Tramwayforum

Öffentlicher Verkehr national und international => Straßenbahn außerhalb Österreichs => Ukraine => Thema gestartet von: moszkva tér am 26. April 2011, 23:54:22

Titel: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 26. April 2011, 23:54:22
Nun noch ein paar Impressionen aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew.
Inzwischen ist das Netz geteilt, es gibt keine Straßenbahnverbindungen über den Dnipro mehr. Ich war auf der rechten Seite beim Bahnhof und bei der Pl. Kontraktova unterwegs. Leider haben die Ukrainer ein Faible dafür, alle schönen Fotostellen (betrifft nicht nur die Straßenbahn) mit Stadtmöblierung, Werbung oder sonstigem zuzupflastern  :( Wo dann noch immer nichts steht, parken Autos  >:(
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Kiew ist Tatraparadies. Hier die Tatra T3SU:
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Dass die T3 schon ein paar Jahrzehnte am Buckel haben, lässt sich schwer leugnen. Und ich dachte, unsere E1 wären schäbig.
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Dann gibts noch die Tatra KT3UA mit Niederflurmittelteil. Scheinbar geht sowas nur in Wien nicht  :o

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Ein Vollwerbewagen für die Fußball-EM 2012:
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Hier ein Treffen der Generationen
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In der Bahnhofsschleife gehts etwas eng zu:
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Und zum Thema Sandhasen: In Kiew gibts die Hundelady, diese habe ich später ganz woanders noch einmal gesehen.
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Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: HLS am 27. April 2011, 10:49:48
In Kiew scheint die Zeit vor 20-30 Jahren stehn geblieben zu sein. Leider wird auch da wenig Geld in die Hand genommen um die Züge zumindestens optisch in einem guten Zustand zu halten.

Aber trotzdem danke für die Einblicke in eine Stadt die nächstes Jahr die Fußball EM bestreiten wird.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 27. April 2011, 11:19:58
In Kiew scheint die Zeit vor 20-30 Jahren stehn geblieben zu sein. Leider wird auch da wenig Geld in die Hand genommen um die Züge zumindestens optisch in einem guten Zustand zu halten.
Kiew ist ganz schön sauber und ordentlich, es wird viel renoviert und es schaut gar nicht mehr so "ostblockmäßig" aus, wie noch vor 4 Jahren, als ich das letzte Mal dort war. Leider wird aber die Straßenbahn, wie allgemein der ÖV, schwer vernachlässigt.

Zitat
Aber trotzdem danke für die Einblicke in eine Stadt die nächstes Jahr die Fußball EM bestreiten wird.
Hoffentlich geht sichs aus, dass die Stadien rechtzeitig fertig werden.... Aber das Nörgeln war schon immer so (z.B. Olympische Spiele Athen).
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: HLS am 27. April 2011, 11:43:44
Das mit der EM wird schon klappen immer nur optimistisch bleiben.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: 13er am 27. April 2011, 23:35:53
Hehe, das Sprite-Zelt am ersten Bild verleiht fast schon westlichen "Charme".

Aber man muss sagen: Die alten Tatras sind trotz des oft bemitleidenswerten Zustands einfach schöne Fahrzeuge!
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Ferry am 28. April 2011, 13:16:41
Hehe, das Sprite-Zelt am ersten Bild verleiht fast schon westlichen "Charme".

Aber man muss sagen: Die alten Tatras sind trotz des oft bemitleidenswerten Zustands einfach schöne Fahrzeuge!
Findest du? Ich finde sie potthäßlich. Flair haben eigentlich nur die "moderneren", nach 1970 gefertigten Wagen (z.B. die Budapester T5C5). Alles davor kann man vom Aussehen her schmeißen. Aber das ist natürlich Geschmackssache.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 06. Mai 2011, 10:22:53
*Link nachreich*
http://www.mashke.org/kievtram/en/ (http://www.mashke.org/kievtram/en/)
"In Memory of Kiev Trams", Fanseite (englisch) mit viel Historischem und auch aktuellen Details über die Straßenbahn in Kiew. Ein Forum gibts auch (russisch/ukrainisch)  :)
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: 158er am 25. Juli 2011, 09:34:49
Hier (http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?17,5480826) gibt es ein paar Impressionen aus Kiew im Jahr 1981 zu sehen.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 25. Juli 2011, 09:44:06
Hier (http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?17,5480826) gibt es ein paar Impressionen aus Kiew im Jahr 1981 zu sehen.
:up:
Schön zu erkennen auf den ersten Fotos - was hat die Charta von Athen aus den Städten gemacht? Die Fußgänger werden zum Überqueren der Straße in eine Unterführung gezwungen. Gleichzeitig sind die Straßen ohnehin wie leergefegt von Autos.  :(
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: haidi am 25. Juli 2011, 12:03:16
Was ist die Charta von Athen?

Hannes
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: 13er am 25. Juli 2011, 12:45:19
Was ist die Charta von Athen?
http://tinyurl.com/3hs5fyk (http://tinyurl.com/3hs5fyk) :D
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: haidi am 25. Juli 2011, 14:36:16
Was ist die Charta von Athen?
http://tinyurl.com/3hs5fyk (http://tinyurl.com/3hs5fyk) :D

Des hätt i selber können - da hätt ich mir nicht die Mühe des Fragens machen müssen:)

Hannes
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: 95B am 25. Juli 2011, 15:13:39
Des hätt i selber können - da hätt ich mir nicht die Mühe des Fragens machen müssen:)
Ja, was willst du dann auf deine Frage für eine Antwort haben? (Sag jetzt nicht: MAOAM!) ;)
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: 158er am 25. Juli 2011, 15:27:22
Diese fußgängerfeindlichen Maßnahmen wurden ja bei uns glücklicherweise in den letzten fünfzehn Jahren nahezu komplett entfernt. Im Osten haben sie sich aber noch gut erhalten, bei jüngsten Besuchen in polnischen Städten (Poznan, Warszawa, Katowice/Oberschlesien) war ich über die mannigfaltigen Blockaden für Fußgänger erstaunt. Sogar Haltestellen in der ärgsten Pampa sind von Leitschienen umschlossen und nur durch die Unterführung zu erreichen.  :down:
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: coolharry am 25. Juli 2011, 16:04:26
Schön zu erkennen auf den ersten Fotos - was hat die Charta von Athen aus den Städten gemacht? Die Fußgänger werden zum Überqueren der Straße in eine Unterführung gezwungen. Gleichzeitig sind die Straßen ohnehin wie leergefegt von Autos.  :(

Für diesen Käse habens auch noch ne Charta gebraucht? Breite Straßen wären mir jetzt auch ohne was eingefallen. Und das man heutzutage nicht mehr so baut wie in den 60gern ist gut aber so schmale Gässchen wie im Mittelalter baut heut hoffentlich ja auch keiner mehr. Der Rest ist ja nur eine falsche Interpretation des Urbanen Lebens.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 25. Juli 2011, 17:30:28
Für diesen Käse habens auch noch ne Charta gebraucht? Breite Straßen wären mir jetzt auch ohne was eingefallen. Und das man heutzutage nicht mehr so baut wie in den 60gern ist gut aber so schmale Gässchen wie im Mittelalter baut heut hoffentlich ja auch keiner mehr. Der Rest ist ja nur eine falsche Interpretation des Urbanen Lebens.

http://de.wikipedia.org/wiki/Charta_von_Athen_%28CIAM%29 (http://de.wikipedia.org/wiki/Charta_von_Athen_%28CIAM%29)

Die Charta von Athen wurde 1933 verabschiedet. Sie sieht u.A. die funktionale Entmischung der Städte und deren automobilgerechten Ausbau vor. Das ganze zu einer Zeit, als die Massenmotorisierung zwar in Amerika schon begonnen hat, in Europa aber noch weit entfernt war.
Anno 33 war ein privater PKW ungefähr so wie heute ein Privathelikopter.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Konstal 105Na am 25. Juli 2011, 21:20:23
Im Osten haben sie sich aber noch gut erhalten, bei jüngsten Besuchen in polnischen Städten (Poznan, Warszawa, Katowice/Oberschlesien) war ich über die mannigfaltigen Blockaden für Fußgänger erstaunt.

Zum Teil vermitteln sie auch noch den "Charme des Kommunismus".  :-\

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Oben die Seite mit Geschäften.

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Und hier ohne Geschäfte. Die Unterführung befindet sich unter der Haltestelle Rondo Czyżyńskie in Nowa Huta.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 29. Oktober 2011, 18:19:19
Heute habe ich einen längeren Zwischenstopp am Flughafen Kiew für einen Ausflug in die Stadt nutzen können. Diesmal habe ich mir die Stadt auf der linken Seite des Dnipro angesehen und bin auch ausgiebig mit der Straßenbahn spazieren gefahren.

Nun sitze ich am Flughafen Boryspil und habe noch etwas Zeit, bis das Boarding beginnt, und bequemerweise gibts gratis WLAN.  :up:
Die Fotos muss ich nachbearbeiten und sehen, das werde ich Montag machen. Deswegen gibts jetzt nur einen kleinen Teaser.

Mir ist in Kiew was aufgefallen, was mich etwas irritiert hat, und was ich vorher noch nie gesehen habe - schon gar nicht in diesem Ausmaß. Können mir vielleicht die Alten Hasen im Forum da weiterhelfen?

Die gesamten Bahnkörper sind mit einer seltsamen öligen Masse überzogen, die ziemlich genau mittig zwischen den Schienen liegt. Es ist ein Doppelwulst, einige mm erhaben und einige cm breit. Am Anfang dachte ich, man hat da drüberasphaltiert, um die Betonplatten zu fixieren. Dann ist mir aber aufgefallen, dass auch bei einem Gleisbett aus Schotter diese Masse drüberliegt.

Meine Theorie ist, dass aus den Straßenbahnen Öl oder eine sonstige Substanz tropft, und zwar in ziemlichen Ausmaßen, die dann den Staub und den Dreck sozusagen makadamisiert. Bei Strecken, die stärker befahren sind, ist von dieser Substanz auch deutlich mehr zu sehen als auf schwächer befahrenen Strecken. Kreuzt eine Straße die Gleise, ist dort, wo Autos drüberfahren, diese Substanz auch nicht vorhanden. Diese zwei Ölstreifen sind genau unter dem Puffer der Tatras, vielleicht kommen sie von dort. Wo es aber viel davon gibt, sind sie aber ganz über die Gleismitte ausgebreitet.  :o

Was mMn gegen Öl spricht: Wenn man draufsteigt, ist es nicht rutschig.

Ohne weiteres Geschwafel, hier die Fotos, ich freue mich über eure Theorien dazu. Mehr Fotos, und auch nicht so trockene wie jetzt, gibts dann Montag oder Dienstag.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: haidi am 29. Oktober 2011, 21:30:23
Schau dir die alten Fotos im Thread über Rudolfsheim (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=1697.msg27772#msg27772) an - da scheint ein ähnliches Phänomen (nur nicht so stark) sichtbar sein

Hannes
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: hema am 30. Oktober 2011, 00:24:08
Schaut ja fast wie die vom Hydraulik-Öl versauten ULF-Strecken aus!  :o
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: KSW am 30. Oktober 2011, 01:32:32
Das gab´s früher auch in Graz zu Hauf, vor allem an Endstationen und Haltestellen, die häufig von 260er angefahren wurden - es war wie vermutet Schmieröl, das zusammen mit Staub richtig zu einer Art Gussasphalt wurde.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 30. Oktober 2011, 08:52:37
Das gab´s früher auch in Graz zu Hauf, vor allem an Endstationen und Haltestellen, die häufig von 260er angefahren wurden - es war wie vermutet Schmieröl, das zusammen mit Staub richtig zu einer Art Gussasphalt wurde.

