Tramwayforum

Allgemeines => Literatur, Kunst, Medien... => Thema gestartet von: Geamatic am 15. Januar 2016, 22:07:16

Titel: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: Geamatic am 15. Januar 2016, 22:07:16
http://www.ardmediathek.de/tv/Plusminus/Neustart-2016-Infrastruktur/Das-Erste/Video?documentId=32759596&bcastId=432744

Ein Bericht wo der ARD wohl zu sehr die rosarote Brille auf hatte.
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: Linie 41 am 15. Januar 2016, 22:22:32
Nicht wirklich – wenn man sich den Zustand der Gleise in deutschen Städten anschaut, ist Wien tatsächlich noch relativ gut. Das macht die WL aber nicht weniger zu einem :ugvm: :ugvm: :ugvm: :ugvm: :ugvm:.
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: T1 am 15. Januar 2016, 23:12:14
Es ist nun so, dass wir in Wien auf hohem Niveau jammern. Da ist der ARD-Bericht gar nicht so schlecht, zwingt er uns doch, ein bisschen wieder auf den Boden zu kommen.

Was aber stimmt ist, dass in Wien trotzdem viel schiefgeht. Es ist aber halt so, dass die Grundvoraussetzungen und die Finanzierung (noch) so gut sind, dass es im Groben und Ganzen doch ein gutes Gesamtangebot gibt. Natürlich könnten die WL engagierter sein, die Stadtplanung sensibler und innovativer sowie das ganze System effizienter. Aber wir sind halt (leider!) in der glücklichen Lage, dass es auch so relativ gut funktioniert. Anderswo sind die Verkehrsbetriebe engagierter, die Stadtplanung sensibler und innovativer und es wird effizient gearbeitet. Wenn man dann aber von einem schlechten Punkt startet (kein dichtes Oberflächennetz, keine leistungsfähige U-Bahn, kein reduzierter MIV auf Straßenbahnstrecken) und die Finanzierung nicht ganz so toll ist, kann man effizient und innovativ sein wie man will, man wird trotz allem im Endeffekt immer noch neidisch auf Wien schauen.

Uns geht's gut. Das ist aber kein Grund, nicht besser zu werden oder gar beginnen, die finanziellen Zuwendungen zurückzufahren. Aber genau hier liegt das Problem.
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: normalbuerger am 16. Januar 2016, 00:52:35
Interessanter Bericht
Wenn man Wien mit Deutschland vergleicht dann sind wir schon ganz gut im Rennen.
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: 13er am 16. Januar 2016, 09:00:13
Sicher sind die WL in vielen Punkten auf hohem Niveau gegenüber deutschen Städten. Es gibt aber eine Vielzahl von Kritikpunkten, deren Behebung kaum Geld kosten würden und die nur durch Inkompetenz entstehen. So etwas gibt es wiederum in den meisten deutschen Netzen nicht, da könnten wir uns etwas abschauen (z.B. garantierte Niederflurkurse und Anschlüsse, beides bei uns unter jeder :luck:). Aber der Wille dazu ist endenwollend, wir sind schließlich der beste ÖV-Betrieb der Galaxie in der lebenswertesten Stadt des Universums.

Besondere Genugtuung empfand ich bei der Hervorhebung der 365 € Jahreskarte, gegen die sich die WL bis zuletzt gewehrt haben, weil es eine grüne Idee war :D

"Die Straßenbahn hat Vorfahrt" - so hat es ihnen der Pressesprecher wahrscheinlich erklärt. Davon sieht man leider tagtäglich fast überhaupt nix. Elendslange Wartereien vor jeder noch so kleinen Furzampel. So was gibt es z.B. in München oder Zürich (auch irgendwie deutschsprachig) nirgends. Dabei könnte man um rund 150 Mio. Euro die Straßenbahn absolut bevorzugen, stattdessen wird das Geld für Lösungen der 60er-Jahre wie die U5 hinausgeworfen, die uns wiederum weitere Einsparungen in anderen Bereichen (z.B. Gleissanierungen) bringen wird.

Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: SheepJoe am 16. Januar 2016, 09:18:17
Sicher sind die WL in vielen Punkten auf hohem Niveau gegenüber deutschen Städten. Es gibt aber eine Vielzahl von Kritikpunkten, deren Behebung kaum Geld kosten würden und die nur durch Inkompetenz entstehen. ...

Eben, dem kann man nur zustimmen. Wie toll wäre der ÖPNV in Wien, wenn man dies einmal professionell angehen würde.
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: Klingelfee am 16. Januar 2016, 09:36:22
Sicher sind die WL in vielen Punkten auf hohem Niveau gegenüber deutschen Städten. Es gibt aber eine Vielzahl von Kritikpunkten, deren Behebung kaum Geld kosten würden und die nur durch Inkompetenz entstehen. So etwas gibt es wiederum in den meisten deutschen Netzen nicht, da könnten wir uns etwas abschauen (z.B. garantierte Niederflurkurse und Anschlüsse, beides bei uns unter jeder :luck:). Aber der Wille dazu ist endenwollend, wir sind schließlich der beste ÖV-Betrieb der Galaxie in der lebenswertesten Stadt des Universums.

Besondere Genugtuung empfand ich bei der Hervorhebung der 365 € Jahreskarte, gegen die sich die WL bis zuletzt gewehrt haben, weil es eine grüne Idee war :D

"Die Straßenbahn hat Vorfahrt" - so hat es ihnen der Pressesprecher wahrscheinlich erklärt. Davon sieht man leider tagtäglich fast überhaupt nix. Elendslange Wartereien vor jeder noch so kleinen Furzampel. So was gibt es z.B. in München oder Zürich (auch irgendwie deutschsprachig) nirgends. Dabei könnte man um rund 150 Mio. Euro die Straßenbahn absolut bevorzugen, stattdessen wird das Geld für Lösungen der 60er-Jahre wie die U5 hinausgeworfen, die uns wiederum weitere Einsparungen in anderen Bereichen (z.B. Gleissanierungen) bringen wird.

Eine Absolute ampelbevorrangung hast du auch in Dresden. Die ist so gut, dass dafür die Busse, wo diese keine einge Spur haben hoffnungslos im Stau stehen.

Und in Wien hast du das Problem, dass bei vielen Ampelprojekten, irgendwelche Bezirkskasperln dann bereits bewilligte und aktivierten Ampelanlagen umschalten lassen.

Weiters, solange immer noch andere Verkehrsteilnehmer mehr bervorrangt werden, und da rede ich nicht von den Autofahrern, sehe ich nicht viel Erfolg, dass die Öffis zu 100 % beschleunigt werden
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: MK am 16. Januar 2016, 10:13:28
Eine Absolute ampelbevorrangung hast du auch in Dresden.

Diesen Eindruck hatte ich bei meinem letzten Besuch nicht. Es gibt mehr Ampelbevorrangung als in anderen Städten, aber gerade an großen Kreuzungen steht man auch schon einmal eine Minute.
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: TW 292 am 16. Januar 2016, 10:29:27
Auch sehr interessant Wien hat die Straßenbahn behalten und auch modernisiert, aber bei Ampelschaltungen noch weit hinten, Straßenbahnlinien durch U-Bahn ersetzen auch noch 60er Jahre Politik usw.

In Wien muss dringend ein Umdenken für die Straßenbahn plus ansprechnendes Design mit mehr eigenen Trassen wo man auch mal Rasengleise hat um das Bild in der Gasse zu verbessern, nur Beton ist nicht die Lösung!

