Juli 2014, 12:11:01
Da wird sich der Datenschutz schön bei dir bedanken für solche Ideen ;) Das ist schon ok, dass man nicht für alles dieselbe Karte hat.

Kann ja jeder verschlüsseln, wie es ihm passt. Und selbst unverschlüsselt ist es kein Problem: Was soll die NSA schon groß anfangen mit II06226Fr1115? Eine eventuelle Verfolgung des Nutzers passiert ja nicht auf der Karte, sondern am Zentralrechner. Und da ist es wurscht, wieviele Informationen anderer Verkehrsunternehmen schon auf dem Chip sind.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: moszkva tér am 10. Juli 2014, 12:41:43
Ich verstehe übrigens nicht, warum eigentlich jeder Betrieb seine eigenen Chipkarten braucht. 99 % aller volljährigen Menschen haben ohnehin eine Bankomatkarte oder Kreditkarte mit Chip. Warum kann man nicht seine Fahrscheine dort drauf laden lassen? Oder warum kann man nicht eine Universalkarte haben, die weltweit mit was auch immer für Fahrscheinen und Zeitkarten aufladbar ist? Die meisten Verkehrsbetriebe verwenden doch alle dasselbe System und dieselbe Technologie...
Da wird sich der Datenschutz schön bei dir bedanken für solche Ideen ;) Das ist schon ok, dass man nicht für alles dieselbe Karte hat.

Ich bin auch dagegen, für solche Fahrscheingeschichten Karten zu verwenden, die auch personenbezogene Daten enthalten. Also Kreditkarten, Personalausweis... keinesfalls!
Aber ich sehe keinen Grund, warum ich nicht auf meine Istanbulcard auch eine Londoner Oystercard draufladen lassen kann. Ganz anonym, ohne Personenbezug natürlich!

Auch die Verwendung für Einzelfahrten wäre leicht machbar: Ich lade auf meine Karte einfach ein Geldguthaben nach Belieben drauf und dann werden einfach Einzelfahrten - egal in welchem Betrieb - davon abgebucht.

Selbstverständlich stecken auch da Lobbyisten und Industrie dahinter.
Klar... Kartenhersteller und -vertreiber, aber nicht nur. Es ist auch ein schönes Körberlgeld für die diversen Verkehrsbetriebe: Ich muss die Karte extra kaufen - auch wenn es nur zwei Euro sind, das macht bei ein paar tausend Touristen am Tag doch einiges aus. Weiters werde ich als Tourist im Zweifel eher mehr Guthaben aufladen, als ich wirklich brauche. Am Ende verfallen die paar Cent oder Euro halt (bzw. verfallen nicht, sie werden nur nie wieder genutzt), sehr praktisch!

Verkehrspolitisch ist es aber eine Katastrophe. Wenn ich Autofahrer zu Öffi-Fahrern umerziehen möchte, ist das eine enorme Hürde, erst einmal ein paar Euro zahlen zu müssen, bevor man überhaupt einen Fahrschein kaufen darf.  >:(
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Schienenfreak am 10. Juli 2014, 12:43:49


Ich finde das grundsätzlich gut, ist einfach zeitgemäß. :up:

Du findest reflexartig alles gut, was mit dem Attribut "modern" versehen ist – ganz gleich, ob es tatsächlich sinnvoll ist oder nicht ...
Nicht reflexartig, aber ich bin nunmal im 21. Jahrhundert angekommen. ;) Und in der heutigen Zeit wird nunmal das alte Papier durch moderne Technologien ersetzt und das finde ich per se unterstützenswert!
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: moszkva tér am 10. Juli 2014, 12:46:14


Ich finde das grundsätzlich gut, ist einfach zeitgemäß. :up:

Du findest reflexartig alles gut, was mit dem Attribut "modern" versehen ist – ganz gleich, ob es tatsächlich sinnvoll ist oder nicht ...
Nicht reflexartig, aber ich bin nunmal im 21. Jahrhundert angekommen. ;) Und in der heutigen Zeit wird nunmal das alte Papier durch moderne Technologien ersetzt und das finde ich per se unterstützenswert!

So viel Papier wie heute ist in einem normalen Büro vor 20 Jahren nicht herumgelegen ::)
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 95B am 10. Juli 2014, 13:02:46
Und in der heutigen Zeit wird nunmal das alte Papier durch moderne Technologien ersetzt

Du lebst wirklich in einer eigenartigen Traumwelt.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Schienenfreak am 10. Juli 2014, 13:08:24

Du lebst wirklich in einer eigenartigen Traumwelt.
Sehe ich nicht so. ;) Ich schau nur nach vorne, das ist alles. Ist jedenfalls besser als krampfhaft am Alten fest zuhalten (sieht man z.B. hier bzgl. der Fahrzeuge...).

@Moszkva tér: Mir gehts darum, dass man neue Techologien nutzen soll, wenn sie verfügbar sind. ;)
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: moszkva tér am 10. Juli 2014, 13:12:35
Ein Argument gegen reine Chipkartenbetriebe ist übrigens auch, dass ich als Fahrgast nicht ohne Weiteres nachvollziehen kann, ob a) der korrekte Betrag abgebucht wurde oder b) mir der korrekte Fahrschein raufgeladen wurde. Bei einem Papierfahrschein kann zum Beispiel schon nachvollziehen, was gestempelt wurde und was gekauft wurde.

Umgehen könnte man das zum Beispiel mittels eines Lesegerätes am Notebook, oder einem Smartphone mit Codescanner. Aber nicht jeder Mensch ist Smartphoneaffin.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Konstal 105Na am 10. Juli 2014, 13:30:10
Ein Argument gegen reine Chipkartenbetriebe ist übrigens auch, dass ich als Fahrgast nicht ohne Weiteres nachvollziehen kann, ob a) der korrekte Betrag abgebucht wurde oder b) mir der korrekte Fahrschein raufgeladen wurde.

Das kann man, wenn eine Bestätigung ausgegeben wird. In Krakau bekomme ich, wenn ich mein Ticket auf die Karte lade, einen Bon, der bestätigt wie lange das Ticket gültig ist und welchen Betrag ich bezahlt habe. Zudem haben die Entwerter und Fahrscheinautomaten ein Lesegerät, wo ich überprüfen kann was aktuell auf der Karte ist. Ist in Stockholm genauso, in Istanbul glaube ich auch.

Und in der heutigen Zeit wird nunmal das alte Papier durch moderne Technologien ersetzt und das finde ich per se unterstützenswert!

Wo wird Papier durch moderne Technologien ersetzt? Die wirklich wichtigen Dinge, werden heute noch mittels Papier übermittelt. Nur weil etwas alt ist, heißt das noch lange nicht, dass es schlecht ist.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Elin Lohner am 10. Juli 2014, 13:32:40
Nicht reflexartig, aber ich bin nunmal im 21. Jahrhundert angekommen. ;) Und in der heutigen Zeit wird nunmal das alte Papier durch moderne Technologien ersetzt und das finde ich per se unterstützenswert!
Und was würdest du dann im Falle eines Schromausfalles machen, wenn die Chip Automaten Ausgeschaltet sind?

Zitat
Ist jedenfalls besser als krampfhaft am Alten fest zuhalten.
Was heißt hier Krampfhaft am Alten Festzuhalten?
Solange sie gute Dienste leisten, sollte man sie weiterhin Nutzen und Verwenden.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Konstal 105Na am 10. Juli 2014, 13:35:04
Und was würdest du dann im Falle eines Schromausfalles machen, wenn die Chip Automaten Ausgeschaltet sind?

Dann funktionieren Fahrscheindrucker und Entwerter aber auch nicht.  ;)
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Elin Lohner am 10. Juli 2014, 13:37:23
Und was würdest du dann im Falle eines Schromausfalles machen, wenn die Chip Automaten Ausgeschaltet sind?

Dann funktionieren Fahrscheindrucker und Entwerter aber auch nicht.  ;)
Das ist mir schon klar.

Nur wollte ich Schienenfreak damit sagen, dass wenn erst einmal alles Elektronisch läuft im Falle eines Stromausfalles dann garnichts mehr geht.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: tramway.at am 10. Juli 2014, 13:39:19
Nur wollte ich Schienenfreak damit sagen, dass wenn erst einmal alles Elektronisch läuft im Falle eines Stromausfalles dann garnichts mehr geht.

Da brauchst aber eh keine Fahrkarte, weil dann stehen auch die Züge  ;D  ;D  ;D

Papierl braucht man aber trotzdem, nämlich eine Quittung fürs Aufladen für die Buchhaltung.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: moszkva tér am 10. Juli 2014, 13:40:24
Ein Argument gegen reine Chipkartenbetriebe ist übrigens auch, dass ich als Fahrgast nicht ohne Weiteres nachvollziehen kann, ob a) der korrekte Betrag abgebucht wurde oder b) mir der korrekte Fahrschein raufgeladen wurde.

Das kann man, wenn eine Bestätigung ausgegeben wird. In Krakau bekomme ich, wenn ich mein Ticket auf die Karte lade, einen Bon, der bestätigt wie lange das Ticket gültig ist und welchen Betrag ich bezahlt habe.

Was ja wiederum die Idee ad absurdum führt. Weil dann habe ich erst wieder Papier, das ich vorher sparen wollte  :P

Nicht überall auf der Welt gibts übrigens Bestätigungen. In Istanbul beispielsweise kriegt man keinen Ausdruck. Und das ist zum Beispiel ärgerlich, wenn man dienstlich unterwegs ist und das für die Spesenrechnung braucht. Naja, wenns eh die Firma zahlt, dann nimmt man halt ein Taxi  >:D
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: coolharry am 10. Juli 2014, 13:47:32
Das kann man, wenn eine Bestätigung ausgegeben wird. In Krakau bekomme ich, wenn ich mein Ticket auf die Karte lade, einen Bon, der bestätigt wie lange das Ticket gültig ist und welchen Betrag ich bezahlt habe. Zudem haben die Entwerter und Fahrscheinautomaten ein Lesegerät, wo ich überprüfen kann was aktuell auf der Karte ist. Ist in Stockholm genauso, in Istanbul glaube ich auch.

Führt dass das ganze nicht ein wenig adabsurdum wenn man das erst wieder einen Papierbon bekommt.
Deswegen waren die Paierscheine ned so übel. Die waren nämlich auch gleichzeitig die Rechnung.

Und in der heutigen Zeit wird nunmal das alte Papier durch moderne Technologien ersetzt und das finde ich per se unterstützenswert!