Aber solche Mengen? Das schaut ja aus, als würden im Kiewer Straßenbahnnetz täglich hunderte Liter Schmieröl austreten.  :o
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: 95B am 30. Oktober 2011, 09:49:14
Aber solche Mengen? Das schaut ja aus, als würden im Kiewer Straßenbahnnetz täglich hunderte Liter Schmieröl austreten.  :o
Über Jahre hinweg kommt da schon was zusammen. Wenn man nun davon ausgeht, dass das Wagenmaterial dort in einem nicht so guten Zustand ist und (demzufolge) häufiger geschmiert wird, dann tropft natürlich auch mehr davon heraus (bzw. wird durch schlechte Gleislage regelrecht herausgeschüttelt).
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: W_E_St am 30. Oktober 2011, 10:13:13
Die offenen Wagen in Wien "streuen" wenn mich nicht alles täuscht auch ganz gute Mengen Getriebeöl aus, fällt nur aufgrund deren geringer Anzahl nicht mehr sonderlich auf.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Revisor am 30. Oktober 2011, 11:48:19
Die offenen Wagen in Wien "streuen" wenn mich nicht alles täuscht auch ganz gute Mengen Getriebeöl aus, fällt nur aufgrund deren geringer Anzahl nicht mehr sonderlich auf.

Die C1 konnten das auch ganz gut . . .
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: 95B am 30. Oktober 2011, 20:38:57
Die offenen Wagen in Wien "streuen" wenn mich nicht alles täuscht auch ganz gute Mengen Getriebeöl aus, fällt nur aufgrund deren geringer Anzahl nicht mehr sonderlich auf.
Als noch F fuhren, konnte man in den von ihnen häufig frequentierten Schleifen auch deutliche "Standspuren" sehen.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 31. Oktober 2011, 10:55:45
Hier, wie versprochen, die Reportage aus Kiew. Es ist recht umfangreich geworden, daher gibts zwei Teile.

Kiew besteht aus zwei voneinander unabhängigen Subnetzen, seit im Jahr 2004 die Strecke über die Patona Mist abgebrochen wurde. Dieses Mal habe ich also einige Stunden Zeit gehabt, um die Bezirke Darnytsja und Desna auf der linken Seite des Dnipro abzugrasen. Diese beiden Bezirke sind im Gegensatz zum rechten Ufer, wo sich die Altstadt befindet und eine ca. 100 m hohe Flussterrasse das Stadtbild prägt, komplett flach und praktisch ausschließlich mit großen Wohnblocks, erbaut großteils zwischen 1945 und heute, bebaut. Die Wohnbauten wirken sehr grandios, die Grünraumgestaltung dazwischen sehr großzügig und einladend. Immer wieder sind die Wohnsiedlungen durch kleine Industriegebiete unterbrochen.

Das Wagenmaterial auf der linken Flussseite unterscheidet sich kaum von der rechten Seite, Tatra T3SU und Tatra T6B5 teilen sich die Last ca. 50/50. T3 kommen solo und im Duo vor, T6 kamen mir ausschließlich in Doppeltraktion unter. Obwohl die beiden Modelle zwei unterschiedliche Generationen vertreten - die T3 wurden ab den 1960ern geliefert, die T6 ab 1985 - sind beide in einem ähnlich erbärmlichen Zustand. Den Generationenunterschied kann man praktisch nur am Design erkennen, der kantige T6 wirkt irgendwie moderner als der rundliche T3.

Der Tatra T6, ab 1985 ausgeliefert, wurde für seine Zeit als sehr modern angesehen, er sollte eine "neue Ära" der Kiewer Straßenbahn einläuten. Deshalb wurden die Wagennummern wieder von Null an vergeben, der erste Wagen erhielt die Betriebsnummer 001. Die geplante Flottenerneuerung endete jedoch nach 1989, da dann die Sowjetunion dieTschechoslowakischen Tatrawerke in harter Währung bezahlen musste. Die letzten Wagen wurden 1991 ausgeliefert; zwei Lizenzbauten von Yuzhmash Dnipropetrovsk wurden noch 1994 eingeflottet.

Nun zu den Fotos mit Erklärungen:

Meine Spazierfahrt begann im Süden bei der Metrostation Poznjaki, ein Doppel-T3 kommt gerade aus dem Petra Hrihorenka Prospekt zur Endstelle:
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Es folgt ein Solo-T3 an derselben Stelle. Links von ihm werden lebende Fische direkt aus dem Tankwagen verkauft.
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Auf der Vulytsya Anny Akhmatovoi treffen sich zwei T6-Gespanne bei der Haltestelle Vulytsya Drahomanova:
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Ebenfalls auf der Anna-Achmatova-Straße habe ich dieses T3-Gespann aufgenommen, inmitten des Kharkivs'kiy Masiv.
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Ins hiesige Trallebus-Pub habe ich es leider nicht geschafft. Nett war ein LKW-Fahrer, der extra gewartet hat, bis ich mein Foto geschossen habe.  :up:
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Das Zentrum des Kharkivskiy Masiv bildet ein riesiger Kreisverkehr mit einer komplexen Fußgängerunterführung an der Kreuzung Anny Akhmatovoi/Revutskoho/Trostyanets'ka, die Wiese wird von streundenden Hunden bevölkert, die sich wohl bald ein wärmeres Platzerl suchen müssen:
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Hier kommen heimatliche Gefühle auf. Wie würde es wohl ausschauen, wenn der 26er-Neu durchs Quadenviertel mit Second-Hand-Tatras befahren werden würde?
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Im Inneren eines T6 - diese haben, im Gegensatz zu den T3, sogar Stationsansagen. Sie sagen die gesamte Litanei durch, die man auch aus der Metro kennt: "Vorsicht, Türen schließen - nächste Haltestelle xxx". Bei Einziehfahrten wird an alle Ansagen noch "dieser Zug fährt ins Depot" angehängt:
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Türstörungsaufkleber sind nicht stark genug. Damit die Tür während der Fahrt nicht nach innen aufspringt, nimmt man einfach das nächstbeste Holzbrett:
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Nahe des Bahnhofes Darnytsya - nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Metrostation, die gute 5 km davon entfernt liegt - habe ich die örtliche Grafittikunst recht stimmungsvoll dokumentiert:
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Die Bim überquert die Bahnlinie im Zuge des Kharkivs'ke Shose eingleisig, sonst wäre auf der Brücke nicht genug Platz für sechs Fahrspuren - leider habe ich von dort kein brauchbares Foto.

Der Bul'var Yaroslava Hashenka ist hauptsächlich eine Stromautobahn:
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Und der echte Star dieses Fotos ist natürlich der T3 in Doppeltraktion  ;)
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Сiхтунк Werbewagen: 5612 wirbt für den Terminal Aquapark:
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Als Beispiel für den eher bescheidenen Zustand der Gleise noch die Weiche am Leninhrads'ka Ploshcha:
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Fortsetzung folgt in Kürze...
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: E2 am 31. Oktober 2011, 11:19:31
Zitat
Als Beispiel für den eher bescheidenen Zustand der Gleise noch die Weiche am Leninhrads'ka Ploshcha:
Na Prost Mahlzeit. Vmax =???
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 31. Oktober 2011, 11:30:35
Zweiter Teil:

Nachdem ich beim Mäcki am Leninhrads'ka Ploshcha, Zentrum des Stadtteiles Sotsmisto, eine kurze Kaffeepause eingelegt hatte, führte mich mein Weg am Darnyts'ke Depo vorbei. Das spielt wirklich alle Stückeln, Arbeitswagen, ausgebandelte Straßenbahnen, eine Waschanlage usw. Leider hirschen überall Securityheinis herum, deswegen habe ich mich mit dem Fotographieren etwas zurückgehalten. Im günstigsten Falle hätte ich mich nur zurechtweisen lassen müssen, aber wer weiß ob sie nicht gleich die Polizei holen. Lieber nix riskieren.
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Gleich beim Depot biegt die Straßenbahn aus der Vulytsya Pavla Usenka nach Norden in einen eigenen Gleiskörper ein, der ca. 100 m westlich parallel zur Straße der Roten Armee (Vulytsya Chervonohvardiys'ka) verläuft.
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Sie führt dort durch ein undefinierbares Gewerbemischgebiet. Ein Doppel-T6 trifft sich mit dem bereits vorher gesehenen Akvapark-Werbewagen. Zu Fuß gehen ist zwar nicht ausdrücklich verboten, aber irgendwie auch nicht erlaubt, wie mir scheint. Daher habe ich die nächste Straßenbahn bestiegen und bin einige km nach Norden getuckert.
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An der Mykoly Zakrevs'koho Vulytsya fährt die Straßenbahn an diesem schönen Stück vorbei.
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Der Führerstand eines T6, fotographiert vom ersten Wagen aus - da wurde ich von der Schaffnerin zurechtgewiesen, dass fotographieren verboten ist. Der Seilzug, der ausschaut wie eine Toilettenspülung, ist das die Glocke?
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Nahe der nördlichen Endstation der Linie 28 im Stadtteil Troyeshchyna an der Vulytsya Myloslavs'ka befindet sich die nördliche Endstelle der geplanten Metrolinie "Livoberezhna" - die "Linksufer Linie" soll die Express-Straßenbahn im Stadtteil Troyeshchyna übernehmen. Diese Expresslinie ist komplett kreuzungsfrei gebaut. Derzeitiges Problem: Die Metro ist noch nicht fertig, die Straßenbahn fährt aber nicht mehr. Bautätigkeiten hätte ich auch keine beobachten können.
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Das Gelände wird als wilder Marktplatz zwischengenutzt. Da es von der Entfernung so aussah, als ob die Menschen warten, habe ich ebenfalls gewartet, um eine Straßenbahn in der Schleife zu erlegen. Nachdem ca. 10 min nichts gekommen ist, habe ich einen Passanten gefragt, ob da was fährt. Freudige Antwort: Ja, da kommt eine Metro her! Nachfragen: Aber fährt da jetzt was? Nein, derzeit nicht.  :(
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Es gibt von dieser Expresslinie auch ein Verbindungsgleis zur Linie 28, vielleicht das beste Gleis in ganz Kiew, auch wenn man in die Bastelkiste gegriffen hat. Eine Schiene Rille, eine Vignol - was halt grad so rumliegt wird verbaut.
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Also musste ich wieder mit der Linie 28 retour - hat sich aber ausgezahlt, da ich damit einen T3 mit Holzbänken bekommen habe. Ist das die Originalbestuhlung? Mir tut der Hintern jedenfalls jetzt noch weh.
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Dann kam ich zur Metrostation Chernihivs'ka, wo ich noch schnell einen Doppel-T6 erlegt habe, bevor ich die Metro zum Bahnhof genommen habe.
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Zum Abschied noch ein paar Bilder aus der Metro:
Das ist die Station Arsenal'na (http://en.wikipedia.org/wiki/Arsenalna):
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Die Gleise liegen 105,5 m unter der Erdoberfläche, das macht sie zur tiefstgelegenen U-Bahn-Station weltweit.
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Es folgt noch eine etwas trockene Dokumentation der Fahrgastinfo im nächsten Thread.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 31. Oktober 2011, 11:51:59
Und jetzt noch Fahrgastinfo:
Die Stationsdurchsagen beim T6 habe ich vorher schon erwähnt.