Sachen Schulden, Wien macht ja weiter mal schauen wie viele neue Schulden die Brauner die nächsten Jahre macht.
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: normalbuerger am 16. Januar 2016, 10:54:27
Es gibt sehr viele Punkte die bei uns ganz einfach zu lösen wären, nur wie es bei uns eben so ist, bei vielen Punkten haben zu viele Leute zum mit reden und somit bleibt alles wieder beim alten.
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: Schienenfreak am 16. Januar 2016, 12:27:15
Es ist nun so, dass wir in Wien auf hohem Niveau jammern. Da ist der ARD-Bericht gar nicht so schlecht, zwingt er uns doch, ein bisschen wieder auf den Boden zu kommen.


Absolut richtig. Vorallem hier wird mit der Suderei leider meist heillos übertrieben. ;)

Natürlich gäbe es einiges zu verbessern, aber so schlecht, wie es hier oft dargestellt wird, ist es sicher nicht.
Außerdem: Ich bin mir sicher, dass es in den Städten, die hier immer so hochgelobt werden (vor allem französische Städte), auch nicht alles perfekt ist. ;)
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: Linie 41 am 16. Januar 2016, 17:56:53
"Die Straßenbahn hat Vorfahrt" - so hat es ihnen der Pressesprecher wahrscheinlich erklärt. Davon sieht man leider tagtäglich fast überhaupt nix. Elendslange Wartereien vor jeder noch so kleinen Furzampel. So was gibt es z.B. in München oder Zürich (auch irgendwie deutschsprachig) nirgends. Dabei könnte man um rund 150 Mio. Euro die Straßenbahn absolut bevorzugen, stattdessen wird das Geld für Lösungen der 60er-Jahre wie die U5 hinausgeworfen, die uns wiederum weitere Einsparungen in anderen Bereichen (z.B. Gleissanierungen) bringen wird.
Die Intelligenz der deutschen Verkehrsbetriebe mit dem Geld des roten Molochs müßte man halt haben.
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: 95B am 16. Januar 2016, 18:01:46
"Die Straßenbahn hat Vorfahrt" - so hat es ihnen der Pressesprecher wahrscheinlich erklärt. Davon sieht man leider tagtäglich fast überhaupt nix. Elendslange Wartereien vor jeder noch so kleinen Furzampel. So was gibt es z.B. in München oder Zürich (auch irgendwie deutschsprachig) nirgends. Dabei könnte man um rund 150 Mio. Euro die Straßenbahn absolut bevorzugen, stattdessen wird das Geld für Lösungen der 60er-Jahre wie die U5 hinausgeworfen, die uns wiederum weitere Einsparungen in anderen Bereichen (z.B. Gleissanierungen) bringen wird.
Die Intelligenz der deutschen Verkehrsbetriebe

Man muss allerdings dazusagen, dass die vielzitierten deutschen Verkehrsbetriebe sich bei der Problemlösung viel leichter tun, weil deren meiste Linien weniger als halb so oft verkehren wie unsere. Bei einem 10- oder 15-Minuten-Grundtakt untertags tut man sich halt auch leichter mit Anschlusssicherung, Bevorrangung & Co.
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: T1 am 16. Januar 2016, 18:22:00
"Die Straßenbahn hat Vorfahrt" - so hat es ihnen der Pressesprecher wahrscheinlich erklärt. Davon sieht man leider tagtäglich fast überhaupt nix. Elendslange Wartereien vor jeder noch so kleinen Furzampel. So was gibt es z.B. in München oder Zürich (auch irgendwie deutschsprachig) nirgends. Dabei könnte man um rund 150 Mio. Euro die Straßenbahn absolut bevorzugen, stattdessen wird das Geld für Lösungen der 60er-Jahre wie die U5 hinausgeworfen, die uns wiederum weitere Einsparungen in anderen Bereichen (z.B. Gleissanierungen) bringen wird.
Die Intelligenz der deutschen Verkehrsbetriebe mit dem Geld des roten Molochs müßte man halt haben.
Plus das ästhetische Gespür französischer Verantwortungsträger!

Aber die perfekte Welt gibt es nun mal nicht.