Wo wird Papier durch moderne Technologien ersetzt? Die wirklich wichtigen Dinge, werden heute noch mittels Papier übermittelt. Nur weil etwas alt ist, heißt das noch lange nicht, dass es schlecht ist.

Man kann nicht alles durch neues ersetzen. Zum einen weil alles was Computertechnisch verarbeitet wird auch nachvollziehbar bleibt, allerdings meist nicht für einen selber sondern für alle anderen. Bewegungsprofile etc. sind da dann noch leichter zu erforschen. Des weiteren weiß man ja sowieso nicht was mit den Daten angestellt wird. Egal ob Personenbezogen oder nicht. Irgendwo kann man dann sicher eine Verbindung herstellen, und sei es beim Automaten wo man mit Bankomat zahlt.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 95B am 10. Juli 2014, 13:54:10
Naja, wenns eh die Firma zahlt, dann nimmt man halt ein Taxi  >:D

Nicht, wenns im Rahmen einer EU-geförderten Sache ist, bei der man im Controllingprozess dann Länge mal Breite nachweisen muss, warum die Taxifahrt notwendicher war als ein Fahrschein. Das geht dann sogar so weit, dass man Fahrplanauszüge einreichen muss, die belegen, dass zum gegenständlichen Zeitpunkt eine ÖV-Verbindung unzumutbar war. Ich hatte einmal eine Beanstandung, weil ich – Hausnummer – Arbeitszeit bis 23.00 Uhr geschrieben habe, aber mein Schnellbahnfahrschein am Flughafen Wien einen Ausgabeaufdruck von 21.30 hatte. Das ist völlig in Ordnung, mir ist halt damals die Schnellbahn vor der Nase davon gefahren.

Wer glaubt, dass Österreich eine Hochburg der Bürokratie ist, hat noch nie etwas mit EU-Geschäftsstellen zu tun gehabt. ;D
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Schienenfreak am 10. Juli 2014, 13:55:08

Papierl braucht man aber trotzdem, nämlich eine Quittung fürs Aufladen für die Buchhaltung.
Die kommt dann halt elektronisch per E-Mail/SMS. :)


Was heißt hier Krampfhaft am Alten Festzuhalten?
Solange sie gute Dienste leisten, sollte man sie weiterhin Nutzen und Verwenden.
Sehe ich nicht so, wenn  etwas technisch überholt ist, gehört es bei gelegenheit ausgetauscht und durch Zeitgemäßes ersetzt (So z.B. auch bei den Fahrzeugen). Ist einfach meine persönliche Ansicht. ;)
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Elin Lohner am 10. Juli 2014, 14:02:12
Sehe ich nicht so, wenn  etwas technisch überholt ist, gehört es bei gelegenheit ausgetauscht und durch Zeitgemäßes ersetzt (So z.B. auch bei den Fahrzeugen). Ist einfach meine persönliche Ansicht. ;)
Persönliche Ansicht schön und gut, nur schau dir einmal unsere E6 in Krakau an, selbst die wurden Unfassend Modernesiert und sogar mit einem Niederflur Abteil Ausgestattet.

Wenn man das hier bei uns in Wien mit den E2 machen würden, aber das bleibt wohl ein Wunschdenken.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Schienenfreak am 10. Juli 2014, 14:12:01
Sehe ich nicht so, wenn  etwas technisch überholt ist, gehört es bei gelegenheit ausgetauscht und durch Zeitgemäßes ersetzt (So z.B. auch bei den Fahrzeugen). Ist einfach meine persönliche Ansicht. ;)
Persönliche Ansicht schön und gut, nur schau dir einmal unsere E6 in Krakau an, selbst die wurden Unfassend Modernesiert und sogar mit einem Niederflur Abteil Ausgestattet.

Wenn man das hier bei uns in Wien mit den E2 machen würden, aber das bleibt wohl ein Wunschdenken.
Ich sag ja, hier wird krampfhaft am Alten festgehalten...
Wobei ich so einem Niederflurteil etwas skeptisch gegenüberstehe, denn das kommt mir wie eine "halbe Sache" vor. 100% Niederflur muss das Ziel sein, daher hab ich geschrieben, dass ausgetauscht und zurch Zeitgemäßes ersetzt werden soll. ;)
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Elin Lohner am 10. Juli 2014, 14:21:16
Wobei ich so einem Niederflurteil etwas skeptisch gegenüberstehe, denn das kommt mir wie eine "halbe Sache" vor. 100% Niederflur muss das Ziel sein, daher hab ich geschrieben, dass ausgetauscht und zurch Zeitgemäßes ersetzt werden soll. ;)
Besser eine halbe Sache als gar nichts. ;) (solange es noch die E2 noch im Linienbetrieb gibt, und sind noch ca. 16 Jahre)

In Graz geht das ja schließlich auch, da wurden im die 600er im Jahr 1986 Gebaut und im Jahr 1999 mit einem Niederflur Mittelteil Ausgestattet.
Siehe hier (http://public-transport.net/bim/Austria/Graz/10_7.htm).
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Konstal 105Na am 10. Juli 2014, 14:22:57
Führt dass das ganze nicht ein wenig adabsurdum wenn man das erst wieder einen Papierbon bekommt.
Deswegen waren die Paierscheine ned so übel. Die waren nämlich auch gleichzeitig die Rechnung.

Da hast du schon recht. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Karte in Krakau viel mehr als nur ein Fahrschein ist. Da kann man auch Parkscheine draufladen und andere Abos städtischer Services. Eine Karte für viele Dinge.

Nicht überall auf der Welt gibts übrigens Bestätigungen. In Istanbul beispielsweise kriegt man keinen Ausdruck. Und das ist zum Beispiel ärgerlich, wenn man dienstlich unterwegs ist und das für die Spesenrechnung braucht. Naja, wenns eh die Firma zahlt, dann nimmt man halt ein Taxi  >:D

Man kann sich auch einen herkömmlichen Fahrschein kaufen. Der ist zwar teurer, aber wenn es die Firma zahlt. Mit dem Taxi wäre ich persönlich vorsichtig. Mein Arbeitgeber bezahlt Taxifahrten innerhalb einer Stadt nur sehr ungern. Die Richtlinie lautet, innerhalb der Stadt sind öffentliche Verkehrsmittel zu bevorzugen, was ich auch völlig richtig finde.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Schienenfreak am 10. Juli 2014, 14:26:45
Besser eine halbe Sache als gar nichts. ;) (solange es noch die E2 noch im Linienbetrieb gibt, und sind noch ca. 16 Jahre)
Stimmt auch wieder... ;)
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 60er am 10. Juli 2014, 14:28:07
Wieso bitte MUSS 100% Niederflur das Ziel sein, wenn es z.B. ein Zug mit 80% NF genauso tut? Nur weil 100% NF so ultracool, topmodern und fortschrittlich klingt? Dass 100% NF auch viele technische Probleme bedeutet, ist nicht von der Hand zu weisen.

Die Wiener Straßenbahnflotte könnte übrigens heute zu fast 100% aus barrierefreien Züge bestehen, wenn man vor rund 15 Jahren, statt ausschließlich auf das ULF-Klumpert als alleiniges Allheilmittel zu setzen, die Altfahrzeuge vernünftig mit barrierefreien Einstiegen modernisiert hätte, wie es u.a. in der Schweiz gemacht wurde.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 13er am 10. Juli 2014, 14:32:45
Wieso bitte MUSS 100% Niederflur das Ziel sein, wenn es z.B. ein Zug mit 80% NF genauso tut? Nur weil 100% NF so ultracool, topmodern und fortschrittlich klingt? Dass 100% NF auch viele technische Probleme bedeutet, ist nicht von der Hand zu weisen.
Es reichen 30% auch. Der Rest kann problemlos Stufensteigen.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Schienenfreak am 10. Juli 2014, 14:38:36
Wieso bitte MUSS 100% Niederflur das Ziel sein, wenn es z.B. ein Zug mit 80% NF genauso tut? Nur weil 100% NF so ultracool, topmodern und fortschrittlich klingt? Dass 100% NF auch viele technische Probleme bedeutet, ist nicht von der Hand zu weisen.

Weil alles andere eine halbe Sache, eine wischiwaschi Lösung ist (leider typisch Österreichisch) und das stört mich persönlich extrem.
Und die technischen Probleme kann man durch Forschung beheben. Aber nur wegen technischer Probleme am Alten festzuhalten, ist auch keine Lösung. ;)
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: luki32 am 10. Juli 2014, 14:44:42
Wieso bitte MUSS 100% Niederflur das Ziel sein, wenn es z.B. ein Zug mit 80% NF genauso tut? Nur weil 100% NF so ultracool, topmodern und fortschrittlich klingt? Dass 100% NF auch viele technische Probleme bedeutet, ist nicht von der Hand zu weisen.

Weil alles andere eine halbe Sache, eine wischiwaschi Lösung ist (leider typisch Österreichisch) und das stört mich persönlich extrem.
Und die technischen Probleme kann man durch Forschung beheben. Aber nur wegen technischer Probleme am Alten festzuhalten, ist auch keine Lösung. ;)

Und Geld spielt natürlich keine Rolle für Dich, Du brauchst ja keine Pension mehr ...  :fp:
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 95B am 10. Juli 2014, 14:47:52
Wieso bitte MUSS 100% Niederflur das Ziel sein, wenn es z.B. ein Zug mit 80% NF genauso tut? Nur weil 100% NF so ultracool, topmodern und fortschrittlich klingt? Dass 100% NF auch viele technische Probleme bedeutet, ist nicht von der Hand zu weisen.

Weil alles andere eine halbe Sache, eine wischiwaschi Lösung ist (leider typisch Österreichisch) und das stört mich persönlich extrem.
Und die technischen Probleme kann man durch Forschung beheben. Aber nur wegen technischer Probleme am Alten festzuhalten, ist auch keine Lösung. ;)

Na, dann schau dich einmal um, wieviele hochmoderne Fahrzeuge es gibt, die keinen hundertprozentigen Niederfluranteil bieten (Forschung hin oder her), anstatt lernresistent und stur stets denselben Unsinn von dir zu geben.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 60er am 10. Juli 2014, 14:53:36
Weil alles andere eine halbe Sache, eine wischiwaschi Lösung ist (leider typisch Österreichisch) und das stört mich persönlich extrem.
Und die technischen Probleme kann man durch Forschung beheben. Aber nur wegen technischer Probleme am Alten festzuhalten, ist auch keine Lösung. ;)
Dann sind also z.B. die Talentgarnituren für dich auch eine halbe Sache? Oder auch sämtliche Niederflur-Autobusse, weil im Wageninneren Stufen vorhanden sind? Oder unzählige andere moderne Schienenfahrzeuge, die auf der ganzen Welt fahren.

