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Allgemeines => Viennensia => Thema gestartet von: 13er am 07. Februar 2012, 17:52:23

Titel: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 07. Februar 2012, 17:52:23
Zitat
Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?

Das Stadtentwicklungsgebiet Seestadt Aspern schneidet bei einer Verkehrskonzeptanalyse der TU Wien nicht besonders gut ab. Zentrale Orte wie etwa die Seepromenade sind demnach nur schwer zu erreichen.

Die Entfernungen zwischen einzelnen Orten im neuen Stadtentwicklungspunkt war ein Punkt der Untersuchung, ein anderer setzte sich mit der genauen Struktur der Straßenzüge auseinander. Dabei lag das Augenmerk darauf, wie oft man abbiegen muss, um von einem Ausgangspunkt zum Ziel zu gelangen. Die zu Grunde liegende Annahme dahinter war, dass Wege umso länger erscheinen, je komplexer sie sind.

Randlage erleichtert Situation nicht

Auf diese Art und Weise wurde zuerst die „verkehrstechnische Mitte der Stadt“, also die Punkte, von denen man schnell in die meisten anderen Regionen der Stadt gelangt, identifiziert. Wenig überraschend, lag hier das Zentrum Wiens in und um die Innere Stadt. Der Analyse nach können zusätzlich vor allem die Innenbezirke westlich des ersten Bezirks und Teile von Ottakring als verkehrstechnisch zentral betrachtet werden.

Weniger gut schnitt das Flugfeld Aspern bei dieser Bewertung ab. „Das wäre in dieser Randlage auch gar nicht möglich - so gut lässt sich diese Region einfach nicht an das Zentrum anbinden“, so Gerda Hartl vom Institut für Digital Architecture and Planning (IEMAR) der TU. Allerdings konnte das Areal auch bei der lokalen Bewertung nicht punkten. Die Seepromenade sei eine gebrochene Linie und wirke daher „verwinkelt, abgelegen und schwer erreichbar.“

Zentrale Verkehrsachsen nicht optimal

Straßenzüge, die als zentrale Verkehrsachsen geplant seien, sammelten in der Computersimulation der TU nur wenige Pluspunkte. Hier zeige sich, wie schwierig es ist, am Reißbrett einen Plan zu entwerfen, der einer natürlich gewachsenen städtischen Struktur nahekommt.

Die Wiener SPÖ reagierte umgehend auf die Analyse. „Der richtige Infrastrukturmix werde entscheidend sein“, hieß es. Straßen allein seien klarerweise zu wenig, um einem Stadtteil als Zentrum zu etablieren. Daher achte man bei der Entwicklung der Seestadt besonders auf die Gesamtkonzeption.

Quelle: http://wien.orf.at/news/stories/2520179/ (http://wien.orf.at/news/stories/2520179/)

Da baut man den Leuten eine U-Bahn und die sind trotzdem wegen verkehrlicher Erreichbarkeit ein undankbares Gfraster! ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: HLS am 08. Februar 2012, 00:44:35
Wegen mir könnens dort auch eine zweite U-Bahn bekommen, idealerweise die U5 dann bleibt wenigstens mein 43er und auch für den 13er bestehen dann wieder geringe Hoffnungen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 158er am 10. Februar 2012, 23:18:59
Das kommt eben daher, weil man sich bei der Seestadt offenbar hauptsächlich Gedanken darüber gemacht hat, wie man als Bewohner aus ihr wegkommt, nicht, wie man sich effizient im eigenen Wohngebiet bewegt. So eine Analyse ist besonders schlimm für ein Viertel, das ja extra als Gesamtkonzept konzipiert war, um eine Ansammlung von nach innen gerichteten Baublöcken und toten Straßenräumen (weil sich keiner der Bauträger dafür zuständig fühlt) zu vermeiden.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 17. April 2012, 20:36:42
Aspern: „Seestadt“ soll ab Ende 2014 bewohnbar sein

Ende 2014 soll urbanes Leben auf Wiens größtem Stadtentwicklungsgebiet einziehen. Dann sind nämlich die ersten 1.600 Wohnungen bezugsfertig, versprach Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ). Belebt war das Gebiet bereits vor Jahrzehnten: Etwa als Spielwiese von Niki Lauda.

Angesiedelt sind die Bauten im Südwesten des Areals, das sich offiziell mit dem Namen „Seestadt“ schmücken darf. Die Wohnungen werden zwar frei - also ohne Fördermittel - realisiert, allerdings im Rahmen der städtischen Wohnbauinitiative. Die Stadt stellt den privaten Bauträgern günstige Kredite zur Verfügung, dafür müssen Miet- bzw. Eigenmittelobergrenzen eingehalten und einige andere Auflagen erfüllt werden.

Die günstigen Mietkonditionen gelten für jene Neo-Asperner, die in den ersten zehn Jahren Erstmieter sind. Danach werde der Zins bei einer Neuvermietung „vertretbar“ angehoben, so Ludwig.

Konsortium errichtet erste Wohnbauten

Die ersten 1.600 Einheiten werden vom Partnerkonsortium Wiener Städtische, Erste Bank gemeinsam mit acht Bauträgern auf insgesamt 14 Bauplätzen errichtet. Zwei davon liegen direkt am projektierten, 50.000 Quadratmeter großen See, der gleichzeitig das Herzstück des neuen Stadtteils bilden soll. Sieben weitere befinden sich nahe dem sogenannten Westpark.

Laut Ludwig richtet sich das Wohnungsangebot an unterschiedliche Zielgruppen. Single-Haushalte seien genauso möglich wie betreutes Wohnen oder generationenübergreifende Einheiten. Außerdem sollen sämtlichen Mietern Balkone, Loggien, Terrassen oder Gartenflächen zur Verfügung stehen. Die Erdgeschoßzonen sind für Geschäfte, Lokale, Ateliers oder Handwerksbetriebe reserviert, um gute Infrastruktur zu gewährleisten bzw. das Grätzel zu beleben.

Vollausbau im Jahr 2028 geplant

Wenn die erste Tranche an Wohnungen bezugsfertig ist, fährt auch bereits die U-Bahn zum früheren Flugfeld. Schließlich ist die Eröffnung der U2-Verlängerung bis in die Seestadt für das kommende Jahr vorgesehen. Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2016 einmal mit mehr als 2.800 Wohnungen Lebensraum für rund 6.000 Menschen zu schaffen. Im Vollausbau sollen in der „Seestadt“ dann ab 2028 je 20.000 Menschen leben und arbeiten.

Vom Flughafen zur „Rumpelpiste“

Am 3. Juli 2009 wurde mit dem Abriss der Rollbahn des einstigen Flugfelds Aspern in Wien-Donaustadt begonnen. Spätestens damit endete die knapp 100-jährige Geschichte eines zu seinen Anfangszeiten modernen Luftverkehrsknotenpunkts. Der längst stillgelegte Flughafen bzw. dessen infrastrukturellen Rudimente gingen gewissermaßen dank der Stadtplanung endgültig baden. Schließlich wird am Areal bis 2028 die „Seestadt“ Aspern aus dem Boden gestampft. Die ersten 1.600 Wohnungen werden schon Ende 2014 bezugsfertig sein.

Mit anvisierten 20.000 Wohn- und genauso vielen Arbeitsplätzen im Vollausbau ist das 240 Hektar umfassende Projekt derzeit Wiens größtes Stadtentwicklungsgebiet. Mit Superlativen konnte das Gelände allerdings bereits vor Jahrzehnten aufwarten. Im Sommer 1912 wurde dort ein Flughafenkomplex eröffnet, der zeitweilig als größter Airport des Landes fungierte.

Spielwiese von Rindt und Lauda

Nach wechselvoller Geschichte wurde das Gelände 1955 vom Österreichischen Aero-Club übernommen und für Sportflugzeuge genutzt. Ab diesem Zeitpunkt drehten am Areal auch schnelle Autos ihre Runden: Exakt am 28. April 1957 fand am Stadtrand Wiens das erste internationale Autorennen in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Die legendäre „Rumpelpiste“ wurde in der Folge bis 1977 Spielwiese von Legenden wie Niki Lauda oder Jochen Rindt. Letzterer gewann dort 1962 im Alfa Romeo.

Aspern hatte als Fliegerstützpunkt nicht zuletzt wegen des sukzessiven Ausbaus von Wien-Schwechat zunehmend an Bedeutung verloren. 1977 wurde das Flugfeld endgültig geschlossen. Auf einem Teil des Platzes siedelte sich Anfang der 1980er Jahre General Motors mit einem Motorenwerk an, das Flughafengebäude und der Kontrollturm fielen Abrissbirnen und Bulldozern zum Opfer. Die Fliegerclubs siedelten großteils ab. Ab 1988 nutzte der ARBÖ die Anlage als Verkehrsübungsplatz.

Q: http://wien.orf.at/news/stories/2529411/ (http://wien.orf.at/news/stories/2529411/)

Gut, jetzt soll also das Flugfeld ab Ende 2014 bewohnt sein. Die U2 wird allerdings schon Ende 2013 fertiggestellt werden. Wird man da tatsächlich schon den Betrieb aufnehmen und ein ganzes Jahr lang im 4-Minuten-Takt klimatisierte Luft spazierenführen? Möglich... aber wie würde man das anderswo lösen? Tatsächlich gibt es ein ähnlich gelagertes Beispiel in Hamburg, wo mit der sogenannten Hafen-City auch ein neuer Stadtteil aus dem Boden gestampft wird, der eine Anbindung mit der neuen U4 bekommen wird. Aber, man lese und staune: "Zur Eröffnung der Strecke am Ende des Jahres [2012, Anm.] gibt es Überlegungen, die Fahrgäste nur bis Überseequartier zu befördern und zur Hafen-City leer zum Kehren zu fahren, weil dort bisher die Bebauung fehlt!" (Q: Blickpunkt Straßenbahn 2/2012).
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: darkweasel am 17. April 2012, 22:32:40
Gut, jetzt soll also das Flugfeld ab Ende 2014 bewohnt sein. Die U2 wird allerdings schon Ende 2013 fertiggestellt werden. Wird man da tatsächlich schon den Betrieb aufnehmen und ein ganzes Jahr lang im 4-Minuten-Takt klimatisierte Luft spazierenführen? Möglich... aber wie würde man das anderswo lösen? Tatsächlich gibt es ein ähnlich gelagertes Beispiel in Hamburg, wo mit der sogenannten Hafen-City auch ein neuer Stadtteil aus dem Boden gestampft wird, der eine Anbindung mit der neuen U4 bekommen wird. Aber, man lese und staune: "Zur Eröffnung der Strecke am Ende des Jahres [2012, Anm.] gibt es Überlegungen, die Fahrgäste nur bis Überseequartier zu befördern und zur Hafen-City leer zum Kehren zu fahren, weil dort bisher die Bebauung fehlt!" (Q: Blickpunkt Straßenbahn 2/2012).
Noch gescheiter wäre es im Wiener Fall wohl, bei der Hausfeldstraße eine Wendemöglichkeit zu bauen (sofern das nicht eh so vorgesehen ist) und überhaupt nur bis dort zu fahren. Der vergleichbare Fall in Hamburg besteht aus nur einem leer zu fahrenden Stationsabstand von <1km - dagegen würden in Wien die Züge da eine ziemliche Distanz leer zurücklegen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 17. April 2012, 22:40:45
Denken wir mal einen Schritt weiter: Wir befinden uns Ende 2014, die 1600 Wohnungen sind fertig und größtenteils bewohnt (nur eine Hypothese, ich glaub nicht, dass da draußen vorerst so viele Leute hinziehen werden; über kurz oder lang wird das wohl wieder ein sozialer Brennpunkt mehr sein). Nun gibt es pro Wohnung angenommen durchschnittlich drei Einwohner. Bei einem Modal Split von 37% fährt also etwa jeder Dritte davon (nämlich wieder etwa 1600 Leute) mit dem ÖV. Angenommen, dass alle davon die U-Bahn verwenden, reichen ganze zwei Züge in der Früh und am Abend aus, um sämtliche Fahrgäste ab- und wieder anzukarren. Oder seien wir gnädig und verteilen die Leute über vier halb volle Züge.

Man sollte gar nicht zu viel über diese unglaubliche Verschwendung von Steuergeldern nachdenken und was man anderswo damit erreichen hätte können.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 17. April 2012, 22:41:13
Im Radio war das auch. Freifinanzierte Eigentumswohnungen zum Tarif des sozialen Wohnbaus für die Erwerber, den Fehlbetrag fördert die Stadt. Nur weil das Rathaus unter Erfolgszwang steht, dürfen wir Idioten wieder einmal blechen!  >:(
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 17. April 2012, 22:47:02

Bei einem Modal Split von 37% fährt also etwa jeder Dritte davon (nämlich wieder etwa 1600 Leute) mit dem ÖV.
Aus welchem (un)logischen Grund sollten sich täglich alle Bewohner Richtung Innenstadt aufmachen? Viele werden daheim bleiben oder vor Ort (Kindergarten). Oder vielleicht ein Ziel in der Donaustadt haben oder in Niedersterreich!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 17. April 2012, 22:49:25
Aus welchem (un)logischen Grund sollten sich täglich alle Bewohner Richtung Innenstadt aufmachen? Viele werden daheim bleiben oder vor Ort (Kindergarten). Oder vielleicht ein Ziel in der Donaustadt haben oder in Niedersterreich!
Das haben sich auch jene nicht gefragt, die die Verlängerung der U1 zum Thermalbad favorisiert haben. :blank:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: darkweasel am 17. April 2012, 22:50:36
(Wah, hört mit "Achtung - während Sie geantwortet haben, ist eine neuer Beitrag geschrieben worden. Sie sollten das Thema erneut lesen." auf. ;D )
Nun gibt es pro Wohnung angenommen durchschnittlich drei Einwohner.
Durchschnittliche Haushaltsgröße in Wien 2011 (http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/haushalte_familien_lebensformen/haushalte/023298.html): 1,99
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 17. April 2012, 22:52:47
(Wah, hört mit "Achtung - während Sie geantwortet haben, ist eine neuer Beitrag geschrieben worden. Sie sollten das Thema erneut lesen." auf. ;D )
Das kannst du in deinen Profileinstellungen abdrehen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 17. April 2012, 22:55:22
Durchschnittliche Haushaltsgröße in Wien 2011 (http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/haushalte_familien_lebensformen/haushalte/023298.html): 1,99
Es wird nur schlimmer, je genauer man drüber nachdenkt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: darkweasel am 17. April 2012, 22:58:31
(Wah, hört mit "Achtung - während Sie geantwortet haben, ist eine neuer Beitrag geschrieben worden. Sie sollten das Thema erneut lesen." auf. ;D )
Das kannst du in deinen Profileinstellungen abdrehen.
Ich weiß, dass ich das könnte - war auch eher als Scherz gemeint, weil das jetzt zweimal hintereinander im Abstand weniger Sekunden gekommen ist. ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 17. April 2012, 23:47:25
Zitat
Angesiedelt sind die Bauten im Südwesten des Areals, das sich offiziell mit dem Namen „Seestadt“ schmücken darf. Die Wohnungen werden zwar frei - also ohne Fördermittel - realisiert, allerdings im Rahmen der städtischen Wohnbauinitiative. Die Stadt stellt den privaten Bauträgern günstige Kredite zur Verfügung, dafür müssen Miet- bzw. Eigenmittelobergrenzen eingehalten und einige andere Auflagen erfüllt werden.

Die günstigen Mietkonditionen gelten für jene Neo-Asperner, die in den ersten zehn Jahren Erstmieter sind. Danach werde der Zins bei einer Neuvermietung „vertretbar“ angehoben, so Ludwig.
Die Mieten müssten schon sagenhaft günstig sein, damit ich dort freiwillig hinziehe... sagen wir einmal bei 2-3 Euro/m2 können wir eventuell drüber reden :D
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 18. April 2012, 00:26:35
Zitat
Die günstigen Mietkonditionen gelten für jene Neo-Asperner, die in den ersten zehn Jahren Erstmieter sind. Danach werde der Zins bei einer Neuvermietung „vertretbar“ angehoben, so Ludwig.

Das läuft übrigens so: Die Häuser werden so schlecht gebaut, dass nach Ablauf der Gewährleistungsfrist vermehrt Bauschäden auftreten - deren Sanierung dann über ständig steigende Betriebskosten (Reparaturrücklagen) finanziert werden. Das entnervt die Erstmieter plangemäß dermaßen, dass sie wunschgemäß möglichst nach ca 10 Jahren ausziehen - und dann beginnt das Verdienen für den Eigentümer. Und "vertretbar angehoben" - je nach dann geltender Marktsituation... (der Kategoriemietzins gilt nicht für Neubauten)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 18. April 2012, 07:13:50
Denken wir mal einen Schritt weiter: Wir befinden uns Ende 2014, die 1600 Wohnungen sind fertig und größtenteils bewohnt (nur eine Hypothese, ich glaub nicht, dass da draußen vorerst so viele Leute hinziehen werden; über kurz oder lang wird das wohl wieder ein sozialer Brennpunkt mehr sein). Nun gibt es pro Wohnung angenommen durchschnittlich drei Einwohner. Bei einem Modal Split von 37% fährt also etwa jeder Dritte davon (nämlich wieder etwa 1600 Leute) mit dem ÖV. Angenommen, dass alle davon die U-Bahn verwenden, reichen ganze zwei Züge in der Früh und am Abend aus, um sämtliche Fahrgäste ab- und wieder anzukarren. Oder seien wir gnädig und verteilen die Leute über vier halb volle Züge.

Man sollte gar nicht zu viel über diese unglaubliche Verschwendung von Steuergeldern nachdenken und was man anderswo damit erreichen hätte können.

Na man wird schon alle möglichen Buslinien zur Endstelle der U-Bahn umleiten, damit ja viele dort dann eine oder zwei Stationen mit der U-Bahn fahren müssen um z.B. zum Gewerbepark zu kommen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 18. April 2012, 08:08:45
Na man wird schon alle möglichen Buslinien zur Endstelle der U-Bahn umleiten, damit ja viele dort dann eine oder zwei Stationen mit der U-Bahn fahren müssen um z.B. zum Gewerbepark zu kommen.
Die U-Bahn fährt ja nicht mal zum Gewerbepark, dort kommt man mit dem 26er und ein paar Häuslbuslinien hin.

Die "seestadt Aspern" heißt jetzt auf einmal "aspern Seestadt" (ist irgendwie an mir vorbeigegangen). Einen Artikel zur Gesamtsituation (natürlich eher in idealer Wunschform der Stadt) findet ihr hier: http://www.wien.gv.at/bauen-wohnen/seestadt.html (http://www.wien.gv.at/bauen-wohnen/seestadt.html)   2016 schon 6.000 Einwohner, puh, ob man diese Massen überhaupt noch ohne Stadionverstärker gscheit befördern kann ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 18. April 2012, 08:13:02
Die U-Bahn fährt ja nicht mal zum Gewerbepark, dort kommt man mit dem 26er und ein paar Häuslbuslinien hin.

Na wennst dann aus Essling Eßling  zum Gewerbepark willst heißts 26A - U2 - 26er.

Allerdings ist der heutige Zustand auch nur marginal besser.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 18. April 2012, 09:10:44
2016 schon 6.000 Einwohner, puh, ob man diese Massen überhaupt noch ohne Stadionverstärker gscheit befördern kann ;)
Du sprichst ein großes Wort gelassen aus! Stell dir vor, es ist Stadionverkehr und die Millionen Einwohner der Flugstadt Seefeld fahren mit der U2 zum Stadion. Nun ist aber das Verkehrsbauwerk ausschließlich auf Stadionverkehr aus Richtung Karlsplatz ausgelegt... 8) 8) 8)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 18. April 2012, 09:16:01
2016 schon 6.000 Einwohner, puh, ob man diese Massen überhaupt noch ohne Stadionverstärker gscheit befördern kann ;)
Du sprichst ein großes Wort gelassen aus! Stell dir vor, es ist Stadionverkehr und die Millionen Einwohner der Flugstadt Seefeld fahren mit der U2 zum Stadion. Nun ist aber das Verkehrsbauwerk ausschließlich auf Stadionverkehr aus Richtung Karlsplatz ausgelegt... 8) 8) 8)
Jetzt wird mir erst so richtig klar, wie die 18er-Verlängerung einzuordnen ist! Die soll wegen der erwarteten Massen aus dem Osten die West-U2 entlasten. 8) 8) 8)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 18. April 2012, 09:37:36
Jetzt wird mir erst so richtig klar, wie die 18er-Verlängerung einzuordnen ist! Die soll wegen der erwarteten Massen aus dem Osten die West-U2 entlasten. 8) 8) 8)
Genau... und gleichzeitig ist die Verlängerung eine Vorleistung für die U7 BahnhofCity West - BahnhofCity Europa Mitte - Media Quarter Neu Marx, Vienna Biocenter - Town Town - Stadion Center.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Z-TW am 18. April 2012, 09:43:24
Denken wir mal einen Schritt weiter: Wir befinden uns Ende 2014, die 1600 Wohnungen sind fertig und größtenteils bewohnt (nur eine Hypothese, ich glaub nicht, dass da draußen vorerst so viele Leute hinziehen werden; über kurz oder lang wird das wohl wieder ein sozialer Brennpunkt mehr sein). Nun gibt es pro Wohnung angenommen durchschnittlich drei Einwohner. Bei einem Modal Split von 37% fährt also etwa jeder Dritte davon (nämlich wieder etwa 1600 Leute) mit dem ÖV. Angenommen, dass alle davon die U-Bahn verwenden, reichen ganze zwei Züge in der Früh und am Abend aus, um sämtliche Fahrgäste ab- und wieder anzukarren. Oder seien wir gnädig und verteilen die Leute über vier halb volle Züge.


Nicht zu vergessen die vielen "Touristen", die sich die Seestadt ansehen werden und ergo mit der U-Bahn anreisen!  ;D
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 18. April 2012, 09:46:18
Genau... und gleichzeitig ist die Verlängerung eine Vorleistung für die U7 BahnhofCity West - BahnhofCity Europa Mitte - Media Quarter Neu Marx, Vienna Biocenter - Town Town - Stadion Center.
... - Süßenbrunn Golfclub Sweet Fountain - DeponieBergstadt Langes Feld - Parkstadt Aderklaaer Straße ;)
Bogenführung, damit niemand auf die Idee kommt, die U7 nach NÖ zu verlängern.  8)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 18. April 2012, 09:55:20
Nicht zu vergessen die vielen "Touristen", die sich die Seestadt ansehen werden und ergo mit der U-Bahn anreisen!  ;D
"Elizabeth T. Spira Tours proudly present: Alltagsgeschichten live" ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 18. April 2012, 10:36:04
Außer dem großen GM-Werk gibt es dort ja kaum Arbeitsplätze, und all jene, welche in der Region arbeiten und auch dort leben, werden kaum von ihren Schrebergartenhäusern bzw Einfamilienhäusern in Wohnbunker umziehen. Arbeitsplatz-Infrastruktur sehe ich dort keine.
Das soll ja alles entstehen!
Dort wächst dann eine Stadt, mit Lokalen, Büros, Ateliers, Nachtleben, Theater und was weiß ich alles.

Voll wird man die Wohnungen sicher kriegen, das war noch nie das Problem. Aber das Drumherum, ich mag es bezweifeln. Aber ich lasse mich gerne positiv überraschen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 18. April 2012, 10:47:54
Das soll ja alles entstehen!
Dort wächst dann eine Stadt, mit Lokalen, Büros, Ateliers, Nachtleben, Theater und was weiß ich alles.
Lachende Kinder und keine Autos... das hast du vergessen.

Schade, dass man nicht Manfred Deix für die Architekturvisualisierungen gewinnen konnte, der hätte das ein bisserl realistischer abbilden können. :D
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 18. April 2012, 11:23:05
Das soll ja alles entstehen!
Dort wächst dann eine Stadt, mit Lokalen, Büros, Ateliers, Nachtleben, Theater und was weiß ich alles.
Lachende Kinder und keine Autos... das hast du vergessen.
So wie in Gasa?
(http://www.spraguephoto.com/stock-photos/3828-Children-of-Gaza-City,-Gaza.%7C7428.jpg)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 21. April 2012, 21:43:51
Eine nette Persiflage auf die ewig fröhlichen Autocad-Renderings bietet der Standard: http://derstandard.at/1334530974455 (http://derstandard.at/1334530974455)

Generell ist anzumerken, dass es in der Flugstadt abendliches Ausgangsverbot geben wird - die Straßenbeleuchtung fehlt! ;D Schön, dass wenigstens auf den hinteren Bildern die Erdgeschoßzonen realistischer, da leerstehend, abgebildet wurden.

Der bekannte Raumplaner Reinhard Seiß meint übrigens: "Hier wurde endlich einmal wieder städtebaulich gedacht. Die Frage ist nur, was aus dem Stadtteil wird, wenn es nicht gelingt, den erwünschten Funktionsmix dorthin zu bringen." (Q: http://www.quer-magazin.at/home/nr.1-2012/107 (http://www.quer-magazin.at/home/nr.1-2012/107)) Meine bescheidene Wenigkeit ist sich halt relativ sicher, dass der erwünschte Funktionsmix dort nicht funktionieren wird, denn eine durchmischte Nutzung kann man nicht einfach von der Postwurf-Speisekarte des Stadtplanungslieferservice bestellen - die ergibt sich, wenn die Voraussetzungen passen, von selber... oder eben auch nicht.

Die Leute, die dereinst in die Flugstadt Seefeld übersiedeln werden, kommen nicht erst mit ihrem Einzug auf die Welt. Sie sind also an die alten Strukturen angepasst, deren Erreichbarkeit ihnen durch den Quasi-Autobahnanschluss massiv erleichtert wird. Sozusagen: "Kommen Sie nach Aspern, Ihr Fluchtweg ist schon da."

Im Architekturstudium gehört dringend eine Pflichtvorlesung zum Thema "Umgang mit der Realität" eingeführt, damit selbige nicht stets bis zur Unkenntlichkeit verklärt wird.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Wattman am 22. April 2012, 09:27:00
Eine nette Persiflage auf die ewig fröhlichen Autocad-Renderings bietet der Standard: http://derstandard.at/1334530974455 (http://derstandard.at/1334530974455)
*LOL* ;D ;D ;D

Interessant auch dieser (http://derstandard.at/1329870169707/Smart-Cities-Das-Auto-arbeitet-dem-oeffentlichen-Verkehr-zu) Artikel, auf den auf derselben Seite verlinkt wird. Eine Straßenbahn existiert für den Hrn. Lerner allerdings nicht, nur Busse als Zubringer für die U-Bahn. Da muss der Hr. Lerner noch etwas lernen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 22. April 2012, 11:06:26
Und überall in Nowa Asperna Straßen mit Autos anstatt dort in die wichtigen Magistralen eine Straßenbahn zu bauen. Ich denke, die Stadtplaner haben ihr eigenes Konzept nicht kapiert: Wenn es dort eh alles vor Ort gibt, warum sollte dann unbedingt jeder mit der U2 in die Innenstadt wollen? Wäre es da nicht besser, ein umweltfreundliches feinmaschiges ÖV-Netz innerhalb der Trabantenstadt zu bauen?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 41 am 22. April 2012, 11:14:18
Interessant auch dieser (http://derstandard.at/1329870169707/Smart-Cities-Das-Auto-arbeitet-dem-oeffentlichen-Verkehr-zu) Artikel, auf den auf derselben Seite verlinkt wird. Eine Straßenbahn existiert für den Hrn. Lerner allerdings nicht, nur Busse als Zubringer für die U-Bahn. Da muss der Hr. Lerner noch etwas lernen.
Naja, er sieht sie weniger als Zubringer sondern als primäre Transportmittel, wenn ich das richtig verstanden habe. Daß die Straßenbahn dabei nicht vorkommt, ist fast verständlich. Die Eisenbahn hat in Südamerika wesentlich weniger Tradition als in Nordamerika oder Europa.

der Trabantenstadt zu bauen?
Hihi... das ist wohl das richtige Wort für diese Stadt. Magst nicht dem Häupl den Asterix-Band schicken, damit er weiß worauf er sich einläßt. ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 22. April 2012, 12:36:00
Meine bescheidene Wenigkeit ist sich halt relativ sicher, dass der erwünschte Funktionsmix dort nicht funktionieren wird, denn eine durchmischte Nutzung kann man nicht einfach von der Postwurf-Speisekarte des Stadtplanungslieferservice bestellen - die ergibt sich, wenn die Voraussetzungen passen, von selber... oder eben auch nicht.
Anzumerken ist aber mMn, dass der Funktionsmix schon einziehen wird, aber nicht sofort. Alt Erlaa und das Schöpfwerk waren einst auch monofunktionale Wüsten. 30 Jahre später sind sie nicht soo übel dran, aber es dauert halt ein bis zwei Generationen, bis sich eine Retortenstadt etabliert.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 22. April 2012, 16:33:30

Wäre es da nicht besser, ein umweltfreundliches feinmaschiges ÖV-Netz innerhalb der Trabantenstadt zu bauen?
Soooo groß ost sie auch wieder nicht!  ;D

Da sie bretteleben ist, wird das Fahrrad (intern) sicher eine große Rolle Spielen und für die Umgebung das Auto, wie überall in der Donaustadt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 22. April 2012, 19:16:36
Da sie bretteleben ist, wird das Fahrrad (intern) sicher eine große Rolle Spielen
Bei Kindern und alten Leuten. Ab 18 ist Radlfahren uncool, der kurz vor dem Auseinanderfallen stehende 2er-Golf mit Plastikspoiler, Niederquerschnittreifen und Remus-Auspuff ist doch viel besser. I hob zwar ka Ahnung, wo i hinfoahr, oba dafia bin i gschwinda durt!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Ferry am 23. April 2012, 09:46:30
I hob zwar ka Ahnung, wo i hinfoahr, oba dafia bin i gschwinda durt!
Das war aber der Qualtinger mit "Der Wüde auf seiner Maschin"!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 23. April 2012, 10:18:22
Bei Kindern und alten Leuten. Ab 18 ist Radlfahren uncool, der kurz vor dem Auseinanderfallen stehende 2er-Golf mit Plastikspoiler, Niederquerschnittreifen und Remus-Auspuff ist doch viel besser.
Das ist glücklicherweise inzwischen nicht mehr ganz richtig. Die Jugend von heute definiert sich über andere Dinge (mir ist lieber, sie haben ein iPhone als einen Golf).
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 23. April 2012, 10:43:47
Bei Kindern und alten Leuten. Ab 18 ist Radlfahren uncool, der kurz vor dem Auseinanderfallen stehende 2er-Golf mit Plastikspoiler, Niederquerschnittreifen und Remus-Auspuff ist doch viel besser.
Das ist glücklicherweise inzwischen nicht mehr ganz richtig. Die Jugend von heute definiert sich über andere Dinge (mir ist lieber, sie haben ein iPhone als einen Golf).
Am Land ist das Auto immer noch extrem wichtig, aber in der Stadt, da hast du recht, sind auch andere Statussymbole im Vormarsch.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 23. April 2012, 12:22:09
Bei Kindern und alten Leuten. Ab 18 ist Radlfahren uncool, der kurz vor dem Auseinanderfallen stehende 2er-Golf mit Plastikspoiler, Niederquerschnittreifen und Remus-Auspuff ist doch viel besser.
Das ist glücklicherweise inzwischen nicht mehr ganz richtig. Die Jugend von heute definiert sich über andere Dinge (mir ist lieber, sie haben ein iPhone als einen Golf).
Am Land ist das Auto immer noch extrem wichtig, aber in der Stadt, da hast du recht, sind auch andere Statussymbole im Vormarsch.
Sag das nicht, ich wohne nahe meiner alten Schule (18. Bezirk, also nicht unbedingt ein Hort des Berufsproletentums) und stelle erschüttert fest, dass in den letzten Jahren plötzlich immer mehr Schüler mit dem Moped in die Schule kommen. 2004/05 in meiner TGM-Zeit war das noch eindeutig das "Vorrecht" der Leute die aus der transdanubischen Peripherie und dem Umland nach Wien rein gefahren sind. Angefangen hat das hier vor knapp 5 Jahren und jetzt stehen nach Schulschluss plötzlich überall Schüler die sich unglaublich gut dabei vorkommen, ihre Zweitakter im Leerlauf aufjaulen zu lassen. Amüsant wird es dann, wenn man aus dem Fenster zuschauen kann, wie die Kraxen nicht starten :D
Einer der größten Angeber hat eine alte Vespa mit Kickstarter, der hat einmal an die 5 Minuten lang getreten bis er weggekommen ist.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 23. April 2012, 21:58:07
Bei Kindern und alten Leuten. Ab 18 ist Radlfahren uncool, der kurz vor dem Auseinanderfallen stehende 2er-Golf mit Plastikspoiler, Niederquerschnittreifen und Remus-Auspuff ist doch viel besser.
Das ist glücklicherweise inzwischen nicht mehr ganz richtig.
O Bezirkslinie, du hältst dich wohl wenig in transdanubischen Gefilden auf.

Die Jugend von heute definiert sich über andere Dinge (mir ist lieber, sie haben ein iPhone als einen Golf).
Und all diese Dinge, über die sie sich zu definieren versucht, haben zumindest die Merkwürdigkeit als gemeinsames Attribut. (Und genau deswegen mache ich mir Sorgen um meine Pension... 8))
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: B. S. Agrippa am 23. April 2012, 22:21:16
Bei Kindern und alten Leuten. Ab 18 ist Radlfahren uncool, der kurz vor dem Auseinanderfallen stehende 2er-Golf mit Plastikspoiler, Niederquerschnittreifen und Remus-Auspuff ist doch viel besser.
Das ist glücklicherweise inzwischen nicht mehr ganz richtig.
O Bezirkslinie, du hältst dich wohl wenig in transdanubischen Gefilden auf.
:up: ;D

Was das angeht, unterscheidet sich die transdanubische Jugend wirklich von ihrem Wiener Pendant. In Hirschstetten oder der Großfeldsiedlung sind getunte 80er-Jahre-Karossen zuletzt vielleicht weniger geworden, man sieht sie aber immer noch häufiger als bei uns.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 41 am 23. April 2012, 22:50:50
Was das angeht, unterscheidet sich die transdanubische Jugend wirklich von ihrem Wiener Pendant. In Hirschstetten oder der Großfeldsiedlung sind getunte 80er-Jahre-Karossen zuletzt vielleicht weniger geworden, man sieht sie aber immer noch häufiger als bei uns.
Was nicht weiter verwunderlich ist, weil das ganz klar eine Frage von gesellschaftlichem Status ist – und die verschiedenen Gesellschaftsschichten sind eben nicht homogen über das gesamte Stadtgebiet verteilt.

Im übrigen glaube ich allerdings, daß der Anteil an getunten Autos mit jugendlichen Fahrern in Ottakring nicht signifikant niedriger ist als in Transdanubien.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: ULF am 23. April 2012, 22:54:11
Interessant, wie sehr man zwischen "Wir" und "Die" unterscheiden kann, obwohl man in derselben Stadt wohnt und uns nur ein Fluss trennt. :P
(Ich will gar nicht abstreiten, dass die Stadt eine sehr heterogene Verteilung von sozialen Schichten hat. Aber gleich ganze Bezirke in einen Topf zu stecken... nun ja.. :-X)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 41 am 23. April 2012, 23:19:24
Von Klosterneuburg trennt einen als Währinger oder Döblinger weniger als ein Fluß und trotzdem mögen wir die G'scherten nicht. ;)

Und so heterogen die sozialen Schichten über die Stadt sind, so homogen sind sie innerhalb der Bezirke – natürlich immer mit einer bestimmten, aber vergleichsweise kleinen, Varianz.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 24. April 2012, 00:13:03
Von Klosterneuburg trennt einen als Währinger oder Döblinger weniger als ein Fluß und trotzdem mögen wir die G'scherten nicht. ;)

Und so heterogen die sozialen Schichten über die Stadt sind, so homogen sind sie innerhalb der Bezirke – natürlich immer mit einer bestimmten, aber vergleichsweise kleinen, Varianz.
Ausreißer sind aber in genügender Zahl vorhanden, oder wie erklärst du mir sonst den "dauerfetten" Prolo bei uns schräg gegenüber, der regelmäßig über den Hof grölt?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 24. April 2012, 00:42:21
Im übrigen glaube ich allerdings, daß der Anteil an getunten Autos mit jugendlichen Fahrern in Ottakring nicht signifikant niedriger ist als in Transdanubien.

In Ottakring werden auf Grund des starken Migrationshintergrund mehr BMW und Mercedes gefahren als in Transdanubien.

Hannes
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 24. April 2012, 00:44:18
Interessant, wie sehr man zwischen "Wir" und "Die" unterscheiden kann, obwohl man in derselben Stadt wohnt und uns nur ein Fluss trennt. :P
(Ich will gar nicht abstreiten, dass die Stadt eine sehr heterogene Verteilung von sozialen Schichten hat. Aber gleich ganze Bezirke in einen Topf zu stecken... nun ja.. :-X)

So wie sich ein Maurer sehr oft nicht als Wiener fühlt (vor allem die alten, eingesessenen Maurer), gehört Transdanubien noch lange nicht zu Wien, die Eingemeindung ist einfach noch zu wenig lang her.

Hannes
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 24. April 2012, 09:34:47
Und so heterogen die sozialen Schichten über die Stadt sind, so homogen sind sie innerhalb der Bezirke – natürlich immer mit einer bestimmten, aber vergleichsweise kleinen, Varianz.
Das stimmt so nicht. Die wenigsten Bezirke sind sozial "homogen", wenn, dann nur die kleinen Innenstadtbezirke.
Im 16. z.B. gibts die Soho-Bobos, die Migrantenghettos und am Wilhelminenberg durchaus auch eine noblere Wohngegend. Sehr vereinfacht analysiert, die Realität ist natürlich viel komplexer.

Detto im 14. Die Leute, die bei der U3 Johnstraße leben haben mit den Leuten vom Wolfersberg nur die Postleitzahl gemeinsam.

Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: schaffnerlos am 24. April 2012, 09:43:15
Von Klosterneuburg trennt einen als Währinger oder Döblinger weniger als ein Fluß und trotzdem mögen wir die G'scherten nicht. ;)

Hm, du magst schon recht haben, aber ich kenne niemanden, der einen Klosterneuburger als G'scherten bezeichnen würde. Bei einem Korneuburger ist das schon was anderes ;) (Gut, ich bin Cisdanubier, vielleicht ist das bei den Transdanubiern genau umgekehrt). Aber das sind halt die für Außenstehende unerklärlichen Wiener Feinheiten.


Detto im 14. Die Leute, die bei der U3 Johnstraße leben haben mit den Leuten vom Wolfersberg nur die Postleitzahl gemeinsam.

Manchmal trennt sogar eine kleine Gasse Welten. Auf der einen Seite ein riesiger Gemeindebaukomplex mit entsprechender Mundl-Bevölkerung samt Migrantenanteil, auf der anderen Seite ein großer Bobo-Wohnblock mit UN-internationaler, durchwegs akademischer Einwohnerschaft. Im Bus, welcher durch diese Gasse fährt, vermischen sich dann diese Schichten.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: uk am 24. April 2012, 14:26:54

Was das angeht, unterscheidet sich die transdanubische Jugend wirklich von ihrem Wiener Pendant. In Hirschstetten oder der Großfeldsiedlung sind getunte 80er-Jahre-Karossen zuletzt vielleicht weniger geworden, man sieht sie aber immer noch häufiger als bei uns.

Wobei allerdings Transdanubien auch den Höchsten Radverkehrsanteil von Wien hat (zumindest im Binnenverkehr mit Abstand und im Gesamten quasi gleich auf mit den Inneren Bezirken). Und nach meiner persönlichen Beobachtung ist das Radfahren in Transdanubien recht unabhängig vom Alter ist, da fahren auch viele Kinder/Jugendliche genauso wie Pensionisten. In der Stadt hingegen scheint Radfahren sehr viel mehr etwas fuer die 20 - 40 jährigen zu sein. Kinder und Ältere sieht man hier viel weniger. So gesehen ist Transdanubien was den Radverkehr betrifft auch Vorreiter.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 41 am 24. April 2012, 14:53:08
Was auch angesichts der Geographie Transdanubiens nicht überraschend ist. Zum einen sind dort relativ viele Radwege (also echte Radwege, nicht der Dreck, der in Cisdanubien bevorzugt gebaut wird), zum anderen ist es dort brettleben, was man vor allem von den westlichen Bezirken nicht behaupten kann. Man kommt dort irrsinnig rasch voran. Letzens selbst ausprobiert zwischen U+S Spittelau und S Brünner Straße.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: umweltretter am 26. April 2012, 23:02:40
Was auch angesichts der Geographie Transdanubiens nicht überraschend ist. Zum einen sind dort relativ viele Radwege (also echte Radwege, nicht der Dreck, der in Cisdanubien bevorzugt gebaut wird), zum anderen ist es dort brettleben, was man vor allem von den westlichen Bezirken nicht behaupten kann. Man kommt dort irrsinnig rasch voran. Letzens selbst ausprobiert zwischen U+S Spittelau und S Brünner Straße.
Ausgerechnet in Transdanubien gibt's aber bis dato keine einzige Citybike-Station.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 41 am 27. April 2012, 00:03:21
Ausgerechnet in Transdanubien gibt's aber bis dato keine einzige Citybike-Station.
Anscheinend hat man in Wien immer noch panische Angst, daß die Citybike schneller verschwinden, wenn man Stationen am Stadtrand errichtet. Außerhalb vom Gürtel gibt's nur ein paar Stationen in Ottakring und Hernals, eine in Währung und Döbling. Draußen bei der Vorortelinie gibt's nur eine in Ottakring, Hietzing, Lainz, Speising nix. Favoriten, Simmering auch nix.

