Tramwayforum
Straßenbahn Wien => Allgemeines => Thema gestartet von: HLS am 02. April 2015, 19:39:53
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auto_touring_faehrt_strassenbahn_HH_DSC_4052_CMS.jpg © Heinz Henninger
© Heinz Henninger
auto touring fährt: Straßenbahn
Fahrerlebnisse abseits herkömmlicher Autos und Zweiräder – auto touring probiert sie aus, die für die meisten Menschen gar nicht alltäglichen Fahrzeuge.
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Autor
stv. Chefredakteur Kurt Zeillinger auto touring
Das Fahrzeug: Ein Straßenbahn-Triebwagen der Wiener Linien, Wagennummer 648, Baujahr 2000. Stolze 35,4 Meter lang (es gibt auch eine um 11,2 Meter kürzere Version), 2, 4 Meter breit, 43 Tonnen schwer, Platz für 207 Passagiere. Angetrieben von acht Elektromotoren mit insgesamt 480 kW (650 PS) Leistung.
Da steht er vor mir, der rot-graue Riese. Man nennt ihn "ULF" (Ultra Low Floor, Niederflur), weil sein Einstieg keine 20 Zentimeter über Schienenniveau und damit fast auf Gehsteighöhe liegt – ein entscheidender Vorteil für Fahrgäste mit Rollstühlen, Kinderwagen und Fahrrädern, ermöglicht durch den Verzicht auf waagrechte, also herkömmliche Achsen. Stattdessen verfügt die von Porsche Design entworfene, von den Siemens-Vorgängerfirmen SGP und Elin entwickelte und gebaute Garnitur über senkrechte Achsen. Klingt unmöglich, ist aber so: Es handelt sich um selbsttragende, auf den Rädern aufsitzende Fahrwerke, auf denen die Fahrmotoren und deren Steuerung angebracht sind. Von außen sind diese sechs Räder-Fahrwerks-Einheiten an ihrer grau lackierten Verkleidung zu erkennen. An ihnen hängen, gelenkig miteinander verbunden, die einzelnen Wagenkasten-Segmente mit ihrem Boden in einer Höhe von nur 22 cm sowie den Türen.
Genug der Theorie. Ich bin schon sehr gespannt, mich in die Rolle eines Straßenbahnfahrers hinein zu versetzen. In meiner Kindheit wollte sogar ich einige Zeit einer werden – und kurz darauf Taxifahrer. Heute bin ich berufsbedingt näher am Auto dran – und total neugierig, meine Perspektive zu ändern. Einmal zu erleben, wie sich so ein gut drei Millionen Euro teures Riesending fährt und wie man als Lenker/-in eines Schienenfahrzeugs den Autoverkehr erlebt. Denn ausweichen spielt's ja nicht.
Es geht los. Da ist schon Thomas Linsmeier, der Chefinstruktor für angehende Straßenbahnenfahrer/-innen in Wien. Hart sein Händedruck, herzlich seine Begrüßung. Er fackelt nicht lange herum, mein Crashkurs im Pilotieren einer Bim beginnt sofort.
Würde ich tatsächlich den Ausbildungsweg zum Straßenbahnfahrer in Erwägung ziehen, müsste ich mir Zeit für 55 Ausbildungstage nehmen. Die grundsätzlichen Voraussetzungen für den Beruf erfülle ich ja Monat für Monat auch beim ÖAMTC: das Mindestalter von 21 Jahren, die sehr guten Deutschkenntnisse, die hohe Kunden- und Serviceorientierung, die Belastbarkeit, die Bereitschaft für flexible Arbeitszeiten, Nacht- und Wochenend-Dienste, der gute Leumund und die gute Gesundheit. Nach bestandener Prüfung bekäme ich dann ein Einstiegsgehalt von 1.600 Euro – brutto. Wochenend- und Abenddienste werden mit Zulagen abgegolten.
Nun sitze ich also im Führerstand. Mein Kurzzeit-Arbeitsplatz quasi. Links der Fahrhebel – nach vorne heißt Beschleunigen, nach hinten Bremsen. In der Mitte der Tacho, die Displays und das Schaltpult. Hier heißt es, die vorgesehene Linie einzugeben und auf die Freigabe zum Losfahren zu warten. Rechts daneben ganz unten der Schalter für den Scheibenwischer und die Öffner für die Türen.
auto_touring_faehrt_strassenbahn_HH_DSC_4207_CMS.jpg Heinz Henninger © Heinz Henninger
Ganz links: der Fahrschalter.
auto_touring_faehrt_strassenbahn_HH_DSC_4204_CMS.jpg Heinz Henninger © Heinz Henninger
Mittig: Tacho und Displays.
auto_touring_faehrt_strassenbahn_HH_DSC_4112_CMS.jpg Heinz Henninger © Heinz Henninger
Auf geht's!
