Tramwayforum

Straßenbahn Wien => Historisches => Thema gestartet von: 13er am 05. Dezember 2011, 02:36:37

Titel: Pferdetramway
Beitrag von: 13er am 05. Dezember 2011, 02:36:37
Noch gar kein eigener Thread zur Pferdetramway?! Ich eröffne mit einem Bild um 1890:
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Operator am 05. Dezember 2011, 08:39:09
1868 wurde die Strecke in der Praterstraße eröffnet. Ab 1901 elektrifiziert, war die Strecke bis zur Einstellung 1981 mit den Linien A,Ak,B,Bk als Stammlinen sehr gut frequentiert. Auch die Linien 25r/k benutzten bis zur Einstellung die Gleise in der Praterstraße. Durch den Bau der U-1 wurde die Streckenführung überflüssig und fortan der Verkehr über die Mühlfeldgasse-Heinestraße-Taborstraße abgewickelt. Heute gibt es, bedingt durch die Verlängerung der U-2 über Praterstern ab 2008 auch diese Verbindung nicht mehr für den Linienverkehr.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 05. Dezember 2013, 19:58:25
Pferdebahnbetrieb vor der Staatsoper; WT 461 wurde 1873 gebaut und bei der BBG und WStB zu s2 1518.

LG nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: martin8721 am 13. Dezember 2013, 14:12:16
Auf der äußeren Mariahilfer Straße beim Schwendermarkt um 1890...
Quelle:  Seemann, Helfried / Lunzer, Christian (Hrsg.) 2005: Wien auf den Straßen 1860-1910, Frühe Momentphotographie
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Operator am 14. Dezember 2013, 09:04:40
Ja, ja, gmütlich wars  damals, im alten Wien!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Operator am 14. Dezember 2013, 09:12:23
Karlsplatz, Pferdetrambetrieb um 1880!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: roadrunner am 14. Dezember 2013, 19:35:40
Gerade auf FB bei Vintage Vienna entdeckt.
Der Abschied vom Pferdebahnbetrieb in Ottakring im Jahr 1903. Laut unserer Info befand sich die alte hölzerne Remise in der heutigen Hettenkofergasse. Mit dem Abriss der Remise entstand damals der Straßendurchbruch von der Thaliastraße hin zur Ottakringer Straße.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Revisor am 14. Dezember 2013, 20:50:32
Am Alter des Fotos ist nicht zu zweifeln, dennoch bleiben einige Ungereimtheiten. Offenbar handelt es sich bei dem im Vordergrund zu sehenden Gleis um ein Auflegegleis. Weshalb, wenn das Foto anläßlich der Schließung des Bahnhofs entstanden sein soll? Um den Wagen fotogen ablichten zu können wurde er überdies ausgegleist. Hätte man da das Auflegegleis nicht gleich so verlegen können, daß der Bildwinkel stimmt? Das sind offene Fragen.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Operator am 22. Dezember 2013, 15:09:51
Pferdetrambetrieb auf der Praterstraße um 1890!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Operator am 22. Dezember 2013, 15:32:02
Am Schottentor mir Wagen 478 um 1890.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Operator am 22. Dezember 2013, 16:29:21
Aspernbrücke (1863-1913) mit Pferdabahnwagen 62, Bildmitte um 1890. Man beachte, das es noch keine Postsparkasse und auch kein Kriegsministerium gab. Dadurch wirkt der Platz größer aber auch ungewöhnlicher!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Revisor am 22. Dezember 2013, 17:45:40
Man beachte, das es noch keine Postsparkasse und auch kein Kriegsministerium gab
Dafür aber noch die Franz-Josefs-Kaserne.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: hema am 18. Juni 2014, 03:01:39
[attach=1]   [attach=2]

[attach=3]   [attach=4]
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: hema am 18. Juni 2014, 03:05:21
Statuten der "Neuen Wiener Tramway-Gesellschaft" aus dem Jahr 1885.

[attach=1]
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 4463 am 19. Juni 2014, 14:28:54
wobei ich beim Wort "Ende" nicht sicher bin. Es könnte auch "Ends." für Endstation sein.
Ich denke, es ist "Ende", weil der Buchstabe unten rechts offen ist und oben rechts geschlossen wirkt.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: hema am 14. Juli 2014, 01:16:18
Dienstvorschriften für Fahrer und Schaffner der Wiener Tramway-Gesellschaft.


Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: barbarix am 14. Juli 2014, 08:53:35
Sensationell!

Bei Behinderungen durfte die Pferdetramway entgleist werden und über das Pflaster überholen - das habe ich vorher auch noch nie gehört. Warum sollte bei so flexibler Betriebsführung dann ein Bus konkurrenzfähig sein  ;D
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: martin8721 am 14. Juli 2014, 12:15:06
Dienstvorschriften für Fahrer und Schaffner der Wiener Tramway-Gesellschaft.

Wirklich sehr spannend!  :up:
Ein Stück aus einer lange vergangenen Zeit.

"Vorkommende Anfragen von Seite des Publicums sind kurz und artig zu beantworten" - klingt wie für einen Hund, der brav und artig zu sein hat.  ;)
Auch spannend, dass es bei einem verspäteten Dienstantritt gleich der Lohn für den ganzen Tag entfiel. Man stelle sich das heute vor...
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 13er am 14. Juli 2014, 12:23:08
Auch spannend, dass es bei einem verspäteten Dienstantritt gleich der Lohn für den ganzen Tag entfiel. Man stelle sich das heute vor...
Da gibts eine schöne Diplomarbeit an der Uni Wien dazu: Soziale Bedingungen der Pferdetramwayfahrer irgendwann rund um 1900. Das war - wie viele Jobs damals - eine beinharte Knochenarbeit. Nicht wenige Fahrer sind während der Fahrt eingeschlafen und umgefallen, bei einem 14-Stunden-Tag... und Schikanen waren an der Tagesordnung. Wenn dem Vorgesetzten irgendeine Antwort nicht gepasst hat, konnte man gleich noch 2 Stunden dranhängen. Widerspruch gab es zunächst keinen, da die Alternative zur Arbeit das Verhungern war und die Bedingungen anderswo noch schlechter.

Da müssen wir der Sozialdemokratie von früher ewig dankbar sein, dass sie die Arbeitssituation für uns alle dermaßen verbessert hat, bevor sie selbst zu dem korrupten Haufen wurde, den sie zuvor bekämpfte, als sie selbst zu lange an der Macht war.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Ferry am 14. Juli 2014, 12:23:14
"Vorkommende Anfragen von Seite des Publicums sind kurz und artig zu beantworten" - klingt wie für einen Hund, der brav und artig zu sein hat.  ;)
Auch spannend, dass es bei einem verspäteten Dienstantritt gleich der Lohn für den ganzen Tag entfiel. Man stelle sich das heute vor...

Auch die Formulierung ... wird der Conducteur der theoretischen und praktischen Abrichtung unterzogen. Klingt auch sehr nach Hund.

Auch heute unvorstellbar, dass es während der Ausbildung noch keinen Lohn gab. Allerdings dauerte die damals nur eine Woche, aber trotzdem.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: martin8721 am 14. Juli 2014, 14:39:46

Da gibts eine schöne Diplomarbeit an der Uni Wien dazu: Soziale Bedingungen der Pferdetramwayfahrer irgendwann rund um 1900.

Sehr interessant!
Weißt du da vielleicht den genaueren Titel?

Auf http://othes.univie.ac.at/ (http://othes.univie.ac.at/) finde ich nur eine Arbeit zur "Die Geschichte der Wiener Straßenbahn von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg", betreut von niemanden Geringerem als dem FPÖ-Parteihistoriker Lothar Höbelt.  ;)


Da müssen wir der Sozialdemokratie von früher ewig dankbar sein, dass sie die Arbeitssituation für uns alle dermaßen verbessert hat, bevor sie selbst zu dem korrupten Haufen wurde, den sie zuvor bekämpfte, als sie selbst zu lange an der Macht war.

Ja, da sollte man in der Tat niemals vergessen. Schade, was seit Vranitzky aus dieser Partei wurde.  :-[
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 13er am 14. Juli 2014, 14:57:37
Weißt du da vielleicht den genaueren Titel?
Die da müsste es sein:

Zitat
Arbeitsbedingungen und soziale Absicherung von Wiener Straßenbahnern und Straßenbahnerinnen von 1903 bis nach dem Ersten Weltkrieg
Penz, Adelheid (1999)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: abraham am 14. Juli 2014, 17:19:00
Bereits 1889 gab es in Wien einen Tramway-Kutscher-Streik.
Im Folgenden eine kurze Zusammenfassung der damaligen Ereignisse:

Streik der Tramway-Kutscher im April 1889

Am 4. November 1865 hatte der erste Pferdetramway-Wagen die Strecke Dornbach-Schottenring durchfahren; drei Jahre später waren für die für den Personenverkehr wichtigsten Hauptstraßen Wiens beschient, die rentable Verkehrsanstalt wurde von einer privaten Aktiengesellschaft erworben. Mitte der achtziger Jahre umfasste das gesamte städtische Schienennetz rund 60 Kilometer.
Die hochprofitable „Wiener Tramway-Gesellschaft“ (WT) hatte die Dienst-, Lohn- und Arbeitsverhältnisse ihres zumeist aus Tschechen, Slowaken oder Polen bestehenden Personals in einem komplexen System von Überwachung, Disziplinierung und Bestrafung festgelegt, niedergeschrieben in einem 45 Druckseiten umfassenden Dienstregulativ.
Im Jahre 1889 beschäftigte die Tramway-Gesellschaft 450 reguläre Kutscher, 40 Reservekutscher und 80 Aushilfskutscher.
Einflussreicher Großaktionär der Gesellschaft war der Bankier Sigmund Reitzes (1835-1906), dem vorgeworfen wurde, dass er aus Profitgründen die Umstellung auf den elektrischen Betrieb jahrelang verzögert habe und für die harten Arbeitsbedingungen der Bediensteten verantwortlich sei.
Die effektive Arbeitszeit für Kutscher und Kondukteure betrug 16 bis 18, in Ausnahmefällen bis zu 21 Stunden, unterbrochen nur von einer 30-minütigen Mittagspause. Sie wurden für alle Schäden an den teilweise altersschwachen Fahrzeugen haftbar gemacht. Bei Verspätungen von mehr als einer Minute mussten sie an freien Tagen Strafdienste durchführen.
Die Pferdewärter und Fouragearbeiter hatten an Wochentagen mindestens 16, an Sonn- und Feiertagen mindestens 17 Stunden zu arbeiten. Die rund 300 Stallarbeiter rekrutierten sich fast zur Gänze aus ehemaligen Angehörigen der k.k. Kavallerie und hatten in neun geräumigen und peinlichst sauber gehaltenen Stallungen etwa 2500 Pferde zu betreuen. Somit kamen auf einen Mann zehn zweispännige (kleinere) oder neun einspännige (größere) Pferde, während bei der Kavallerie einem Soldaten nur in Ausnahmefällen zwei, in äußerst seltenen Notfällen auch drei Pferde zugewiesen waren. Umgangston und -formen der „Stallschaffer“ waren dementsprechend sprichwörtlich derb und rau, ihre Anfälligkeit für übermäßigen Branntwein- und Tabakgenuss notorisch und ihre äußere Erscheinung geprägt von Unterernährung, Auszehrung und Überarbeitung.
Diese Missstände wurden vom Pfarrer und Reichsratsabgeordneten Rudolf Franz Eichhorn (1853-1925) und von der von Victor Adler (1852-1918) herausgegebenen Zeitung „Gleichheit“ aufgegriffen. Die Tramway-Gesellschaft, resümierte Victor Adler, habe eben zwei Gattungen von Bediensteten. Die einen hätten eine Arbeitszeit von 16 bis 21 Stunden und ganz ungenügende Ernährung, die anderen arbeiteten vier Stunden und seien reichlich genährt. Das eine seien Menschen, das andere die Pferde.
Als im April 1889 die Direktion der Gesellschaft eine weitere Zerstückelung und Zergliederung der Fahrstrecken und damit der Arbeitszeit vornahm, war allerdings das Ausmaß von Zumutungen für die immer wieder als „arme Teufel von Tramwaysklaven“ (auch „die weißen Sklaven“) apostrophierten Bediensteten - befehligt von “Obersklavenaufsehern“ und  “Tramwaypaschas“‘ - nachhaltig überschritten. Die minutengenaue Dauer von Teilstrecken war so festgelegt worden, dass deren Über- oder Unterschreitung eine Vielzahl von Straftouren, die am arbeitsfreien siebten Tag zu absolvieren waren, nach sich zog; der Organisator des Streiks, Victor Adler, rechnete demnach detailliert vor, dass auf diese Weise auf nur einer Strecke in nur einer einzigen Woche 22 Kutschern 43 zusätzliche Straftouren aufgebürdet worden waren.
Der Arbeitskampf drehte sich denn auch wesentlich um die Arbeitszeitfrage. Am 4. April 1889 legten die Tramway-Kutscher die Arbeit nieder und erhoben die folgenden Forderungen: Aufhebung des Stundenplanes für die Teilstrecken, Beseitigung des Schadenersatzsystems, Verlängerung der Mittagspause, Lohnerhöhung und Beschränkung der täglichen Arbeitszeit auf 12 Stunden. Nach einigen Tagen machte die Gesellschaft einige Zugeständnisse, worauf die Streikenden, obgleich sie die Konzessionen als ungenügend betrachteten, die Arbeit vorübergehend wieder aufnahmen.
Die zweite Phase des Streiks spielte sich zu Ostern ab. Am Ostersonntag, den 22. April 1889, legte der größte Teil der Kutscher erneut die Arbeit nieder. Von den 570 Kutschern fuhren am Ostersonntag etwa 120, am Ostermontag nur noch 60. Vom 21. bis 23. April kam es in den Wiener Außenbezirken zu lebhaften Demonstrationen gegen die von der Tramway-Gesellschaft eingestellten Streikbrechern zu blutigen Zusammenstößen zwischen Manifestanten und Sicherheitskräften sowie zu antisemitischen Ausschreitungen. Am 24. April beschloss der Wiener Gemeinderat auf Antrag der christlichsozialen Abgeordneten Lueger und Hackenberg der Tramway-Gesellschaft wegen der Betriebsausfälle über Ostern eine Strafe von 50.000 Gulden und für jeden weiteren Tag der Betriebsstörung von 10.000 Gulden aufzuerlegen. Die Streikenden brachten unterdessen ihre Beschwerde beim Statthalter für Niederösterreich Freiherrn von Choborski, beim Ministerpräsidenten Graf Taaffe, beim Handelsminister Graf von Wurmbrand und selbst beim Kaiser Franz Joseph vor.
Am 26. April 1889, als noch über 300 Kutscher streikten, während 206 die Arbeit wieder aufgenommen hatten, stellte der Statthalter der Tramway-Gesellschaft einen Erlass zu, in dem er sie im Auftrag der Regierung aufforderte, die Streikforderungen einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Die Forderungen der Kutscher bezüglich Arbeitszeit, Urlaub und Versicherung bezeichnete er als berechtigt und drohte der Gesellschaft mit der Sequestration (Zwangsverwaltung) durch die Regierung. Daraufhin bewilligte die Tramway-Gesellschaft die Forderungen der Kutscher, die in der Folge ihre Arbeit wieder aufnahmen.
Am 28. April 1889 war der Tramway-Kutscher-Streik beendet.

Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: martin8721 am 14. Juli 2014, 19:31:43
Die da müsste es sein:

Zitat
Arbeitsbedingungen und soziale Absicherung von Wiener Straßenbahnern und Straßenbahnerinnen von 1903 bis nach dem Ersten Weltkrieg
Penz, Adelheid (1999)

Danke!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 13er am 14. Juli 2014, 21:59:29
Danke, abraham! In Zeiten von Effizienzbonus und Rolldienstzulage sollte man hie und da auch demütig an solche Zeiten denken.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: schaffnerlos am 15. Juli 2014, 08:54:58
Falls wer glauben sollte, dass diese Zeiten seit 100 Jahren vorbei sind:

61 Sekunden Verspätung – Nacherziehung, Demütigung, Kündigung (http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/ungluecke/zugunglueck-in-japan-die-unpuenktlichen-werden-erniedrigt-und-bestraft-1233622.html) (ist aus dem Jahr 2005)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: hema am 20. Juli 2014, 04:13:40
Die Statuten der WTB (Waggons- und Tramway-Baugesellschaft) aus dem Jahr 1868.


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Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 02. August 2014, 21:27:15
Unter den Pressefotos ''Experiment Metropole'': Als Wien eine Weltstadt wurde" des Wienmuseums findet sich eine kolorierte Grafik von der Pferdetramway Schottenring - Dornbach, welche heute von der Linie 44 punkto Reisegeschwindigkeit nur unwesentlich übertroffen wird.

nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 03. August 2014, 00:16:03
Dieses Foto habe ich gerade gefunden. Ausgegleister Pferdebahnwagen für ein offensichtliches Abschiedsfoto.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: haidi am 03. August 2014, 00:53:07
Das hast da gefunden (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=1878.msg115656#msg115656) :)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: hema am 03. August 2014, 02:06:17
Dieses Foto habe ich gerade gefunden. Ausgegleister Pferdebahnwagen für ein offensichtliches Abschiedsfoto.
Ja, das Foto hatten wir schon einmal. Der Wagen ist nicht ausgegleist, sondern steht auf einer Weiche, die Teil eines Auflegegleises ist. Die Aufnahme müsste die Ottakringer Straße stadteinwärts zeigen, der prov. Gleisbogen geht nach rechts in die Hettenkofergasse. Heute steht da leider kein Haus mehr aus der alten Zeit, damit ist das schwierig zu überprüfen!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 03. August 2014, 03:44:29
Sorry, hab ich nicht gewusst, dass das Foto schon gebracht wurde. Gefunden hab ich es in einem Fahrrad- Forum. :fp:
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 01. Dezember 2014, 11:23:57
WT 659 wurde um 1900 am Rathausplatz aufgenommen (Quelle: IMAGNO). Die Linienführung Erdberg - Ring - Josefstädter Straße entspricht der Linie J. WT 659 wurde 1884 gebaut und noch zu BBG t 1752, aber nicht in den Wagenstand der WStB übernommen. Der Tramwaykutscher muss die Zügel straff halten, um das (recht ausgemergelte) Pferd während des Haltestellenaufenthalts stillzuhalten.

LG nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 01. Dezember 2014, 11:28:38
Ist das eine Stechuhr, links neben dem Wartehäuschen?
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Laiseka am 01. Dezember 2014, 11:33:09
Ich habe 3 Fragen zu diesem Bild und freu mich, wenn das Forum mir diese beantworten kann:

>>mir ist nicht ganz verständlich, um welches Gebäude es sich links hinter dem Wartehäuschen handelt. Irgendwie versteh ich die Position des Fotografen nicht ganz.

>>wie viel Kilogramm hatte den so ein Wagen und wie viel Fahrgäste konnte der aufnehmen?
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Operator am 01. Dezember 2014, 11:52:33
Ich habe 3 Fragen zu diesem Bild und freu mich, wenn das Forum mir diese beantworten kann:

>>mir ist nicht ganz verständlich, um welches Gebäude es sich links hinter dem Wartehäuschen handelt. Irgendwie versteh ich die Position des Fotografen nicht ganz.

>>wie viel Kilogramm hatte den so ein Wagen und wie viel Fahrgäste konnte der aufnehmen?
Das Bild dürfte in der Stadiongasse aufgenommen sein! Das Gebäude ist das Burgtheater!
Ein b2 oder c1  Beiwagen hatte so gg. 3400 kg.!
Ein zweiachsiger Dampfbeiwagen  der ersten und zweiten Klasse hatte 5200 kg !
Ein Zweispänner Winter oder Sommerwagen wird warscheinlich auch nicht viel leichter gewesen sein!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: haidi am 01. Dezember 2014, 13:02:29
Ist das eine Stechuhr, links neben dem Wartehäuschen?
Schaut mir nicht danach aus, das scheint kein Ziffernblatt zu haben. Es könnte sich um einen "Horoskopautomaten" oder ähnliches handeln.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Revisor am 01. Dezember 2014, 14:12:21
Ich habe 3 Fragen zu diesem Bild und freu mich, wenn das Forum mir diese beantworten kann:

>>mir ist nicht ganz verständlich, um welches Gebäude es sich links hinter dem Wartehäuschen handelt. Irgendwie versteh ich die Position des Fotografen nicht ganz.

Im Rücken des Photographen befindet sich die zur Stadiongasse zeigende Front des Parlaments.

Zitat
>>wie viel Kilogramm hatte den so ein Wagen und wie viel Fahrgäste konnte der aufnehmen?

Das Gewicht des Wagens dürfte um 2600 kg betragen haben. Er bot 14 Sitz- und 14 Stehplätze.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Elin Lohner am 01. Dezember 2014, 14:18:53
Das Pferd trägt am Hals eine BetriebsNummer? :o
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Laiseka am 01. Dezember 2014, 14:30:14
Ich habe 3 Fragen zu diesem Bild und freu mich, wenn das Forum mir diese beantworten kann:

>>mir ist nicht ganz verständlich, um welches Gebäude es sich links hinter dem Wartehäuschen handelt. Irgendwie versteh ich die Position des Fotografen nicht ganz.

Im Rücken des Photographen befindet sich die zur Stadiongasse zeigende Front des Parlaments.

Zitat
>>wie viel Kilogramm hatte den so ein Wagen und wie viel Fahrgäste konnte der aufnehmen?

Das Gewicht des Wagens dürfte um 2600 kg betragen haben. Er bot 14 Sitz- und 14 Stehplätze.

Vielen Dank für die Auskunft. Das bedeutet wohl auch einen sehr hohen Pferdeverschleiß:
2.600kg Wagen + 28x70kg Fahrgäste = 4.560kg  :P
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: haidi am 01. Dezember 2014, 14:34:13
Vielen Dank für die Auskunft. Das bedeutet wohl auch einen sehr hohen Pferdeverschleiß:
2.600kg Wagen + 28x70kg Fahrgäste = 4.560kg  :P
Allerdings auf einer Stahl-Stahl-Reibpaarung.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Bus am 01. Dezember 2014, 14:34:45
Was die Erklärung für die vielen Pferdefleischhauer wäre (Leberkäs)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: abraham am 01. Dezember 2014, 14:59:07
Der einspännige WT-Salonwagen 659 war Baujahr 1884 und hatte bei der BBG nach der Übernahme die Bezeichnung t 1752. Der Wagen wurde bereits 1901 ausgeschieden, gelangte also nicht mehr zur WStB.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 01. Dezember 2014, 19:36:06
Für eine Tonne Waggon mit Gleitlager nimmt man ein Losbrechmoment von 5kg an.
Quelle: Das Lokführer Lehrbuch meines Großonkels aus dem Jahr 1920.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: ncc1701c am 01. Dezember 2014, 20:51:54
Da ist aber die Steigung nicht berücksichtigt...

...der arme Gaul wird sich in der Josefstädter Strasse sicher sehr geplagt haben!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 01. Dezember 2014, 21:00:48
Da ist aber die Steigung nicht berücksichtigt...



Alle Angaben gelten für die ebene Bahn in diesem Buch. In heutiger Schreibung würde man auch kp wählen.