Deswegen benutze ich das Zeug auch nicht, es ist uninteressant, wenn ich damit nicht im ganzen Stadtgebiet fahren kann.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 27. April 2012, 07:47:38
Deswegen benutze ich das Zeug auch nicht, es ist uninteressant, wenn ich damit nicht im ganzen Stadtgebiet fahren kann.
Fahren kannst du eh im gesamtenn Stadtgebiet. Nur abholen und zurückbringen nicht  ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: schaffnerlos am 27. April 2012, 09:29:01
Deswegen benutze ich das Zeug auch nicht, es ist uninteressant, wenn ich damit nicht im ganzen Stadtgebiet fahren kann.
Fahren kannst du eh im gesamtenn Stadtgebiet. Nur abholen und zurückbringen nicht  ;)
Das ist auch innerhalb des Erschließungsgebiets ein Problem, weil die Stationen durchwegs entlang von ÖV-Achsen zu finden sind. Also kann ich gleich mit der U-Bahn oder Straßenbahn fahren. Wirklich g'scheit wäre es, auch Stationen im ÖV-mäßig nicht so gut erschlossenen Gebiet zu haben. So fehlen beispielsweise Stationen in den Mitten der Innenbezirke.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 41 am 27. April 2012, 10:51:25
Fahren kannst du eh im gesamtenn Stadtgebiet. Nur abholen und zurückbringen nicht  ;)
Ja, nur normalerweise will man das Radl ja auch irgendwo dort zurückgeben, wo man hinfährt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 158er am 27. April 2012, 14:27:42
Das ist auch innerhalb des Erschließungsgebiets ein Problem, weil die Stationen durchwegs entlang von ÖV-Achsen zu finden sind.
Ja, das ist das wahre Problem. Ich habe zwar oft genug Wege in den Innenbezirken zu erledigen, aber vermisse ein einigermaßen flächendeckendes Stationennetz. Natürlich muß man aber auch sagen, daß die Errichtung der Stationen recht teuer ist und ohnehin eine konstante Verbesserung stattfindet.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: B. S. Agrippa am 27. April 2012, 17:21:20
Interessant, wie sehr man zwischen "Wir" und "Die" unterscheiden kann, obwohl man in derselben Stadt wohnt und uns nur ein Fluss trennt. :P
(Ich will gar nicht abstreiten, dass die Stadt eine sehr heterogene Verteilung von sozialen Schichten hat. Aber gleich ganze Bezirke in einen Topf zu stecken... nun ja.. :-X)
Es sind bitte zwei Flüsse (bzw. ein Fluss und dessen 21km langer Seitenarm) und eine Insel, die ca. 95% der Grenze zwischen Wien und Transdanubien ausmachen. :P Dadurch sind die zwei Ufer permanent etwa 700m voneinander entfernt sind - ein nicht zu vernachlässigender Abstand! Von den topographischen Unterschieden oder der Auslegung des (hochrangigen) öffentlichen Verkehrsnetzes gar nicht erst zu sprechen... :lamp:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 28. April 2012, 08:02:43
Es sind bitte zwei Flüsse (bzw. ein Fluss und dessen 21km langer Seitenarm) und eine Insel, die ca. 95% der Grenze zwischen Wien und Transdanubien ausmachen. :P
Du hast es auf den Punkt gebracht. Grenze zwischen Wien und Transdanubien  ;)
Der Arlberg ist übrigens die Grenze zwischen Österreich und Vorarlberg und die Packalpe ist die Grenze zwischen Österreich und Kärnten.  ;D

Übrigens gibts in Transdanubien noch zwei Exklaven: Die Insel Kaisermühlen / Donaucity / Bruckhaufen und das letzte Dorf in Wien, Süßenbrunn.

Exklaven gibts aber auch im Rest von Wien: Favoriten ist durch die Bahnlinien gut vom Rest der Stadt abgetrennt, Simmering ebenfalls durch Tangente, Industriegebiet und Ostbahn. Hietzing ist im Schatten des Schönbrunner Schlossparkes auch was eigenes.

Auch der Gürtel mit der Stadtbahntrasse ist eine scharfe Grenze, obwohl deutlich schmäler und durchlässiger als die Donau.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 28. April 2012, 09:22:18
die Packalpe ist die Grenze zwischen Österreich und Kärnten.  ;D
"severna Slovenija" bitte
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: N1 am 28. April 2012, 12:02:53
Zitat von: wien.orf.at
Flugfeld Aspern: Planstadt auf der grünen Wiese
Die Seestadt Aspern soll ein neues Zentrum für Wien werden. Auf dem ehemaligen Flugfeld werden in den nächsten Jahren Wohnungen und Arbeitsplätze für rund 20.000 Menschen aus dem Boden gestampft. Kritiker zweifeln aber schon im Vorfeld am Erfolg des Projekts. Mehr dazu in news.ORF.at (http://orf.at/stories/2117114/2117209/)
Zitat von: orf.at
Die Projektleiterin der Seestadt, Christine Spiess, sieht trotz der kritischen Meinungen keine Gefahr einer Ghettoisierung. „Es wird viele Arbeitsplätze geben, es entstehen ein großer Bildungscampus, ein Ärztezentrum und vieles mehr.“ Auch die Bedenken bezüglich des Verkehrskonzepts sind für die Projektleiterin hinfällig. Es gebe neben dem U2-Anschluss ein Buskonzept, Car-Sharing-Angebote und gleich mehrere Anreize für die Bewohner, viele Wege per Rad zurückzulegen: eine Fahrrad-Park-and-Ride-Anlage etwa oder Velobase-Standorte, die eine Kombination aus Fahrradabstellsystem, solarem E-Bike-Ladeservice, Informationssystem und Druckluftbefüllung bieten.
Kein Wort vom 25er oder dem 26er. :-\
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 29. April 2012, 19:45:36
Kein Wort vom 25er oder dem 26er. :-\
Hast du ernsthaft etwas anderes erwartet?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 29. April 2012, 22:26:44
Kein Wort vom 25er oder dem 26er. :-\
Hast du ernsthaft etwas anderes erwartet?
Nachdem nachweislich und durch etliche Rathaus-Expertisen untermauert täglich alle 250.000 Bewohner der Seestadt in die Wiener Innenstadt und zurück fahren müssen, ist die Straßenbahn verkehrsmäßig dort ohne größere Bedeutung. Selbst als U-Bahn-Zubringer ist sie in ihrer Attraktivität weit hinter dem modernen und flotten Bus anzusetzen!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 30. April 2012, 09:14:42
Nachdem nachweislich und durch etliche Rathaus-Expertisen untermauert täglich alle 250.000 Bewohner der Seestadt in die Wiener Innenstadt und zurück fahren müssen, ist die Straßenbahn verkehrsmäßig dort ohne größere Bedeutung. Selbst als U-Bahn-Zubringer ist sie in ihrer Attraktivität weit hinter dem modernen und flotten Bus anzusetzen!
Die U-Bahn muss dort allerdings per definitionem schwerstens überlastet sein, denn wie wir alle wissen, umfasst das Einzugsgebiet einer U-Bahn-Neubaustrecke ca. 20.000 Personen (U1 süd). Die zehnfache Menge zu transportieren, schreit geradezu nach einer zweiten U-Bahn-Linie als Entlastung. 8)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 158er am 30. April 2012, 20:38:01
Nicht zu vergessen die neue Stadtstraße nach Wien, die gemeinsam mit der Marchegger Schnellstraße, die parallel zur Bahn (natürlich ohne diese auszubauen oder zu elektrifizieren) bis zur slowakischen Grenze errichtet wird. Das wird der wahre Zu- und Abbringer sein, da können sie noch so viele Velobases aufstellen!  :-\
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 01. Mai 2012, 07:35:45
Nicht zu vergessen die neue Stadtstraße nach Wien, ...
Ist diese Straße jetzt eine Stadtstraße, oder doch die A23 mit Autobahnquerschnitt?

Zitat
... die gemeinsam mit der Marchegger Schnellstraße, die parallel zur Bahn (natürlich ohne diese auszubauen oder zu elektrifizieren) bis zur slowakischen Grenze errichtet wird.
Die Marchegger Schnellstraße beginnt aber erst bei der S1 und wird über Deutsch Wagram, Strasshof, Gänserndorf geführt werden. Durch die Pampa entlang der Marchegger Ostbahn hätte sie wenig Verkehrswert. Den Verkehrswert kann man aber auch so bezweifeln. Abgesehen von ein paar fehlenden Brücken über die March, die v.A. für den kleinen Grenzverkehr notwendig wären, ist das Bestandsstraßennetz im Marchfeld vollkommen ausreichend.
 
Im Übrigen wurde die Marchegger Schnellstraße in der Prioritätenliste zurückgereiht.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 158er am 01. Mai 2012, 10:15:03
Bis Raasdorf und ab Schönfeld verläuft die Straße parallel zur Bahn. Dazwischen macht sie den Schlenker über S1, Markgrafneusiedl und Obersiebenbrunn, das stimmt.

[attach=1]

Die S1- und A23-Spange ist im linken Teil eingezeichnet. Ab der ASt Heidjöchl soll sie als "Stadtstraße" mit 60km/h Maximalgeschwindigkeit geführt werden.

Im Übrigen wurde die Marchegger Schnellstraße in der Prioritätenliste zurückgereiht.
Die A23/S1-Spange und die Marchfeldschnellstraße bis Gänserndorf sind beide mit Bauzeitraum 2015-2017 angegeben. Der zweigleisige Ausbau der Marchegger Ostbahn scheint im aktuellen Rahmenplan mit Ausnahme des Wiener Bereichs nicht mehr auf und hat somit erst nach 2020 Chancen auf Verwirklichung.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: N1 am 02. Mai 2012, 20:21:02
Kein Wort vom 25er oder dem 26er. :-\
Hast du ernsthaft etwas anderes erwartet?
Das gängigste Straßenbahnverhinderungs"argument" - Parkplatzverlust - spielt in einem Neubaugebiet keine Rolle. Vor diesem Hintergrund hätte man schon etwas mehr als das angesprochene "Buskonzept" erwarten können. :-[
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 03. Mai 2012, 07:23:49
Das gängigste Straßenbahnverhinderungs"argument" - Parkplatzverlust - spielt in einem Neubaugebiet keine Rolle. Vor diesem Hintergrund hätte man schon etwas mehr als das angesprochene "Buskonzept" erwarten können. :-[

Dann fürchten die Anrainer um ihre Hundegackerlwiese.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 11. Mai 2012, 00:02:34
Die Straßen in der Seestadt Aspern ("Seestadt aspern") sollen ausschließlich nach Frauen benannt werden!   ::)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 11. Mai 2012, 00:05:21
Die Straßen in der Seestadt Aspern ("Seestadt aspern") sollen ausschließlich nach Frauen benannt werden!   ::)
Vielleicht geht's sich ja bei der Brauner, bis die ersten Bewohner hinziehen, auch aus ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 68er am 11. Mai 2012, 00:07:47
Die Straßen in der Seestadt Aspern ("Seestadt aspern") sollen ausschließlich nach Frauen benannt werden!   ::)

Warum nicht? Wenn mehr als 90% der bisherigen Straßennamen Männern gewidmet sind, kann es nicht schaden, für Ausgleich zu sorgen. Ob es allerdings eine besondere Ehre ist, ausgerechnet dort verewigt zu werden, ist eine andere Frage.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 11. Mai 2012, 00:13:51
Warum nicht? Wenn mehr als 90% der bisherigen Straßennamen Männern gewidmet sind, kann es nicht schaden, für Ausgleich zu sorgen. Ob es allerdings eine besondere Ehre ist, ausgerechnet dort verewigt zu werden, ist eine andere Frage.
"In der Hannah-Arendt-Gasse kam es heute erneut zu einer Messerstecherei zwischen türkischen und österreichischen Jugendlichen. Die Täter flüchteten zunächst über die Josefine-Hawelka-Gasse und konnten schließlich in der Ella-Lingens-Allee von der Polizei überwältigt werden." *brrrrrr*
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 41 am 11. Mai 2012, 00:43:45
Prinzipiell kein Problem, nur bitte Arendtgasse, Hawelkagasse und Lingensallee.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: MK am 11. Mai 2012, 00:55:48
Ohne Kommentar:

Zitat
Die Verkehrsfläche (SCD 06890) in 1220 Wien, im Bereich der Seestadt Aspern, wird in „Sonnenallee“ (in Anlehnung an den gleichnamigen deutschen Film von Leander Haußmann, der das Leben Ost-Berliner Jugendlicher im Angesicht der Berliner Mauer in den 70er Jahren thematisiert) benannt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: darkweasel am 11. Mai 2012, 07:10:40
Prinzipiell kein Problem, nur bitte Arendtgasse, Hawelkagasse und Lingensallee.
Leider nein, schau dir die Namen selbst an (http://www.wien.gv.at/kultur/strassennamen/bezirke.html#b22).
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 11. Mai 2012, 07:31:19
Warum nicht? Wenn mehr als 90% der bisherigen Straßennamen Männern gewidmet sind, kann es nicht schaden, für Ausgleich zu sorgen. Ob es allerdings eine besondere Ehre ist, ausgerechnet dort verewigt zu werden, ist eine andere Frage.
"In der Hannah-Arendt-Gasse kam es heute erneut zu einer Messerstecherei zwischen türkischen und österreichischen Jugendlichen. Die Täter flüchteten zunächst über die Josefine-Hawelka-Gasse und konnten schließlich in der Ella-Lingens-Allee von der Polizei überwältigt werden." *brrrrrr*
Ich bezweifle, dass die Seestadt ein Ghetto wird. Die Wohnungen dort sind hauptsächlich für die Mittelschicht aufwärts leistbar.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: luki32 am 11. Mai 2012, 08:35:32
Ich bezweifle, dass die Seestadt ein Ghetto wird. Die Wohnungen dort sind hauptsächlich für die Mittelschicht aufwärts leistbar.

Das ändert sich aber dann schnell, wenn sie die Wohnungen nicht anbringen, dann wird mit Förderungen und Geschenken auch die unterste Schicht zur Freude der ersten Käufer dort hingelockt. Das geht in Wien überall so.

mfg
Luki
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 11. Mai 2012, 08:38:24
Ich bezweifle, dass die Seestadt ein Ghetto wird. Die Wohnungen dort sind hauptsächlich für die Mittelschicht aufwärts leistbar.

Das ändert sich aber dann schnell, wenn sie die Wohnungen nicht anbringen, dann wird mit Förderungen und Geschenken auch die unterste Schicht zur Freude der ersten Käufer dort hingelockt. Das geht in Wien überall so.
Prinzipiell finde ich es ok, wenn auch ärmere Menschen in den Genuss besserer Wohnungen kommen können.

Dass man die Wohnungen aber nicht anbringt, bezweifle ich beim derzeitigen Wachstum. Das Problem wird der Nutzungsmix werden. Die Seestadt wird in den ersten 20 Jahren eine Schlafstadt mit leerstehenden Erdgeschoßzonen sein.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: luki32 am 11. Mai 2012, 09:07:10
Prinzipiell finde ich es ok, wenn auch ärmere Menschen in den Genuss besserer Wohnungen kommen können.

So lange sich die wie Menschen aufführen, ja, was aber dann meist nicht de Fall ist.  :lamp:

mfG
Luki
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 11. Mai 2012, 09:29:14
Prinzipiell finde ich es ok, wenn auch ärmere Menschen in den Genuss besserer Wohnungen kommen können.

So lange sich die wie Menschen aufführen, ja, was aber dann meist nicht de Fall ist.  :lamp:
Ganz politisch unkorrekt und drastisch formuliert: Wenn du lauter Idioten auf einen Haufen schmeißt, darfst du dich nicht wundern, wenn sie sich gegenseitig den Schädel einschlagen (das gilt IMO für alle Bevölkerungsschichten, in höheren Bildungsniveaus werden die Kämpfe halt verbal und über Anwälte ausgefochten), auf den Mix kommt es an.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: luki32 am 11. Mai 2012, 09:41:34
Prinzipiell finde ich es ok, wenn auch ärmere Menschen in den Genuss besserer Wohnungen kommen können.

So lange sich die wie Menschen aufführen, ja, was aber dann meist nicht de Fall ist.  :lamp:
Ganz politisch unkorrekt und drastisch formuliert: Wenn du lauter Idioten auf einen Haufen schmeißt, darfst du dich nicht wundern, wenn sie sich gegenseitig den Schädel einschlagen (das gilt IMO für alle Bevölkerungsschichten, in höheren Bildungsniveaus werden die Kämpfe halt verbal und über Anwälte ausgefochten), auf den Mix kommt es an.

So habe ich es in unserem Nachbarbau (Genossenschaftsbau) beobachtet (und auch durch Gespräche erfahren), und ich formuliere es auch so, auch wenn das heute nicht mehr politisch korrekt ist, was mir aber herzlich egal ist.

mfg
Luki
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Ferry am 11. Mai 2012, 13:51:05
So habe ich es in unserem Nachbarbau (Genossenschaftsbau) beobachtet (und auch durch Gespräche erfahren), und ich formuliere es auch so, auch wenn das heute nicht mehr politisch korrekt ist, was mir aber herzlich egal ist.
Es ist leider auch bei uns so - seit ein Wohnungsanteil über die Gemeinde und nicht mehr über die Genossenschaft vergeben wird, beginnt das Niveau in einzelnen Bereichen zu sinken. Es ist für manche Zeitgenossen eben ein Unterschied, ob sie sich eine Wohnung kaufen müssen oder sie ganz einfach und ohne Kosten zugeteilt bekommen. Erstere wissen den Wert zu schätzen und behandeln die Infrastruktur entsprechend, letzteren ist es egal, wenn sie etwas ruinieren, denn sie haben es ohnehin nicht bezahlt.

Das soll jetzt bitte keineswegs heißen, dass alle so sind, aber leider gibt es auch hier schwarze Schafe.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 41 am 19. Mai 2012, 13:37:51
Die Seestadt kommt zwar nur am Rande vor, ist aber trotzdem interessant zu lesen:

Zitat
STÄDTEBAU

"Die Stadt ist kaputtgefahren"
INTERVIEW | WOJCIECH CZAJA, 18. Mai 2012, 18:48


foto: a. morgenstern
"Wir haben unsere Städte kaputt gemacht." Vittorio Magnano Lampugnani.


Wir können uns die Zersiedelung als Gesellschaftsform heute nicht mehr leisten, sagt Architektur­historiker Vittorio Magnano Lampugnani
STANDARD: Wie wohnen Sie?

Lampugnani: Ich wohne mit meiner Familie in einem älteren Haus mitten in Mailand. Und ich habe einen schönen Balkon mit Blick auf einen Garten.

STANDARD: Haben Sie auch schon mal abseits der Stadt gewohnt?

Lampugnani: Ja, eine Zeitlang, als die Kinder klein waren, habe ich versucht, auf dem Land zu wohnen. Ich dachte, es sei eine gute Idee, ins Grüne zu ziehen. Aber es war keine gute Idee. Ich habe die meiste Zeit im Auto verbracht und war schlecht gelaunt. So sind wir wieder in die Stadt gezogen.

STANDARD: Trotzdem ist das Haus im Grünen an der Peripherie immer noch der Traum vieler Mitteleuropäer. Warum?

Lampugnani: Das frage ich mich auch. Ich glaube, der Traum vom Haus beginnt mit der Vision einer Villa mit einem wunderschönen, großen Park rundherum. Am Ende landet man in einem Fertigteilhaus mit Vorgarten und einer Thujenhecke hinter der Terrasse. Immer noch besser als eine enge, überteuerte Wohnung mitten in der Stadt, nicht wahr? Das Wohnen an der Peripherie ist vor allem ein ökonomisches Argument. Das Leben ist viel billiger - zumindest auf den ersten Blick.

STANDARD: Und auf den zweiten Blick?

Lampugnani: Ziemlich teuer! Die langen Wege ins Büro, ins Shoppingcenter, ins Kino oder einfach nur ins Stadtzentrum schlagen im Familienbudget ordentlich zu Buche - zumal sie sich periodisch wiederholen. Das Auto wird zum unverzichtbaren Hilfsmittel. Das ist Zwangsmobilität. Hinzu kommt, dass ein europäischer Pendler im Vergleich zu einem Innenstadtbewohner pro Monat durchschnittlich 12 bis 14 Stunden verliert - weil er im Auto sitzt. Alles in allem ist das Leben an der Peripherie teuer und ineffizient.

STANDARD: Welche Möglichkeiten gibt es, diese finanziellen Nachteile besser anschaulich zu machen?

Lampugnani: Die Leute sind nicht blöd. Mehr und mehr Menschen sind sich der Nachteile bewusst und sind in der Lage, unterschiedliche Aspekte gegeneinander abzuwägen. Da mache ich mir keine Sorgen. Doch nicht nur der Einzelne wird durch die Agglomeration mit Mehrkosten konfrontiert, sondern auch die Gesellschaft.

STANDARD: Sie meinen die Kosten für Erschließung, Straßenbau, öffentlichen Verkehr und Infrastruktur?

Lampugnani: Ja. Das sind außerordentlich hohe finanzielle Belastungen, die die Gesellschaft tragen muss, also jeder einzelne Steuerzahler. Ich sehe nicht ein, warum ein Innenstadtbewohner für den grünen Traum des Landbewohners mitzahlen soll. Man muss einen Weg finden, die Urbanisierungs- und Infrastrukturkosten denjenigen in Rechnung zu stellen, die sie verursachen.

STANDARD: Damit stellen Sie den gesamten Wohlfahrtsstaat infrage.

Lampugnani: Ja, ich weiß.

STANDARD: Und?

Lampugnani: Der Wohlfahrtsstaat hat irgendwann ein Ende. Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Besiedelungs- und Regionalpolitik mehr oder weniger in Ordnung. In den Fünfziger- und Sechzigerjahren jedoch sind die Städte und Peripherien - bedingt durch den Freiheitswunsch und durch eine wachsende Automobillobby - in einer Art und Weise gewachsen, dass uns die Kontrolle darüber verlorengegangen ist. Zwei Drittel der europäischen Bevölkerung leben heute an der Peripherie rund um die Stadt. Doch Tatsache ist: Wir können uns die Zersiedelung als Gesellschaftsform in dieser Form heute nicht mehr leisten.

STANDARD: Was schlagen Sie vor?

Lampugnani: Der allererste Schritt wäre die Streichung der Wohnbauförderung für Einfamilienhäuser. Es kann nicht sein, dass man diese ohnehin schon volkswirtschaftlich extrem teure Lebensform auch noch finanziell unterstützt und forciert.

STANDARD: Damit machen Sie sich keine Freunde.

Lampugnani: Umdenken ist nie bequem ... Der zweite Schritt wäre ein Ende der Ausweisung von Bauland. Ich kenne die Situation in Österreich nicht gut genug, aber allein in der Schweiz wird ein Quadratmeter Bauland pro Sekunde ausgewiesen. Das ist zu viel. Mit der Verdichtung von Bauland könnte man pro Jahr zwei Milliarden Schweizer Franken (rund 1,7 Mrd. Euro, Anm.) an Infrastrukturen einsparen. Das ist viel Geld. Und der dritte Schritt wäre, das Pendlerverhalten zu verändern, also das Verhältnis zwischen Individualverkehr und öffentlichem Verkehr zu optimieren.

STANDARD: Das klingt nach einer Abschaffung der Pendlerpauschale für Autofahrer.

Lampugnani: Gegenwärtig wäre das ein zu radikaler Schritt, der sozial zutiefst ungerecht wäre. Eine Abschaffung der Pendlerpauschale ist nur dann denkbar, wenn auch die Peripherie abgeschafft wird.

STANDARD: Haben Sie ein Auto?

Lampugnani: Ich bin ein ausgesprochener Gegner des Automobils und fahre meist mit dem Rad. Aber ja, ich habe ein Auto: eine Giulietta aus den Fünfzigern. Ein Liebhaberstück. Mehr Spielzeug als Auto.

STANDARD: Sie sind Nostalgiker?

Lampugnani: Ich kann dem Alten immer etwas abgewinnen, wenn es besser ist als das Neue.

STANDARD: 2008 waren Sie Jury-Chef des Wettbewerbs zur Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses.

Lampugnani: Ich war zunächst in der Kommission, die über den Wiederaufbau des Schlosses beraten und eine Empfehlung ausstellen sollte. Da habe ich mich klar gegen eine solche Rekonstruktion geäußert. Aber ich wurde überstimmt. Der Bundestag hat sich für den Wiederaufbau entschieden.

STANDARD: Trotzdem haben Sie zugestimmt, den Juryvorsitz zu übernehmen.

Lampugnani: Ich wollte dazu beitragen, innerhalb der engen und schwierigen Ausschreibungskriterien die beste Lösung zu finden. Das Projekt von Franco Stella hat gewonnen, weil es unter den gegebenen Bedingungen das beste war.

STANDARD: Das ist jetzt der erste Moment in unserem Gespräch, an dem Sie nicht besonders leidenschaftlich klingen.

Lampugnani: Die Debatte um das Stadtschloss ist eine zutiefst deutsche, die so in keinem anderen Land dieser Erde möglich gewesen wäre. Und sie beginnt, mich zu langweilen.

STANDARD: In Wien wird derzeit eine Satellitenstadt errichtet. Was sagen Sie dazu?

Lampugnani: Sie meinen die Seestadt Aspern? Ich kenne das Projekt zu wenig, um es seriös beurteilen zu können. Generell kann ich sagen: Es gibt zwar Satellitenstädte, die funktionieren, doch in der Regel ist diese Besiedelungsform eher problematisch. Wir sollten die Art und Weise, wie wir unsere Städte erweitern, überdenken. Ein neues Stadtviertel, das Teil des urbanen Gefüges ist, ist in meinen Augen die bessere Strategie, um die Stadt zu erweitern.

STANDARD: Es siegt nicht immer die bessere Lösung.

Lampugnani: Ja, die Politik trifft nicht immer die besten Entscheidungen. Viele Gemeinden versuchen verzweifelt zu wachsen, um Urbanisierungskosten einzukassieren. Das Ergebnis ist ein entsprechend zerfranster Stadtrand.

STANDARD: Was ist mit der Immobilienwirtschaft? Die kommt ungeschoren davon?

Lampugnani: Das ist ein wichtiger Punkt. Ein großer Teil des Neubaus unserer Städte beruht auf dubiosen ökonomischen Praktiken der Immobilienwirtschaft. Und diese ist, wie wir wissen, sehr einseitig ausgerichtet. Da geht es einzig und allein um wirtschaftlichen Profit. Wenn die öffentliche Hand nicht mit Entschiedenheit gegensteuert, entsteht das, was letztendlich niemand will - nicht einmal die Investoren.

STANDARD: Ein trauriges Ende.

Lampugnani: Wir haben unsere Städte in den letzten 50, 60 Jahren ziemlich rasch kaputtgefahren. Jetzt müssen wir sie langsam wieder in Ordnung bringen.

STANDARD: Wie sieht die Idealstadt aus?

Lampugnani: Die Zauberworte lauten Durchmischung, Dezentralisierung und Dichte. Das sind jene drei Regeln, die durch die zehn Jahrtausende, seitdem es Stadt gibt, konstant geblieben sind. Wir werden nicht umhinkommen, diesen Regeln in Zukunft mehr Aufmerksamkeit zu schenken als in der jüngeren Vergangenheit, wo eine Menge Fehlplanungen passiert sind. Denn es geht nicht nur um die Zukunft der Stadt, sondern auch um die Zukunft unserer Gesellschaft und unserer Kultur. (Album, DER STANDARD, 19./20.5.2012)

Vittorio Magnano Lampugnani (61) ist Professor für Geschichte des Städtebaus an der ETH Zürich. Er war u. a. wissenschaftlicher Berater der Internationalen Bauausstellung (IBA) und Direktor des Deutschen Architekturmuseums (DAM) in Frankfurt. 2010 erschien sein 900-seitiges Opus magnum "Die Stadt im 20. Jahrhundert" (Wagenbach).

Hinweis

Am kommenden Montag hält Lampugnani einen Vortrag in Wien: "Die Peripherie gibt es nicht". 21. Mai, 18.30 Uhr. Wien-Museum am Karlsplatz.
Quelle: http://derstandard.at/1336697236355/Staedtebau-Die-Stadt-ist-kaputtgefahren (http://derstandard.at/1336697236355/Staedtebau-Die-Stadt-ist-kaputtgefahren)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 19. Mai 2012, 22:22:35
Die Seestadt kommt zwar nur am Rande vor, ist aber trotzdem interessant zu lesen:
Und auch sehr gut wird das Dilemma des Pendelns angesprochen. Es ist die Zeit ja schon länger vorbei, dass "die Reichen" nach Suburbia gezogen sind. Heute zieht die Arbeiterklasse aufs Land, weil dort das Wohnen billiger ist. Die Ersparnis bezahlt man dann halt mit Freizeit.

Z.B. in London ist das extrem... Wenn man sich eine Wohnung in der Stadt nicht leisten kann, wohnt man halt irgendwo 60 km außerhalb. Irgendwo dort ist die Isolinie, wo die Preise fürs Pendeln und Wohnen optimal sind. Näher zur Stadt sind die Wohnungen zu teuer, weiter draußen die Zugkarte. Zugfahren kostet in England ja, wie wir wissen, ein Vermögen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: N1 am 19. Mai 2012, 22:53:34
Die Seestadt kommt zwar nur am Rande vor, ist aber trotzdem interessant zu lesen:

Zitat
Lampugiani: [...] Man muss einen Weg finden, die Urbanisierungs- und Infrastrukturkosten denjenigen in Rechnung zu stellen, die sie verursachen.

STANDARD: Damit stellen Sie den gesamten Wohlfahrtsstaat infrage.

Lampugnani: Ja, ich weiß.

STANDARD: Und?

Lampugnani: Der Wohlfahrtsstaat hat irgendwann ein Ende. Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Besiedelungs- und Regionalpolitik mehr oder weniger in Ordnung. In den Fünfziger- und Sechzigerjahren jedoch sind die Städte und Peripherien - bedingt durch den Freiheitswunsch und durch eine wachsende Automobillobby - in einer Art und Weise gewachsen, dass uns die Kontrolle darüber verlorengegangen ist. Zwei Drittel der europäischen Bevölkerung leben heute an der Peripherie rund um die Stadt. Doch Tatsache ist: Wir können uns die Zersiedelung als Gesellschaftsform in dieser Form heute nicht mehr leisten.
Klar, der (bekanntlich nur aus Wohnbauförderung und Pendlerpauschale bestehende) Wohlfahrtsstaat ist ursächlich für die Zersiedelung in Europa. Deswegen gibt es dieses Phänomen in den USA auch nicht. ::)

Subtile Propaganda in rechtsgewendeten Standard. :down:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 21. Mai 2012, 07:35:31
Naja der Traum nach einem bischen "Land" oder einfach nur nicht auf eine graue Gasse zu sehen, steckt doch in den meisten von uns.
Schön wenn sich jemand eine Wohnung leisten kann, die mitten im Zentrum ist, ruhig ist und einen Blick auf einen Garten hat (Ich weiß in Italien sind einige Innenhöfe schöner als so mancher Wiener Park.)

Jeder würde gern in einer Prachtvilla mit Addresse Stephansplatz wohnen (Achtung überspitzt) aber das spielts nie.

Und ein Arbeiter/Angestellter mit mittelmässigem Gehalt, dem der Lärm einfach auf den Sack geht, hat nunmal kaum andere möglichkeiten als wie raus zu ziehen. Wobei "raus" definitions Sache ist.
Eine Wohnung mit "ruhe Garantie" ist halt kein Schnäppchen, egal wo diese liegt.


Und für jeden der aufs "Land" zieht kann man nur sagen:" Nur weil ein Kornfeld dein Nachbar ist, heißt das noch lange nicht das du mehr Lebensqualität hast.

Land deswegen unter "" weil das schon lange nicht mehr Land ist. Eher urbanisierte Wohndörfchen mit lockerer Verbauung.




Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 21. Mai 2012, 08:09:33
Aber auch den Stressfaktor sollte man nicht vergessen, wenn man aufs Land zieht.
Täglich zwei Mal eine Stunde im Auto sitzen ist auch kein Honiglecken. Geschweige denn, wenn man einmal was unternehmen will. Kino, Theater, Freunde treffen - das erfordert immer Planung und geht praktisch nicht spontan. Oder wenn die Kinder wohin wollen - dann muss man sie immer chauffieren. Auch die Besorgungen erfordern größere Planungen, vor Allem wenn man etwas nicht alltägliches benötigt.

Auch in der Stadt gibts genug ruhige Ecken, wenn man nicht gerade Ecke Gürtel/Wienzeile straßenseitig lebt. Am Land hat man halt dann den Rasenmäher vom Nachbarn.

Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 21. Mai 2012, 11:45:43
Auch in der Stadt gibts genug ruhige Ecken, wenn man nicht gerade Ecke Gürtel/Wienzeile straßenseitig lebt. Am Land hat man halt dann den Rasenmäher vom Nachbarn.

Der Lärm entsteht zu einem erklecklichen Teil in einem selbst.
Mich stört nicht: Spielplatzlärm, ich hab einige Zeit in der Arbeit das Fenster auf einen SChulhof gehabt. Es hat mich keineswegs gestört, im Gegenteil, in den Ferien ist mir etwas abgegangen.
Mich stört: Verkehrslärm in Form von anfahrenden LKW und "WL-"Bussen, insbesonders bergauf.
Mich stört: intensives Babygeschrei. Wenn ich so was z.B. in einem Supermarkt höre, dann fangt es an. Meist denk ich mir: "Pass auf, du steigerst dich da in was rein, in ein paar Minuten bist eh draußen." DAs hilft und dann kann ich das Geschrei wegblenden.

Hannes
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: HLS am 21. Mai 2012, 12:12:21
Aber auch den Stressfaktor sollte man nicht vergessen, wenn man aufs Land zieht.
Täglich zwei Mal eine Stunde im Auto sitzen ist auch kein Honiglecken. Geschweige denn, wenn man einmal was unternehmen will. Kino, Theater, Freunde treffen - das erfordert immer Planung und geht praktisch nicht spontan. Oder wenn die Kinder wohin wollen - dann muss man sie immer chauffieren. Auch die Besorgungen erfordern größere Planungen, vor Allem wenn man etwas nicht alltägliches benötigt.

Auch in der Stadt gibts genug ruhige Ecken, wenn man nicht gerade Ecke Gürtel/Wienzeile straßenseitig lebt. Am Land hat man halt dann den Rasenmäher vom Nachbarn.
Sorry wenn ich dir bei allem was du da schriebst widerspreche, nicht ein einziger Punkt davon stimmt.
Man muß nicht mal völlig aus Wien raus ziehn um eine entsrechende Lebensqualität zu bekommen, man schaue sich nur die Linzerstraße(?) vor dem Ortsausgang Richtung Purkersdorf, dann Neuwaldegg, Grinzing... etc
Und wenn man wie ich wirklich ich auf nem mini Dorf aufgewachsen ist, sucht man sich logischerweise dort Wohnungen die: 1. Verkehrsgünstig liegen, 2. eine gute Anbindung an die Öffis, 3. Einkaufsmöglichkeiten um den tägl. Bedarf zu decken, 4. wenn man Kinder hat, das Schulen mit entsprechenden Bildungsstandarts vorhanden sind... und all diese Punkte gibts ab 5min aushalb Wiens und da ist es egal aus welcher Himmelsrichtung ich Wien verlasse.
Um jetz dem Argument entgegen zu wirken das es ja um soviel teurer wäre, bei entsprechender Wien nähe, dem sei gesagt dieses ist auch quatsch aber was man sagen muß umso weiter man Wien hinter sich läßt umso entspannter wird die Miet- & Preissituation.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 21. Mai 2012, 12:16:49
Der Lärm entsteht zu einem erklecklichen Teil in einem selbst.

Da hast du recht. "Lärm" ist äußerst subjektiv.
Lärm von Menschen (z.B. spielende Kinder, lachende Leute) werden glaube ich auch deswegen von vielen Menschen als störend empfunden, weil sie selber total verbittert sind. Die halten es nicht aus, wenn irgendwer irgendwo Spaß hat. Da muss man natürlich gleich die Polizei rufen, wenn Kinder lachen. Oder sie mit dem Luftgewehr beschießen, wie vor ein paar Jahren im Gemeindebau in Favoriten passiert  ::)


Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 21. Mai 2012, 14:07:05
Um jetz dem Argument entgegen zu wirken das es ja um soviel teurer wäre, bei entsprechender Wien nähe, dem sei gesagt dieses ist auch quatsch aber was man sagen muß umso weiter man Wien hinter sich läßt umso entspannter wird die Miet- & Preissituation.

Ich glaub, es kommt in etwa hin wenn man sagt:
Wer in Wien arbeitet zahlt für Wohnung und Weg zur Arbeit  gleich viel, egal wie weit er von Wien entfernt wohnt, wobei es auch von der Qualität der Verbindung abhängt - an der Südbahn wird es teurer sein als an irgendeiner Buslinie mit der man um die 2 Stunden nach Wien pendelt.

Hannes
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 21. Mai 2012, 20:52:20
Um jetz dem Argument entgegen zu wirken das es ja um soviel teurer wäre, bei entsprechender Wien nähe, dem sei gesagt dieses ist auch quatsch aber was man sagen muß umso weiter man Wien hinter sich läßt umso entspannter wird die Miet- & Preissituation.

Ich glaub, es kommt in etwa hin wenn man sagt:
Wer in Wien arbeitet zahlt für Wohnung und Weg zur Arbeit  gleich viel, egal wie weit er von Wien entfernt wohnt, wobei es auch von der Qualität der Verbindung abhängt - an der Südbahn wird es teurer sein als an irgendeiner Buslinie mit der man um die 2 Stunden nach Wien pendelt.
1,5 Stunden reichen auch - im nördlichen Weinviertel (Dreiländereck) gibt es momentan erschütternd billige Immobilien. Für den Preis so manchen Hauses kriegt ein Durchschnittsmensch kein neues Auto.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 22. Mai 2012, 07:29:49
1,5 Stunden reichen auch - im nördlichen Weinviertel (Dreiländereck) gibt es momentan erschütternd billige Immobilien. Für den Preis so manchen Hauses kriegt ein Durchschnittsmensch kein neues Auto.
Das ist zum Tagespendeln eigentlich zu weit. Aber wenns so billig ist, verstehe ich, wenn manche Menschen dennoch in den sauren Apfel beißen.
Mobilitätskosten richtig berechnen ist auch nicht unbedingt die große Stärke vieler Menschen.

Übrigens wäre das Dreiländereck eher für Tagespendler aus Brünn interessant. Nach Brünn ist es von dort halb so weit wie nach Wien.

Dass Menschen aus Bratislava vermehrt nach Kittsee, Berg und Wolfsthal ziehen, weil in der Slowakei die Wohnungen nicht mehr leistbar sind, ist ja inzwischen ein alter Hut.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 22. Mai 2012, 18:39:47
Mobilitätskosten richtig berechnen ist auch nicht unbedingt die große Stärke vieler Menschen.
Korrekt - aber es gibt da einen Mobilitätskostenrechner, wo man das überschlagsmäßig machen kann: http://www.mobilitaetsausweis.at/ (http://www.mobilitaetsausweis.at/) Ob sich jemand dadurch wirklich in seiner Wohnstandortwahl beeinflussen lässt, sei dahingestellt... 8)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 22. Mai 2012, 19:11:58
1,5 Stunden reichen auch - im nördlichen Weinviertel (Dreiländereck) gibt es momentan erschütternd billige Immobilien. Für den Preis so manchen Hauses kriegt ein Durchschnittsmensch kein neues Auto.
Das ist zum Tagespendeln eigentlich zu weit. Aber wenns so billig ist, verstehe ich, wenn manche Menschen dennoch in den sauren Apfel beißen.
Mobilitätskosten richtig berechnen ist auch nicht unbedingt die große Stärke vieler Menschen.

Übrigens wäre das Dreiländereck eher für Tagespendler aus Brünn interessant. Nach Brünn ist es von dort halb so weit wie nach Wien.
Wie kommst du da drauf? Hohenau - Brno ist ca. 80km, Hohenau - Wien ist 90km, mit Bernhardsthal schaut es ähnlich aus. Die Preise in den größeren Märkten sind nicht ganz so niedrig, aber in den kleinen Orten im Bezirk Mistelbach gibt es die erwähnten spottbilligen Immobilien. Das sind meistens verkommene Katen auf kleinen bis winzigen Grundstücken, aber ein fleißiger Heimwerker kommt dort problemlos um 50000 Euro zu einem Eigenheim.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 22. Mai 2012, 20:58:55
Das sind meistens verkommene Katen auf kleinen bis winzigen Grundstücken, aber ein fleißiger Heimwerker kommt dort problemlos um 50000 Euro zu einem Eigenheim.
Hinterholz 8? ;D
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 22. Mai 2012, 21:18:52
Das sind meistens verkommene Katen auf kleinen bis winzigen Grundstücken, aber ein fleißiger Heimwerker kommt dort problemlos um 50000 Euro zu einem Eigenheim.
Hinterholz 8? ;D
Ok, ergänzen wir fleißig besser um fähig :D
Wobei, wenn ich an unseren Nachbarn denke... (meine Eltern haben dort ein Wochenendhaus, an dem wir seit einiger Zeit heftig renovieren)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 27. Mai 2012, 01:27:47
Übrigens wäre das Dreiländereck eher für Tagespendler aus Brünn interessant. Nach Brünn ist es von dort halb so weit wie nach Wien.
Wie kommst du da drauf? Hohenau - Brno ist ca. 80km, Hohenau - Wien ist 90km, mit Bernhardsthal schaut es ähnlich aus. Die Preise in den größeren Märkten sind nicht ganz so niedrig, aber in den kleinen Orten im Bezirk Mistelbach gibt es die erwähnten spottbilligen Immobilien. Das sind meistens verkommene Katen auf kleinen bis winzigen Grundstücken, aber ein fleißiger Heimwerker kommt dort problemlos um 50000 Euro zu einem Eigenheim.
[/quote]
Zugegeben, die km-Differenz ist nicht so groß, wie ich ursprünglich dachte. Trotzdem ist der Zustrom an Suburbaniten aus dem nordöstlichen Ausland nicht zu ignorieren.

... aber ein fleißiger Heimwerker muss sich erst einmal irgendwie 50.000 Euro ansparen. ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Z-TW am 27. Mai 2012, 07:55:35
Hinterholz 8 passiert mehr als man glaubt!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 25. Juli 2012, 09:03:43
In dem Artikel geht es zwar um Graz, vom Kontext her passt es aber besser zur Seestadt:


Reininghausgründe: "Trostloses Wohnghetto durch Zerstückelung"
Interview | Colette M. Schmidt, 24. Juli 2012, 18:29

Ernst Hubeli, Städtebau-Experte aus der Schweiz, sieht Chancen auf einen neuen Stadtteil sinken


Ernst Hubeli erzählte Colette M. Schmidt, warum er glaubt, dass Städte heute Spielräume und Leerstellen brauchen.


STANDARD: Viele Grazer verstehen nicht, warum Bürgermeister Siegfried Nagl die Umfrage zum Kauf der Reininghaus-Gründe so rasch machen wollte. Die Kaufoption für die Stadt bestand angeblich bis Oktober. Was war Grund für die Eile?

Hubeli: Wenn eine Immobilienfirma hohe Schulden hat und die Gläubiger, unter anderem die Staatsbank, Druck machen, ist jeder schuldenfreie Tag ein Gewinn.

STANDARD: Die Ablehnung der Grazer war breit. Gab es im Vorfeld genügend Information?

Hubeli: Nein. Die Befragung hat ja die meisten überfordert, da die Hintergründe im Dunkel blieben. Geht es um die Rettung der Besitzer oder um öffentliche Interessen der Stadt?

STANDARD: Sind die Reininghaus-Gründe noch im Ganzen erhältlich, oder gab es schon Teilverkäufe?

Hubeli: Nach meinen Informationen sind einige Grundstücke verkauft, aber nicht in dem Ausmaß, dass eine Stadtentwicklung verunmöglicht würde. Gelingt es der Stadt nun nicht, die Zerstückelung des gesamten Areals zu verhindern, damit es als Ganzes entwickelt werden kann, wird ein trostloses Wohnghetto entstehen.

STANDARD: Wie kann die Stadt das jetzt noch verhindern?

Hubeli: Wenn auf einem Grundstück keine Rechtssicherheit besteht, ist es viel weniger wert. Positiv gesagt: Die Stadt kann sagen, wir brauchen zuerst ein Gesamtkonzept für die Entwicklung, weil das auch mit einem großen Vorteil für die Besitzer verbunden ist. Nur so kann Hochwertiges entwickelt und 08/15 verhindert werden.