Forschung und Entwicklung ist gut und richtig! Aber der ULF z.B. wurde mit der Brechstange und auf politischem Druck in Wien eingeführt, obwohl dieses Fahrzeug völlig unausgereift war und ständig technische Probleme hatte. Andere Betriebe sind da viel besser vorgegangen und haben vielleicht nicht das (vermeindlich) hypermoderne Überdrüberfahrzeug bestellt, sondern etwas Solides und Erprobtes und zugleich ihre Altfahrzeuge behindertengerecht umgestaltet. Diese Betriebe stehen heute mit 100% Niederfluranteil da. Wien hat dagegen immer noch (und wird es auch noch in den kommenden 20 Jahren) jede Menge veraltete Hochflurer im Wagenpark.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: tramway.at am 10. Juli 2014, 15:03:51
Wieso bitte MUSS 100% Niederflur das Ziel sein, wenn es z.B. ein Zug mit 80% NF genauso tut? Nur weil 100% NF so ultracool, topmodern und fortschrittlich klingt? Dass 100% NF auch viele technische Probleme bedeutet, ist nicht von der Hand zu weisen.

Weil alles andere eine halbe Sache, eine wischiwaschi Lösung ist (leider typisch Österreichisch) und das stört mich persönlich extrem.
Und die technischen Probleme kann man durch Forschung beheben. Aber nur wegen technischer Probleme am Alten festzuhalten, ist auch keine Lösung. ;)

Sorry, aber das kann man so nicht sagen. Gerade die Betriebe, die erstmals echte NF-Fahrzeuge angeboten haben, wurden Wegbereiter für eine massive Entwicklung Richtung Straßenbahnneubau - ich denke da an die TFS2 in Frankreich. Grenoble / Paris / Rouen haben mit diesen Fahrzeugen die französische Tramwayeuphorie mitbegründet, und dort schafft man es auch, spaltfreien Einstieg anzubieten - im Gegensatz zu unseren ULFen, die trotz niederstflur eben nicht wirklich barrierefrei sind.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 60er am 10. Juli 2014, 15:08:52
Sorry, aber das kann man so nicht sagen. Gerade die Betriebe, die erstmals echte NF-Fahrzeuge angeboten haben, wurden Wegbereiter für eine massive Entwicklung Richtung Straßenbahnneubau - ich denke da an die TFS2 in Frankreich. Grenoble / Paris / Rouen haben mit diesen Fahrzeugen die französische Tramwayeuphorie mitbegründet, und dort schafft man es auch, spaltfreien Einstieg anzubieten - im Gegensatz zu unseren ULFen, die trotz niederstflur eben nicht wirklich barrierefrei sind.
Bei Bild 1 stelle ich mir gerade lebhaft vor, wie die Stationsabfertigung bei diesem Füllungsgrad des Wagens in Wien ablaufen würde, mit Schneiderinnen-Durchsage ("Sie behindern die Abfahrt") und ewig nicht schließenden Türen. 8)
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Schienenfreak am 10. Juli 2014, 15:10:35

Dann sind also z.B. die Talentgarnituren für dich auch eine halbe Sache? Oder auch sämtliche Niederflur-Autobusse, weil im Wageninneren Stufen vorhanden sind? Oder unzählige andere moderne Schienenfahrzeuge, die auf der ganzen Welt fahren.

Forschung und Entwicklung ist gut und richtig! Aber der ULF z.B. wurde mit der Brechstange und auf politischem Druck in Wien eingeführt, obwohl dieses Fahrzeug völlig unausgereift war und ständig technische Probleme hatte. Andere Betriebe sind da viel besser vorgegangen und haben vielleicht nicht das (vermeindlich) hypermoderne Überdrüberfahrzeug bestellt, sondern etwas Solides und Erprobtes und zugleich ihre Altfahrzeuge behindertengerecht umgestaltet. Diese Betriebe stehen heute mit 100% Niederfluranteil da. Wien hat dagegen immer noch (und wird es auch noch in den kommenden 20 Jahren) jede Menge veraltete Hochflurer im Wagenpark.

Nein, schließlich sind beim Talent alle Einstiege niederflurig.

Mir ist klar, dass der ULF nicht das Non-Plus Ultra ist, auch wenn ich von seiner Grundidee noch immer begeistert bin. Aber solange er das einzige Niederflurfahrzeug in Wien ist, ist er mir mit allen Problemen lieber als jeder E2 und E1
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: moszkva tér am 10. Juli 2014, 15:14:12
Führt dass das ganze nicht ein wenig adabsurdum wenn man das erst wieder einen Papierbon bekommt.
Deswegen waren die Paierscheine ned so übel. Die waren nämlich auch gleichzeitig die Rechnung.

Da hast du schon recht. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Karte in Krakau viel mehr als nur ein Fahrschein ist. Da kann man auch Parkscheine draufladen und andere Abos städtischer Services. Eine Karte für viele Dinge.
Sowas würde ich mir wünschen, und zwar weltweit (oder zu Beginn einmal EU-weit). Eine Standard-Magnetkarte, die eine Londoner Oyster-Card und gleichzeitig auch eine Wiener (gleitende!) Monatskarte sein kann. Naja, irgendwann im Jahr 2525 vielleicht...

Zitat
Nicht überall auf der Welt gibts übrigens Bestätigungen. In Istanbul beispielsweise kriegt man keinen Ausdruck. Und das ist zum Beispiel ärgerlich, wenn man dienstlich unterwegs ist und das für die Spesenrechnung braucht. Naja, wenns eh die Firma zahlt, dann nimmt man halt ein Taxi  >:D

Man kann sich auch einen herkömmlichen Fahrschein kaufen. Der ist zwar teurer, aber wenn es die Firma zahlt. Mit dem Taxi wäre ich persönlich vorsichtig. Mein Arbeitgeber bezahlt Taxifahrten innerhalb einer Stadt nur sehr ungern. Die Richtlinie lautet, innerhalb der Stadt sind öffentliche Verkehrsmittel zu bevorzugen, was ich auch völlig richtig finde.
In den Niederlanden kann man eben keinen herkömmlichen Fahrschein mehr kaufen  :lamp:

Wer glaubt, dass Österreich eine Hochburg der Bürokratie ist, hat noch nie etwas mit EU-Geschäftsstellen zu tun gehabt. ;D
Oder bei einem weltweit operierenden Konzern gearbeitet. Da musste ich einmal in einem eineinhalbstündigen Telefongespräch der Buchhaltung in Holland erklären, warum ich für eine Dienstreise nach Györ (Montag Früh hin, Freitag Abend zurück) zwei Hin- und Rückfahrkahrten eingereicht habe, bei denen bei beiden die Rückfahrt nicht angetreten wurde. Naja, das Euregio-Ticket ist nun mal billiger als eine reguläre Einrichtungsfahrkarte. Aber die Rückfahrt ist leider nur drei Tage gültig, was sich bei einer Dienstreise Montag bis Freitag nicht ausgeht. Ich habe also der Firma Geld gespart! Danach nicht mehr, weil dieses Telefongespräch habe ich natürlich als Arbeitszeit geschrieben, also wurde es teuer für die Firma!  ::)
Danach musste ich am Fahrkartenschalter immer mit den (sehr netten) ÖBB-Menschen streiten, dass ich unbedingt die reguläre Fahrkarte will und nicht die billigere Euregio-Variante, weil wegen der Buchhaltung... der hat nur den Kopf geschüttelt. Da will er mir Geld sparen helfen, und ich will trotzdem freiwillig mehr zahlen... Doppel- ::)

Sehe ich nicht so, wenn  etwas technisch überholt ist, gehört es bei gelegenheit ausgetauscht und durch Zeitgemäßes ersetzt (So z.B. auch bei den Fahrzeugen). Ist einfach meine persönliche Ansicht. ;)
Wenn etwas technisch wirklich überholt ist, wird es ohnehin von selber verschwinden. Mit Zwang geht da gar nichts. Da erreicht man nur, dass die Menschen sauer sind (siehe auch Glühbirnen). Bei aufwändiger Infrastruktur ist es aber auch eine Frage der Umstellungskosten. Klar sollten am besten schon gestern nur noch Niederflurfahrzeuge fahren, überall auf der Welt. Aber erstens kostet das Geld und auch Zeit. Einen Straßenbahnwagen kann man nicht in zwei Stunden bauen. Also, Geduld Geduld.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 13er am 10. Juli 2014, 15:17:16
im Gegensatz zu unseren ULFen, die trotz niederstflur eben nicht wirklich barrierefrei sind.
Kann denn bitte auch nur einmal einer an den Sinuslauf denken!!! 8) :D
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 60er am 10. Juli 2014, 15:19:07
Mir ist klar, dass der ULF nicht das Non-Plus Ultra ist, auch wenn ich von seiner Grundidee noch immer begeistert bin. Aber solange er das einzige Niederflurfahrzeug in Wien ist, ist er mir mit allen Problemen lieber als jeder E2 und E1
Naja, wie immer redest du dir halt alles schön. Wien ist bei der Modernisierung des Fahrzeugparks nicht nur den teuersten, sondern auch den schlechtest möglichen Weg gegangen, deshalb gibt es in Wien - im Vergleich zu anderen Betrieben - immer noch einen unverhältnismäßig hohen Anteil an Hochflurfahrzeugen und ein Niederflurkonzept, das bis heute an Kinderkrankheiten leidet und (nicht ohne Grund) außerhalb Wiens in keiner anderen Stadt zum Einsatz kommt.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: moszkva tér am 10. Juli 2014, 15:25:23
Wien ist bei der Modernisierung des Fahrzeugparks nicht nur den teuersten, sondern auch den schlechtest möglichen Weg gegangen, ...
Den teuersten? Wahrscheinlich.
Den schlechtest möglichen? Aus Sicht 1995 eigentlich nicht. Aber dass der ULF nicht das Nonplusultra ist, war klar, als andere Niederflurgarnituren verfügbar wurden. Spätestens da hätte man den Fehler korrigieren müssen.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: tramway.at am 10. Juli 2014, 15:46:00
Wien ist bei der Modernisierung des Fahrzeugparks nicht nur den teuersten, sondern auch den schlechtest möglichen Weg gegangen, ...
Den teuersten? Wahrscheinlich.
Den schlechtest möglichen? Aus Sicht 1995 eigentlich nicht. Aber dass der ULF nicht das Nonplusultra ist, war klar, als andere Niederflurgarnituren verfügbar wurden. Spätestens da hätte man den Fehler korrigieren müssen.