Animalische Traktion ist nicht so mein Fach, aber ich habe da einmal von Vorspannpferden für Steigungsstrecken gelesen, abggesehen von Doppeltraktion - Zweispänner.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 4463 am 01. Dezember 2014, 21:04:27
Kilopond? Guter Witz! :))
Schon mal von Newton gehört? ;)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 01. Dezember 2014, 21:29:14
Kilopond? Guter Witz! :))
Schon mal von Newton gehört? ;)

Das kann man nicht einmal mit Freud`schen Verschreiber entschuldigen. Das war ein Feuchtigkeitsschluss im Stammhirn.
Du hast natürlich recht. :fp:
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: abraham am 02. Dezember 2014, 11:02:13
Einige interessante Daten vom Pferdebahnbetrieb der NWT aus 1885:

Betriebslänge: 12,9 km (Mariahilfer Linie-Alt Ottakring / Mariahilfer-, Hernalser-, Währinger Linie, resp. Meidling-Döbling / Sternwartestraße-Nussdorfer Linie / Westbahn-Linie-Breitensee).
Eigener Pferdebestand: schwankend zwischen 233 und 315 Pferden. Zusätzlich wurden unter dem Jahr 343 Pferde ausgeliehen.
Durchschnittsleistung pro Pferd und Tag: 23,8 km.
Pferdebedarf: in Ottakring 5 Pferde pro Wagen und Tag (Einspännerbetrieb), in Döbling 8,7 Pferde pro Wagen und Tag (Zweispännerbetrieb), in Breitensee 14 Pferde pro Wagen und Tag (Zweispännerbetrieb).
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 11. Dezember 2014, 11:13:34
Um 1894 wurden zwei Züge der Pferdetramway mit den späteren Fahrzeugtypen o und s1 am Franz-Josefs-Kai bei der Aspernbrücke aufgenommen (Foto: Archiv W.L.). Routenangabe am Decksitzwagen: Dornbach - Franz-Josefs-Quai - Praterstrasse - Rotunde.

LG nord22   
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: tramway.at am 11. Dezember 2014, 17:49:25
Um 1894 wurden zwei Züge der Pferdetramway mit den späteren Fahrzeugtypen o und s1 am Franz-Josefs-Kai bei der Aspernbrücke aufgenommen (Foto. Archiv W.L.). Routenangabe am Decksitzwagen: Dornbach - Franz-Josefs-Quai - Praterstrasse - Rotunde.

Für den Fahrschein (incl. Zeitreise nach 1894) würde ich heute ohne viel nachzudenken mehr hinlegen als für einen Malediven-Urlaub (wenn ich meine Digitalkamera mitnehmen dürfte...)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 60er am 11. Dezember 2014, 17:57:53
Für den Fahrschein (incl. Zeitreise nach 1894) würde ich heute ohne viel nachzudenken mehr hinlegen als für einen Malediven-Urlaub (wenn ich meine Digitalkamera mitnehmen dürfte...)
Ich möchte mir nicht vorstellen, was passiert, wenn man im Jahr 1894 mit einer Digitalkamera auf der Straße auftaucht und zu fotgrafieren beginnt. 8)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 13er am 11. Dezember 2014, 20:35:41
Um 1894 wurden zwei Züge der Pferdetramway mit den späteren Fahrzeugtypen o und s1 am Franz-Josefs-Kai bei der Aspernbrücke aufgenommen (Foto. Archiv W.L.). Routenangabe am Decksitzwagen: Dornbach - Franz-Josefs-Quai - Praterstrasse - Rotunde.
Für den Fahrschein (incl. Zeitreise nach 1894) würde ich heute ohne viel nachzudenken mehr hinlegen als für einen Malediven-Urlaub (wenn ich meine Digitalkamera mitnehmen dürfte...)
Aber bitte danach auch wieder zurück nach heute. Oder alternativ zum höheren Adel gehören und hoffen, dass man nicht mit 35 Jahren an einer Grippe stirbt.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Linie 41 am 11. Dezember 2014, 20:54:51
Aber bitte danach auch wieder zurück nach heute. Oder alternativ zum höheren Adel gehören und hoffen, dass man nicht mit 35 Jahren an einer Grippe stirbt.
Bist Du bescheuert? Dort bleiben und die wissenschaftlichen Erkenntnisse über Hygiene, Bakterien, Viren und Impfungen unter die Leute bringen. >:D >:D
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 95B am 11. Dezember 2014, 21:11:04
Wenn man das täte, würden sie die Hexenverbrennung wieder einführen. ;)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: darkweasel am 11. Dezember 2014, 21:22:18
Aber bitte danach auch wieder zurück nach heute. Oder alternativ zum höheren Adel gehören und hoffen, dass man nicht mit 35 Jahren an einer Grippe stirbt.
Bist Du bescheuert? Dort bleiben und die wissenschaftlichen Erkenntnisse über Hygiene, Bakterien, Viren und Impfungen unter die Leute bringen. >:D >:D
Spätestens dann erzeugst du ein Zeitreiseparadoxon. :)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Ferry am 12. Dezember 2014, 09:15:09
Aber bitte danach auch wieder zurück nach heute. Oder alternativ zum höheren Adel gehören und hoffen, dass man nicht mit 35 Jahren an einer Grippe stirbt.
Bist Du bescheuert? Dort bleiben und die wissenschaftlichen Erkenntnisse über Hygiene, Bakterien, Viren und Impfungen unter die Leute bringen. >:D >:D
Spätestens dann erzeugst du ein Zeitreiseparadoxon. :)
Das tust du bereits dann, wenn du irgendjemanden dazu bringst, sich anders zu verhalten, als er sich ohne deine Anwesenheit verhalten hätte, weil die daraus resultierenden Folgen unabsehbar sind. Beispiel: du fotografierst mit einer Kamera, die es damals noch nicht gegeben hat und erzeugst dadurch Aufsehen. In der Folge wird ein Passant dadurch abgelenkt, achtet vor dem Betreten der Fahrbahn nicht auf den Verkehr und wird von einer Straßenbahn erfasst und getötet. Aber dieser Mann ist dein Urgroßvater...
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: darkweasel am 12. Dezember 2014, 09:37:02
Aber bitte danach auch wieder zurück nach heute. Oder alternativ zum höheren Adel gehören und hoffen, dass man nicht mit 35 Jahren an einer Grippe stirbt.
Bist Du bescheuert? Dort bleiben und die wissenschaftlichen Erkenntnisse über Hygiene, Bakterien, Viren und Impfungen unter die Leute bringen. >:D >:D
Spätestens dann erzeugst du ein Zeitreiseparadoxon. :)
Das tust du bereits dann, wenn du irgendjemanden dazu bringst, sich anders zu verhalten, als er sich ohne deine Anwesenheit verhalten hätte, weil die daraus resultierenden Folgen unabsehbar sind. Beispiel: du fotografierst mit einer Kamera, die es damals noch nicht gegeben hat und erzeugst dadurch Aufsehen. In der Folge wird ein Passant dadurch abgelenkt, achtet vor dem Betreten der Fahrbahn nicht auf den Verkehr und wird von einer Straßenbahn erfasst und getötet. Aber dieser Mann ist dein Urgroßvater...
Es gibt einen Donald-Duck-Comic, in dem Donald in die Vergangenheit reist und dort eine Bananenschale, die auf dem Boden liegt (und auf der er ausrutscht), in einen Mistkübel wirft. Dadurch ändert er die Gegenwart dramatisch – seine Familie lebt dadurch in einem Armenviertel (oder so ähnlich, ich weiß nicht mehr genau, jedenfalls ist es nicht schön). Der Grund? Auf dieser Bananenschale wäre kurz darauf ein Panzerknacker ausgerutscht (und dadurch demaskiert worden), der sich in einem Gespräch mit Onkel Dagobert als Geschäftspartner ausgegeben hat. Dadurch, dass die Bananenschale nicht da ist, fällt Onkel Dagobert auf den Betrug herein. :)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: coolharry am 12. Dezember 2014, 09:53:27
Aber bitte danach auch wieder zurück nach heute. Oder alternativ zum höheren Adel gehören und hoffen, dass man nicht mit 35 Jahren an einer Grippe stirbt.
Bist Du bescheuert? Dort bleiben und die wissenschaftlichen Erkenntnisse über Hygiene, Bakterien, Viren und Impfungen unter die Leute bringen. >:D >:D
Spätestens dann erzeugst du ein Zeitreiseparadoxon. :)
Das tust du bereits dann, wenn du irgendjemanden dazu bringst, sich anders zu verhalten, als er sich ohne deine Anwesenheit verhalten hätte, weil die daraus resultierenden Folgen unabsehbar sind. Beispiel: du fotografierst mit einer Kamera, die es damals noch nicht gegeben hat und erzeugst dadurch Aufsehen. In der Folge wird ein Passant dadurch abgelenkt, achtet vor dem Betreten der Fahrbahn nicht auf den Verkehr und wird von einer Straßenbahn erfasst und getötet. Aber dieser Mann ist dein Urgroßvater...
Es gibt einen Donald-Duck-Comic, in dem Donald in die Vergangenheit reist und dort eine Bananenschale, die auf dem Boden liegt (und auf der er ausrutscht), in einen Mistkübel wirft. Dadurch ändert er die Gegenwart dramatisch – seine Familie lebt dadurch in einem Armenviertel (oder so ähnlich, ich weiß nicht mehr genau, jedenfalls ist es nicht schön). Der Grund? Auf dieser Bananenschale wäre kurz darauf ein Panzerknacker ausgerutscht (und dadurch demaskiert worden), der sich in einem Gespräch mit Onkel Dagobert als Geschäftspartner ausgegeben hat. Dadurch, dass die Bananenschale nicht da ist, fällt Onkel Dagobert auf den Betrug herein. :)

Wenn man glaubt die Vergangenheit verändern zu können, glaubt man auch ans Christkind und an den Weihnachtsmann und an den Osterhasen und das alle am gleichen Tag kommen. Wenn man die Zeit als Linie betrachtet kann man die Vergangenheit nicht ändern, da es immer so passieren wird, da man, sobald in der Vergangenheit ist, teil der Vergangenheit ist. Weil Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit untrennbar miteinander verbunden sind. Man kann die Vergangenheit nicht ändern. Hat schon H.G. Wells beschrieben. Aber jeder soll glauben was er will.  ;)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: schaffnerlos am 12. Dezember 2014, 10:06:52
Man kann die Vergangenheit nicht ändern.

Aber die Sicht darauf.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: barbarix am 15. Dezember 2014, 13:10:24
Aber die Photonen, die damals reflektiert wurden, wandern noch immer durchs All. Am Besten in der richtigen Entfernung eine Videokamera mit Teleobjektiv aufstellen, dann hast Du (bei damaligem Schönwetter) einen Livestream vom Jahre Schnee. Nur den Ton müsste man nachsynchronisieren!

;-)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: hema am 09. Februar 2015, 03:06:08
Verkehr in der Ausstellungsstraße um die Jahrhundertwende!


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Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: haidi am 09. Februar 2015, 07:52:06
Geisterfahrer!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 95B am 09. Februar 2015, 08:25:12
Geisterfahrer!

Ob Rechtszufahren in Schienenstraßen damals verboten war? :D
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: martin8721 am 09. Februar 2015, 10:45:01
Geisterfahrer!

Oder ein Trendsetter, der seiner Zeit einfach voraus war.  8)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: hema am 09. Februar 2015, 20:03:51
Das Auto dürfte dort einfach reingezeichnet sein. Das Bild wurde auch an etlichen anderen Stellen retouchiert.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: hema am 10. Februar 2015, 07:51:40
Die Wiedner Hauptstraße mit dem alten Naschmarkt.


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Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 95B am 10. Februar 2015, 08:57:50
Ist das rechts unten ein Stellwagen oder hat der Retuscheur die Pferdetramway bloß neben das Gleis gesetzt? :D
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 13er am 10. Februar 2015, 09:28:54
Lustig, dass sich die rechte Häuserseite bis heute erhalten hat!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: h 3004 am 10. Februar 2015, 16:28:47
Hat sich nicht ganz erhalten (Haus Repa Copy) - sieht man aber nicht. - In der Gegenrichtung fährt  auch ein Wagen neben den Gleisen.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Revisor am 10. Februar 2015, 17:01:16
Hat sich nicht ganz erhalten (Haus Repa Copy) - sieht man aber nicht. - In der Gegenrichtung fährt  auch ein Wagen neben den Gleisen.

Das sind Stellwagen.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: hema am 12. Februar 2015, 02:48:04
Ein schöner Sommertag 1895 am Kärnthnerring (Kärntner Ring).


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Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 95B am 12. Februar 2015, 08:53:26
Die Gleise hat der gute Mann sichtlich erst zu Hause eingezeichnet. :D
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: hema am 20. Februar 2015, 23:36:35
Pferdetramway bei der Börse.


