Tramwayforum
Straßenbahn Wien => Allgemeines => Thema gestartet von: U4 am 29. Juli 2020, 17:22:12
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Die Ungewissheit über die Zukunft der Wiener Citybikes hat ein Ende: Die Wiener Linien werden das System übernehmen. Das verkündete Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Mittwoch. Dafür werde ein Vertrag über zehn Jahre Laufzeit vorbereitet.
In rund zwei Monaten – und damit noch vor der Wien-Wahl – soll die Übernahme über die Bühne gehen. Der Vertrag mit den Wiener Linien werde für zehn Jahre abgeschlossen, heißt es vom Bürgermeister. Zu den bestehenden Stationen sollen in den nächsten zwei bis drei Jahren weitere hinzukommen, vor allem in Bezirken, wo es derzeit noch wenig Angebot gibt.
Das Wiener Leihradsystem mit etlichen internationalen Nachahmern gibt es seit 2003 in Wien. Es wird von der Gewista betrieben. In einer ersten Tranche gingen 60 Stationen im innerstädtischen Bereich in Betrieb. Dafür gab es kein Geld von der Stadt, finanziert wurde es durch Sponsoren. Erst ein paar Jahre später – für die zweite Ausbaustufe von noch einmal rund 60 Stationen außerhalb des Gürtels – gab es eine Finanzierungsbeteiligung der Stadt.
An die 120 Citybike-Stationen gibt es derzeit in der Stadt, das Leihradsystem soll ausgebaut werden
Gewista zog sich nach Kosten-Debatte mit Stadt zurück
Die Gewista hatte zuletzt wiederholt betont, die zentralen Stationen aus Kostengründen nicht weiterbetreiben zu können und wollte auch für diese Geld, was allerdings die grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein ablehnte. Also machte das Unternehmen seine Drohung war und sperrte die betreffenden Standorte zu. Hebein kündigte daraufhin an, die Wiener Linien als vorübergehenden Partner gewinnen und das System im kommenden Jahr neu auszuschreiben zu wollen.
Ludwig kam diesem Plan nun zuvor. „Ich habe aus den Medien mitbekommen, dass sich die Frau Vizebürgermeisterin eine Lösung mit den Wiener Linien wünscht. Es hätte nichts dagegen gesprochen, wenn sie diese Lösung herbeigeführt hätte“, richtete der Bürgermeister seiner Stellvertreterin aus. Also habe er eine Entscheidung getroffen: „Wir machen das mit den Wiener Linien“ – und zwar gleich langfristig.
Doch keine geplante Neuausschreibung
„Wenn man einen anderen Weg hätte gehen wollen, hätte man das schon früher machen sollen. Die Gewista hat schon vor längerer Zeit angemeldet, dass sie das nicht kostenlos weiterführen kann“, so der Stadtchef zu Hebeins Ausschreibungsplänen, die nun obsolet sein dürften.
Von den Wiener Linien als künftigen Betreiber wünscht sich Ludwig eine schnelle Wiederinbetriebnahme der jetzt gesperrten Stationen. Die Verkehrsbetriebe sollen aber auch jene Standorte übernehmen, für die es derzeit noch einen aufrechten Vertrag mit dem derzeitigen Betreiber gibt. Ein „Parallelsystem“ mache jedenfalls keinen Sinn.
Die Wiener Linien werden die Citybikes jedenfalls nicht aus eigener Tasche zahlen müssen. Ludwig kündigte eine finanzielle Beteiligung der Stadt an. Genaue Kosten wurden nicht genannt – nur soviel: Mit der Gewista wäre es jetzt um ein paar Hunderttausend Euro machbar gewesen. Angesichts der notwendigen Investitionen etwa in den Ausbau werde die Summe aber etwas darüber liegen.
Grüne erfreut über Umsetzung von „Hebeins Vorschlag“
Die Grünen reklamierten am Mittwoch die von Ludwig präsentierte Lösung für sich – und zeigten sich dabei ordentlich zerknirscht. „Wir haben dem Bürgermeister vor 13 Tagen, am 16. Juli, exakt das vorgeschlagen, er hat darauf nicht reagiert“, ärgerte sich Klubchef David Ellensohn.
Insofern hätte man den Fortbestand der Citybikes sofort haben können, anstatt zwei Wochen vergehen zu lassen: „Aber das hat offenbar nicht in die Wahlkampfstrategie der SPÖ gepasst.“ In der Sache selbst zeigte er sich zufrieden. „Das ist super, dass wir jetzt eine Lösung haben.“ Immerhin habe Hebein die Wiener Linien ja als Partner vorgeschlagen, nachdem es „Wickel in der roten Familie“ gegeben habe. Die SPÖ halte ja 9,9 Prozent Anteile bei der Gewista, wies Ellensohn hin.