STANDARD: Halten Sie einen Stadtteil, der ja keine Insel für sich sein kann, für auf dem Reißbrett planbar?

Hubeli: Nein. Dies gilt im Besonderen für Reininghaus, das schlicht zu groß ist für einen Masterplan. Der letzte Fall eines großen Masterplans ist die Hafencity in Hamburg, der zu einem Desaster wurde, weil alles viel zu starr geplant war. In der Folge sind hohe Fluktuationen und Leerbestände entstanden, und schließlich sind dann die Großinvestoren ausgestiegen. (Hervorhebung durch 95B)

STANDARD: Welche Erfahrungen haben Sie in Ihren Jahren als Berater der Asset One hinter den Kulissen sammeln können, als an der Vision eines modernen Öko-Stadtteils gefeilt wurde?

Hubeli: Die Stadt ist heute weniger Stein, würde Wittgenstein sagen. Sie ist ein kommunikatives Nervensystem und muss deshalb interaktiv geplant werden. Die Planung beginnt also nicht mit Plänen, sondern mit der Diskussion über Defizite und Möglichkeiten, über Wünsche und Ziele. Zudem muss man heute die Stadt wie eine Spielanlage verstehen. Sie braucht Spielräume, auch Leerstellen. Es braucht auch Orte, wo (noch) nichts geschieht, wie Peter Handke sagt. Reininghaus sollte ein Park der unbekannten Möglichkeiten werden, in dem der neue Stadtteil wachsen kann.

STANDARD: Wie halten Sie es als Schweizer Architekt mit der direkten Demokratie in Sachen Städteentwicklung?

Hubeli: Sie ist eine Voraussetzung, aber kein Allheilmittel. Wir Schweizer sind mit allen demokratischen Wassern gewaschen. Bürgerbeteiligung macht nur Sinn, wenn klar ist, wer über was entscheiden kann. Ein bloßes Abtasten der Volksmeinung, um dann anders zu entscheiden, bringt eine Regierung nachhaltig in Verruf. Umgekehrt stoßen demokratische Verfahren hier an ihre Grenzen. Etwa, weil egoistisch entschieden wird. Wenn die neue Straßenbahn nicht an meinem Haus vorbeifährt, bin ich dagegen. Und es gibt Fragen, die eine professionelle Sicht verlangen. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD, 25.7.2012)

Ernst Hubeli (62) hat ein Architekturbüro in Zürich, bis 2007 leitete er das Institut für Städtebau an der TU Graz.



Q: http://derstandard.at/1342947519238 (http://derstandard.at/1342947519238)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Laiseka am 25. Juli 2012, 09:13:53
"Wenn die neue Straßenbahn nicht an meinem Haus vorbeifährt, bin ich dagegen."
 ... wäre in Wien umgekehrt  ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 25. Juli 2012, 11:58:59
"Wenn die neue Straßenbahn nicht an meinem Haus vorbeifährt, bin ich dagegen."
 ... wäre in Wien umgekehrt  ;)
Nicht nur in Wien... wenn ich mir denke, was in Graz über den unerträglichen Lärm der 6er-Verlängerung gesudert wird...
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 07. Dezember 2012, 18:10:08
Seestadt: Alles ein Flop:

Kein Heißwasser in Aspern: Ende für Projekt?

Enttäuscht vom bisherigen Ergebnis der Erkundungsbohrungen für das Geothermie-Projekt in Aspern zeigt man sich bei der Wien Energie. Man ist bisher auf kein Heißwasser gestoßen, mit dem Strom und Fernwärme erzeugt werden hätten sollen.

Seit Monaten laufen in der „Seestadt Aspern“ Erkundungsbohrungen - mehr dazu in Größtes Geothermie-Kraftwerk entsteht. Diese erreichten zuletzt eine Tiefe von 4.000 Metern. Dabei sei man aber nicht auf die erwarteten Gesteinsschichten und auf Heißwasser gestoßen, teilte Wien Energie mit.

Wärme für bis zu 40.000 Wohnungen

Eine Fortsetzung des Projekts wäre „zum jetzigen Zeitpunkt zu ungewiss und mit zusätzlichen Kosten verbunden“, sagte Boris Kaspar von Wien Energie. Man sei enttäuscht, die Geothermie werde als gute Chance betrachtet, den Anteil der erneuerbaren Energie an der Fernwärme steigern zu können.

Wissenschaftler hatten im Vorfeld geschätzt, dass mit der Wärmeleistung aus den Thermalquellen bis zu 40.000 Wohnungen in der Seestadt Aspern versorgt werden hätten können. Außerdem wäre die Geothermie-Nutzung eine Chance gewesen, den Anteil erneuerbarer Energie an der Fernwärme zu erhöhen und 130.000 Tonnen CO2 einzusparen.
Projekt-Ursprünge in den 1970er Jahren

Für die Geothermie-Anlage waren Investitionskosten von 45 Millionen Euro veranschlagt, bisher wurde ein Drittel der Summe verbraucht - 750 Meter erreicht: Tiefenbohrung in Aspern läuft.

Die Ursprünge des Projekts reichen in die 1970er Jahre zurück: Die OMV stieß 1974 bei der Suche nach Erdöl auf Thermalwasservorkommen, die Grundlage für die Erdwärme-Probebohrung. Die Wien Energie knüpfte 2005 daran an und führte die Erforschung des geologischen und hydrologischen Systems in Aspern weiter.

Q: http://wien.orf.at/news/stories/2562312/ (http://wien.orf.at/news/stories/2562312/)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 07. Dezember 2012, 18:26:33
Seestadt: Alles ein Flop:
Wieso?

Zitat
Kein Heißwasser in Aspern: Ende für Projekt?
Seit Monaten laufen in der „Seestadt Aspern“ Erkundungsbohrungen - mehr dazu in Größtes Geothermie-Kraftwerk entsteht. Diese erreichten zuletzt eine Tiefe von 4.000 Metern. Dabei sei man aber nicht auf die erwarteten Gesteinsschichten und auf Heißwasser gestoßen, teilte Wien Energie mit.
Bauvorleistung für die U5  :lamp:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 07. Dezember 2012, 18:55:25
Zitat
Kein Heißwasser in Aspern: Ende für Projekt?
Wenn man wenigstens die heiße Luft, die Rathaus, Steinbauer und Co. inhaltlich so gern verbreiten irgendwie energietechnisch verwerten könnte!  :up:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 07. Dezember 2012, 19:15:28
Wenn man wenigstens die heiße Luft, die Rathaus, Steinbauer und Co. inhaltlich so gern verbreiten irgendwie energietechnisch verwerten könnte!  :up:
Diese heiße Luft ist für den Klimawandel verantwortlich! ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 10. Dezember 2012, 07:41:21

Kein Heißwasser in Aspern: Ende für Projekt?


Warum wundert mich das nicht?

Vielleicht weils in Simmering eine neue MVA gebaut haben? Weil das Kraftwerk Donaustadt auch genutzt werden muss.

Andererseits haben die Wien Energie probleme mit ihrem CO2 Ausstoß. Vielleicht sinds ja wirklich enttäuscht.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 24. Dezember 2012, 10:20:27
Ich hab den Link erst jetzt entdeckt, eine sehr gute Analyse des Projektes Seestadt!

http://diepresse.com/home/spectrum/zeichenderzeit/768221/Seestadt-Aspern_Utopia-reloaded?from=simarchiv (http://diepresse.com/home/spectrum/zeichenderzeit/768221/Seestadt-Aspern_Utopia-reloaded?from=simarchiv)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 24. Dezember 2012, 11:03:52
Danke für den Hinweis, den Artikel kannte ich auch noch nicht. Wieder einmal eine exzellente Analyse von Reinhard Seiß!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Operator am 24. Dezember 2012, 11:33:28
Danke für den Hinweis, den Artikel kannte ich auch noch nicht. Wieder einmal eine exzellente Analyse von Reinhard Seiß!

Genialer und sehr gut recherchierter Beitrag. Interessant dabei, das  bereits Anschlüsse an das Autobahnnetz  geplant und finanziert sind, eine Linie 25 kann man sich aber (noch) nicht leisten. Die U2 scheint das alleinige Allheilmittel zu sein!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 41 am 24. Dezember 2012, 12:58:22
Der Artikel zeigt wieder einmal auf, daß die Sozialdemokraten sich seit den 90ern absolut nicht weiterentwickelt haben. :fp:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 24. Dezember 2012, 13:03:22
Der Artikel zeigt wieder einmal auf, daß die Sozialdemokraten sich seit den 90ern60ern absolut nicht weiterentwickelt haben. :fp:
:lamp: :lamp:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Bus am 24. Dezember 2012, 13:23:55
Darum hat die Straßenbahn auch keine grüne Welle. Die Bezirksvorsteher sind ja auch noch größtenteils aus dieser Zeit. Und so wird halt weiter(ver)plant.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 07. Januar 2013, 09:44:58
Danke für den Hinweis, den Artikel kannte ich auch noch nicht. Wieder einmal eine exzellente Analyse von Reinhard Seiß!

Genialer und sehr gut recherchierter Beitrag. Interessant dabei, das  bereits Anschlüsse an das Autobahnnetz  geplant und finanziert sind, eine Linie 25 kann man sich aber (noch) nicht leisten. Die U2 scheint das alleinige Allheilmittel zu sein!

Bei den Autobahnen (alles was die Asfinag betrifft) ist das letzte Wort noch nicht gesprochen und finanziert ist da zur Zeit noch gar nichts. Die Asfinag ist Pleite und wird wohl ohne Unterstützung der Stadt dort keinen Meter Fahrbahn betonieren.
Anders die von der Stadt geplante Anbindung an die A23. Die ist fertig geplant und wird auch schon heftigst durch eine Bürgerinitiative bekämpft. http://www.hirschstetten-retten.at/Startseite/ (http://www.hirschstetten-retten.at/Startseite/)

Wenn die Initiative wirklich erfolgreich ist wird sich sicher wieder eines bewahrheiten. Wenn in Wien der Plan A nicht geht wird einfach nichts gemacht. Und jeder macht dann das was er für gut hält.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Laiseka am 08. April 2013, 10:09:32
Die MA 28 veranstaltet einen Dialog-Abend über das Projekt "Stadtstraße Aspern", bei dem sich interessierte Bewohnerinnen und Bewohner einen aktuellen Projektüberblick verschaffen können.
 
Wann? 9. April 2013, 18 bis 21 Uhr

Wo? VHS Veranstaltungszentrum, Schrödingerplatz 1, 1220 Wien

http://donaustadt.gruene.at/bezirkspolitik_mitbestimmung/artikel/lesen/88695/ (http://donaustadt.gruene.at/bezirkspolitik_mitbestimmung/artikel/lesen/88695/)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 08. April 2013, 10:38:48
Die MA 28 veranstaltet einen Dialog-Abend über das Projekt "Stadtstraße Aspern", bei dem sich interessierte Bewohnerinnen und Bewohner einen aktuellen Projektüberblick verschaffen können.
Bürgerbeteiligungsverfahren sind am angenehmsten in unbewohnten Gebieten durchzuführen.  8)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 08. April 2013, 11:12:24
Die MA 28 veranstaltet einen Dialog-Abend über das Projekt "Stadtstraße Aspern", bei dem sich interessierte Bewohnerinnen und Bewohner einen aktuellen Projektüberblick verschaffen können.
Bürgerbeteiligungsverfahren sind am angenehmsten in unbewohnten Gebieten durchzuführen.  8)

So unbewohnt ist der Gemeindebau bei der Emichgasse auch nicht.

Hirnaktivität ist da ja nicht ausschlaggebend  >:D.  Ich weiß der war gemein.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 29. April 2013, 08:51:23
Zitat
Seestadt: Start für Wohnbau steht bevor

Nach mehrjähriger Verzögerung steht der Start des Wohnbaus in der künftigen Seestadt Aspern bevor. Im ersten Schritt sollen 2.500 Wohnungen im Südwesten des Areals in Wien-Donaustadt entstehen.

Einsparungen von 70 Millionen Euro im Wohnbaubudget hatte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) im Jänner 2011 verkündet, deswegen musste damals auch das Großprojekt Seestadt Aspern verschoben werden. In diesem Frühjahr sollen die Arbeiten für die ersten Wohnungen im Südwesten der Seestadt zwischen See, Johann Kutschera-Gasse und Opel-Werk beginnen. Ende 2014 sollen dann die ersten Wohnungen bezugsfertig sein.

Anmeldungen bereits möglich

Beim Wohnservice Wien kann man sich bereits für die Wohnungen anmelden. Die Seestadt selbst ist einstweilen noch eine große freie Fläche. Nur das Technologiezentrum ragt als einziges Gebäude in die Höhe.

„Im Süden wird mit der technischen Infrastruktur, dem Straßenbau, einem Bildungscampus und Parkflächen begonnen“, erklärte Nikolaus Summer von der Projektleitung gegenüber „Radio Wien“. Zudem wird die U-Bahn-Anbindung fertiggestellt, die U2-Verlängerung nach Aspern wird am 5. Oktober eröffnet - mehr dazu in U2 fährt ab 5. Oktober nach Aspern.

Gibt es keine weiteren Verzögerungen, dann wird 2017 mit den Bauarbeiten nördlich des Sees begonnen werden. Bis 2028 soll mit 8.500 Wohnungen in der Seestadt Aspern Lebensraum für rund 20.000 Menschen geschaffen werden. Ebenso viele Wiener sollen dann auch am früheren Flugfeld arbeiten, wünscht sich die Stadt.

Schweizer Firma als Pionier

Ein Schweizer Technik-Konzern ist der erste Großbetrieb, der sich in der Seestadt ansiedeln wird. Die Hoerbiger Holding AG plant Investitionen in der Höhe von 45 Millionen Euro. 2016 soll der neue Standort erreicht sein - mehr dazu in Schweizer Firma als Pionier in Aspern

Quelle: http://wien.orf.at/news/stories/2581996/ (http://wien.orf.at/news/stories/2581996/)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 29. April 2013, 08:55:39
Zitat
Seestadt: Start für Wohnbau steht bevor
Da wird ein Areal entwickelt, welches am weitesten von der U-Bahn weg ist. Wird sicher ein sehr schöner Weg zur U-Bahn so durch Dreck und Baustaub.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 29. April 2013, 09:56:19
Hier der Plan der Abfolge der Bebauungsphasen, von dunkel zu hell. Ganz dunkel unten rechts der Bereich, in dem ja auch schon das Technologiezentrum steht - das wäre eigentlich "Phase 0" gewesen, hat sich aber nicht viel getan. Phase 1 dann links unten.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 29. April 2013, 10:07:22
Übrigens hir eine sehr interessante Broschüre zur Freiraumplanung in der Seestadt. Man sieht: würde man so bauen wie es die Planer vorgeben käme was feines raus - Leider mischen sich dann alle möglichen Politiker ein, die Folgen sieht man erst 15 Jahre später.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 29. April 2013, 10:09:47
Auf diese Ringstraße würde eigentlich irgendwann eine Tramway gehören, der verlängerte 25er im Uhrzeigersinn und der 26er dagegen :)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 60er am 29. April 2013, 10:15:17
Da wir in Wien sind, wird's wahrscheinlich eher ein flexibler Autobus, der die Fahrgäste bis zur U-Bahn-Station bringt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 29. April 2013, 10:16:36
Auf diese Ringstraße würde eigentlich irgendwann eine Tramway gehören, der verlängerte 25er im Uhrzeigersinn und der 26er dagegen :)
Selbst wenn das ein "Erfolg" wird, werden die dort weniger Einwohner haben als Alt-Erlaa!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 29. April 2013, 10:22:36
"Die U-Bahn hat uns in den Park gebracht!" ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 05. September 2013, 14:26:51
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/service/572536_Eine-durchmischtere-Seestadt.html (http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/service/572536_Eine-durchmischtere-Seestadt.html)

Jetzt bringt man schon krampfhaft Firmen der Arbeitslosenindustrie in die Einöde, damit sich wenigstens irgendwas tut.

Übrigens hab ich bei meinem nächtlichen Anflug auf Schwechat schön gesehen, wie die Perlenkette der eingeschalteten U-Bahn-Trassenbeleuchtung einen dünnen Lichtstrich in sonst finsteres Gebiet bildet. Werden dort übrigens private nächtliche Autorennen ausgetragen? Ich sah eine Gruppe von rote Lichtpünktchen im ansonsten dunklen Areal.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 05. September 2013, 14:36:13
Werden dort übrigens private nächtliche Autorennen ausgetragen?
Nachdem dort sicher noch weite Teile der Rollbahnen erhalten sind, kann ich mir das gut vorstellen. Entsprechende Klientel mit tiefergelegten* Proletenautos gibt es ja genug.

*) wenn zum richtigen Tieferlegen kein Geld da ist, kauft man sich halt Plastikteile, die unten an die Karosserie angeklebt werden und eine geringe Bodenfreiheit vortäuschen. :)

(http://www.jerzeedevil.com/gallery/files/7/5/5/theshocker.jpg)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 05. September 2013, 14:47:30
Werden dort übrigens private nächtliche Autorennen ausgetragen?
Nachdem dort sicher noch weite Teile der Rollbahnen erhalten sind, kann ich mir das gut vorstellen. Entsprechende Klientel mit tiefergelegten* Proletenautos gibt es ja genug.

Nö die ehemaligen Rollbahnen eignen sich nicht mehr für rennen, da sie zu einem Großteil bereits entfernt wurden. Von denen ist nur mehr eine breite Staubbahn erhalten.
Aber auf der Johann Kutschera Gasse wurden und werden sicher noch ein paar PS  Freaks ihre 500m rennen machen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: uk am 05. September 2013, 15:41:33
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/service/572536_Eine-durchmischtere-Seestadt.html (http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/service/572536_Eine-durchmischtere-Seestadt.html)

Jetzt bringt man schon krampfhaft Firmen der Arbeitslosenindustrie in die Einöde, damit sich wenigstens irgendwas tut.

Übrigens hab ich bei meinem nächtlichen Anflug auf Schwechat schön gesehen, wie die Perlenkette der eingeschalteten U-Bahn-Trassenbeleuchtung einen dünnen Lichtstrich in sonst finsteres Gebiet bildet. Werden dort übrigens private nächtliche Autorennen ausgetragen? Ich sah eine Gruppe von rote Lichtpünktchen im ansonsten dunklen Areal.
Ich nehmen an, das waren die Baukräne, die dort in den letzen Wochen wie schwammerl aus dem Boden geschossen sind.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: umweltretter am 05. September 2013, 21:12:01
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/service/572536_Eine-durchmischtere-Seestadt.html (http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/service/572536_Eine-durchmischtere-Seestadt.html)

Jetzt bringt man schon krampfhaft Firmen der Arbeitslosenindustrie in die Einöde, damit sich wenigstens irgendwas tut.

Übrigens hab ich bei meinem nächtlichen Anflug auf Schwechat schön gesehen, wie die Perlenkette der eingeschalteten U-Bahn-Trassenbeleuchtung einen dünnen Lichtstrich in sonst finsteres Gebiet bildet. Werden dort übrigens private nächtliche Autorennen ausgetragen? Ich sah eine Gruppe von rote Lichtpünktchen im ansonsten dunklen Areal.
Ich nehmen an, das waren die Baukräne, die dort in den letzen Wochen wie schwammerl aus dem Boden geschossen sind.
  :up:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 06. September 2013, 00:13:52
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/service/572536_Eine-durchmischtere-Seestadt.html (http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/service/572536_Eine-durchmischtere-Seestadt.html)

Jetzt bringt man schon krampfhaft Firmen der Arbeitslosenindustrie in die Einöde, damit sich wenigstens irgendwas tut.

Übrigens hab ich bei meinem nächtlichen Anflug auf Schwechat schön gesehen, wie die Perlenkette der eingeschalteten U-Bahn-Trassenbeleuchtung einen dünnen Lichtstrich in sonst finsteres Gebiet bildet. Werden dort übrigens private nächtliche Autorennen ausgetragen? Ich sah eine Gruppe von rote Lichtpünktchen im ansonsten dunklen Areal.
Ich nehmen an, das waren die Baukräne, die dort in den letzen Wochen wie schwammerl aus dem Boden geschossen sind.

Aja, eindeutig. Wusste ich nicht. Ziehen die jetzt in Windeseile das Potjemkinsche Dorf hoch? Übrigens: Nachdem die U-Bahn ja leider erst nach der Wahl eröffnet wird, hat man an der Station Seestadt Nord (oder wie heisst die jetzt grad?) ein ganz tolles Kunst-am-Bau-Werk angebracht, das noch vor der Wahl feierlich enthüllt wird. Und wer wird am Schnürl ziehen, das den Vorhang öffnet? Unser Fifi "die Frisur hält" Failmann.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 06. September 2013, 06:58:32
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/service/572536_Eine-durchmischtere-Seestadt.html (http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/service/572536_Eine-durchmischtere-Seestadt.html)

Jetzt bringt man schon krampfhaft Firmen der Arbeitslosenindustrie in die Einöde, damit sich wenigstens irgendwas tut.

Übrigens hab ich bei meinem nächtlichen Anflug auf Schwechat schön gesehen, wie die Perlenkette der eingeschalteten U-Bahn-Trassenbeleuchtung einen dünnen Lichtstrich in sonst finsteres Gebiet bildet. Werden dort übrigens private nächtliche Autorennen ausgetragen? Ich sah eine Gruppe von rote Lichtpünktchen im ansonsten dunklen Areal.
Ich nehmen an, das waren die Baukräne, die dort in den letzen Wochen wie schwammerl aus dem Boden geschossen sind.

Aja, eindeutig. Wusste ich nicht. Ziehen die jetzt in Windeseine das Potjemkinsche Dorf hoch? Übrigens: Nachdem die U-Bahn ja leider erst nach der Wahl eröffnet wird, hat man an der Station Seestadt Nord (oder wie heisst die jetzt grad?) ein ganz tolles Kunst-am-Bau-Werk angebracht, das noch vor der Wahl feierlich enthüllt wird. Und wer wird am Schnürl ziehen, das den Vorhang öffnet? Unser Fifi "die Frisur hält" Failmann.

Die ersten Wohnungen (lt. Wohnservice sinds 2770) werden halt in den nächsten 1-2 Jahren gebaut. Dazu braucht man halt auch ein paar Baukräne.
Übrigens gibt's beim Wohnservice grad ca. 27700 Interessenten für die Seestadt. (Doppelmeldungen inkl.)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 19. März 2014, 17:49:29
Gustav Peichl:

Eine Zeichnung gibt Anregung, wie der Entwurf weitergehen soll. Das kann ein Computerbild gar nicht, wo immer die gleichen Wolken drauf sind, fesche Frauen mit Kinderwägen, lauter schicke Sachen, die mit dem Entwurf nichts zu tun haben.

[...]

Die Seestadt Aspern wird ein Luxusghetto. Architekten aus ganz Europa lachen über diese Seestadt.


Alles lesen: http://derstandard.at/1395056966259 (http://derstandard.at/1395056966259)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 19. März 2014, 20:03:52
Über die erste Meldung könnte man lange diskutieren (ich sehe das ganz anders als er), aber bei der zweiten stimmt man ihm freilich zu :)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 19. März 2014, 21:03:00
Ich hab den Eindruck, dass er vor allem den zeichnerischen Rohentwurf meint, also Skizzen, wie sich der Architekt das Bauwerk vorstellt. Der computer hat dann  seine Vorteile, wenn der Architekt das Bild vor sich hat, weil man dann das Gebäude von allen Seiten und aus allen Winkeln betrachten kann, was mit der Zeichnung nicht oder nur sehr mühsam geht.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Schienenchaos am 20. März 2014, 16:29:56
@Haidi: Genau dieser Meinung bin ich auch. Mit den klassischen CAD-Programmen wie AutoCAD oder archiCAD ist der Prozess der Formfindung (mMn) nur eingeschränkt möglich, denn diese Programme verlangen schon ab der ersten Mauer konkrete Angaben, die sich zwar im Nachhinein mehr oder weniger leicht verändern lassen, aber nie an die Freiheiten heranreichen können, die Bleistift und (Transparent-)Papier beim Entwurf (!) bieten. In der tatsächlichen Planungsphase ist der Computer dem Tuschestift klar überlegen - das dürfte aber kaum jemand tatsächlich bezweifeln.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 20. März 2014, 16:43:18

Die Seestadt Aspern wird ein Luxusghetto.

"Luxus" bezieht sich wohl nur auf den Preis!?  ;D
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: GTRaser am 25. März 2014, 11:16:41
Mal kurz zum Ist-Zustand was die Öffi-Auslastung betrifft:
So stark frequentiert ist die Station Hausfeldstraße, wenn man Aspernstraße in die U2 Stadteinwärts will ist die um 7:15 Uhr doch recht gut gefüllt. Was die Station Seestadt betrifft, Stadteinwärts wird die soweit ich das sehen kann zwar sehr niedrig genutzt, gar nicht genutzt kann man jedoch auch nicht sagen, denn viele Nutzen den 88A/B als direkten U-Bahn Zubringer um sich den Stau am 26A zu ersparen wenn sie zur U1 wollen bzw. finden sie natürlich einen (von ein paar eingeschlafenen mal abgesehen ;) ) leeren Zug mit lauter Sitzplätzen vor.
Ebenso (zumindest sehe ich das so) ist die Tatsache, dass sich der 26A immer Randvoll bei der Station Aspernstraße füllt ebenso ein Grund, warum auf die Seestadt ausgewichen wird, sollte man die Möglichkeit haben hier die Alternative nutzen zu können.

Was ich bei der Station selbst jedoch äußerst hinterfragenswert finde ist die Tatsache, dass sie mitten im neuen Stadtteil sein soll und die Verkehrs-Hauptschlagader werden soll, jedoch Fahrtreppen dort Mangelware sind. Klar heißt es dann immer die können nachträglich eingebaut werden aber das ist bei weitem Umständlicher als sie gleich reinzubauen oder hab ich da was versäumt?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 25. März 2014, 11:44:52
... jedoch Fahrtreppen dort Mangelware sind. Klar heißt es dann immer die können nachträglich eingebaut werden aber das ist bei weitem Umständlicher als sie gleich reinzubauen oder hab ich da was versäumt?
Fahrtreppen verursachen wahnsinnige Instandhaltungskosten. Das ist schon vernünftig, dass man damit noch ein paar Jahr(zehnt)e wartet bzw. wohl gar keine einbaut. Ein bißchen Sport tut eh ganz gut und für all jene, die wirklich darauf angewiesen sind, gibt es Lifte.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: GTRaser am 25. März 2014, 11:47:12
Retrospektiv kam mir der Wartungsgedanke dann auch. Doch geht sich dort wenn sie nachträglich rein gebaut wird gerade Mal 1 rauf und 1 runter aus und die Treppe ist dann Geschichte (ich red vom Ausgang zum 88A/B) sprich bei einer Störung/geplanten Wartung gibts Stress.

@Sport: Ja sollte ich eh aber ich maaaag nicht ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 25. März 2014, 11:50:28
Retrospektiv kam mir der Wartungsgedanke dann auch. Doch geht sich dort wenn sie nachträglich rein gebaut wird gerade Mal 1 rauf und 1 runter aus und die Treppe ist dann Geschichte (ich red vom Ausgang zum 88A/B) sprich bei einer Störung/geplanten Wartung gibts Stress.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob da jemals eine eingebaut wird. Die meisten anderen neuen Stationen haben auch keine.

Ich weiß, was du mit no Sport meinst... ich hatsch auch nicht gern zur U6 hinauf.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 25. März 2014, 12:47:48
Retrospektiv kam mir der Wartungsgedanke dann auch. Doch geht sich dort wenn sie nachträglich rein gebaut wird gerade Mal 1 rauf und 1 runter aus und die Treppe ist dann Geschichte (ich red vom Ausgang zum 88A/B) sprich bei einer Störung/geplanten Wartung gibts Stress.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob da jemals eine eingebaut wird. Die meisten anderen neuen Stationen haben auch keine.

Ich weiß, was du mit no Sport meinst... ich hatsch auch nicht gern zur U6 hinauf.
U6 ist eh noch harmlos. Steig einmal in Breitensee aus der S45 aus und hetz die Stiege rauf, weil du ja keinen 49er versäumen willst! U2 und U3 haben auch ein paar ganz aparte Stationen, wo ich um die Stiege einen großen Bogen mache.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Z-TW am 25. März 2014, 12:54:36

Ebenso (zumindest sehe ich das so) ist die Tatsache, dass sich der 26A immer Randvoll bei der Station Aspernstraße füllt ebenso ein Grund, warum auf die Seestadt ausgewichen wird, sollte man die Möglichkeit haben hier die Alternative nutzen zu können.


U-Bahn nach Groß Enzersdorf verlängern! Am besten bis an den östlichen Ortsrand an der B 3 (wo früher die 317er-Endstelle war) und dort eine P&R-Anlage errichten. Natürlich wird das nicht der Fall sein, da kommt eher noch eine Umfahrung von Eßling und Groß Enzersdorf.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: GTRaser am 25. März 2014, 13:00:57

Ebenso (zumindest sehe ich das so) ist die Tatsache, dass sich der 26A immer Randvoll bei der Station Aspernstraße füllt ebenso ein Grund, warum auf die Seestadt ausgewichen wird, sollte man die Möglichkeit haben hier die Alternative nutzen zu können.


U-Bahn nach Groß Enzersdorf verlängern! Am besten bis an den östlichen Ortsrand an der B 3 (wo früher die 317er-Endstelle war) und dort eine P&R-Anlage errichten. Natürlich wird das nicht der Fall sein, da kommt eher noch eine Umfahrung von Eßling und Groß Enzersdorf.

Als Eßlinger bin ich da schwestens dafür :)
Realistisch ists halt nicht :(
Wobei ne Bim da raus auch fein wäre aber trotzdem viel besser wird es nicht werden das Nadelöhr Eßlinger Hauptstraße macht halt alles Kaputt
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 25. März 2014, 14:13:03
... ich hatsch auch nicht gern zur U6 hinauf.
Fahrst halt mit'n Achter!  ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 25. März 2014, 15:58:25
... ich hatsch auch nicht gern zur U6 hinauf.
Fahrst halt mit'n Achter!  ;)
Würd ich sofort machen. Bei der Strecke Alser Straße - Michelbeuern ist die U6 eine einzige Verarschung ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Ferry am 25. März 2014, 16:21:30
Würd ich sofort machen. Bei der Strecke Alser Straße - Michelbeuern ist die U6 eine einzige Verarschung ;)
Die Strecke kannst dann aber auch schon zu Fuß gehen!  :)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 25. März 2014, 16:56:37
Würd ich sofort machen. Bei der Strecke Alser Straße - Michelbeuern ist die U6 eine einzige Verarschung ;)
Die Strecke kannst dann aber auch schon zu Fuß gehen!  :)
Sofort, wenn daneben nicht der grindige Gürtel wär...
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: schaffnerlos am 25. März 2014, 17:02:17
Dann fahr mit dem Rad, bei beiden Stationen gibt es Citybike-Standorte.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 25. März 2014, 17:06:30
Dann fahr mit dem Rad, bei beiden Stationen gibt es Citybike-Standorte.
Ah, das ist nicht blöd. Ans Naheliegendste denkt man zuletzt. Da hätt ich auch gleich zur Antonigasse fahren können...
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 25. März 2014, 17:42:23
Ist allerdings mit dem Schlenker bei der Borschkegasse (Wechsel auf den äußeren Gürtel) eines der unbrauchbarsten Stücke des Gürtelradwegs. Ja, aufgrund der Platzverhältnisse bei der Volksoper muss man irgendwo auf den inneren Gürtel wechseln, aber das ginge entschieden übersichtlicher und großzügiger. Oder man bleibt gleich innen und am äußeren Gürtel ist Platz für den 8er...
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 28. Juli 2014, 18:30:27
Europaweit einzigartig...e Lachnummer ;)

Zitat
Countdown in der Seestadt aspern

Rund 13 Monate nach dem Spatenstich für die ersten Wohnprojekte in aspern Die Seestadt Wiens am 14. Juni 2013 nimmt Wiens größtes Stadterweiterungsgebiet immer mehr Gestalt an. Rund 3.000 kostengünstige Wohneinheiten werden derzeit in der ersten Bauphase realisiert. Parallel dazu wird auch eifrig an der städtischen Infrastruktur - wie dem Bildungscampus oder den Grün- und Freiräumen - gearbeitet. Bei etlichen Wohnbauten befinden sich die Arbeiten bereits in der Zielgeraden.

Wohnbaustadtrat Michael Ludwig: "In wenigen Wochen schon werden die ersten Bewohnerinnen und Bewohner hier ihr neues Zuhause beziehen können."

Täglich überzeugen sich zahlreiche Interessierte vom Baufortschritt und der Entwicklung des neuen Stadtteils, der mit der U-Bahn-Linie U2 bequem in 25 Minuten von der Innenstadt aus erreichbar ist. "Hier können die Bauarbeiter direkt mit der U-Bahn auf die Baustelle fahren. Das ist für eine Großbaustelle in einem Stadtentwicklungsgebiet europaweit einzigartig", so der Wiener Wohnbaustadtrat.

Kostengünstiger Wohnraum für 900 Menschen bis Ende 2014

Bis 2028 entstehen in der Seestadt aspern auf einer Fläche von 240 Hektar - das entspricht der Gesamtgröße des 7. und 8. Bezirks - rund 10.500 Wohnungen für über 20.000 Bewohnerinnen und Bewohner. Bereits im Planungsprozess dieses Stadterweiterungsgebiets, das derzeit eines der größten in Europas darstellt, wurde von Anfang an Wert auf eine smarte Entwicklung gelegt. Augenmerk liegt auf Energieeffizienz, stadträumliche Planung, Mobilität und besonders auf soziale Komponenten sowie kostengünstige Wohnungsangebote.

Eine ganz spezielle Bedeutung kommt hier dem geförderten Wohnbau zu, der den Motor der Stadtentwicklung in Wien darstellt. In der ersten Bebauungsphase werden 3.033 Wohneinheiten, die auf Initaitive und mit Fördermitteln der Stadt Wien, errichtet werden, realisiert. Damit schafft die Stadt Wien günstigen Wohnraum für rund 6.000 Wienerinnen und Wiener. Die Fördermittel der Stadt Wien betragen dafür insgesamt 136 Millionen Euro.

Je nach Baufortschritt werden ab voraussichtlich September 2014 die Wohnungen fortlaufend an die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner übergeben. Mehr als 400 Wohneinheiten für rund 900 Menschen sind voraussichtlich bis Ende 2014 bezugsfertig.

Stadtteilmanagement Seestadt aspern

Unterstützt werden die neuen Bewohnerinnen und Bewohner von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des eigens eingerichteten Stadtteilmanagements. Sie agieren als wichtige Servicestelle und unterstützen die Menschen in der und rund um die Seestadt beim Vernetzen und Entwickeln von neuen Ideen des guten Miteinanders. Damit soll auch die aktive Beteiligung der neuen Bewohnerinnen und Bewohner an der Weiterentwicklung der Seestadt aspern sowie die Identifikation mit dem neuen Wohnumfeld gefördert werden.

Stadt in der Stadt

An den Infrastrukturprojekten wird flankierend zum Wohnbau intensiv gearbeitet. So konnte im Juni 2014 die Dachgleiche am "Bildungscampus aspern Die Seestadt Wiens" gefeiert werden. Ende Mai starteten die Arbeiten für drei Parks. Derzeit wird auch an den Straßen und Gehwegen gearbeitet. Zudem befinden sich mit der Errichtung von Unternehmensstandorten, wie etwa Wien Work oder des schweizer Technologie-Konzerns Hörbiger, wichtige Projekte zur Betriebsansiedlung in Umsetzung. Alleine diese beiden Unternehmen werden in aspern Seestadt rund 1.100 Menschen beschäftigen.

"Hier entsteht ein neuer, moderner und multifunktionaler Stadtteil. Eine Stadt in der Stadt, bestens vernetzt mit dem Umfeld", fasst Wohnbaustadtrat Michael Ludwig zusammen.

Wohnungsangebote

Von den derzeit mehr als 3.000 Wohneinheiten sind aktuell mehr als 1.500 bereits vergeben oder in Vergabe.

Für Wohnungen aus der Wiener Wohnbauinitiative stehen zwei Finanzierungsvarianten zur Auswahl:

Die Nettomiete ist mit maximal 6,10 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche begrenzt. Der zu leistende Finanzierungsbeitrag liegt bei maximal 150 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche.
Die Nettomiete ist mit maximal 4,75 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche begrenzt. Der zu leistende Finanzierungsbeitrag liegt bei maximal 500 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche.
Für alle, die in den ersten zehn Jahren nach Fertigstellung einziehen, gelten diese Konditionen indexiert auf die gesamte Vertragsdauer.

Beim geförderten Wohnbau über Bauträgerwettbewerb liegen die Kostenobergrenzen der Bruttomieten bei maximal 7,50 Euro pro Quadratmeter, die Eigenmittel bis maximal 90 Euro pro Quadratmeter.

Über Wohnungsangebote und neue Vergaben informieren das Wohnservice Wien sowie die einzelnen Bauträger.

Quelle: www.wien.gv.at/verkehr-stadtentwicklung/countdown-aspern.html (http://www.wien.gv.at/verkehr-stadtentwicklung/countdown-aspern.html)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 41 am 28. Juli 2014, 19:14:15
Den Bauarbeiter will ich sehen, der mit U-Bahn da raus fährt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: MK am 28. Juli 2014, 20:15:48
"Hier können die Bauarbeiter direkt mit der U-Bahn auf die Baustelle fahren. Das ist für eine Großbaustelle in einem Stadtentwicklungsgebiet europaweit einzigartig", so der Wiener Wohnbaustadtrat.

Stimmt nicht, in Ost-Berlin war das auch so.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 28. Juli 2014, 20:22:24
Stimmt nicht, in Ost-Berlin war das auch so.

Dort ging es wohl nicht anders, weil es zu wenige Autos gab. 8)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 28. Juli 2014, 21:04:25
Wie s' den Stephansdom und die Oper gebaut haben, sind die Arbeiter auch alle mit der U-Bahn gekommen. Jedenfalls nicht mit dem Auto!  8)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: invisible am 29. Juli 2014, 03:48:43
"Hier können die Bauarbeiter direkt mit der U-Bahn auf die Baustelle fahren. Das ist für eine Großbaustelle in einem Stadtentwicklungsgebiet europaweit einzigartig", so der Wiener Wohnbaustadtrat.

Stimmt nicht, in Ost-Berlin war das auch so.

"... uns ist nicht bekannt dass eine solche Absicht besteht, da sich die Bauarbeiter in der Hauptstadt hauptsächlich mit Wohnungsbau beschäftigen und ihre Arbeitskraft voll eingesetzt wird."
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Ferry am 29. Juli 2014, 10:50:23
Den Bauarbeiter will ich sehen, der mit U-Bahn da raus fährt.

Warum denn nicht? Werden eben die Betonmischmaschine und die Zementsäcke mit der U-Bahn zur Baustelle gebracht. Platz ist in den Wagen ausreichend vorhanden, da sie ansonsten ja ohnehin leer sind. >:D
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: wolfrathplatz am 04. September 2014, 14:39:07
Am Donnerstag ist in der Seestadt Aspern das erste Haus mit 18 Wohnungen bezogen worden. Die „Pioniere“ sollen herausfinden, wie es sich in der neuen Stadt lebt. Bis Jahresende sollen 900 Menschen in 420 Wohnungen übersiedeln.

Noch dröhnt der Baulärm über dem Wiener Stadtentwicklungsgebiet Seestadt Aspern: Bagger rollen über provisorische Straßen, alles ist mit einem Staubfilm überzogen, Gitter statt Büsche säumen die Wege. Inmitten des Chaos leuchtet eine Fassade weiß: Hier bezogen die Mitglieder der Baugruppe „JAspern“ ihre Wohnungen im ersten fertigen Haus der Seestadt.

„Es ist uns bewusst, dass wir noch mit ein paar Belastungen rechnen müssen“, sagte eine junge Mutter. Gemeint sind vor allem Lärm, Staub und fehlende Infrastruktur. Bis die ersten Geschäfte einziehen, versorgt etwa ein temporärer Greißler die Bewohner. Die neuen Seestädter nehmen das aber in Kauf: „Am Ende hat uns ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, das gute Umfeld und das ökologische, verkehrstechnische und soziale Konzept überzeugt“, berichtet die Bewohnerin.

900 Bewohner bis Ende des Jahres

In einem halben bis dreiviertel Jahr sollte zumindest in dieser Ecke des Areals das Gröbste vorbei sein, dann wird es auch eine Apotheke im Erdgeschoß des Hauses geben und der Gemeinschaftsraum fertiggestellt sein. Bis Ende des Jahres werden 420 Wohneinheiten fertig, rund 900 Menschen werden hierher übersiedeln. Bis dahin versucht die Stadt mit dem Stadtteilmanagement auf die Bedürfnisse der neuen Bewohner einzugehen.

Am Donnerstag sind die Betreuer mit den grünen Westen mit einem offenen Ohr und einem Willkommenssackerl vertreten, das sie den Neuankömmlingen in die Hand drücken. Scheinbar mit Erfolg: „Ich bin guter Dinge, dass wir das überstehen werden“, schmunzelt die Neo-Seestädterin. Immerhin konnten die Mitglieder der Baugruppe „JAspern“ rund um Architekt Fritz Oettl den Wohnblock von Anfang an nach ihren eigenen Wünschen mitgestalten.

Ludwig: „Stadtplanung ist Herausforderung“

„Heute ist ein besonders schöner Tag“, kommentierte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) die Etappe des Langzeitprojekts. Denn reibungslos sei der Weg dorthin nicht verlaufen. „Schwierig war vor allem die Größe des Stadtentwicklungsprojekts, die Seestadt ist immerhin so groß wie der siebte und der achte Bezirk zusammen. Wir können daher nicht nur Wohnungen hierherbauen, sondern müssen auch die verkehrstechnische und soziale Infrastruktur bereitstellen“, meinte der Stadtrat.

Bauarbeiter kommen mit der U-Bahn

Man habe jedoch von internationalen Vorgängern gelernt: „Das ist sicher die einzige europäische Baustelle, wo schon die Bauarbeiter mit der U-Bahn zur Arbeit fahren können“, so Ludwig. Derzeit fährt allerdings nur jede zweite U2 tatsächlich bis zur Endstation Seestadt.

Bis 2030 wird sich das ändern - dann sollen auf dem 240 Hektar großen Areal 10.500 Wohnungen entstanden sein und 20.000 Menschen wohnen. Das Interesse sei jedenfalls groß. Alle Wohneinheiten, die bis Jahresende fertig werden, seien schon vergeben. „Am besten interessiert man sich schon in Planungsphase und meldet sich frühzeitig an“, erklärte der Wohnbaustadtrat. Gebaut werden sowohl freifinanzierte, geförderte oder eben von Baugruppen entworfene Wohneinheiten.

Erste Bewohner als „Versuchskaninchen“

Jetzt sind allerdings erst einmal die Versuchskaninchen der Baugruppe „JAspern“ am Zug, sie sollen auch zeigen, wie das Leben in der neuen Stadt vor der Stadt funktioniert. Auch deshalb gibt es vor dem Haus einen „Ideenpool“, einige Kärtchen baumeln schon von den Ästen: Ein Wochenmarkt wird hier gewünscht, viele Bäume schlägt ein anderer Neo-Seestädter vor. Und: Mehr Parkplätze.