Hier noch eine Stationstafel - Hinweis und Fahrplan in einem:
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Angezeigt wird der Name der Station - hier der Bul'var Volodymyra Vysots'koho. Den habe ich gewählt, weil ich zufällig dort war. Aber auch, weil die Straße nach dem grandiosen Russischen Chansonier Vladimir Vysotskiy benannt ist, dessen Lieder ich sehr schätze  :)

Darunter steht, handgeschrieben, welche Linien halten und welchen Intervall sie fahren. Erster und letzter Zug sind ebenfalls aufgeführt. Aufgegliedert nach Wochentag und Sonntag und nach Tageszeiten. Allerdings werde ich dabei nicht ganz schlau: Wochentags steht bei der Linie 28 im Zeitraum 10-16 Uhr der Wert "8-17". Kann es sein, dass es sich dabei um einen Intervall von alle 8-17 min handelt???

Interessant auch, dass Tramway als Tr. abgekürzt wird. Die Abkürzung könnte ja auch Trolleybus bedeuten - der wird aber nur als T abgekürzt.

Die Außenanzeige der Linie mit Fahrtroute. Die linke Seite der Routentafel ist abgedeckt...
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... bei Einziehern wird die Abdeckung von der Schaffnerin händisch verschoben, dann schaut das so aus:
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Keine Liniennummer, einzige Angabe: "Ins Depot". Unmissverständlich und praktisch, funktioniert aber nur, wenns nur ein einziges Depot gibt, und es, wie in Kiew, auch nur einen Weg dorthin gibt. Das Netz auf der linken Seite des Dnipro ist nämlich eine Nord-Süd-Magistrale mit einigen Zweigstrecken, das Depot befindet sich ziemlich genau im Zentrum.
In Wien stelle ich mir das nett vor, wenn am Höchstädtplatz eine Straßenbahn kommt, die als Zielanzeige nur "Betriebsbahnhof" hat - der Zug könnte dann nach Floridsdorf, in die Brigittenau oder gar nach Ottakring fahren.

Übrigens ist mir aufgefallen, dass nach Ende der Morgen-HVZ alle Züge "ins Depot" gefahren sind - Scheinbar ist es üblich, dass ein Fahrer immer denselben Wagen hat und Fahrerwechsel nicht vorkommen. Bei Schichtwechsel wird also der Auslauf komplett getauscht.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Konstal 105Na am 31. Oktober 2011, 20:39:42
Und jetzt noch Fahrgastinfo:
Die Stationsdurchsagen beim T6 habe ich vorher schon erwähnt.


Wird nicht bei der Metro bei jeder zweiten/dritten Haltestelle kurz vor dem Abfahren etwas durchgesagt wie "Sehr geehrte Fahrgäste" [dann etwas, das ich nicht verstehe] und etwas wie "denn das ist gefährlich"?

Hier noch eine Stationstafel - Hinweis und Fahrplan in einem:
(Dateianhang Link)

Ich glaube, in Odessa und Lemberg sieht es genauso aus. Womöglich ist das überhaupt in der Ukraine überall bzw. in größeren Städten so. Auch Trolley- und Stadtbusse haben so den Fahrplan kenntlich gemacht.


Darunter steht, handgeschrieben, welche Linien halten und welchen Intervall sie fahren.

Ist das wirlich hangeschrieben?



Erster und letzter Zug sind ebenfalls aufgeführt. Aufgegliedert nach Wochentag und Sonntag und nach Tageszeiten. Allerdings werde ich dabei nicht ganz schlau: Wochentags steht bei der Linie 28 im Zeitraum 10-16 Uhr der Wert "8-17". Kann es sein, dass es sich dabei um einen Intervall von alle 8-17 min handelt???

Ich habe es bei meinen Aufenthalten in der Ukraine jedenfalls immer so interpretiert.


Keine Liniennummer, einzige Angabe: "Ins Depot". Unmissverständlich und praktisch


Irgendwo hier im Forum habe ich einmal ein Foto aus Ungarn gesehen, wo jemand meinte auch hier heißt der Zieltext "In den Betriebsbahnhof". Auch in Polen gibt es heute noch Betriebe wo einziehende Züge "DO ZAJEZDNI" (zu deutsch "In den Betriebsbahnhof") als Zieltext verwenden.





Übrigens ist mir aufgefallen, dass nach Ende der Morgen-HVZ alle Züge "ins Depot" gefahren sind - Scheinbar ist es üblich, dass ein Fahrer immer denselben Wagen hat und Fahrerwechsel nicht vorkommen.

So wie du das über Tbilisi auch erzählt hast. Dürfte in der UdSSR üblich gewesen sein.

Der Seilzug, der ausschaut wie eine Toilettenspülung, ist das die Glocke?
(Dateianhang Link)

Ich hätte gesagt, das ist die Bügelleine. Ich nehme an, die Tatras in Kiew haben ebenfalls die für sie typischen Rasselglocken und die werden glaube ich per Knopfdruck betätigt.

Ansonsten sehr schöne Bilder, danke!  :up:
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: hema am 31. Oktober 2011, 22:06:39

In Wien stelle ich mir das nett vor, wenn am Höchstädtplatz eine Straßenbahn kommt, die als Zielanzeige nur "Betriebsbahnhof" hat . . . .
In den 70ern hat man das einmal versucht, da stand auf dem Zielschild nur "Einziehfahrt". Kurz später musste der dafür verantwortliche Herr aber zur Kenntnis nehmen, dass in der StrabVO57 für Straßenbahnzüge eine Fahrzielangabe festgeschrieben stand, nur "Sonderwagen " und "Schulwagen" waren Ausnahmen. Da wurde dann unter das Wort Einziehfahrt nachträglich klein "Betriebsbahnhof Brigittenau" usw. druntergeschrieben. Etliche dieser Tafeln sind heute noch (fallweise) in Verwendung.


Später wurde dann eine Auflage Tafeln gefertigt, wo das umgekehrt ist, oben groß der Bahnhof und drunter klein "Einziehfahrt". Auch die sind noch häufig zu sehen.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 01. November 2011, 07:27:16
Wird nicht bei der Metro bei jeder zweiten/dritten Haltestelle kurz vor dem Abfahren etwas durchgesagt wie "Sehr geehrte Fahrgäste" [dann etwas, das ich nicht verstehe] und etwas wie "denn das ist gefährlich"?
In der Metro gibts auch immer wieder Durchsagen, wenn er in die Haltestelle einfährt "Station xxx - Sehr geehrte Fahrgäste, wenn Sie aussteigen, vergessen Sie bitte nicht ihre Sachen." - einerseits nett gemeint, andererseits auch vor dem Hintergrund, dass herrenlose Gepäckstücke einen Terroralarm auslösen können.

Wenn er abfährt, habe ich in auch schon gehört "Sehr geehrte Fahrgäste, seien Sie nett und höflich und überlassen Sie die Sitzplätze Leuten fortgeschrittenen Alters, Invaliden, Leuten mit Kindern und schwangeren Frauen".

Interessant ist, dass die Litanei in allen osteuropäischen Ländern ident ist, nur eben in Landessprache gesprochen. Nur in Prag wird statt "Vorsicht" eine konkrete Anweisung gegeben. Beenden Sie bitte das Aus- und Einsteigen,... - das legendäre "Ukončete, prosím, výstup a nástup, dveře se zavírají".

Eine Warnung wegen "gefährlich" wäre mir noch nicht untergekommen.

Hier noch eine Stationstafel - Hinweis und Fahrplan in einem:

Ich glaube, in Odessa und Lemberg sieht es genauso aus. Womöglich ist das überhaupt in der Ukraine überall bzw. in größeren Städten so. Auch Trolley- und Stadtbusse haben so den Fahrplan kenntlich gemacht.
Auch in Russland sieht es genauso aus. Auch in Georgien, nur dort gibts keine Haltestellennamen und Stationsnamen. Auch haben die Verkehrsmittel alle idente Taferln, nur das Piktogramm ist unterschiedlich.

Zitat
Darunter steht, handgeschrieben, welche Linien halten und welchen Intervall sie fahren.

Ist das wirlich hangeschrieben?
Es ist nicht aufgedruckt und nicht aufgeklebt. Es sieht so aus wie mit einem weißen Lackstift geschrieben, den man bei Bedarf (z.B. Fahrplanwechsel) mit Alkohol abwaschen kann. Bei dieser Tafel wurde das ja auch rudimentär gemacht, offensichtlich wurde eine Linie eingestellt.

Zitat
Der Seilzug, der ausschaut wie eine Toilettenspülung, ist das die Glocke?
(Dateianhang Link)

Ich hätte gesagt, das ist die Bügelleine. Ich nehme an, die Tatras in Kiew haben ebenfalls die für sie typischen Rasselglocken und die werden glaube ich per Knopfdruck betätigt.
Danke für den Hinweis. Straßenbahntechnisch bin ich nicht so firm, ich fahre nur gerne mit.

Zitat
Ansonsten sehr schöne Bilder, danke!  :up:

Danke fürs Kompliment!


In Wien stelle ich mir das nett vor, wenn am Höchstädtplatz eine Straßenbahn kommt, die als Zielanzeige nur "Betriebsbahnhof" hat . . . .
In den 70ern hat man das einmal versucht, da stand auf dem Zielschild nur "Einziehfahrt". Kurz später musste der dafür verantwortliche Herr aber zur Kenntnis nehmen, dass in der StrabVO57 für Straßenbahnzüge eine Fahrzielangabe festgeschrieben stand, nur "Sonderwagen " und "Schulwagen" waren Ausnahmen. ...

Wie gesagt, wenns nur einen einzigen Betriebsbahnhof in der Stadt gäbe, wäre es eine valide Zielanzeige. Aber so...
In Wien ist aber die Zielangabe immer noch ambivalent. Der blaue 9er von Gersthof hat z.B. als Zielanzeige "Betriebsbahnhof Rudolfsheim" - das legt dem Durchschnittsfahrgast (= alle, die nicht hier im Forum sind) nahe, dass der Wagen nicht mehr die ganze Strecke fährt. Was er aber tut, da er ja ganz normal bis Westbahnhof fährt und erst von dort eingezogen wird. Was wäre es für ein großes Problem, mit normalem Zieltext zu fahren, und erst bei der Märzstraße umzusignalisieren?
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: haidi am 01. November 2011, 09:53:54
Wie gesagt, wenns nur einen einzigen Betriebsbahnhof in der Stadt gäbe, wäre es eine valide Zielanzeige. Aber so...
In Wien ist aber die Zielangabe immer noch ambivalent. Der blaue 9er von Gersthof hat z.B. als Zielanzeige "Betriebsbahnhof Rudolfsheim" - das legt dem Durchschnittsfahrgast (= alle, die nicht hier im Forum sind) nahe, dass der Wagen nicht mehr die ganze Strecke fährt. Was er aber tut, da er ja ganz normal bis Westbahnhof fährt und erst von dort eingezogen wird. Was wäre es für ein großes Problem, mit normalem Zieltext zu fahren, und erst bei der Märzstraße umzusignalisieren?

Was ist mit
Rudolfsheim
über Westbahnhof

letzteres in 2. Zeile, wenn notwendig in Laufschrift.

Hannes
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Konstal 105Na am 01. November 2011, 12:13:14
Interessant ist, dass die Litanei in allen osteuropäischen Ländern ident ist, nur eben in Landessprache gesprochen. Nur in Prag wird statt "Vorsicht" eine konkrete Anweisung gegeben. Beenden Sie bitte das Aus- und Einsteigen,... - das legendäre "Ukončete, prosím, výstup a nástup, dveře se zavírají".