Nun fahre ich also. Stadtauswärts auf dem Kurs des 71ers. Die klassische Wiener Friedhofslinie (früher gab es sogar eigene Leichen-Anhänger zum Zentralfriedhof hinaus) ist ideal für angehende Bim-Fahrer wie mich, weil sie über lange Strecken einen abgetrennten eigenen Gleiskörper hat. Der Kontakt mit Fußgängern und Autos ist also auf ein Minimum beschränkt.
Der 71er gehört mit einer Streckenlänge von über elf Kilometer zu den längeren Linien in Wien. Welche Strecke spult eine Wiener Tram eigentlich pro Tag ab? "Bis zu 600 Kilometer", so Ausbildner Linsmeier. Von den Wartungsintervallen eines ULF können Autobesitzer nur träumen: Alle 500.000 Kilometer steht ein großes Service an. Allerdings wird die komplette Garnitur dabei in alle ihre Einzelteile zerlegt und anschließend wieder zusammen gebaut. Nach durchschnittlich 42,5 Jahren und vier Millionen Kilometer wird ein Triebfahrzeug verkauft – zum Schrottwert übrigens. Ausgemusterte Wiener Trams kurven durch Utrecht, Krakau, Miskolc und Sarajewo.
Ich genieße meine ersten Kilometer. Auf dem bequemen Sitz mit dem geringen Seitenhalt erlebe ich die Beschleunigung des – bis auf uns – leeren Fahrzeugs wie in einem schnellen Auto. Doch die erste Ampel naht. Für mich gilt eine eigene, wann immer diese vorhanden ist: die Straßenbahnampel. Sie zeigt stets eine (obere) Reihe mit drei Lichtern und ein mittiges einzelnes Licht (das quasi die Garnitur symbolisiert) darunter. Fahren ist nur gestattet, wenn dieses untere einzelne Licht leuchtet – dann leuchtet stets gleichzeitig auch eines aus der oberen Reihe, das die Richtung angibt, in die (an Kreuzungen) das Weiterfahren gestattet ist. Befindet sich neben diesen Lichtsignalen noch ein weiteres mit einem "A", dann bedeutet das: Achtung, Freie Fahrt folgt bald. Doch so ein Signal ist hier an der Simmeringer Hauptstraße nicht zu sehen.
auto_touring_faehrt_strassenbahn_HH_DSC_4265_CMS.jpg Heinz Henninger © Heinz Henninger
Halt für alle Fahrtrichtungen.
auto_touring_faehrt_strassenbahn_HH_DSC_4264_CMS.jpg Heinz Henninger © Heinz Henninger
Freie Fahrt geradeaus.
auto_touring_faehrt_strassenbahn_HH_DSC_4166_CMS.jpg Heinz Henninger © Heinz Henninger
Weiter geht's.
Aus der Perspektive des Straßenbahners erlebe ich auch, was es heißt, einen so großen und so breiten Triebwagen (Beiwagen sind bei den Wiener Linien Auslaufmodelle) durch den Verkehr zu dirigieren – etwa an an den beim Zebrastreifen wartenden Fußgängern vorbei. Fahrlehrer Thomas Linsmeier reagiert cool: "Geschwindigkeit noch weiter verringern, Klingel betätigen." Das geht mit dem Fuß.
Oft ist die Bim jedoch durch enge Straßen unterwegs. Und gar nicht so selten muss der Abschleppwagen ausrücken, weil der Zug nicht an einem geparkten Auto vorbeikommt. Wieviel Platz benötigt eigentlich so eine Straßenbahn?
Was ich ebenfalls bald merke: Eine Straßenbahn bremst schlechter als alle Autos, mit denen ich sonst unterwegs bin. "Ein moderner Triebwagens wie der ULF braucht bei normaler Betriebsbremsverzögerung drei Mal so lange wie ein Pkw, bis er zum Stillstand kommt", bestätigt mein Fahrlehrer Thomas. Und eine Notbremsung? "Wird sie durch den Fahrer ausgelöst, dann gilt dieser Faktor 3 auch im Vergleich zu einer Vollbremsung beim Pkw." Und wenn die Notbremsung durch einen Passagier ausgelöst wird, der am Notbremshebel zieht?" "Diese Art von Bremsung ist noch stärker als eine vom Fahrer ausgelöste Notbremsung", so Thomas Linsmeier, "dabei werden ungeheure Kräfte frei." Ganz gleich ob durch Fahrer oder Passagier ausgelöst – pro Tag ereignet sich im Wiener Streckennetz durchschnittlich eine Notbremsung. Und bei jeder 300. stürzt ein Fahrgast.