Quelle : orf.at

diese Pioniere ? :

oder diese ?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: TARS631 am 04. September 2014, 16:44:26
Aus dem obigen Text
"Derzeit fährt allerdings nur jede zweite U2 tatsächlich bis zur Endstation Seestadt.

Bis 2030 wird sich das ändern"

Bedeutet das, dass bis 2030 weiter nur jeder zweite Zug bis Seestadt fährt bis alle Wohnungen bezogen sind?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: darkweasel am 04. September 2014, 16:48:39
Aus dem obigen Text
"Derzeit fährt allerdings nur jede zweite U2 tatsächlich bis zur Endstation Seestadt.

Bis 2030 wird sich das ändern"

Bedeutet das, dass bis 2030 weiter nur jeder zweite Zug bis Seestadt fährt bis alle Wohnungen bezogen sind?
Lese ich da nicht heraus, nur dass die Fahrplanänderung, nach der alle Züge bis Seestadt fahren, irgendwann zwischen jetzt und 2030 passieren wird. Das ist allerdings eine recht lange Zeitspanne ...
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 11. September 2014, 01:10:42
Bis 900 Leute ist eh super! Das ist ein ganzer gefüllter Zug!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Hubi am 17. Oktober 2014, 17:56:07
Zitat
Kraftwerk Aspern: 16 Millionen Euro Schaden

Das nie gebaute Geothermie-Kraftwerk in Aspern hat die stadtnahe Wien Energie nicht die bekanntgegeben 11,9 Millionen Euro, sondern 16,1 Millionen Euro gekostet. Das geht aus einem Bericht des Rechnungshofes vor, aus dem die „Kronen Zeitung“ zitiert.

Die Anlage hätte in der Seestadt Aspern bis zu 40.000 Wohnungen mit Wärme versorgen sollen. Bis in 4.000 Meter Tiefe wurde gebohrt, doch das ersehnte Heißwasser wurde nicht gefunden - mehr dazu in Kein Heißwasser in Aspern: Ende für Projekt?.
Projekt eingestellt

Die Verantwortlichen stellten das Projekt ein. Der Schaden für die Tochterfirma der Wien Energie beträgt nun 16,1 Millionen Euro, bisher waren im März 2013 nur 11,9 Millionen bekanntgegeben worden. Die restliche Summe stamme aus den Kosten für die Vorarbeiten des Projekts, sagte der Sprecher der Wien Energie, Boris Kaspar, gegenüber dem ORF Wien.Versicherung „kostete“ 60.000 Euro

„Bei einer Tiefenbohrung dieser Dimension bleibt immer ein gewisses unternehmerisches Rest- beziehungsweise Ausfallsrisiko bestehen“, so Kaspar. Die Tochterfirma schloss auch eine Versicherung ab, für den Fall, dass die Bohrungen erfolglos bleiben. Als der Schadensfall dann eintrat, hatte das Tochterunternehmen zwar 3,81 Millionen Euro an Prämien gezahlt, doch die Versicherungen mussten nur 3,75 Millionen Euro auszahlen. Wien Energie bestätigte den Verlust von 60.000 Euro, will den Vertrag aber nicht weiter kommentieren.

Die Ursprünge des Projekts reichen in die 1970er Jahre zurück: Die OMV stieß 1974 bei der Suche nach Erdöl auf Thermalwasservorkommen, die Grundlage für die Erdwärme-Probebohrung. Die Wien Energie knüpfte 2005 daran an und führte die Erforschung des geologischen und hydrologischen Systems in Aspern weiter. Der ersehnte Erfolg blieb aber aus.

Typisch Wiener Stadtpolitik.
Quelle:
http://wien.orf.at/news/stories/2674407/ (http://wien.orf.at/news/stories/2674407/)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Laiseka am 20. Januar 2015, 11:28:19
Schön langsam kehrt Leben in die Seestadt ein. Die Häuser wirken ganz ok. Die Straßengestaltung lässt dafür meiner Meinung nach zu Wünschen über. Wieder wurde (fast) keine Radverkehrsinfrastruktur für "8-88", also die sowohl 8jährige als auch 88jährige benutzen können geschaffen. Man setzt weiterhin auf Mehrzweckstreifen  :fp: .

Die Mehrzweckstreifen waren am Wochenende, ebenso wie die Gehwege alle verparkt. Wisst ihr, ob die Parkgarage schon eröffnet wurde? Stimmt es, dass die Parkgarage und einige (stark limitierte) Oberflächenstellplätze die einzige Parkmöglichkeit für den MIV bleiben?

Verparkte Gehwege:
[attach=1]

[attach=2]

[attach=3]

Verparkte Mehrzweckstreifen und Gehwege:
[attach=4]

[attach=5]
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 20. Januar 2015, 11:34:20
An den Bildern sieht man sehr gut, wie erfolgreich die U2 dort ist! >:D
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Bus am 20. Januar 2015, 11:35:05
Ich dachte nicht, dass man die Tokiostraße noch toppen kann (an Grauslichkeit).
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 20. Januar 2015, 11:38:14
Da sollte man einmal die Parksheriffs durchschicken – fast alle Autos stehen am Gehsteig oder auf dem Mehrzweckstreifen! :bh:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Elin Lohner am 20. Januar 2015, 11:47:09
Ich dachte nicht, dass man die Tokiostraße noch toppen kann (an Grauslichkeit).
Warum muss ich jetzt an Falco's Hit Ganz Wien denken?

Da sollte man einmal die Parksheriffs durchschicken – fast alle Autos stehen am Gehsteig oder auf dem Mehrzweckstreifen! :bh:
Soweit ich auf den Fotos gesehen habe, gibt es in der Seestadt weder Parkhäuser noch Tiefgaragen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 20. Januar 2015, 11:50:00
Warum muss ich jetzt an Falco's Hit Ganz Wien denken?

Weil du ihn nicht verstanden hast?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Laiseka am 20. Januar 2015, 11:52:55
Ich dachte nicht, dass man die Tokiostraße noch toppen kann (an Grauslichkeit).

Interessant ist die Austauschbarkeit der Gebäude. Jedes dieser Gebäude könnte genauso im Sonnwendviertel, Eurogate oder in Kopenhagen stehen... . Aber vielleicht hat man sich das zur Gründerzeit auch gedacht ;)

So grausig hab ich die Seestadt gar nicht in Erinnerung. Wenn dort erst einmal ein paar Bäume stehen, die Balkone belebt sind und in die Erdgeschoßzonen Geschäfte eingezogen sind, hat das durchwegs Potential.

Schade ist, halt dass die Gestaltung der Straße wieder nur der Monofunktion "Auto darauf bewegen" folgt ... .

Wie siehts eigentlich mit dem See aus, darf man in dem schwimmen?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Elin Lohner am 20. Januar 2015, 11:55:58
Warum muss ich jetzt an Falco's Hit Ganz Wien denken?

Weil du ihn nicht verstanden hast?
Nein. Weil mich die Realisierung der Stadtplanungen der letzten Jahre stark an folgenden Text dieses Liedes erinnert:
Zitat
Man sieht ganz Wien
Is so herrlich hin, hin, hin

Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 20. Januar 2015, 11:57:41
Wie siehts eigentlich mit dem See aus, darf man in dem schwimmen?
Derzeit nicht, in Zukunft an zwei kleineren eingeschränkten Bereichen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 20. Januar 2015, 11:59:26
Interessant ist die Austauschbarkeit der Gebäude. Jedes dieser Gebäude könnte genauso im Sonnwendviertel, Eurogate oder in Kopenhagen stehen... . Aber vielleicht hat man sich das zur Gründerzeit auch gedacht ;)

Das ist halt die zeitgenössische CAD-Architektur.

Wie siehts eigentlich mit dem See aus, darf man in dem schwimmen?

Für den See herrscht derzeit Badeverbot. Die Bauarbeiten für See bzw. Seepark sind voll im Gange, daher ist das Betreten der Uferzonen abseits der Gehwege gefährlich. Für die Zeit nach der Fertigstellung des Seeparks ist – so der Grundwassersee das verträgt, was durch die zuständige Umweltbehörde erst beurteilt wird – ein eingeschränkter Badebetrieb erwünscht.

Q: http://meine.seestadt.info/faqs/ (http://meine.seestadt.info/faqs/)

Warum muss ich jetzt an Falco's Hit Ganz Wien denken?

Weil du ihn nicht verstanden hast?
Nein. Weil mich die Realisierung der Stadtplanungen der letzten Jahre stark an folgenden Text dieses Liedes erinnert:
Zitat
Man sieht ganz Wien
Is so herrlich hin, hin, hin


Na also, sag ich doch!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 20. Januar 2015, 12:00:22
Ich dachte nicht, dass man die Tokiostraße noch toppen kann (an Grauslichkeit).
Warum muss ich jetzt an Falco's Hit Ganz Wien denken?

Da sollte man einmal die Parksheriffs durchschicken – fast alle Autos stehen am Gehsteig oder auf dem Mehrzweckstreifen! :bh:
Soweit ich auf den Fotos gesehen habe, gibt es in der Seestadt weder Parkhäuser noch Tiefgaragen.

In der Seestadt werden unter einigen Häusern Sammelgaragen für die Häuser der Umgebung gebaut. Die Garage für die jetzt fertigen Häuser wird erst im Sommer Bezugsfertig.

Die Mehrzweckstreifen waren am Wochenende, ebenso wie die Gehwege alle verparkt. Wisst ihr, ob die Parkgarage schon eröffnet wurde? Stimmt es, dass die Parkgarage und einige (stark limitierte) Oberflächenstellplätze die einzige Parkmöglichkeit für den MIV bleiben?
Ja das wird im großen und ganzen so bleiben. Sollten alle Anwohner in den Tiefgaragen parken, wäre das ganze auch nur halb so schlimm, nur sind die halt auch noch nicht fertig. Tja ein Schelm der böses denkt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 20. Januar 2015, 12:01:31
Da sollte man einmal die Parksheriffs durchschicken – fast alle Autos stehen am Gehsteig oder auf dem Mehrzweckstreifen! :bh:
Soweit ich auf den Fotos gesehen habe, gibt es in der Seestadt weder Parkhäuser noch Tiefgaragen.

Das ist kein Freibrief zum Falschparken auf öffentlichem Grund!

Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 20. Januar 2015, 12:04:35
Da sollte man einmal die Parksheriffs durchschicken – fast alle Autos stehen am Gehsteig oder auf dem Mehrzweckstreifen! :bh:
Soweit ich auf den Fotos gesehen habe, gibt es in der Seestadt weder Parkhäuser noch Tiefgaragen.

Das ist kein Freibrief zum Falschparken auf öffentlichem Grund!

Ja eh nicht aber die Alternativen sind so weit weg. Und gehen ist ja pfui grauslich und das kann ich denen da draussen zur Zeit auch noch nicht mal übel nehmen.
Zieht wie narrisch, Baustellen an jeder Ecke, alles dreckig und staubig und dann auch noch alles verparkt. Da hat man sofort Lust zum spazieren gehen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Ferry am 20. Januar 2015, 12:04:45
Soweit ich auf den Fotos gesehen habe, gibt es in der Seestadt weder Parkhäuser noch Tiefgaragen.

Die muss es aber laut Wiener Bauordnung geben. Wahrscheinlich werden etwas außerhalb große Sammelgaragen errichtet. Und daher müssen die Anrainer in der Zwischenzeit woanders (und mangels Alternativen u.U. auch vorschriftswidrig) parken.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Klingelfee am 20. Januar 2015, 12:05:45
Soweit ich auf den Fotos gesehen habe, gibt es in der Seestadt weder Parkhäuser noch Tiefgaragen.

Die muss es aber laut Wiener Bauordnung geben. Wahrscheinlich werden etwas außerhalb große Sammelgaragen errichtet.
Und die sind lt. Medienberichte noch nicht fertig
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 4463 am 20. Januar 2015, 12:06:11
Toll! Echt toll!
Mehrzweckstreifen, Schrägparkplätze, Gehsteigparkplätze - und das in einem Stadtteil, der am Reißbrett geplant werden konnte. :fp: :fp: :fp:
Dafür gehört der Stadt Wien der goldene :ugvm: -Stall verliehen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 20. Januar 2015, 12:08:33
Toll! Echt toll!
Mehrzweckstreifen, Schrägparkplätze, Gehsteigparkplätze - und das in einem Stadtteil, der am Reißbrett geplant werden konnte. :fp: :fp: :fp:
Dafür gehört der Stadt Wien der goldene :ugvm: -Stall verliehen.

Schrägparkplätze wurden von den Anrainer kurzerhand selbst eingeführt um ja den ganzen Gehsteig voll zu parken. Lt. Plan wirds in der gesamten Seestadt keinen einzigen Schrägparkplatz geben. Aber man muss zur Verteidigung sagen: ES IST NOCH NICHT FERTIG.

https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/aspern-seestadt/pdf/0605ruhender-verkehr.pdf (https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/aspern-seestadt/pdf/0605ruhender-verkehr.pdf)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: schaffnerlos am 20. Januar 2015, 13:38:56
ES IST NOCH NICHT FERTIG.

Doch, die U2 :lamp:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: skytree am 20. Januar 2015, 14:09:48
Einmal hab ich schon gesehen, dass alle falschparkenden Autos einen Strafzettel stecken gehabt haben ("Parken am Gehsteig").
Das müsste wahrscheinlich jeden Tag passieren, damit ein Lerneffekt einsetzt.
Warum zieht man in eine "smarte City", wo Autonutzung eine kleine Rolle spielt und verschandelt sich die Gegend indem man sich das Auto erst wieder vor die Tür stellt?
Legale Parkplätze gibts mit ein bisschen Fußweg außerdem genug.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 20. Januar 2015, 14:51:59
Einmal hab ich schon gesehen, dass alle falschparkenden Autos einen Strafzettel stecken gehabt haben ("Parken am Gehsteig").
Das müsste wahrscheinlich jeden Tag passieren, damit ein Lerneffekt einsetzt.
Warum zieht man in eine "smarte City", wo Autonutzung eine kleine Rolle spielt und verschandelt sich die Gegend indem man sich das Auto erst wieder vor die Tür stellt?
Legale Parkplätze gibts mit ein bisschen Fußweg außerdem genug.

Kannst ja mal bei einer Tür klingeln und fragen warum sie da her gezogen sind. Wahrscheinlich wegen der ländlichen Atmosphäre  ;D.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Laiseka am 20. Januar 2015, 15:29:35
Einmal hab ich schon gesehen, dass alle falschparkenden Autos einen Strafzettel stecken gehabt haben ("Parken am Gehsteig").
Das müsste wahrscheinlich jeden Tag passieren, damit ein Lerneffekt einsetzt.
Warum zieht man in eine "smarte City", wo Autonutzung eine kleine Rolle spielt und verschandelt sich die Gegend indem man sich das Auto erst wieder vor die Tür stellt?
Legale Parkplätze gibts mit ein bisschen Fußweg außerdem genug.

Zur "Verteidigung": die Parkgarage ist angeblich noch nicht fertig. Die Autofahrerinnen und Autofahrer wurden angeblich mit einem Zettel informiert, dass bis xy Tage dies noch geduldet wird, und ab Tag z wird gestraft.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 20. Januar 2015, 16:15:56
Da sollte man einmal die Parksheriffs durchschicken – fast alle Autos stehen am Gehsteig oder auf dem Mehrzweckstreifen! :bh:
Soweit ich auf den Fotos gesehen habe, gibt es in der Seestadt weder Parkhäuser noch Tiefgaragen.

Das ist kein Freibrief zum Falschparken auf öffentlichem Grund!

Ja eh nicht aber die Alternativen sind so weit weg. Und gehen ist ja pfui grauslich und das kann ich denen da draussen zur Zeit auch noch nicht mal übel nehmen.
Zieht wie narrisch, Baustellen an jeder Ecke, alles dreckig und staubig und dann auch noch alles verparkt. Da hat man sofort Lust zum spazieren gehen.

Ein Lob der weitsichtigen Koordination unserer Stadtplanung! :ugvm:

Warum zieht man in eine "smarte City", wo Autonutzung eine kleine Rolle spielt und verschandelt sich die Gegend indem man sich das Auto erst wieder vor die Tür stellt?

Weil einen die U2 nicht dorthin bringt, wo man hin will.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 58 am 20. Januar 2015, 19:37:45
(http://www.smilys.net/kotzende_smilies/smiley3911.gif)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Laiseka am 21. Januar 2015, 09:47:59
Erschwerend kommt übrigens hinzu, dass die Sonnenallee Tempo 50 ist. Bei diesen offensichtlichen Planungsfehlern kommt der Verdacht auf, dass man in Wien einfach nicht und nicht gute Radverkehrsinfrastruktur bauen will.

https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/aspern-seestadt/verkehr/mobilitaet.html (https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/aspern-seestadt/verkehr/mobilitaet.html)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 21. Januar 2015, 12:59:44
Wien hat ja eh eine gute Radinfrastruktur, nur lassens die Radfahrer nicht drauf fahren.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 41 am 21. Januar 2015, 20:54:59
Na also, sag ich doch!
Stimmt, zur Wiener Stadtplanung paßt viel besser "den Schnee auf dem wir alle talwärts fahren" oder "'I miss my funky friends,' Sie meint Jack und Joe und Jill."
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 02. Februar 2015, 19:50:01
Ich war heute mal kurz in der Seestadt. Ich muss sagen, ich habe von den bisherigen Bildern her Schlimmes erwartet und ich wurde nicht enttäuscht.

So fahre ich also zu Beginn der HVZ mit der U2 bis zur Endstation. Bei Aspern Nord nur magere 5 Aussteiger, da sah es bei der Seestadt schon besser aus: Immerhin 10 Leute verließen inkl. mir die U-Bahn, 6 davon am Weg zum Anschlussbus, 3+ich in die Seestadt selbst.

Erster Eindruck am Hinweg .oO "sind das Bauhütten oder was sonst?!"

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Durchhalteparolen:

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Nicht mehr lange:

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Blick zurück zur Station:

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Am Vorplatz(?) steht ein merkwürdiges noch nicht fertiges Haus sowie das "Salotto Vienna":

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Über einen weiteren kurzen Fußweg erreicht man die bisherige Bebauung:

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Sogar eine Buslinie kurvt hier schon herum... bei der Station "Hannah-Arendt-Platz". Ich finde solche Benennungen irgendwie immer tragikomisch...

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Es ist ja durchaus ein wenig Gestaltungswillen erkennbar, damit nicht jedes Haus exakt wie das andere aussieht. Und dennoch, ein Brei an nicht zueinander passenden Formen und Farben...

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... und auf der anderen Straßenseite das:

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Das folgende Häuserkonglomerat war am absurdesten. Es ist schwer zu beschreiben, aber ich habe mich dort richtig unwohl gefühlt. Es war nicht ängstigend, aber irgendwie beklemmend o.ä. wäre vielleicht das richtige Wort...

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Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 02. Februar 2015, 20:02:52
Irgendwie fühlte man sich wie in den Kulissen eines (unbelebten) Filmsets und hofft nur noch, dass es kein Psychothriller ist - aber dort dürften schon Leute wohnen, zumindest drei habe ich gesehen...

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Sorry, dass es so viele Bilder waren. Irgendwie war das dort richtig verstörend. Vielleicht kann ich das ein bißchen transportieren?

Draußen auf der Straße wieder ein Haus am anderen...

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Ein kleiner Lichtblick ist die Pflasterung dieser Straße. Was das gleich ändert (... nur nicht an den Häusern herum)!

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Zurück auf der "Sonnenallee" (wem so was einfällt, dem gehört eine links und rechts):

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Das einzige, was wirklich entfernt an einen Spielplatz erinnert:

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Während ein Haus weiter schon wieder nur ein Alibi geplant wurde, um den Profit nur ja nicht zu beeinträchtigen:

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Ebenerdige Einfahrt zu einer Tiefgarage:

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Ich würde es hassen, in so einer Umgebung ein Kind zu sein:

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Zarte Ansätze von etwas grün:

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Und dann geht man daneben die Stufen hinauf und sieht das:

[attach=18]

Die einzige Geschäftsinfrastruktur, die ich am Rundgang entdeckt habe:

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Wird sicher eine tolle Grenze zwischen Seestadt Ost und West:

[attach=19]

Bei der Heimfahrt war die U2 dann schon voller - immerhin hatten die meisten Bauhackler Schichtende und es befanden sich mehr als das doppelte an Personen in der U-Bahn als bei der Hinfahrt, werden sicher an die 25 Arbeiter gewesen sein!

Wenn es die DDR heute noch gäbe, so würden ihre Trabantenstädte aussehen! Pfui Seestadt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 02. Februar 2015, 20:18:28
Der Wirklichkeit gewordene Alptraum! :o

Ein heilloses Durcheinander an nichtssagenden CAD-Fassaden, nur die lachenden Personen aus den Renderings fehlen – aber dass es die in der Realität nicht gibt, wissen wir ja ohnehin. "Gestaltungskonzept" scheint in dieser (nicht nur See-)Stadt ein absolutes Tabuwort zu sein.

Wenn ich dort wohnen müsste, würde ich mir zwei Autos zulegen – das zweite als Ersatzwagen, damit ich auch flüchten kann, wenn das erste nicht anspringt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: normalbuerger am 02. Februar 2015, 20:35:18
Ja, ist etwas viel Beton und Asphalt.......
Bin auf das Endprodukt schon gespannt. Vielleicht sieht es ja dann besser aus wenn alles fertig ist, mal sehen, ich geb die Hoffnung nicht auf.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 41 am 02. Februar 2015, 21:07:56
Es ist definitiv die Bebauungsdichte zu hoch und die Häuser haben bei dem kleinen Abstand viel zu viele Stockwerke. Da kommt ja nirgends ordentlich Licht hin. Manhattan ist weniger dunkel als die Seestadt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: T1 am 02. Februar 2015, 22:01:28
Es ist definitiv die Bebauungsdichte zu hoch und die Häuser haben bei dem kleinen Abstand viel zu viele Stockwerke. Da kommt ja nirgends ordentlich Licht hin. Manhattan ist weniger dunkel als die Seestadt.
Das ist im Endeffekt wurscht, das sieht man an der Beliebtheit von Gründerzeitstrukturen. Das Problem ist eher, dass es dort einfach sonst nichts Attraktives gibt, um dieses Manko auszugleichen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Werner1981 am 02. Februar 2015, 22:16:04
Die Bebauungsdichte ist stellenweise wirklich fast schon kriminell. Das Aussehen der Häuser an sich finde ich jetzt nicht so schlimm. So baut man eben heute. Bei einzelnen Häusern irgendwo in der Stadt fällt es nicht so auf, die schauen aber genauso aus.

Im Prinzip schauen um 1900 gebaute Häuser auch alle gleich aus. Innen und Außen...

Wenn dann die Begrünung zwischen den Häusern abgeschlossen ist und auf den Balkonen die Blumen blühen schaut es gleich besser aus (z. B. Sonnwendviertel, Nordbahnhof, etc.).
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 02. Februar 2015, 22:26:58
Die Bebauungsdichte ist stellenweise wirklich fast schon kriminell. Das Aussehen der Häuser an sich finde ich jetzt nicht so schlimm. So baut man eben heute. Bei einzelnen Häusern irgendwo in der Stadt fällt es nicht so auf, die schauen aber genauso aus.

Im Prinzip schauen um 1900 gebaute Häuser auch alle gleich aus. Innen und Außen...

Die Häuser sind teilweise extrem unterschiedlich gestaltet, das betrifft aber nur die Farbe und Verkleidung der Fassade. Dadurch erreicht man trotz grundsätzlicher Einheitlichkeit ein extrem zerrissenes, unharmonisches Straßenbild, weil sich kein Haus auch nur ansatzweise an einem anderen orientiert.

Wenn dann die Begrünung zwischen den Häusern abgeschlossen ist und auf den Balkonen die Blumen blühen schaut es gleich besser aus (z. B. Sonnwendviertel, Nordbahnhof, etc.).

Dann kann man aber nicht mehr feststellen, ob man sich nun im 2., 10. oder 22. Bezirk befindet oder überhaupt in einer völlig anderen Stadt. Die Bebauung der Seestadt ist so wie die ganze Seestadt selbst ein völlig identitätsloses Sammelsurium verschiedener Auswüchse von belangloser Bildschirmarchitektur.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 02. Februar 2015, 22:35:12
Die Horrorfilmkulisse verfolgt mich jetzt... ich habe inzwischen herausgefunden, dass es sich um Bauplatz D8 handelt und das Projekt "Slim City" heißt: http://www.aspern-seestadt.at/heute-morgen/bau-und-immobilieninfo/104,wohnbau-bauplatz-d8.html (http://www.aspern-seestadt.at/heute-morgen/bau-und-immobilieninfo/104,wohnbau-bauplatz-d8.html)

Ja, das steht sogar auf einem der Fotos, aber das hätte ich nie mit dem Projekt assoziiert, sondern hab gedacht, da kommt so ein Abnehm-Fitnesscenter rein :D :D

Dazu das Rendering:

[attach=1]

(Quelle: siehe Link oben)

Man vergleiche mit meinen Prypjat-Bildern...
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Werner1981 am 02. Februar 2015, 22:45:32
Dann kann man aber nicht mehr feststellen, ob man sich nun im 2., 10. oder 22. Bezirk befindet oder überhaupt in einer völlig anderen Stadt.

Wie gesagt, wenn ich vor einer Reihe Gründerzeithäuser stehe, weiß ich das auch nicht.

Das "Problem" an der ganzen Sache ist, daß es sich ja um geförderten Wohnbau handelt. Sprich möglichst billig möglichst viel Wohnraum schaffen. Da bleibt für teure Architekten und Baumaterialen nicht viel Geld über...

Wenn man das mit den 70ern vergleicht (Großfeld-, Rennbahnweg- oder Hansson-Siedlung) ist das ein deutlicher Fortschritt!  8)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: N1 am 02. Februar 2015, 23:20:51
Sowas kommt raus, wenn zu viele 70er-Jahre-Wohnklötze auf zu engem Raum Hundertwasser spielen wollen.

Irgendwie komm ich mit Architektur und Design von heute nicht mehr ganz mit ... :-\
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Schienenfreak am 02. Februar 2015, 23:47:30
Tja, Geschmäcker sind verschieden, ich mag den Baustil in der Seestadt. :) Genauso im Sonnwendviertel, Nordbahnhofviertel, usw.

Wir sind nunmal im 21. Jahrhundert! :)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 02. Februar 2015, 23:52:27
Zitat
Zurück auf der "Sonnenallee" (wem so was einfällt, dem gehört eine links und rechts):
Das ist sicher eine Hommage der Stadtväter an das sozialistische Bruderland!


Warum es so wenige Spielplätze gibt ist klar: erstens kosten sie Geld und zweitens sind Kinder unerwünscht, die machen Lärm. Ich hab letztens ein Buch über die Gartenstadt Puchenau in Linz gelesen ("fußläufige Gartenstadt" von 1965, d.h. alle Wege innerhalb der Rastersiedlung ohne JEGLICHE Infrastruktur sind nur Fußwege, selbst Radfahren ist verboten, die Garagen sind am Rand der Siedlung zentralisiert). Da hat es beim nachträglichen (von Anfang an geplanten) Bau von Spielplätzen Demonstrationen und Schmieraktionen der erbosten Anrainer gegeben ihre Grundstücke würden durch den Spielplatz wertlos!

Das Buch ist übrigens abschreckendes Beispiel par excellence, die Fotos sind ca. 7 Jahre nach dem Bau aufgenommen und die Häuser wirken völlig heruntergekommen!

Was mir persönlich an Gründerzeitvierteln gefällt ist die klare Strukturierung, die fehlt hier völlig. Trotzdem wirken die Viertel nicht eintönig, weil selbst wenn sich die Architekten im selben Stuckkatalog bedient haben es meistens Unterschiede gibt, auch in der Stockwerksanordnung usw. Spätestens durch 100 Jahre unterschiedliche Fassadenfarben usw. werden die Unterschiede immer größer. In meinem Häuserblock sind bei sehr genauer Betrachtung fast alle Häuser (Bj. 1902/03) identisch, aber auf die Idee würde man auf den ersten Blick nie kommen!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: T1 am 03. Februar 2015, 00:06:19
Das Buch ist übrigens abschreckendes Beispiel par excellence, die Fotos sind ca. 7 Jahre nach dem Bau aufgenommen und die Häuser wirken völlig heruntergekommen!
Blöd nur, dass sich die Bewohner dort mehr als nur wohlfühlen (genauso wie in den Alt Erlaaer Türmen von Harry Glück): http://www.puchenau.at/fileadmin/red_gem/Inhalte_Wissenswertes/FH-Projekt%20Gartenstadt%20Puchenau%20Endbericht%20Oktober%202014.pdf (http://www.puchenau.at/fileadmin/red_gem/Inhalte_Wissenswertes/FH-Projekt%20Gartenstadt%20Puchenau%20Endbericht%20Oktober%202014.pdf)

Aber in der Architektur und deren Rezeption (und damit meine ich jetzt ausdrücklich nicht dich!) zählt das gar nichts.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 03. Februar 2015, 00:16:23
Ich möchte das mal einem Stadtentwicklungsgebiet in Paris gegenüberstellen: ZAC Rive Gauche, die Überbauung des Austerlitz-Bahnhofes. Mir ist dort aufgefallen, dass trotz großer Dichte, trotz "künstlichem" Niveau (Betonplatte über einem Bahnhof) die Struktur sich wie die gewachsene Stadt anfühlt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 03. Februar 2015, 08:54:03
Ich kann's nicht genau in Worte fassen, warum mir die Seestadt nicht gefällt und das schon, obwohl die Häuser jetzt auch nicht sooo hübsch sind. Aber wahrscheinlich:
1. Mehr Freiflächen
2. Mehr Grün
3. Bessere Bodengestaltung
4. Mehr "einzigartige" Details und nicht so sehr alles von der Stange

Das ist das augenfälligste
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: martin8721 am 03. Februar 2015, 09:24:58
Warum es so wenige Spielplätze gibt ist klar: erstens kosten sie Geld und zweitens sind Kinder unerwünscht, die machen Lärm.


Und Spielplätze bringen dem Investor keinen Profit. Daher sollen sie - wenn überhaupt - möglichst klein gehalten werden und die restlichen Fläche möglichst dicht bebaut werden.  >:D

Ich möchte das mal einem Stadtentwicklungsgebiet in Paris gegenüberstellen: ZAC Rive Gauche, die Überbauung des Austerlitz-Bahnhofes. Mir ist dort aufgefallen, dass trotz großer Dichte, trotz "künstlichem" Niveau (Betonplatte über einem Bahnhof) die Struktur sich wie die gewachsene Stadt anfühlt.

Ja, hier sieht man wieder mal, das man in Frankreich viel großzügiger ist, was die Anlage von Grün- und Freiflächen anbelangt.
Bei uns bzw. in der Seestadt versucht man's ja bis zum Äußersten auszureizen und die Flächen maximal zu verwerten.

Auch sieht man recht schön, dass man in F mutiger ist, was Formen und Design betrifft.
Das was 13er in seinem letzten Punkt recht schön beschreibt, nämlich die "einzigartigen" Details und dass nicht alles so sehr wie von der Stange wirkt.

Natürlich (achtung, böser Sidekick) kommt auch hinzu, dass deine Bilder bei schönem Wetter gemacht wurden.  >:D
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 60er am 03. Februar 2015, 09:27:23
Im Banlieue von Paris ist es allerdings auch nicht so schön - eher im Gegenteil.

Die Seestadt besteht vorwiegend aus geförderten Wohnungen für "schlechtergestellte" Menschen. Demnach ist halt auch die Gestaltung der Umgebung ohne großen Luxus, sondern eher auf das Notwendigste beschränkt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 03. Februar 2015, 09:28:40
Das französische Gegenbeispiel hat mehr Struktur und bedient sich bei der Architektur nicht nur der preisgünstig zu errichtenden Standard-CAD-Fertigteile. Und, ganz wichtig, im Gegensatz zur Seestadt ist das durchgrünt! Und zwar wirklich durchgrünt und nicht mit Alibibäumchen in Minibaumscheiben bestückt.

Beim letzten Bild musste ich genau hinschauen, ob das ein Foto ist oder ein Rendering – kaum zu glauben, dass sich wirklich so viele Personen im Freien herumtreiben.

Die Seestadt besteht vorwiegend aus geförderten Wohnungen für "schlechtergestellte" Menschen. Demnach ist halt auch die Gestaltung der Umgebung ohne großen Luxus, sondern eher auf das Notwendigste beschränkt.

"Schlechtergestellte" können sich solche geförderten Wohnungen nicht wirklich leisten!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 03. Februar 2015, 09:31:40
Die Seestadt besteht vorwiegend aus geförderten Wohnungen für "schlechtergestellte" Menschen.
Ich hab da gestern mal reingeschaut: ~ 13.000 Euro Eigenmittel und dann 800 Euro im Monat für 80 m² ist jetzt nicht gerade dermaßen günstig für die Slumgegend.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 03. Februar 2015, 09:35:51
Die Seestadt besteht vorwiegend aus geförderten Wohnungen für "schlechtergestellte" Menschen.
Ich hab da gestern mal reingeschaut: ~ 13.000 Euro Eigenmittel und dann 800 Euro im Monat für 80 m² ist jetzt nicht gerade dermaßen günstig für die Slumgegend.

Was treibt die Preise so in die Höhe? Einerseits der Faktor "U-Bahn-Anschluss", andererseits die "Lage im Grünen". Und da es in Wien ein Unterangebot an Wohnungen gibt, scheut man sich nicht davor, die genannten Preise zu verlangen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 60er am 03. Februar 2015, 09:36:09
"Schlechtergestellte" können sich solche geförderten Wohnungen nicht wirklich leisten!
Ich nehme dennoch an, dass in diese Häuser vorwiegend eine ähnliche Klientel einziehen wird, wie es sie in der Rennbahnweg- oder Großfeldsiedlung auch gibt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: martin8721 am 03. Februar 2015, 09:37:49
"Schlechtergestellte" können sich solche geförderten Wohnungen nicht wirklich leisten!
Ich nehme dennoch an, dass in diese Häuser vorwiegend eine ähnliche Klientel einziehen wird, wie es sie in der Rennbahnweg- oder Großfeldsiedlung auch gibt.

Glaubst du?
Sind  Rennbahnweg und Großfeldsiedlung nicht Gemeindewohnungen?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 03. Februar 2015, 09:40:11
Sind  Rennbahnweg und Großfeldsiedlung nicht Gemeindewohnungen?
Etliche Wohnungen pro Block sind auch im Tümpeldorf Gemeindewohnungen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: martin8721 am 03. Februar 2015, 09:42:23
Sind  Rennbahnweg und Großfeldsiedlung nicht Gemeindewohnungen?
Etliche Wohnungen pro Block sind auch im Tümpeldorf Gemeindewohnungen.

Oha. Ich dachte, dass schon seit Jahren keine neuen Gemeindebauten mehr gebaut werden.  :o
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 03. Februar 2015, 09:43:31
Sind  Rennbahnweg und Großfeldsiedlung nicht Gemeindewohnungen?
Etliche Wohnungen pro Block sind auch im Tümpeldorf Gemeindewohnungen.

Wien errichtet doch gar keine Gemeindebauten mehr. ???
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 03. Februar 2015, 09:43:57
Sind  Rennbahnweg und Großfeldsiedlung nicht Gemeindewohnungen?
Etliche Wohnungen pro Block sind auch im Tümpeldorf Gemeindewohnungen.
Oha. Ich dachte, dass schon seit Jahren keine neuen Gemeindebauten mehr gebaut werden.  :o
Das sieht mir eher danach aus, dass jeder Bauträger ein paar Wohnungen der Gemeinde (Wohnservice Wien) überlassen "musste".
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 03. Februar 2015, 09:59:35
Wohnservice Wien != Wiener Wohnen
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 03. Februar 2015, 10:00:34
Wohnservice Wien != Wiener Wohnen
Also verwaltet das Wohnservice keine Gemeindebauwohnungen? Wieder was gelernt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 03. Februar 2015, 10:09:23
Die Seestadt besteht vorwiegend aus geförderten Wohnungen für "schlechtergestellte" Menschen.
Ich hab da gestern mal reingeschaut: ~ 13.000 Euro Eigenmittel und dann 800 Euro im Monat für 80 m² ist jetzt nicht gerade dermaßen günstig für die Slumgegend.
sind die 800 Euro die nackte Wohnung oder sind da schon Betriebskosten dabei?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 03. Februar 2015, 10:10:34
Die Seestadt besteht vorwiegend aus geförderten Wohnungen für "schlechtergestellte" Menschen.
Ich hab da gestern mal reingeschaut: ~ 13.000 Euro Eigenmittel und dann 800 Euro im Monat für 80 m² ist jetzt nicht gerade dermaßen günstig für die Slumgegend.
sind die 800 Euro die nackte Wohnung oder sind da schon Betriebskosten dabei?
Hab das PDF schon wieder gelöscht. Such einfach nach "Slim City Aspern".
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 03. Februar 2015, 10:13:54
Ich kann's nicht genau in Worte fassen, warum mir die Seestadt nicht gefällt und das schon, obwohl die Häuser jetzt auch nicht sooo hübsch sind. Aber wahrscheinlich:
1. Mehr Freiflächen
2. Mehr Grün
3. Bessere Bodengestaltung
4. Mehr "einzigartige" Details und nicht so sehr alles von der Stange

Das ist das augenfälligste

Naja die Seestadt ist ja auch noch nicht fertig. Die ersten Häuser wurden im Herbst bezogen und da war die Grünraumgestaltung, Jahreszeit bedingt, noch nicht fertig.
Somit werd ich mir mal im Frühsommer ein Bild machen.
Aber bezüglich der, wie immer, schönen Fotos von tramway.at - beim Sonnwendviertel sind auch ein paar recht nette Ecken entstanden. Allerdings mit dem Hacken das wenn man um selbige biegt man wieder entweder in einer Baugrube landet oder im 10.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 03. Februar 2015, 10:17:19
In Baugruben findet man sicher Hacken, das ist ja nichts Besonderes. :P

[attachimg=1]
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 03. Februar 2015, 10:17:38
Somit werd ich mir mal im Frühsommer ein Bild machen.
Bei freundlichem Wetter sieht es sicher besser aus (und ist nicht so kalt wie gestern, als es dann auch noch zu schneien begonnen hat, als ich gerade beim See mein Stativ aufgebaut habe...). Ich fürchte nur, dass wir im Endergebnis sehr wenig grün haben werden und viel Beton an Beton. Das ist etwas, das man jetzt schon sehen kann. Profitmaximierung der Immobilienhaie statt lebenswerter Wohnraum.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 03. Februar 2015, 10:19:11
Somit werd ich mir mal im Frühsommer ein Bild machen.
Bei freundlichem Wetter sieht es sicher besser aus

Wunderbar ist es dort sicher im Sommer bei >30° – keine Bäume spenden auch keinen Schatten.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 60er am 03. Februar 2015, 10:27:35
Wunderbar ist es dort sicher im Sommer bei >30° – keine Bäume spenden auch keinen Schatten.
Da freuen sich die Hersteller von Klimageräten. ::)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 03. Februar 2015, 10:42:07
Somit werd ich mir mal im Frühsommer ein Bild machen.
Bei freundlichem Wetter sieht es sicher besser aus (und ist nicht so kalt wie gestern, als es dann auch noch zu schneien begonnen hat, als ich gerade beim See mein Stativ aufgebaut habe...). Ich fürchte nur, dass wir im Endergebnis sehr wenig grün haben werden und viel Beton an Beton. Das ist etwas, das man jetzt schon sehen kann. Profitmaximierung der Immobilienhaie statt lebenswerter Wohnraum.

Das kommt halt davon, dass man geförderten Wohnbau mit Kommunalen Wohnbau gleichstellt.
Geförderter Wohnbau: Durch die Gemeinde oder Staat subventionierter Neubau (Generalsanierung) eines Hauses welches einem Privaten gehört (auch Genossenschaften sind privat). Hier ist durch den Förerungsvertrag eine Mietobergrenze fixiert. Allerdings nur beim Einzug.

Kommunaler Wohnbau (Gemeindewohnung): Eine durch die Stadt errichtete und betriebene Wohnhausanlage. Hier kann die Stadt Wohnungen nach ihren Vorstellungen vermieten. Sie kann also auch Wohnungen unter Kostendeckung vermieten (Was sowieso ein sehr niedriger Wert wäre).

Leider hat sich Wien hier von der Immobilienlobby zu sehr beeinflussen lassen. Die sind naturgemäß sehr stark an steigenden Mieten interessiert. Da Gemeindewohnung recht günstig waren, waren sie der Immobranche ein Dorn im Auge. Da sie das allgemeine Preisverhältnis gedrückt haben.
Ich weiß, ich und meine Verschwörungstheorien.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 03. Februar 2015, 10:56:22
Die Seestadt besteht vorwiegend aus geförderten Wohnungen für "schlechtergestellte" Menschen.
Ich hab da gestern mal reingeschaut: ~ 13.000 Euro Eigenmittel und dann 800 Euro im Monat für 80 m² ist jetzt nicht gerade dermaßen günstig für die Slumgegend.
sind die 800 Euro die nackte Wohnung oder sind da schon Betriebskosten dabei?
Hab das PDF schon wieder gelöscht. Such einfach nach "Slim City Aspern".
Hab mir da 2 Wohnungen angeschaut - der Achitekt muss dazu verurteilt werden, darin zu wohnen, jeweils 1 Jahr in einer der Wohnungen bis er alle durch hat.

http://www.egw.at/fileadmin/plan/16620/Plan_16620_155.pdf (http://www.egw.at/fileadmin/plan/16620/Plan_16620_155.pdf)
Relativ guter Schnitt, 34 m²(!) Wohnküche, aber:
Häusltüre gleich neben dem Essplatz
Alle Zimmer von der Wohnküche aus begehbar, kein Pufferraum dazwischen. Da sollen Kinder schlafen, während sich Eltern noch (womöglich mit Besuch) in der Wohnküche aufhalten.

http://www.egw.at/fileadmin/plan/16620/Plan_16620_121.pdf (http://www.egw.at/fileadmin/plan/16620/Plan_16620_121.pdf)
Die Wohnküche mit 25 m² und mit diesem Schnitt, da bleiben bestenfalls 15 m² Wohnzimmer - Käfighaltung!
Na gut, man könnte das Zimmer rechts oben wegnehmen, dann hat man eine brauchbare Wohnung für Dinks

http://www.egw.at/fileadmin/plan/16620/Plan_16620_153.pdf (http://www.egw.at/fileadmin/plan/16620/Plan_16620_153.pdf)
Relativ gut geschnitten, allerdings würde ich das Zimmer links unten nach ganz oben neben der Loggia verlegen - hat man halt ein 5-eckiges Zimmer. So wie sie jetzt ist, wird die Wohnküche in einen sehr großzügigen Küchenbereich und einen kleinen Wohnzimmerbereich geteilt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 03. Februar 2015, 11:03:32
Hab mir da 2 Wohnungen angeschaut - der Achitekt muss dazu verurteilt werden, darin zu wohnen, jeweils 1 Jahr in einer der Wohnungen bis er alle durch hat.

http://www.egw.at/fileadmin/plan/16620/Plan_16620_155.pdf (http://www.egw.at/fileadmin/plan/16620/Plan_16620_155.pdf)
Relativ guter Schnitt, 34 m²(!) Wohnküche, aber:
Häusltüre gleich neben dem Essplatz
Alle Zimmer von der Wohnküche aus begehbar, kein Pufferraum dazwischen. Da sollen Kinder schlafen, während sich Eltern noch (womöglich mit Besuch) in der Wohnküche aufhalten.

http://www.egw.at/fileadmin/plan/16620/Plan_16620_121.pdf (http://www.egw.at/fileadmin/plan/16620/Plan_16620_121.pdf)
Die Wohnküche mit 25 m² und mit diesem Schnitt, da bleiben bestenfalls 15 m² Wohnzimmer - Käfighaltung!
Na gut, man könnte das Zimmer rechts oben wegnehmen, dann hat man eine brauchbare Wohnung für Dinks

http://www.egw.at/fileadmin/plan/16620/Plan_16620_153.pdf (http://www.egw.at/fileadmin/plan/16620/Plan_16620_153.pdf)
Relativ gut geschnitten, allerdings würde ich das Zimmer links unten nach ganz oben neben der Loggia verlegen - hat man halt ein 5-eckiges Zimmer. So wie sie jetzt ist, wird die Wohnküche in einen sehr großzügigen Küchenbereich und einen kleinen Wohnzimmerbereich geteilt.

