Tramwayforum
Straßenbahn Wien => Technik => Thema gestartet von: HLS am 17. Mai 2017, 04:51:09
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Weil wir hier(http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=1140.msg269137#msg269137), grad drüber diskutieren, kam mir jetzt dieses Thema in den Sinn.
Bei der großen Eisenbahn setzt sich das immer mehr durch und die großen Lokleasing Unternehmen, stocken immer weiter ihre Lokzahlen auf.
Warum also hat sich bisher noch nirgengs sowas ähnliches auch im Tramwaysektor entwickelt und vorallem wäre es nicht sogar sinnvoll?
So könnten auch Betriebe, wie eben Wien, auch Zweirichtungsfahrzeuge ausborgen um eben bei Baustellen sowenig als möglich Haltestellen aufzulassen.
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Weil wir hier(http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=1140.msg269137#msg269137), grad drüber diskutieren, kam mir jetzt dieses Thema in den Sinn.
Bei der großen Eisenbahn setzt sich das immer mehr durch und die großen Lokleasing Unternehmen, stocken immer weiter ihre Lokzahlen auf.
Warum also hat sich bisher noch nirgengs sowas ähnliches auch im Tramwaysektor entwickelt und vorallem wäre es nicht sogar sinnvoll?
So könnten auch Betriebe, wie eben Wien, auch Zweirichtungsfahrzeuge ausborgen um eben bei Baustellen sowenig als möglich Haltestellen aufzulassen.
Nur ist es mit dem anleasen von Zweirichtungsfahrzeugen nicht getan. Da müsstest du dann auch die Gleisanlagen entsprechend anpasse. Und ich weiß nicht, ob die Kosten für ein kurzfristiges anleasen inklusive den Transportkosten nicht um ein vielfaches höher ist, als dann im Anlassfall ggf einen SEV einzurichten.
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Nur ist es mit dem anleasen von Zweirichtungsfahrzeugen nicht getan. Da müsstest du dann auch die Gleisanlagen entsprechend anpasse. Und ich weiß nicht, ob die Kosten für ein kurzfristiges anleasen inklusive den Transportkosten nicht um ein vielfaches höher ist, als dann im Anlassfall ggf einen SEV einzurichten.
Das würde im Baustellenfall ziemlich einfach mittels Kletterweichen funktionieren. Ob sich das finanziell rechnet, ist eine andere Frage. Vermutlich hast du recht, dass ein SEV in den meisten Fällen günstiger kommt. Damit sich das Leasen eventuell lohnt, muss das eine sehr langfristige Baustelle sein, die über Monate oder gar Jahre geht.
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Damit sich das Leasen eventuell lohnt, muss das eine sehr langfristige Baustelle sein, die über Monate oder gar Jahre geht.
Johann-Nepomuk-Berger-Platz :lamp: :))
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Damit sich das Leasen eventuell lohnt, muss das eine sehr langfristige Baustelle sein, die über Monate oder gar Jahre geht.
Johann-Nepomuk-Berger-Platz :lamp: :))
Und hast du dir schon mal überlegt, was die WL dann wieder mit den Garnituren macht, wenn das Ganze vorbei ist? Ganz abgesehen von den Personalschulungen auf den Fahrzeugen?
Ich halte von den ganzen absolut nichts. Noch dazu, wo im Prinzip die Linie 43 als Ersatz der Linie 44 und die Linie 46 als Ersatz für die Linie 2 fährt. Und wie weit sollen dann überhaupt die 2-Richtungsfahrzeuge fahren? Nur so weit wie umbedingt notwendig, oder die ganze restliche Strecken. Dann brauchst du ja 30-40 Fahrzeuge. Und die Überstellungskosten übersteigen dann wahrscheinlich die ganzen Baukosten.
Bei der Eisenbahn darf man nicht vergessen, dass da die Fahrzeuge einfach an einen Zug angehängt werden können und ohne wirkliche Mehrkosten von einer Bahnverwaltung zu einer anderen überstellt werden. Weiters haben dort die Triebfahrzeugführer bedingt durch den länderübergreifenden Betrieb auch die Schulung für die Fahrzeuge.