Der Vertrag mit den Wiener Linien werde nun für zehn Jahre abgeschlossen, heißt es vom Bürgermeister.
FPÖ und NEOS: Vernünftige Lösung
FPÖ-Klubobmann Anton Mahdalik bezeichnete die angekündigte Übernahme der Citybikes durch die Wiener Linien in einer Aussendung als „einzig vernünftige Lösung“. Immerhin hätten sich die Citybikes als einziges funktionierendes Leihradsystem erwiesen. „Alles andere würde die Klimapolitik der Stadt Wien ad absurdum führen.“ Er hofft nun, dass die Leihräder den Wienern bald wieder wie gewohnt zur Verfügung stehen.
NEOS zeigt sich ebenfalls erfreut über die Rettung des Systems, übt aber Kritik an Ludwig. Dieser könne sich „nach peinlichem Streit als Retter inszenieren“, mokierten sich die Pinken. Klubchef Christoph Wiederkehr unterstrich dabei: „Ein beliebtes Element der Mobilität in dieser Stadt hat sich besseres verdient, als der Spielball für einen unwürdigen Streit zwischen SPÖ und Grünen in der Stadtregierung zu werden.“
ÖVP will Übergangslösung für geschlossene Stationen
Weniger Begeisterung kam bei der ÖVP auf. Verkehrssprecher Manfred Juraczka forderte eine rasche Übergangslösung für die gesperrten Standorte: „Es kann nicht sein, dass die über 60 Verleihstationen, vor allem im Innenstadtbereich, bis in den Herbst hinein geschlossen bleiben.“ Prinzipiell sei eine Lösung für das „peinliche Citybike-Schauspiel“ von Rot-Grün längst überfällig gewesen.
Quelle: wien.orf.at
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Ich halte diese Leihfahrräder für recht sinnlos. Um das Geld sollte man eher Gleisschäden sanieren und die Klimatisierung der A/B in Angriff nehmen.
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Ich halte diese Leihfahrräder für recht sinnlos. Um das Geld sollte man eher Gleisschäden sanieren und die Klimatisierung der A/B in Angriff nehmen.
Ich halte sie für sehr praktisch und finde dafür Kommentare nach dem Motto "Mit dem Geld hätte man auch..." umso sinnloser.
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Ich halte diese Leihfahrräder für recht sinnlos. Um das Geld sollte man eher Gleisschäden sanieren und die Klimatisierung der A/B in Angriff nehmen.
Ich halte sie für sehr praktisch und finde dafür Kommentare nach dem Motto "Mit dem Geld hätte man auch..." umso sinnloser.
Wofür sind diese Dinger praktisch? Von der Haltestelle gelangt man per Fuß zum Endziel und braucht dafür kein Leihfahradsystem. Darüber sind Fahrräder in Städten relativ sinnlos.
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Ich halte diese Leihfahrräder für recht sinnlos. Um das Geld sollte man eher Gleisschäden sanieren und die Klimatisierung der A/B in Angriff nehmen.
Ich halte sie für sehr praktisch und finde dafür Kommentare nach dem Motto "Mit dem Geld hätte man auch..." umso sinnloser.
Wofür sind diese Dinger praktisch? Von der Haltestelle gelangt man per Fuß zum Endziel und braucht dafür kein Leihfahradsystem. Darüber sind Fahrräder in Städten relativ sinnlos.
Offensichtlich bist du kein Radfahrer. Denn das Fahrrad ersetzt oft auch die letzte Etappe, wenn man den Anschluss erlässt hat, oder aber es ist eine Alternative, wenn es eine Störung gibt.
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Ich halte diese Leihfahrräder für recht sinnlos. Um das Geld sollte man eher Gleisschäden sanieren und die Klimatisierung der A/B in Angriff nehmen.
Ich halte sie für sehr praktisch und finde dafür Kommentare nach dem Motto "Mit dem Geld hätte man auch..." umso sinnloser.
Wofür sind diese Dinger praktisch? Von der Haltestelle gelangt man per Fuß zum Endziel und braucht dafür kein Leihfahradsystem. Darüber sind Fahrräder in Städten relativ sinnlos.
Es gibt genug Relationen, wo die Fahrräder durchaus sinnvoll sind. Selbst wenn es dabei um Spaßfahrten zb durch die Prater Hauptalle geht. Ziel soll es sein, möglichst viele Wege abdecken zu können, ohne auf ein eigenes Auto zurückgreifen zu müssen und dieser Weg ist auf jeden Fall kein falscher.