Was soll das mit den Dreieckigen Balkonen? Wollte man da krampfhaft unnützbare Räume gestalten?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: uk am 03. Februar 2015, 11:19:24
Somit werd ich mir mal im Frühsommer ein Bild machen.
Bei freundlichem Wetter sieht es sicher besser aus (und ist nicht so kalt wie gestern, als es dann auch noch zu schneien begonnen hat, als ich gerade beim See mein Stativ aufgebaut habe...). Ich fürchte nur, dass wir im Endergebnis sehr wenig grün haben werden und viel Beton an Beton. Das ist etwas, das man jetzt schon sehen kann. Profitmaximierung der Immobilienhaie statt lebenswerter Wohnraum.
Also genau wie im 7. Bezirk.

Spass bei Seite, bei aller berechtigten Kritik an den Konzepten der Seestadt kommt mir der Thread im Moment sehr Wienerisch vor (sudern um des Suderns willen).

zum einen ist die Seestadt vom Konzept her verdichteter Wohnbau. Das lockere Einfamilienhaus-Wohngebiet ist ein paar Meter weiter Richtung Osten (a.k.a. Essling). Solcher Wohnbau besteht nunmal aus höheren eng beieinander stehenden Häusern. Wenn ich im 7. irgendwo in eine Seitengasse gehe, dann sind dort noch viel weniger Freiräume und Grün. Dennoch wird sowas dann als begehrter Wohnraum angesehen (warum Eigentlich?).

Auch sind die Preise die hier zu lesen sind so erschreckend auch wieder nicht. Immerhin hat jede Wohnung eine Freifläche - was man von vielen Bestandswohnungen in der Stadt auch nicht behaupten kann. Und in Wien zahlst das für einigermassen vernünftigen Wohnraum überall (ist ein anderes Problem, das nix speziell mit der Seestadt zu tun hat). Grad in der Gegend im 22. (ich wohn dort) sind die Immobilienpreise teilweise noch viel jenseitiger als das was in der Seestadt angeboten wird.

Dass der Vergleich mit fertigen Neubau-Siedlungen woanders nicht gut ausgeht, ist jetzt auch keine Kunst, ist aber auch ein bisserl ein Äpfel mit Birnen Vergleich. Die Seestadt ist gerade in der Fertigstellung der 1. Bauphase und wird gerade besiedelt. Da dauert es nona noch eine Zeit, bis auch die Infrastruktur da ist, und auch gelebt wird. Ich finde ich sollte man einmal abwarten bis auch alle Anlagen fertig sind (See, Garagen, Geschäfte, Parks usw.) und alle eingezogen sind. Sowas geht nicht von heute auf morgen.

Leider ist das 'Eine Chance geben' nicht umbedingt des Wieners Naturell. Manchmal wird es (auch hierorts) heftig von Anderen eingefordert (Mariahilfer Straße), dann aber wieder nicht gewährt (Seestadt).

Wo ich bei der Seestadt Verbesserungspotential sehe bzw. was ich nicht ganz verstehe sind eher folgende Punkte (ohne anspruch auf Vollständigkeit):
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 03. Februar 2015, 11:31:52
zum einen ist die Seestadt vom Konzept her verdichteter Wohnbau. Das lockere Einfamilienhaus-Wohngebiet ist ein paar Meter weiter Richtung Osten (a.k.a. Essling). Solcher Wohnbau besteht nunmal aus höheren eng beieinander stehenden Häusern. Wenn ich im 7. irgendwo in eine Seitengasse gehe, dann sind dort noch viel weniger Freiräume und Grün. Dennoch wird sowas dann als begehrter Wohnraum angesehen (warum Eigentlich?).

Weil es zentrumsnah ist und als gewachsener Stadtteil auch entsprechende Infrastruktur mitbringt. Da draußen gibt es diese Infrastuktur nicht – um sie zu erreichen, muss man sich fortbewegen, auch im Endausbau. Und zwar mit dem Auto, da man die Umgebung nur auf Umwegen mit dem Stinkebus erreicht.

Leider ist das 'Eine Chance geben' nicht umbedingt des Wieners Naturell. Manchmal wird es (auch hierorts) heftig von Anderen eingefordert (Mariahilfer Straße), dann aber wieder nicht gewährt (Seestadt).

Die Seestadt ist auf der grünen Wiese hochgezogen worden, man war also im Gegensatz zur Mahü an beinahe keine einzige Rahmenbedingung gebunden. Dass trotzdem so viel schiefgegangen ist, wird keine Lobpreisungen auslösen.

Worauf ich auch noch gespannt bin: Wann das Nachtbus-Netz im 22. an die Seestadt angepasst wird, denn im Moment ist zwar am WE die U-Bahn da, aber Wochentags bleibt nur der (eher gruselige) Fussmarsch von der Lohwaggasse (N26) zur Seestadt

Ich könnte mir vorstellen, dass man die Seestadt mit einem Nacht-Astax im Anschluss an den N26 erschließt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 60er am 03. Februar 2015, 11:44:08
Ich könnte mir vorstellen, dass man die Seestadt mit einem Nacht-Astax im Anschluss an den N26 erschließt.
Vielleicht richtet man ja sogar eine Linie N84 ein, die dem Streckenverlauf der U2 folgt? Im Endausbau der Seestadt wird vermutlich ein Astax nicht mehr reichen. Ich vergleiche das jetzt mal mit Alterlaa, das werktags durch zwei gut ausgelastete Nachtbuslinien erschlossen wird.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 03. Februar 2015, 11:56:16
Ich könnte mir vorstellen, dass man die Seestadt mit einem Nacht-Astax im Anschluss an den N26 erschließt.
Vielleicht richtet man ja sogar eine Linie N84 ein, die dem Streckenverlauf der U2 folgt? Im Endausbau der Seestadt wird vermutlich ein Astax nicht mehr reichen. Ich vergleiche das jetzt mal mit Alterlaa, das werktags durch zwei gut ausgelastete Nachtbuslinien erschlossen wird.

Im Endausbau wirds das auch brauchen. Bei rund 25.000 Bewohnern ist dann schon einiges an potentail vorhanden. Aber bei den paar hundert jetzt reicht ne Rufrikscha.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 03. Februar 2015, 12:00:49
Vielleicht richtet man ja sogar eine Linie N84 ein, die dem Streckenverlauf der U2 folgt?

Die Mäander mit einem Autobus abzufahren, ist reichlich sinnlos. Es wäre am sinnvollsten, den N23 auf Autobus umzustellen und entsprechend zu verlängern. Weitere Diskussionen dazu aber bitte im www.autobusforum.at (http://www.autobusforum.at)! ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 03. Februar 2015, 12:02:35
Wenn ich im 7. irgendwo in eine Seitengasse gehe, dann sind dort noch viel weniger Freiräume und Grün. Dennoch wird sowas dann als begehrter Wohnraum angesehen (warum Eigentlich?).
Wie 95B geschrieben hat: Man ist mitten in der Stadt und in kürzester Zeit überall, wo man hin möchte. Ich liebe meine Altbauwohnung (nicht im 7. :) ), obwohl sie objektiv gesehen viele der Eigenschaften der Seestadtwohnungen teilt. Aaaaber: Wenn ich vor die Tür gehe, habe ich dort sämtliche Geschäftsinfrastruktur, mehrere Straßenbahnlinien in alle Windrichtungen, die U6, und wenn ich es wirklich grün mag, dann bin ich in 5 Minuten im Alten AKH. Kinos, Cafes, alles in höchstens 5-10 Minuten erreichbar.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 03. Februar 2015, 12:26:17
Im Endausbau wirds das auch brauchen. Bei rund 25.000 Bewohnern ist dann schon einiges an potentail vorhanden. Aber bei den paar hundert jetzt reicht ne Rufrikscha.

Ein Rottenberg-Artikel zu einer Stadt mit genau so vielen Einwohnern; die Situation wird in der Seestadt nicht anders sein, EKZs sind in der Umgebung reichlich vorhanden, U2 und "Stadtstraße" werden das Leben aus dem Ghetto saugen.
https://www.fischundfleisch.at/blogs/jetzt-ich/kleine-staedte-sterben-langsam.html (https://www.fischundfleisch.at/blogs/jetzt-ich/kleine-staedte-sterben-langsam.html)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 03. Februar 2015, 12:32:37
Das französische Gegenbeispiel hat mehr Struktur und bedient sich bei der Architektur nicht nur der preisgünstig zu errichtenden Standard-CAD-Fertigteile. Und, ganz wichtig, im Gegensatz zur Seestadt ist das durchgrünt! Und zwar wirklich durchgrünt und nicht mit Alibibäumchen in Minibaumscheiben bestückt.

Beim letzten Bild musste ich genau hinschauen, ob das ein Foto ist oder ein Rendering – kaum zu glauben, dass sich wirklich so viele Personen im Freien herumtreiben.

Da ist natürlich die Kunst des Städtebaus verantwortlich: Das ist ja ein alter Güterbahnhof; einige Altbauten wurden stehen gelassen, eine Uni angesiedelt, auf verwendbare Erdgeschoßzonen geachtet, Geschäfte in noch unfertigen Straßenzügen billig an junge Leute für temporäre Nutzungen vermietet, eine große Frachthalle wird zu einem Start-Up-Zentrum ausgebaut - so hab ich gleich mal 1000 kreative Jungunternehmer plus Folgeeinrichtungen (Cafes, Geschäfte) dort. Die Verbindung mit der gewachsenen Stadt ist plausibel und homogen (allerdings auf einer Längsseite durch die Seine begrenzt). Die "Bibliotheque de France" hat ihr neues Hauptgebäude dort. Man muss schon die Hausaufgaben machen!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: uk am 03. Februar 2015, 12:41:17
Wenn ich im 7. irgendwo in eine Seitengasse gehe, dann sind dort noch viel weniger Freiräume und Grün. Dennoch wird sowas dann als begehrter Wohnraum angesehen (warum Eigentlich?).
Wie 95B geschrieben hat: Man ist mitten in der Stadt und in kürzester Zeit überall, wo man hin möchte. Ich liebe meine Altbauwohnung (nicht im 7. :) ), obwohl sie objektiv gesehen viele der Eigenschaften der Seestadtwohnungen teilt. Aaaaber: Wenn ich vor die Tür gehe, habe ich dort sämtliche Geschäftsinfrastruktur, mehrere Straßenbahnlinien in alle Windrichtungen, die U6, und wenn ich es wirklich grün mag, dann bin ich in 5 Minuten im Alten AKH. Kinos, Cafes, alles in höchstens 5-10 Minuten erreichbar.
Ok, aber mit der Argumentation hältst du jegliche Stadtentwicklung in der Perepherie (i.e. ausserhalb des Gürtels) für eigentlich nicht möglich. All das was du hier als Feature herausstreichst sind Dinge die, du sowieso nie upfront aus dem Boden stampfen kannst, sondern die eine gewisse Entwicklungszeit brauchen. (Ein Cafe braucht Kunden, also kannst das auch erst aufsperren, wenn dort wer wohnt.) Vom Hannah-Arendt-Platz ist man in 25 Minuten im Kino (das hab ich aus dem 18. auch gebraucht.), mit dem Rad in 10 Minuten in der Lobau.

Aber vielleicht einmal die Gegenfrage: Was würdest du mit einem Stadtentwicklungsgebiet dieser Grösse in dieser Lage machen?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 03. Februar 2015, 12:57:43
Aber vielleicht einmal die Gegenfrage: Was würdest du mit einem Stadtentwicklungsgebiet dieser Grösse in dieser Lage machen?

Klingt jetzt vielleicht dämlich, aber ich würds machen wie die Chinesen. Alles fix fertig hinklotzen und dann die Leute einziehen lassen. Vorher halt noch kräftigst die Werbetrommel rühren damit auch genug Leute hin wollen. Aber dann hab ich auf einen Schlag ausreichend Wohnbevölkerung um ein gewisses Leben in die Gassen zu bekommen. Wenn mans nicht innerhalb eines sehr kurzen Zeitrahmens macht, verliert man die Leute. Ist meine Meinung.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 03. Februar 2015, 12:58:05
Zitat
Ich hab da gestern mal reingeschaut: ~ 13.000 Euro Eigenmittel und dann 800 Euro im Monat für 80 m² ist jetzt nicht gerade dermaßen günstig für die Slumgegend.
Also für 800 Euro im Monat nehme ich mir eine unbefristete sanierte Altbauwohnung in einer ruhigen Seitengasse in fußläufiger Distanz zur nächsten U6-Station o.ä. und keine Neubauwohnung in der Einöde mit 13000 Euro Eigenmitteln dazu!

Was mir auf den Fotos der Seestadt massiv abgeht (und was auch im Nordbahnhofviertel gering ausgeprägt ist) sind Räume für Gastronomie und Geschäfte!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 03. Februar 2015, 12:58:34
Aber vielleicht einmal die Gegenfrage: Was würdest du mit einem Stadtentwicklungsgebiet dieser Grösse in dieser Lage machen?
Das ist sicher nicht einfach. Ich würde es ehrlich gesagt überhaupt nicht machen. Es gibt in der Stadt noch so viele Entwicklungsprojekte, die jetzt nur halbherzig finanziert werden, weil eben die Seestadt alles wegfrisst. Ich hätte zuerst das alles fertig gemacht.

Aber ich bin auch kein Stadtplaner - ich wäre vielleicht in dieselben Fehler gelaufen, wenn ich eine Stadt am Reißbrett entworfen hätte.

@West: Es gibt auf der "Sonnenallee" schon in jedem Haus eine Erdgeschoßzone und auch ansonsten recht viel Platz für Geschäfte. Da wird sicher auch so was reinkommen. Nur gemütlich stell ich mir anders vor.

Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 03. Februar 2015, 13:00:10
Was mir auf den Fotos der Seestadt massiv abgeht (und was auch im Nordbahnhofviertel gering ausgeprägt ist) sind Räume für Gastronomie und Geschäfte!

Das liegt daran, dass die Häuser, die jetzt fertig geworden sind, eigentlich in den kleinst Straßen der Seestadt liegen. Das "Geschäftsviertel" soll ja eher nördlich des Sees hin kommen. Deswegen sind dort kaum bis gar keine Geschäftslokal zu sehen.

Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Ferry am 03. Februar 2015, 13:33:27
Die Seestadt besteht vorwiegend aus geförderten Wohnungen für "schlechtergestellte" Menschen.
Ich hab da gestern mal reingeschaut: ~ 13.000 Euro Eigenmittel und dann 800 Euro im Monat für 80 m² ist jetzt nicht gerade dermaßen günstig für die Slumgegend.

Das ist heftig. Bei solchen Preisen würde ich dort bestimmt nicht hinziehen. Dafür, dass das es praktisch am A.... der Welt - trotz U-Bahn, denn auch die braucht ihre Zeit, dort rauszukommen - liegt, ist das schon fast unverschämt. Die Mietpreise in Alterlaa sind nur geringfügig höher, aber da hat man ein Schwimmbad am Dach und Sauna im Haus!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Schienenfreak am 03. Februar 2015, 13:36:24

Das ist heftig. Bei solchen Preisen würde ich dort bestimmt nicht hinziehen. Dafür, dass das es praktisch am A.... der Welt - trotz U-Bahn, denn auch die braucht ihre Zeit, dort rauszukommen - liegt, ist das schon fast unverschämt. Die Mietpreise in Alterlaa sind nur geringfügig höher, aber da hat man ein Schwimmbad am Dach und Sauna im Haus!
Bei zumindest einem Haus in der Seestadt kommt auch ein Schwimmbad aufs Dach. ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 03. Februar 2015, 13:41:52
Aber vielleicht einmal die Gegenfrage: Was würdest du mit einem Stadtentwicklungsgebiet dieser Grösse in dieser Lage machen?

Das Problem ist ja eher, dass es diese Gebiete gibt - die Stadt verzettelt sich an zuvielen Gebieten, die dann nicht schnell genug bebaut werden, um eine gewisse Dichte und Größe zu erreichen. Das Nordbahnhofgelände könnte längst fertig sein, wenn man nicht gleichzeitig das Hauptbahnhofgelände, den Aspangbahnhof, die Seestadt und etliche andere anreisst. Überall fehlt es damit an "kritischer Masse", abgesehen davon, dass die Menschen die nächsten 20 Jahre Baustellen und Provisorien um sich haben.

Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 60er am 03. Februar 2015, 14:00:00
Also für 800 Euro im Monat nehme ich mir eine unbefristete sanierte Altbauwohnung in einer ruhigen Seitengasse in fußläufiger Distanz zur nächsten U6-Station o.ä. und keine Neubauwohnung in der Einöde mit 13000 Euro Eigenmitteln dazu!
Topsaniert, 80 Quadratmeter um 800 Euro? Da musst du aber heutzutage schon ziemlich lange suchen, bis du etwas wirklich Vernünftiges findest. Innenbezirke mit guter Lage kann man sich sowieso gleich abschminken, fündig wird man höchstens weiter draußen, in den weniger "feinen" Bezirken, wie Simmering, Favoriten, Brigittenau oder Meidling.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: phil1296 am 03. Februar 2015, 14:18:54
(...)fündig wird man höchstens weiter draußen, in den weniger "feinen" Bezirken, wie Simmering, Favoriten, Brigittenau oder Meidling.

Naja das kann man aber auch nicht pauschal sagen. Am Reumannplatz will ich nicht wohnen, aber z.B. in der Per-Albin-Hansson Siedlung oder in Oberlaa wohnt man auch schön und ruhig.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 03. Februar 2015, 14:25:37
Also für 800 Euro im Monat nehme ich mir eine unbefristete sanierte Altbauwohnung in einer ruhigen Seitengasse in fußläufiger Distanz zur nächsten U6-Station o.ä. und keine Neubauwohnung in der Einöde mit 13000 Euro Eigenmitteln dazu!
Topsaniert, 80 Quadratmeter um 800 Euro? Da musst du aber heutzutage schon ziemlich lange suchen, bis du etwas wirklich Vernünftiges findest. Innenbezirke mit guter Lage kann man sich sowieso gleich abschminken, fündig wird man höchstens weiter draußen, in den weniger "feinen" Bezirken, wie Simmering, Favoriten, Brigittenau oder Meidling.
Von topsaniert rede ich nicht, aber passabel hergerichtet kriegt man z.B. im 15. durchaus. Mein Bruder wohnt seit letztem Herbst in so einer Wohnung, bezugsfertig mit Küche, um die 90 m2, drei Zimmer. Sehr ruhig, keine 10 min Gehdistanz zum ULP bzw. Westbahnhof. Da nehme ich den weniger feinen Bezirk allemal in Kauf dafür, das ich nicht in einer Satellitenstadt am AdW lande.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 60er am 03. Februar 2015, 14:58:04
Von topsaniert rede ich nicht, aber passabel hergerichtet kriegt man z.B. im 15. durchaus. Mein Bruder wohnt seit letztem Herbst in so einer Wohnung, bezugsfertig mit Küche, um die 90 m2, drei Zimmer. Sehr ruhig, keine 10 min Gehdistanz zum ULP bzw. Westbahnhof. Da nehme ich den weniger feinen Bezirk allemal in Kauf dafür, das ich nicht in einer Satellitenstadt am AdW lande.
Wobei man da auch immer viel Glück haben muss! Es ist echt sagenhaft, zu welchen Mondpreisen einem teilweise die ärgsten Löcher angeboten werden. Auch in den neuen Bobovierteln Rudolfsheim und Ottakring steigen die Mieten leider an, denn die Nachfrage übersteigt seit Jahren das Angebot, das durch Spekulation und absichtlichen Leerstand bewusst niedrig gehalten wird.

Ansonsten muss ich dir natürlich zustimmen. Bevor ich in die Seestadt ziehe, nehme ich jede beliebige Wohnung im 15. Bezirk mit Handkuss.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 03. Februar 2015, 15:42:59
Das ist heftig. Bei solchen Preisen würde ich dort bestimmt nicht hinziehen. Dafür, dass das es praktisch am A.... der Welt - trotz U-Bahn, denn auch die braucht ihre Zeit, dort rauszukommen - liegt, ist das schon fast unverschämt. Die Mietpreise in Alterlaa sind nur geringfügig höher, aber da hat man ein Schwimmbad am Dach und Sauna im Haus!
Ferry, ich weiß, dass du in Alt Erlaa wohnst und voll begeistert bist davon, das ist dein Geschmack. Würde ich vor die Wahl gestellt, Alt Erlaa oder Seestadt, ich würde letzteres nehmen, lieber aber noch wo anders hin ziehen.
Mir graut vor den Gängen in Alt Erlaa, ich war zwei Mal drinnen und ich hatte jedes Mal Beklemmungen. Abgesehen davon, dass mir dort zu viele Menschen auf engstem Raum sind.

Ich hatte das Glück, 30 Jahre lang in einer BUWOG-Wohnung in der Endemanngasse zu wohnen (Klein-Alterlaa), 110 m², 10 m² Balkon, Küche, 4,5 x 2 m, 2 Kinder- und Schlafzimmer in akzeptabler Größe, großes Bad, 33 m² Wohnzimmer und großes Vorzimmer und das in einer guten Grünlage. Nachdem sich die Familie in alle Winde zerstreut hat, hab ich die Wohnung aufgegeben, sie war zum SChluss dann schon ziemilich teuer (900 Euro incl. Nebenkosten und Warmwasser- und Heizkostenvorauszahlung - wobei es bei der Abrechnung kaum Nachzahlungen gab). Ich muss zugeben, ich bin wohnungsmäßig ziemlich verwöhnt davon.

http://binged.it/1AnWJit (http://binged.it/1AnWJit)

Anfänglich mussten wir mit der INfrastuktur auskommen, die diesem eher reinen Einfamilienhaus-Siedlungsgebiet entsprach. Der Dr. Richard ist nicht einmal bis zur Schnellbahn gefahren, der ist über die Endemanngasse gefahren und hat ein Intervall von 30 Minuten gehabt. Greißler gab es in der Umgebung, aber doch mit 10 - 15 Minuten Fußmarsch und eingeschränktem Angebot. Gegenüber der Linzer STraße bei der Vorortelinie ein Desaster.

Heute wird dort in der Gegend ganz schön gebaut, die Gatterederstraße ist bahnseitig eine Einkaufsmeile geworden und die Linzer Straße ist genau zum Gegenteil verkommen. Die Anbindung mit den Öffentlichen ist überhaupt seit der Übernahme des 56B/56B-Bündels durch die WL nicht nur noch besser geworden, sondern schon hervorragend.

Jetzt, wo ich diese Wohnkosten nicht mehr habe, kann ich 4 Mal im Jahr weg fahren und wenn ich wollte, noch öfters - hat auch was für sich.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hprill am 03. Februar 2015, 15:52:47
Es ist definitiv die Bebauungsdichte zu hoch und die Häuser haben bei dem kleinen Abstand viel zu viele Stockwerke. Da kommt ja nirgends ordentlich Licht hin. Manhattan ist weniger dunkel als die Seestadt.
Unter der Höhe und der Dichte findest du keinen Bauträger, der dir freiwillig was baut.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: uk am 03. Februar 2015, 15:54:24
Zitat
Ich hab da gestern mal reingeschaut: ~ 13.000 Euro Eigenmittel und dann 800 Euro im Monat für 80 m² ist jetzt nicht gerade dermaßen günstig für die Slumgegend.
Also für 800 Euro im Monat nehme ich mir eine unbefristete sanierte Altbauwohnung in einer ruhigen Seitengasse in fußläufiger Distanz zur nächsten U6-Station o.ä. und keine Neubauwohnung in der Einöde mit 13000 Euro Eigenmitteln dazu!
Ich hab jetzt mal (immobilienstandard) gesucht: ab 80m² bis 800 EUR, unbefristet mit einem Balkon o.ä. Anzahl der Treffer: 1 (und das ist irgendwo in den Nachkriegs-Bauten bei der neuen WU). Die Immobilienpreise haben in Wien derart angezogen, dass solche wünsche in der Stadt kaum mehr erfüllbar sind. Ich kenne eine junge Familie die in die Seestadt ziehen wird, weil sie sagen dass sie sich das Wohnen woanders (mit 3 Kindern) nicht leisten können und aufs "Land" wollen sie auch nicht.

Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 03. Februar 2015, 16:10:32
Zitat
Ich hab da gestern mal reingeschaut: ~ 13.000 Euro Eigenmittel und dann 800 Euro im Monat für 80 m² ist jetzt nicht gerade dermaßen günstig für die Slumgegend.
Also für 800 Euro im Monat nehme ich mir eine unbefristete sanierte Altbauwohnung in einer ruhigen Seitengasse in fußläufiger Distanz zur nächsten U6-Station o.ä. und keine Neubauwohnung in der Einöde mit 13000 Euro Eigenmitteln dazu!
Ich hab jetzt mal (immobilienstandard) gesucht: ab 80m² bis 800 EUR, unbefristet mit einem Balkon o.ä. Anzahl der Treffer: 1 (und das ist irgendwo in den Nachkriegs-Bauten bei der neuen WU). Die Immobilienpreise haben in Wien derart angezogen, dass solche wünsche in der Stadt kaum mehr erfüllbar sind. Ich kenne eine junge Familie die in die Seestadt ziehen wird, weil sie sagen dass sie sich das Wohnen woanders (mit 3 Kindern) nicht leisten können und aufs "Land" wollen sie auch nicht.

Ja im Moment ist der Wohnbau sehr Seestadt lastig. Wird sich aber bald ändern wenn die nächsten Baulose Sonnwendviertel und Nordbahnhof aufgeschlossen werden.
Es ist halt so, dass die nachfrage nach günstigem Wohnraum (unter 8€/m² inkl. BK) sehr hoch ist. Und genau da ist das Angebot gering im Verhältnis zur Nachfrage.
Luxuslofts mit Preisen jenseits der 30€ pro m² gibts einen ganzen Sack voll.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hprill am 03. Februar 2015, 16:19:42
nach günstigem Wohnraum (unter 8€/m² inkl. BK)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass du so etwas in Wien auf dem freien Wohnungsmarkt noch irgendwo findest.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 03. Februar 2015, 16:35:53
nach günstigem Wohnraum (unter 8€/m² inkl. BK)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass du so etwas in Wien auf dem freien Wohnungsmarkt noch irgendwo findest.

Mit Betriebskosten geht sich das sicher nicht einmal für eine Substandardwohnung aus.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Werner1981 am 03. Februar 2015, 16:52:02
Das Problem ist ja eher, dass es diese Gebiete gibt - die Stadt verzettelt sich an zuvielen Gebieten, die dann nicht schnell genug bebaut werden, um eine gewisse Dichte und Größe zu erreichen. Das Nordbahnhofgelände könnte längst fertig sein, wenn man nicht gleichzeitig das Hauptbahnhofgelände, den Aspangbahnhof, die Seestadt und etliche andere anreisst. Überall fehlt es damit an "kritischer Masse", abgesehen davon, dass die Menschen die nächsten 20 Jahre Baustellen und Provisorien um sich haben.

Ich glaube, das ist deshalb so gewollt, daß sich das Ganze langsam einspielt. Beim Verkehr, den Schulen, Ärzten und sonstigen Einrichtungen in der Umgebung. Da ist es sicher leichter zu verkraften, wenn alle paar Monate ein paar Hundert Leute hinzukommen, als auf einen Schlag Zigtausende.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 03. Februar 2015, 16:55:31
Das Problem ist ja eher, dass es diese Gebiete gibt - die Stadt verzettelt sich an zuvielen Gebieten, die dann nicht schnell genug bebaut werden, um eine gewisse Dichte und Größe zu erreichen. Das Nordbahnhofgelände könnte längst fertig sein, wenn man nicht gleichzeitig das Hauptbahnhofgelände, den Aspangbahnhof, die Seestadt und etliche andere anreisst. Überall fehlt es damit an "kritischer Masse", abgesehen davon, dass die Menschen die nächsten 20 Jahre Baustellen und Provisorien um sich haben.

Ich glaube, das ist deshalb so gewollt, daß sich das Ganze langsam einspielt. Beim Verkehr, den Schulen, Ärzten und sonstigen Einrichtungen in der Umgebung. Da ist es sicher leichter zu verkraften, wenn alle paar Monate ein paar Hundert Leute hinzukommen, als auf einen Schlag Zigtausende.

So, wie es sich jetzt einspielt, gewöhnen sich die Leute daran, wegzufahren, wenn sie irgendeiner Art von Infrastruktur bedürfen. Diese Gewohnheiten wieder aufzubrechen wird sehr schwierig werden, schließlich war das für die Bewohner der Seestadt scho imma so.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 03. Februar 2015, 19:18:18
Und es ist immer das selbe:
http://www.bauwelt.de/themen/betrifft/Das-grosse-Nebeneinander-2268926.html (http://www.bauwelt.de/themen/betrifft/Das-grosse-Nebeneinander-2268926.html)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 03. Februar 2015, 20:39:12
nach günstigem Wohnraum (unter 8€/m² inkl. BK)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass du so etwas in Wien auf dem freien Wohnungsmarkt noch irgendwo findest.
Auf dem ganz freien Markt nicht, aber wenn es ein mit Gemeindemitteln sanierter Altbau ist und sie an den Richtwert gebunden sind, dann geht's mit sehr viel Glück noch. Die Maklerin hat mir damals gesagt, sie hatte über 100 Anrufe in den ersten paar Minuten nach Onlinestellen des Inserats. Ich war der 2. und jetzt wohne ich schon viele Jahre da :)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 60er am 04. Februar 2015, 00:11:59
Geben tut es solche Wohnungen schon noch. Nur muss man bei der Wohnungssuche meist sehr viel Zeit und Geduld investieren (die man oft nicht hat) und sich eben mit hunderten anderen Interessenten um eine Wohnung schlagen. Wenn schon die Wohnungsbesichtigung gemeinsam mit 50 anderen Interessenten stattfindet, kann man sich ungefähr ausrechnen, wie wahrscheinlich es ist, seine Wunschwohnung zu einem akzeptablen Preis zu bekommen.

Vor 10 Jahren war der Wiener Wohnungsmarkt noch eine Insel der Seligen, im Vergleich zu dem, was sich da heute abspielt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: martin8721 am 04. Februar 2015, 10:26:17
Und es ist immer das selbe:
http://www.bauwelt.de/themen/betrifft/Das-grosse-Nebeneinander-2268926.html (http://www.bauwelt.de/themen/betrifft/Das-grosse-Nebeneinander-2268926.html)

Ach ja...Der Reinhard Seiß...
Habe sein Buch "Wer baut Wien?" damals verschlungen. Trefflicher als in diesem Artikel kann man es nicht auf den Punkt bringen!  :up:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Ferry am 04. Februar 2015, 10:37:21
Das ist heftig. Bei solchen Preisen würde ich dort bestimmt nicht hinziehen. Dafür, dass das es praktisch am A.... der Welt - trotz U-Bahn, denn auch die braucht ihre Zeit, dort rauszukommen - liegt, ist das schon fast unverschämt. Die Mietpreise in Alterlaa sind nur geringfügig höher, aber da hat man ein Schwimmbad am Dach und Sauna im Haus!
Ferry, ich weiß, dass du in Alt Erlaa wohnst und voll begeistert bist davon, das ist dein Geschmack. Würde ich vor die Wahl gestellt, Alt Erlaa oder Seestadt, ich würde letzteres nehmen, lieber aber noch wo anders hin ziehen.
Mir graut vor den Gängen in Alt Erlaa, ich war zwei Mal drinnen und ich hatte jedes Mal Beklemmungen.
Solche Gänge gibt es woanders auch. Man gewöhnt sich daran. Ich sehe eigentlich nicht wirklich etwas Beklemmendes. Sie haben halt kein Tageslicht, aber wie lange halte ich mich darin auf? Die geschätzten 15 Sekunden, die ich brauche, um vom Aufzug zur Wohnung oder zurück zu kommen. Das ist verkraftbar.

Zitat
Abgesehen davon, dass mir dort zu viele Menschen auf engstem Raum sind.
Also ob ich jetzt 10 oder 50 oder 100 Parteien um mich herum habe, ist auch schon egal. Es verteilt sich ja trotzdem gleichmäßig. Wir kennen alle unsere Nachbarn auf unserer Stiege, und das ist jetzt auch nicht viel anders, als es in dem Gemeindebau war, wo ich mit meiner Freundin und späteren Frau vorher gewohnt habe.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 04. Februar 2015, 11:22:33
Würde ich vor die Wahl gestellt, Alt Erlaa oder Seestadt, ich würde letzteres nehmen, lieber aber noch wo anders hin ziehen.
Mir graut vor den Gängen in Alt Erlaa, ich war zwei Mal drinnen und ich hatte jedes Mal Beklemmungen.
Solche Gänge gibt es woanders auch. Man gewöhnt sich daran. Ich sehe eigentlich nicht wirklich etwas Beklemmendes. Sie haben halt kein Tageslicht, aber wie lange halte ich mich darin auf? Die geschätzten 15 Sekunden, die ich brauche, um vom Aufzug zur Wohnung oder zurück zu kommen. Das ist verkraftbar.
Das fängt ja schon beim Eingang an - das erste was ich sah war die Tafeln "Feueralarm im X. Stock", wo für jeden Stock ein Lamperl war und einige davon nicht wirklich finster. Und für mich zählt halt nicht die "letzte Meile" (oder die letzten 15 m, sondern der Weg vom Hauseingang bis zur Wohnungstüre. Es war recht angenehm, im 1. Stock zu wohnen, der wegen abfallendem Gelande vom Hauseingang über 9 Stufen zu erreichen war.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 04. Februar 2015, 14:06:23
Das ist heftig. Bei solchen Preisen würde ich dort bestimmt nicht hinziehen. Dafür, dass das es praktisch am A.... der Welt - trotz U-Bahn, denn auch die braucht ihre Zeit, dort rauszukommen - liegt, ist das schon fast unverschämt. Die Mietpreise in Alterlaa sind nur geringfügig höher, aber da hat man ein Schwimmbad am Dach und Sauna im Haus!
Ferry, ich weiß, dass du in Alt Erlaa wohnst und voll begeistert bist davon, das ist dein Geschmack. Würde ich vor die Wahl gestellt, Alt Erlaa oder Seestadt, ich würde letzteres nehmen, lieber aber noch wo anders hin ziehen.
Mir graut vor den Gängen in Alt Erlaa, ich war zwei Mal drinnen und ich hatte jedes Mal Beklemmungen.
Solche Gänge gibt es woanders auch. Man gewöhnt sich daran. Ich sehe eigentlich nicht wirklich etwas Beklemmendes. Sie haben halt kein Tageslicht, aber wie lange halte ich mich darin auf? Die geschätzten 15 Sekunden, die ich brauche, um vom Aufzug zur Wohnung oder zurück zu kommen. Das ist verkraftbar.

Nur weil es anders genauso sch*e ist, macht es das besser?

Eigentlich schon skurril, dass jemand der dermaßen wettert, wie problematisch es für Frauen ist alleine unterwegs zu sein, solche Angsträume so vehement verteidigt!

Mit einer gewissen Bosheit könnte man Alterlaa als Luxus-Ghetto bezeichnen, es zieht jedenfalls offensichtlich eine bestimmte Gruppe von Menschen an, die sich untereinander sehr ähnlich sind. Ruhebedürftig, etwas misstrauisch, vorzugsweise kinderlos und ihrer Umgebung zutiefst abgeneigt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: luki32 am 04. Februar 2015, 14:14:21
Mit einer gewissen Bosheit könnte man Alterlaa als Luxus-Ghetto bezeichnen, es zieht jedenfalls offensichtlich eine bestimmte Gruppe von Menschen an, die sich untereinander sehr ähnlich sind. Ruhebedürftig, etwas misstrauisch, vorzugsweise kinderlos und ihrer Umgebung zutiefst abgeneigt.

Dann würde aber Ferry nach Deinen Maßstäben dort nicht hinpassen.  :lamp:

mfG
Luki
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Ferry am 04. Februar 2015, 15:59:12
Das fängt ja schon beim Eingang an - das erste was ich sah war die Tafeln "Feueralarm im X. Stock", wo für jeden Stock ein Lamperl war und einige davon nicht wirklich finster.
Bist du sicher, dass du von Alterlaa sprichst? Zumindest bei uns im C-Block kann ich mich nicht erinnern, so etwas gesehen zu haben. Aber ich werde Ausschau halten!

Zitat von: W_E_st
Eigentlich schon skurril, dass jemand der dermaßen wettert, wie problematisch es für Frauen ist alleine unterwegs zu sein, solche Angsträume so vehement verteidigt!
Von welchen "Angstträumen" sprichst du? Weder meine Frau noch meine Töchter hatten bei uns je Angstträume. Es dürfte auch ein Unterschied sei, ob man nächtens alleine auf offener Straße oder in einem trockenen, hell beleuchteten Gang, zu dem nur die entsprechenden Parteien Zutritt haben, unterwegs ist.

Zitat von: W_E_st
Mit einer gewissen Bosheit könnte man Alterlaa als Luxus-Ghetto bezeichnen, es zieht jedenfalls offensichtlich eine bestimmte Gruppe von Menschen an, die sich untereinander sehr ähnlich sind. Ruhebedürftig, etwas misstrauisch, vorzugsweise kinderlos und ihrer Umgebung zutiefst abgeneigt.
Findest du nicht, dass du da etwas pauschalierst? Oder kennst du so viele "Wohnparkler", um so etwas behaupten können? Abgesehen davon: ruhebedürftig und etwas misstrauisch sind fast alle Menschen (oder kennst du jemanden, der nicht ab und zu ruhebedürftig ist)? Und wäre deine Behauptung mit "vorzugsweise kinderlos" richtig, dürfte ich, wie User "luki32" schon festgestellt hat, dort nicht wohnen. Und da es sich in Alterlaa um geförderte Wohnungen handelt, werden größere Wohnungen grundsätzlich nur an Familien mit Kindern vergeben.

Du liegst also mit deiner Einschätzung in vielerlei Hinsicht falsch. Wenngleich ich gerne zu gebe, dass Alterlaa bei Gott nicht die Insel der Seligen ist. Auch wir haben unsere Probleme!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 04. Februar 2015, 22:53:39
Zitat von: W_E_st
Eigentlich schon skurril, dass jemand der dermaßen wettert, wie problematisch es für Frauen ist alleine unterwegs zu sein, solche Angsträume so vehement verteidigt!
Von welchen "Angstträumen" sprichst du? Weder meine Frau noch meine Töchter hatten bei uns je Angstträume. Es dürfte auch ein Unterschied sei, ob man nächtens alleine auf offener Straße oder in einem trockenen, hell beleuchteten Gang, zu dem nur die entsprechenden Parteien Zutritt haben, unterwegs ist.

Angstraum =/= Angsttraum  ;)
Ersterer kann aber zweiteren herbeiführen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Ferry am 05. Februar 2015, 09:00:59
Angstraum =/= Angsttraum  ;)
Ersterer kann aber zweiteren herbeiführen.

Stimmt, aber nicht in Alterlaa. Wenn ich daran denke, mache ich ein Foto von unserem Gang und stelle es hier rein, dann kann sich jeder selbst ein Bild machen.

Die von User "haidi" erwähnte Feueralarm-Tafel gibt es bei uns im C-Block jedenfalls nicht.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 05. Februar 2015, 09:59:41
Der Standard hat sich offensichtlich von 13ers Reportage inspiriert gefühlt und einen missglückten Nachahmungsversuch durchgeführt:

http://derstandard.at/2000011289996 (http://derstandard.at/2000011289996)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 05. Februar 2015, 10:30:20
So schlecht sind die Fotos nicht, finde ich - ich bin ja auch bei weitem kein Architekturfotograf. Allerdings war er eigentlich nicht in der Seestadt, sondern nur am Vorplatz.

Wenn Harald dort hinginge, dann könnten wir was erwarten :) Aber ob er das macht? Da muss er sich danach daheim die Augen auftackern und eintropfen und dann zwei Stunden französische Entwicklungsgebiete anschauen, damit die Erinnerung an Prypjat schnell verblasst 8)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 05. Februar 2015, 10:33:52
So schlecht sind die Fotos nicht, finde ich - ich bin ja auch bei weitem kein Architekturfotograf. Allerdings war er eigentlich nicht in der Seestadt, sondern nur am Vorplatz.

Genau das meine ich ja! Wenn man nicht hineinfindet oder sich nicht hineintraut, soll man nicht großspurig von einem "Spaziergang durch die Seestadt Aspern" schreiben.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 05. Februar 2015, 10:36:37
So schlecht sind die Fotos nicht, finde ich - ich bin ja auch bei weitem kein Architekturfotograf. Allerdings war er eigentlich nicht in der Seestadt, sondern nur am Vorplatz.

Wenn Harald dort hinginge, dann könnten wir was erwarten :) Aber ob er das macht? Da muss er sich danach daheim die Augen auftackern und eintropfen und dann zwei Stunden französische Entwicklungsgebiete anschauen, damit die Erinnerung an Prypjat schnell verblasst 8)

hehe - keine Angst, ich geh schon hin, aber erst wenn die Sonne höher steht und etwas Grün spriesst - will mich nicht dem Vorwurf absichtlicher Meuchelfotos aussetzen (den erhielt ich bei einem Vortrag am Nordbahnhof, obwohl ich da eh im Sommer geknipst hatte  >:D )
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 106er am 05. Februar 2015, 10:39:07
So schlecht sind die Fotos nicht, finde ich - ich bin ja auch bei weitem kein Architekturfotograf. Allerdings war er eigentlich nicht in der Seestadt, sondern nur am Vorplatz. [...]