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Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: hema am 12. März 2015, 21:46:29
Nein, die Geschichte ist ein bissl anders. Der Wagen steht am Ende des noch vohandenen, aber bereits vom Netz getrennten, Ausfahrtsgleises aus der alten Remise. Der Bogen, also das Auflegegleis liegt nur zufällig so schief dort, weil es bereits vorbereitet ist, um damit das Ausfahrtsgleis noch einmal provisorisch an das Gleis in der Ottakringer Straße anzuschließen und die noch in der alten Remise befindlichen Fahrzeuge bergen zu können. Es braucht nur mehr rübergeschoben zu werden. Vermutlich wurde diese Aktion unmittelbar nach dem fotographieren dieses Abschiedsbildes durchgeführt, Leute dafür sind zu diesem Zeitpunkt sichtlich ausreichend anwesend!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: hema am 13. März 2015, 01:11:45
Ich meinte das Gleisende vom Auflegegleis.
Ja eh. Das liegt da schon bereit und wurde nach der Aufnahme ans Ende des alten Remisengleises (–> der Wagen steht drauf, das abgeschnittene Ende ist hinter den Pferdehufen erkennbar) geschoben und ist dann mit dem keilförmigen vorderen Ende am neuen Gleis aufgelegen. Dann hat man die noch in der Halle befindlichen Wagen bequem rausschieben können!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Revisor am 13. März 2015, 08:30:15
Das zuvor Geschriebene wird sicher alles stimmen, nur daß dieses Auflegegleis sicher nicht nur zum Abtransport der Wagen aus der aufzulassenden Halle dort lag, sondern für einige Zeit dem Aus- und Einfahren der Pferdebahnwagen diente. Im Zuge der Elektrifizierung mußten, unabhängig von einem allfälligen zweigleisigen Ausbau, sicherlich die Gleise wegen des deutlich höheren Gewichts der elektrischen Triebwagen erneuert werden. Diese neue Gleisanlage wurde natürlich nicht mehr an den zur Auflassung bestimmten Bahnhof angeschlossen, sondern die Verbindung mittels dieses Auflegegleises hergestellt. Der Pferdebahnbetrieb lief also bis zum letzten Tag vor der Aufnahme des elektrischen Betriebes weiterhin aus dem Bahnhof Neulerchenfeld, während die elektrischen Züge dann vermutlich aus dem elektrifizierten Bahnhof Gürtel gekommen sein dürften. Für diese Zeitspanne zwischen Verlegung der neuen Gleise in der Neulerchenfelder Straße und der elektrischen Betriebsaufnahme fand eben dieses Auflegegleis Verwendung.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 15. März 2015, 22:09:18
Recht idyllisch präsentiert sich die Oper und die Ringstraße um 1890 (Foto: Archiv W.L.). Am Zug im Vordergrund ist mit Mühe die Wagennummer WT 326 (bei der WStB s1 1570) und das Fahrziel (Dornbach) zu erkennen.

LG nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Arkadier am 20. Mai 2015, 23:34:54
Ich habe dieses Aquarell gefunden, doch der Ort ist nicht ganz zuordenbar. Einerseits könnte es sich um die Hernalser Hauptstraße handeln oder auch um Perchtholdsdorf. Für Zweiteres würde der Turm im Hintergrund sprechen. Vielleicht fällt jemand dazu noch etwas ein ...

Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: W_E_St am 20. Mai 2015, 23:42:08
Also Perchtoldsdorf würde ich aufgrund der dreistöckigen Häuser im Hintergrund eindeutig ausschließen! Das Türmchen könnte durchaus auf einem Gründerzeit-Eckhaus sitzen und kein Kirchturm sein.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: hema am 21. Mai 2015, 01:34:45
Das ist die Hernalser Hauptstraße mit Blick von der Wattgasse stadtauswärts. Rechts vorne die Pferdebahn-Remise.


[attachimg=1]
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Arkadier am 23. Mai 2015, 18:51:08
Danke für die Antworten. Ja - das sieht wirklich ganz nach Hernalser Hauptstraße aus. Interessant ist nur, dass auf dem Aquarell der ein Pferdetramwaywagen auf der rechten Straßenseite zu fahren scheint. War hier stadtauswärts dann nur ein einfaches Gleis verlegt?
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: abraham am 24. Mai 2015, 09:23:00
Über den zweigleisigen Ausbau der Dornbacher-Linie WT gibt der Jahresbericht des Verwaltungsrathes aus 1878 Auskunft.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: martin8721 am 04. Oktober 2015, 20:04:50

Weiß nicht, ob der Clip schon allseits bekannt ist, aber ich bin heute auf ein Video von der Operkreuzung gestoßen, das angeblich aus dem Jahre 1896 stammt.  :o
Viele Pferdetramways sind hier zu sehen:

http://stadtfilm-wien.at/film/144/ (http://stadtfilm-wien.at/film/144/)


Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 4463 am 04. Oktober 2015, 21:23:42
Kam dieses Video nicht im heutigen Österreich Bild "150 Jahre Tramway" vor?
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: martin8721 am 10. Januar 2016, 14:56:29
Aspernbrücke über den Donaukanal, ca um 1890 / 95. Glasplatte

Danke für die wunderbaren Schätze, die du uns hier immer wieder darbietest!  :up:
Und Wahnsinn auch die Qualität der Aufnahme! Gestochen scharf!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 95B am 10. Januar 2016, 18:16:09
Neben dem gleichlautenden Plakat sitzt vermutlich wirklich "ein Böhm", nämlich ein Gleisböhm! ;)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 95B am 10. Januar 2016, 19:39:07
Ich denke, das sind die Arbeitsgeräte des auf der anderen Seite der Litfaßsäule sitzenden Gleisbehm.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Kartäuser am 11. Januar 2016, 12:06:27
Das ist die Hernalser Hauptstraße mit Blick von der Wattgasse stadtauswärts. Rechts vorne die Pferdebahn-Remise.


(Dateianhang Link)

Verzeihung, wenn ich mich als Neuling hier einmische!  ;) Vielleicht trage ich ja jetzt "Eulen nach Athen bzw. Hernals"! Die alte Pferdebahnremise lag jedenfalls - stadtauswärts blickend - vor der Wattgasse. Reste der auf dem Aquarell erkennbaren Wagenhallen gab es noch in meiner Kindheit/Jugend (60er/70er-Jahre) im Bereich Rhigasgasse-Nesselgasse-Rötzergasse-Comeniusgasse zu bestaunen. Sie waren damals - falls mich die Erinnerung nicht täuscht - als Werkstatthallen in Verwendung. Die neue und bis heute bestehende Remise (Bahnhof Hernals) wurde dann jenseits/westlich der Wattgasse stadtauswärts errichtet. Sorry also, falls ich allseits bekannte Banalitäten schreibe ...
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Hawk am 11. Januar 2016, 20:13:17
Willkommen im Forum!  :)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Kartäuser am 12. Januar 2016, 12:43:32
Vielen Dank!  :)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: haidi am 12. Januar 2016, 16:28:15
Reste der auf dem Aquarell erkennbaren Wagenhallen gab es noch in meiner Kindheit/Jugend (60er/70er-Jahre) im Bereich Rhigasgasse-Nesselgasse-Rötzergasse-Comeniusgasse zu bestaunen.

Jetzt ist mir der seltsame Verlauf der Roggendorfgasse klar und auch, warum die Wattgasse bis zur Richthausenstraße reicht und nicht bis zur Hernalser Hauptstraße (Alserbach)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: haidi am 16. Februar 2016, 00:35:05
Allgemeine Vorschriften für die Waggonführer der Wiener Tramway-Gesellschaft (http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/titleinfo/1053494)  1884
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: B1.702 am 16. Februar 2016, 10:54:35
Ein schöner Sommertag 1895 am Kärnthnerring (Kärntner Ring).
(Dateianhang Link)

Das Bild würde ich löschen. Da ist einfach zu viel Phantasie drinnen (erkennbar am "Gleisverlauf"), somit historisch wertlos.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 95B am 16. Februar 2016, 11:07:09
Ein schöner Sommertag 1895 am Kärnthnerring (Kärntner Ring).
(Dateianhang Link)

Das Bild würde ich löschen. Da ist einfach zu viel Phantasie drinnen (erkennbar am "Gleisverlauf"), somit historisch wertlos.

Phantasiegleise hin oder her, es gibt einen schönen Eindruck, wie die Ringstraße damals ausgeschaut hat.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 24. August 2016, 17:56:22
Anbei eine hinlänglich bekannte Aufnahme, welche die allererste Tramwayaufnahme ist, welche in Wien aufgenommen wurde.

LG nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 95B am 24. August 2016, 18:18:39
Ob der Fotograf wohl zu dem in der Bildmitte herumstolzierenden Herrn "I stich di ooh!" gerufen hat? :D
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: hema am 24. August 2016, 20:12:14
Ob das eine Fotographie ist? Eher das Foto einer graphischen Darstellung, wie sie seinerzeit so meisterhaft in Zeitungen verwendet wurden!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 95B am 25. August 2016, 00:09:14
Ob das eine Fotographie ist? Eher das Foto einer graphischen Darstellung, wie sie seinerzeit so meisterhaft in Zeitungen verwendet wurden!

Ich denke, das wird eine Mischung aus Fotografie und Zeichnung sein, also prinzipiell ein Foto, aber größtenteils drüberretuschiert.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Ferry am 25. August 2016, 09:36:42
Ob der Fotograf wohl zu dem in der Bildmitte herumstolzierenden Herrn "I stich di ooh!" gerufen hat? :D

Nur, wenn der Herr einen bestimmten Namen, der mit "F" beginnt, gehabt hat!  :)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: W_E_St am 25. August 2016, 12:01:31
Stolziert wird er bei den damaligen Belichtungszeiten eher nicht sein, sonst wäre er unscharf.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Erdberg am 07. September 2016, 08:49:48
Erst jetzt entdecke ich diesen Thread. Ganz besonderen Dank für die WT-Pferdebahn-Pläne vom Februar!!!
Spannend, welche Projekte da enthalten sind (rot eingezeichnet). Zum Beispiel von der Bellaria kommend über Nebengassen von der Stiftgasse hinunter zur Gumpendorfer Straße (es kam anders, wie wir wissen).

Ich beschäftige mich nämlich gerade ein wenig mit den Liniengeschichten, wobei natürlich die Linienführungen der Pferdebahnlinien vor 1903 nicht so leicht zu eruieren sind.
Interessant finde ich, daß die erste Linie in der Wiedner Hauptstraße (1873) ja vom Schwarzenbergplatz über Karlsgasse und Mayerhofgasse zur Wiedner Hauptstraße führte und nur bis zur Spengergasse reichte.
Erst 1877 wurde die Lücke auf der Wiedner Hauptstraße zwischen Mayerhofgasse und Kärntnerstraße/Ring geschlossen.
Ob man zwischen 1877 und 1880 (1880 wurde die Verbindung Schwarzenbergplatz-Mayerhofgasse aufgegeben) von beiden Endpunkten aus zur Spengergasse gefahren ist, läßt sich wohl nicht mehr eruieren.
Erst 1895 wurde dann die im Plan der WT schon projektierte Verlängerung über das kurze Stück von der Spengergasse bis zum Gürtel (Matzleinsdorfer Platz) eröffnet, sodaß man über die schon bestehende Strecke durch die Gudrunstraße zum Bhf. Favoriten fahren konnte (später dann Linie 64).

Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 09. Februar 2017, 21:31:04
Anbei eine Aufnahme vom Bau der Votivkirche 1867 (Foto: Imagno/ gettyimages). Rechts ist ein Zug der ersten Pferdetramwaylinie Schottentor - Hernals - Dornbach zu erkennen.