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Sollte die Überschrift nicht lauten "WL müssen Citybikes übernehmen" ?
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Ich halte diese Leihfahrräder für recht sinnlos. Um das Geld sollte man eher Gleisschäden sanieren und die Klimatisierung der A/B in Angriff nehmen.
Ich halte sie für sehr praktisch und finde dafür Kommentare nach dem Motto "Mit dem Geld hätte man auch..." umso sinnloser.
Wofür sind diese Dinger praktisch? Von der Haltestelle gelangt man per Fuß zum Endziel und braucht dafür kein Leihfahradsystem. Darüber sind Fahrräder in Städten relativ sinnlos.
Fahrräder sind natürlich ein ganz normales - und oft auch optimales - Stadtverkehrsmittel. Bekanntlich ist die Fahrradinfrastruktur in Wien leider immer noch an viel zu vielen Stellen äußert mangelhaft und das Fahren oft dadurch unangenehem. Ich bin auch mit einem Citybike schon in die Lobau gefahren als kein eigenes zur Verfügung stand. Das Leihsystem ist für mehr als nur den Weg von einer Haltestelle bis zum Endziel gedacht und darüber hinaus auch bei Touristen beliebt.
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Ich halte diese Leihfahrräder für recht sinnlos. Um das Geld sollte man eher Gleisschäden sanieren und die Klimatisierung der A/B in Angriff nehmen.
Ich halte sie für sehr praktisch und finde dafür Kommentare nach dem Motto "Mit dem Geld hätte man auch..." umso sinnloser.
Wofür sind diese Dinger praktisch? Von der Haltestelle gelangt man per Fuß zum Endziel und braucht dafür kein Leihfahradsystem. Darüber sind Fahrräder in Städten relativ sinnlos.
Wenn sie so sinnlos wären, würde sie auch niemand verwenden. Es gibt auch Wege, die mit dem Fahrrad einfach schneller gehen, weil die öffentlichen Verkehrsmittel zu selten oder nicht in den gewünschten Relationen fahren; ganz besonders am Stadtrand (gut, gerade dort gibt es auch keine Citybikes, aber was nicht ist, kann ja noch werden). Gerade jetzt zu COVID-19-Zeiten sind Fahrräder in der Stadt wichtiger denn je, denn da meiden wohl einige Leute die öffentlichen Verkehrsmittel (aus Angst vor eigener Ansteckung, oder weil sie andere nicht potenziell anstecken wollen, oder weil sie keiner Maskenpflicht unterliegen wollen).
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Fahrräder sind natürlich ein ganz normales - und oft auch optimales - Stadtverkehrsmittel. Bekanntlich ist die Fahrradinfrastruktur in Wien leider immer noch an viel zu vielen Stellen äußert mangelhaft und das Fahren oft dadurch unangenehem.
Die Fahrradinfrastruktur ist in Wien bestens, leider aber versucht die Stadt, die Fahrräder so oft wie möglich von der Fahrbahn zu verbannen. Generell Tempo 30 und Radweg zu Angebotsradwegen für die Hosenscheißer umzuwandeln wäre schon ein Gewinn an Sicherheit nicht nur für Radfahrer, sondern auch für Fußgänger und KFZ-Insassen, weil Unfälle von einem geringeren Tempo ausgehen und damit weniger Energie in dies Unfallgeschehen eingebracht wird. Am Besten, einen kleinen und leichten Einspuranhänger hinten drauf, dann darf man die Radfahranlage benutzen oder einen 1,01 m breiten Anhänger, der zum Befördern des Akkus, mit dem man die Anhängerbeleuchtung speist, dient - dann darf man die Radfahranlage nicht benutzen.
Wie man den Radverkehr in Wien schätzt, zeigt dieses Bild der Kreuzung Leyserstraße#Breitenseerstraße, Blick gegen Westen:
Das Verhalten des Autofahrers an Radfahrerüberfahrten ist im gleichen Paragraphen abgehandelt, wie das Verhalten an Zebrastreifen und bezieht sich auf letzteres. Diese Nachrangtafel an der Radfahrerüberfahrt ist belanglos, weil die Radfahrerüberfahrt nicht unter den § 19 (Vorrang) fällt, der Autofahrer hat jedenfalls auch hier anzuhalten, wenn ein Radfahrer die Radfahrerüberfahrt erkennbar benutzen will und das tut er auch, wenn er vor der Radfahrerüberfahrt steht. Mit der Tafel suggeriere ich dem Autofahrer, dass der Radfahrer ihn passieren lassen muss.
