Tramwayforum
Straßenbahn Wien => Historisches => Linien => Thema gestartet von: Erdberg am 07. August 2016, 21:43:46
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Für zwei Tage gab es am 26. und 27. Oktober 1984 eine Linie S (wie S-Bahn), die über eine korrekte Innenbesteckung verfügte, aber mit weißer Scheibe unterwegs war. Die Ersatzlinie für den eingestellten S-Bahn-Verkehr (eingestellt war der Abschnitt Floridsdorf-Südbahnhof) fuhr zwischen Praterstern und Floridsdorf mit sehr kurzen Intervallen. Vom Praternstern konnte man dann die Linie O benutzen. Wieso der O-Wagen nicht nach Floridsdorf verlängert wurde, läßt sich wohl nicht mehr nachträglich klären.
Ich habe zwar in dieser Zeit sehr wenig fotografiert, leider sind auch nicht viele herzeigbare Bilder entstanden. Immerhin einige, auf denen die Innenbesteckung erkennbar ist.
1. Das blaue S-Bahn-Symbol war auf der Seite im Fenster relativ gut sichtbar angebracht.
2. Sogar eine Routentafel wurde angefertigt.
3. Endstation Praterstern. Von vorne war das S-Bahn-Symbol nur sehr klein im Fenster angebracht. Man hätte es auch auf die weiße Scheibe stecken können, wie man es später bei der Notbesteckung zur Vermeidung von Diebstählen gemacht hat.
4. Auf dem Friedrich-Engels-Platz.
5. Ausnahmsweise zeige ich ein Bild, das ich irgendwann in den Weiten des Netzes gefunden und gespeichert habe. Es hat eine bessere Qualität als meine Dias und man erkennt auch das S-Bahn-Symbol auf der Seite.
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Für zwei Tage gab es am 26. und 27. Oktober 1984 eine Linie S (wie S-Bahn), die über eine korrekte Innenbesteckung verfügte, aber mit weißer Scheibe unterwegs war. Die Ersatzlinie für den eingestellten S-Bahn-Verkehr (eingestellt war der Abschnitt Floridsdorf-Südbahnhof) fuhr zwischen Praterstern und Floridsdorf mit sehr kurzen Intervallen. Vom Praternstern konnte man dann die Linie O benutzen. Wieso der O-Wagen nicht nach Floridsdorf verlängert wurde, läßt sich wohl nicht mehr nachträglich klären.
Klärungsbedürftig wäre für mich eher die Frage, wieso die Linie S nicht gleich bis Südbahnhof geführt wurde. So musste erstens einmal umgestiegen werden und zweitens nehme ich nicht an, dass der O verstärkt geführt wurde, was in Verbindung mit der Tatsache, dass der O damals ohne Beiwagen geführt wurde, für ziemliches Gedränge in den Zügen gesorgt haben dürfte.
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Vom Praterstern aus konnte man auch mit der U-Bahn weiterfahren.
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Vom Praterstern aus konnte man auch mit der U-Bahn weiterfahren.
Zum Rennweg? Zum Südbahnhof?
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Vom Praterstern aus konnte man auch mit der U-Bahn weiterfahren.
Zum Rennweg? Zum Südbahnhof?
Nach Wien Mitte (U1 – U4). Zum Südbahnhof (U1 + Fußweg). Zum Südtiroler Platz (U1). Zum Matzleinsdorfer Platz (U1 – 18). Nach Meidling konnte man wohl vom Südbahnhof mit Südbahnzügen fahren, wenn nicht ohnehin die Schnellbahnzüge von Liesing kommend zum Südbahnhof (Bahnsteige 11-19) abgelenkt wurden.
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Nach Wien Mitte (U1 – U4). Zum Südbahnhof (U1 + Fußweg). Zum Südtiroler Platz (U1). Zum Matzleinsdorfer Platz (U1 – 18). Nach Meidling konnte man wohl vom Südbahnhof mit Südbahnzügen fahren, wenn nicht ohnehin die Schnellbahnzüge von Liesing kommend zum Südbahnhof (Bahnsteige 11-19) abgelenkt wurden.
Das mag alles sein, aber sehr attraktiv war das nicht, eine ansonsten umsteigefreie Relation nur mit zwei- oder mehrmaligem Umsteigen oder längeren Fußmärschen anzubieten. Gerade beim Südbahnhof als Fernreisebahnhof, der somit auch von Fahrgästen mit größerem Gepäck frequentiert wird, wäre zu erwarten gewesen, dass er - wenn schon mit längeren Fahrzeiten - dann wenigstens auf direktem Weg erreicht hätte werden können.