LG nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 4463 am 09. Februar 2017, 23:31:57
Anbei eine Aufnahme vom Bau der Votivkirche 1867
Da sieht es fast so aus, als würden das so ähnliche Türme wie bei der Notre Dame in Paris. :o
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Sabei am 15. Februar 2017, 21:12:37
Hier der Pferdebahnplan in einer besseren Auflösung:

https://mega.nz/#!BNt2iL6D!uWTU-F_gd0nluZrLEw-JSqI61k37sSAkrXMi1CNNrPw

Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 02. April 2017, 10:09:57
* Eröffnung der Pferdetramwaylinie Schottenring - Hernals am 04.10.1865; der Eröffnungszug war, wie auch die Fotografie in #95 zeigt, mit vier Pferden bespannt.
* Universität Wien mit Pferdetramway 1879 (Grafiken: Archiv W.L.)

LG nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 4463 am 02. April 2017, 15:51:47
* Universität Wien mit Pferdetramway 1879
Ohne die Bäume kaum wiederzuerkennen. :o
Außerdem dürfte diese Perspektive heute kaum möglich sein? ???
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: T1 am 02. April 2017, 18:44:59
* Universität Wien mit Pferdetramway 1879
Ohne die Bäume kaum wiederzuerkennen. :o
Außerdem dürfte diese Perspektive heute kaum möglich sein? ???
Nachdem das Zeichnungen sind, sollte man sich ohnehin nicht zu sehr auf eine vollkommene historische Korrektheit der dargestellten Situation verlassen ;)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 4463 am 02. April 2017, 23:59:52
Ich wollte damit eher mein Erstaunen darüber ausdrücken, dass das Gebäude in einer derartigen Gesamtansicht (heute) quasi nicht sichtbar ist. Entweder sind Bäume davor oder man sieht es nur teilweise bzw. von oben oder der Seite. Deshalb ist die Architektur in ihrer Gesamtheit so nicht erkennbar.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: T1 am 03. April 2017, 00:03:34
Ich wollte damit eher mein Erstaunen darüber ausdrücken, dass das Gebäude in einer derartigen Gesamtansicht (heute) quasi nicht sichtbar ist. Entweder sind Bäume davor oder man sieht es nur teilweise bzw. von oben oder der Seite. Deshalb ist die Architektur in ihrer Gesamtheit so nicht erkennbar.
Ich verstehe schon, wie du es gemeint hast. Ich habe halt gemeint, dass es damals wahrscheinlich genauso war – nur hatte der Zeichner im Gegensatz zu einem Fotografen die Möglichkeit, die Gesamtheit trotzdem darzustellen, weil er zwar an die Perspektive gebunden ist, aber störende Gebäude, die den Blick verstellen, einfach weglassen kann. Zumindest drängt sich der Verdacht für mich auf, wenn ich mir so die Baujahre der gegenüberliegenden Gebäude (Screenshot aus dem Kulturgutstadtplan) anschaue:

Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 95B am 03. April 2017, 09:07:10
Man beachte übrigens, dass die Pferdetramway auf der Zeichnung im Rechtsverkehr unterwegs ist!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Erdberg am 03. April 2017, 09:24:40
Vielleicht ist das Bild spiegelverkehrt?
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: hema am 03. April 2017, 13:42:10
Vielleicht ist das Bild spiegelverkehrt?
Sogar sicher. Hast recht!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Operator am 07. August 2018, 13:14:18
Pferdetram in der Praterstraße um 1875.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Operator am 07. August 2018, 13:15:36
Pferdetram in der Praterstraße um 1875.
Vielleicht weiß wer hier, welche Nummern diese Pferdewagen danach bei der Wiener Straßenbahn hatten.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: luki32 am 07. August 2018, 13:23:56
Pferdetram in der Praterstraße um 1875.
Vielleicht weiß wer hier, welche Nummern diese Pferdewagen danach bei der Wiener Straßenbahn hatten.

1192 siehe:
https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_o_(1895-1956) (https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_o_(1895-1956))

Brauchst nur auf der Hauptseite des Wiki unter Suche die Nummer 1192 eintippen.  ;)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Operator am 07. August 2018, 13:41:41
Pferdetram in der Praterstraße um 1875.
Vielleicht weiß wer hier, welche Nummern diese Pferdewagen danach bei der Wiener Straßenbahn hatten.

1192 siehe:
https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_o_(1895-1956) (https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_o_(1895-1956))

Brauchst nur auf der Hauptseite des Wiki unter Suche die Nummer 1192 eintippen.  ;)
DANKE!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: luki32 am 07. August 2018, 15:47:06
Pferdetram in der Praterstraße um 1875.

Übrigens, das Jahr glaube ich Dir da aber nicht.  ;)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: hema am 07. August 2018, 16:57:10

Übrigens, das Jahr glaube ich Dir da aber nicht.  ;)
Geh, die Oberleitung ist nur vorbereitet für spätere Jahrzehnte!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Operator am 07. August 2018, 19:02:57

Übrigens, das Jahr glaube ich Dir da aber nicht.  ;)
Geh, die Oberleitung ist nur vorbereitet für spätere Jahrzehnte!
So übernommen und nicht gschaut, sorry....
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 07. August 2018, 20:26:36
Zitat aus Wiki:
"elektrischer Betrieb: 23. November 1901  2,467 km  Aspernbrücke – Aspernbrückengasse – Praterstraße – Praterstern – Ausstellungsstraße bis nach Messestraße" Gloriose Schlussfolgerung ist, dass die Aufnahme sehr wahrscheinlich 1901 entstanden ist.

nord22 
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 12. Februar 2019, 20:00:22
Anbei ein Postkartenmotiv vom Schmerlingplatz mit WT 456, welcher bei der WStB zu s2 1517 wurde. WT 456 wurde von der HW 1882 gebaut und per 07.11.1932 skartiert.

LG nord22   
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 09. März 2019, 20:38:27
Anbei ein Ausschnitt eines Postkartenmotivs von der Einmündung der Kinderspitalgasse in die Alser Straße. Im Hintergrund ist die Trasse der Stadtbahn zu erkennen, die Aufnahme dürfte daher frühestens 1898 entstanden sein. Am rechten Bildrand ist ein "Imperial-Decksitzwagen" der späteren Type o1 zu erkennen.

LG nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: hema am 09. März 2019, 22:31:44
Das "Dreilaufer"-Haus.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: haidi am 09. März 2019, 22:56:17
Anbei ein Ausschnitt eines Postkartenmotivs von der Einmündung der Kinderspitalgasse in die Alser Straße. Im Hintergrund ist die Trasse der Stadtbahn zu erkennen, die Aufnahme dürfte daher frühestens 1898 entstanden sein.
Kann auch 1-2 Jahre früher entstanden sein, die Stadtbahn muss ja noch nicht in Betrieb sein.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: T1 am 10. März 2019, 01:06:21
Anbei ein Ausschnitt eines Postkartenmotivs von der Einmündung der Kinderspitalgasse in die Alser Straße. Im Hintergrund ist die Trasse der Stadtbahn zu erkennen, die Aufnahme dürfte daher frühestens 1898 entstanden sein. Am rechten Bildrand ist ein "Imperial-Decksitzwagen" der späteren Type o1 zu erkennen.

LG nord22
:up:
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 01. Oktober 2019, 21:48:36
Ein Postkartenmotiv mit WT 431 beim Parlament. WT 431 wurde zu s2 1539 und nach der Skartierung am 03.08.1943 nach Graz abgegeben.

LG nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 31/5 am 02. Oktober 2019, 07:15:35
Auch vor 150 Jahren schon eine gefragte Fotostelle - trotz Linksverkehr...
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 27. Oktober 2019, 00:10:09
Anbei ein Fotomotiv, welches dokumentiert, dass es zu allen Zeiten überfüllte Straßenbahnen gegeben hat. Der Beiwagen gehört zur WT Type s, welche bei der BBG und WStB die Nummerngruppe 1604 -1653 bekam. Interessant ist die Betafelung Bäder - Ringstrasse - Gentzgasse; Bäderverkehr könnte auch der Grund der starken Fahrgastfrequenz sein. Aufnahmeort ist irgendwo auf der Ringstraße.

LG nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: hema am 27. Oktober 2019, 12:54:06
Das Haus im Hintergrund ist Kärntner Ring 2, die "Bäder" waren an der Donau, nahe der Reichsbrücke. Die Stadtbahn hatte dort auch eine Station.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 27. Oktober 2019, 22:54:23
@ hema: danke für die Ortsangabe; das Gebäude Kärntner Ring 2 wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und durch einen Neubau ersetzt.

nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: peda100 am 21. Dezember 2019, 13:31:52
Hallo von einem Neuling: bin auf der Suche nach Infos (Fotos) der Pferdetramway, welche 1873 vom Praterstern über die Feuerwerkswiese zur Weltausstellung geführt wurde. Dort (heutige Ausstellungsstr. nächst Vorgartenstr.) war auch ein Bahnhof (Endstelle). Vermutlich nach Ende der Weltausstellung wieder alles abgebaut.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: peda100 am 21. Dezember 2019, 15:32:11
am hochgeladenen Plan der WA 1873 sieht man die Linie, bzw. die Lade des Bahnhofs gut
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Operator am 21. Dezember 2019, 16:03:51
Ab 1869 gab es auch in der Mariahilferstaße Schienen, vorläufig nur für die Pferdetram; aber das sollte sich bald ändern.
Die Straße rechts runter ist die heutige Schadekgasse, vermute, das die früher anders hieß.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Kanitzgasse am 21. Dezember 2019, 16:41:22
Die Straße rechts runter ist die heutige Schadekgasse, vermute, dass die früher anders hieß.
So ist es, von 1862 bis 1913 Windmühlgasse.
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Windmühlgasse (https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Windmühlgasse)
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Schadekgasse
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Operator am 21. Dezember 2019, 18:06:03
Die Straße rechts runter ist die heutige Schadekgasse, vermute, dass die früher anders hieß.
So ist es, von 1862 bis 1913 Windmühlgasse.
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Windmühlgasse (https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Windmühlgasse)
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Schadekgasse
Herzlichen Dank für die Ergänzung!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 22. Dezember 2019, 00:14:34
Zu erkennen ist WT 87, mit hoher Wahrscheinlichkeit die 4 . Besetzung dieser Wagennummer bei der WT: Bj. 1887, wurde bei der BBG und WStB zu v 1884 und per 18.04.1936 skartiert. Die 1. und 2. Besetzung dieser Wagenummer waren Winterwagen.

nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 24. April 2020, 10:18:23
Anbei eine Aufnahme des Parlaments (damals Reichsrats). Die Strecke vom Ring über Stadiongasse - Josefstädter Straße bis Blindengasse wurde lt. wiki am 11.12.1887 eröffnet. Die Aufnahme dokumentiert, dass es zu Zeiten der Pferdetramway von der Stadiongasse kommend am Rathausplatz eine Gleisverbindung nach links in den Ring Richtung Burgtheater gegen hat. Dieser doppelte Gleisbogen dürfte anlässlich der Elektrifizierung mit Unterleitung aufgegeben worden sein.
Bautechnische Anmerkung: die Gleise lagen am Ring zu Zeiten der Pferdetramway weiter in der Mitte, sodass der Linksgleisbogen Richtung Universität keine Ecke des Rathausparks "abschneiden" musste (Foto: fb, Robert Schaller).
Zur Illustration der Gleislage beim Burgtheater und dem Rathausplatz eine Aufnahme von der bildstrecke der W.L..
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 08. Mai 2020, 14:12:52
Dichter Verkehr auf dem Opernring. Sommerwagen WT 167 (Bj. 1869) wurde 1886/ 1888 ausgemustert (Quelle: derstandard.at).

LG nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 18. Mai 2022, 21:08:25
Ein Sommerwagen und ein "Schienenkratzer" mit dem Reichsrathsgebäude auf einem Postkartenmotiv des Verlags Edgar Schmidt, Dresden. Die Karte wurde am 18. August 1899 geschrieben. Der Wagen wurde bei der WStB zur Type v und wurde 1887 bei der Waggonfabrik Graz gebaut.

LG nord22 
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 05. November 2022, 12:55:54
WT 357 im Kreuzungsbereich Ring - Weiskirchnerstraße in den 1880er Jahren; WT 357 (Bj. 1881) wurde bei der WStB zu s2 1486 und per 16.10.1931 skartiert (Foto: Kunstverlag V. Angerer, Onlinearchiv Wien Museum).