Kilometer um Kilometer stellt sich so etwas wie zaghafte Routine ein. Ich muss nicht mehr jeden Vorgang weit vorausschauend in meinem Kopf ablaufen lassen, bevor ich Taten setze, sondern agiere und reagiere simultan zum Verkehrsgeschehen, scheine mit dem Fahrzeug zu verschmelzen, ganz so wie nach der ersten Viertelstunde in einem neuen, ungewohnten Auto. Nur dass es beim ULF länger gedauert hat.
Dann ist es plötzlich soweit: Freude am Fahren wird spürbar, ich genieße die Strecke. Und die Tatsache, dass ich ohne Fahrgäste unterwegs bin: Ich muss weder Türen öffnen noch schließen, keine Auskünfte erteilen, keine Lautsprecherdurchsagen machen und auch niemanden ermahnen. Ich bin gern Kurzzeit-Straßenbahner ohne Verantwortung für Passagiere.
auto_touring_faehrt_strassenbahn_HH_DSC_4015_CMS.jpg Heinz Henninger © Heinz Henninger
Volle Fahrt.
auto_touring_faehrt_strassenbahn_HH_DSC_4157_CMS.jpg Heinz Henninger © Heinz Henninger
ÖAMTC aus Bim-Perspektive.
auto_touring_faehrt_strassenbahn_HH_DSC_4036_CMS.jpg Heinz Henninger © Heinz Henninger
Einfahrt in die Haltestelle.
Alles hat ein Ende, leider auch das Fahrerlebnis mit dem ULF. Der Betriebsbahnhof Simmering ist zu bald wieder erreicht – drei Stunden lang durfte ich den Triebwagen steuern. Uns soll ihn jetzt rückwärts in die Remise fahren. Rückwärts? Bei dieser Fahrzeuglänge? Ist doch unmöglich! Fahrlehrer Thomas nickt zustimmend, sagt mir, ich solle aufstehen und ihm folgen. Wir gehen durch das ganze Fahrzeug, bis zu dessen Ende. Dort zeigt mir Thomas etwas, das ich selbst als jahrelanger Fahrgast noch nie bemerkt habe: den zweiten Führerstand, den fürs Rückwärtsfahren. Er ist von einer versperrbaren Klappe verdeckt, die Thomas mit Hilfe eines Spezialschlüssels öffnet.
© Heinz Henninger
Vor der Remise
Wagen 648 der Wiener Linien auf der Simmeringer Hauptstraße vor dem Betriebsbahnhof Simmering. Die Aufgabe: Der Zug soll in die Remise zurückschieben.
Geschafft. Der ULF mit der Wagennummer 648 steht auf dem Abstellgleis im Betriebsbahnhof Simmering. Die Zeit ist viel zu schnell vergangen – wie im Zug, um ein viel strapaziertes Sprichwort abzuwandeln. Bei den unzähligen Fahrten zwischen dem Betriebsbahnhof Simmering und der Umkehrschleife am dritten Tor des Wiener Zentralfriedhofs sind immerhin 40 Kilometer zusammengekommen.
Quelle: http://www.autotouring.at/01-04-2015/auto-touring-faehrt-strassenbahn/6.634.047 (http://www.autotouring.at/01-04-2015/auto-touring-faehrt-strassenbahn/6.634.047)
In der Seite sind auch Youtublinks vorhanden, diese führe ich gesondert an, im Falle die Seite irgendwann gelöscht wird.
https://www.youtube.com/watch?v=IxB-3eBXgCc (https://www.youtube.com/watch?v=IxB-3eBXgCc)
https://www.youtube.com/watch?v=smGSO8GgdvU (https://www.youtube.com/watch?v=smGSO8GgdvU)
https://www.youtube.com/watch?v=n1xzWm4LFjI (https://www.youtube.com/watch?v=n1xzWm4LFjI)
https://www.youtube.com/watch?v=Vbls0REqhtQ (https://www.youtube.com/watch?v=Vbls0REqhtQ)
https://www.youtube.com/watch?v=z-hUwK-prp0 (https://www.youtube.com/watch?v=z-hUwK-prp0)
https://www.youtube.com/watch?v=0aKm7Xlg9Xk (https://www.youtube.com/watch?v=0aKm7Xlg9Xk)
Es finden sich auch etliche Bilder in dem Bericht, diese erspare ich mir aber extra anzufügen.