"Die Straßenbahn hat Vorfahrt" - so hat es ihnen der Pressesprecher wahrscheinlich erklärt. Davon sieht man leider tagtäglich fast überhaupt nix. Elendslange Wartereien vor jeder noch so kleinen Furzampel. So was gibt es z.B. in München oder Zürich (auch irgendwie deutschsprachig) nirgends. Dabei könnte man um rund 150 Mio. Euro die Straßenbahn absolut bevorzugen, stattdessen wird das Geld für Lösungen der 60er-Jahre wie die U5 hinausgeworfen, die uns wiederum weitere Einsparungen in anderen Bereichen (z.B. Gleissanierungen) bringen wird.
Die Intelligenz der deutschen Verkehrsbetriebe

Man muss allerdings dazusagen, dass die vielzitierten deutschen Verkehrsbetriebe sich bei der Problemlösung viel leichter tun, weil deren meiste Linien weniger als halb so oft verkehren wie unsere. Bei einem 10- oder 15-Minuten-Grundtakt untertags tut man sich halt auch leichter mit Anschlusssicherung, Bevorrangung & Co.
Na ja, anders gesagt: Man muss bei einem 15-Minuten-Takt einfach Anschlusssicherung betreiben, sonst kann man den ÖV gleich lassen.

Das kapiert man ja sogar in Wien, wo man im Nachtverkehr zumindest sowas ähnliches macht (man beachtet das bei der Fahrplankonstruktion immerhin). Dass die Umsetzung in der Praxis teilweise unter aller Sau ist (offizielle Auskunft: "Nein, bei der Oper gibt es keinen Anschlussknoten, da braucht der Busfahrer nicht auf Sie warten"), ist eine andere Sache :ugvm:
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: Linie 41 am 16. Januar 2016, 18:33:26
"Die Straßenbahn hat Vorfahrt" - so hat es ihnen der Pressesprecher wahrscheinlich erklärt. Davon sieht man leider tagtäglich fast überhaupt nix. Elendslange Wartereien vor jeder noch so kleinen Furzampel. So was gibt es z.B. in München oder Zürich (auch irgendwie deutschsprachig) nirgends. Dabei könnte man um rund 150 Mio. Euro die Straßenbahn absolut bevorzugen, stattdessen wird das Geld für Lösungen der 60er-Jahre wie die U5 hinausgeworfen, die uns wiederum weitere Einsparungen in anderen Bereichen (z.B. Gleissanierungen) bringen wird.
Die Intelligenz der deutschen Verkehrsbetriebe mit dem Geld des roten Molochs müßte man halt haben.
Plus das ästhetische Gespür französischer Verantwortungsträger!
Ja, der Fall "Hamsterbacke" darf sich niemals in der deutschen Geschichte jemals wiederholen. 8)
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: nord22 am 16. Januar 2016, 18:38:17
Der ARD Bericht ist bei der Auswahl der Filmsequenzen der Wiener Straßenbahn sehr beschönigend und manipulierend gestaltet. Es werden nur ULF und einige E2 + c5 gezeigt. Ein realistischer Bericht über die Wiener Linien müsste z.B. auch überfüllte E1 + c3 Züge am 6er zeigen ....  (Foto: Kurt Rasmussen)

nord22
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: 25er am 16. Januar 2016, 20:36:35
Weil es macht ja für den durchschnittlichen Deutschen Zuschauer ein so großen Unterschied zwischen E1 und E2.  ::)
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: Linie 41 am 16. Januar 2016, 21:39:34
Beides alte Kraxn, die eigentlich heute so nicht mehr fahren sollten. Aber was soll's als Photograph bin ich froh darüber.
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: 95B am 16. Januar 2016, 21:59:05
Der ARD Bericht ist bei der Auswahl der Filmsequenzen der Wiener Straßenbahn sehr beschönigend und manipulierend gestaltet.