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Damit sich das Leasen eventuell lohnt, muss das eine sehr langfristige Baustelle sein, die über Monate oder gar Jahre geht.
Johann-Nepomuk-Berger-Platz :lamp: :))
Und hast du dir schon mal überlegt, was die WL dann wieder mit den Garnituren macht, wenn das Ganze vorbei ist? Ganz abgesehen von den Personalschulungen auf den Fahrzeugen?
Ich halte von den ganzen absolut nichts. Noch dazu, wo im Prinzip die Linie 43 als Ersatz der Linie 44 und die Linie 46 als Ersatz für die Linie 2 fährt. Und wie weit sollen dann überhaupt die 2-Richtungsfahrzeuge fahren? Nur so weit wie umbedingt notwendig, oder die ganze restliche Strecken. Dann brauchst du ja 30-40 Fahrzeuge. Und die Überstellungskosten übersteigen dann wahrscheinlich die ganzen Baukosten.
Bei der Eisenbahn darf man nicht vergessen, dass da die Fahrzeuge einfach an einen Zug angehängt werden können und ohne wirkliche Mehrkosten von einer Bahnverwaltung zu einer anderen überstellt werden. Weiters haben dort die Triebfahrzeugführer bedingt durch den länderübergreifenden Betrieb auch die Schulung für die Fahrzeuge.
Ich halte davon ja genauso wenig wie du. Es war auch etwas scherzhaft gemeint. Bei einer 2-monatigen Baustelle extra Fahrzeuge anschaffen und Weichenverbindungen einzubauen wäre natürlich 10-mal teurer als ein gewöhnlicher Bus-SEV.
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Die Fahrzeuge müssten wahrscheinlich erst in WIen zugelassen werden.
Man könnte ein paar lange Zweirichtungsfahrzeuge im Bestand haben und unter normalen Umständen auf schwächeren Linien einsetzen. Weichen braucht man nicht einbauen, irgendwo unter einem großen Staubberg müssten sich bei den Wiener Linein zwei Kletterweichen finden.
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Die Fahrzeuge müssten wahrscheinlich erst in WIen zugelassen werden.
Man könnte ein paar lange Zweirichtungsfahrzeuge im Bestand haben und unter normalen Umständen auf schwächeren Linien einsetzen. Weichen braucht man nicht einbauen, irgendwo unter einem großen Staubberg müssten sich bei den Wiener Linein zwei Kletterweichen finden.
Die liegen sicher irgendwo im Oberbaulager herum – es gibt dort auch noch einen Haufen Weichenstellhebel und ähnliche Schrottberge.
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Vor allem ist ja die Wagenumgrenzung bzw das Lichtraumprofil und auch das Radreifenprofil bei Europas Bahnen genormt. Da müsste ein Leihfahrzeug ja erst mal die Bedingungen der Trambetriebe erfüllen (nicht nur unsere, sondern auch die vieler anderer Städte, ein Fahrzeugvermieter wird ja an alle möglichen Kunden denken müssen).
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Das Hauptproblem an der Idee wäre auch der Transport.
Denkbar wäre das ganze mMn eher noch im Autobusbereich, etwa um kurzfristig anspruchsvolle SEV-Leistungen anbieten zu können.
Etwa bei Streckensanierungen, Unfällen etc. bei Straßen-, U-, oder Eisenbahnstrecken.
Stündlich verkehrende Railjets in Streckenabschnitten zu ersetzen oder eine Sperre zentraler U1-Abschnitte außerhalb der Ferienzeit wären Anlaßfälle dafür.
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Ich sehe die Probleme an den Schnittstellen zur Infrastruktur:
- Weichensteuerung
- Sprach- und Datenfunk (RBL)
- Datenversorgung Ansagen
- Datenversorgung Anzeigentexte
- Auswertung Fahrtenschreiber
- Entwerter
sowie in der notwendigen Einschulung und Ausstattung der Werkstätten. In Verbindung mit der schon erwähnten Fahrerschulung, dem Lichtraumprofil und der Zulassung ergibt sich großer Aufwand. Beim Zweirichtungsfahrzeug wäre noch die Kompatibilität mit den Fahrleitungskontakten fraglich.