Was mir auffällt, dass das eine oder andere so nicht stimmt und ich mir sehr sehr sicher bin, dass unserer Chefinstruktor das so erzählt hat, so z.B. das die Fahrgastnotbremse stärker ist als die Notbremsung des Fahrers oder das der eine oder andere Zug bis zu 600km/Tag fährt.
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. . . . . oder das der eine oder andere U-bahn-Zug Zug bis zu 600km/Tag fährt.
;)
Gut auch, dass so ein schlauer ÖAMTC-ler schon nach einer Viertelstunde Routine entwickelt. Beim "Normaltramwayer" dauert das fünf Jahre! Obwohl sich viele schon nach zwei Monaten für alte Hasen halten und nach drei Monaten für die Lehrfahrerausbildung melden (andererseits landen durchaus Leute schon nach zwei Jahren oder weniger im Schulbüro ::) ).
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Und von den vier Städten, in denen alte Wiener Garnituren unterwegs sein sollen, stimmt nur noch eine. ::)
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Ja die ganzen Testfahrer die haben es erfunden! ;D
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Und die Tatsache, dass ich ohne Fahrgäste unterwegs bin: Ich muss weder Türen öffnen noch schließen, keine Auskünfte erteilen, keine Lautsprecherdurchsagen machen und auch niemanden ermahnen.
Er beschreibt den Traum jedes Tramwayfahrers :D Service- und kundenorientiert eben.
Aber das Gefühl kenne ich schon auch so wie er: Diese Vertrautheit entwickelt sich relativ schnell, wobei das natürlich trügerisch ist, denn es ist das übliche erste Hochgefühl, das man bei fast jeder neuen Tätigkeit hat. "Ich bin der King". Je mehr man sich dann damit beschäftigt, desto mehr sieht man ein, wie wenig man davon eigentlich wirklich versteht. Trotzdem würde ich mir jederzeit zutrauen, den ganzen Tag im Fahrgastbetrieb mit einem heutigen Wagen herumkurven (ideal natürlich E1). Nur passieren darf halt nix Außergewöhnliches, sonst muss ich genau wie die Berufsfahrer wegen jedem Schas den Rüstwagen anrücken lassen :D
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Immerhin wird in dem Artikel die "Bezahlung" (periodische Almosen) der Straßenbahnfahrer erwähnt. Auf die FSG ist eben Verlass ....
nord22
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€ 1600 Brutto ist der Hammer, kein Wunder warum alle so demotiviert sind!
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€ 1600 Brutto ist der Hammer, kein Wunder warum alle so demotiviert sind!
Naja, das ist vor Zulagen ;) Sicher verdient man heute im KV nicht mehr so gut, aber sooo schlecht bezahlt sind die Fahrer auch nicht.
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Immerhin wird in dem Artikel die "Bezahlung" (periodische Almosen) der Straßenbahnfahrer erwähnt.
:up:;D ;D ;D
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€ 1600 Brutto ist der Hammer, kein Wunder warum alle so demotiviert sind!
Naja, das ist vor Zulagen ;) Sicher verdient man heute im KV nicht mehr so gut, aber sooo schlecht bezahlt sind die Fahrer auch nicht.
Es gibt genügend Berufe, wo der Einstiegsgehalt deutlich niedriger liegt und es keine Zulagen gibt.
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. . . . . oder das der eine oder andere U-bahn-Zug Zug bis zu 600km/Tag fährt.
;)
Aber auch diese Zahlen halte ich für nicht all zu realistisch ausßer vielleicht an 24h Einsätzen.
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. . . . . oder das der eine oder andere U-bahn-Zug Zug bis zu 600km/Tag fährt.
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Aber auch diese Zahlen halte ich für nicht all zu realistisch ausßer vielleicht an 24h Einsätzen.
Seid's doch ein wenig kreativ. Gezählt wird jede (virtuelle) Achse! Am Burgring werden ja auch zigtausend Kilometer Gleise getauscht, obwohl es in Wirklichkeit nicht einmal 350m sind.
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. . . . . oder das der eine oder andere U-bahn-Zug Zug bis zu 600km/Tag fährt.