In Warschau wird nur durch Warntöne gewarnt, angesagt wird nur "Nächste Station XY" wie hier ersichtlich:

metro in Warsaw (http://www.youtube.com/watch?v=kXOZR2bMm3E#)

Eine Warnung wegen "gefährlich" wäre mir noch nicht untergekommen.

Dann habe ich das wohl missverstanden, habe jetzt auch bei den Youtubevideos nichts gefunden, was sich danach anhören würde.

Auch in Russland sieht es genauso aus. Auch in Georgien, nur dort gibts keine Haltestellennamen und Stationsnamen.


Dürfte wohl in den Ex-Sowjetrepubliken so sein.

Auch haben die Verkehrsmittel alle idente Taferln, nur das Piktogramm ist unterschiedlich.


Das dürfte in allen Ex-Ostblockstaaten so sein. Wobei ich von Polen weiß, dass bis Ende der 80er Haltestellentafeln ohne Piktogrammen verwendet wurden. Für Autobushaltestellen waren es runde Tafeln mit einem A, für die Straßenbahnhaltestellen runde Tafeln mit einem T (für Tramwaj).

Danke für den Hinweis. Straßenbahntechnisch bin ich nicht so firm, ich fahre nur gerne mit.

Geht mir ähnlich.  ;)
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Ferry am 02. November 2011, 16:49:17

Das Wagenmaterial auf der linken Flussseite unterscheidet sich kaum von der rechten Seite, Tatra T3SU und Tatra T6B5 teilen sich die Last ca. 50/50.
Interessant. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die T3SU sich von den sonstigen T3 dadurch unterschieden haben, dass sie keine Mitteltüre hatten. Das scheint aber sichtlich nicht gestimmt zu haben, zumindest nicht für Kiew.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Konstal 105Na am 02. November 2011, 18:36:40

Das Wagenmaterial auf der linken Flussseite unterscheidet sich kaum von der rechten Seite, Tatra T3SU und Tatra T6B5 teilen sich die Last ca. 50/50.
Interessant. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die T3SU sich von den sonstigen T3 dadurch unterschieden haben, dass sie keine Mitteltüre hatten. Das scheint aber sichtlich nicht gestimmt zu haben, zumindest nicht für Kiew.

Das könnte schon stimmen. User moszkva tér hat doch einmal einen Filmausschnitt gepostet, wo man einen T3SU sieht, der keine mittlere Tür hat, jedoch ist das Video nicht mehr verfügbar.  :-\ Ob das aber Kiew oder eine andere Stadt in der UdSSR war, weiß ich jetzt nicht mehr.

Kleiner Nachtrag: lt. Wikipedia verfügten anfangs sowohl die T2SU, als auch die T3SU über nur zwei Türen. http://de.wikipedia.org/wiki/Tatra_T3#T3SU (http://de.wikipedia.org/wiki/Tatra_T3#T3SU)
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 03. November 2011, 07:24:26

Das Wagenmaterial auf der linken Flussseite unterscheidet sich kaum von der rechten Seite, Tatra T3SU und Tatra T6B5 teilen sich die Last ca. 50/50.
Interessant. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die T3SU sich von den sonstigen T3 dadurch unterschieden haben, dass sie keine Mitteltüre hatten. Das scheint aber sichtlich nicht gestimmt zu haben, zumindest nicht für Kiew.

Das könnte schon stimmen. User moszkva tér hat doch einmal einen Filmausschnitt gepostet, wo man einen T3SU sieht, der keine mittlere Tür hat, jedoch ist das Video nicht mehr verfügbar.  :-\ Ob das aber Kiew oder eine andere Stadt in der UdSSR war, weiß ich jetzt nicht mehr.

Kleiner Nachtrag: lt. Wikipedia verfügten anfangs sowohl die T2SU, als auch die T3SU über nur zwei Türen. http://de.wikipedia.org/wiki/Tatra_T3#T3SU (http://de.wikipedia.org/wiki/Tatra_T3#T3SU)

Der Filmausschnitt wurde in Odessa gemacht.

Die T3 wurden Anfangs tatsächlich nur mit zwei Türen hergestellt, ab 1974 auf Kundenwunsch auch mit drei Türen.
Die T3SU wurden speziell für die Sowjetunion produziert, die Unterschiede dürften aber, abgesehen von den 1520mm-Drehgestellen, die ja auch nicht überall gebraucht wurden (Lemberg - Meterspur) nur kosmetisch gewesen sein.

Eine interessante Seite über die T3 und alle Derivate gibts hier:
http://www.strassenbahnen-online.de/tatra/t3/index.html#T3SU (http://www.strassenbahnen-online.de/tatra/t3/index.html#T3SU) - Folgendes Zitat ist von dieser Seite

Zitat
T3SU
Nach dem erfolgreichen Export des T2SU für die UdSSR wurde auch ein langfristiger Vertrag über die Lieferung von T3SU abgeschlossen. Die ersten Wagen wurden 1963 nach Moskau geliefert und danach in weitere 33 Städte der UdSSR.
Bis 1976 wurden die Wagen in der Ausführung mit 2 Türen, dann auf Kundenwunsch mit 3 Türen ausgeliefert. Ebenso wie der Vorgängertyp T2SU erhielt der T3SU eine geschlossene Triebfahrzeugführerkabine. Die elektrische Ausrüstung wurde je nach Lieferort der extremen Witterungsbedingungen angepaßt.
In der Straßenbahngeschichte sind die T3SU die mit der größten Stückzahl (11368 !) gebauten Triebwagen. Jedoch hat dieser Rekord auch seine Schattenseite. Die UdSSR als Hauptabnehmer der Produktion der Tatra-Werke bestand zu lange auf die Lieferung eines unveränderten Typs, so daß sich die Entwicklung der neuen Straßenbahnserie T5 stark verzögerte.

i.e. kalter sibirischer Winter - Brrr! 8)

Hmm - das erinnert mich irgendwie an Wien - die DÜWAGs waren ja auch jahrzehntelang eine Bank in Wien, in diversen Ausführungen. Sodass man sich Ende der 70er-Jahre nicht für ein neues, modernes Modell entschied, sondern lieber den E(1) als E2 wieder aufgewärmt hat, mit einem etwas zeitgenössischem Design, aber letztlich schon damals komplett veralteter Technik (Die E(1) waren ja für ihre Zeit echte State of the Art-Straßenbahnen, wie auch die T3 es in den 1960ern waren).
Besser wäre es gewesen, die E1 noch ein paar Jahre länger in Produktion zu halten, um dann ab den 1980ern gleich auf Teilniederflur zu setzen.

Die T3 hatten ja ein ähnliches Schicksal wie die DÜWAGs, der letzte T3 wurde 1990 gebaut. Aber das kennt man ja auch aus dem Automobilsektor, der VW Käfer war auch um die 50 Jahre fast unverändert in Produktion - heutzutage unvorstellbar, sowas!
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: W_E_St am 03. November 2011, 10:57:53
Keine Liniennummer, einzige Angabe: "Ins Depot". Unmissverständlich und praktisch


Irgendwo hier im Forum habe ich einmal ein Foto aus Ungarn gesehen, wo jemand meinte auch hier heißt der Zieltext "In den Betriebsbahnhof". Auch in Polen gibt es heute noch Betriebe wo einziehende Züge "DO ZAJEZDNI" (zu deutsch "In den Betriebsbahnhof") als Zieltext verwenden.
Da ist aber der Name des Betriebsbahnhofs danebengestanden, ich glaube der Text hieß "Szépilona Kocsiszínbe".
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: 95B am 08. November 2011, 11:03:06
Der Seilzug, der ausschaut wie eine Toilettenspülung, ist das die Glocke?
Ich tippe eher auf die Bügelleine. Sämtliche Tatras sollten über eine elektrische Rasselglocke verfügen. Ob eine mechanisch zu bedienende Warnglocke überhaupt je vorgesehen war, entzieht sich meiner Kenntnis.

Also musste ich wieder mit der Linie 28 retour - hat sich aber ausgezahlt, da ich damit einen T3 mit Holzbänken bekommen habe. Ist das die Originalbestuhlung? Mir tut der Hintern jedenfalls jetzt noch weh.
Schaut aus wie ein selber zusammengezimmerter Ersatz für die ursprünglich verbauten Plastikschalensitze. Kunststoff verrottet zwar nicht, ewige Haltbarkeit ist ihm dennoch nicht beschieden. :)
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Ferry am 10. November 2011, 08:51:01
Der Seilzug, der ausschaut wie eine Toilettenspülung, ist das die Glocke?
Ich tippe eher auf die Bügelleine. Sämtliche Tatras sollten über eine elektrische Rasselglocke verfügen. Ob eine mechanisch zu bedienende Warnglocke überhaupt je vorgesehen war, entzieht sich meiner Kenntnis.
Außerdem wäre die wohl als Trittglocke ausgeführt; Glocken mit Seil- bzw. Riemenzug gab's normalerweise nur für Schaffner.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: hema am 10. November 2011, 17:43:29

Glocken mit Seil- bzw. Riemenzug gab's normalerweise nur für Schaffner.
Und womit hätte der Fahrer dann ein Glockensignal nach hinten zur Zugsmannschaft geben sollen?  ???
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: haidi am 10. November 2011, 20:58:22

Glocken mit Seil- bzw. Riemenzug gab's normalerweise nur für Schaffner.
Und womit hätte der Fahrer dann ein Glockensignal nach hinten zur Zugsmannschaft geben sollen?  ???

Mit der Tretglocke.

Edit: Er hat die Signale nur dem Zugführer gegeben, soviel ich weiß.

Hannes
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Linie 41 am 10. November 2011, 21:49:05
Edit: Er hat die Signale nur dem Zugführer gegeben, soviel ich weiß.
Es eigentlich auch nichts Sinnvolles vom Fahrer an den BW-Schaffner zu übermitteln. Wenn man davon ausgeht, daß die Schaffner die hintere Plattform besetzen dann sind die Dachglocken ja so angeordnet, daß akkustische Signale optimal von hinten nach vorne übermittelt werden können, während bei der Gegenrichtung immer ein ganzer Wagen zwischen Glocke und Schaffner ist.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: hema am 10. November 2011, 21:49:47

Und womit hätte der Fahrer dann ein Glockensignal nach hinten zur Zugsmannschaft geben sollen?  ???

Mit der Tretglocke.

Edit: Er hat die Signale nur dem Zugführer gegeben, soviel ich weiß.

Hannes
Ja, in der Praxis. Aber eigentlich wäre dafür der (in Fahrtrichtung) linke Glockenzug gedacht gewesen, der am Fahrerplatz eine Schlaufe extra in günstiger Griffposition für den Fahrer hatte. Es gab ja auch Signale an die Zugsmannschaft, wie z.B. "Handbremse(e) anziehen!", die gar nicht mit der Trittglocke gegeben werden hätten können. Oder woher hätten theoretisch die Schaffner wissen sollen, dass ein Notsignal ihnen gegolten hat, wenn der Fahrer wild mit der Trittglocke gebimmelt hat. Es gab natürlich auch "Geheimsignale", wie ein kurzes Betätigen der Schienenbremse in Endstellen, was soviel hieß wie "Aufsitzen und Abfahrbereitschaft herstellen!".  ;)
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: haidi am 11. November 2011, 00:27:36
Hat der Fahrer nicht auch ein Signal zum Abfertigen gegeben mit der Trittglocke - an geregelten Kreuzungen, wenn die Ampel auf Gelb oder Grün sprang?

Hannes
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Revisor am 11. November 2011, 00:42:36
Die Vorschrift sah nur die Abgabe des Signals 7 ("Achtung") mit der Trittglocke vor und lautete: Zwei Glockenschläge mit der Warnungsglocke vor jedem Ingangsetzen des Zuges, zwei oder mehrere während der Fahrt.