LG nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Erdberg am 05. November 2022, 13:43:32
Bemerkenswert! Wenn man die Lage hier heute kennt, oder auch in den vergangenen 50 Jahren - einfach unvorstellbar, wie das Leben damals gewesen sein muss. (Fast) keine Elektrizität, die meisten Wege zu Fuß zurückgelegt, die Fahrbahnen "dufteten" vermutlich von Pferdemist. Damals war die Rungstraße noch ziemlich neu und vermutlich noch nicht überall bebaut...
Vielen Dank für dieses Bild!

(Pferdebahn-Aufnahmen aus der Erdbergstraße wären für mich noch spannender...)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Halbstarker am 06. November 2022, 10:08:44
Vielen Dank für das Bild, welches meiner Erinnerung nach noch nicht aus der Literatur bekannt ist. :o :up:
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 06. November 2022, 12:44:47
WT 628 mit Fahrziel "Praterstern" am Opernring 1895; der Straßenkehrer mit Lederstiefeln entfernte Pferdemist (Foto: Friedrich Strauß, Onlinearchiv Wien Museum). WT 628 wurde bei der BGG zu q 1025 und nach der Übergabe an Siemens & Halske zusammen mit 32 weiteren Wagen dieses Typs in den Jahren 1902/ 1903 ausgemustert und verschrottet.

LG nord22   
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Erdberg am 06. November 2022, 18:29:43
Ich stelle mir gerade vor, wie Damen der feinen Gesellschaft bei der Oper aus dem Wagen steigen und der Geruch von Pferdemist in der Luft liegt, womöglich auch Mist auf der Straße, und dann gehen diese Damen mit diesem Geruch "belastet" in die Loge oder aufs Parkett in die Oper.... Viele werden wohl mit einer Kutsche angekommen sein, aber vermutlich doch auch etliche mit der Pferdetramway....
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Ferry am 06. November 2022, 18:42:26
Ich stelle mir gerade vor, wie Damen der feinen Gesellschaft bei der Oper aus dem Wagen steigen und der Geruch von Pferdemist in der Luft liegt, womöglich auch Mist auf der Straße, und dann gehen diese Damen mit diesem Geruch "belastet" in die Loge oder aufs Parkett in die Oper.... Viele werden wohl mit einer Kutsche angekommen sein, aber vermutlich doch auch etliche mit der Pferdetramway....

Ich bezweifle, dass die Clientel, die damals die Oper besucht hat, mit der Pferdetramway gekommen ist... die hatten doch alle ihre eigenen Kutscher oder haben einen Fiaker genommen. Was sie natürlich vor dem mehr oder weniger "deftigen" Geruch des Pferdemists auch nur bedingt geschützt hat.  :)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: haidi am 06. November 2022, 19:38:03
Nachdem alle nach Pferd gestunken haben werden, wird das wohl nicht aufgefallen sein.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: N1 am 06. November 2022, 19:46:55
Ich bezweifle, dass die Clientel, die damals die Oper besucht hat, mit der Pferdetramway gekommen ist... die hatten doch alle ihre eigenen Kutscher oder haben einen Fiaker genommen. Was sie natürlich vor dem mehr oder weniger "deftigen" Geruch des Pferdemists auch nur bedingt geschützt hat.  :)
Die Fahrgäste der Pferdetramway waren, so würde zumindest ich meinen, tendenziell wohlhabender als die der heutigen öffentlichen Verkehrsmittel. Die Alternative Auto gab's schlichtweg noch nicht oder allenfalls als exotische neue Spielerei und die einfachen Leute konnten sich die Fahrpreise vielfach nicht leisten. Erst der langsame, viele Jahrzehnte dauernde Abbau des Tarifwirrwarrs selbst innerhalb der einzelnen Verkehrsunternehmen sowie die Einführung indirekter (Einheitstarif im Roten Wien zwecks besserer Anbindung der peripheren Arbeiterbezirke) und direkter Sozialtarife (Monatskarte um 18 Euro für sozial Schwache) haben aus dem öffentlichen Verkehr ein in jederlei Hinsicht niederschwelliges Mobilitätsangebot gemacht.

Man erinnere sich nur an die Weltwirtschaftskrise: Weil sich die Arbeitslosen das Tramwayfahren nicht mehr leisten konnten und auf das Fahrrad umstiegen, stieg das Defizit der Städtischen Straßenbahnen entsprechend. Die Politik reagierte darauf mit Zuckerbrot (Kleinzonentarif ab 1935) und Peitsche (Fahrradsteuer ab 1937). Und heute? Um die erwähnten 18 Euro kann jeder Mindestpensionist, Sozialhilfeempfänger u. dgl. einen ganzen Monat mit sämtlichen Wiener öffentlichen Verkehrsmitteln herumfahren soviel und sooft er will.

Und in olfaktorischer Hinsicht waren die Leut damals generell mehr gewohnt als wir heutzutage und haben wohl vieles nicht oder zumindest nicht so stark wahrgenommen.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: diogenes am 07. November 2022, 04:12:25
Stichwort Olfaktorik: Der Pferdemistgeruch ist wohl durch die Autoabgase ersetzt worden, an die sich sicher auch viele gewöhnt haben. Aber wenn's massiv wird … dann habe ich einen deutliche Stickoxidnote in der Nase.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: haidi am 07. November 2022, 11:13:30
Die Stickoxidnote war einmal, dieses stechende in der Nase ist vorbei, genau so wie der Feinstaub, den man am Gürtel der Morgens oft durch den Tyndall-Effekt (https://de.wikipedia.org/wiki/Tyndall-Effekt) sichtbar wurde Die Stickoxide stiegen in den Abgasen, als man den Russausstoß durch Maßnahmen bei der Dieselverbrennung verringerte.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: N1 am 07. November 2022, 11:38:04
Und im Winter gab's immer den charakteristischen Kohlegeruch. Ich hab erst viel später gecheckt, dass das auf den Hausbrand zurückzuführen war.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Erdberg am 07. November 2022, 18:02:19
Das war noch gar nichts im Vergleich zur Luft und zum Gestank (kein Geruch!) im Raum Halle/Leuna zu DDR-Zeiten, da war auch die Sicht total getrübt und die Luft war orangefarben....
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: MK am 07. November 2022, 19:04:17
Das war noch gar nichts im Vergleich zur Luft und zum Gestank (kein Geruch!) im Raum Halle/Leuna zu DDR-Zeiten, da war auch die Sicht total getrübt und die Luft war orangefarben....

Wenn man damals mit dem Städte-Express von Jena nach Berlin fahren wollte, achteten die Fahrgäste darauf, dass die Fenster vor Leuna geschlossen wurden und erst hinter Bitterfeld wieder geöffnet wurden. Dazwischen lag auch noch Schkopau mit den Buna-Werken.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: diogenes am 08. November 2022, 06:10:09
So? Ich hab das noch vor eineinhalb Jahren bei der Phildadelphiabrücke gerochen. Danach war's wohl besser :)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Ferry am 08. November 2022, 08:54:23
Das war noch gar nichts im Vergleich zur Luft und zum Gestank (kein Geruch!) im Raum Halle/Leuna zu DDR-Zeiten, da war auch die Sicht total getrübt und die Luft war orangefarben....

Kann dir aber heute mit der S7, wenn sie an der Raffinerie Schwechat vorbeifährt, auch noch passieren. Da hat's manchmal auch ein sehr deftiges "Lüfterl", so deftig, dass man es auch noch in Teilen des 3. und 11. Bezirks deutlich wahrnehmen kann.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: coolharry am 08. November 2022, 16:59:17
Das war noch gar nichts im Vergleich zur Luft und zum Gestank (kein Geruch!) im Raum Halle/Leuna zu DDR-Zeiten, da war auch die Sicht total getrübt und die Luft war orangefarben....

Kann dir aber heute mit der S7, wenn sie an der Raffinerie Schwechat vorbeifährt, auch noch passieren. Da hat's manchmal auch ein sehr deftiges "Lüfterl", so deftig, dass man es auch noch in Teilen des 3. und 11. Bezirks deutlich wahrnehmen kann.

Also im gegensatz zu Leuna, wo es im Sommer Asche geschneit hat, ist die Luft bei der Raffinerie sauberst und wohlriechend. Wobei ich weiß wie es dort müffelt. Bin selbst früher regelmässig dort durch die Anlagen marschiert. Ich empfehle die Rauchgasentschwefelunganlage. Dagegen ist der Geruch von faulen Eiern in Oberlaa ein lärcherlschaß.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: N1 am 08. November 2022, 17:07:50
Die Raffinerie Schwechat stinkt in schöner Regelmäßigkeit im Frühjahr, wenn dort vor der alljährlichen Wartung/Inspektion die Anlagen entlüftet werden, halb Wien zu.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: haidi am 08. November 2022, 17:52:21
Das war noch gar nichts im Vergleich zur Luft und zum Gestank (kein Geruch!) im Raum Halle/Leuna zu DDR-Zeiten, da war auch die Sicht total getrübt und die Luft war orangefarben....

Kann dir aber heute mit der S7, wenn sie an der Raffinerie Schwechat vorbeifährt, auch noch passieren. Da hat's manchmal auch ein sehr deftiges "Lüfterl", so deftig, dass man es auch noch in Teilen des 3. und 11. Bezirks deutlich wahrnehmen kann.
Bis zur Kleinbahn hats selten aber doch das Lüfterl geschafft.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: dieter1972 am 11. November 2022, 09:16:37
Um noch ein wenig mehr OT zu werden:

Cool ist immer der 16. Bezirk wo, Ottakringer auf Manner trifft.  :D
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 14. November 2022, 20:19:01
Ein Internetfundstück "Tramway-Signale" der "Wiener Tramway-Gesellschaft" und "Neue Wiener Tramway". Die Signalisierung des letzten Wagens als "Blaue" mit einer blauen Symbolscheibe und später mit einer speziellen Steckscheibe für den Scheinwerfer bzw. einen blauen Streifen zum Stecken über das Zielschild bei Wagen mit Zielschildkasten hat einen sehr lange zurückreichenden Ursprung.

nord22 
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: MK am 14. November 2022, 21:33:12
Ist die weiße Scheibe für Praterstraße/Prater/Rotunde/Bäder, Nußdorf/Kahlenberg und Ottakring korrekt?
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Erdberg am 15. November 2022, 10:17:39
Ist die weiße Scheibe für Praterstraße/Prater/Rotunde/Bäder, Nußdorf/Kahlenberg und Ottakring korrekt?

Hier
https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Linienf%C3%BChrungen_von_1903_bis_1907 (https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Linienf%C3%BChrungen_von_1903_bis_1907)
gibt es eine gute Zusammenstellung. Es gab ja früher auch verschiedene Unternehmen, die auch teilweise gleiche Symbole verwendet haben.
siehe hier:
https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Symbolscheiben_nach_Betrieben (https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Symbolscheiben_nach_Betrieben)
Da sieht man: Ottakring war von der NWT, Prater von der WT.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 13. Dezember 2022, 23:25:45
Dichter Verkehr auf der Elisabethbrücke (Foto: Verlag C. Ledermann jun.). Zitat aus wikipedia: "Anlässlich der Wienflussregulierung und der Einwölbung des Flusses beim späteren Karlsplatz wurde die Brücke am 20. April 1897 gesperrt und danach abgetragen. Bis zur Fertigstellung der Einwölbung der Wien wurde eine Behelfsbrücke verwendet. Die Statuen wurden vorläufig bei der Stadtbahnstation Karlsplatz aufgestellt, wo sie durch den Ruß der Dampfloks aber schnell verschmutzten und deshalb im Volksmund die Bezeichnung "Die acht Rauchfangkehrer" erhielten. Sie wurden daher 1902 auf den Rathausplatz transferiert.
Ein weiterer Aspekt des Dampfbetriebs auf der Wiener Stadtbahn  ;D

LG nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 22. Dezember 2022, 10:15:25
WT 103 am Franzensring (heute: Dr.-Karl-Renner-Ring). WT 103 wurde 1887 von der Waggonfabrik Graz gebaut und bei der WStB zu v 1900; Skartierung 1929 (Postkarte: Verlag C. Ledermann jun.).