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Klärungsbedürftig wäre für mich eher die Frage, wieso die Linie S nicht gleich bis Südbahnhof geführt wurde. So musste erstens einmal umgestiegen werden und zweitens nehme ich nicht an, dass der O verstärkt geführt wurde, was in Verbindung mit der Tatsache, dass der O damals ohne Beiwagen geführt wurde, für ziemliches Gedränge in den Zügen gesorgt haben dürfte.
Der O-Wagen ist sehr wohl mit Beiwagen gefahren.
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Super find ich das erste Bild. Man kann die schreckliche - wie hieß das genau? - Zulaufverzögerung förmlich spüren.
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Super find ich das erste Bild. Man kann die schreckliche - wie hieß das genau? - Zulaufverzögerung förmlich spüren.
Die Türen sind auf dem Bild aber meiner Meinung nach gerade im Begriff aufzugehen. Bei Tür 1 wurde von der Dame der Druckknopf betätigt, bei Tür 2 möchte jemand aussteigen.
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So sah die Beschilderung für die Linie S aus:
[attach=1]
[attach=2]
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Das mag alles sein, aber sehr attraktiv war das nicht, eine ansonsten umsteigefreie Relation nur mit zwei- oder mehrmaligem Umsteigen oder längeren Fußmärschen anzubieten. Gerade beim Südbahnhof als Fernreisebahnhof, der somit auch von Fahrgästen mit größerem Gepäck frequentiert wird, wäre zu erwarten gewesen, dass er - wenn schon mit längeren Fahrzeiten - dann wenigstens auf direktem Weg erreicht hätte werden können.
1984 war man in den Chefetagen noch sehr engstirnig. Da hat man auch als Expeditor noch nach Strich und Faden funktionieren müssen. Vorschläge mit einer Koppelung der Linie O wurden von Seiten des Bhf. Favoriten vorgebracht, aber nicht angenommen. Man tat damals die Führung der Ersatzzüge bis zum Südbahnhof mit dem Hinweis ab, daß die Schleife Südbahnhof damit überlastet sei und auch ein Abbiegen der Züge vom Gürtel kommend in die Arsenalstraße bzw. umgekehrt betriebshemmend sei.
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Im Buch die Geschichte der Straßenbahnlinie E wird die Geschichte dieses Ersatzverkehrs erzählt mit einigen schönen Fotos.
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Super find ich das erste Bild. Man kann die schreckliche - wie hieß das genau? - Zulaufverzögerung förmlich spüren.
Die Türen sind auf dem Bild aber meiner Meinung nach gerade im Begriff aufzugehen. Bei Tür 1 wurde von der Dame der Druckknopf betätigt, bei Tür 2 möchte jemand aussteigen.
Bei der Tür 1 gab es eigentlich keine Zulaufunterbrechung, nur einige Züge hatten sie für einige Zeit.
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Im Buch die Geschichte der Straßenbahnlinie E wird die Geschichte dieses Ersatzverkehrs erzählt mit einigen schönen Fotos.
Dort werden viele Geschichten erzählt... >:D
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Auf dem Foto ist so ziemlich alles Geschichte:
E1 4790+c2 1037 am 26. Oktober 1984 beim Einbiegen von der Schöpfleuthnergasse in die alte Schleife am Franz-Jonas-Platz.
E1 4790 war zum Aufnahmezeitpunkt knapp 12 Jahre alt. Am 21. Juni 2011 wurde er ausgemustert und nach Kattowitz abgegeben. Der c2 1037 hatte damals schon 28 Jahre "am Buckel" und wurde bereits ein Jahr später am 30. November 1985 als erster Wagen seines Typs ausgemustert und verschrottet (nur der c2 1034 wurde bereits am 1. März 1985 in den Gardarobewagen cg 7161 der Messpartie umgebaut und hinter dem FR 6161 ex F 749 bis 12. Dezember 2011 eingesetzt.
LG Michi
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Hallo !
Bitte um Nachsicht, weil ich mich hier kurz einmische, aber der abgebildete c2, hinter dem E1 4790, ist der 1073, ganz deutlich zu erkennen und dieser wurde am 26.11.1999, ausgemustert (lt. Wiki).