Daß auch hier Theorie und oft geübte Praxis auseinanderklaffen, ist mir natürlich bewußt.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: 95B am 11. November 2011, 09:15:26
Und womit hätte der Fahrer dann ein Glockensignal nach hinten zur Zugsmannschaft geben sollen?  ???
Mit der Tretglocke.
Das kann allerdings zu Missverständnissen führen (gell, 41er? ;D)...

Hat der Fahrer nicht auch ein Signal zum Abfertigen gegeben mit der Trittglocke - an geregelten Kreuzungen, wenn die Ampel auf Gelb oder Grün sprang?
Das war nur inoffizielle Praxis. In Krakau wird das übrigens auch heute noch gemacht: Das Betätigen der Warnglocke während des Haltestellenaufenthalts soll den Fahrgästen signalisieren, sie mögen den Fahrgastwechsel doch bitte beenden. Das ist vor allem bei den E1 und Nürnbergern beliebt, weil es da kein zentrales Schließen gibt.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Linie 41 am 11. November 2011, 09:37:23
Das kann allerdings zu Missverständnissen führen (gell, 41er? ;D)...
Ja, ganz schlechte Idee das mit der Tretglocke. Da könnte es glatt passieren, daß einem der Zugchef den Bügel abzieht. ;)
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: KSW am 11. November 2011, 14:51:12
Das gab´s früher auch in Graz zu Hauf, vor allem an Endstationen und Haltestellen, die häufig von 260er angefahren wurden - es war wie vermutet Schmieröl, das zusammen mit Staub richtig zu einer Art Gussasphalt wurde.

Aber solche Mengen? Das schaut ja aus, als würden im Kiewer Straßenbahnnetz täglich hunderte Liter Schmieröl austreten.  :o
Bei den Haltestellen und Ampeln, also dort, wo die Wagen länger anhielten, bildeten sich richtige Hügel - "vorsicht, Stolpergefahr"  ;D .
Aber auch wenn heutzutage nur mehr 7 Stück unterwegs sind sieht man immer wieder Schmieröl-Flecken, siehe hier:
http://www.railfaneurope.net/pix/at/trams/Graz/260/261-266/2004_07_25_L_1_263_Wagnesweg_1_GH_klein2.jpg (http://www.railfaneurope.net/pix/at/trams/Graz/260/261-266/2004_07_25_L_1_263_Wagnesweg_1_GH_klein2.jpg)

Und diese Spuren werden nicht nur 1x im Jahr von Mutter Natur beseitigt, sondern je nach Witterung ca. alle 2 Wochen...
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 24. September 2012, 16:11:27
Wieder ein paar Eindrücke aus Kiew: Leider hatte ich kaum Zeit zum Straßenbahnfahren, neue Motive kann ich auch nicht bieten. Daher bringe ich ein paar Schnappschüsse, ein paar Eindrücke von Bus und O-Bus, und eine kleine Ansicht vom Vorortbahnhof (Prymisnyy Woksal) direkt neben dem Fernbahnhof (Kyiw Pasazhyrskyy).

Wir beginnen mit dem Vorortebahnhof:
[attach=1]
[attach=2]

Gleich neben dem Vorortebahnhof, eigentlich ist es der Nebentrakt, die Metrostation Vokzalna:
[attach=3]

Spaziert man durch die Stadt, sieht man einige witzige Fahrzeuge. Besonders die Espressomobile nehmen richtig überhand, bieten aber eine ausgezeichnete Möglichkeit, einen brauchbaren Kaffee für nur wenig Geld zu trinken.  :up: Hier ein Espressomobil gleich beim Ausgang von der (nicht zu sehenden) Metrostation Zoloty Vorota, das eponymische Goldene Tor ist gleich im Hintergrund zu sehen:
[attach=4]

Am Sophienplatz vor der Sophienkathedrale wäre eine super Fotostelle für O-Busse. Im Vergleich zu Straßenbahn und Bus sind die Kiewer O-Busse tatsächlich halbwegs ansehnlich, wirken gut gepflegt und modern. Aber hier schlägt die Wiener Krankheit zu, die in Kiew noch weiter perfektioniert wurde: Alles verschnürln, verspannen und vermasten. Die Statue im Hintergrund, deren Kopf von einem Verkehrszeichen verdeckt ist, ist übrigens der Nationalheld Bohdan Chmel'nitzkyj.
[attach=5]

Eine kurze Fahrt (strecken-, nicht zeitmäßig) vom Kontraktova Ploschtscha zur Alter-Bahnhof-Straße (Starovokzalna) kommt einem Kamelritt gleich. Aber immerhin werden die Weichen in Kiew noch proaktiv gepflegt, allerdings nicht mit dem Kärcherwagen. Diese alte Dame kehrt die Weichen mit einem Strohbesen aus und schmiert dann die Mechanik. Leider nur schnell aus dem Fenster erlegt, kein schönes Bild.
[attach=6]

Auch wenn hier Busfotos weniger goutiert werden, diesen Bus habe ich aus dem Fenster erlegt, er steht gerade am Siegesplatz (ploschtscha Peremohy):
[attach=7]

Bei der Schleife in der Starovokzalna wartet ein Zug der Linie 3 auf die Abfahrt. Die Linie 3 ist die einzige halbwegs moderne Straßenbahnlinie in Kiew, sie wird auch "Schnellstraßenbahnlinie" genannt. Sie wird teilweise mit umgebauten Tatra-T5 mit Niederflurteilen betrieben, hat großteils einen eigenen Gleiskörper und Stationen, die mit einem richtigen Bahnsteig und einem Dach ausgestattet sind.
[attach=8]

Die Schnellstraßenbahn wird aber ad absurdum geführt, weil sie die Schleife sich erst wieder mit den lahmen Straßenbahnen teilt, die Endstation einige hundert Meter von Bahnhof und Metro und einen guten Kilometer von der Südseite des Bahnhofes entfernt ist, wo Flughafen- und Regionalbusse wegfahren. Was man durch die flottere Fahrzeit gewinnt, verliert man durch mühsame Umsteigevorgänge umso mehr.  :(
Hier die schönen T3 in derselben Schleife, die großteils nur mehr vom Dreck zusammengehalten und vom Engagement der Mitarbeiter am Laufen gehalten werden.
[attach=9]

Aber immerhin wird/wurde/soll die Schnellstraßenbahn erneuert werden. Dieses Infoplakat habe ich rudimentär übersetzt:
[attach=10]
Erneuerung der schnell fahrenden Straßenbahnlinie
von der Alter-Bahnhof-Straße bis zum großen Umfahrungsstraße
Länge: 20 km
Auslastung: ca. 25.000 Passagiere pro Stunde
Sozialer Effekt: höherer Komfort für Fahrgäste und weniger Lärm
Bauzeit: 2007 - 2009

Finanzierung aus dem Städtischen Budget

Unten die Linie mit ihren Haltestellen: 13 Stück auf 20 km - die könnte wirklich schnell sein. Nächstes Mal fahre ich selber damit und mache vielleicht draußen ein paar Fotos. Allerdings wäre die Waldbahn nach Puschtscha Woditza auch sehr interessant: http://bluetoyellow.com/2012/01/02/video-the-pushcha-voditsa-forest-tram/ (http://bluetoyellow.com/2012/01/02/video-the-pushcha-voditsa-forest-tram/)
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 24. September 2012, 16:30:08
Sorry fürs Doppelpost: Dieses Panorama möchte ich euch nicht vorenthalten. Ein Blick von der Andreaskathedrale (Andryivskyj Sobor) in Richtung Nordosten, im Bild die Brücke (Podilsko-Voskresenskyj-Brücke), die gerade gebaut wird, wird eine Autobahn sowie die vierte Metrolinie beheimaten. Die vierte Metrolinie wird die Schnellstraßenbahn im Nordosten, die ich bei meinem letzten Ausflug vorgestellt habe, übernehmen. Diese Schnellstraßenbahn im Stadtteil im Hintergrund ist derzeit gar nicht befahren, d.h. mehrere Kilometer des besten Gleiszustandes der Kiewer Straßenbahn sind derzeit - und wer weiß wie lange - komplett ungenutzt.  :down:

[attach=1]
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: 13er am 24. September 2012, 16:42:49
Super Fotos, danke! Der Tatra: Formvollendet, funktionell, fantastisch. Heute schon eine Legende.

Das, was die бабушка da macht, ist im übrigen eh viel sinnvoller als der Weichenspritzwagen.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: benkda01 am 24. September 2012, 17:54:15
Interessante Fotos, auch von mir vielen Dank!

Der Dreiteiler wurde allerdings sicher nicht aus einem T5 umgebaut, sondern wahrscheinlich aus einem K2. ;)
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 24. September 2012, 18:40:40
Der Dreiteiler wurde allerdings sicher nicht aus einem T5 umgebaut, sondern wahrscheinlich aus einem K2. ;)
Ich habe jetzt Wikipedia bemüht, dort steht, dass auf der Linie 3 K1 bzw. K1M8 fahren.
Es sind Tatra T6B5, die bei Tatra Süd Yuzhmash in Dnipropetrovsk umgebaut wurden.

Das, was die бабушка da macht, ist im übrigen eh viel sinnvoller als der Weichenspritzwagen.
Vor allem ist sie schneller vor Ort als der Weichenspritzwagen. In diesen Ländern bekommen ältere Herrschaften öfter kleinen Schmattes bezahlt, dass sie sich um solche Dinge wie z.B. Straßenbahnweichen kümmern, die gleich neben ihrem Haus sind. So werden in diesen Ländern auch die Blumenbeete im Park gegossen usw. usw.

Super Fotos, danke! Der Tatra: Formvollendet, funktionell, fantastisch. Heute schon eine Legende.
Ja, in Tschechien und der Slowakei sind sie eine Legende. Wenn man sie aber so verkommen lässt, wie in Kiew, ist das nur mehr ein Trauerspiel. Ich kann mir bezüglich Zustand der Gleise und der Fahrzeuge in Kiew nicht vorstellen, dass Alexandria oder Kalkutta eine schlechtere Straßenbahn haben  :'(
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: 95B am 24. September 2012, 19:57:39
Ja, in Tschechien und der Slowakei sind sie eine Legende. Wenn man sie aber so verkommen lässt, wie in Kiew, ist das nur mehr ein Trauerspiel. Ich kann mir bezüglich Zustand der Gleise und der Fahrzeuge in Kiew nicht vorstellen, dass Alexandria oder Kalkutta eine schlechtere Straßenbahn haben  :'(
Wann warst du das letzte Mal in (Ober-)Schlesien? ;)
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Konstal 105Na am 24. September 2012, 22:51:09
Der Dreiteiler wurde allerdings sicher nicht aus einem T5 umgebaut, sondern wahrscheinlich aus einem K2. ;)
Ich habe jetzt Wikipedia bemüht, dort steht, dass auf der Linie 3 K1 bzw. K1M8 fahren.
Es sind Tatra T6B5, die bei Tatra Süd Yuzhmash in Dnipropetrovsk umgebaut wurden. 

Der dreigliedrige Tatra mit Niederflurmittelteil ist ein KT3 (in der Ukraine mit dem Zusatz "UA", in Russland mit "R" versehen). Davon gibt es 14 in Kiew und 2 in Кривий Ріг (Krywyj Rih; dt. so viel wie Schiefes Eck/Horn"  :D ). Zudem gibt es noch ein Exemplar in Moskau. Entstanden sind die KT3 aus T3. Im Prinzip handelt es sich bei den KT3 vom Konzept her um die dieselben Wagen wie bei den Pilsener KT3R-NT, welche ebenfalls aus T3 entstanden. Ich weiß nicht, ob in Kiew überhaupt jemals K2 im Einsatz waren.
Die K1 bzw K1M8 sehen ganz anders aus, als die KT3.