LG nord22 
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Erdberg am 22. Dezember 2022, 11:33:45
Ich versuche mir vorzustellen, wie langsam man mit einer Pferdetramway über die Ringstraße gefahren sein muss. Und wie langsam es auf den Außenstrecken weitergegangen ist. Kaum vorstellbar in unserer heutigen Zeit, wo alles so schnell geht. Ich vermute, damals waren vor allem jene Menschen Fahrgäste der Pferdetramway, die heute mit ihren eigenen Fahrzeugen in der Stadt herumkurven (Rad, Moped, Auto). wer besser gestellt war, wird wohl mit der eigenen Kutsche gefahren sein (so wie heute jemand mit einem Taxi fährt vielleicht).

 
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 15. Januar 2023, 23:13:26
Anbei ein Postkartenmotiv des bekannten Verlags C. Ledermann mit einem Blick von der Semperstraße in die Schopenhauerstraße (Slg. H. Seemann). Die WT Strecke in der Schulgasse ab Währinger Gürtel – Semperstraße – Schopenhauerstraße – Staudgasse – Kutschkergasse bis Kreuzgasse wurde ab 3. Jänner 1902 elektrisch betrieben, aber aufgrund eines Gemeinderatsbeschlusses wegen Parallelführung zur ehemaligen NWTG Strecke am Währinger Gürtel per 2. Mai 1903 leider aufgelassen. Somit ein Negativrekord punkto Betriebsdauer einer um teures Geld elektrifizierten Pferdebahnstrecke nach unten. Es entstand dadurch auch eine bis heute störende Lücke in der Erschließung des Kreuzgassenviertels und 18. Bezirks mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

LG nord22 
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Erdberg am 16. Januar 2023, 08:03:48
Ich sehe das nicht so. Außerdem habe ich andere Angaben zu dieser Strecke.
Da am 3.1.1903 die Strecken der späteren Linien 41 und 42 elektrifiziert wurden (durch die BBG), wurde mit gleichem Datum die spätere Linie 42 über den Gürtel zur Kreuzgasse geführt und die weitgehend parallel geführte Pferdebahnstrecke durch die Nebengassen aufgelassen. Von einer Elektrifizierung dieser Strecke durch die erwähnten Gassen habe ich noch nie etwas gelesen.
1903 erfolgte ja auch die Zusammenlegung der bisherigen Gesellschaften (wenn ich mich nicht irre) und daher hat man wohl Parallelführungen beseitigt. Denn das Gleis über den Gürtel hat ja auch schon bestanden, gehörte aber früher zur NWTG. Ab 1903 gab es keinen Konkurrenzbetrieb mehr, sodaß die WTG-eigene Strecke durch die betroffenen Gassen überflüssig wurde.

Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: GS6857 am 16. Januar 2023, 08:53:05
Und alle Häuser sind erhalten!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 16. Januar 2023, 17:48:57
@Erdberg  :down:: es gibt von dieser Strecke eine Aufnahme mit Oberleitung im Buch Von der Pferdeeisenbahn zur "Elektrischen" von L. Cipek; die Datumsangaben stammen aus dem Wiki (strassenbahnjournal.at) und sind mit großer Sorgfalt recherchiert worden!

nord22 
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Erdberg am 16. Januar 2023, 19:18:52
@Erdberg  :down:: es gibt von dieser Strecke eine Aufnahme mit Oberleitung im Buch Von der Pferdeeisenbahn zur "Elektrischen" von L. Cipek; die Datumsangaben stammen aus dem Wiki (strassenbahnjournal.at) und sind mit großer Sorgfalt recherchiert worden!

nord22

Ja, danke. Ich habs auch im Wiki gefunden. Aus den Slezak-Büchern hatte ich offenbar andere Informationen... Ich vermute trotzdem, dass die Entscheidung für die doppelgleisige Gürtelstrecke anstelle der kurvenreichen Strecke durch Seitengassen wegen der Parallelführung getroffen wurde.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 06. März 2023, 20:50:46
WT 756 bei Regenwetter mit herabgelassenen Plachen beim Reichsrat. WT 756 wurde 1891 gebaut, bei der WStB zu w 1936 und per 19.01.1927 skartiert (Quelle: Online Archiv Wien Museum). Die Type w hatte nur 2500 kg Eigengewicht und wurde daher bei der Adaptierung für den elektrischen Betrieb nicht mit einer Solenoidbremse ausgestattet. Man beachte den Generationenwechsel bei den Gaslaternen; es wurde offensichtlich zur Vermeidung einer Versorgungslücke bei der Straßenbeleuchtung die neuen Laternentypen vor Stiilllegung und Demontage der alten Laternen aufgestellt.

LG nord22     
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 06. März 2023, 22:13:20
WT 756 bei Regenwetter mit herabgelassenen Plachen beim Reichsrat. WT 756 wurde 1891 gebaut, bei der WStB zu w 1936 und per 19.01.1927 skartiert (Quelle: Online Archiv Wien Museum). Die Type w hatte nur 2500 kg Eigengewicht und wurde daher bei der Adaptierung für den elektrischen Betrieb nicht mit einer Solenoidbremse ausgestattet. Man beachte den Generationenwechsel bei den Gaslaternen; es wurde offensichtlich zur Vermeidung einer Versorgungslücke bei der Straßenbeleuchtung die neuen Laternentypen vor Stiilllegung und Demontage der alten Laternen aufgestellt.

LG nord22     

Die doppelte Laternen entstammen dem "Wiener Gaskrieg". Die eckigen Gaslaternen stammen von der Englischen Gasanstalt und die runden Leuchten vom Wiener Gaswerk. Die Versorgungsgebiete haben sich damals noch an vielen Stellen überschnitten. Beide Laternentypen werden noch immer nachgebaut und aufgestellt, die Englischen Laternen findet man in zwei grössen im Burggarten.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 06. März 2023, 23:21:52
@ WIENTAL DONAUKANAL: danke für die Info; die doppelten Laternen dürften später doch verschwunden sein. Nachdem die Laternen von zwei verschiedenen Anbietern betrieben wurden, gab es auch zwei getrennte Gasrohrnetze! 

nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Erdberg am 07. März 2023, 07:58:39
Leider finde ich derzeit meine Liste mit den Liniensymbolen nicht. Ich würde gerne erforschen, welche Linie die abgebildete Pferdetramway befahren hat... Hat da jemand die Quellen bei der Hand? ;)
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Z-TW am 07. März 2023, 08:50:11
Ich habe die Liste im Buch "Straßenbahn in Wien vorgestern und übermorgen - lt. dieser Liste war das Fahrziel der dargestellten Pferdetram die Hauptallee über Löwengasse.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 95B am 07. März 2023, 09:13:05
https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Symbolscheiben_nach_Betrieben
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Erdberg am 07. März 2023, 11:41:29
Vielen Dank, an Straßenbahn-Wiki hab ich gar nicht gedacht ...  :bh: :bh:
Dann wird es etwa ein Vorläufer des späteren L-Wagens gewesen sein...!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 12. März 2023, 09:46:38
Diese Aufnahme dokumentiert den Generationenwechsel bei den Wagen der Pferdetramway 1900: im Vordergrund WT 715, der bei der BBG noch zu q 1054 wurde, aber von der WStB nicht übernommen und skartiert wurde. Richtung Maxilimianplatz ist ein neuer Wagen der 1898 gebauten Type p unterwegs. Aufnahmen der Type p im Pferdebahnbetrieb sind recht selten. Man beachte den Größenunterschied beider Wagentypen (Quelle: Online Archiv Wien Museum). Das Zugpferd von WT 715 macht einen leidenden und geschlauchten Eindruck.

LG nord22     
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: haidi am 12. März 2023, 12:55:24
Das Zugpferd von WT 715 macht einen leidenden und geschlauchten Eindruck.
Den Gigara erkennt man fast nicht,wie kann man dann den geschlauchten Eindruck sehen?
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 12. März 2023, 14:14:27
Das Zugpferd von WT 715 macht einen leidenden und geschlauchten Eindruck.
Den Gigara erkennt man fast nicht,wie kann man dann den geschlauchten Eindruck sehen?

Na an der Kopfhaltung, in halbgesenkter Lage.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Erdberg am 12. März 2023, 15:18:10
Die Ringstraße sieht auf der Aufnahme recht schmal aus!
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Nulltarif am 12. März 2023, 15:53:33
Die Gleise waren damals weiter innen als heute.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: haidi am 12. März 2023, 17:17:45
Das Zugpferd von WT 715 macht einen leidenden und geschlauchten Eindruck.
Den Gigara erkennt man fast nicht,wie kann man dann den geschlauchten Eindruck sehen?

Na an der Kopfhaltung, in halbgesenkter Lage.
Habe ich bei Zugpferden bei langsamen Tempo früher oft gesehen, in den Fünfzigern und Anfang der Sechziger gab es noch viele Pferdefuhrwerke.

Abgesehen davon, das andere Pferdl mit dem leichten Wagen hat auch den Kopf unten
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: MK am 13. März 2023, 09:10:16
Das Zugpferd von WT 715 macht einen leidenden und geschlauchten Eindruck.
Den Gigara erkennt man fast nicht,wie kann man dann den geschlauchten Eindruck sehen?

Der Gigera/er ist die Endstation von einem Pferd, nämlich der Pferdefleischhacker.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: coolharry am 13. März 2023, 09:28:11
Das Zugpferd von WT 715 macht einen leidenden und geschlauchten Eindruck.
Den Gigara erkennt man fast nicht,wie kann man dann den geschlauchten Eindruck sehen?

Der Gigera/er ist die Endstation von einem Pferd, nämlich der Pferdefleischhacker.

Des war der "Pepi-Hacker".
"Gigerer" werden, regional Unterschiedlich, vom Pferd bis zu dessen Wurstprodukte, inkl. Verabeiter, alles genannt.
Im Burgenland, wo ich den Ausdruck deas erste Mal gehört habe, wurde ein klappriges Pferd, welches eben nur mehr für den "Pepi-Hacker / Gigerer" taugte, ebenfalls "Gigerer" genannt.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 07. April 2023, 13:41:13
WT 521 (letzte Ziffer schlecht lesbar) am Schwarzenbergplatz 1880. Die Routentafeln zeigen "Matzleinsdorferstr.", "Schwarzenbergplatz'" und "Praterstrasse". Die Aufnahme stammt von Michael Frankenstein, der auch hervorragende Bilder der Kahlenbergbahn angefertigt hat (Quelle: Onlinearchiv Wien Museum). WT 521 wurde bei der BBG noch zu s4 1440, aber nicht von der WStB übernommen, bei der es keine Type s4 gab.

LG nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 08. April 2023, 13:15:55
Das Städtische Bad am heutigen Handelskai, aufgenommen von Michael Frankenstein um 1880 (Quelle: Onlinearchiv Wien Museum). Gut zu erkennen die Endstation der Pferdetramway, welche am 23. Mai 1876 eröffnet wurde.

LG nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 27. Juni 2023, 19:09:18
Die Anfänge der Pferdetramway in Wien: Sommerwagen WT 41 Baujahr 1868 posiert für den Fotografen. WT 41 wurde 1884 ausgemustert. Die Technik des Fahrwerks war noch sehr an den Kutschenbau angelehnt: hölzerne Bremsklötze und relativ filigrane Speichenräder mit nur 8 Speichen (Quelle: Lichtbildstelle W.L.). Die Wagennumer 41 wurde nochmals 1886 für einen Neubauwagen vergeben, welcher als v 1839 wesentlich langlebiger war. 

LG nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 03. Juli 2023, 00:28:31
WT 744 in der Nordbahnstraße um 1898; WT 744 war ein Salonwagen mit Plattformsitzen und wurde 1899 nach nur 15 Betriebsjahren skartiert (Foto: Verlag C. Ledermann/ Online Archiv Wien Museum).