In ein paar Jahren, wenn alles grünt zubetoniert, zuasphaltiert und zugeparkt ist, werden wir froh sein, mit solchen Fotos die Entstehung der Seestadt dokumentiert zu haben. ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Laiseka am 05. Februar 2015, 10:46:01
So schlecht sind die Fotos nicht, finde ich - ich bin ja auch bei weitem kein Architekturfotograf. Allerdings war er eigentlich nicht in der Seestadt, sondern nur am Vorplatz. [...]

In ein paar Jahren, wenn alles grünt zubetoniert, zuasphaltiert und zugeparkt ist, werden wir froh sein, mit solchen Fotos die Entstehung der Seestadt dokumentiert zu haben. ;)

Kritikwürdig sind m.M.n. vor allem die nach dem ewig gleichem Schema konzipierten Straßen: 50er, Asphalt, grad, Mehrzweckstreifen. Da wäre viel mehr möglich gewesen.

Die Bauhütten, die ihr hier kritisiert sind Teil eines temporären Projekts von Studierenden/Künstlerinnen und Künstler.

Unlängst hatte ich die Möglichkeit mit einem Bewohner der Seestadt zu besprechen, er schätzt die ruhige Lage und die gute Anbindung mit den Öffis in die Stadt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 60er am 05. Februar 2015, 10:51:45
Was ist das eigentlich für eine komische Betontrasse? Ist das ein Rest des alten Flughafens? Der Hatscherer von den bereits bestehenden Häusern zur U2 ist ordentlich, gute 10-15 Minuten sind das. Kein Wunder, dass der Pimperlbus 84A in Richtung Aspernstraße besser genutzt wird, als die U2, die in respektablem Abstand vorbeifährt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 05. Februar 2015, 11:01:13
Was ist das eigentlich für eine komische Betontrasse? Ist das ein Rest des alten Flughafens?

Ja.

Der Hatscherer von den bereits bestehenden Häusern zur U2 ist ordentlich, gute 10-15 Minuten sind das. Kein Wunder, dass der Pimperlbus 84A in Richtung Aspernstraße besser genutzt wird, als die U2, die in respektablem Abstand vorbeifährt.

Am besten wird wahrscheinlich momentan der Privat-Pkw genutzt, da die Lenkungseffekte durch die weiter entfernt positionierten Garagenplätze noch nicht eintreten können.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 05. Februar 2015, 11:12:26
Unlängst hatte ich die Möglichkeit mit einem Bewohner der Seestadt zu besprechen, er schätzt die ruhige Lage und die gute Anbindung mit den Öffis in die Stadt.

Ruhige Lage? Das wird spätestens im Sommer vorbei sein. Da macht man dann das Fenster auf und kommt drauf das alle paar Minuten ein Flieger drüber fliegt und dass das Opelwerk auch 24h Lärm macht. Jetzt im Winter fällt das alles nicht auf weil man tagsüber den Baulärm hat und in der Wohnung nicht darauf achtet.
Ach ja der Rettungshubschrauber steht ja glaub ich auch noch dort herum.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 60er am 05. Februar 2015, 11:13:10
Ich bin neulich ab Aspernstraße mit dem 84A gefahren und der Bus war ganz gut gefüllt. Die Stimmung ist aber extrem entrisch. Es sind kaum Autos unterwegs, keine Menschen zu sehen, alles wirkt noch wie ausgestorben.

Manche Garagen sind übrigens bereits in Betrieb und werden auch genutzt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: traveller23 am 05. Februar 2015, 14:46:57
Na wenn du Brutalo auch die Wlacherstraße fotografierst! Dort geht man, Augen zu und durch!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 05. Februar 2015, 14:56:29
Ich gebe zu ich war etwas boshaft und pauschalierend, aber Ferry, du hast definitiv hier mehrfach geschrieben, dass du deine Frau und Kinder nach Einbruch der Dunkelheit nicht alleine draußen gehen und mit der U-Bahn fahren lassen würdest, und das ist meiner Meinung nach nicht besonders sachlich begründbar.

Mag sein, dass ich nach solchen Aussagen einen falschen Eindruck von dir bekommen habe, aber darauf (und auf Aussagen etwa im Sinne "Ja, es gab in Alterlaa anfangs Zugang zu den Spielplätzen für Kinder aus anderen Häusern in der Gegend, aber das haben wir schnell unterbunden, was da für ein Gesindel hereingekommen ist!") habe ich mir mangels anderer Informationen ein Bild gemacht.

Ansonsten weiß ich von Alterlaa hauptsächlich aus den Erzählungen von Mitschülern meines Bruders, die mit ca. 11, 12 eine Zeitlang dort gewohnt haben und die waren absolut nicht begeistert. In Kombination mit deinen verschiedentlichen Aussagen und Haidis Beschreibungen der Gänge (die mich übrigens sehr an die Schöpfwerkssiedlung erinnert, und an diverse Bauten aus den 70ern und 80ern) entsteht halt ein gewisses Bild.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Ferry am 05. Februar 2015, 16:27:11
Ich gebe zu ich war etwas boshaft und pauschalierend, aber Ferry, du hast definitiv hier mehrfach geschrieben, dass du deine Frau und Kinder nach Einbruch der Dunkelheit nicht alleine draußen gehen und mit der U-Bahn fahren lassen würdest, und das ist meiner Meinung nach nicht besonders sachlich begründbar.

Ich habe geschrieben, dass es Gegenden gibt, wo ich meine Frau und meine Töchter am späteren Abend nicht alleine auf der Straße gehen und teilweise auch mit der U-Bahn fahren lassen würde, weil diese Gegenden von Bevölkerungsschichten bewohnt werden, für die Frauen, die sich am Abend alleine auf der Straße bewegen, Freiwild sind (weil in ihren Augen nur Frauen, die auf Aufriss aus sind oder der Prostitution nachgehen, zu dieser Zeit alleine unterwegs sind. Verheiratete Frauen oder Frauen mit Freund haben sich am Abend und in der Nacht grundsätzlich nur in männlicher Begleitung auf die Straße zu begeben, und dann werden sie auch respektiert).

Meine Frau ist, als sie noch im Elisabethspital gearbeitet und einmal nach einem Spätdienst (nach 22:00) mit der U3 heimgefahren ist, von vier jungen Männern aufs Übelste angepöbelt worden. Gott sei Dank haben sich dann ein paar andere Fahrgäste eingemischt, sodass sie wenigstens in Ruhe bei der nächsten Station aussteigen konnte. Sie hat es dann vorgezogen, den restlichen Weg nach Haus zu Fuß zurückzulegen und künftig nur mit dem Auto in die Arbeit zu fahren.

Diese Situation ist aber mit der bei uns im Wohnpark in keinster Weise zu vergleichen, wenngleich ich meine jüngere Tochter (die jetzt 17 ist) trotzdem von der U6 abhole, wenn sie nach 22:00 heimkommt und alleine unterwegs ist. Das ist aber eher einem subjektivem Sichersheitsgefühl als einer tatsächlichen Notwendigkeit geschuldet.

Wenn du hier schon meine Aussagen wiedergibst, dann erwähne bitte auch den Kontext, in dem sie gemacht worden sind. Der Wohnpark ist für Frauen unbestritten nicht gefährlicher als die meisten anderen Wohnanlagen auch, aber es ist ebenso unbestritten, dass es Gegenden gibt, wo es speziell für Frauen nicht empfehlenswert ist, sich am (späteren) Abend alleine in der Öffentlichkeit zu zeigen. Das habe ich gesagt und nichts anderes, und dazu stehe ich auch.

Zitat von: W_E_St
Mag sein, dass ich nach solchen Aussagen einen falschen Eindruck von dir bekommen habe, aber darauf (und auf Aussagen etwa im Sinne "Ja, es gab in Alterlaa anfangs Zugang zu den Spielplätzen für Kinder aus anderen Häusern in der Gegend, aber das haben wir schnell unterbunden, was da für ein Gesindel hereingekommen ist!") habe ich mir mangels anderer Informationen ein Bild gemacht.

Ich kann mich nicht erinnern, auch nur annähernd irgendetwas in dieser Form geschrieben zu haben. Der Zugang zu den Spielplätzen in Alterlaa war und ist für jedermann frei und es kommen auch viele Kinder aus den umliegenden Gemeindebauten zu uns. Und dagegen ist, das möchte ich betonen, auch überhaupt nichts einzuwenden.

Zitat von: W_E_St
Ansonsten weiß ich von Alterlaa hauptsächlich aus den Erzählungen von Mitschülern meines Bruders, die mit ca. 11, 12 eine Zeitlang dort gewohnt haben und die waren absolut nicht begeistert. In Kombination mit deinen verschiedentlichen Aussagen und Haidis Beschreibungen der Gänge (die mich übrigens sehr an die Schöpfwerkssiedlung erinnert, und an diverse Bauten aus den 70ern und 80ern) entsteht halt ein gewisses Bild.

Du schreibst nicht, warum die Mitschüler deines Bruders nicht begeistert waren, also kann ich darauf nicht weiter eingehen. Bei 11-, 12-Jährigen mag die Erwartungshaltung eine andere sein als bei Erwachsenen.

Ich werde heute Abend Fotos von den ach so bedrohlichen, beklemmenden Gängen machen und sie hier ins Forum stellen. Dann kann sich jeder selbst ein Bild machen.

Abschließend sei eins gesagt: Ich wohne gerne in Alterlaa, wenngleich auch mir bewusst ist, dass wir nicht die Insel der Seligen sind. Soviele Menschen auf kleinem Raum schafft zwangsläufig immer wieder Probleme, die es woanders nicht oder nicht so ausgeprägt gibt. Das nehme ich aber in Kauf, denn die Alternative wäre, woanders zu wohnen, wo es vielleicht nicht diese, dafür aber dann mit Sicherheit anderer Probleme gibt. Die sogenannte Insel der Seligen, wo wirklich alles von A-Z passt, gibt es nämlich nicht. Und von daher ist für mich Alterlaa immer noch das kleinere Übel.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 05. Februar 2015, 16:44:54
Haben Häupl, Brauner & Co. eigentlich schon Appartements in der Seestadt gebucht? Sollte sich doch wegen der guten Luft, der Volksnähe und aller anderen Annehmlichkeiten eigentlich als gutes Domizil anbieten. Auch für Polit-Pensionisten!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 06. Februar 2015, 13:31:21
OK, offensichtlich habe ich Teile dieser Aussagen entweder übersehen oder vergessen.

Das ändert zwar nichts daran, dass ich deine Einstellung auch mit Kontext für überbehütend halte, aber das ist eine persönliche Sache. Ich habe in der Vergangenheit ziemlich schlechte Erfahrungen mit übervorsichtigen Eltern gemacht und reagiere daher vielleicht etwas allergisch (es wird ausgesprochen lästig, wenn die volljährige Freundin am hellichten Tag nicht alleine von Innerwähring auf den Schafberg darf, sondern von Mami in Gersthof mit dem Auto abgeholt werden muss und daher nie mehr als eine halbe Stunde bei einem bleiben kann).

Zu der Sache mit dem Absperren: irgendetwas in dieser Richtung hast du definitiv geschrieben, waren das die Stiegenhäuser?

Ansonsten gebe ich zu ich habe Alterlaa ein generelles Problem von Neubausiedlungen unterstellt: mangelnde Altersdurchmischung. Oft ziehen dort fast nur junge Familien mit Kindern hin, irgendwann sind die Kinder aus dem Haus, die Eltern werden älter und WEHE irgendwo wird eine Wohnung frei, wo dann wieder kleine Kinder einziehen. Dann gibt es zumindest bei jedem lauteren Geräusch Gezeter und eventuell sogar Drohungen mit der Polizei.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 06. Februar 2015, 22:29:31
Ansonsten gebe ich zu ich habe Alterlaa ein generelles Problem von Neubausiedlungen unterstellt: mangelnde Altersdurchmischung. Oft ziehen dort fast nur junge Familien mit Kindern hin, irgendwann sind die Kinder aus dem Haus, die Eltern werden älter und WEHE irgendwo wird eine Wohnung frei, wo dann wieder kleine Kinder einziehen. Dann gibt es zumindest bei jedem lauteren Geräusch Gezeter und eventuell sogar Drohungen mit der Polizei.

Wobei Alterlaa ja keine Neubausiedlung mehr ist, sondern schon gut 40 Jahre alt. Somit ist die Bewohnerschaft schon deutlich durchmischter als zu Beginn der Besiedlung.

Übrigens stellt sich die Frage, warum so Neubausiedlungen im Vergleich zu den Gründerzeitvierteln so abstinken? Ich denke, die Nutzungsflexibiltät macht hier den Unterschied. In einer Gründerzeitwohnung bringe ich genauso ein Singleloft unter wie eine Studenten-WG, eine Familienwohnung, ein Home-Office, ein Architektenbüro, eine Werkstatt, eine Anwaltskanzlei, eine Arztpraxis, ein Künstleratelier oder ein Massenquartier. Im Laufe eines 130-jährigen Lebens haben wohl die meisten dieser Wohnungen bereits fast alle dieser Nutzungen tatsächlich erlebt  :)

Und was kann ich in der Seestadt machen? Da gibt es die Dreizimmerwohnung, die wird immer eine Dreizimmerwohnung sein, kein Büro und kein Künstleratelier. Und da gibt es das Geschäftslokal im Erdgeschoß, das genau für ein Kaffeehaus gemacht ist. Was aber, wenn dort kein Kaffeehaus einzieht? Dann bleibt das Geschäftslokal leer. Weil wegen der fixen Nutzungsvorgabe, die auch in Stein gemauert ist, kann beispielsweise ersatzweise keine Änderungsschneiderei, Nagelstudio oder Solarium einziehen. Das ist das Drama!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: mike1163 am 06. Februar 2015, 23:16:33
Übrigens stellt sich die Frage, warum so Neubausiedlungen im Vergleich zu den Gründerzeitvierteln so abstinken? Ich denke, die Nutzungsflexibiltät macht hier den Unterschied.
Und es gibt geniale Innenhöfe! Innenhof beim Neubau heißt dagegen oft: viel Beton/Asphalt, Garagenlüftungen und künstliche kleine Grünflächen die lediglich zur Dekoration dienen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 06. Februar 2015, 23:33:13
Übrigens stellt sich die Frage, warum so Neubausiedlungen im Vergleich zu den Gründerzeitvierteln so abstinken? Ich denke, die Nutzungsflexibiltät macht hier den Unterschied.
Und es gibt geniale Innenhöfe! Innenhof beim Neubau heißt dagegen oft: viel Beton/Asphalt, Garagenlüftungen und künstliche kleine Grünflächen die lediglich zur Dekoration dienen.

Naja die typischen Dreiquadratmeterlichthöfe, die abgesehen für Mistkübeln keinen Platz bieten, würde ich nicht als genial bezeichnen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: mike1163 am 07. Februar 2015, 09:11:25
Die gibts natürlich auch, deshalb hab ich nicht "überall" dazugeschrieben, aber wenn man sich so die Luftbilder anschaut, dann sind da schon etliche grüne Flecken zu sehen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: invisible am 07. Februar 2015, 18:15:23
Die gibts natürlich auch, deshalb hab ich nicht "überall" dazugeschrieben, aber wenn man sich so die Luftbilder anschaut, dann sind da schon etliche grüne Flecken zu sehen.

In den Gründerzeitvierteln gibt es auffallend oft einen starken gestalterischen Unterschied zwischen "Innen-" (Lichthöfe bzw. Höfe zwischen Vorder- und Hinterhaus) und "Hinterhöfen" (hinter dem Bauwerk bis zur Grundstücksgrenze). Wobei ich jetz tnicht weiß, ob diese Bezeichnungen fachlich korrekt sind, aber ich hoffe es ist klar was gemeint ist.

Dürfte wohl historisch bedingt sein, weil es ursprünglich oft Wirtschaftsetriebe im Erdgeschoß des Hinterhauses gab, zu denen auch zugefahren wurde, weshalb der Innenhof halt sinnvollerweise befestigt war. In den Hinterhöfen gabs hingegen oft sogar Kleingärten o.dgl.

Leider sind viele Hausverwaltungen nicht sonderlich daran interessiert, den Beton aus den Innenhöfen zu entfernen, obwohl es im Hinterhaus keinen Betrieb mehr gibt. In meinem Haus wurde vor einigen Jahren die Betondecke sogar ausgebessert; mein Vorschlag sie stattdessen gleich zu entfernen, ein paar Bäume zu pflanzen und im leerstehenden Hinterhaus-Erdgeschoß Gemeinschaftsräume wie z.B. eine Fahrradgarage oder auch einen Müllraum unterzubringen (wofür man im ersten Schritt nicht mal irgendwas investieren, sondern einfach nur das Tor aufsperren müsste) wurde nicht mal ignoriert :-( Stattdessen gibts regelmäßig böse Briefe, warum so viel Gerümpel im Innenhof liegt - obwohl der Bereich eh für nix anderes vernünftig nutzbar ist - und Fahrräder im Stiegenhaus stehen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 07. Februar 2015, 18:46:29
Leider sind viele Hausverwaltungen nicht sonderlich daran interessiert, den Beton aus den Innenhöfen zu entfernen, obwohl es im Hinterhaus keinen Betrieb mehr gibt. In meinem Haus wurde vor einigen Jahren die Betondecke sogar ausgebessert; mein Vorschlag sie stattdessen gleich zu entfernen, ein paar Bäume zu pflanzen und im leerstehenden Hinterhaus-Erdgeschoß Gemeinschaftsräume wie z.B. eine Fahrradgarage oder auch einen Müllraum unterzubringen (wofür man im ersten Schritt nicht mal irgendwas investieren, sondern einfach nur das Tor aufsperren müsste) wurde nicht mal ignoriert :-( Stattdessen gibts regelmäßig böse Briefe, warum so viel Gerümpel im Innenhof liegt - obwohl der Bereich eh für nix anderes vernünftig nutzbar ist - und Fahrräder im Stiegenhaus stehen.

Die Pflege einer Betonfläche ist billiger als von einer Gartenfläche.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 07. Februar 2015, 19:24:12
Die Pflege einer Betonfläche ist billiger als von einer Gartenfläche.

Weil man die Betonfläche üblicherweise nicht pflegt. In kleinen schattigen Innenhöfen setzt sie dann Moos an, es kommt zu Frostaufbrüchen, sie wird undicht, der Keller wird feucht etc. etc. – und dann ist sie im Endeffekt auf einmal teurer. :)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 08. Februar 2015, 01:13:44
Ich war gestern in der Slim City... einfach nur tragisch! Durchgänge, die sich trichterförmig auf fast 0 verengen, alles, aber auch wirklich alles bis auf ein paar Alibi-Baumscheiben asphaltiert, die Baumscheiben auch noch geschottert, damit JA nichts nach Natur ausschaut. Mit den relativ engen Höfen könnte man ja noch leben, wenn die Häuser tragbar hoch und vor allem ansehnlich wären. De facto schaut man aber aus einigen Wohnungen fast ausschließlich auf die Pawlatschen der Stiege gegenüber - die mit Well-Lochblech und dazwischen als Auflockerung Eisenstangen "verkleidet" sind. Besagte Pawlatschen wirken am Abend äußerst düster, das graue Blech, der Sichtbeton und die schmutziggelbbraunen Wände helfen kräftig mit diesen Eindruck zu verstärken. Trotzdem scheint die Beleuchtung unangenehm in die Wohnungen. Als Krönung flackert die Beleuchtung immer wieder, ich nehme an das ist als Ausschaltwarnung ("gleich wird es finster!") zu verstehen, irritiert aber noch mehr. Außerdem meinte die Bewohnerin, die Pawlatschen würden bei Regen und Schnee untragbar rutschig.

Innen wird es auch nicht besser. Zentrum der Wohnung ist eine Vorwohndurchgangsküche mit Zugang zu WC, Bad, Loggia und den beiden Schlaf-Besenkammerln - eine Dreizimmerwohnung ist auf 67 m2 einfach nicht unterzubringen. Die Wirkung dieses modernen offenen Grundrisses: wenn man gemütlich vor dem Fernseher sitzt und jemand öffnet die Wohnungstür wird es bitterkalt. War gestern sehr lustig, wir waren eine größere Runde und es ist immer wieder jemand gekommen und gegangen. Frostbeule lass nach!

Das WC hat Ballsaal-Ausmaße, da die Tür in einem Eck pickt kann man aber nicht einmal einen großen Besenkasten o.ä. aufstellen um den Platz auch zu nützen. Das Bad ist sogar recht angenehm geschnitten und passend von der Größe, da gibt es nichts zu matschkern. Schon gar nicht im Vergleich zu manchen 50er- und 60er-Bädern, wo außer einer Minibadewanne und einem Waschbecken gerade noch knapp eine Person reinpasst, aber sicher keine Waschmaschine oder ein Kastl.

Die beiden Schlafzimmer sind wie erwähnt kaum größer als ein Gründerzeit-Kabinett, aber immerhin rechteckig. Was man vom Wonbereich nicht behaupten kann. Man erreicht ihn durch einen schmalen Durchgang von der Küche, in dem unmotiviert etwa 30 cm von der nächsten Wand eine Säule herumsteht. Der Wohnbereich selbst ist fünfeckig (soweit man die in den Raum ragende Säule ignoriert), eine Glasfront geht auf die dreieckige Loggia mit Blick auf die Pawlatschen.

Dieser Plan zeigt zwar eine größere Wohnung, aber mit sehr ähnlichem Schnitt.
http://www.egw.at/fileadmin/plan/16620/Plan_16620_153.pdf (http://www.egw.at/fileadmin/plan/16620/Plan_16620_153.pdf)

Die Hauptunterschiede: die Tür zum linken Schlafzimmer ist gegenüber von der Badezimmertür, Bad, Eingangsbereich und Küche sind kleiner, so dass der Durchgang zum Wohnbereich nur die Größenordnung einer normalen Tür hat.

Persönlich pikant finde ich die hunderttausend unpraktischen kleinen Planungsfehler. In der Wohnung in der ich war ist rechts von der WC-Tür eine Nische mit ca. 40x40 cm. Da könnte man ja eventuell einen Garderobenkasten o.ä. einbauen - wenn, ja wenn nicht die Nische unten halb vom Heizkörper blockiert würde...
Oder die Lichtschalter. Im Durchgang zum Wohnbereich gibt es zwei Schalter, einen für die Küche und einen für das Wohnzimmer. Die sind untereinander angeordnet, und es braucht ziemlich viel Übung, immer den richtigen zu erwischen. Nebeneinander, oder gar über Eck auf zwei Wänden wäre unendlich viel intuitiver!

Auch noch absolut lächerlich wirkt die Proportion Holz zu Glas bei den Fenstern. Ich habe nachgemessen, zwischen Wand und Scheibe sind ACHTZEHN Zentimeter Holz! Ich war schon in Passivhäusern, und so war das dort nicht annähernd, das Argument "muss so sein wegen Wärmedämmung" lasse ich mir also nicht einreden. Oben ist es sogar noch schlimmer, weil die Jalousien außen vor die Fenster (und nicht in eine Mauernische) gesetzt sind.

Es müsste mir schon jemand verflucht viel Geld bezahlen, damit ich in so eine verbaute Hütte einziehe! Vom Grundriss her bin ich der Meinung, dass man da mit ein paar zusätzlichen Rigipswänden einiges retten könnte, aber sonst...

Die Hof- und Straßengestaltung habe ich ja schon angerissen. Ein Hit sind die immer wieder unmotiviert auftauchenden Rampen, vozugsweise zu unter Niveau liegenden Müll- und sonstigen Räumen. Erstklassige und sinnlose Stolperfallen! Nur bei der Bushaltestelle Johann-Kutschera-Gasse gibt es Rampen ohne diesen Nebeneffekt - hier sind sie mit 25 cm dicken, 2 m langen und 60 cm hohen Betonmauern mitten am Gehsteig "gesichert". Warum der Gehsteig 20 cm tiefer liegen muss als die Bushaltestelle muss mir auch erst einmal jemand erklären! Oder wozu man >5 m große Gehsteige baut und dann für Radler erst wieder 1,2 m breite Mehrzweckstreifen pinselt. Oder wozu man neben einem künftigen Park auf einem riesenbreiten Gehsteig monströse Beton-Pflanztröge baut, denen schon vor Fertigstellung faustgroße Stücke ausgebrochen sind und die derzeit als Mistkübel für Bierdosen, Wurstsemmelpapierln und zerbrochene Spiegel dienen.

Manches davon ist der Unfertigkeit geschuldet, aber das meiste wurde und wird hier für die nächsten Jahrzehnte in Beton gegossen. Das beste an der Seestadt ist allemal noch die U2 um wieder von dort wegzukommen!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Laiseka am 08. Februar 2015, 12:39:14
Zitat
Aspern: Nicht Stadt, nicht Land. Seit vier Monaten wohnen die ersten Bewohner in der Seestadt Aspern. Ein Bericht über Nachbarschaftshilfe, das Gefühl, fast auf dem Land zu leben, und fehlende Infrastruktur.

07.02.2015 | 18:38 |  Eva Winroither  (Die Presse)

In den ersten Wochen hat Klaus Schindler manchmal ein komisches Gefühl beschlichen. Ein bisschen wie in einem „schlechten Horrorfilm“ sei es gewesen, wenn er abends durch die Seestadt Aspern gegangen ist. „Wir waren halt das einzige fertige Haus“, sagt er. Rundherum nur die verlassene Baustelle.

Seit rund vier Monaten leben in der Seestadt Aspern die ersten Bewohner. Für das enorme Bauprojekt ein Meilenstein: Damit ist die Seestadt vom gut gezeichneten Plan zum realen Wiener Stadtteil geworden. Die Stadtentwickler haben dabei nichts dem Zufall überlassen, schon Jahre vor der Fertigstellung wurden auf der Baustelle Kulturevents abgehalten, um eine junge, urbane, gut gebildete Zielgruppe nach Aspern zu lockern. Die ersten Bewohner wurden marketingtechnisch als „Pioniere“ bezeichnet. Ein eigenes Stadtteilmanagement soll die Bildung sozialer Netze fördern und den Bewohnern beim Einleben helfen.

Bewohnern wie Klaus Schindler und seiner Nachbarin Barbara Goesch. Die 65-Jährige und ihre Lebensgefährtin waren die Ersten, die in das erste fertige Wohnhaus in Aspern gezogen sind. Ende September 2014 war das. „Ich bin noch immer total zufrieden mit der Entscheidung“, sagt Goesch, während sie in ihrem großen, lichtdurchfluteten Wohnzimmer sitzt. Ihre Wohnung liegt in einem der wenigen Häuser mit Eigentumswohnungen. Geplant haben es die Bewohner selbst, in der Baugruppe „Jaspern“. Im Haus gibt es mehrere Gemeinschaftsräume und eine riesige Dachterrasse. Jede Wohnung ist nach den Wünschen der Bewohner anders aufgeteilt.

Rund um das Haus ist freilich noch immer Baustelle. Wer nach Aspern fährt, braucht eine halbe Stunde mit der U2 von der Station Volkstheater bis zur Endstation Seestadt. Der Wind bläst oft stark über die weite Wiese dahinter, an deren Ende sich die Hochhäuser von der Seestadt abheben. Bis 2030 sollen 20.000 Menschen in der Seestadt wohnen, es ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas.

Unter der Woche herrscht reges Leben in der Seestadt. Kräne heben Lasten hoch, Fenster werden eingesetzt und wer Pech hat, wird morgens dadurch aufgeweckt, dass die Kranscheinwerfer direkt ins Schlafzimmer leuchten. „Es ist spannend zu sehen, dass sich jeden Tag etwas Neues entwickelt“, sagt Goesch. Ein Satz, der immer wieder von den Bewohnern zu hören ist. Der Baustellenlärm wird kaum als Problem empfunden. Wer Kinder hat, erzählt davon, wie sie sich begeistert Lastwagen, Kräne und Bagger ansehen.

Ein Candy-Shop sperrt auf. Schwieriger sei da schon das Einkaufen. „Ohne Auto geht im Moment nichts“, sagt Barbara Goesch. Eigentlich als die Stadt „der kurzen Wege“ vermarktet – also autofrei und voll alternativer Fortbewegungsmittel –, ist man in Aspern mehr als im Rest von Wien im Moment noch vom Auto abhängig. Einmal pro Woche fährt Goesch mit ihrer Partnerin zum Großeinkauf nach Stadlau. Der nächste Supermarkt ist einen Kilometer entfernt. Zwar gibt es auf der Baustelle auch einen Minimarkt in einem Container, der hat aber nur das Notwendigste. Warum das erste Geschäft, das in Aspern eröffnet hat, ein Bonbonladen ist, kann sich Goesch auch nicht ganz erklären. „Ich halte das für eine Fehlplanung“, sagt sie.

„Es ist schon extrem weit, um in die Stadt zu fahren“, erzählt auch Goeschs Nachbar Klaus Schindler, der die ersten Wochen in Aspern rückblickend als „Durststrecke“ bezeichnet. Auch zu wenige Parkplätze gebe es in der Seestadt. „Und die, die es gibt, sind unpackbar teuer.“ Dafür sei man gleich im Grünen. „Es ist ein Kompromiss, den man eingehen muss.“

Schindler wohnt zwei Stockwerke unter Goesch und ist Vater einer kleinen Tochter. Das Mädchen kam im November auf die Welt. Wenige Tage nach dem ersten Baby, das in Aspern geboren wurde. Ein Bub. Er kam direkt im Haus auf die Welt.

Danach wurde mit den Nachbarn angestoßen. Denn was die Infrastruktur in der Seestadt noch an Nerven kostet, mache die Hausgemeinschaft für die Bewohner in Jaspern wieder wett. „Ich habe so etwas noch nie erlebt“, sagt Schindler. Jeder kenne jeden, jeder helfe dem anderen. „Ständig werden E-Mails geschickt: ,hab vom Abendessen noch etwas übrig, hat wer Hunger?‘ oder ,Wer hat eine Bohrmaschine?‘“ Zuletzt sei er mit seinen Nachbarn laufen gegangen, nachdem er spontan ein E-Mail verschickt hatte.

Kindergruppe organisiert. Auch im Nachbarhaus ist die Stimmung gut. „Im Erdgeschoß haben wir jetzt selbst eine Kindergruppe organisiert, weil der Kindergarten noch nicht offen hat“, erzählt Bernadette Schilling. Die Mutter zweier kleiner Kinder gehört schon zur zweiten Bewohnerwelle, die kurz vor Weihnachten nach Aspern gezogen ist. „Natürlich funktioniert vieles mit der Infrastruktur noch nicht, aber darauf konnten wir uns jetzt vier Jahre lang vorbereiten“, sagt sie. Und es sei schön zu wissen, dass „wir das erste Grätzel in der Seestadt sind“. Von hier aus wird sich die Seestadt entwickeln.

Derzeit seien in ihrem Haus noch alle mit dem Einziehen beschäftigt, Ideen für die Gestaltung des Meditationsraums wurden aber bereits entwickelt. Das Haus wurde nämlich von der Baugruppe B.R.O.T.-Aspern gebaut. Das steht für Beten, Reden, Offensein, Teilen. Hier leben Katholiken, Protestanten, Buddhisten, Muslime und gut ein Drittel Menschen ohne Bekenntnis unter einem Dach. „Die Praktizierenden sind aber in der Minderheit“, sagt Schilling. Abends verlassen fühlt sie sich in Aspern nicht. „Es ist schön, auch einmal in der Stadt einsam zu sein“, sagt sie. Und sie schätzt genauso wie ihre Nachbarn die grünen Flächen der Lobau in der Nähe. Das Wohnen in der Seestadt, sagt Schilling, das sei „fast schon, wie aufs Land zu ziehen.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.02.2015)

http://diepresse.com/home/panorama/wien/4657645/Aspern_Nicht-Stadt-nicht-Land?_vl_backlink=%2Fhome%2Findex.do (http://diepresse.com/home/panorama/wien/4657645/Aspern_Nicht-Stadt-nicht-Land?_vl_backlink=%2Fhome%2Findex.do)

Was kosten denn die Parkplätze dort?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 08. Februar 2015, 13:08:22
Zitat
Ein Bericht über Nachbarschaftshilfe, das Gefühl, fast auf dem Land zu leben, und fehlende Infrastruktur.

Die fehlende Infrastruktur wird wohl der Grund sein, dass man sich wie auf dem Land fühlt - und das angewiesen sein auf das Auto.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Petersil am 08. Februar 2015, 17:40:44
Was kosten denn die Parkplätze dort?

Am provisorischen Parkplatz in der Janis-Joplin-Promenade 66 Euro von November bis März, die restliche Zeit 55 Euro. In der Schenk-Danzinger-Gasse 4 sind es 86,60 pro Monat.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 09. Februar 2015, 13:12:21
Dach mal die Bebauungsdichte mit anderen Siedlungsgebieten vergleichen wollte, hab ich mir mal ein paar heraus gepickt und mit der Seestadt verglichen.
Mein Fazit: Seestadt ist wohl eher Molochstadt.
Ach ja: Quelle Google Earth alle aus einer Sichthöhe von 689m.

Siedlung Hasenleiten. Ein Teil davon. Arbeiter Siedlung aus der Zwischenkriegszeit.
[attach=1]

Siedlung Thürnlhof. Klassischer 70er Wohnkarton.
[attach=2]

Siedlung Leberberg. Gut angefangen und stark nachgelassen.
[attach=3]

Dazu die Seestadt.
[attach=4]
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: raifort1 am 09. Februar 2015, 14:17:15
Danke, sehr anschaulich und traurig!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Laiseka am 09. Februar 2015, 14:46:57
Jetzt gibts einen 2. Teil auf derstandard.at

http://derstandard.at/2000011462005/Spaziergang-durch-die-Seestadt-Aspern-Teil-2 (http://derstandard.at/2000011462005/Spaziergang-durch-die-Seestadt-Aspern-Teil-2)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: T1 am 09. Februar 2015, 15:02:40
Danke, sehr anschaulich und traurig!
Wieso?

Alle gezeigten Beispiele sind nicht unbedingt das, was man üblicherweise unter Stadt versteht, das sind alles Siedlungen. Die Seestadt soll ja aber Stadt sein, da wäre ein Vergleich mit gründerzeitlichen Strukturen oder z.B. der Nordbahnhofblöcke eher zutreffend.

Und dicht bebaut heißt ja auch nicht automatisch, dass es nicht lebenswert ist – es kommt aber natürlich auch auf die Qualität der Architektur drauf an.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 09. Februar 2015, 15:42:47
Danke, sehr anschaulich und traurig!
Wieso?

Alle gezeigten Beispiele sind nicht unbedingt das, was man üblicherweise unter Stadt versteht, das sind alles Siedlungen. Die Seestadt soll ja aber Stadt sein, da wäre ein Vergleich mit gründerzeitlichen Strukturen oder z.B. der Nordbahnhofblöcke eher zutreffend.

Und dicht bebaut heißt ja auch nicht automatisch, dass es nicht lebenswert ist – es kommt aber natürlich auch auf die Qualität der Architektur drauf an.

Besteht eine Stadt nicht aus mehreren Siedlungen. Egal wie dicht verbaut sie sind? Sollte der Leberberg keine Stadt sein? Oder der Thürnlhof?
Ich weiß bei der Seestadt ist noch nichts fertig aber ist es eine Stadt nur weil man vom eigenen Wohnzimmer beim Nachbarn bis aufs Klo sieht?
Sorry aber Wohnungen wo es keine 5m vom Fenster bis zur nächsten Wand sind, sind einfach nur krank. Egal wo sie gebaut werden.

Irgendwie hab ich das Gefühl dass man bei einigen Baublöcken in der Seestadt quasi alles Falsch machen will was man eigentlich falsch machen kann. Da wird eng gebaut, damit ja kein Sonnenlicht mehr in die Höfe kommt. Dann werden Straßen angelegt die eigentlich nur breitere Fußwege sind und Baumscheiben die keine sind. Gut wenn man eine Stadt mit ein paar Alibibäumen in Betonkörben als Stadt definiert - ja dann ist die Seestadt sicher eine. Und das viel gepriesene Smart City oder die Fußläufige Stadt wird die Seestadt sicher nicht vor 2030. Das sind von heute aus 15 Jahre. 15 Jahre sind eine verdammt lange Zeit in unserer schnelllebigen Welt.
Somit wird die Seestadt die nächsten Jahre bis Jahrzehnte alles sein, nur nicht das was versprochen wurde.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 09. Februar 2015, 16:15:26
Dieser zweite Teil bringt ein hervorragendes Beispiel, dass die Seestadt nicht menschengerecht gestaltet ist:

(http://images.derstandard.at/2015/02/09/03720150202064.gif)

Für wen sind solche Stiegen angenehm? Für Elefanten, für Saurier? :bh:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Laiseka am 09. Februar 2015, 16:23:05
Danke, sehr anschaulich und traurig!
Wieso?

Alle gezeigten Beispiele sind nicht unbedingt das, was man üblicherweise unter Stadt versteht, das sind alles Siedlungen. Die Seestadt soll ja aber Stadt sein, da wäre ein Vergleich mit gründerzeitlichen Strukturen oder z.B. der Nordbahnhofblöcke eher zutreffend.

Und dicht bebaut heißt ja auch nicht automatisch, dass es nicht lebenswert ist – es kommt aber natürlich auch auf die Qualität der Architektur drauf an.

Besteht eine Stadt nicht aus mehreren Siedlungen. Egal wie dicht verbaut sie sind? Sollte der Leberberg keine Stadt sein? Oder der Thürnlhof?
Ich weiß bei der Seestadt ist noch nichts fertig aber ist es eine Stadt nur weil man vom eigenen Wohnzimmer beim Nachbarn bis aufs Klo sieht?
Sorry aber Wohnungen wo es keine 5m vom Fenster bis zur nächsten Wand sind, sind einfach nur krank. Egal wo sie gebaut werden.

Irgendwie hab ich das Gefühl dass man bei einigen Baublöcken in der Seestadt quasi alles Falsch machen will was man eigentlich falsch machen kann. Da wird eng gebaut, damit ja kein Sonnenlicht mehr in die Höfe kommt. Dann werden Straßen angelegt die eigentlich nur breitere Fußwege sind und Baumscheiben die keine sind. Gut wenn man eine Stadt mit ein paar Alibibäumen in Betonkörben als Stadt definiert - ja dann ist die Seestadt sicher eine. Und das viel gepriesene Smart City oder die Fußläufige Stadt wird die Seestadt sicher nicht vor 2030. Das sind von heute aus 15 Jahre. 15 Jahre sind eine verdammt lange Zeit in unserer schnelllebigen Welt.
Somit wird die Seestadt die nächsten Jahre bis Jahrzehnte alles sein, nur nicht das was versprochen wurde.

Also den durchschnittlichen Straßenquerschnitt zwischen 2 Gründerzeithäusern schätze ich auch nicht auf mehr als 5m.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: martin8721 am 09. Februar 2015, 16:38:07
Dieser zweite Teil bringt ein hervorragendes Beispiel, dass die Seestadt nicht menschengerecht gestaltet ist:

(http://images.derstandard.at/2015/02/09/03720150202064.gif)

Für wen sind solche Stiegen angenehm? Für Elefanten, für Saurier? :bh:

Die Stiegen erinnern mich an jene am Keplerplatz bei der Unterführung Favoritenstraße / Gudrunstraße. Die sind wirklich extrem unangenehm zum Gehen.
Die dürften wohl von einem Beamten des Ministry of Silly Walks geplant worden sein.  :P

(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/7/7f/Ministry_of_Silly_Walks.jpg)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 09. Februar 2015, 16:39:07
Also den durchschnittlichen Straßenquerschnitt zwischen 2 Gründerzeithäusern schätze ich auch nicht auf mehr als 5m.

Da liegst du weit drunter. Es sind in engeren Gassln ca. 12 bis 15 Meter.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Laiseka am 09. Februar 2015, 16:59:44
Also den durchschnittlichen Straßenquerschnitt zwischen 2 Gründerzeithäusern schätze ich auch nicht auf mehr als 5m.

Da liegst du weit drunter. Es sind in engeren Gassln ca. 12 bis 15 Meter.

Habs grad nachgemessen. Ich hatte Unrecht.
Ich finde 5 Meter per se allerdings nicht schlecht, es gibt genug Gassln, die nicht mehr als 5 Meter haben und als entsprechend angenehmen wahrgenommen werden (Getreidegasse, Spittelberg, ...).
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hprill am 09. Februar 2015, 17:18:22
Besteht eine Stadt nicht aus mehreren Siedlungen. Egal wie dicht verbaut sie sind? Sollte der Leberberg keine Stadt sein? Oder der Thürnlhof?

Stadt definiert sich nicht durch Bebauung, sondern durch Nutzung. Ergo sind weder Leberberg noch Thürnlhof Stadt, sondern Siedlung. Nordbahnhof übrigens auch. Noch ist unbekannt, ob die Seestadt eine Stadt wird oder eine Siedlung. Infrastrukturell wäre beides drin.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hprill am 09. Februar 2015, 17:20:57
Dieser zweite Teil bringt ein hervorragendes Beispiel, dass die Seestadt nicht menschengerecht gestaltet ist:

Man beachte auch die Radständer: zu hoch, um ein Rad an der Querstange festzumachen, und freiliegende Schrauben, damit die Diebe die Räder in unter 30 Sekunden klauen können.   :bh: :bh: :bh:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 09. Februar 2015, 17:29:19
Das Problem an den Seestadt-Luftbildern finde ich weniger die Dichte als den Eindruck, dass da Häuser irgendwie wahllos hingeschmissen werden, ohne jede Struktur. Dadurch entstehen genau diese schiefen und zum Teil sehr ungemütlich engen Zwangsräume.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hprill am 09. Februar 2015, 17:48:37
Naja, du hast bei den Bauplätzen nach außen eine Art Blockrandbebauung, und nach innen durften die Bauträger mehr oder weniger viel machen, um das für sie optimale Kosten-/Nutzen-Verhältnis herauszuschinden. Dann haben sich manche Architekten noch mehr ausgetobt als andere, aber der Flächenwidmungsplan scheint flexibel gewesen zu sein (wohl auch, um die Bauträger überhaupt einmal dazu zu bringen, irgendetwas zu bauen - schließlich profitieren die ja mehr davon, wenn nicht gebaut wird und Wohnraum knapp ist).

Wirklich abwegig finde ich es aber nicht, wie die Seestadt geplant ist. Abgesehen von der etwas abstrusen Lage, die in puncto Infrastrukturentwicklung aber ein Vorteil sein könnte, ist das wesentlich durchdachter als z.B. Nordbahnhof, Hauptbahnhof, Leberberg, etc.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 09. Februar 2015, 19:29:54

Für wen sind solche Stiegen angenehm? Für Elefanten, für Saurier? :bh:
Aber immerhin hat man unten Fangbügel angebracht, falls wer ins Stolpern kommt!  ;D



. . . . . weniger die Dichte als den Eindruck, dass da Häuser irgendwie wahllos hingeschmissen werden, ohne jede Struktur. Dadurch entstehen genau diese schiefen und zum Teil sehr ungemütlich engen Zwangsräume.
Hauptsache, es gibt dadurch jede Menge Straßen, Wege und sonstige Flächen, die nach "berühmten" Frauen benannt werden können!  8)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: N1 am 09. Februar 2015, 21:12:21
Jetzt gibts einen 2. Teil auf derstandard.at

http://derstandard.at/2000011462005/Spaziergang-durch-die-Seestadt-Aspern-Teil-2 (http://derstandard.at/2000011462005/Spaziergang-durch-die-Seestadt-Aspern-Teil-2)
Um nicht immer nur zu matschkern: Zumindest das Haus hier ...
(http://images.derstandard.at/2015/02/09/02420150202046.gif)
... sieht doch ganz nett aus! :)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 09. Februar 2015, 23:39:23
Besteht eine Stadt nicht aus mehreren Siedlungen. Egal wie dicht verbaut sie sind? Sollte der Leberberg keine Stadt sein? Oder der Thürnlhof?