Da werden der Heranschaffen und das Räderprofilieren zu Begleiterscheinungen.
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- Auswertung Fahrtenschreiber
Also da sehe ich echt das kleinste Problem.
Ich gehe davon aus, dass in solchen Fahrzeugen SD-Karten oder USB-Sticks verwendet werden und Diese von jedem halbwegs brauchbarem Bürocomputer ausgelesen werden können.
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- Auswertung Fahrtenschreiber
Also da sehe ich echt das kleinste Problem.
Ich gehe davon aus, dass in solchen Fahrzeugen SD-Karten oder USB-Sticks verwendet werden und Diese von jedem halbwegs brauchbarem Bürocomputer ausgelesen werden können.
Da hast du aber die Wiener Spezial-Auskoch-Darec-Speicherkarten (mit 256 kB Kapazität!!!) noch nicht gesehen. Ein normaler Büro-PC hustet dir da was. :D
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- Auswertung Fahrtenschreiber
Also da sehe ich echt das kleinste Problem.
Ich gehe davon aus, dass in solchen Fahrzeugen SD-Karten oder USB-Sticks verwendet werden und Diese von jedem halbwegs brauchbarem Bürocomputer ausgelesen werden können.
Da hast du aber die Wiener Spezial-Auskoch-Darec-Speicherkarten (mit 256 kB Kapazität!!!) noch nicht gesehen. Ein normaler Büro-PC hustet dir da was. :D
;D ;D ;D
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Es gibt Tramway-Leasing in Wien. Zumindest die E2-Garnituren wurden aus Steuergründen an US-Fonds abgetreten und zurückgeleast; ich weiss nicht, ob das mittlerweile aufgelöst wurde. Wegen der undurchsichtigen Verträge über oft mehrere hundert Seiten, bei denen letztendlich niemand mehr durchblickte (ausser die Finanzgenies im Ressort Brauner) hat die US-Regierung Anfang der 2000er Jahre diese Leasing-Art verboten. Wegen des Medienwirbels ist Wien mittlerweile möglicherweise ausgestiegen.
Das hier wohl gemeinte Leasing oder schlicht ausborgen gibt es in Einzelfällen in Deutschland nach wie vor, es scheitert hierzulande mit Sicherheit am langen Zulassungs-Procedere (gegen das übrigens seinerzeit mutige Verkehrsbetriebe wie die Innsbrucker erfolgreich geklagt hatten).Erinnert sei an den Combino-Prototyp, der mehrere tausend Kilometer auf der Badner Bahn Probe fuhr - ohne Fahrgäste. Auf Rückfrage, warum das nicht mit Fahrgästen geschieht,wurde mit Zulassungs-Schwierigkeiten argumentiert. Derselbe Prototyp konnte dann in mehreren Städten für den Fahrgastbetrieb nach nur wenigen Tagen Zulassungsverfahren in Betrieb genommen werden. Ich halte eine derartige Flexibilität in Wien für völlig ausgeschlossen, weil der Wille fehlt. Dazu gehören zwei willige Partner: Der Auftraggeber (Wiener Linien) und die Zulassungsbehörde. Und ein Auftraggeber, der bei Verzögerungen politisch Druck macht. Glaubt jemand wirklich, dass das Rote Wien gegen das rote Verkehrsministerium jemals Druck machen wird?
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Kleines PS noch, weil ich lese "man könnte ein paar Zweirichtungsfahrzeuge im Bestand haben und bei Bedarf einsetzen"....Die HATTE man im Bestand, nämlich E6. Dass sie für Straßenbahnbetrieb nach Auslauf auf der U-Bahn zeigt sich daran, dass die erste Serie noch Vorbauten für die Dachsignal-Würfel hatte.
