Tramwayforum
Gesamter öffentlicher Verkehr in Wien => U-Bahn => Thema gestartet von: Ustrab am 16. Januar 2011, 21:40:18
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Baujuwel an der U6 zerbröselt - kein Geld für SanierungFrost als Auslöser
16.01.2011, 19:00 Wind und Wetter haben der U-Bahn-Station Josefstädter Straße in wenigen Wochen arg zugesetzt. Der Verputz fällt ab, die Fassade des Jugendstil-Juwels zerbröselt. Um Passanten vor herabstürzenden Teilen zu schützen, wird demnächst ein Gerüst aufgebaut. Die Bezirks-Chefin sieht "Gefahr in Verzug".Infobox Infopics: Die Wiener Bilder des Tages krone.tv: Das musst du gesehen haben! "Die Einhausung ist eine Sofortmaßnahme. Sie darf aber kein Dauerprovisorium werden", meint Veronika Mickel. Die Josefstadt- Chefin fordert eine rasche und umfassende Sanierung.
Kein Geld, winken jedoch die Wiener Linien ab. Sie beteuern, dass Passanten und Fahrgäste nicht um Leib und Leben fürchten müssen. "Es bröckeln lediglich kleine Partikel ab. Das ist vielleicht ärgerlich, wenn sie den Mantel verschmutzen, aber keineswegs bedrohlich", erklärte Unternehmenssprecher Answer Lang.
Frost als Auslöser des Verfalls
Auslöser des rasanten Verfalls sei der Frost der vergangenen Wochen. Nun wollen die Verkehrsbetriebe Finanzmittel umschichten, um zumindest die ärgsten Schäden an der historischen Fassade noch heuer beheben zu können. Eine umfassende Erneuerung, das heißt auch im Inneren, gehe sich 2011 finanziell nicht aus. Die Station steht unter Denkmalschutz und gehört zum Nachlass des berühmten österreichischen Architekten Otto Wagner (1841–1918). Seine Bauten prägen bis heute das Stadtbild und sind Anziehungspunkt für Kultur- Touristen aus aller Welt.
von Alex Schönherr und Oliver Papacek, Kronen Zeitung
quell: krone.at
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Die Bausubstanz der Stadtbahnstation Joesfstädter Straße dürfte generell in etwas schlechterem Zustand sein - ich erinnere mich noch dunkel, dass sie nach der umfassenden Renovierung im Zuge des U6-Umbaus relativ rasch wieder Zeitschäden aufwies. Interessant ist jedenfalls, dass diese Station als einzige einen Gleistrog anderer Bauart (schotterlos) aufweist (bzw., ich habe schon lang nicht mehr darauf geachtet, bis vor einigen Jahren einen solchen hatte) - ob da wohl Möglichkeiten für "verbesserten" Wassereintritt ins Gemäuer geschaffen wurden?
Edit: Gerade am Orthophoto von wien.at/stadtplan nachgeschaut: Der schotterlose Gleistrog war zumindest zum Aufnahmezeitpunkt noch vorhanden. Leider ist kein Aufnahmezeitpunkt angegeben. :down:
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Die Bausubstanz der Stadtbahnstation Joesfstädter Straße dürfte generell in etwas schlechterem Zustand sein ...
Oder Pfusch bei der Behebung der Bombenschäden.
Siehe Reichsbrücke. 8)
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Man könnte ja einfach Geld von der unnötigen U1-Verlängerung . . . . ;D
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Siehe Reichsbrücke. 8)
Die Reichsbrücke haben doch die Sozialisten gesprengt. ;D
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Ich habe mal als Erklärung der Probleme bei der Station Josefstädter Straße gehört, dass sie auf der Kuppe eines Hügels steht, der sich in beide Richtungen bewegt, also nicht ganz stabil ist. Die Station hat in den letzten Jahren immer wieder Verputzstücke abgeworfen.
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Ja, den schotterlosen Oberbau gibt es noch. Ich hatte da einmal eine ziemliche Auseinandersetzung mit einem Experten (war das Revisor im Parallelforum?) weil ich meinte der schotterlose Oberbau wäre eine "Pfuschmaßnahme) um durch geringere Masse die mangelhafte Stabilität des gebäudes auszugleichen, worauf der meinte das sei natürlich kein Pfusch gewesen sondern ein hochwertiger Oberbau - allerdings habe ich "Pfusch" gar nicht auf den Oberbau selbst bezogen, sondern auf dessen Verwendung aufgrund der meiner Vermutung nach geringeren Masse.
Fest steht, daß die Station innen massive Risse aufweist, das würde durchaus zur Version von tramway.at passen (instabiler Untergrund). Das soll ab und zu vorkommen, ich kenne beispielsweise einen Beton-Fertigteilbau aus den frühen 60ern, der sich zumindest bis zur nachträglichen Stabilisierung der Fundamente (Betoninjektionen) unaufhaltsam bergab auf die Krottenbachstraße zubewegt hat... und auch innen kräftig Risse aufweist. Heutzutage würde man solchen Bewegungen u.U. bei Neubauten mit entsprechend flexiblen Fugen zwischen einzeln fundamentierten Bauteilen begegnen, solche flexiblen Fugen waren aber damals noch kein Thema.
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Die Station Stadtpark sieht auch so aus. Risse im Mauerwerk etc.
USA-Verhältnisse : Da die Infrastruktur keine *Kohle* bringt, lassen wir sie verotten.