;)
Aber auch diese Zahlen halte ich für nicht all zu realistisch ausßer vielleicht an 24h Einsätzen.
Also 600 km ist gut gerundet, aber es gibt Kurse auf der U1 - U4 machen die Spitzenreiter zwischen 550 und 570 km Und das OHNE Nachtverkehr. Mit Nachtverkehr kommen dann nochmal 100 bis 120 km dazu.
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Also 600 km ist gut gerundet, aber es gibt Kurse auf der U1 - U4 machen die Spitzenreiter zwischen 550 und 570 km Und das OHNE Nachtverkehr. Mit Nachtverkehr kommen dann nochmal 100 bis 120 km dazu.
Das finde ich doch beachtlich, dass da der eine oder ander U-Bahnzug soviel Kilometer/Tag abspult.
Gelten bei U-Bahnen denn andere Wartungsintervalle wie bei der Bim?
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€ 1600 Brutto ist der Hammer, kein Wunder warum alle so demotiviert sind!
Und vor allem braucht man sich dann nicht wundern, welche Personen sich für den Job bewerben. Als Handwerker mit Lehrabschluß mit ein paar Überstunden bekommst das Netto. Mit angenehmeren Arbeitszeiten, weniger Verantwortung, udgl.
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1600 Brutto sind ja auch ein blödsinn. Stimmt ja nicht. Ich bekomme am Ende vom Monat mindestens 1700 Netto, ohne Überstunden.
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1600 Brutto sind ja auch ein blödsinn. Stimmt ja nicht. Ich bekomme am Ende vom Monat mindestens 1700 Netto, ohne Überstunden.
Kopiert von der Wiener Linien-Homepage Stellenangebot Straßenbahnfahrer:
Als Arbeitgeber, der für Fairness und Transparenz in der Gehaltsfindung steht, weisen wir im Sinne der gesetzlichen Vorschriften das kollektivvertragliche Mindestgehalt für die Einschulung mit € 1.531,74 brutto mtl. aus. Nach einer Einschulung ist eine tätigkeitsbezogene Erhöhung des Bezuges auf € 1.636,72 brutto mtl. + aller Zulagen vorgesehen.
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1600 Brutto sind ja auch ein blödsinn. Stimmt ja nicht. Ich bekomme am Ende vom Monat mindestens 1700 Netto, ohne Überstunden.
Kopiert von der Wiener Linien-Homepage Stellenangebot Straßenbahnfahrer:
Als Arbeitgeber, der für Fairness und Transparenz in der Gehaltsfindung steht, weisen wir im Sinne der gesetzlichen Vorschriften das kollektivvertragliche Mindestgehalt für die Einschulung mit € 1.531,74 brutto mtl. aus. Nach einer Einschulung ist eine tätigkeitsbezogene Erhöhung des Bezuges auf € 1.636,72 brutto mtl. + aller Zulagen vorgesehen.
Mindestgehalt muss je mittlerweile in jeder Stellenausschreibung drin stehen.
Die Frage ist jetzt halt: gibts genug Anwärter, dass es sich die WiLi leisten können nur das Mindestgehalt zu bezahlen?
In Österreich haben wir eh eine sehr seltsame Kultur, dass auch (bzw. vor allem) Firmenintern nicht übers Gehalt gesprochen wird. Obwohl das eigentlich meist zum Nachteil der Angestellten ist. Jeder hat irgendwie Angst, mehr als die Kollegen zu verdienen und damit eine Neiddebatte anzustoßen, statt dass man auf sehr einfache Weise herausfindet, was die Firma eigentlich bereit wäre zu zahlen.
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Also ich habe kein Problem über mein Gehalt zu reden und ich lege auch gerne Fakten auf den Tisch.
Ja, die Wiener Linien schreiben ihre Stellen mit dem Mindestgehalt an, dass sind halt die 1630€ aber was da unter dem Wort Zulagen nur unklar angesprochen wird macht sich am Monatsgehalt deutlich merkbar. Ich bin jetzt seit genau 2 Jahren dabei als Tramfahrer wie es mit den jetzt neu eingestellten Kollegen ist weiß ich nicht. Irgendwas geistert aber rum mit "pauschalisierten Überstunden".
Ich hab im Jahr 2014 bisschen über 36000€ Brutto verdient, macht durch 14 ca. 2570€, ist also fast 1000€ über dem Grundgehalt. Klar, da waren ein paar Überstunden auch dabei, aber sicher nicht so viele wie man glauben mag, ich würd sagen im Schnitt 1x pro Monat.