Der Wagen für Strasbourg war schon vor dem ULF in Entwicklung und überzeugt bis heute!
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Konstal 105Na am 10. Juli 2014, 15:56:01
In den Niederlanden kann man eben keinen herkömmlichen Fahrschein mehr kaufen  :lamp:

Das war auf Istanbul bezogen.  ;)

Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 13er am 10. Juli 2014, 16:00:20
Aus damaliger Sicht war die Entscheidung für den ULF schon ok; es konnte ja niemand in die Zukunft schauen, wie sich die verschiedenen Fahrzeuge bewähren. Aus der heutigen Perspektive ist es da einfach, den damaligen Verantwortlichen Ratschläge zu erteilen!

Schlimm ist, dass man aber später - als ersichtlich wurde, dass der ULF bei weitem nicht das Gelbe vom Ei ist - daran festhielt und auch weiterhin festhalten wird. Das wird sich, bei allen kurzfristigen Vorteilen, noch als großer Fehler herausstellen.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 60er am 10. Juli 2014, 16:12:44
Aus damaliger Sicht war die Entscheidung für den ULF schon ok; es konnte ja niemand in die Zukunft schauen, wie sich die verschiedenen Fahrzeuge bewähren. Aus der heutigen Perspektive ist es da einfach, den damaligen Verantwortlichen Ratschläge zu erteilen!

Schlimm ist, dass man aber später - als ersichtlich wurde, dass der ULF bei weitem nicht das Gelbe vom Ei ist - daran festhielt und auch weiterhin festhalten wird. Das wird sich, bei allen kurzfristigen Vorteilen, noch als großer Fehler herausstellen.
Das ist ja der Hauptkritikpunkt! In Wien darf es bis heute nur ein einziges Niederflurprodukt geben und das heißt ULF. Nach Beschaffung der ersten ULF-Serie hätte man durchaus auch andere Fahrzeuge erproben und nebenbei sehr kostengünstig einen Teil der Hochflurflotte modernisieren können. Dann könnte man heute einen entsprechend hohen Niederfluranteil auf allen Linien anbieten und müsste nicht bis in die 30er-Jahre des 21. Jahrhunderts mit hochflurigem Wagenmaterial fahren.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Linie 41 am 10. Juli 2014, 23:52:00

So viel Papier wie heute ist in einem normalen Büro vor 20 Jahren nicht herumgelegen ::)
Allerdings, Papier multipliziert sich quasi von selbst. Dabei versuche ich eh schon jeden Mist zu scannen und digital signieren.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: hema am 11. Juli 2014, 00:39:11
. . . .  jede Menge veraltete Hochflurer im Wagenpark.
Die blöderweise alle leider technisch besser sind, als das Hightechultralow-Fahrzeug!  ;)
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 95B am 11. Juli 2014, 09:10:16
Dabei versuche ich eh schon jeden Mist zu scannen und digital signieren.

Und dabei kommen dann solche Sachen heraus wie ein per Post erhaltener Ausdruck eines digital signierten PDFs (trotz Kenntnis meiner E-Mail-Adresse seitens des Absenders, einer österreichischen Behörde). Übrigens musste ich bei der Antwortsendung diesen Ausdruck wieder beilegen, da sonst nicht sichergestellt werden könne, dass der Inhalt auch tatsächlich meinem Akt zugeordnet werde. :ugvm:
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: TramTrainTrolley am 11. Juli 2014, 09:36:08
Was das Thema "Eine Chipkarte für alles" betrifft gebe ich Folgendes zu bedenken:

Wenn ein Verkehrsbetrieb eine (= seine eigene) Chipkarte ausgibt, dann haftet er auch für die ordnungsgemäße Verwendungsmöglichkeit. Wenn mit der Karte etwas nicht in Ordnung ist (sich z.B. Bahnsteigszugänge nicht mehr öffnen lassen), dann bekomme ich als Fahrgast sofort eine neue Karte ausgestellt, was mir z.B. mehrmals in Lissabon und Madrid passiert ist.

An wen wende ich mich aber, wenn ich mit einer mitgebrachten "Allerweltskarte", auf der schon zwanzig andere Verkehrsbetriebe, die Bank, dreißig Supermärkte und noch drei Fachärzte herumkodiert haben, nicht mehr aus der U-Bahn komme? Da wird doch jeder Verkehrsbetrieb die Verantwortung von sich weisen. Außerdem wäre es recht unangenehm, wenn durch einen misslungenen Ladevorgang im Rahmen einer Auslandsreise plötzlich auch die Bankomat-Funktion nicht mehr funktioniert und man plötzlich ohne Geld dasteht. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich möchte, dass eine Schalterbeamtin in Tbilisi oder Istanbul oder Stockholm rein zufällig meine letzten Laborwerte aus dem eCard-Teil der Allerweltskarte ausliest.

Desweiteren bieten manche Verkehrsbetriebe bei sogenannten "personalisierten" Karten (also Karten, die namentlich registriert sind) die Möglichkeit einer Sperre im Verlustfall an, mit gleichzeitigem Umbuchen des Restguthabens auf eine neue Karte. Was würde im Verlustfall mit einer "Allerweltskarte" passieren? Welchen Anwendungsteil lasse ich wo sperren? Kriege ich bei einem Verlust meiner Karte in Oslo mein Guthaben aus Ankara refundiert??? Nationale Einheitsfahrausweise sind eine brauchbare Lösung, aber länderübergreifend und kombiniert mit Geld- und Gesundheitsfunktion finde ich zu gefährlich.

Zum Thema "Chipkarte kontra Papierfahrausweis":

Einen großen Vorteil hat die Chipkarte für den Verkehrsbetrieb, vor allem wenn bei jedem Ein-, Aus- und Umsteigen geloggt werden muss: er kommt zu einer exakten Verkehrsstromanalyse, die als Basis für die zukünftige Netzgestaltung und entsprechenden Wageneinsatz dient.

Papieraufwand: bei den Verkehrsbetrieben in Zaragoza und Belgrad bekam ich beim Aufladen von jeweils 10 Einzelfahrten eine Quittung, auf der sich von der Papierfläche her locker eine 10-er Streifenkarte zum Stempeln ausgegangen wäre (O.K., die Quittung war "nur" Thermopapier).

Bei Tarifsystemen, wo pro Fahrt eine fixe Einheit abgebucht wird (z.B. Betriebe in Spanien oder auch Belgrad), behält man verhältnismäßig leicht den Überblick, ob der Abbuchungsvorgang korrekt war. Bei entfernungsabhängigen Tarifsystemen jedoch, wie z.B. in den Niederlanden, ist die Überprüfung kaum möglich. Vor allem auch deshalb, weil bei solchen Systemen beim Einloggen "zur Sicherheit" oft die mit dem betreffenden Fahrzeug größtmöglich zurücklegbare Entfernung abbgebucht und erst beim erfolgreichen Ausloggen korrigiert wird.

Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 95B am 11. Juli 2014, 09:59:58
die Quittung war "nur" Thermopapier

"Nur" ist gut. Thermopapier ist streng genommen Sondermüll, wenngleich das Entsorgen über den Restmüll akzeptabel ist. Aber ins Altpapier gehört Thermopapier nicht!
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: coolharry am 11. Juli 2014, 10:02:34
Was das Thema "Eine Chipkarte für alles" betrifft gebe ich Folgendes zu bedenken:

An wen wende ich mich aber, wenn ich mit einer mitgebrachten "Allerweltskarte", auf der schon zwanzig andere Verkehrsbetriebe, die Bank, dreißig Supermärkte und noch drei Fachärzte herumkodiert haben, nicht mehr aus der U-Bahn komme? Da wird doch jeder Verkehrsbetrieb die Verantwortung von sich weisen. Außerdem wäre es recht unangenehm, wenn durch einen misslungenen Ladevorgang im Rahmen einer Auslandsreise plötzlich auch die Bankomat-Funktion nicht mehr funktioniert und man plötzlich ohne Geld dasteht. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich möchte, dass eine Schalterbeamtin in Tbilisi oder Istanbul oder Stockholm rein zufällig meine letzten Laborwerte aus dem eCard-Teil der Allerweltskarte ausliest.

Das die Karte von einer Firma ausgegeben werden muss, die eine 24h Hotline hat, bei der man Fehler melden kann ist auch klar. Im Notfall wird über diese Firma dann eine neue Karte geordert, die dann beim Verkehrsbetreiber der jeweiligen Stadt geholt werden kann. Oder es sonst irgendeine Lösung gibt.

Desweiteren bieten manche Verkehrsbetriebe bei sogenannten "personalisierten" Karten (also Karten, die namentlich registriert sind) die Möglichkeit einer Sperre im Verlustfall an, mit gleichzeitigem Umbuchen des Restguthabens auf eine neue Karte. Was würde im Verlustfall mit einer "Allerweltskarte" passieren? Welchen Anwendungsteil lasse ich wo sperren? Kriege ich bei einem Verlust meiner Karte in Oslo mein Guthaben aus Ankara refundiert??? Nationale Einheitsfahrausweise sind eine brauchbare Lösung, aber länderübergreifend und kombiniert mit Geld- und Gesundheitsfunktion finde ich zu gefährlich.
Auf der Karte selbst ist gar nichts gespeichert. Sondern lediglich ein Code. Ähnlich einem QR-Code findet der Server mittels dieses Codes deine Daten. Wenn der Server deine Krankenakte nicht gespeichert hat, dann findet er sie auch nicht. Somit wird ein Verkehrsbetrieb in Dschibuti niemals deine Krankenakte auslesen die bei der ELGA Gesellschaft liegt. Da es zwei völlig unabhängig voneinander operierende Server sind. Genauso wenig könnten z.B. die WL schauen ob du noch Guthaben bei der BVG hast. Außer es gibt wieder diese übergeordnete Gesellschaft, aber dann weiß auch nur die wie viel du wo für Fahrkarten bezahlt hast. Ob du nun irgendwelche Krankheiten hast wissens deswegen trotzdem nicht - nicht miteinander kommunizierende Server :lamp:
Was durchaus passieren kann, ist das jemand den Code ausliest und dann eine Kopie der Karte erstellen kann. Ähnliches ist schon mal bei Bankomatkarten passiert. Aber auch hier hatten die Betrüger lediglich den Code der Karte und nicht die gesamten Kontodaten. Nur konnten sie mit dem Code und dem PIN halt die Konten leerräumen.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 4463 am 11. Juli 2014, 10:09:44