Zusätzlich sollte es noch einen ЛВС-2009 (LWS-2009) geben, welcher ebenfalls Niederflur anbietet.

Vor allem ist sie schneller vor Ort als der Weichenspritzwagen. In diesen Ländern bekommen ältere Herrschaften öfter kleinen Schmattes bezahlt, dass sie sich um solche Dinge wie z.B. Straßenbahnweichen kümmern, die gleich neben ihrem Haus sind. So werden in diesen Ländern auch die Blumenbeete im Park gegossen usw. usw.

Zudem haben diese Menschen eine Beschäftigung und verkümmern sozial nicht so stark wie anderswo, ist zumindest mein Eindruck. Man merkt daran aber, dass es in den Ex-Sowjetrepubliken den Leuten deutlich schlechter geht, als etwa in Tschechien, Polen, Ungarn etc.

Super Fotos, danke! Der Tatra: Formvollendet, funktionell, fantastisch. Heute schon eine Legende.
Ja, in Tschechien und der Slowakei sind sie eine Legende. Wenn man sie aber so verkommen lässt, wie in Kiew, ist das nur mehr ein Trauerspiel.


In vielen Städten der ehemaligen UdSSR dürfte die Straßenbahn in schlechtem Zustand sein, leider. In Kiew dürfte die Straßenbahn für ukrainische Verhältnisse noch in gutem Zustand sein.
Hier ein Bild von einem KTM-5 in Горлівка (Horliwka) im Donezbecken:

[attach=1]
Dagegen sehen die kiewer Tatras gut aus.

Quelle/Źródło: fotozajezdnia.pl User/Użytkownik: szubak

Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Ferry am 25. September 2012, 09:58:01
Wenn man sie aber so verkommen lässt, wie in Kiew, ist das nur mehr ein Trauerspiel. Ich kann mir bezüglich Zustand der Gleise und der Fahrzeuge in Kiew nicht vorstellen, dass Alexandria oder Kalkutta eine schlechtere Straßenbahn haben  :'(
Also ich weiß nicht - ich habe ein Buch mit Aufnahmen von nach Alexandria gelieferten Tatras (K6T6?), und die sehen mehr als verschlissen aus. Keine Scheinwerfer, teilweise keine Türen, keine Fensterscheiben mehr usw. Bei manchen fragt man sich, wie die überhaupt noch fahren können. Die Fahrzeuge aus Kiew hingegen wirken zwar abgenutzt (sie haben ja auch schon ein respektables Alter), aber technisch doch noch einigermaßen intakt. Kein Vergleich mit Ägypten!
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: 158er am 25. September 2012, 10:15:20
Hier ein Bild von einem KTM-5 in Горлівка (Horliwka) im Donezbecken:
So ähnlich (vielleicht mit etwas ebenerem Boden) schauen manche Konstals in Oberschlesien aber leider auch aus, da hat 95B schon Recht. Die "Modernisierung" der Sitze unter Anbringung einer Polsterung kommt dann wunderbar zur Geltung, wenn das Wasser bei Regen langsam vom undichten Dach auf den Sitz träufelt und aufgesogen wird.  :D

Die Straßenbahn in Horliwka scheint übrigens auch ein interessanter Betrieb zu sein, die haben dort solche КТМ-5-Umbauten:  :D

[attach=1]

Quelle: http://www.phototrans.eu/14,203457,0,____5____2.html (http://www.phototrans.eu/14,203457,0,____5____2.html)
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 25. September 2012, 10:20:38
Zuerst einmal Dank an Konstal für die Erläuterungen zu den Bauarten  :up:

Wenn man sie aber so verkommen lässt, wie in Kiew, ist das nur mehr ein Trauerspiel. Ich kann mir bezüglich Zustand der Gleise und der Fahrzeuge in Kiew nicht vorstellen, dass Alexandria oder Kalkutta eine schlechtere Straßenbahn haben  :'(
Also ich weiß nicht - ich habe ein Buch mit Aufnahmen von nach Alexandria gelieferten Tatras (K6T6?), und die sehen mehr als verschlissen aus. Keine Scheinwerfer, teilweise keine Türen, keine Fensterscheiben mehr usw. Bei manchen fragt man sich, wie die überhaupt noch fahren können. Die Fahrzeuge aus Kiew hingegen wirken zwar abgenutzt (sie haben ja auch schon ein respektables Alter), aber technisch doch noch einigermaßen intakt. Kein Vergleich mit Ägypten!

Das war natürlich sehr polemisch von mir formuliert, ich kenne weder die Betriebe von Alexandria noch von Kalkutta persönlich. Es schockiert mich halt nur, dass man bei der Straßenbahn in Kiew praktisch alle Nachteile eines Rumpelbusses in der Straßenbahn hat.

Bezüglich technisch intakt: Ja, wie sie im Motorbereich und bei den sicherheitsrelevanten Einrichtungen ausschauen, kann ich nicht beurteilen. Aber wenn man ein Holzbrett nimmt, um eine Türstörung so zu beheben, damit die Tür nicht nach innen aufspringen und Leute hinausstürzen können, macht das kein gutes Bild. Obwohl da den Bediensteten auch ein Lob zusteht - man könnte den Kurs ja mangels funktionierenden Fahrzeuges auch ganz ausfallen lassen.


(http://www.tramwayforum.at/index.php?action=dlattach;topic=1128.0;attach=11256;image)
(Bild von mir, bereits in diesem Thread anlässlich meines Besuches vor einem Jahr gepostet)

Noch was zu den Tatra T6B5 aus Kiew: Diese sind doch gut 20 Jahre jünger als die T3 (selbe Generation wie die KT6 in Alexandria) und wirken teilweise mieser und verfallener als die T3. Es kann sein, dass die Tatra-New-Generation einfach weniger robust ist.

Ein bisschen erinnert mich das an Wien: Die E/E1 aus den 1960ern werden auch seit Jahren heruntergewirtschaftet und waren dennoch nahezu unzerstörbar. Die E2 aus den 1980ern machen einen deutlich weniger robusten Eindruck. Von den Ulfen will ich gar nicht reden. In Wien spricht ja die Störungsstatistik eine deutliche Sprache. Gut möglich, dass die alten Modelle einfach noch viel mehr für die Ewigkeit gebaut wurden, auch bei Tatra.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Konstal 105Na am 25. September 2012, 21:52:14
Also ich weiß nicht - ich habe ein Buch mit Aufnahmen von nach Alexandria gelieferten Tatras (K6T6?), und die sehen mehr als verschlissen aus. Keine Scheinwerfer, teilweise keine Türen, keine Fensterscheiben mehr usw.

Wurden nach Alexandria wirklich jemals Tatras geliefiert? Ich kenne keine K6T6, ich kenne nur die K5AR, die wurden für Kairo gebaut. Auch die sahen schnell sehr schlecht aus. Was du meinen könntest, sind die DÜWAGs aus Kopenhagen, welche in Alexandria verkehren und so wie du es beschreibst aussehen. Aber egal ich weiß schon worauf du hinauswolltest, ich bin jetzt nur Neugierig, ob wirklich Tatras nach Alexandria kamen, meine Schnellrecherche ergab einmal nichts.

Übrigens dürften in der Ukraine nur in Charkiw K2 unterwegs gewesen sein. Ich schließe von meinem Wissen her die K2 in Kiew eigentlich auch aus.

Die Straßenbahn in Horliwka scheint übrigens auch ein interessanter Betrieb zu sein, die haben dort solche КТМ-5-Umbauten:  :D

Das gibt es glaube ich öfter. Auch in Warschau gibt es so ähnlich umgebaute 13N. Arbeitswagen werden gerne in Eigenregie aus ehemaligen Personenwagen gebaut.

Noch was zu den Tatra T6B5 aus Kiew: Diese sind doch gut 20 Jahre jünger als die T3 (selbe Generation wie die KT6 in Alexandria) und wirken teilweise mieser und verfallener als die T3. Es kann sein, dass die Tatra-New-Generation einfach weniger robust ist.

Ein bisschen erinnert mich das an Wien: Die E/E1 aus den 1960ern werden auch seit Jahren heruntergewirtschaftet und waren dennoch nahezu unzerstörbar. Die E2 aus den 1980ern machen einen deutlich weniger robusten Eindruck. Von den Ulfen will ich gar nicht reden. In Wien spricht ja die Störungsstatistik eine deutliche Sprache. Gut möglich, dass die alten Modelle einfach noch viel mehr für die Ewigkeit gebaut wurden, auch bei Tatra.

Zum einen kann ich mir auch gut vorstellen, dass man in den 50ern und 60ern Straßenbahnen noch "robuster" baute als später. Immerhin ist in den älteren Typen mehr Mechanik und weniger Elektrik/Elektronik. Hinzu kommt, dass die T6B5 in einer Zeit gebaut wurden, als die wirtschaftliche Situation in den kommunistischen Staaten eher schlechter war bzw. stagnierte im Vergleich zu den 50er und 60er Jahren. Hier spreche ich vorallem von den 80ern.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: W_E_St am 26. September 2012, 00:14:08
Mein Eindruck ista uch generell, dass in den 50ern und 60ern teilweise beim Material weniger knapp kalkuliert worden ist, beispielsweise bei der Dimensionierung von Stahlkonstruktionen. Unsere Mischmaschine ist zum Beispiel vermutlich aus den 60ern und wiegt gefühlt das Doppelte einer modernen Maschine, obwohl ihr diverse Teile wie eine Verkleidung über dem Motor fehlen.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Ferry am 26. September 2012, 14:37:10
Wurden nach Alexandria wirklich jemals Tatras geliefiert? Ich kenne keine K6T6, ich kenne nur die K5AR, die wurden für Kairo gebaut. Auch die sahen schnell sehr schlecht aus.
Du hast recht, ich hatte Kairo gemeint. Die Wagen wurden Anfang der 70er Jahre geliefert und mussten wegen des schlechten Erhaltungszustands bereits nach zehn Jahren wieder ausgemustert werden.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Helga06 am 25. August 2013, 18:18:46
Weiter fuhren wir von Lemberg nach Kiew. Dort die Straßenbahn zu finden war nicht leicht. Es waren nur die drei T-Linien 1,2 u. 3 am Plan eingezeichnet, siehe am Plan links unten. Die Linie 2 geht immer auf 3 über bzw. umgekehrt. Diese drei Linien dürften relativ neu sein und sie sind zu ca. 90% auf eigenem Gleiskörper (in Ordnung) unterwegs. Es sind verschiedene Fahrzeugtypen unterwegs und es wird ein eigener Fahrschein verwendet. Wozu das Hilfsfahrzeug dient konnte ich nicht eruieren. Von dieser Metrostation fahren auch die Linien 15 und 18 ab, diese treffen bzw. queren später die anderen Linien (s. Plan). Der Gleiszustand ist hier miserabel, die alten Tatras stöhnen und ächzen von einem Gleisbruch zum Anderen.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 26. August 2013, 08:40:06
Danke für die schönen Impressionen  :up:

Dort die Straßenbahn zu finden war nicht leicht. Es waren nur die drei T-Linien 1,2 u. 3 am Plan eingezeichnet, siehe am Plan links unten. Die Linie 2 geht immer auf 3 über bzw. umgekehrt. Diese drei Linien dürften relativ neu sein und sie sind zu ca. 90% auf eigenem Gleiskörper (in Ordnung) unterwegs. Es sind verschiedene Fahrzeugtypen unterwegs und es wird ein eigener Fahrschein verwendet. Wozu das Hilfsfahrzeug dient konnte ich nicht eruieren. Von dieser Metrostation fahren auch die Linien 15 und 18 ab, diese treffen bzw. queren später die anderen Linien (s. Plan). Der Gleiszustand ist hier miserabel, die alten Tatras stöhnen und ächzen von einem Gleisbruch zum Anderen.
Die drei T-Linien sind wirklich neu und die Expresstrams. Die sind sogar mit Niederflur unterwegs (umgebaute Tatras mit Sänfte).
Die tolle Expresstram relativiert sich aber wieder, wenn man bedenkt, dass sie erst wieder in die alte Schleife bei der Starovoksalna Vulicja fährt, von wo aus man elenslange Umsteigewege zu Metrostation, Bahnhof und Busbahnhof hat. Dass sie schwer zu finden ist, liegt daran, dass man vom Bahnhof / Metro erst eine Einkaufspassage (eigentlich ein Ramschmarkt mit Chinaschrott) durchschreiten muss. Deren Eingang ist ebenfalls schwer zu finden, ausgeschildert ist nichts.