Stadt definiert sich nicht durch Bebauung, sondern durch Nutzung. Ergo sind weder Leberberg noch Thürnlhof Stadt, sondern Siedlung. Nordbahnhof übrigens auch. Noch ist unbekannt, ob die Seestadt eine Stadt wird oder eine Siedlung. Infrastrukturell wäre beides drin.
Und die Nutzung wird durch die Nutzer definiert. In der Seestadt ist der Knackpunkt: Wer wird am Ende wirklich dort wohnen? Oder leben? Frei nach Ikea...
Werden dort Leute einziehen, die nur wohnen wollen und Montag bis Freitag so schnell wie möglich ins Büro am anderen Ende der Stadt flüchten? Oder werden auch Kreativ-Bobos einziehen, die selbst ein Büro und ein Geschäft dort aufmachen werden?

Und das viel gepriesene Smart City oder die Fußläufige Stadt wird die Seestadt sicher nicht vor 2030. Das sind von heute aus 15 Jahre. 15 Jahre sind eine verdammt lange Zeit in unserer schnelllebigen Welt.
Somit wird die Seestadt die nächsten Jahre bis Jahrzehnte alles sein, nur nicht das was versprochen wurde.
Ja eh! Aber du darfst nicht vergessen, dass Rom auch nicht an einem Tag erbaut wurde! 15 Jahre sind in Stadtplanungsdimensionen gar nix. Schau dir einmal Fotos von der Ringstraße an, so um 1900 - das ist auch alles andere als einladend. Die Frage ist ja eher: Sind die Rahmenbedingungen richtig geplant worden, dass die Seestadt "super" werden kann? Oder nicht?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 10. Februar 2015, 06:11:22
Um nicht immer nur zu matschkern: Zumindest das Haus hier ...
(http://images.derstandard.at/2015/02/09/02420150202046.gif)
... sieht doch ganz nett aus! :)
Hab ich mir auch gedacht, als ich es gesehen habe, dann: Ist anders, aber es fehlt da irgendwas um wirklich was herzugeben.

Um den Zierrat alter Häuser, die Stuckelemente usw. (ich weiß die Fachausdrücke nicht) kommt man nicht herum, wenn ein Haus optisch wirklich was hergeben soll und das wird man mit Beton schwer hinbekommen.
Warten wir ab ob es damit (http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/china-haus-mit-3-d-drucker-hergestellt-a-963249.html) was wird :)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 10. Februar 2015, 07:14:42
Und das viel gepriesene Smart City oder die Fußläufige Stadt wird die Seestadt sicher nicht vor 2030. Das sind von heute aus 15 Jahre. 15 Jahre sind eine verdammt lange Zeit in unserer schnelllebigen Welt.
Somit wird die Seestadt die nächsten Jahre bis Jahrzehnte alles sein, nur nicht das was versprochen wurde.
Ja eh! Aber du darfst nicht vergessen, dass Rom auch nicht an einem Tag erbaut wurde! 15 Jahre sind in Stadtplanungsdimensionen gar nix. Schau dir einmal Fotos von der Ringstraße an, so um 1900 - das ist auch alles andere als einladend. Die Frage ist ja eher: Sind die Rahmenbedingungen richtig geplant worden, dass die Seestadt "super" werden kann? Oder nicht?

Natürlich aber wann wurde Rom gebaut oder die Ringstraße und wie schnell haben sich da die Rahmenbedingungen geändert?
Überlege mal was deine Ziele vor 15 Jahren waren und was sie heute sind.
Mich ärgert da ja weniger die Tatsache das es teilweise häßlich und verbaut ist noch die Tatsache das es noch 10-15 Jahre bis dort soetwas wie ein Grätzel enstanden ist, mich ärgert dass man das angepriesen hat wie den himmel auf Erden und dann doch nur ein 0815 Wohnviertel hin stellt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 25. Februar 2015, 10:21:53
Nichts Neues in Wien:

Rechnungshof rügt zu frühe U2

Der Rechnungshof (RH) hat das derzeit größte Wiener Stadtentwicklungsprojekt, die „Seestadt“ Aspern, unter die Lupe genommen. Kritik übten die Prüfer etwa an der zu früh erfolgten Erweiterung der U-Bahnlinie U2.

Im Oktober 2013 wurde die Verlängerung der U2 bis zur Station „Seestadt“ eröffnet - allerdings wohnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand in dem neuen Stadtteil. Die Fertigstellung der ersten Wohnbauten hatte sich verzögert, erst im Herbst 2014 zogen die ersten Bewohner ein. Für einen Zeitraum von einem Jahr profitierten also nur die Einwohner der umliegenden Ortskerne wie etwa Essling, die per Bus zur neuen U-Bahn gebracht wurden, kritisierte der Rechnungshof.

Wiener Linien verteidigten die frühe Eröffnung

Zudem stieß der Kontrollbehörde auf, dass die verlängerte Strecke auch am Wochenende und in der Nacht eingehalten wurde. Die Empfehlung lautete, „U-Bahn-Verlängerungen aus Kosten-Nutzen-Überlegungen mit den Stadtentwicklungen abzustimmen und die U-Bahn erst kurz vor der Besiedelung in Betrieb zu nehmen.“ Die Wiener Linien verteidigten die frühe Eröffnung als Angebot für Anrainer aus der Umgebung. Man habe der phasenweisen Stadtentwicklung zudem Rechnung getragen, indem nur jeder zweite Zug tatsächlich bis zur Endstation gefahren sei.

Kritik auch an Geothermie-Projekt

Auch die Pläne von Stadt und Wien Energie, einen Teil des Energiebedarfs des neuen Stadtteils durch Geothermie zu decken, wurden vom Rechnungshof geprüft. Grundsätzlich sei die geplante Nutzung erneuerbarer Energieformen positiv zu bewerten, so der RH. An der Durchführung hatte er jedoch einiges auszusetzen: Bereits im Winter 2012 wurde das Projekt eingestellt, da bei Erkundungsbohrungen nicht das erwartete Heißwasser gefunden worden war. Zu diesem Zeitpunkt beliefen sich die Kosten bereits auf rund 17,26 Millionen Euro - mehr dazu in Kraftwerk Aspern: Millionen Euro Schaden.

Die für die Durchführung zuständige Geothermiezentrum Aspern GmbH hatte für den Fall einer unzureichenden Förderungsrate bzw. einer zu geringen Lagerstättentemperatur eine sogenannte Fündigkeitsversicherung abgeschlossen. Allerdings: Laut RH war in der Versicherungspolizze der Fall, dass gar kein Heißwasser gefunden wurde, nicht vorgesehen. Die Versicherung weigerte sich daher, die Kosten zu übernehmen. In einem außergerichtlichen Vergleich einigte man sich auf eine einmalige Zahlung von 3,75 Mio. Euro. Das habe nicht einmal der bis dato entrichteten Prämienzahlung entsprochen, bemängelten die Prüfer.

RH kritisiert auch zu späte Koordination

Kritik setzte es aber auch auf einer übergeordneten Ebene: So sei die Koordination durch die „Projektleitung Seestadt Aspern“ erst ab 1. September 2011 erfolgt. Diese hätte „früher, aber spätestens seit der Beteiligung privater Partner im Jahr 2010 eingerichtet werden sollen“, urteilte der Rechnungshof. Denn dadurch hätte es auch am übergreifenden Projektmanagement gefehlt - was sich etwa in uneinheitlichen Ausschreibungen oder mangelnden Übernahmemodalitäten bemerkbar gemacht hätte.

Außerdem fehlten der Kontrollbehörde Detailvereinbarungen zwischen den jeweiligen Fachdienststellen (etwa Wiener Wasser) und der Projektentwicklungsgesellschaft - diese würden inzwischen jedoch vorliegen, hieß es in einer Stellungnahme der Stadt.

Fehlende Steuerungshoheit der Stadt Wien

Eben jene privaten Partner, die im Zuge einer PPP-Finanzierung (Private Public Partnership, Anm.) an Bord des Seestadt-Projektes geholt wurden, gaben auch Anlass für weitere Kritik. Im Jahr 2010 waren Teile der Projektentwicklungsgesellschaft „Wien Aspern Development Gmbh“ an Tochterunternehmen einer Versicherung sowie einer Sparkasse verkauft worden. Ein Drittel verblieb im Besitz der Immobilientochter der Wirtschaftsagentur Wien.

Die Prüfer sahen nicht nur das fehlende Bieterverfahren - das vielleicht einen besseren Kaufpreis erzielt hätte - kritisch, sondern auch die Rechtslage. Denn die Verträge sahen vor, dass jeder Gesellschafter einen Beschluss der anderen Partner blockieren konnte.

„Die volle Steuerungshoheit für die Stadt Wien war somit nicht gegeben“, folgerte der RH daraus. Künftig seien Rechtsverhältnisse so zu gestalten, dass die Steuerungshoheit der öffentlichen Hand gewährt bleibe, so die Empfehlung. Die Erklärung der Wirtschaftsagentur, dass so ein Vorgehen PPP-Modelle für Investoren unattraktiv mache und eventuell die Maastricht-Kriterien nicht eingehalten werden könnten, ließen die Prüfer nicht gelten. Im Sinne einer nachhaltigen Budgetsicherung sollten PPP-Modelle „nicht primär zur Einhaltung von Maastricht-Kriterien durchgeführt werden“, lautete das Urteil.

Keine vollständige Kostenübersicht

Ebenfalls kritisch beäugte der RH die Gesamtkostenaufstellung für das Projekt Seestadt. Der Projektleitung würden etwa die Kosten für die Errichtung der Energieinfrastruktur durch im Eigentum der Stadt Wien stehende Unternehmen nicht vorliegen, rügte die Kontrollbehörde. Auch die Zahlen für externe Projekte wie die Errichtung der Feuerwache, des Stadthauses oder der Park & Ride-Anlage würden fehlen. Künftig sollten daher auch die Kosten von Fachdienststellen, Unternehmen und stadtnahen Unternehmen aufgeschlüsselt werden, um ein Gesamtbild der von der Stadt zu tragenden Summe zu erhalten.

Quelle: http://wien.orf.at/news/stories/2696426/ (http://wien.orf.at/news/stories/2696426/)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: luki32 am 01. März 2015, 20:31:25
Zitat
Aspern: Strafzettel-Flut für Seestadt-Pioniere
Das Vorzeigeprojekt hat seine Schattenseiten. Parkplatznot bringt die ersten Bewohner in die Bredouille.


Pioniere" nennen sich jene ersten Bewohner, die weit in den Osten Wiens gesiedelt sind. Seit Oktober sickern sie nach und nach in Wiens städteplanerisches Vorzeigeprojekt ein: In die Seestadt Aspern, einen komplett neuen Stadtteil nördlich der Donau im Bezirk Donaustadt.

Die ersten der 10.500 geplanten Wohnungen waren früher fertig als geplant. Die Infrastruktur hielt mit dem rasanten Hochziehen der Häuser nicht Schritt. Und das lässt so manche Pionierin und manchen Pionier verzweifeln.

"Die erste Welle an Strafzetteln kam im Dezember", sagt Olivia Rossignol, die als eine der ersten in die Seestadt gezogen ist. Sowohl die Wiener Parksheriffs als auch die Polizei hatten in den vergangenen Monaten offensichtlich alle Hände voll damit zu tun, die Eigner von illegal abgestellten Autos um einige Euros zu erleichtern.

"Einmal ist ein Kleinbus gekommen, da sind sieben Leute von der Parkraumbewirtschaftung ausgestiegen und haben Strafzettel verteilt", sagt Rossignol. Thomas Blaschke, November-Pionier: "Ich bin nicht bereit, das zubezahlen. Wo gestraft wurde, gab es ja nicht einmal Halteverbotsschilder."

Zumindest dieses Manko ist seit wenigen Tagen bereinigt. Provisorische Verkehrsschilder zeigen an, wo nicht geparkt werden darf. Für jenes Teilstück in der Maria-Tusch-Straße, das Blaschke anspricht, sollen die Strafen annulliert werden. Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ): "Auf diesem Teilstück sind die Leute zu Unrecht gestraft worden. Wir raten ihnen, gegen die Strafen Einspruch zu erheben." Exekutive und Parksheriffs seien mittlerweile informiert, dass dort geparkt werden dürfe.

Parken am Gehsteig?

Doch neben der Handvoll Abstellplätzen in der Maria-Tusch-Straße gibt es kaum eine Möglichkeit, sein Auto legal zu parken. "Nicht einmal um den Einkauf aus dem Auto ins Haus zu tragen, kann man hier stehen bleiben", sagt Anrainerin Rossignol. Dabei wäre auf den großzügig angelegten Gehsteigen genügend Platz, um während der anhaltenden Bauarbeiten provisorische Schrägparker einzurichten, meint Rossignol. Dies wird von der Stadtbaudirektion aber mit Nachdruck abgelehnt.

Eine Parkgarage ist fertig, die liegt jedoch rund 400 Meter von den ersten Häusern entfernt, ein großer Parkplatz bei der U-2-Station Seestadt rund 800 Meter. Kurzes Anhalten vor den Wohnblöcken ist nicht möglich. "Das Konzept, einen verkehrsberuhigten Stadtteil zu bauen, ist gut", sagt Ferdinand Maier von den Neos. "Aber man muss schauen, dass es eine Zwischenlösung gibt, bis alle Garagen fertig sind. Das Strafen muss aufhören."

Doch es hört nicht auf. "Jetzt kommen Tag für Tag neue Anonymverfügungen von der Polizei in den Postkasten", sagt Rossignol. Sie habe eine erhalten. "Manche haben schon fünf, sechs."

"Im März werden zwei weitere Tiefgaragen fertig", verspricht Stefan Stiglbauer von der Aspern Development AG. Bezüglich der Strafen meint er: "Da dürfte die Polizei ohne Augenmaß durchmarschiert sein." Stehenbleiben und Ausladen (etwa Einkäufe oder Möbel) sollte möglich sein. "Wir geben allen Anrainern den Hinweis, dass sie gegen ihrer Ansicht nach ungerechtfertigte Strafen Einspruch erheben sollen."

Quelle: http://kurier.at/chronik/wien/aspern-strafzettel-flut-fuer-seestadt-pioniere/116.768.434 (http://kurier.at/chronik/wien/aspern-strafzettel-flut-fuer-seestadt-pioniere/116.768.434)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 01. März 2015, 21:16:11
So erfolgreich ist die U2 also 8)

400m ist ein Witz. Das sind grad mal 5 Minuten...
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 01. März 2015, 22:02:28
Vassis Arm ist lang!  >:D
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 60er am 02. März 2015, 08:37:07
So erfolgreich ist die U2 also 8)
Wundert mich überhaupt nicht! Wer wandert schon gerne eine Viertelstunde durch eine hässliche Baug'stätten, nur damit er zur supertollen U2 kommt? Der 84A zur Aspernstraße ist um Welten bequemer und dauert auch nicht länger.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 02. März 2015, 08:42:42
So erfolgreich ist die U2 also 8)

400m ist ein Witz. Das sind grad mal 5 Minuten...

Die Bequemlichkeit ist a Hund.
Da zieht man in einen Stadtteil der, zwar noch nicht fertig aber ein Verkehrsberuhigter sein soll, und beschwert sich darüber das man mit seinem Auto nicht vorm aus parken darf. Heiliger Sankt Florian verschon mein Haus zünds andere dafür an.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 60er am 02. März 2015, 09:04:40
Die Bequemlichkeit ist a Hund.
Da zieht man in einen Stadtteil der, zwar noch nicht fertig aber ein Verkehrsberuhigter sein soll, und beschwert sich darüber das man mit seinem Auto nicht vorm aus parken darf. Heiliger Sankt Florian verschon mein Haus zünds andere dafür an.
Naja, derzeit ist draußen halt noch alles unfertig und das Zufußgehen ist in der Baug'stätten wirklich grauslich. Infrastruktur existiert auch keine, d.h. selbst ein Lebensmitteleinkauf ist ohne Auto sehr mühsam.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Ferry am 02. März 2015, 09:07:52
So erfolgreich ist die U2 also 8)

400m ist ein Witz. Das sind grad mal 5 Minuten...

Für jemanden, der flott unterwegs ist, ja. Für jemanden mit Kindern oder mit Kinderwagen oder für jemanden Gehbehinderten kann das eine sehr lange Strecke sein, besonders wenn es dann auch noch regnet, schneit oder stürmisch ist. Nicht immer von sich auf anderen schließen!  ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Z-TW am 02. März 2015, 09:23:05
So erfolgreich ist die U2 also 8)
Wundert mich überhaupt nicht! Wer wandert schon gerne eine Viertelstunde durch eine hässliche Baug'stätten, nur damit er zur supertollen U2 kommt? Der 84A zur Aspernstraße ist um Welten bequemer und dauert auch nicht länger.

Und er ist bereits besser als die U 2 frequentiert.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 02. März 2015, 09:33:29
So erfolgreich ist die U2 also 8)
Wundert mich überhaupt nicht! Wer wandert schon gerne eine Viertelstunde durch eine hässliche Baug'stätten, nur damit er zur supertollen U2 kommt? Der 84A zur Aspernstraße ist um Welten bequemer und dauert auch nicht länger.

Und er ist bereits besser als die U 2 frequentiert.

Ja weil er am Spar vorbei kommt.  ;)

So erfolgreich ist die U2 also 8)

400m ist ein Witz. Das sind grad mal 5 Minuten...

Für jemanden, der flott unterwegs ist, ja. Für jemanden mit Kindern oder mit Kinderwagen oder für jemanden Gehbehinderten kann das eine sehr lange Strecke sein, besonders wenn es dann auch noch regnet, schneit oder stürmisch ist. Nicht immer von sich auf anderen schließen!  ;)

Wenn man so denkt, hätte man dort nicht hin ziehen sollen. Weil auch wenns fertig ist bleibt die Wegstrecke die selbe (Tiefgaragenkonzept). Sie ist dann nur schöner und nicht so staubig. Weil Parkplätze an der Oberfläche sind auch später nur Behinderten und wahrscheinlich Motorrädern vorbehalten (Es gibt so wenige Stellplätze an der Oberfläche das der Anteil an Gehbehinderter Wohnbevölkerung wohl einen Gutteil der Stellplätze einnehmen wird.) Der Rest wird wohl relativ rasch zu Kurzparkzonen werden, damit die armen ihre Siebensachen in die Wohnung tragen können. Das wird Ihnen aber dann auch nicht recht sein.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 02. März 2015, 09:35:52
Sie werden sich daran gewöhnen und in ein paar Monaten wird es für sie das Normalste auf der Welt sein.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Ferry am 02. März 2015, 09:39:30
Wenn man so denkt, hätte man dort nicht hin ziehen sollen.

Da hast du recht. Aber wir wissen ja nicht, was man den Leuten, die bereits dort wohnen, im Vorhinein versprochen hat. Wenn man ihnen zugesagt hat, dass sie ihre PKW in nächster Nähe ihrer Wohnung abstellen werden dürfen, sind 400m eindeutig zu viel.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 02. März 2015, 09:44:57
Wenn man so denkt, hätte man dort nicht hin ziehen sollen.

Da hast du recht. Aber wir wissen ja nicht, was man den Leuten, die bereits dort wohnen, im Vorhinein versprochen hat. Wenn man ihnen zugesagt hat, dass sie ihre PKW in nächster Nähe ihrer Wohnung abstellen werden dürfen, sind 400m eindeutig zu viel.
Da hast auch wieder recht. Bauträger/Vermieter versprechen gern das blaue vom Himmel um ihre verbauten Buden möglichst rasch voll zu kriegen.
Ausserdem hätten die Leute auch mal zum denken anfangen können. In dem Haus sind zb. 100 Wohnungen aber vorm Haus sind nur 10 Parkplätze. Wird sich wohl nicht ausgehen das alle vorm Haus stehen können.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hprill am 02. März 2015, 12:41:45
Bauträger/Vermieter versprechen gern das blaue vom Himmel um ihre verbauten Buden möglichst rasch voll zu kriegen.

Hm, angesichts der Wohnungsknappheit in Wien hat es vermutlich gereicht, den Leuten eine Wohnung zu versprechen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 60er am 02. März 2015, 12:49:58
Ausserdem hätten die Leute auch mal zum denken anfangen können. In dem Haus sind zb. 100 Wohnungen aber vorm Haus sind nur 10 Parkplätze. Wird sich wohl nicht ausgehen das alle vorm Haus stehen können.
Den Leuten wurden Garagenplätze versprochen, nur sind diese teilweise noch nicht fertig und teilweise liegen sie weiter weg von den Wohnungen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 02. März 2015, 13:17:12
Sie werden sich daran gewöhnen und in ein paar Monaten wird es für sie das Normalste auf der Welt sein.
Eher irgendwie umgekehrt. Leute, für die das normal ist, werden hinziehen, andere eher nicht bzw. werden sie sich eine andere (bessere) Bleibe suchen, sobald sie sich das leisten können.  ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: noniq am 28. März 2015, 13:09:08
Heute ist im Standard ein Artikel über „Slim-City“ und den auch hierorts diskutierten Basketballkorb:

Zitat
Die Geschichte eines weggeshitstormten Basketballkorbs - und was man daraus über unser Stadtverständnis lernen kann

Wer kennt sie nicht, die versonnenen Blicke mitteleuropäischer Touristen, wenn sie in atmungsaktiven Partnerlookjäckchen kurzurlaubend durch mediterrane Städte schlendern. Die engen Gässchen, wäscheleinenüberspannt wie in einem 50er-Jahre-Film, hier das Kätzchen, dort die knopfäugig-fotogenen herumtollenden Kinder, und schau nur, dort oben schreien sich zwei Frauen aus ihren Fenster über die Gasse den neuesten Klatsch zu. Kann Urbanität noch pittoresker sein?

Konfrontation

Mit Gigabytes voller Nahaufnahmen südlichen Straßenlebens und patinös abblätternder Fassaden auf der Speicherkarte kehrt man zurück in die Heimat - um dort wieder auf der Eigenparzelle hinter blickdichten Zwei-Meter-Thujenpalisaden über dem Ulrich-Seidl-Keller in Deckung zu gehen, und sollte die Nachbarin herüberschreien, wird per Mail mit dem Anwalt gedroht. Urbanität ja, aber bitte nicht zu Hause.

Zugegeben, wir haben hier herzhaft in den Klischeetopf gegriffen, und doch bleibt festzuhalten: Urbanität bedeutet vor allem: Konfrontation mit dem Fremden, Unbekannten und Überraschenden. In der Stadt endet die Privatheit nicht am Jägerzaun, sondern in der Regel an der Wohnungstür. Was davor ist, ist Verhandlungssache.

Rückzugsgefechte

Ob man eine solche Urbanität aus dem Nichts erschaffen kann, ist eine Frage, die Architekten und Stadtplaner seit Jahrhunderten umtreibt. Die heutigen Lösungen dieses Grübelns kann man zurzeit sehr schön in Wien beobachten. Die Stadt wächst so stark wie nie, man setzt, wo immer es geht, auf Dichte, wie sie in mediterranen Stadtkernen und hiesigen Gründerzeitvierteln geschätzt wird.

In Aspern und im Sonnwendviertel kann man sich bei einem Frühlingsspaziergang anschauen, wie das funktioniert: am Blockrand viel Masse, in den Innenhöfen Raum, der alles können muss. Man sieht auch: maschendrahtumzäunte Miniterrassen und Minigärten im siebengeschoßigen Schatten. Seltsame Schwundstufen von Stadtrandidyllen, Rückzugsgefechte des Jägerzauns. Schon klar: Der Städtebau folgt hier der Logik des Wohnbaus, der wiederum der Logik verwertbarer Wohnquadratmeter folgt.

Überprogrammierte Innenhöfe

Der Erfolg von Urbanität entscheidet sich nicht zuletzt in den Erdgeschoßzonen. In Aspern scheint das etwas besser zu gelingen als im Sonnwendviertel, wo straßenseits noch Leblosigkeit herrscht, während das quirlig-urbane Leben nach innen gestülpt wurde, wo sich nun bewohnte Erdgeschoßterrassen mit eingehegtem Sicherheitsabstand der Blicke aller Mitbewohner und Passanten erwehren müssen. Man will alles richtig machen, und tritt sich dabei vor lauter konfliktvermeidendem Einteilungs- und Zuordnungsrausch selbst auf die Füße.

Auch von fachlicher Seite wird schon Kritik an den überprogrammierten Blockinnenhöfen laut. "Die Freiraumplaner sind heute mit großem individuellem Gestaltungswillen bei jedem noch so kleinen Grundstück dabei", klagt AzW-Direktor Dietmar Steiner. "Bei größeren Entwicklungsgebieten habe ich dann in jedem Außenraum einen anderen Planer, das zerstückelt mir alles. Es ist typisch ostösterreichisch-katholisch, dass man zu einem Überschwang an Gestaltung tendiert und nicht auch mal eine Wiese eine Wiese sein lassen kann."

Der Basketballkorb und der Shitstorm

Dort, wo man Experimente in die andere Richtung wagt, gerät man leicht in Konflikte mit dem Gewohnten. Ein solcher Streitfall ist in Aspern zu besichtigen. Es ist die Geschichte vom Basketballkorb und dem Shitstorm. Mit ihrem Entwurf "Slim City" setzten Anna Popelka und Georg Poduschka von PPAG Architects provokant einen widerborstigen Stachel ins konsensuelle Blockrand-Aspern. Keine Wohnungen, die um einen geschlossenen Innenhof angeordnet sind, sondern schmale, hohe Türme, nahe beieinanderstehend, mit Loggien, die in die genau austarierte Richtung des weitestmöglichen Blicks schauen.

All dies steht unvermittelt auf einem Stadtboden aus schwarzem Asphalt. Bäume gibt es, aber keine Zäune, keine Thujenhecken. Was im Außenraum passiert und wem er gehört, wird lediglich durch weiße Markierungen im Boden angedeutet.

Wippgeflügel im Rindenmulch

"Der Raum zwischen den Häusern soll hier verhandelt werden zwischen den Benutzern", sagt Architektin Anna Popelka. "Wir finden, man muss nicht alles vorher regeln, sondern erst einmal abwarten, ob überhaupt Konflikte entstehen." Die im unbegrünt-spätwinterlichen Anfangsstadium noch etwas harsche Optik aus Putzfassaden, Sichtbeton und Asphalt mag zwar nicht direkt an toskanische Gassenromantik denken lassen, und doch ist die Slim City der steinern-labyrinthischen Dichte von Siena und San Gimignano verwandter als die Blockinnenhöfe mancher ihrer Nachbarn.

Auch beim Bauträger, der EGW Heimstätte, war und ist man vom Experiment überzeugt: "Der Außenraum hier ist keine Asphaltwüste, sondern bietet viele Möglichkeiten", sagt EGW-Projektleiter Herbert Mühlegger. "Persönlich finde ich Blockinnenhöfe, in denen alles abgezäunt ist, eher seltsam." Auch die - mehrheitlich jungen, unmotorisierten - Bewohner der 178 Slim-City-Wohnungen fühlten sich mehrheitlich wohl. Und doch sind Opfer zu beklagen.

Das Foto im Boulevardmedium

Denn einige flanierende Besucher waren alles andere als angetan von der Einladung zur urbanen Konfrontation: Als das Foto eines ungewöhnlich nahe vor einem Fenster positionierten Basketballkorbs in einem Boulevardmedium auftauchte, erhob sich der Wutbürger-Shitstorm. Niemals wolle man dort wohnen, hieß es da, als wäre man gezwungen, das zu tun, als wären die Bürger, die tatsächlich dort wohnen, unter Protest dort eingesperrt worden.

Ein Experiment ist nicht für jeden geeignet, das muss es auch nicht sein. Doch es half alles nichts, die üblichen Rädchen der Empörungsgesellschaft griffen ineinander, der Basketballkorb wurde vom Shitstorm umgeweht und entfernt, noch bevor der erste Slam Dunk ihn lautstark einweihen konnte.

Ängste vor Konfrontationen

"Spielende Kinder werden leider immer als Problem gesehen", seufzt Herbert Mühlegger. Auch die schutzlosen Erdgeschoßwohnungen (in der Slim City ausnahmslos zweigeschoßig) sorgten für Unruhe. "Wir haben diese Art des Freiraums schon in anderen Projekten ausprobiert, etwa beim ,Herzberg' an der Erzherzog-Karl-Straße in Wien-Donaustadt von den Architekturbüros awg (alleswirdgut) und feld72. Die Bewohner kommen in der Regel damit ganz gut zurecht."

Nicht eingezäunte Freiräume seien immer mit der Angst verbunden, Fremde könnten plötzlich auf der Terrasse auftauchen und den Bewohnern ins Wohnzimmer linsen. Das passiere praktisch nie, so Mühlegger. Sicher, nicht jeder ist so offen wie die Niederländer, die ihre Wohnzimmer ohne Vorhänge der Öffentlichkeit präsentieren, um ihren calvinistisch-braven Lebenswandel nachzuweisen. Aber die durchaus menschlichen Ängste vor Konfrontation lassen sich architektonisch lösen, ganz ohne Maschendraht und Bretterverhau.

Lacken zum Hineinhüpfen

Darf nun in Aspern gar nicht mehr gespielt werden? Nein, auch ohne Basketball bleibt noch Raum. Der Asphalt formt Mulden, in denen bei Regenfällen für eine Weile Lacken zum Hineinhüpfen entstehen. Für manche Eltern ein Horror, für Kinder eine Hetz, vor allem in Zeiten, in denen die Normen und Bauordnungen jedem Wohnbau seinen quadratmetergenau zonierten Pflichtspielplatz bescheren, oft nicht mehr als ein einsames, dafür buntes Wippgeflügel im Rindenmulch, diese monofunktionale Parodie auf kindliches Spiel. Dabei bietet doch die Stadt - zumal eine teils autofreie wie Aspern - genug Raum, um sie als Spielplatz zu benutzen, ohne in ein Reservat gezwängt zu werden.

Und der Basketballkorb? "Den haben wir nicht weggeworfen, der hat schließlich Geld gekostet", lacht Herbert Mühlegger. Er werde bei einer der nächsten Wohnanlagen zum Einsatz kommen. In Aspern wird ihm in Kürze, so die Architekten, eine Gedenktafel geweiht werden. Als Mahnmal, dass es für eine Stadt ohne Angst vor der Stadt nur etwas mehr Mut braucht - und vielleicht ein Stück mediterranes Temperament. (Maik Novotny, DER STANDARD, 28.3.2015)

Quelle: http://derstandard.at/2000013547519/Die-Angst-vor-der-Stadt (http://derstandard.at/2000013547519/Die-Angst-vor-der-Stadt)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 28. März 2015, 18:13:53
Brrrr, schon wieder diese furchteinflösende Slim City. Dort möchte ich keinem Clown begegnen, niemals. Das weckt echte Urängste in mir!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 29. März 2015, 11:32:54
Also diese ausgeburt an Investorenträume mit einer toskanischen Kleinstadt zu vergleichen ist schon sehr gewagt. In der Toskana sind die Häuser nicht 8-stöckig. Dort sind dir Straßen schön gepflastert und nicht nur asphaltiert. Und Basketballkörbe direkt neben Fenster und neben sturz kanten sieht man dort auch nicht. Nicht alle Kopien sind gut, schon gar nicht wenn man es so dermassen miserable macht.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 29. März 2015, 12:23:38
Also diese ausgeburt an Investorenträume mit einer toskanischen Kleinstadt zu vergleichen ist schon sehr gewagt. In der Toskana sind die Häuser nicht 8-stöckig. Dort sind dir Straßen schön gepflastert und nicht nur asphaltiert. Und Basketballkörbe direkt neben Fenster und neben sturz kanten sieht man dort auch nicht. Nicht alle Kopien sind gut, schon gar nicht wenn man es so dermassen miserable macht.
Ja, man hat das Gefühl, dass die Architekten gerade einmal 2 Tage mit einer Busreise in Italien waren und dann ihre Schnapsidee teuer verkaufen wollten. Vom Leben dort haben sie rein gar nichts verstanden und noch weniger in ihr "Konzept" transportiert.

Was ich z.B. neben der sowieso umwerfend schönen Toskana sehr reizvoll finde, sind die Quartieri Spagnoli in Neapel. Als ich im September dort war, lag mein Hotel mittendrin (absichtlich). Das hat Charme, mehr als genug Leben, auch in der Nacht rasen die Vespas durch die engen gepflasterten Gassen, die Leute schreien von einem Balkon zum anderen, die Wäsche hängt überall herum, man findet an jedem Eck Absurditäten usw. - so muss das aussehen, wenn schon! :) Wobei man sagen muss, dass das früher in der Nacht ein recht gefährliches Terrain war. So wie die Seestadt in 30 Jahren, wenn die sozialen Probleme voll aufbrechen werden.

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Und Frühstück auf der Dachterrasse, mit herrlichem Kaffee und Sfogliatelle!

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Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 30. März 2015, 14:12:31
Den größten Witz finde ich ja dieses Zitat:

Zitat
Keine Wohnungen, die um einen geschlossenen Innenhof angeordnet sind, sondern schmale, hohe Türme, nahe beieinanderstehend, mit Loggien, die in die genau austarierte Richtung des weitestmöglichen Blicks schauen.

Der weitestmögliche Blick bedeutet nämlich in der Realität gerade einmal "bis zur anderen Seite des engen Innenhofs".

Diese supertollen Wohnklötze sind nämlich ganz offensichtlich darauf ausgelegt, dass die Straßen 4-spurige Autorennbahnen mit entsprechender Lärmentwicklung werden und folgerichtig komplett auf die Innenhöfe ausgerichtet, straßenseitig sind die Pawlatschen, die zu den Wohnungen führen. Leider ohne den Charme ihrer historischen Vorbilder, mit bunten Bodenfliesen oder Natursteinplatten und vielleicht gar verglast, sondern mit Lochblechen verkleidet, kaum beleuchtet und von Sichtbetonwänden und ockergelb angepinseltem Styropor begrenzt.

Und die Innenhöfe sind so eng, dass sie eher an gründerzeitliche Lichthöfe erinnern als an Innenhöfe. Lichthöfe, auf die man seinerzeit garantiert nur Fenster subalterner Räume wie Vorzimmer, Küche oder Dienerkammerl schauen hätte lassen, aber niemals die von Wohnräumen. Maximal in den Hoftrakten letztklassiger Zinskasernen in Gürtelnähe findet man mitunter Wohnräume auf vergleichbare Höfe ausgerichtet. Und selbst die wirken nicht gar so eng, weil die Höfe relativ rechteckig sind, statt spitz zuzulaufen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 30. März 2015, 15:45:10
Allerdings finde ich, dass der private Freiraum (Höfe, Gärten) durchaus eingeschränkt werden kann, wenn der öffentliche Freiraum (Parks usw.) passt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: inno am 03. April 2015, 14:20:08
Mir gefällt verdichtete Wohnweise das erzeugt fußläufige Grätzel  - in die alt Erlaa Bunker mit Grünzeug dazwischen die hier anscheinend alle so toll finden bringen mich keine 10 Pferde.

Jedem das seine oder?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 03. April 2015, 17:28:43
Mir gefällt verdichtete Wohnweise das erzeugt fußläufige Grätzel  - in die alt Erlaa Bunker mit Grünzeug dazwischen die hier anscheinend alle so toll finden bringen mich keine 10 Pferde.

Jedem das seine oder?

Die Wohnblocks in Alt Erlaa fallen für mich in die selbe Kategorie. In beiden möchte ich nicht wohnen. Und ich Höfe das jeder die Wohnung findet die er sich leisten kann und ihm das Umfeld behagt. Sowie sie die passende Größe und die passende Ausstattung hat. Dort wo ich wohne gefällt's auch nicht jedem, aber mir und das ist das wichtigste. Trotzdem darf man wohl seine Meinung zu diversen wohnbauten kund tun. Als Österreicher hat man ja bekanntlich zu allem und jeden eine Meinung.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 04. April 2015, 23:54:28
Meiner Meinung nach ist die beste Bauweise für dichtbesiedelte Gegenden Blockrandbebauung mit nicht zu hohen Häusern und nicht zu kleinen Innenhöfen, damit auch hofseitige Zimmer einen passablen Ausblick haben und vor allem ausreichende Belichtung. Natürlich kann man versuchen, die Menschen mit Gewalt in öffentliche Freiräume zu zwingen, aber generell würde ich schon vorziehen, Wohnungen so angenehm wie möglich zu machen.

Alterlaa und Co. zerreißen den Raum und lassen die Häuser verloren herumschwimmen. Ganz schlimm wird es, wenn solche Siedlungen riesengroß und die Wege nicht markiert sind, beispielsweise weiter draußen am 25er. Da hat man als Besucher NULL Chancen sich zu orientieren, in einem normalen Grätzel gibt es dafür Straßennamen, die man auf einem Plan finden kann! Die Siedlung Gerasdorfer Straße 55(?) ist auch so ein Monster - an die 200 Stiegen und alle schauen gleich aus!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 41 am 05. April 2015, 00:24:13
Die Siedlung Gerasdorfer Straße 55(?) ist auch so ein Monster - an die 200 Stiegen und alle schauen gleich aus!
Karl-Marx-Allee reloaded?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 05. April 2015, 10:14:50
Also diese ausgeburt an Investorenträume mit einer toskanischen Kleinstadt zu vergleichen ist schon sehr gewagt. In der Toskana sind die Häuser nicht 8-stöckig. Dort sind dir Straßen schön gepflastert und nicht nur asphaltiert. Und Basketballkörbe direkt neben Fenster und neben sturz kanten sieht man dort auch nicht. Nicht alle Kopien sind gut, schon gar nicht wenn man es so dermassen miserable macht.

Endlich habich meine damaligen Urlaubsfotos gefunden.
Hier ein Blick in die Toskanischen Kleinstädte die ja als Vorbild für den wohl umstrittensten Bau der Seestadt dienen.

Volterra

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Siena
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Irgendwie sieht man da nix von Basketballkörben und Acht Stockwerken. Auch grauer Asphalt ist recht rar. Hmmm...   8)


Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Z-TW am 05. April 2015, 10:59:01
Die engen Gassen in den südlichen Städten dienen in den heißen Sommern vor allem als Schattenspender.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Operator am 05. April 2015, 11:03:09
Die engen Gassen in den südlichen Städten dienen in den heißen Sommern vor allem als Schattenspender.
Die Unsitte, das in solch engen Gassen  Autos fahren, hätte ich schon längst abgestellt. Aber das ist eben Italien, "Autofin" bis in die letzte Ecke!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 05. April 2015, 11:19:26
Die engen Gassen in den südlichen Städten dienen in den heißen Sommern vor allem als Schattenspender.
Die Unsitte, das in solch engen Gassen  Autos fahren, hätte ich schon längst abgestellt.

Vielleicht herrscht ohnehin Fahrverbot – aber wen kümmert's dort? :)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 41 am 05. April 2015, 11:24:49
Die engen Gassen in den südlichen Städten dienen in den heißen Sommern vor allem als Schattenspender.
Daran, daß das Konzept im rauhen dunklen Norden nicht ganz so sinnvoll ist und man dort eher weite, lichtreiche Flächen braucht denkt natürlich keiner.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 05. April 2015, 11:39:22
Vielleicht herrscht ohnehin Fahrverbot – aber wen kümmert's dort? :)
Ich denke auch, dass das meiste eh eine zona pedonale ist, aber wen stört's dort :D
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: inno am 05. April 2015, 12:45:19
Zitat
Daran, daß das Konzept im rauhen dunklen Norden nicht ganz so sinnvoll ist und man dort eher weite, lichtreiche Flächen braucht denkt natürlich keiner.

Gerade im Norden braucht man als Fußgänger eher keine "weiten Lichtreiche Flächen" auch bekannt als Windkanal mit künstlich vergrösserten Abstand zwischen A und B. Ich spazier relativ gerne durch Wien, aber die "Grünkonzeptbauten" aus den 70ern fallen da immer recht negativ auf. hab öfter mal durch die Siedlung hinter dem Stadioncenter müssen. Absolutes Hassobjekt im Winter sogar direkt neben der Donau ists angenehmer.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 07. April 2015, 12:41:01
Vielleicht herrscht ohnehin Fahrverbot – aber wen kümmert's dort? :)
Ich denke auch, dass das meiste eh eine zona pedonale ist, aber wen stört's dort :D
"Shared Space" funktioniert schon seit Jahrhunderten. Nur in Wien mussten wir ihn wieder neu erfinden.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 07. April 2015, 12:55:11
Zitat
Daran, daß das Konzept im rauhen dunklen Norden nicht ganz so sinnvoll ist und man dort eher weite, lichtreiche Flächen braucht denkt natürlich keiner.

Gerade im Norden braucht man als Fußgänger eher keine "weiten Lichtreiche Flächen" auch bekannt als Windkanal mit künstlich vergrösserten Abstand zwischen A und B. Ich spazier relativ gerne durch Wien, aber die "Grünkonzeptbauten" aus den 70ern fallen da immer recht negativ auf. hab öfter mal durch die Siedlung hinter dem Stadioncenter müssen. Absolutes Hassobjekt im Winter sogar direkt neben der Donau ists angenehmer.

Natürlich, aber Wohnungen komplett ohne natürliche Belichtung sind hier auch nicht sonderlich beliebt.

Man muss der Seestadt durchaus zugute halten, dass das Konzept der Blockrandbebauung wieder aufgegriffen wurde und somit zumindest die Straßen deutlich urbaner wirken als vieles was in den letzten Jahrzehnten gebaut und geplant wurde.

Kritikpunkte sind halt die etwas zu klein geratenen Innenhöfe, die gar zu engen Durchgänge zwischen manchen Gebäuden und die viel zu hohen Häuser. Dazu kommen die leeren Erdgeschosszonen. Bei ungefähr 15 m Abstand zwischen zwei Häusern und ähnlich großer Bauhöhe haben auch die untersten Wohnungen noch Sonnenlicht und es zieht trotzdem nicht wie in einem Vogelkäfig. Das ist jedenfalls meine Erfahrung aus einem Gründerzeitblock mit einem ungefähr so dimensionierten Innenhof.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Werner1981 am 09. Juni 2015, 22:43:16
"Fix ist jedenfalls der bisher noch fehlende Anschluss an das Stadtstraßennetz. Er wird in der zweiten Bauetappe vollzogen, die sich Richtung Norden orientieren wird und bis 2022 abgeschlossen sein soll."

Quelle:
http://wien.orf.at/news/stories/2715358/ (http://wien.orf.at/news/stories/2715358/)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 10. Juni 2015, 07:11:07
"Fix ist jedenfalls der bisher noch fehlende Anschluss an das Stadtstraßennetz. Er wird in der zweiten Bauetappe vollzogen, die sich Richtung Norden orientieren wird und bis 2022 abgeschlossen sein soll."