No na, das Kamerateam wird ja wohl von WL-Vertretern geführt worden sein. ;)
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: 13er am 17. Januar 2016, 00:04:18
Weil es macht ja für den durchschnittlichen Deutschen Zuschauer ein so großen Unterschied zwischen E1 und E2.  ::)
Doch doch, den Unterschied kennen sie schon. Die Düwags wurden bei ihnen schließlich längst komplett ausgemustert, während von den Mannheimer Stadtbahnwagen immerhin vereinzelt noch welche unterwegs sind 8)
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: Schienenfreak am 17. Januar 2016, 11:32:43
Beides alte Kraxn, die eigentlich heute so nicht mehr fahren sollten.
Absolut korrekt! :up:
Und das hier zu lesen, wo vor allem die E1 fast schon vergöttert werden und die ULFs verteufelt... wow. ;)
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: Tatra83 am 17. Januar 2016, 12:19:04
Der ARD Bericht ist bei der Auswahl der Filmsequenzen der Wiener Straßenbahn sehr beschönigend und manipulierend gestaltet. Es werden nur ULF und einige E2 + c5 gezeigt. Ein realistischer Bericht über die Wiener Linien müsste z.B. auch überfüllte E1 + c3 Züge am 6er zeigen ....
Den Bericht kann man sich hier anschauen: http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/videos/neustart-2016-infrastruktur-100.html

Nun mal aber zu zwei konkreten Aussagen, bei denen ein Teil der Wahrheit weggelassen wurde.

39% Modalsplitanteil für den Öffentlichen Verkehr mag aus deutscher Sicht ein Wahnsinn sein. Sogar die ÖV-Vorbildstadt Freiburg schafft grad mal 20%, hat dafür 24% Fußgänger und 28% Radfahrer. Allerdings liegt der Kostendeckungsgrad der Freiburger Verkehrs AG bei 86% - und das ist aus meiner Sicht viel entscheidender. Und die genannten Angaben zum Wiener Modalsplit erfassen derzeit auch nur Wege, die innerhalb Wiens absolviert werden, da sind die Pendler aus NÖ noch nicht mal enthalten, denn dort siehts eher mau aus: Mit 10 bis 30% ÖV-Anteil kann man sich nicht brüsken.

Die Jahreskarte für 365 EUR ist zuerst mal eines: ein Werbecoup 1. Güte. Die vormals 449 EUR teure Jahreskarte wird vermeintlich 84 EUR günstiger - und jeder glaubt es. Nur, zeitgleich wurde die U-Bahnsteuer von 0,50 Cent/Woche (26 EUR p.a.) auf 2 EUR/Woche (104 EUR p.a.) angehoben. Somit ist die Jahreskarte effektiv nur 6 EUR günstiger geworden. :lamp:
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: MK am 17. Januar 2016, 12:31:40
Die Jahreskarte für 365 EUR ist zuerst mal eines: ein Werbecoup 1. Güte. Die vormals 449 EUR teure Jahreskarte wird vermeintlich 84 EUR günstiger - und jeder glaubt es. Nur, zeitgleich wurde die U-Bahnsteuer von 0,50 Cent/Woche (26 EUR p.a.) auf 2 EUR/Woche (104 EUR p.a.) angehoben. Somit ist die Jahreskarte effektiv nur 6 EUR günstiger geworden. :lamp:

Das ist eine Milchmädchenrechnung - die Personenkreise "hat Jahreskarte" und "zahlt U-Bahn-Steuer" sind nicht identisch. Übrigens betrug die U-Bahn-Steuer zuvor 72 Cent (10 Schilling umgerechnet).
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: Linie 41 am 17. Januar 2016, 13:03:01
Absolut korrekt! :up:
Und das hier zu lesen, wo vor allem die E1 fast schon vergöttert werden und die ULFs verteufelt... wow. ;)
Wie immer liegst Du falsch, denn ich den zweiten Teil des Zitats hast Du ausgelassen. Für's Stadtbild sind die ULFe eine Ausgeburt der Häßlichkeit.