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Die Schwäche vom derzeitigen System ist, dass die Stationen zu 99% dort sind, wo man eh öffentlich gut hinkommt. Somit ist das System keine Ergänzung zum ÖV-Netz sondern ein Parallelsystem.
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Die Schwäche vom derzeitigen System ist, dass die Stationen zu 99% dort sind, wo man eh öffentlich gut hinkommt. Somit ist das System keine Ergänzung zum ÖV-Netz sondern ein Parallelsystem.
In den zentraleren Bereichen Wiens erscheinen mir ÖV-Standorte dennoch sinnvoll, weil sie hinreichend gut kommuniziert werden können - und weit weg von einer ÖV-Station geht da eh nirgends. „Parallelsystem“ ist es nur insoweit, als auch der ÖV ein „Parallelsystem“ zum MIV - oder gerne auch umgekehrt - ist.
Das Problem mit der mangelnden Abdeckung von Randbereichen hat Citybike aber natürlich ebenso wie der ÖV auch (und im übrigen auch die Carsharing-Modelle).
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Natürlich braucht man auch Stationen an ÖV-Standorten, wenn das System die letzte Meile anbieten soll. Aber eben nicht nur.
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Die Problematik liegt am anderen Ende der letzten Meile. Wenn man dort Abstellanlagen errichtet, dann steht dort ein Fahrrad so lange, bis der jenige, der es dort abgestellt hat, wieder weg fährt. Häufiger "Umsatz" wird dort nicht stattfinden.
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Irgendwo in der Pampa meinte ich natürlich nicht. Selbst innerhalb der versorgten Gebiete gibt es Lücken. Und dann noch die Gegenden, wo nur Pimperlbusse bis 20 oder 22 Uhr fahren. Und von den dicht besiedelten Stadtrandgebieten erst gar nicht zu reden.
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Irgendwo in der Pampa meinte ich natürlich nicht. Selbst innerhalb der versorgten Gebiete gibt es Lücken. Und dann noch die Gegenden, wo nur Pimperlbusse bis 20 oder 22 Uhr fahren. Und von den dicht besiedelten Stadtrandgebieten erst gar nicht zu reden.
Da gibt es zahlreiche Lücken wenn man um die Stationen jeweils einen 500m-Radius zieht. Mir ist das vorher eigentlich nie so richtig aufgefallen, dass das Citybike westlich des Gürtels so präsent wäre.
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Da gibt es zahlreiche Lücken wenn man um die Stationen jeweils einen 500m-Radius zieht. Mir ist das vorher eigentlich nie so richtig aufgefallen, dass das Citybike westlich des Gürtels so präsent wäre.
Mir ging es nicht so sehr um die Lücken im Stationsnetz (wobei diese auch nicht fein sein), sondern um die fehlenden Stationen, wo der ÖV nicht oder nur mangelhaft fährt.
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Hatten wir dieses Thema hier bereits?
Die WL suchen einen Subunternehmer für das Citybike:
https://wien.orf.at/stories/3094129/ (https://wien.orf.at/stories/3094129/)
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Vielleicht hätte die Gewista Interesse? >:D
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Nextbike könnte als Subunternehmer vorstellen.
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Ich halte es nach wie vor für eine Mittelverschwendung, dieses System durch die WL zu finanzieren.
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Ich halte es nach wie vor für eine Mittelverschwendung, dieses System durch die WL zu finanzieren.
Finanzieren tut es sowieso die Allgemeinheit, ganz egal, wer den Betreiber spielt (und letztlich nur seinen Namen für die Kostenabrechnung hergibt). Und das ist auch gut so, denn ein funktionierendes Leihradsystem ist eine wertvolle Ergänzung zum ÖV-Netz.
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Ein funktionierendes Leihradsysthem hat es in Wien noch nicht gegeben und wird es auch nicht, denn dafür ist unsere Bevölkerung zu blöd. Guck dir mal die Straßen an! Überall wo sie nicht gebraucht werden kugeln sie herum und dort wo sie gebraucht werden gibt es keine.
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Ein funktionierendes Leihradsysthem hat es in Wien noch nicht gegeben und wird es auch nicht, denn dafür ist unsere Bevölkerung zu blöd. Guck dir mal die Straßen an! Überall wo sie nicht gebraucht werden kugeln sie herum und dort wo sie gebraucht werden gibt es keine.
Ich glaube, du hast die letzten 20 Jahre verschlafen. Was du beschreibst, entspricht dem 2002/03 entschlafenen Vorgänger "Viennabike".