Abgesehen von den drei T-Linien sind die alten Linien wirklich eine Katastrophe, sowohl links als auch rechts des Dnipro.  :(
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Konstal 105Na am 26. August 2013, 14:11:55
Danke für die Bilder, noch ein paar Anmerkungen von mir.

Bild 2 zeigt einen K-1M8. Das im Prinzip K-1 mit Niederflurmittelteil.

Bild 3 zeigt einen KT3. Diese entstanden aus zwei T3 und sind hauptsächlich in Kiew unterwegs.

Bild 4 zeigt eine K-1-Doppeltraktion. Die K-1 werden von tschechisch-ukrainischen Unternehmen Татра-Юг (Tatra-Jug) seit 2003 gebaut. Sie sind eine Weiterentwicklung der T6B5.

Das Arbeitsfahrzeug auf Bild 5 könnte etwas mit Gleisen oder mit Oberleitungen zu tun haben. Die Aufschrift am Zielschild würde ich mit "Laboratoryja Kontaktoj Setu" transkribieren, was wörtlich wohl "Labor der Netzkontakte" heißt. Wird eine Art Messwagen sein. Ob Gleise oder die Oberleitung untersucht werden, kann ich nicht genau sagen, rein vom Sprachgefühl her, würde ich Netzkontakte eher mit der Oberleitung (Streckentrenner, etc.) in Verbindung bringen. Google liefert mir aber nach der Suche mit den Worten лаборатория контактной сети (Laboratoryja Kontaktoj Setu) folgenden Wikipediaartikel: http://uk.wikipedia.org/wiki/%D0%92%D0%B0%D0%B3%D0%BE%D0%BD-%D0%BB%D0%B0%D0%B1%D0%BE%D1%80%D0%B0%D1%82%D0%BE%D1%80%D1%96%D1%8F (http://uk.wikipedia.org/wiki/%D0%92%D0%B0%D0%B3%D0%BE%D0%BD-%D0%BB%D0%B0%D0%B1%D0%BE%D1%80%D0%B0%D1%82%D0%BE%D1%80%D1%96%D1%8F)
Hier wird ein Gleismesswagen beschrieben und ein Wagen für Oberleitungswartungen kurz erwähnt bzw. verlinkt.

User moszkva tér weiß vielleicht mehr.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 26. August 2013, 14:29:39
User moszkva tér weiß vielleicht mehr.
Leider auch nicht  :(
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Helga06 am 26. August 2013, 17:32:13
Betreff moszkva tér" "Abgesehen von den drei T-Linien sind die alten Linien wirklich eine Katastrophe, sowohl links als auch rechts des Dnipro".

Nach dem auf den Plan nur die drei Expresslinien eingezeichnet waren bin ich eigentlich durch Zufall auf die anderen Linien gestoßen. Ich wusste nicht, dass es über dem Fluss noch andere Linien gibt. Wie du auch schreibst, es war schon sehr, sehr schwierig die Straßenbahn zu finden.
MfG.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: TramTrainTrolley am 26. August 2013, 22:39:22
Danke für die schönen Impressionen  :up:

Dort die Straßenbahn zu finden war nicht leicht. Es waren nur die drei T-Linien 1,2 u. 3 am Plan eingezeichnet, siehe am Plan links unten. Die Linie 2 geht immer auf 3 über bzw. umgekehrt. Diese drei Linien dürften relativ neu sein und sie sind zu ca. 90% auf eigenem Gleiskörper (in Ordnung) unterwegs. Es sind verschiedene Fahrzeugtypen unterwegs und es wird ein eigener Fahrschein verwendet. Wozu das Hilfsfahrzeug dient konnte ich nicht eruieren. Von dieser Metrostation fahren auch die Linien 15 und 18 ab, diese treffen bzw. queren später die anderen Linien (s. Plan). Der Gleiszustand ist hier miserabel, die alten Tatras stöhnen und ächzen von einem Gleisbruch zum Anderen.
Die drei T-Linien sind wirklich neu und die Expresstrams. Die sind sogar mit Niederflur unterwegs (umgebaute Tatras mit Sänfte).
Die tolle Expresstram relativiert sich aber wieder, wenn man bedenkt, dass sie erst wieder in die alte Schleife bei der Starovoksalna Vulicja fährt, von wo aus man elenslange Umsteigewege zu Metrostation, Bahnhof und Busbahnhof hat. Dass sie schwer zu finden ist, liegt daran, dass man vom Bahnhof / Metro erst eine Einkaufspassage (eigentlich ein Ramschmarkt mit Chinaschrott) durchschreiten muss. Deren Eingang ist ebenfalls schwer zu finden, ausgeschildert ist nichts.

Abgesehen von den drei T-Linien sind die alten Linien wirklich eine Katastrophe, sowohl links als auch rechts des Dnipro.  :(

Also was die sogenannten Schnellstraßenbahnlinien 1 und 3 betrifft, so sind diese bereits auf einem Stadtplan von 1978 (!!!) eingezeichnet, mit dem kleinen Unterschied, dass damals die stadtseitige Endstelle der Linie 1 weiter im Zentrum war.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 27. August 2013, 06:48:41
Ich wusste nicht, dass es über dem Fluss noch andere Linien gibt.
Hättest du diesen Thread aufmerksam gelesen...  ;)
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: TramTrainTrolley am 27. August 2013, 08:49:22
Ich wusste nicht, dass es über dem Fluss noch andere Linien gibt.
Hättest du diesen Thread aufmerksam gelesen...  ;)

Im Norden gibt es sogar eine Schnellstraßenbahnlinie 4 ab der Station Troieschyna der Ring-S-Bahn im Stil der Linien 1 und 3. Diese Linie 4 ist aber tatsächlich ziemlich neu, während die Linien 1 und 3 ja nur modernisiert wurden.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: moszkva tér am 27. August 2013, 11:14:55
Im Norden gibt es sogar eine Schnellstraßenbahnlinie 4 ab der Station Troieschyna der Ring-S-Bahn im Stil der Linien 1 und 3. Diese Linie 4 ist aber tatsächlich ziemlich neu, während die Linien 1 und 3 ja nur modernisiert wurden.
Ach, fährt da inzwischen was? Bei meinem letzten Kurzbesuch vor 2 Jahren war die Strecke tip-top (die einzige Strecke in gutem Zustand auf der linken Dnipro-Seite), aber gefahren ist nichts. Die Strecke sollte nämlich dereinst in das Metronetz integriert werden.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: TramTrainTrolley am 27. August 2013, 11:42:22
Im Norden gibt es sogar eine Schnellstraßenbahnlinie 4 ab der Station Troieschyna der Ring-S-Bahn im Stil der Linien 1 und 3. Diese Linie 4 ist aber tatsächlich ziemlich neu, während die Linien 1 und 3 ja nur modernisiert wurden.
Ach, fährt da inzwischen was? Bei meinem letzten Kurzbesuch vor 2 Jahren war die Strecke tip-top (die einzige Strecke in gutem Zustand auf der linken Dnipro-Seite), aber gefahren ist nichts. Die Strecke sollte nämlich dereinst in das Metronetz integriert werden.

Da die Linie anfangs am südlichen Ende nahezu im Nichts endete, wurde die Strecke wegen zu geringer Auslastung für einige Zeit eingestellt. Dann entschloss man sich zur Verlängerung bis zur neuerrichteten "S-Bahn"-Station - ich korrigiere mich selbst - "Troieschyna-2", die sich etwas nördlicher von "Troieschyna" befindet. Diese neue Station liegt zwar auch im Nichts (großflächige aber spärlich besiedelte Datschen-Siedlung), aber die SL4 dient nun zumindest als Zurbiger zur S-Bahn. Zum Einsatz kommen vierachsige Straßenbahnfahrzeuge verschiedener Bauart. Das Intervall beträgt wochentags in der HVZ 2-3 Min., tagsüber 8-9, abends 11-12, Betriebsschluss ist gegen 22 Uhr. Am Wochenende hängen die Abfahrtszeiten allem Anschein nach vom Fahrplan der S-Bahn ab, da total asymmetrisch alle 8-20 Min. gefahren wird (Intervallfolge z.B. 8 - 13 - 10 - 16 - 12 - 10 - 14).

In der HVZ fährt auch noch eine SL 5, die über die Schnellstraßenbahnstrecke hinaus (das Wohngebiet umrundend) bis zur Hst. "Oleksandra Saburova" der SL 28 fährt. Intervall asymmetrisch 8-18 Min.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: TramTrainTrolley am 27. August 2013, 12:17:33
Was Neues von der U-Bahn:

http://www.railwaygazette.com/news/single-view/view/kyiv-metro-gets-new-station-and-trains.html (http://www.railwaygazette.com/news/single-view/view/kyiv-metro-gets-new-station-and-trains.html)
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Konstal 105Na am 19. Juni 2015, 11:38:01
Vitali Klitschko, der Bürgermeister von Kiew, besuchte am 17. Juni das Pesawerk in Bydgoszcz. Er und der Vorstandsvorsitzende von Pesa unterschrieben eine Absichtserklärung in Zukunft zusammenarbeiten zu wollen. In der Erklärung ist von 50 Straßenbahnfahrzeugen für Kiew und einem Wert von 70 Millionen Euro die Rede.

http://www.rynek-kolejowy.pl/58103/pesa_dostarczy_50_tramwajow_do_kijowa.htm (http://www.rynek-kolejowy.pl/58103/pesa_dostarczy_50_tramwajow_do_kijowa.htm)
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: hema am 19. Juni 2015, 19:36:57
. . . .  ist von 50 Straßenbahnfahrzeugen für Kiew und einem Wert von 70 Millionen Euro die Rede.

Dort sollten wir kaufen!  :D  :up:
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Konstal 105Na am 17. August 2015, 14:54:50
Kiew bestellt bei Elektrontrans sieben neue Straßenbahnen. Insgesamt soll der Auftrag knappe 184 Millionen Hrywny (ca. 7,5 Millionen Euro) kosten. Die Wagen sollen 30 m lang sein und 287 Fahrgästen Platz bieten und klimatisiert sein.

Quelle: http://www.transport-publiczny.pl/wiadomosci/nowe-tramwaje-elektronu-dla-kijowa-50188.html
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: coolharry am 17. August 2015, 15:17:20
Kiew bestellt bei Elektrontrans sieben neue Straßenbahnen. Insgesamt soll der Auftrag knappe 184 Millionen Hrywny (ca. 7,5 Millionen Euro) kosten. Die Wagen sollen 30 m lang sein und 287 Fahrgästen Platz bieten und klimatisiert sein.