"Nur" ist gut. Thermopapier ist streng genommen Sondermüll, wenngleich das Entsorgen über den Restmüll akzeptabel ist. Aber ins Altpapier gehört Thermopapier nicht!
Abgesehen davon ist Thermopapier nicht "haltbar", weil der Aufdruck mitunter leicht verblasst. Ich bin der Meinung, dass es für Rechnungen verboten werden sollte, da der Empfänger mitunter Probleme mit der Finanzbehörde bekommt, wenn er aufgrund einer ausgeblichenen Rechnung eine Zahlung nicht nachweisen kann. Wirklich geärgert hat mich diesbezüglich die Umstellung der Kontoauszüge meiner Bank auf Thermopapier (angeblich aus "Kostengründen").
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Ferry am 11. Juli 2014, 10:21:28

"Nur" ist gut. Thermopapier ist streng genommen Sondermüll, wenngleich das Entsorgen über den Restmüll akzeptabel ist. Aber ins Altpapier gehört Thermopapier nicht!
Abgesehen davon ist Thermopapier nicht "haltbar", weil der Aufdruck mitunter leicht verblasst. Ich bin der Meinung, dass es für Rechnungen verboten werden sollte, da der Empfänger mitunter Probleme mit der Finanzbehörde bekommt, wenn er aufgrund einer ausgeblichenen Rechnung eine Zahlung nicht nachweisen kann. Wirklich geärgert hat mich diesbezüglich die Umstellung der Kontoauszüge meiner Bank auf Thermopapier (angeblich aus "Kostengründen").

Deswegen scanne ich alle Rechnungen, die ich auf Thermopapier bekomme, ein, sodass ich sie bei Bedarf ausdrucken kann. Und die Originalrechnung hebe ich natürlich trotzdem auf.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 60er am 11. Juli 2014, 10:22:12
Wobei aber die Kontoauszüge z.B. der Bank Austria eine deutlich bessere Qualität aufweisen, als gewöhnliche Kassazettel. Beachten muss man trotzdem, dass Thermopapier kühl und dunkel aufbewahrt werden sollte. Dann hält auch der Thermoaufdruck viele Jahre. Ausbleichen bis zur Unlesbarkeit können im Übrigen herkömmliche Nadeldrucke mit der Zeit auch.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: schaffnerlos am 11. Juli 2014, 10:26:27
Ich denke, man muss schon differenzieren. Eine "Allerweltskarte" kann und wird es aus heutiger Sicht nicht geben.

Einerseits gibt es personalisierte Karten, auf denen lediglich die Identifikation gespeichert werden muss. Diese kann natürlich überall verwendet werden, wenn man wissen muss, wer der Besitzer ist, wenn es beim Kartenzugriff eine Onlineverbindung gibt und wenn keine weiteren Daten auf der Karte gespeichert werden müssen. Das wird bei den meisten Kundenkarten der Fall sein. Eine solche Karte wäre leicht mehrfach verwendbar und leicht zu ersetzen.

Dann gibt es personalisierte Karten, wo zusätzlich noch weitere Daten gespeichert werden müssen, zum Beispiel ein PIN-Code oder ein Geldbetrag (z. B. Bankomatkarten). Hier wird es schon schwierig, diese mit anderen Unternehmen zu teilen. Und falls doch, wird es bei einem Verlust oder einer Beschädigung eher aufwändig, alles wieder herzustellen.

Und dann gibt es noch quasi anonyme Karten, die nur an den jeweiligen Besitzer gebunden sind und keine weitere Identifikation zulassen. Das werden meistens Karten mit einem (Offline)-Perpaid-Wertguthaben sein. Hier ist ein Teilen mit anderen Unternehmen auch nur schwer möglich, vor allem, wenn unternehmensinterne Daten auf die Karte geschrieben werden sollen.

Die meisten Möglichkeiten sehe ich bei Karten, welche eine Quick-Funktion haben oder Prepaid-Kreditkarten sind. Diese könnte sind meistens eindeutig und somit "pseudo-identifizierbar". Bei den Garagen funktioniert das bereits. Ich stecke bei der Einfahrt eine solche Karte und zahle bei der Ausfahrt damit, weil ich ja eindeutig identifizerbar bin. Wenn man das im ÖV anwendet, muss aber alles eine Online-Verbindung haben. Der Fahrkartenautomat bzw. "Entwerter" und der Kontrollor.

Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 95B am 11. Juli 2014, 10:36:37
Abgesehen davon ist Thermopapier nicht "haltbar", weil der Aufdruck mitunter leicht verblasst.

Und Thermopapier wird schwarz, wenn man es mit Klebstoff befestigt (etwa auf einem A4-Blatt, um dieses dann in einen Buchhaltungsordner einzuheften.

Wirklich geärgert hat mich diesbezüglich die Umstellung der Kontoauszüge meiner Bank auf Thermopapier (angeblich aus "Kostengründen").

Das hat mich auch geärgert, allerdings nicht aufgrund der Haltbarkeit, sondern wegen der damit verbundenen Ressourcenverschwendung. Vermutlich hing es aber einfach damit zusammen, dass es für die Nadeldrucker keine Ersatzteile mehr gab und Selbstbedienungsdrucker nur mehr auf Thermopapierbasis erhältlich sind.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: B1.702 am 11. Juli 2014, 10:57:36
Die meisten Möglichkeiten sehe ich bei Karten, welche eine Quick-Funktion haben oder Prepaid-Kreditkarten sind. Diese könnte sind meistens eindeutig und somit "pseudo-identifizierbar".

In Österreich ist es nach dem Datenschutzgesetz verboten Bankomat-, Quick- und Kreditkarten mit Sofortbezahlfunktion mit den Abrechnungsdaten in einer Weise zu verknüpfen, die eine Zuordnung der bezahlten Artikel zu einer Person zulässt.

Anders ausgedrückt: Wenn der Bezahlvorgang abgeschlossen ist, ist das Geld schon im Besitz des Händlers. Somit besteht kein Bedarf mehr, die Kartennummer zu speichern, und das ist somit auch verboten. Das ist etwas Anderes als bei einer normalen Kreditkarte, wo die Überweisung erst abgeschlossen ist, wenn weder Kunde, noch Händler innerhalb der Einspruchsfrist Einspruch erheben, also i.A. nach 3 Monaten.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: B1.702 am 11. Juli 2014, 11:07:49


Deswegen scanne ich alle Rechnungen, die ich auf Thermopapier bekomme, ein, sodass ich sie bei Bedarf ausdrucken kann. Und die Originalrechnung hebe ich natürlich trotzdem auf.

Ich auch, allerdings entsorge ich die "Originalrechnung". Warum? Weil, wenn der Scan manipuliert werden kann, kann das Papier auch manipuliert werden. Originalrechnungen sind eh meist nur Ausdrucke, und so einen Ausdruck kann ich auch selbst machen mit manipuliertem Text.

Der Händler ist hingegen verpflichtet, die Originaldaten 7 Jahre lang aufzubewahren. Im Streitfall kann und muss er diese vorlegen, egal ob ich eine Papierrechnung habe oder nicht.

Ich scanne übrigens Rechnungen mit 300 dpi (das reicht, um schon einzelne Papierfasern erkennen zu können), behördliche Dokumente mit 600 dpi, ganz wichtige mit 1200 dpi. Da sieht man selbst die "unsichtbaren" Sicherheitsmerkmal mit größter Deutlichkeit, somit ist klar, dass eine nicht nachweisbare Manipulation so aufwändig wäre, dass sie praktisch nicht machbar ist. Jeder, der schon mal ernsthaft Bildbearbeitung gemacht hat, weiß, was ich meine.

Die Sicherheit dahinter ist: Meine Dokumente liegen verschlüsselt auf mindestens 2 nicht baugleichen Festplatten an mindestens zwei verschiedenen Orten. Meine Wohnung kann also ruhig ausbrennen, ohne dass ich aufhöre zu exisiteren. :-)
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: haidi am 11. Juli 2014, 11:17:30
Nachdem ich meine Rechnungen in einem Ordner aufbewahre werden sie auf (gebrauchten) A4-Blättern aufgeheftet. Thermopapierrechnungen werden vorher auf das Papier kopiert.

verblasstes Thermopapier kann man ein Mal reaktivieren, indem man es bügelt, die Rechnung wird dann weiß auf schwarz dargestellt. Vorher wegen der nötigen Temperatur ausprobieren.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 95B am 11. Juli 2014, 11:25:48
verblasstes Thermopapier kann man ein Mal reaktivieren, indem man es bügelt, die Rechnung wird dann weiß auf schwarz dargestellt. Vorher wegen der nötigen Temperatur ausprobieren.

Ah, interessant, muss ich einmal ausprobieren. Ich dachte, dann würde alles schwarz werden. Auf die Idee, dass die bereits einmal geschwärzten Stellen sich nicht nochmals schwärzen, bin ich noch nicht gekommen. Tja, man lernt nie aus. 8)
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: moszkva tér am 11. Juli 2014, 11:31:30
verblasstes Thermopapier kann man ein Mal reaktivieren, indem man es bügelt, die Rechnung wird dann weiß auf schwarz dargestellt. Vorher wegen der nötigen Temperatur ausprobieren.

Ah, interessant, muss ich einmal ausprobieren. Ich dachte, dann würde alles schwarz werden. Auf die Idee, dass die bereits einmal geschwärzten Stellen sich nicht nochmals schwärzen, bin ich noch nicht gekommen. Tja, man lernt nie aus. 8)

Funktioniert das so, wie wenn man verbranntes Papier noch einmal verbrennt, dass man kurz sieht, was da draufstand? Ich erinnere mich da an die Szene im Film "Mord im Orientexpress".
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: schaffnerlos am 11. Juli 2014, 11:46:19
In Österreich ist es nach dem Datenschutzgesetz verboten Bankomat-, Quick- und Kreditkarten mit Sofortbezahlfunktion mit den Abrechnungsdaten in einer Weise zu verknüpfen, die eine Zuordnung der bezahlten Artikel zu einer Person zulässt.