LG nord22 
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 15. September 2023, 19:34:54
Ein Sommerwagen Type v beim Burgtheater um 1890 (Foto: Michael Frankenstein, Quelle: Onlinearchiv Wien Museum). Zum Schutz vor der Sonnenstrahlung dienten herabblassbare Plachen. Die Gaslaternen wurden durch Radabweiser gegen das Umfahren oder Beschädigen durch unvorsichtige Verkehrsteilnehmer geschützt.

LG nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: tramway.at am 15. September 2023, 20:36:48
Die Anfänge der Pferdetramway in Wien: Sommerwagen WT 41 Baujahr 1868 posiert für den Fotografen. WT 41 wurde 1884 ausgemustert. Die Technik des Fahrwerks war noch sehr an den Kutschenbau angelehnt: hölzerne Bremsklötze und relativ filigrane Speichenräder mit nur 8 Speichen (Quelle: Lichtbildstelle W.L.).

Wenn ich mir da die vier Staberln anschau, die das Dach tragen - was haben die gemacht, wenn Wind aufgekommen ist? Da ist doch alles davongeflogen?
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: N1 am 16. September 2023, 09:29:17
Zum Schutz vor der Sonnenstrahlung dienten herabblassbare Plachen.
Der Begriff "Plachen" ist mir interessanterweise bisher nur in der hiesigen Tramwayliteratur untergekommen. Ich dachte mir nichts weiter dabei: Damit wird wohl, aufgrund der Ähnlichkeit der Wörter und der Funktion, "Planen" gemeint sein. Gestern hab ich dann doch online nachgesehen: Eine Plache ist demnach eine große, grobe Decke oder Plane, die vorrangig für Zwecke ähnlich den im zitierten Beitrag geschilderten verwendet wurde. Nachdem es heute praktisch keine Wagenplachen zum Schutz vor der Witterung mehr gibt, wird dieser Begriff auch kaum mehr verwendet und scheint mir im Aussterben begriffen zu sein.

In dem Zusammenhang fällt mir noch ein Austriazismus ein, allerdings ein grammatikalischer aus dem Amtsdeutsch, der heutzutage kaum mehr in Gebrauch ist: das Pauschale. Warum der nicht mehr verwendet wird, weiß ich allerdings nicht. Oder war der stets nur im österreichischen Amtsdeutsch zu finden?
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Erdberg am 16. September 2023, 09:55:28
Also ich habe "Plache" immer als wienerischen Ausdruck empfunden. Für diverse Dinge, die eben so groß sind, etwas abdecken o.ä.

Zum Foto:
Ich überlege mir immer, wie es für die damalige Bevölkerung wohl gewirkt haben muss, wenn sie vor nicht all zu langer Zeit noch die Stadtmauer gekannt haben und die beengte Innenstadt und nun plötzlich alles neu ist, großstädtisch, breite Boulevards usw. Heute gibt es kaum mehr Vergleichbares. Vielleicht noch den Hauptbahnhof oder die Seestadt? Wenn ich bei meinen wenigen Besuchen in Wien mal am Gürtel vorbeifahre, schlucke ich immer noch, wenn ich den Platz des alten Südbahnhofs sehe, ich habe mich noch immer nicht richtig gewöhnt daran, daß dort alles ganz anders aussieht...


Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: MK am 16. September 2023, 12:57:21
Die Anfänge der Pferdetramway in Wien: Sommerwagen WT 41 Baujahr 1868 posiert für den Fotografen. WT 41 wurde 1884 ausgemustert. Die Technik des Fahrwerks war noch sehr an den Kutschenbau angelehnt: hölzerne Bremsklötze und relativ filigrane Speichenräder mit nur 8 Speichen (Quelle: Lichtbildstelle W.L.).

Wenn ich mir da die vier Staberln anschau, die das Dach tragen - was haben die gemacht, wenn Wind aufgekommen ist? Da ist doch alles davongeflogen?

Für mich schaut das so aus, als ob darüber eine ähnlich filigrane Rahmenkonstruktion wäre, auf der eine Plane bzw. Plache befestigt ist. Der Schwerpunkt vom ganzen Wagen, insbesondere mit Personal und Fahrgästen, ist weit genug unten, dass nicht alles umkippt.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: tramway.at am 16. September 2023, 17:27:28
Für mich schaut das so aus, als ob darüber eine ähnlich filigrane Rahmenkonstruktion wäre, auf der eine Plane bzw. Plache befestigt ist. Der Schwerpunkt vom ganzen Wagen, insbesondere mit Personal und Fahrgästen, ist weit genug unten, dass nicht alles umkippt.

Ja eh, aber seit ich erfahren habe, wie stark die Windkräfte auch nur auf einen Sonnenschirm wirken, wundere ich mich halt. Nicht dass das Werkl umkippt (da werden vorher die Staberln brechen), aber dass das Dach eben nicht angehoben oder gebeutelt wird...
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: 95B am 16. September 2023, 20:22:09
In dem Zusammenhang fällt mir noch ein Austriazismus ein, allerdings ein grammatikalischer aus dem Amtsdeutsch, der heutzutage kaum mehr in Gebrauch ist: das Pauschale. Warum der nicht mehr verwendet wird, weiß ich allerdings nicht. Oder war der stets nur im österreichischen Amtsdeutsch zu finden?

Natürlich gibt es den Ausdruck noch, etwa: das Pendlerpauschale. Wie er entstanden ist, lässt sich auch leicht erklären: "pauschal" ist ein Adjektiv, wenn man das substantiviert verwendet, entsteht daraus eben ein Pauschales oder, mit bestimmtem Artikel, das Pauschale. Analog dazu wird beispielsweise in der Mathematik der Begriff der Geraden verwendet. Eine Gerade, zwei Gerade (und nicht zwei Geraden, wie es etwa bei "eine Geranie, zwei Geranien" wäre).
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 16. September 2023, 21:36:49
Für mich schaut das so aus, als ob darüber eine ähnlich filigrane Rahmenkonstruktion wäre, auf der eine Plane bzw. Plache befestigt ist. Der Schwerpunkt vom ganzen Wagen, insbesondere mit Personal und Fahrgästen, ist weit genug unten, dass nicht alles umkippt.

Ja eh, aber seit ich erfahren habe, wie stark die Windkräfte auch nur auf einen Sonnenschirm wirken, wundere ich mich halt. Nicht dass das Werkl umkippt (da werden vorher die Staberln brechen), aber dass das Dach eben nicht angehoben oder gebeutelt wird...

Das merkt man schon bei einem Regenschirm, welche Kräfte da wirken. Heute wird daher bei Leuchten, Masten, Fahrzeuge u.s.w im Stammblatt die Windangriffsfläche angegeben. Es hängt aber auch von der Form ab und das gewölbte Dach erinnert an eine Flugzeugtragfläche. Der obere Strömungsweg ist deutlich länger als die untere Durchströmung im Fahrgastraum. Da kann sich durchaus ein Auftrieb bilden. Dazu kommt der Unterdruck und die Verwirbelungen an der windabgewandten Seite des Fahrzeuges. Es ist schon einige Zeit her, dass ein Sturm in der Station Hochschneeberg zwei Vorstellwagen der Zahnradbahn auf die Seite geworfen hat.
Ich bin aber überzeugt, dass man zur Pferdebahnzeit keinen Gedanken dafür verschwendet hat und die Fahrzeuge nach der Regel Versuch und Irrtum und den wenigen Erfahrungen aus dem Vollbahnwagenbau konstruiert hat.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: haidi am 17. September 2023, 23:04:33
In dem Zusammenhang fällt mir noch ein Austriazismus ein, allerdings ein grammatikalischer aus dem Amtsdeutsch, der heutzutage kaum mehr in Gebrauch ist: das Pauschale. Warum der nicht mehr verwendet wird, weiß ich allerdings nicht. Oder war der stets nur im österreichischen Amtsdeutsch zu finden?
Pauschale findet sich im Beamten- und VB-Leben zu Hauf für Abgeltung von z.B. Verwendung der eigenen Kleidung in verschmutzenden Bereichen, für das Tragen von Anzügen, wo dies unbedingt erforderlich ist (Kleidungspauschale) und in anderen Bereichen, wo Abgeltungen nicht nach Aufwand, sondern mit einem festen Satz abgegolten werden.
Die Anfänge der Pferdetramway in Wien: Sommerwagen WT 41 Baujahr 1868 posiert für den Fotografen. WT 41 wurde 1884 ausgemustert. Die Technik des Fahrwerks war noch sehr an den Kutschenbau angelehnt: hölzerne Bremsklötze und relativ filigrane Speichenräder mit nur 8 Speichen (Quelle: Lichtbildstelle W.L.).

Wenn ich mir da die vier Staberln anschau, die das Dach tragen - was haben die gemacht, wenn Wind aufgekommen ist? Da ist doch alles davongeflogen?
die "Staberln" scheinen aus Metall zu sein. Aber auch wenn sie aus Holz wären, hatten sie in der Dimension eine hohe Festigkeit
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: Katana am 18. September 2023, 09:07:58
In dem Zusammenhang fällt mir noch ein Austriazismus ein, allerdings ein grammatikalischer aus dem Amtsdeutsch, der heutzutage kaum mehr in Gebrauch ist: das Pauschale. Warum der nicht mehr verwendet wird, weiß ich allerdings nicht. Oder war der stets nur im österreichischen Amtsdeutsch zu finden?
Pauschale findet sich im Beamten- und VB-Leben zu Hauf für Abgeltung von z.B. Verwendung der eigenen Kleidung in verschmutzenden Bereichen, für das Tragen von Anzügen, wo dies unbedingt erforderlich ist (Kleidungspauschale) und in anderen Bereichen, wo Abgeltungen nicht nach Aufwand, sondern mit einem festen Satz abgegolten werden.
Ist eine Frage der persönlichen Wahrnehmung.
duden.de sagt, dass die Pauschale aus dem österreichsichen Amtsdeutsch ist und dass das Pauschale veraltet sei.
Bei anderen Wörtern mit Pauschale (z.B. ...angebot, ...besteuerung, ...gebühr) habe ich keine derartigen Einschränkungen gefunden.
Und ist es nicht so, dass praktisch jedem berufstätigen Österreicher das Pendlerpauschale ein Begriff ist, auch wenn er es nicht selber bezieht? duden.de schreibt natürlich die Pendlerpauschale, wiederum ohne Fingerzeig auf Österreich oder Ämter. Andererseits hört man oft "in der Pauschale ist ... inkludiert" und nicht "im".
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: MK am 18. September 2023, 09:41:13
Das Österreichische Wörterbuch empfiehlt "das Pauschale", im restlichen deutschen Sprachraum heißt es tatsächlich "die Pauschale".
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 04. November 2023, 22:02:46
Ein Wagen der Linie "Schottenthor - Döbling" (später Type s) wartet bei der Haltestelle der "LOCAL-WAGEN nach HERNALS, WÄHRING, DÖBLING" auf die Abfahrt; links WT 380 = s2 1487 (Foto: Archiv ÖNB).

LG nord22   
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 25. Dezember 2023, 11:28:47
Die Praterstraße als Prachtstraße um 1880 mit dem 1870 gebauten WT Sommerwagen 267; dieser wurde 1883 in 181 umnummeriert und 1886 - 1888 skartiert (Foto: Michael Frankenstein & Comp., Onlinearchiv Wien Museum).

LG nord22
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: haidi am 25. Dezember 2023, 12:07:02
Die Praterstraße als Prachstraße um 1880 mit dem 1870 gebauten WT Sommerwagen 267; dieser wurde 1883 in 181 umnummeriert und 1886 - 1888 skartiert (Foto: Michael Frankenstein & Comp., Onlinearchiv Wien Museum).

LG nord22
Prachtstraße - eigentlich entsprach sie dem heutigen Straßenbauten in Wien, nur hat  man damals noch keinen Beton verwendet. Das Schwarzweißbild lässt erkennen, dass es kein bisschen Grün gab.
Titel: Re: Pferdetramway
Beitrag von: nord22 am 18. Februar 2024, 16:08:50
Ein Wagen der Pferdetramwaylinie Währing Weinhaus - Ringstrasse - Landstrasse - Remise Simmering wartet am heutigen Aumannplatz auf die Abfahrt (Foto: Bezirksmuseum Währing)