Quelle: http://www.transport-publiczny.pl/wiadomosci/nowe-tramwaje-elektronu-dla-kijowa-50188.html

Sieben Trams um 184Mios?  :o
Boaah Ey. Ganz schön teuer geworden so ne Bim.  >:D
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Konstal 105Na am 19. Oktober 2015, 15:03:24
Der erste Pesa Fokstrot ist in Kiew angekommen und wurde präsentiert. Es sieht somit so aus, als ob die für Moskau bestimmten Straßenbahnen, die noch im Pesawerk stehen, da Moskau im Moment kein Geld hat, nun nach Kiew geliefert werden.

Fotos hier: http://www.transport-publiczny.pl/wiadomosci/w-kijowie-wyjechal-fokstrot-pesy-50550.html
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Linie 41 am 19. Oktober 2015, 17:21:57
Dafuq... USB-Ladestationen an der Haltestange? Wie geil ist das denn.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: 95B am 20. Oktober 2015, 09:19:56
Dafuq... USB-Ladestationen an der Haltestange? Wie geil ist das denn.

Bitte seien Sie achtsam: Andere brauchen die Ladestation vielleicht notwendiger. ;)
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Bus am 20. Oktober 2015, 13:28:37
pahhh, das wird es bei uns in 50 Jahren auch geben  >:D
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: haidi am 20. Oktober 2015, 14:30:21
pahhh, das wird es bei uns in 50 Jahren auch geben  >:D
Allerdings keine Geräte mehr, die über USB geladen werden.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Konstal 105Na am 27. Januar 2016, 13:47:39
Kiew hat eine Ausschreibung über 10 Niederflurgarnituren gestartet. Alle sollen im ersten Halbjahr 2016 geliefert werden. Die Wagen sollen dreigliedrig, zwischen 2,45 und 2,5 Meter breit und zwischen 26 und 28 Meter lang sein. Mindestens 60 Sitzplätze sollten verfügbar sein. Bis 12.02. können Angebote abgegeben werden.

Laut ukrainischen Medien ist die Ausschreibung auf Pesa zugeschnitten, da keiner der ukrainischen Hersteller die Anforderungen erfüllt. Zudem ist das Zeitlimit für viele zu kurz. Pesa hat jedoch fertige Fahrzeuge im Werk in Bydgoszcz. Diese sind eigentlich für Moskau bestimmt, doch aufgrund der Sanktionen, kann sich der moskauer Betrieb im Moment keine weiteren Fahrzeuge leisten.
Pesa hat bereits bekannt gegeben, an der Ausschreibung teilnzunehmen, bestreitet jedoch die für Moskau bestimmten Foxtrotgarnituren nach Kiew liefern zu wollen. Monatlich kann man mehr als 10 Straßenbahngarnituren herstellen. Seitens des Herstellers ist man weiterhin guter Dinge und glaubt, dass Moskau sehr bald das Geld überweisen und somit weitere Fahrzeuge abnehmen wird. Der Marketingdirektor für den östlichen Markt bestätigt das Vorhaben mit ukrainischen Zulieferbetrieben zusammenarbeiten zu wollen.

Aus Moskau wurde Pesa ein sehr gutes Zeugnis für die bisher gelieferten Garnituren augestellt. 

Quelle: http://www.transport-publiczny.pl/wiadomosci/kijow-zamawia-tramwaje-duze-szanse-dla-pesy-51190.html

Ich persönlich bezweifle, dass Pesa wirklich extra neue Fahrzeuge für Kiew herstellen wird. Die Fokstrotgarnituren für Moskau stehen schon relativ lange am Werksgelände herum und warten auf bessere Tage. Pesa hat sie produziert, aber noch kein Geld dafür bekommen, wesshalb man sie auch nicht nach Moskau liefert. Zudem ist bereits ein Fokstrot in Kiew zu Testzwecken.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Ferry am 27. Januar 2016, 13:50:48
Die Fokstrotgarnituren für Moskau stehen schon relativ lange am Werksgelände herum und warten auf bessere Tage.

Heißen die wirklich so? Ist das die russische Schreibweise für "Foxtrott" (also den Gesellschaftstanz)?
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: benkda01 am 27. Januar 2016, 14:13:59
Heißen die wirklich so?
Ja.


Zitat
Ist das die russische Schreibweise für "Foxtrott" (also den Gesellschaftstanz)?
Transkribiert ja, aber der Name des Pesa-Wagens kommt freilich aus dem Polnischen, wo der Foxtrott auch ohne Transkribierung fokstrot heißt.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Konstal 105Na am 27. Januar 2016, 15:47:54
Heißen die wirklich so? Ist das die russische Schreibweise für "Foxtrott" (also den Gesellschaftstanz)?

Benkda01 hat es zwar schon beantwortet, ich möchte noch hinzufügen, dass alle derzeit von Pesa angebotenen Wagen nach Tänzen benannt sind: Swing, Twist, Fokstrot, Jazz und Krakowiak (auch das ist ein Tanz). Fokstrot und Krakowiak basieren jedoch auf dem Twist. Würde Pesa Straßenbahnen nach Wien liefern, würden diese Wahrscheinlich Walc (Walzer) heißen.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Konstal 105Na am 20. April 2016, 11:54:24
Pesa hat die Ausschreibung in Kiew gewonnen. Überraschung ist das keine. Laut offiziellen Angaben wird Pesa keine für Moskau produzierten Fahrzeuge an Kiew liefern, sondern für Kiew extra welche bauen. Derzeit stehen fertige Pesa Fokstrotgarnituren am Werksgelände, da Moskau im Moment kein Geld für die Wagen hat. Zudem gilt derzeit ein Embargo, was rein rechtlich den Export von Straßenbahnen unmöglich macht. Bei Pesa ist man aber weiterhin guter Dinge und denkt, die Wagen bald ausliefern zu können.
Pesa wird die selbe Type nach Kiew liefern, die auch nach Moskau geliefert wurde.

http://www.transport-publiczny.pl/wiadomosci/pesa-dostarczy-dziesiec-tramwajow-do-kijowa-51806.html
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: dalski am 18. Oktober 2016, 00:37:58
Diesen Sommer verbrachte ich einige Zeit in der schönen Stadt Kiew, in welcher einige verkehrsbezogene optische Eindrücke entstanden sind.
Der Wagenpark wurde in den letzten Jahren durch gebrauchte Tatra T3 aus Prag ''modernisiert'' und ist für die mir bekannten ukrainischen Verhältnisse relativ gepflegt. Es entstanden Unmengen an Bildmaterial aus ganz Kiew, mit welchem ich euch allerdings nur stückweise quälen werde.  ;)
Hier ein paar Bilder (Bild 1 zeigt zwei vermutliche Pensionisten, die auf interessante Art und Weise für Goldankauf werben) :
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: dalski am 13. Mai 2017, 21:17:06
Hier ein paar weitere Bilder aus Kiew vom Juli 2016, von welchen die Dateien 715 und 727 meiner Meinung nach ziemlich offensichtlich zeigen, dass man in dieser Stadt ziemlich viel Armut bemerken kann:
(Die Straßenbahnen kommen übrigens zu einem großen Teil gebraucht aus Tschechien, wie mittlerweile auch in vielen anderen ukrainischen Städten üblich)
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: dalski am 26. Januar 2018, 00:07:27
Mittlerweile ist eine weitere Lieferung neuer Trams der Type Electron T5L64 in Kiew angekommen.
Bilder der neuen Fahrzeuge gibt es auf http://transphoto.ru/photo/1079258/?vid=423319 (http://transphoto.ru/photo/1079258/?vid=423319).
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: dalski am 09. September 2019, 12:35:50
Ganz vorsichtig erkenne ich in der Ukraine einen kleinen Aufwärtstrend was den ÖPNV betrifft, neben Gleissanierungen werden auch neue Fahrzeuge angeschafft, wobei ''neu'' meistens Gebrauchtwagen aus Tschechien oder der Slowakei bedeutet. Auch in Kiew bleibt die Zeit nicht stehen (auch wenn's noch länger dauernd wird), selbst im ''Nordnetz'' (es gibt 2 geteilte Netze) werden mittlerweile neue Wagen eingesetzt:
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Konstal 105Na am 11. Mai 2020, 10:20:55
Ein interessantes Bild aus Kiew. Das Foto entstand am 9. Mai 1920 und zeigt eine Parade der polnischen und ukrainischen Streitkräfte, die Kiew ohne größeren Widerstand seitens der Roten Armee einnehmen konnten. Beim Triebwagen dürfte es sich um einen relativ modernen Vierachser handeln.

https://www.facebook.com/krotkahistoriajednegozdjecia/photos/a.169313763524161/965726890549507/?type=3&theater&ifg=1
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Konstal 105Na am 09. Juni 2020, 11:16:47
Unter folgendem Link findet man viele Fotos vom Stadtverkehr aus 1989:

https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?017,9344137
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: Konstal 105Na am 12. Januar 2021, 20:35:29
Unter folgendem Link findet man einen interaktiven Stadtplan, auf dem man den Standort des jeweiligen Fahrzeuges verfolgen kann.

https://kpt.kyiv.ua/online
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: dalski am 18. September 2021, 14:18:58
Schon wieder gibt es eine neue Fahrzeugtype in Kyiv, die К1Т306 aus dem Hause Tatra Yug, hier im Einsatz auf der Linie 28 am 15.09.2021:
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: nord22 am 18. September 2021, 16:26:15
Danke für das aktuelle Foto. Der Stromabnehmer ist ein Zuckerl für twf -User Diogenes  :)

nord22
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: dalski am 25. Februar 2022, 11:27:10
Vorstadtidylle in der Оболонський район (Rajon Obolon), einem Wohnbezirk im Nordwesten Kyivs. Am 15.09.2021 schien hier alles ruhig und weniger gestresst als im Zentrum der Stadt, heute - etwas mehr als 5 Monate später - gibt es genau in diesem Bezirk schwer bewaffnete Auseinandersetzungen, die derzeit in allen Medien erwähnt werden. Hoffentlich kehrt für die ohnehin finanziell geschwächte Zivilbevölkerung bald wieder der Zustand zurück, den ich von dort kenne.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: abc am 26. Februar 2022, 06:41:10
Danke für die Fotos aus Kiew und Winnyzja, auch wenn wir sicher alle gern auf den Anlass verzichtet hätten.
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: nord22 am 15. Juli 2022, 09:56:48
Starke Fahrgastfrequenz wegen eines nahegelegenen Markts; Tatra T3 5912 + T3 der Linie 12 (Foto: Kruiskop, 07.2003).

LG nord22
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: dalski am 10. April 2023, 14:15:02
Starke Fahrgastfrequenz wegen eines nahegelegenen Markts; Tatra T3 5912 + T3 der Linie 12 (Foto: Kruiskop, 07.2003).

LG nord22
Es handelt sich hierbei um den Kontraktova Platz, ein wichtiger Umsteigeknoten zur Metro und absolut grausam gestaltet. Zwischen wild parkenden Autos und einigen Straßenbahnlinien entstehen hier ziemlich oft chaotische Szenen.

Fast der gleiche Standort nur stattdessen am 17.09.2021:
Titel: Re: [UA] Kiew
Beitrag von: nord22 am 02. Februar 2024, 19:32:52
Ein Rasengleis mit 5622 der Linie 29 in der Vulytsya Tashkentska (Foto. Jan Dreesen, 06.09.2021).

LG nord22