Die Jahreskarte für 365 EUR ist zuerst mal eines: ein Werbecoup 1. Güte. Die vormals 449 EUR teure Jahreskarte wird vermeintlich 84 EUR günstiger - und jeder glaubt es. Nur, zeitgleich wurde die U-Bahnsteuer von 0,50 Cent/Woche (26 EUR p.a.) auf 2 EUR/Woche (104 EUR p.a.) angehoben. Somit ist die Jahreskarte effektiv nur 6 EUR günstiger geworden. :lamp:
Was mein Arbeitgeber für mich an U-Bahnsteuer zahlen müßte, interessiert mich aber einen Krapfen.
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: Werner1981 am 17. Januar 2016, 13:29:04
Für's Stadtbild sind die ULFe eine Ausgeburt der Häßlichkeit.

Das kommt drauf an, wen du fragst. Ein 20jähriger, der mit den ULFen aufgewachsen ist, wird sagen das der ULF zum heutigen Wiener Stadtbild dazugehört und nicht die E1 mit denen seine Großmutter aufgewachsen ist.

Das Stadtbild verändert sich nun einmal (und das ist auch gut so - oder will man heute noch so leben wie vor 200 Jahren?).

Die hier im Forum weit verbreitete Meinung zwischen ULF und E1 spiegelt in keinster Weise die Meinung der breiten Öffentlichkeit wieder.
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: haidi am 17. Januar 2016, 14:04:00
Die hier im Forum weit verbreitete Meinung zwischen ULF und E1 spiegelt in keinster Weise die Meinung der breiten Öffentlichkeit wieder.
Das stimmt, aus Fahrgastsicht sind die ULF vorzuziehen, obwohl die Raumaufteilung fürchterlich ist. Die Hintergrundgschichtln (Preis, Störungshäufigkeit, Ausfallszeiten, Schienenabnutzung und deren Folgen) kennen sie nicht, wenn man das einem unbedarften Fahrgast erzählst, dann glaubt er dir das nicht oder er greift sich an den Kopf
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: Schienenfreak am 17. Januar 2016, 15:47:26
Absolut korrekt! :up:
Und das hier zu lesen, wo vor allem die E1 fast schon vergöttert werden und die ULFs verteufelt... wow. ;)
Wie immer liegst Du falsch, denn ich den zweiten Teil des Zitats hast Du ausgelassen. Für's Stadtbild sind die ULFe eine Ausgeburt der Häßlichkeit.
Weils mir bewusst egal war, denn die Ästhetik ist mir letztrangig. ;) Da können sie noch so "hässlich" sein, solange sie den aktuellen Standards (vor allem Barrierefreiheit") entsprechen, ist mir das Aussehen wurscht. ;)

Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: N1 am 17. Januar 2016, 16:07:36
Die hier im Forum weit verbreitete Meinung zwischen ULF und E1 spiegelt in keinster Weise die Meinung der breiten Öffentlichkeit wieder.
Das stimmt, aus Fahrgastsicht sind die ULF vorzuziehen, obwohl die Raumaufteilung fürchterlich ist.
Ich find's immer wieder interessant, wie hier krampfhaft versucht wird, einen Gegensatz zwischen der p.t. Forengemeinde und dem gemeinen Fahrgast zu konstruieren, so als wär erstere quasi nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, um Inhalte fürs Forum zu liefern. Das grenzt fast schon an Schizophrenie. :D

Aus Fahrgastsicht, und Fahrgäste sind wir alle, hat der ULF gegenüber dem E1 genau einen Vorteil: den ebenerdigen Einstieg. Bei den neueren ULFen kommt noch die Klimatisierung hinzu. Da weder alle Fahrgäste in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, noch das ganze Jahr Hochsommer ist, werden diese eineinhalb Vorteile nur für eine Minderheit der Fahrgäste bzw. in vielleicht zwei Monaten eines Jahres schlagend.