Dann dürfte sich die REWE-Gruppe nicht daran halten, weil dort die Bankomatkarte auch als Kundenkarte verwendet werden kann. Aber ich bezog mich eh auf die anonymen Prepaid-Karten.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: coolharry am 11. Juli 2014, 12:02:48
In Österreich ist es nach dem Datenschutzgesetz verboten Bankomat-, Quick- und Kreditkarten mit Sofortbezahlfunktion mit den Abrechnungsdaten in einer Weise zu verknüpfen, die eine Zuordnung der bezahlten Artikel zu einer Person zulässt.

Dann dürfte sich die REWE-Gruppe nicht daran halten, weil dort die Bankomatkarte auch als Kundenkarte verwendet werden kann. Aber ich bezog mich eh auf die anonymen Prepaid-Karten.

Weil der Rewe Server ja auch nur den Code aus der Karte kriegt und wie du heißt, weil du das vorher bekanntgegeben hast (Kundenkarte).
Den Rest (Zahlungsabwicklung) macht die Firma MasterCard (Maestrosystem in Österreich und ein paar anderen Ländern). Das Geschäft weiß zwar welche Karte was eingekauft hat, weiß aber erst nachdem du ihnen deinen Namen bekannt gegeben hast (selbst Schuld) wer du bist.
Vorher bist eine Zahlenkombi die einfach an MasterCard weitergeleitet wird und von dort kommt dann die Kohle bzw. leitet die Firma MasterCard dann einen Abbuchungsauftrag an deine Bank weiter die dann das Geld überweist. Alles soweit Anonym da die Bank nur die Transanktionsnummer und den Betrag bekommt, aber nicht was du gekauft hast und die Firma z.B. Merkur weiß nicht wer du bist nur das Karte XYZ 20 Packerl Jellybeans gekauft hat.
Der ganze Prozess läuft nur rasend schnell ab.

Alternativ kann man auch die Firma Payment Services Austria einsetzen. Andere Firma, gleicher Vorgang.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: moszkva tér am 11. Juli 2014, 13:30:25
Vorher bist eine Zahlenkombi die einfach an MasterCard weitergeleitet wird und von dort kommt dann die Kohle bzw. leitet die Firma MasterCard dann einen Abbuchungsauftrag an deine Bank weiter die dann das Geld überweist. Alles soweit Anonym da die Bank nur die Transanktionsnummer und den Betrag bekommt, aber nicht was du gekauft hast und die Firma z.B. Merkur weiß nicht wer du bist nur das Karte XYZ 20 Packerl Jellybeans gekauft hat.

Prinzipiell anonym, theoretisch aber schon nachvollziehbar und auch zuordenbar.

Irgendwann kommt einmal das Schreiben von der Krankenkassa: Wir versichern Sie nicht mehr, weil Sie haben letztes Jahr so und so viel Alkohol gekauft. Und bei Ihrer Ernährung: Immer nur Tiefkühlkost und fette Sachen. Wie wär's einmal mit Obst und Gemüse?   :-X
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: haidi am 11. Juli 2014, 14:03:37
verblasstes Thermopapier kann man ein Mal reaktivieren, indem man es bügelt, die Rechnung wird dann weiß auf schwarz dargestellt. Vorher wegen der nötigen Temperatur ausprobieren.
Funktioniert das so, wie wenn man verbranntes Papier noch einmal verbrennt, dass man kurz sieht, was da draufstand? Ich erinnere mich da an die Szene im Film "Mord im Orientexpress".

Nein, die Schwärze ist gleich dauerhaft wie der Orignaldruck, es passiert ja der gleiche Prozess wie beim Bedrucken, das Papier wird erhitzt und die schwarze Farbe "erzeugt".
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: hema am 11. Juli 2014, 14:21:16

Prinzipiell anonym, theoretisch aber schon nachvollziehbar und auch zuordenbar.
Big Data!  :o
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: coolharry am 11. Juli 2014, 17:29:09
Deswegen versuche ich so viel wie möglich Bar zu zahlen. Dann kann das ned passieren. 
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: moszkva tér am 11. Juli 2014, 23:18:55
Deswegen versuche ich so viel wie möglich Bar zu zahlen. Dann kann das ned passieren.
Krankenversicherung:
Warum heben sie so oft nach Mitternacht Geld beim Bankomaten ab? Und immer in der Nähe vom Lerchenfelder Gürtel? Na na, da gibts keine Versicherung!
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: tramway.at am 03. September 2025, 19:00:45
Hej,

war wer von euch in letzter Zeit in den Niederlanden? Wie ist es am günstigsten, mit dem typischen Tramwayfreund-Fahrtenprofil (viele Kurzstrecken über den Tag verteilt) zu reisen? Die Niederlande sind ja einheitlich tarifiert, die off-peak Tageskarten von 48,- für Bahn+Tram scheinen doch etwas teuer?
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Linie 360 am 03. September 2025, 20:56:13
Hej,

war wer von euch in letzter Zeit in den Niederlanden? Wie ist es am günstigsten, mit dem typischen Tramwayfreund-Fahrtenprofil (viele Kurzstrecken über den Tag verteilt) zu reisen? Die Niederlande sind ja einheitlich tarifiert, die off-peak Tageskarten von 48,- für Bahn+Tram scheinen doch etwas teuer?
Ich kann nur von Amsterdam selbst reden wo wir im Juli 2025 waren und dort kosten die Fahrkarten (erhältlich online sowie in größeren Stationen auch am Schalter und bei Automaten):
9,50€ für 24h
15,50€ für 48h
21,50€ für 72h
27€ für 96h
34€ für 120h
38,50€ 144h
42,50€ 168h

Die Gültigkeit läuft ab dem Zeitpunkt des ersten Eincheckens und NICHT tageweise!

Einzelfahrten sind auch beim Schaffner in der Straßenbahn erhältlich.

Einstieg in der Straßenbahn nur beim Fahrer und beim Schaffner, Ausstieg bei allen anderen Türen (wobei beim Einstieg und beim Ausstieg entwertet werden muß)!

Bezüglich Bahnhfarten kann ich nicht viel sagen außer daß unsere (ausschließlich grenzüberschreitenden) Fahrten (Amsterdam bis Boom und Boom bis Amsterdam) recht günstig wären (Erstere am Fahrkartenschalter der NS, Letztere am Fahrkartenschalter der SNCB erworben).
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: tramway.at am 11. September 2025, 08:53:29
So, nun kann ich selbst antworten, falls es wen in Zukunft interessiert:

- man kann Einzelfahrten auf der Bahn ganz normal kaufen, bekommt aber ein Papierticket mit Codierung zum Ein/Auschecken (1,50 Zuschlaf auf den Normalpreis)
- Fährt man mehr, sollte man eine OV-Chipcard kaufen (9,50, glaub ich), auf die kann man dann die Fahrkarten und Geld laden. Für Bahnfahrten sollten mindestens 20,- drauf sein, damit checkt man am BHF ein und aus, die Sperre zeigt dann zB. "Reisekosten 6,50, Restguthaben 13,50".
- Die Tageskarten in den Städten kann man genauso auf die Karte laden, bei den Automaten kann man sie auslesen und schaun was alles drauf ist. Auch in der Tramway muss man ein/auschecken.
- Bahnhöfe kann man betreten, wenn man nicht fährt - beim Auschecken sagt der Automat "Check-In annulliert".
- Die U-Bahn von Rotterdam fährt bis nach Den Haag (!), hier ein Bild des Check-Out ebenda. Gefahren bin ich mit der Tageskarte von Rotterdam, 40,13 ist das Restguthaben auf der Karte (das nicht verfahrene Guthaben kann man aufheben für die nächste Reise, die 9,50 für die Karte sind aber verloren)
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Z-TW am 11. September 2025, 09:28:25
Alles sehr easy! Ich trauere den alten Zeiten nach...
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: T1 am 11. September 2025, 14:17:26
Statt der OV-Chipkaart kann man seine Bankomat- oder Kreditkarte hinhalten und zahlt den selben Preis, spart sich aber den Kartenkauf. Und ja, das ist viel einfacher als in den alten Zeiten.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Konstal 105Na am 11. September 2025, 15:06:57
Statt der OV-Chipkaart kann man seine Bankomat- oder Kreditkarte hinhalten und zahlt den selben Preis, spart sich aber den Kartenkauf. Und ja, das ist viel einfacher als in den alten Zeiten.

Was mich persönlich stört, ist das ständige Ein- und Ausbuchen. Bei geschlossenen Systemen wie U-Bahn ist das ja noch nachvollziehbar, aber im Straßenbahn- und Autobusverkehr ist das eher hinderlich. Bei meinen Aufenthalten in Amsterdam dauerte das Einsteigen wesentlich länger, weil man nicht alle Türen verwenden kann.
Und bei Zeitkarten verstehe ich sowieso nicht, warum ich mich ein- und ausbuchen muss.


Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: hema am 11. September 2025, 15:18:48
So treibt man Leute ins Auto!   ::)
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: tramway.at am 11. September 2025, 17:54:01
Was mich persönlich stört, ist das ständige Ein- und Ausbuchen. Bei geschlossenen Systemen wie U-Bahn ist das ja noch nachvollziehbar, aber im Straßenbahn- und Autobusverkehr ist das eher hinderlich. Bei meinen Aufenthalten in Amsterdam dauerte das Einsteigen wesentlich länger, weil man nicht alle Türen verwenden kann.
Und bei Zeitkarten verstehe ich sowieso nicht, warum ich mich ein- und ausbuchen muss.

Ja, denke ich auch. Sehr mühsam. Dazu kommt, dass es anscheinend keinen Verkehrsverbund gibt - ich bin heute im Gültigkeitsbereich von Utrecht eine Station mit der Bahn gefahren und hab trotzdem 2,30 gezahlt, trotz Tageskarte.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Konstal 105Na am 11. September 2025, 18:02:51
Ja, denke ich auch. Sehr mühsam. Dazu kommt, dass es anscheinend keinen Verkehrsverbund gibt - ich bin heute im Gültigkeitsbereich von Utrecht eine Station mit der Bahn gefahren und hab trotzdem 2,30 gezahlt, trotz Tageskarte.

Als ich das letzte Mal dort mit dem Zug gefahren bin, konnte man mir am Schalter auch nicht sagen, wie viel die Fahrt kosten wird, weil das von vielen Faktoren abhängt. Mittlerweile dürfte man aber auf der Seite der NS die Preise sehen.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: tramway.at am 11. September 2025, 18:56:28
Die Preise kann man vorher erfahren. Und es ist recht günstig, Amsterdam > Den Haag, Den Haag > Rotterdam, Den Haag > Utrecht haben je ca 10 Euro gekostet, ohne irgendeine Ermäßigung.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 2095oebb am 11. September 2025, 20:20:30
Statt der OV-Chipkaart kann man seine Bankomat- oder Kreditkarte hinhalten und zahlt den selben Preis, spart sich aber den Kartenkauf. Und ja, das ist viel einfacher als in den alten Zeiten.