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Bei aller Überlegungen für Zweirichtungsfahrzeug gebe ich zu bedenken.
Für den Regelbetrieb sind Zweirichtungsfahrzeuge in Wien ein reiner Luxus. Und man hat zwar mehr Stehplätze, aber dann halt weniger Sitzplätze.
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Und bevor jetzt dann jemand sagt, man soll dann halt eine neue Linie einrichten, wo man die Zweirichtungsfahrzeuge benötigt. Da stelle ich die Frage, mit welchen Fahrzeugen sollen dann die WL diese Linie betrieben, wenn sie dann die Fahrzeuge für die Ersatzlinie von der eigentlichen Linie abzieht.
Und zu dem Leasingvertrag, was die WL vor etlichen Jahren abgeschlossen haben.
Das war ein reiner Buchungsvertrag, um Geld zu sparen. Es war nie geplant, dass die Leasingfirma die fahrzeuge anderen Unternehmen anbietet..
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- Auswertung Fahrtenschreiber
Also da sehe ich echt das kleinste Problem.
Ich gehe davon aus, dass in solchen Fahrzeugen SD-Karten oder USB-Sticks verwendet werden und Diese von jedem halbwegs brauchbarem Bürocomputer ausgelesen werden können.
Das mit den Medien sehe ich auch so, aber ein Problem könnte die Auswertung der Daten, also die Erzeugung von Grafiken zum Unfallhergang werden. Wahrscheinlich kocht jeder Hersteller sein eigenes Daten-Süppchen.
Für den Regelbetrieb sind Zweirichtungsfahrzeuge in Wien ein reiner Luxus. Und man hat zwar mehr Stehplätze, aber dann halt weniger Sitzplätze.
Außerdem: Durch den zweiten Fahrerstand geht Fläche verloren und die Wartung der zusätzlichen Türen kostet auch was. Aber das hatten wir schon einmal und ist hier OT.
Zumindest die E2-Garnituren wurden aus Steuergründen an US-Fonds abgetreten und zurückgeleast; ich weiss nicht, ob das mittlerweile aufgelöst wurde. Wegen der undurchsichtigen Verträge über oft mehrere hundert Seiten, bei denen letztendlich niemand mehr durchblickte (ausser die Finanzgenies im Ressort Brauner) hat die US-Regierung Anfang der 2000er Jahre diese Leasing-Art verboten.
Beim Cross-Border-Leasing hat der Leasinggeber das amerikanische Steuerrecht ausgenutzt und hat den Vorteil mit dem europäischen Leasingnehmer geteilt. Das ist zulasten der amerikanischen Steuerzahler gegangen. https://de.wikipedia.org/wiki/Cross-Border-Leasing#Charakter (https://de.wikipedia.org/wiki/Cross-Border-Leasing#Charakter)
Aber das CBL war nicht Thema der Eingangsfrage von HLS, sondern das Ausborgen zur Abdeckung von vorübergehenden Bedarfen.
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Haben wir in Wien nicht eh "Rent-a-Bim"? 8)
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Haben wir in Wien nicht eh "Rent-a-Bim"? 8)
a. k. a. Warnwestenexpress 8)
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Für den Regelbetrieb sind Zweirichtungsfahrzeuge in Wien ein reiner Luxus. Und man hat zwar mehr Stehplätze, aber dann halt weniger Sitzplätze.
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Und bevor jetzt dann jemand sagt, man soll dann halt eine neue Linie einrichten, wo man die Zweirichtungsfahrzeuge benötigt. Da stelle ich die Frage, mit welchen Fahrzeugen sollen dann die WL diese Linie betrieben, wenn sie dann die Fahrzeuge für die Ersatzlinie von der eigentlichen Linie abzieht.
Mit deinem letzten Satz hast Recht, daher eine normale Linie (also mit Schleifen) und wegen des reduzierten Platzangebot: Da lässt man halt 35 m Zweirichtungsfahrzeuge auf einer Linie fahren, für die kurze ULF ausreichen oder kurze ULF schon grenzwertig sind.