Wenngleich der gemeine Fahrgast - um zu den vielen Nachteilen des ULFs zu kommen - von den erwähnten "Hintergrundgschichtln" nichts mitbekommt und die ungünstige Innenraumaufteilung bestenfalls unbewusst registriert*, wird er doch das Quietschen und Rumpeln nicht überhören und das vielfach heruntergekommene Innere der Fahrzeuge nicht übersehen. Bei den E1 gibt es das nach 40 Betriebsjahren nicht, obwohl in diese Fahrzeuge praktisch nichts mehr investiert wird.
_____

*) Daran vermag auch nachträgliches Herumpfuschen nichts zu ändern, wie mir erst kürzlich in einem B1 mit leergeräumtem Heck wieder aufgefallen ist. Da muss man halt mehr machen, als nur Sitze demontieren. Nun stehen die Leute erst recht wieder im Portal herum, weil man sich im leeren Modul lediglich an den - für stehende Fahrgäste jetzt zu tief hängenden - Halteschlaufen festhalten kann.
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: T1 am 17. Januar 2016, 17:24:01
39% Modalsplitanteil für den Öffentlichen Verkehr mag aus deutscher Sicht ein Wahnsinn sein. Sogar die ÖV-Vorbildstadt Freiburg schafft grad mal 20%, hat dafür 24% Fußgänger und 28% Radfahrer. Allerdings liegt der Kostendeckungsgrad der Freiburger Verkehrs AG bei 86% - und das ist aus meiner Sicht viel entscheidender.
:o

Ökonomische Effizienz ist nicht alles. Gerade bei kommunaler Daseinsvorsorge, und da zählt der ÖV dazu, ist doch der Abgang nicht entscheidender als ein möglichst attraktiver ÖV. Da gilt es beides abzuwägen…

Gerade die Deutschen haben da schmerzhafte Erfahrungen zur Genüge gemacht, wie schnell städtische Infrastruktur den Bach runter gehen kann, wenn plötzlich der Kostendeckungsgrad entscheidender ist. Stichwort Wasserprivatisierung und Potsdam.

Aus Fahrgastsicht, und Fahrgäste sind wir alle, hat der ULF gegenüber dem E1 genau einen Vorteil: den ebenerdigen Einstieg. Bei den neueren ULFen kommt noch die Klimatisierung hinzu. Da weder alle Fahrgäste in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, noch das ganze Jahr Hochsommer ist, werden diese eineinhalb Vorteile nur für eine Minderheit der Fahrgäste bzw. in vielleicht zwei Monaten eines Jahres schlagend.
Von einem barrierefreien Einstieg profitiert jeder Fahrgast immer (Einsteigen ohne Stufen ist nun mal angenehmer und beschleunigt den Fahrgastwechsel), nicht nur mobilitätseingeschränkte Personen! :lamp:
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: 13er am 17. Januar 2016, 18:20:58
Für's Stadtbild sind die ULFe eine Ausgeburt der Häßlichkeit.
Das kommt drauf an, wen du fragst. Ein 20jähriger, der mit den ULFen aufgewachsen ist, wird sagen das der ULF zum heutigen Wiener Stadtbild dazugehört und nicht die E1 mit denen seine Großmutter aufgewachsen ist.
Es geht aber um die rot-weiße Lackierung, die seit über 100 Jahren das Stadtbild prägt. Wenigstens wird der Flexity, nach den heute bekannten Entwürfen, die Tradition wieder aufgreifen. Schwarz-graue Züge sind einfach nur deprimierend (und billiger zu reinigen).

Über die sonstigen Vorzüge des ULF haben wir schon zur Genüge diskutiert, um das ging es hier ja auch nicht.
Titel: Re: ARD lobt die Wiener Linien
Beitrag von: Linie 41 am 17. Januar 2016, 18:39:42
Schwarz-graue Züge sind einfach nur deprimierend (und billiger zu reinigen).
Stimmt, aber das würde voraussetzen, daß man sie überhaupt reinigt.