Was mich persönlich stört, ist das ständige Ein- und Ausbuchen. Bei geschlossenen Systemen wie U-Bahn ist das ja noch nachvollziehbar, aber im Straßenbahn- und Autobusverkehr ist das eher hinderlich.
Da der Grund-Fahrpreis entfernungsabhängig ist, muss die Entfernung irgendwie ermittelt werden. Das geht halt nur, wenn man weis wo du ein- und ausgestiegen bist.
Zitat
Und bei Zeitkarten verstehe ich sowieso nicht, warum ich mich ein- und ausbuchen muss.
Vermutlich um zu kontrollieren, ob deine Zeitkarte beim Ein- und Ausstieg noch gültig ist. Gibt ja auch 1 und 1,5 Stunden Tickets.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Stadtbahn am 11. September 2025, 20:35:49
Erinnert an die umständliche Wiener Zangenmarkierung. :o
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: haidi am 11. September 2025, 20:41:11
Es ist in keinster Weise kompliziert und hat auch nichts mit der Wiener Zangenmarkierung zu tun.  Bei diesem Betrieb  bezahlt man wie bei einem Taxi die zurückgelegte Fahrstrecke, was eigentlich die gerechteste Fahrpreisermittlung ist. Einchecken und auschecken ist halt notwendig.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Konstal 105Na am 11. September 2025, 20:42:51
Was mich persönlich stört, ist das ständige Ein- und Ausbuchen. Bei geschlossenen Systemen wie U-Bahn ist das ja noch nachvollziehbar, aber im Straßenbahn- und Autobusverkehr ist das eher hinderlich.
Da der Grund-Fahrpreis entfernungsabhängig ist, muss die Entfernung irgendwie ermittelt werden. Das geht halt nur, wenn man weis wo du ein- und ausgestiegen bist.

Das ist bei Zeitkarten halt irrelevant. Und im Stadtverkehr finde ich entfernungsabhängige Tarife auch nicht optimal. Zonen OK, aber ansonsten sollte es einfach Einzel- bzw. zeitgebundene Fahrscheine geben.

Als nächstes kommt dann, dass es überhaupt keine Zeitkarten mehr gibt und ich mich jedes Mal ein- und ausloggen muss und mir dann der günstigste Tarif berrechnet wird, wenn ich viel fahre. Um das allerdings zu kontrollieren, muss man erst einmal alle Tarife kennen. Ich halte von solchen Systemen nichts. Ich möchte einen Pauschalpreis zahlen und dann nicht mehr daran denken müssen einen Fahrschein zu entwerten. Genau nichts Anderes ist nämlich das ständige Ein- und Ausbuchen.

Und bei Zeitkarten verstehe ich sowieso nicht, warum ich mich ein- und ausbuchen muss.
Vermutlich um zu kontrollieren, ob deine Zeitkarte beim Ein- und Ausstieg noch gültig ist. Gibt ja auch 1 und 1,5 Stunden Tickets.


Das gibt es anderswo auch und trotzdem muss ich mich nicht ständig ausbuchen. Was passiert eigentlich, wenn ich in Amsterdam mit einem abgelaufenen Ticket aus der Straßenbahn aussteige? Ich nehme einmal an, wenn noch Geld auf der Karte ist, wird da entsprechend abgebucht, aber wenn auf der Karte kein Guthaben ist, kann der Automat mir nur anzeigen, dass ich jetzt nachzahlen müsste, was mir, sollte ich dort nicht leben, egal sein könnte, sofern die Karten übertragbar sind. Ich weiß jetzt nicht mehr, ob ich damals einen Namen angeben musste.


Es ist in keinster Weise kompliziert und hat auch nichts mit der Wiener Zangenmarkierung zu tun.  Bei diesem Betrieb  bezahlt man wie bei einem Taxi die zurückgelegte Fahrstrecke, was eigentlich die gerechteste Fahrpreisermittlung ist. Einchecken und auschecken ist halt notwendig.

Es wird halt dann komplex, wenn ich nach x km oder x Fahrten einen Rabatt bekomme (so wie das London ist). Außer es ist einem egal und man kontrolliert nicht, ob man jetzt wirklich den Rabatt bekommen hat. Es ist halt auch die Frage, ob es am Ende für den Fahrgast nicht teurer als eine Zeitkarte (z.B. Jahreskarte) ist.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: tramway.at am 11. September 2025, 21:43:42
Und bei Zeitkarten verstehe ich sowieso nicht, warum ich mich ein- und ausbuchen muss.
Vermutlich um zu kontrollieren, ob deine Zeitkarte beim Ein- und Ausstieg noch gültig ist. Gibt ja auch 1 und 1,5 Stunden Tickets.

In Frankreich hat der Unfug statistische Gründe. Die Zeitkarten werden beim ersten einchecken aktiviert, danach kann der Kontrollor mit seinem Lesegerät die Karte auslesen und sähe daher auch, dass die Karte aktiv und gültig ist. Ich hab heute beim letzten aussteigen extra nicht ausgecheckt und bin daher immer noch in einer Tramway der Linie 20, ätsch, jetzt suchen sie mich wahrscheinlich im Depot  >:D
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: T1 am 11. September 2025, 21:54:58
Was mich persönlich stört, ist das ständige Ein- und Ausbuchen. Bei geschlossenen Systemen wie U-Bahn ist das ja noch nachvollziehbar, aber im Straßenbahn- und Autobusverkehr ist das eher hinderlich.
Da der Grund-Fahrpreis entfernungsabhängig ist, muss die Entfernung irgendwie ermittelt werden. Das geht halt nur, wenn man weis wo du ein- und ausgestiegen bist.

Das ist bei Zeitkarten halt irrelevant. Und im Stadtverkehr finde ich entfernungsabhängige Tarife auch nicht optimal. Zonen OK, aber ansonsten sollte es einfach Einzel- bzw. zeitgebundene Fahrscheine geben.
Nein, weil die Zeitkarten – genauso wie bei uns – nicht nur für einen spezifischen Bereich, sondern für viele verschiedene Kombinationen erhältlich sind. Das sind ja auch Zonen, wenn eine Straßenbahn oder ein Bus durch mehrere Zonen fährt (und gerade in den dicht besiedelten Niederlanden ist das gar nicht so selten), dann stehst du sofort vor dem erwähnten Problem.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Konstal 105Na am 11. September 2025, 22:10:04
Nein, weil die Zeitkarten – genauso wie bei uns – nicht nur für einen spezifischen Bereich, sondern für viele verschiedene Kombinationen erhältlich sind. Das sind ja auch Zonen, wenn eine Straßenbahn oder ein Bus durch mehrere Zonen fährt (und gerade in den dicht besiedelten Niederlanden ist das gar nicht so selten), dann stehst du sofort vor dem erwähnten Problem.

Ich verstehe das Problem nicht. Warum muss ich jetzt ständig Ein- und Ausbuchen?

Zeitkarten für mehrere Zonen gibt es, wie du sagst, auch anderswo. Da ist Ein- und Ausbuchen nicht notwendig.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: T1 am 11. September 2025, 23:30:58
Nein, weil die Zeitkarten – genauso wie bei uns – nicht nur für einen spezifischen Bereich, sondern für viele verschiedene Kombinationen erhältlich sind. Das sind ja auch Zonen, wenn eine Straßenbahn oder ein Bus durch mehrere Zonen fährt (und gerade in den dicht besiedelten Niederlanden ist das gar nicht so selten), dann stehst du sofort vor dem erwähnten Problem.

Ich verstehe das Problem nicht. Warum muss ich jetzt ständig Ein- und Ausbuchen?

Zeitkarten für mehrere Zonen gibt es, wie du sagst, auch anderswo. Da ist Ein- und Ausbuchen nicht notwendig.
In allen geschlossenen Systemen ist es notwendig, sobald der abgeschlossene Bereich mehr als eine Zone umfasst. Sonst könntest du ja immer mit zwei jeweils kleinen Netzkarten durchs ganze Land fahren. In offenen logischerweise nicht.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Konstal 105Na am 12. September 2025, 09:10:57
Nein, weil die Zeitkarten – genauso wie bei uns – nicht nur für einen spezifischen Bereich, sondern für viele verschiedene Kombinationen erhältlich sind. Das sind ja auch Zonen, wenn eine Straßenbahn oder ein Bus durch mehrere Zonen fährt (und gerade in den dicht besiedelten Niederlanden ist das gar nicht so selten), dann stehst du sofort vor dem erwähnten Problem.

Ich verstehe das Problem nicht. Warum muss ich jetzt ständig Ein- und Ausbuchen?

Zeitkarten für mehrere Zonen gibt es, wie du sagst, auch anderswo. Da ist Ein- und Ausbuchen nicht notwendig.
In allen geschlossenen Systemen ist es notwendig, sobald der abgeschlossene Bereich mehr als eine Zone umfasst. Sonst könntest du ja immer mit zwei jeweils kleinen Netzkarten durchs ganze Land fahren. In offenen logischerweise nicht.

Jetzt verstehe ich, warum ich dich nicht verstanden haben. Mir ging es nämlich um den Oberflächenverkehr. Wobei man das angesprochene Problem ja auch mit Kontrollorganen lösen kann.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 95B am 12. September 2025, 10:45:42
In allen geschlossenen Systemen ist es notwendig, sobald der abgeschlossene Bereich mehr als eine Zone umfasst.

Ich empfinde es als unattraktiv, wenn urbane Oberflächennahverkehrsmittel als geschlossenes System betrachtet werden. Das sind sie nämlich nicht, zumal der Zugang so niederschwellig wie möglich sein sollte. Und dazu gehört meiner Ansicht auch, dass man sich mit Zeitkarten gedankenlos fortbewegen kann, ohne ständig (elektronisch) zwicken zu müssen. Ostrava hat zum Beispiel eine hervorragende Kombination beider Systeme: Man kann einerseits mit Ein- und Auschecken fahren und braucht dazu nicht einmal eine eigene Chipkarte – Bankomatkarte, Kreditkarte oder Google/Apple Pay reicht. Andererseits gibt es eine App, auf der sich alle gängigen Fahrscheinarten mit dem Handy erwerben lassen, damit (und nur damit!) erspart man sich das ständige Hantieren mit den elektronischen Entwertern. Herkömmliche Fahrkartenautomaten für Leute ohne elektronische Zahlungsmethoden gibt es auch, die geben gegen Bargeld Guthabenkarten aus, mit denen man dann bei den elektronischen Entwertern ein- und auschecken kann.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: tramway.at am 14. September 2025, 19:18:16
Alter Falter - dieses Chipkartensystem ist wirklich eine Zumutung. Heute in Amsterdam, Bahnstrecke nach Zaandam (paar Minuten Fahrt, kostet irgendwas bei 2..3 Euro) gesperrt, ich nehm den Bus. Zuerst noch die Chipkarte mit weiteren 15 € aufgeladen, weil unter 20 € (dann kann man nicht bahnfahren damit). Ich check beim Bus ein und denk mir nix (außer dass ich mich ärgere, weil ein Touristenpaar keine passende Karte hat und ewig versucht, mit Handy, Kreditkarte, Bankomatkarte einzuchecken, was nicht > +3 Minuten.

Bei der Rückfahrt (Bahn geht inzwischen wieder) komm ich drauf, dass die Busfahrt ca 15 € verschlungen hat! Die Bahnrückfahrt dann irgendwas bei 2,50.

In A'Dam kauf ich mir eine 3-Tages-Karte - nein, die kann man nicht auf die Chipkarte draufladen, nur Geld, ich bekomm wieder eine Extrakarte. Aha. Und übrigens wird die Chipkarte Ende des Jahres aufgelassen, dann kann man nur noch  mit Kredit/Debitkarten einchecken. So ein Scheiss, das ist alles völlig unkontrollierbar, und die Karte (9,50 €) mit dem Guthaben (ca 20 €, sonst komm ich nicht zum Flughafen) kann ich mir auf den Bauch hauen.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: fr3 am 14. September 2025, 20:05:09
So ein Scheiss, das ist alles völlig unkontrollierbar, und die Karte (9,50 €) mit dem Guthaben (ca 20 €, sonst komm ich nicht zum Flughafen) kann ich mir auf den Bauch hauen.
Schreib ihnen. Du bekommst Dein Restguthaben zurück überwiesen.

https://www.ov-chipkaart.nl/en
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Stadtbahn am 14. September 2025, 20:11:40
Klingt sehr fahrgastfeindlich.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: Linie 360 am 14. September 2025, 20:13:00
Ich kann diesbezüglich nichts negatives berichten, denn:

Wir haben unsere Fahrkarten für Amsterdam beim ersten Besuch am 16.07.25 in Schipol am Automaten gekauft (72h) und in Papierform erhalten, beim zweiten Besuch am 29.07.25 unsere 48h Karten in Papierform am Schalter am Bahnhof Amsterdam-Zuid (nach Zugankunft aus Boom bzw Antwerpen).

Nur das Einchecken und vor allem das Auschecken war zeitweise mühsam (mir aber von früheren Besuchen bekannt).

Und das Überwinden der Bahnsteigsperren bei der Bahn ist mit viel Gepäck (großer Rucksack+Sporttasche+Zelt eine Herausforderung)...
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: 2095oebb am 14. September 2025, 20:23:59
Ich kaufe für Amsterdam meine Tickets immer in der GVB-App (für Metro und Tram) und für die Zugfahrt zum/vom Flughafen in der NS-App. Der Vorteil der NS-App gegenüber dem NS-Automaten ist, dass in der App der Automaten-Zuschlag entfällt. Der Nachteil für in der GVB-App gekaufte Karten ist, dass sich das Ticket nicht im Wallet speichern lässt, und aus der App heraus ist das Einscannen manchmal "mühsam".
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: tramway.at am 14. September 2025, 20:57:23
Danke für eure Antworten - aber das ist doch alles Wahnsinn, vor allem dass es erst wieder unterschiedliche Karten braucht. Früher war ganz NL in Zonen / Waben eingeteilt, und mit der Strippencard (ähnlich unserer Streifenkarte) konnte man problemlos überall fahren. Und dass ich künftig meine Bankomatkarte verwenden soll, bei der die Kontrolle erst über den Kontoauszug möglich ist (und der dann wahrscheinlich auch noch voller Minibeträge ist), gefällt mir überhaupt nicht. Und wie mühsam die Eincheckerei sein kann hab ich heut im Bus erlebt :(   

Edit: Ich hab jetzt umständlich ein Onlinekonto angelegt und die Karte verknüpft. Also, für Pensionisten ist das schon mal nix :( Und das ganze scheint mir im Vergleich zu klassischen Fahrkarten total overengineered.  Und: in Utrecht, Rotterdam und Den Haag konnte ich die Netzkarten auf die Karte laden, in Amsterdam wieder nicht. Und offensichtlich hab ich in A'Dam einmal irrtümlich mit der Karte in der Tramway eingecheckt, obwohl ich eh eine 3Tageskarte hab - 4 € futsch (wenn sie mmir nicht noch eine Übernachtung im Depot verrechnen).
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: haidi am 14. September 2025, 21:01:44
Und übrigens wird die Chipkarte Ende des Jahres aufgelassen, dann kann man nur noch  mit Kredit/Debitkarten einchecken. So ein Scheiss, das ist alles völlig unkontrollierbar, und die Karte (9,50 €) mit dem Guthaben (ca 20 €, sonst komm ich nicht zum Flughafen) kann ich mir auf den Bauch hauen.
Ich habe für das "Wirtschaftsgeld" eine Mastercard red, ist eine Prepaid-Karte.
Könnte man in Amsterdam doch auch verwenden.
Vorteil: Du ladest mittels Überweisung einen Betrag auf und bekommst bei Aufladung und bei jeder Abbuchung eine SMS mit dem gebuchtenBetrag und dem Restbetrag auf der Karte.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: tramway.at am 14. September 2025, 21:18:33
Und übrigens wird die Chipkarte Ende des Jahres aufgelassen, dann kann man nur noch  mit Kredit/Debitkarten einchecken. So ein Scheiss, das ist alles völlig unkontrollierbar, und die Karte (9,50 €) mit dem Guthaben (ca 20 €, sonst komm ich nicht zum Flughafen) kann ich mir auf den Bauch hauen.
Ich habe für das "Wirtschaftsgeld" eine Mastercard red, ist eine Prepaid-Karte.
Könnte man in Amsterdam doch auch verwenden.
Vorteil: Du ladest mittels Überweisung einen Betrag auf und bekommst bei Aufladung und bei jeder Abbuchung eine SMS mit dem gebuchtenBetrag und dem Restbetrag auf der Karte.

Klar könnte man all das, aber es ist ja in jeder Stadt, in jedem Land anders, und wo ich bisher eine Fahrkarte gekauft hab, muss ich mich jetzt wissenschaftlich einlesen. Dazu kommt, dass die Produkte nur sehr selektiv verkauft werden, anscheinend (ich habs noch nicht geprüft) können nicht alle Automaten alles (ist ja auch in Wien so, verrückterweise).

Ein Lichtblick: Man kann kostenlos in die Bahnhöfe rein, der Check-in wird annulliert, wenn man nicht fährt.
Falls es wen interessiert, die Abrechnung schaut dann so aus (PDF).
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: T1 am 14. September 2025, 23:29:45
In allen geschlossenen Systemen ist es notwendig, sobald der abgeschlossene Bereich mehr als eine Zone umfasst.

Ich empfinde es als unattraktiv, wenn urbane Oberflächennahverkehrsmittel als geschlossenes System betrachtet werden. Das sind sie nämlich nicht, zumal der Zugang so niederschwellig wie möglich sein sollte.
Jo eh, mich brauchst du eh nicht überzeugen. Ich habe nur (offenbar vergeblich) versucht zu erklären, wieso das rein aus dem Logik aus so einem System her notwendig ist.

Mir ging es nämlich um den Oberflächenverkehr. Wobei man das angesprochene Problem ja auch mit Kontrollorganen lösen kann.
Mir auch. Und nein, ein Kontrollorgan kann es nicht sein, weil es dann ja keine Überprüfung der Gültigkeit der Zeitkarte gibt. Dann wäre es ja ein offenes System.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: tramway.at am 15. September 2025, 08:24:11
Mir auch. Und nein, ein Kontrollorgan kann es nicht sein, weil es dann ja keine Überprüfung der Gültigkeit der Zeitkarte gibt. Dann wäre es ja ein offenes System.

Naja, die Kontrollore haben ja ein Lesegerät und wissen damit, was es für eine Karte ist. 
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: T1 am 15. September 2025, 10:18:22
Mir auch. Und nein, ein Kontrollorgan kann es nicht sein, weil es dann ja keine Überprüfung der Gültigkeit der Zeitkarte gibt. Dann wäre es ja ein offenes System.

Naja, die Kontrollore haben ja ein Lesegerät und wissen damit, was es für eine Karte ist.
Natürlich. Aber wenn du die grundsätzliche Prüfung der Gültigkeit der Zeitkarten den Kontrollorganen überlässt (also mobilen, stichprobenartigen), dann ist es kein "geschlossenes" System mehr. Dann kannst du dir auch gleich den Rest des geschlossenen Systems sparen, wenn du nur den Zutritt prüfst, dann fahr ich ja immer mit der billigsten Zeitkarte.
Titel: Re: [NL] Niederlande nahmen Abschied von Papier-Fahrkarte
Beitrag von: tramway.at am 15. September 2025, 19:00:42
Aber wenn du die grundsätzliche Prüfung der Gültigkeit der Zeitkarten den Kontrollorganen überlässt (also mobilen, stichprobenartigen), dann ist es kein "geschlossenes" System mehr. Dann kannst du dir auch gleich den Rest des geschlossenen Systems sparen, wenn du nur den Zutritt prüfst, dann fahr ich ja immer mit der billigsten Zeitkarte.

Sorry, ich versteh's weiterhin nicht. Ist doch das selbe mit unseren Fahrscheinen. Hab ich einen Einzelfahrschen, muss ich zwicken (analog: einchecken). Hab ich eine Wochenkarte, ist sie entweder schon entwertet (bei uns: Gültigkeitsdatum aufgedruckt), oder ich muss sie beim ersten einsteigen einchecken. In beiden Fällen: Erwischt mich ein Kontroletti am Mittwoch, hab ich entweder die gültige Wochenkarte oder die zB am Dienstag erstmals eingecheckte Zeitkarte. Warum ich diese aus- und bei der nächsten Fahrt einchecken muss versteh ich nicht, sie wurde bei der ersten Fahrt ja aktiviert und läuft nach einer Woche ab.