Quelle:
http://wien.orf.at/news/stories/2715358/ (http://wien.orf.at/news/stories/2715358/)

Uii. Da werden noch ein paar Menschen auf die Barrikaden gehen.  8)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 10. Juni 2015, 13:31:19
Das schrieb übrigens eine Bewohnerin der Seestadt zur derzeitigen Situation dort - Anlass war eine vorangegangene Diskussion darüber, dass die Geschäfte inzwischen zu Wohnungen umgebaut wurden (Ursprungsposting: "Seestadt Aspern - Rendering und Wirklichkeit. An der Straße direkt am See ist nichts, kein Cafe, kein Eisgeschäft, nichts, ... Die Erdgeschosszone wurden in Wohnungen umgewidmet (gegen den Widerstand der Grünen Donaustadt), davor parken riesige Autos, 40 Prozent Einpendler....Wie soll so Urbanität entstehen?")


also ich wohne genau dort wo das dauerbeleuchtete gelbe geländer ist und wir sind alle sehr dankbar dass es keine geschäfte darunter gibt - denn gerade heute beim mobilitätsforum wurde bemängelt wie arg es ist dass ubahnweise seit Wochen die menschen kommen den Seepark belagern sowohl Hunde als auch mensch gehen schwimmen - vieles wird zerstört gestohlen die frösche zb ein pferd umgeworfen und vom greenhouse und auch andere jugendliche lungern bis 1.00 in der nacht und noch länger im park und grölen machen feuer etc. nehmen bauzäune aus spass gegen 3 Uhr aus den Verankerungen und werfen sie um - also danke dass nicht auch noch Sessel von irgendwelchen Geschäften da umgeworfen werden können - die plizei die zum feuer gerufen wird findet die nicht weil sie sich nicht auskennen und unternehmen auch nichts weil ja derzeit noch rechtfreier raum ausserdem gibt es derzeit etwa 2500 Bewohner völlig unrentabel für Geschäfte noch - spar wird jetzt eh eröffnet viel mehr ärgern mich alle die seit jahren über die Seestadt meckern nun den Seepark am Wochenende und feiertag belagern die Seerosen kaputt machen die fürs wassergleichgewicht wären - und es wäre erst 2027 etwa 20000 menschen also noch weit weg - aber am meisten neben den seeparkzerstörungen ärgern mich diese vielen Autos und dass dagegen nicht vorgegangen wird


Mit anderen Worten: Das entwickelt sich genau wie vorhergesagt, und die Projektsteuerung ist typisch unprofessionell.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 10. Juni 2015, 13:39:36


- aber am meisten neben den seeparkzerstörungen ärgern mich diese vielen Autos und dass dagegen nicht vorgegangen wird



Welche Autos meint die? Die der Anwohner oder die der Pendler oder die der Bauhackler?
Ersteres und letzteres wird wohl so bleiben bis die Dame alt und grau ist. Leider.
Gegen mittleres werden wohl bald Kurzparkzonen aus dem Boden schießen und aus.
Und zum See: Was hats geglaubt, dass der See exklusiv für die Bewohner ist? Das die Besucher gfrasta sind ist eine Sache aber allein dort liegen wirds nie spielen. Und Hunde sind nicht nur dort ein "Problem". Siehe Badeteich Hirschstetten.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 10. Juni 2015, 13:41:36
Mit anderen Worten: Das entwickelt sich genau wie vorhergesagt

Logisch – aber wir sind ja nur ein Haufen pessimistischer Realitätsverweigerer, die nicht zur Kenntnis nehmen wollen, wie toll das alles ist. :-X
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 11. Juni 2015, 22:36:13
Mit anderen Worten: Das entwickelt sich genau wie vorhergesagt, und die Projektsteuerung ist typisch unprofessionell.
Es wird halt eine Stadt, genau so war es auch geplant.
Schöner, warmer Sommerabend, nettes Ambiente zum draußen sitzen... ergo perfekt für Jugend plus Bier plus Gaudi halt. Am Donaukanal ist es nicht viel anders.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 12. Juni 2015, 10:15:33
Am Donaukanal ist es nicht viel anders.

Dort wird aber nichts verwüstet. ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: W_E_St am 12. Juni 2015, 10:57:46
Am Donaukanal ist es nicht viel anders.

Dort wird aber nichts verwüstet. ;)

Dort gibt es auch nicht viel zum Verwüsten, außer Flaschen am Boden zertrümmern und den Bereich neben der U-Bahn unter der überkragenden Kai-Fahrbahn als Klo verwenden, wo es dann entsprechend bestialisch stinkt. Regen kommt ja dank Überdachung nie hin. Die Schreiberin klingt mir schon teilweise sehr typisch raunzig. Früher war alles besser, Jugendlichs sind prinzipiell böse, und wenn sie Geräuschpegel über 40 db erzeugen ruft man die Polizei. Und überhaupt, des g'hört ollas uns, wia kumman mia dazua, dass fremdes G'sindl zu uns kummt?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 12. Juni 2015, 12:55:40
Am Donaukanal ist es nicht viel anders.

Dort wird aber nichts verwüstet. ;)
Der liegt auch nicht in der Wüste, so wie der alte Flugplatz im Marchfeld!  ;)

Die einzigen Bereiche in Wien, wo nachweislich Steppen- oder Wüstenklima herrscht, sind die Wiener Rasengleise.  :-[
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: skytree am 14. Juni 2015, 22:07:28
Fund in Facebook

Seestadtstraße:
[attach=1]
(https://www.facebook.com/photo.php?fbid=893262297398047&set=p.893262297398047&type=1&theater (https://www.facebook.com/photo.php?fbid=893262297398047&set=p.893262297398047&type=1&theater))
Weiß jemand was das werden könnte?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 4463 am 14. Juni 2015, 23:01:33
Vielleicht ein Fußweg mit zwei Grünstreifen?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 15. Juni 2015, 09:00:21
Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine eingleisige Strecke in Seitenlage. :D Im Ernst: Ich denke, das wird zu Parkstreifen, Grünstreifen, Radfahrstreifen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 60er am 15. Juni 2015, 10:08:57
Falls das schmale Ding wirklich der Fahrradstreifen werden soll, dann verdient das :ugvm:.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 4463 am 15. Juni 2015, 18:44:06
Falls das schmale Ding wirklich der Fahrradstreifen werden soll, dann verdient das :ugvm:.
Der Fahrradstreifen wird natürlich das Ding, auf dem die Masten für die Straßenlaternen stehen. :D
Selbstverständlich mit fein säuberlich rund um die Masten markierte Begrenzungslinien. ::)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Hubi am 15. Juni 2015, 19:24:41
Vielleicht ein Zulaufgewässer zum Namensgebenden See? >:D
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 15. Juni 2015, 20:24:54
Vielleicht ein Zulaufgewässer zum Namensgebenden See? >:D
Der Wiener Seestädter Kanal 8)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 16. Juni 2015, 10:47:23
Hier hab ich ein Fotoalbum gemacht, sollte auch ohne FB-Mitgliedschaft sichtbar sein (?!)
https://www.facebook.com/media/set/?set=oa.951710258192577&type=1 (https://www.facebook.com/media/set/?set=oa.951710258192577&type=1)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 16. Juni 2015, 10:50:02
Hier hab ich ein Fotoalbum gemacht, sollte auch ohne FB-Mitgliedschaft sichtbar sein (?!)
https://www.facebook.com/media/set/?set=oa.951710258192577&type=1 (https://www.facebook.com/media/set/?set=oa.951710258192577&type=1)

Nein, leider nicht:

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Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Gugi am 16. Juni 2015, 10:52:33
Hier hab ich ein Fotoalbum gemacht, sollte auch ohne FB-Mitgliedschaft sichtbar sein (?!)

Die Fotos sind gut, aber die Seestadt ist schrecklich. Eine seelenlose Retortenstadt. Eine Betonwüste. Wenn man bedenkt, wie viel Grün es früher bei den Gemeindebauten gab ...

(P.S.: Die Fotos sind sichtbar, wenn man bei fb angemeldet ist.)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Schienenfreak am 16. Juni 2015, 11:30:07
Hier hab ich ein Fotoalbum gemacht, sollte auch ohne FB-Mitgliedschaft sichtbar sein (?!)
https://www.facebook.com/media/set/?set=oa.951710258192577&type=1 (https://www.facebook.com/media/set/?set=oa.951710258192577&type=1)
Sehr gute Fotos! :) Und ich mag diese neuen Stadterweiterungsgebiete! :)

Und @ Gugi: Das Grün kommt noch, es muss halt noch alles fertiggestellt werden. ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 60er am 16. Juni 2015, 12:11:19
Sehr gute Fotos! :) Und ich mag diese neuen Stadterweiterungsgebiete! :)

Und @ Gugi: Das Grün kommt noch, es muss halt noch alles fertiggestellt werden. ;)
Warum wundert mich nicht, dass dir diese topmodernen Schlafsilos gefallen? ::)

Viel Grün kommt dort sicher nicht mehr hin, da ja alles so geplant wird, dass die Flächen maximal ausgenützt werden. Die Architekten versprechen sich durch diese verdichtete Bauweise ein urbanes Flair, das in so einer Retortenstadt aber nur schwer zu verwirklichen ist.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 16. Juni 2015, 12:12:46
Warum wundert mich nicht, dass dir diese topmodernen Schlafsilos gefallen? ::)

Das darfst du nicht ernst nehmen, das ist lediglich ein unwillkürlicher Reflex dieses Users.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Gugi am 16. Juni 2015, 12:26:42

Und @ Gugi: Das Grün kommt noch, es muss halt noch alles fertiggestellt werden. ;)

Nein, das Grün kommt nicht, es ist im Wohnbereich gar kein Platz dafür vorhanden. Grünflächen gibt es nur in Parks am Rand des Wohngebiets, wo sie die Investoren nicht stören.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 16. Juni 2015, 12:27:36
Und @ Gugi: Das Grün kommt noch, es muss halt noch alles fertiggestellt werden. ;)
Aber in ausreichendem Maß nur dann, wenn an Sprayer nur mehr grüne Dosen verkauft werden dürfen.
Edit: Übrigens: sprayen ist auch modern
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Schienenfreak am 16. Juni 2015, 21:52:55
Sehr gute Fotos! :) Und ich mag diese neuen Stadterweiterungsgebiete! :)

Und @ Gugi: Das Grün kommt noch, es muss halt noch alles fertiggestellt werden. ;)
Warum wundert mich nicht, dass dir diese topmodernen Schlafsilos gefallen? ::)

Viel Grün kommt dort sicher nicht mehr hin, da ja alles so geplant wird, dass die Flächen maximal ausgenützt werden. Die Architekten versprechen sich durch diese verdichtete Bauweise ein urbanes Flair, das in so einer Retortenstadt aber nur schwer zu verwirklichen ist.
Tja, ich mags halt modern, reine Geschmackssache ;)

Ich war vor ein paar Wochen bei einer Führung dort und da wurde gesagt, dass dort einige Gemeinschaftsgärten hinkommen und auch an den Straßenrändern noch einiges begrünt werden wird. ;)

Edit: Übrigens: sprayen ist auch modern
Sprayen ist eine Straftat und wird aufs Schärfste verurteilt, da kanns noch so "modern sein". ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 16. Juni 2015, 22:02:30
Tja, ich mags halt modern, reine Geschmackssache

Sprayen ist eine Straftat und wird aufs Schärfste verurteilt, da kanns noch so "modern sein". ;)

Ich mach mir die Welt, widewidewie sie mir gefällt, hm?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Schienenfreak am 16. Juni 2015, 22:40:09
Erwartest du etwa von einem Juristen, dass er eine Straftat gutheißt?? :fp:

Dass ich es in puncto Gebäude/Schienenfahrzeuge gern modern habe, heißt noch lange nicht, dass ich deshalb Sachbeschädigungen gutheiße. ::)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 41 am 16. Juni 2015, 22:42:40
Ich mach mir die Welt, widewidewie sie mir gefällt, hm?
So alte Literatur kennt der nicht, denn die ist ja nicht modern. ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Flachrille am 16. Juni 2015, 22:58:26
Sprayen ist eine Straftat und wird aufs Schärfste verurteilt, da kanns noch so "modern sein". ;)
Hochwertige, genehmigte Graffiti können durchaus zur Gestaltung ansonsten unansehnlicher (Beton-) Wände dienen, insofern ist
Und @ Gugi: Das Grün kommt noch, es muss halt noch alles fertiggestellt werden. ;)
Aber in ausreichendem Maß nur dann, wenn an Sprayer nur mehr grüne Dosen verkauft werden dürfen.
Edit: Übrigens: sprayen ist auch modern
gar nicht so weit hergeholt. (Edit: Gab es auch zu Werbezwecken. (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mh_strassenbahn_graffiti.jpeg)) Laut Wikipedia sind Graffiti mitnichten ein modernes Phänomen, sondern wurden laut Wikipedia bereits im Alten Ägypten in Wände gekratzt. Sprühdosen gab es damals aber vermutlich noch nicht. ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 16. Juni 2015, 23:02:58
Erwartest du etwa von einem Juristen, dass er eine Straftat gutheißt?? :fp:

Dass ich es in puncto Gebäude/Schienenfahrzeuge gern modern habe, heißt noch lange nicht, dass ich deshalb Sachbeschädigungen gutheiße. ::)
Sprayen ist nicht unbedingt mit Sachbeschädigung verbunden.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Schienenfreak am 16. Juni 2015, 23:09:26
Erwartest du etwa von einem Juristen, dass er eine Straftat gutheißt?? :fp:

Dass ich es in puncto Gebäude/Schienenfahrzeuge gern modern habe, heißt noch lange nicht, dass ich deshalb Sachbeschädigungen gutheiße. ::)
Sprayen ist nicht unbedingt mit Sachbeschädigung verbunden.
Aber grundsätzlich (wenns wirklich genehmigt wäre, dann ist das natürlich etwas anderes). ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 60er am 17. Juni 2015, 11:25:13
Ich war vor ein paar Wochen bei einer Führung dort und da wurde gesagt, dass dort einige Gemeinschaftsgärten hinkommen und auch an den Straßenrändern noch einiges begrünt werden wird. ;)
Wenn ich mir so die Bilder von Harald anschaue, frage ich mich wo da Begrünung hinkommen soll. Viel mehr, als ein paar Pflanztröge wird es wohl kaum geben.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 17. Juni 2015, 11:46:06
Ich war vor ein paar Wochen bei einer Führung dort und da wurde gesagt, dass dort einige Gemeinschaftsgärten hinkommen und auch an den Straßenrändern noch einiges begrünt werden wird. ;)
Wenn ich mir so die Bilder von Harald anschaue, frage ich mich wo da Begrünung hinkommen soll. Viel mehr, als ein paar Pflanztröge wird es wohl kaum geben.

Nachdem es sich bei der Seestadt um ein urbanes Gebiet handeln soll, wird mit der Begrünung abgesehen von einigen Bereichen (Seepark, Allee) bewusst sparsam umgegangen. Das wäre an sich ja noch kein Problem, denn man kann auch unbegrünte Straßenräume ansprechend gestalten (aber halt nicht in der Form, wie es derzeit geschieht).
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: oldtimer am 02. Juli 2015, 15:46:42
Vielleicht ein Zulaufgewässer zum Namensgebenden See? >:D
Der Wiener Seestädter Kanal 8)

Mittig wird wohl noch einiges an Pflanzen folgen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Hawk am 11. Juli 2015, 17:55:15
Das Gebiet hatte immer eine Urbeplanzung, somit ist nicht viel zu machen!  ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: oldtimer am 31. Juli 2015, 11:39:06
Mittlerweile lässt sich bereits der Endzustand erahnen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 31. Juli 2015, 11:52:40
Ein mustergültiges Beispiel sozialistischer Straßengestaltung. Die Volksgenossen im Arbeiter- und Bauernstaat hätten es nicht besser hinbekommen. Fehlen nur noch die Peitschenleuchten ... :fp:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: oldtimer am 31. Juli 2015, 12:21:57
Ich habe fälschlicherweise das falsche Bild angehängt. Eigentlich sollte es dieses hier sein. Das obere ist ja nur ein kleiner Ausschnitt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 31. Juli 2015, 12:29:36
Ein mustergültiges Beispiel sozialistischer Straßengestaltung. Die Volksgenossen im Arbeiter- und Bauernstaat hätten es nicht besser hinbekommen. Fehlen nur noch die Peitschenleuchten ... :fp:

Warum soll man sich auch mehr mühe geben für eine Straße die in ein paar Jahren nicht mal mehr existiert? Das Stück Ostbahnbegleitstraße hat ja bekanntlich ein Ablaufdatum, sofern die Investoren wollen, da sie ja nicht dem Verkehrsraster der Seestadt entspricht.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: oldtimer am 31. Juli 2015, 12:35:42
Es handelt sich nicht um die Ostbahnbegleitstraße sondern um die Seestadtstraße!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 31. Juli 2015, 14:23:08
Es handelt sich nicht um die Ostbahnbegleitstraße sondern um die Seestadtstraße!
Mea culpa. Ist aber auch nicht besser, da die von dem Konzept auch nicht erfasst ist. Irgendwie hab ich eh das Gefühl,  dass die Seestadt auch noch in weiterer Zukunft nur über Straßen erreichbar ist, die dafür eigentlich nicht gedacht waren. Und die sehen dann auch dementsprechend rudimentär aus.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: uk am 31. Juli 2015, 15:23:15
Es handelt sich nicht um die Ostbahnbegleitstraße sondern um die Seestadtstraße!
Mea culpa. Ist aber auch nicht besser, da die von dem Konzept auch nicht erfasst ist. Irgendwie hab ich eh das Gefühl,  dass die Seestadt auch noch in weiterer Zukunft nur über Straßen erreichbar ist, die dafür eigentlich nicht gedacht waren. Und die sehen dann auch dementsprechend rudimentär aus.
Das verstehe ich jetzt nicht, die Seestadtstraße ist in der aktuellen Flächenwidmung enthalten und war das eigentlich auch in allen früheren Plänen. (siehe: http://bit.ly/1LUJ8TF).

Gestrichen oder umgebaut werden die Johan-Kutschera-Strasse und die Ostbahnbegleitstraße
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 31. Juli 2015, 18:50:55
Es handelt sich nicht um die Ostbahnbegleitstraße sondern um die Seestadtstraße!
Mea culpa. Ist aber auch nicht besser, da die von dem Konzept auch nicht erfasst ist. Irgendwie hab ich eh das Gefühl,  dass die Seestadt auch noch in weiterer Zukunft nur über Straßen erreichbar ist, die dafür eigentlich nicht gedacht waren. Und die sehen dann auch dementsprechend rudimentär aus.
Das verstehe ich jetzt nicht, die Seestadtstraße ist in der aktuellen Flächenwidmung enthalten und war das eigentlich auch in allen früheren Plänen. (siehe: http://bit.ly/1LUJ8TF).

Gestrichen oder umgebaut werden die Johan-Kutschera-Strasse und die Ostbahnbegleitstraße

Die Seestadtstraße war zwar grundsätzlich im Konzept vorhanden, allerdings gabs kein Leitbild wie diese auszusehen hat. Zumindest nicht so ein durchdachtes wie z.B. beim Ring in der Seestadt. Dies lässt natürlich dann jede Menge gestaltungs Raum für diverse Bausünden. So nach dem Motto: Da müssten wir auch noch was machen, aber es sagt uns keiner was.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Werner1981 am 31. Juli 2015, 21:51:38
Mittlerweile lässt sich bereits der Endzustand erahnen.

Ich ahne nichts... Was (oder für wen) soll dieser Schotterweg (?) sein?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: oldtimer am 04. August 2015, 19:11:23
Um 'Wildparken' wie bei der Station 'Aspern Nord' zu vermeiden wurde hier mittlerweile auf der gesamten Straßenlänge ein Absperrband befestigt
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: skytree am 01. Oktober 2015, 16:24:56
So sieht der Streifen nun fertig(?) aus: Bäume und noch mehr Grünzeug.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: oldtimer am 01. Oktober 2015, 17:11:24
Im mittleren Streifen gedeiht nun Klee...
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 01. Oktober 2015, 18:12:17
Und die Betonsteine markieren die Grenze der Zuständigkeiten der einzelnen Emmas?  ;D  :-[
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Zehner am 21. Oktober 2015, 15:39:34
Zitat
Die rot-grüne Seestadt und ihr blaues Wunder

In der Seestadt Aspern siegte die Wiener FPÖ. Lokalaugenschein an der Stätte eines überraschenden blauen Vormarschs

Der Sand, in den die SPÖ die Wahl gesetzt hat, liegt vor der Trafik Barany. "Versprochen haben sie eine Grünoase, bekommen haben wir die Sahara", schimpft Manuela Cech und zeigt auf die grau-beige Fläche zwischen Gehsteig und Straße, wo ein verhungertes Bäumchen dem Herbstwind trotzt. Wie durch einen Windkanal wirble der Sand, hinein ins Geschäft und in die Wohnung darüber. Doch rühren die Verantwortlichen einen Finger? Fehlanzeige! "Da war es Zeit", sagt die Verkäuferin, "diesen Roten einen vor den Latz zu knallen."

Das haben in Cechs Nachbarschaft viele getan. Seit der Wien-Wahl ist die FPÖ in der Siedlung die Nummer eins, im Sprengel der Trafik mit mehr als 43 Prozent. So weit, so gewöhnlich – wenn es sich denn um ein stinknormales Wohnviertel handeln würde. Doch abgeräumt haben die Blauen in der nagelneuen Seestadt, einem rot-grünen Prestigeprojekt, das das Planungsdesaster der Vergangenheit vergessen machen sollte. Keine gesichtslose Schlafstadt sollte hier aus der grünen Wiese sprießen, sondern eine Smart City, die alle Stückeln spielt.

Sterile Anmutung, bunter Mix

Manches lässt sich bis dato nur erahnen. Der sterilen Anmutung der Retortensiedlung kann sich auch die Seestadt, die Stück für Stück den rissigen Asphalt des ehemaligen Flugfelds von Aspern auffrisst, nicht ganz entziehen. Doch der Stilmix der ersten Wohnblocks hebt sich von der Monotonie alter Plattenbauquartiere ebenso ab wie das bereits recht bunte Angebot entlang der aufgeräumten Straßen: Neben Supermarkt, Apotheke und Drogerie gibt es auch eine Bank, eine Fahrradwerkstatt und einen Bäcker; ein eigener Verein kümmert sich um die richtige Mischung. Obwohl die Seestadt mit gut 6000 Einwohnern noch nicht einmal ein Drittel des für 2028 geplanten Endausbaus ausmacht, fährt die U-Bahn längst in großem Bogen entlang von Feldern und Glashäusern bis fast vor die Haustür.

Dankbarkeit ist keine politische Kategorie

"Es ist schon faszinierend", kann sich Ernst Nevrivy eine Spitze nicht verkneifen: Da schaffe man es dank der U2 in 25 Minuten ins Zentrum – "doch manche Leute beklagen sich, das halt nur jede zweite Garnitur bis in die Seestadt fährt." Wehleidigkeit lässt der Bezirksvorsteher der Donaustadt aber nicht aufkommen, dafür ist der 47-jährige Sozialdemokrat zu sehr Profi. "Dankbarkeit ist keine politische Kategorie", sagt er: "Ich wundere mich ja auch auf Urlaubsflügen, dass bei der Landung geklatscht wird, obwohl der Pilot nur seinen Job macht."

Nevrivy will sich die Seestadt "nicht blaureden lassen", haben doch zwei Drittel eine andere Partei gewählt. Zu denken gibt ihm das Resultat aber schon, zumal die FPÖ hier überhaupt nicht gekämpft habe: "Während die Grünen jede Wohnung besucht haben, wurden die Freiheitlichen nie gesehen." Die Gründe für dieses Phänomen siedelt Nevrivy mindestens zwei Etagen über der Bezirkspolitik an. "Als ich aufwuchs, ging es uns Jahr für Jahr besser", argumentiert er: "Das ist nicht mehr so. Die Leute kompensieren mit ihrem Wahlverhalten Zukunftsängste." Was er da als Lokalpolitiker vor Ort anders machen könne, um den blauen Vormarsch zu stoppen? "Nix."

Jammern auf hohem Niveau

Auch manchem Bewohner fällt auf diese Frage wenig ein. Viele Mütter mit Tragetuch oder Kinderwagen sind an diesem Vormittag unterwegs – eine lobt den vielen Raum für Fußgänger, eine andere die Mixtur aus ländlichem und städtischem Flair, eine dritte schwärmt: "Wir wohnen hier bunt gemischt zusammen."

"Jammern auf hohem Niveau" hält Arno Umfahrer für den Antrieb hinter dem Wahlresultat. Dass diese "Proteststimmen" mit den Zuständen in der Seestadt zu tun haben, will auch der 50-Jährige mit dem Bürstenschnitt nicht glauben. Geradezu chillig, "wie im Club Med", sei die Atmosphäre im ersten Sommer gewesen, als sich am identitätsstiftenden Badesee vor der Tür Handtuch an Handtuch reihte: "Alles ist neu, es gibt keine Platzhirschen."

Ramadan am Balkon

In der Trafik Barany, wo sich Umfahrer eben Zigaretten geholt hat, ist hingegen von einer anderen Realität die Rede. "Der Sommer war eine Katastrophe", sagt die Verkäuferin Cech, nicht nur wegen der Sandplage: Die Motoren der Autobusse hallten durch die Häuserschluchten, am Wochenende drehten lallende Kids nach Gelagen am See ihre Runden. Die Trafikbesitzerin stimmt in die Klagen ein, bis die beiden Frauen – erklärte FPÖ-Wählerinnen am vorletzten Sonntag – beim Reizthema Nummer eins angelangt sind. Nichts gegen Ausländer, sagen sie, aber wer als Gast komme, solle sich auch so benehmen. In der Seestadt, wo 40 Prozent Migrationshintergrund haben, sei das nicht immer der Fall: "Im Ramadan wurde bis Mitternacht auf den Balkonen gefeiert."

Blinde Wetten

Entsprechend polarisiert fiel im neuen Stadtteil, wo 86 Prozent jünger als 45 Jahre sind, das Wahlergebnis aus. Neben der FPÖ schnitten auch Grüne und Neos überdurchschnittlich gut ab. Gemeinsamer Nenner: ein Unbehagen über das altgediente Establishment, verkörpert von der Bundesregierung . "Die ehemaligen Großparteien", sagt der Anrainer Umfahrer, "sind vor 20 Jahren steckengeblieben."

Bezirkschef Nevrivy glaubt dennoch an späten Lohn der Arbeit. Bei der nächsten Wahl in fünf Jahren würden die Vorzüge der Seestadt, die sich dann voll entfaltet haben sollten, zu einem besseren Ergebnis beitragen: "Da trau ich mich fast blind wetten." (Gerald John, 21.10.2015)
http://derstandard.at/2000024210544/Die-rot-gruene-Seestadt-und-ihr-blaues-Wunder
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 41 am 29. Oktober 2015, 21:34:27
Ronald Barazon bringt's in den Salzburger Nachrichten auf den Punkt!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: T1 am 29. Oktober 2015, 22:05:19
Eigentlich nicht.

Absurder Blödsinn, was da geschrieben wird. "Der neue Stadtteil wird nicht geplant, sondern entsteht gleichsam von selbst" – äh, was? "uninteressante Stadtrandsiedlung wie Tausende andere auch" – äh, nein, alleine schon von den Dimensionen der einzelnen Häuser (Kleinteiligkeit!) her überhaupt nicht vergleichbar mit den anderen "Stadtrandsiedlungen" in Wien. "klagen Bewohner der Seestadt, dass sie nicht in einer Stadt, sondern in einer Wüste gelandet sind" – welch Wunder, vielleicht, weil noch rundherum Baustelle ist. Und gerade in der Seestadt wird ja irgendwie versucht, zwanghaft "Urbanität" (was auch immer das ist) zu entwickeln, was sich auch an den engen Abständen zwischen den Gebäuden wiederspiegelt (natürlich kommt das auch vom Zwang, nicht zu sehr in die Höhe zu bauen).

Der ehemalige Chefredakteur (gut, dass er es nicht mehr ist, ich bin wirklich kein Fan seiner Kommentare) war wohl selbst noch nicht vor Ort. Anders kann man den Artikel nicht erklären.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: inno am 30. Oktober 2015, 00:39:39
Die Erfahrungen die ich gemacht habe (Kontakt zu ca. 15 österreichischen Familien in der Seestadt beruflich) waren nicht das da irgendwer unzufrieden ist, wäre auch komisch die sind ja gerade dort hin gezogen und haben sich das auch ausgesucht sondern das es sich eben eher Junge und eher aus dem 22. handelt und die sind eben kackblau weils eben so ist und jeder in ihrer peer group so wählt - zumindest das war mein Eindruck.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Hawk am 01. November 2015, 12:43:58
Ich behaupte einmal das die Planung schon sehr mangelhaft ist, allein was wegen der Parkstrafen los war, und noch immer nicht in Ordnung ist!  ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Werner1981 am 25. Januar 2016, 20:31:26
Keine Wartehäuschen, lange Intervalle und volle Busse:
http://wien.orf.at/news/stories/2754191/ (http://wien.orf.at/news/stories/2754191/)

Wien heute-Bericht:
http://tvthek.orf.at/index.php/program/Wien-heute/70018/Wien-heute/11776984/Seestadt-Aspern-Ruf-nach-mehr-Oeffis/11782386 (http://tvthek.orf.at/index.php/program/Wien-heute/70018/Wien-heute/11776984/Seestadt-Aspern-Ruf-nach-mehr-Oeffis/11782386)

Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 26. Januar 2016, 05:44:51
Zitat
Auf ein Wartehäuschen müssen die Bewohnerinnen und Bewohner in der Seestadt aber noch länger warten. Weil zu wenige Menschen die Werbung darauf sehen würden, rentiere sich ein solches hier nicht - denn zuständig für die Wartehäuschen in ganz Wien sind nicht die Wiener Linien, sondern ist die Werbefirma Gewista.

Zitat
Bisher sei es noch nie vorgekommen, dass von den Wiener Linien erwünschte Wartehäuschen nicht von Gewista aufgestellt wurden, so Gries.

Warum wünschen sich die WL dann nicht einfach ein Wartehäuschen für dort? Sollte ja dann eh aufgestellt werden. Oder sehe ich das zu einfach?

Und das:
Zitat
Wiener-Linien-Sprecher Gries verwies auf die U-Bahn: „Es ist der Fußweg hier zur Station - gut fünf Minuten von jeder Ecke der Seestadt - auch eine gute Alternative.“
ist eine glatte Lüge (übt er schon für einen Pressesprecherposten in der Politik?). Das kann jeder bestätigen, der schon einmal da draußen war. Nie und nimmer ist man von der derzeitigen Bebauung in 5 Minuten bei der U2. Das geht sich grad vom vorderen Eck mit dem improvisierten Geschäft aus, wenn man flott unterwegs ist.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 26. Januar 2016, 07:02:36
Zitat
Auf ein Wartehäuschen müssen die Bewohnerinnen und Bewohner in der Seestadt aber noch länger warten. Weil zu wenige Menschen die Werbung darauf sehen würden, rentiere sich ein solches hier nicht - denn zuständig für die Wartehäuschen in ganz Wien sind nicht die Wiener Linien, sondern ist die Werbefirma Gewista.

Zitat
Bisher sei es noch nie vorgekommen, dass von den Wiener Linien erwünschte Wartehäuschen nicht von Gewista aufgestellt wurden, so Gries.

Warum wünschen sich die WL dann nicht einfach ein Wartehäuschen für dort? Sollte ja dann eh aufgestellt werden. Oder sehe ich das zu einfach?

Lt. Wien Heute Bericht sehen zu wenige die Werbung darauf. Deswegen gibts keine Wartehäuschen. Vielleicht zeigt aber ein Supermarkt in der Nähe erbarmen und errichtet ein Wartehäuschen. So wie bei der Station Praterbrücke, wo man Wartehäuschen im Hofer Stil hat und das gänzlich ohne Werbung.
Und das:
Zitat
Wiener-Linien-Sprecher Gries verwies auf die U-Bahn: „Es ist der Fußweg hier zur Station - gut fünf Minuten von jeder Ecke der Seestadt - auch eine gute Alternative.“
ist eine glatte Lüge (übt er schon für einen Pressesprecherposten in der Politik?). Das kann jeder bestätigen, der schon einmal da draußen war. Nie und nimmer ist man von der derzeitigen Bebauung in 5 Minuten bei der U2. Das geht sich grad vom vorderen Eck mit dem improvisierten Geschäft aus, wenn man flott unterwegs ist.

Woher soll er es wissen? Er wirds nicht zu Fuß gegangen sein.

Es gibt eigentlich eh nur ein paar Kleinigkeiten. Zum einen die fehlenden Wartebuden und zum anderen der miese Takt des Buses. Die 10min bei der U-Bahn waren ja eher nur randnotiz.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Operator am 26. Januar 2016, 07:03:54
Keine Wartehäuschen, lange Intervalle und volle Busse:
http://wien.orf.at/news/stories/2754191/ (http://wien.orf.at/news/stories/2754191/)

Wien heute-Bericht:
http://tvthek.orf.at/index.php/program/Wien-heute/70018/Wien-heute/11776984/Seestadt-Aspern-Ruf-nach-mehr-Oeffis/11782386 (http://tvthek.orf.at/index.php/program/Wien-heute/70018/Wien-heute/11776984/Seestadt-Aspern-Ruf-nach-mehr-Oeffis/11782386)
Das ist sicher die Strafe dafür, das es dort soviel "Blauwähler" gab bei der letzten Wahl! 8)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 26. Januar 2016, 07:10:54
Lt. Wien Heute Bericht sehen zu wenige die Werbung darauf. Deswegen gibts keine Wartehäuschen.
Ja, das steht ja im Artikel. Aber wenn doch überall eines errichtet wird, wo sich die WL eines wünschen - warum tun sie das nicht einfach? Wäre doch im Kundensinn.

Aber das Problem wird sich nun wohl eh durch den TV-Bericht erledigt haben. Ein Telefonat von Ulli mit Edi und alles geht ruckizucki 8)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: normalbuerger am 26. Januar 2016, 07:37:36
Seit wann arbeiten die WiLi Kundenorientiert?
Dort gehört zur HVZ ein Betrieb mit Gelenkbussen. Oder man kappt die Verbindung zur Aspernstraße, dann hat man auch die Leute wieder in der U Bahn.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: luki32 am 26. Januar 2016, 08:06:27
Zitat
Wiener-Linien-Sprecher Gries verwies auf die U-Bahn: „Es ist der Fußweg hier zur Station - gut fünf Minuten von jeder Ecke der Seestadt - auch eine gute Alternative.“
ist eine glatte Lüge (übt er schon für einen Pressesprecherposten in der Politik?). Das kann jeder bestätigen, der schon einmal da draußen war. Nie und nimmer ist man von der derzeitigen Bebauung in 5 Minuten bei der U2. Das geht sich grad vom vorderen Eck mit dem improvisierten Geschäft aus, wenn man flott unterwegs ist.

Ich drücke es jetzt einmal direkt aus, dieser Gries ist eine der übelsten Gestalten in der Öffentlichkeit, die es gibt, der lügt einem ins Gesicht ohne mit der Wimper zu zucken. Da muß man Answer Wrong Abbitte leisten, der ist wirklich harmlos dagegen.

mfG
Luki
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Tatra83 am 26. Januar 2016, 08:21:35
Seit wann arbeiten die WiLi Kundenorientiert?
Dort gehört zur HVZ ein Betrieb mit Gelenkbussen. Oder man kappt die Verbindung zur Aspernstraße, dann hat man auch die Leute wieder in der U Bahn.
Chapeau, genauso tickt der Laden. Eher wird der 84A zwischen Hausfeldstraße und Seestadt fahren. Und warum baut man nicht jetzt schon die Straßenbahn, die lohnt sich garantiert, wenn dort in ein, zwei Jahren schon 10.000 verlorene Seelen, einst als Pioniere tituliert, ihre Behausung haben.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 26. Januar 2016, 08:29:09
Seit wann arbeiten die WiLi Kundenorientiert?
Dort gehört zur HVZ ein Betrieb mit Gelenkbussen. Oder man kappt die Verbindung zur Aspernstraße, dann hat man auch die Leute wieder in der U Bahn.
Chapeau, genauso tickt der Laden. Eher wird der 84A zwischen Hausfeldstraße und Seestadt fahren. Und warum baut man nicht jetzt schon die Straßenbahn, die lohnt sich garantiert, wenn dort in ein, zwei Jahren schon 10.000 verlorene Seelen, einst als Pioniere tituliert, ihre Behausung haben.

Weils wurscht ist, ob dort die Tram fährt oder der Bus solang die Leute bei Wind und Wetter im Regen stehen gelassen werden mit aussagen wie "weil zu wenig die Werbung sehen". Da muss man sich ja unweigerlich gepflanzt vorkommen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: oldtimer am 26. Januar 2016, 09:08:52
Ironischerweise erhielten die Stationen der Linie 84a welche im Verlauf der Hausfeldstraße liegen allesamt Unterstände - sogar mit integriertem Stationsnamen!

Im Vergleich zu den Haltestellen in der Seestadt selbst ist dort die Frequenz der Ein- und Aussteiger aber weitaus geringer. Aber dort fahren halt mehr Autos vorbei. >:D
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 26. Januar 2016, 09:16:23
Lt. Wien Heute Bericht sehen zu wenige die Werbung darauf. Deswegen gibts keine Wartehäuschen.
Ja, das steht ja im Artikel. Aber wenn doch überall eines errichtet wird, wo sich die WL eines wünschen - warum tun sie das nicht einfach? Wäre doch im Kundensinn.

Die WL wünschen sich halt nur dort ein Wartehäuschen, wo sich die Gewista diesen Wunsch wünscht. Eine dunkelrote Krähe hackt der anderen bekanntlich kein Auge aus, das solltest du als alter Genosse doch wissen! 8)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Z-TW am 26. Januar 2016, 10:53:17
Naiv war ich immer der Meinung, dass die dort draußen eine super U-Bahnverbindung haben. Aber eine derartige Fehlplanung mit einer U-Bahn weit weg von der Siedlung, was dann erst recht eine Buslinie notwendig macht, die dann rasch an die Kapazitätsgrenzen stößt, ist wohl weltweit einmalig.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 26. Januar 2016, 11:03:08
Naiv war ich immer der Meinung, dass die dort draußen eine super U-Bahnverbindung haben. Aber eine derartige Fehlplanung mit einer U-Bahn weit weg von der Siedlung, was dann erst recht eine Buslinie notwendig macht, die dann rasch an die Kapazitätsgrenzen stößt, ist wohl weltweit einmalig.

War aber schon vor 2 Jahren absehbar.
http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=2080.msg88422#msg88422 (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=2080.msg88422#msg88422)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 26. Januar 2016, 11:44:27
Naiv war ich immer der Meinung, dass die dort draußen eine super U-Bahnverbindung haben. Aber eine derartige Fehlplanung mit einer U-Bahn weit weg von der Siedlung, was dann erst recht eine Buslinie notwendig macht, die dann rasch an die Kapazitätsgrenzen stößt, ist wohl weltweit einmalig.
Das ist halt das übliche U-Bahn-Problem. Super zur punktuellen Massenerschließung, aber ungeeignet zur Flächenerschließung. Wenn die Teile um die U-Bahn einmal bebaut sind, wird sie schon angenommen werden. Aber man geht vom weiter entfernt liegenden Ende locker 15 Minuten zur U-Bahn (außer Lake City-Sprinter Dominik Gries). Das tut sich ja niemand an.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 26. Januar 2016, 11:47:12
Und vor allem bietet die U-Bahn nur eine Richtung an. Nicht alle wollen aber schnurstracks über Gemüsefelder in die Leopoldstadt fahren – Bewohner des 22. Bezirks orientieren sich oft Richtung Kagran/Donauzentrum – und dafür muss man den Stinkebus nehmen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: uk am 26. Januar 2016, 12:41:45
Dafür macht man jetzt mit den Wild-Parkern ernst: http://meine.seestadt.info/aktuelle-infos-zum-parken-in-der-seestadt/  C:-)

lG uk
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 26. Januar 2016, 14:13:35
Dafür macht man jetzt mit den Wild-Parkern ernst: http://meine.seestadt.info/aktuelle-infos-zum-parken-in-der-seestadt/  C:-)

lG uk

Höchste Zeit. Wahrscheinlich haben die Garagenbetreiber Druck gemacht, weil die Einnahmen hinter den Erwartungen zurückbleiben.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Tatra83 am 26. Januar 2016, 15:21:28
Dafür macht man jetzt mit den Wild-Parkern ernst: http://meine.seestadt.info/aktuelle-infos-zum-parken-in-der-seestadt/  C:-)
lG uk
Höchste Zeit. Wahrscheinlich haben die Garagenbetreiber Druck gemacht, weil die Einnahmen hinter den Erwartungen zurückbleiben.
Das liegt nahe, denn ansonsten gehört das Parken auf dem Grünstreifen in Wien schon zum guten Ton!  :ugvm:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: lol515 am 27. Januar 2016, 15:24:04
Seit wann arbeiten die WiLi Kundenorientiert?
Dort gehört zur HVZ ein Betrieb mit Gelenkbussen. Oder man kappt die Verbindung zur Aspernstraße, dann hat man auch die Leute wieder in der U Bahn.
Chapeau, genauso tickt der Laden. Eher wird der 84A zwischen Hausfeldstraße und Seestadt fahren. Und warum baut man nicht jetzt schon die Straßenbahn, die lohnt sich garantiert, wenn dort in ein, zwei Jahren schon 10.000 verlorene Seelen, einst als Pioniere tituliert, ihre Behausung haben.
Na hoffentlich kappt man eher die Verbindung zur Seestadt und lässt die Leute wieder mit dem Bus fahren die den bräuchten um vom Hausfeld nach Hirschtetten zu kommen. Das der Bus zwischen Aspernstraße und Seestadt die Rolle der U-Bahn übernimmt hätte man spätestens 1 Woche nach Start dieses Irrsinns merken müssen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 28. Januar 2016, 12:31:20
Tja, Skifahren auf Plastik dürfte doch nicht das Gelbe vom Ei sein:

Die Schneeerlebniswelt in der Seestadt Aspern ist pleite. Am Handelsgericht wurde am Mittwoch ein Sanierungsverfahren eröffnet, so der Kreditschutzverband KSV1870. Erst kürzlich kündigte der Betreiber einen Ausbau der Plastikskipiste an.

Die Schulden der Schneeerlebniswelt GmbH belaufen sich laut KSV1870 auf ... [MEHR] (http://wien.orf.at/news/stories/2754663/)

Q: http://wien.orf.at/news/stories/2754663/
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 28. Januar 2016, 15:12:50
Auch wenn es viele grünbewegte nicht gerne wahrhaben wollen, die Abschneidung einer Freizeiteinrichtung vom Autoverkehr durch das umfassende Halteverbot in dessen weiter Umgebung ist halt dessen Akzeptanz durch Kunden auch nicht gerade zuträglich!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: normalbuerger am 28. Januar 2016, 15:18:48
So einen Betrieb ins grüne zu bauen und dafür keine geeigneten Parkplätze zu schaffen ist ja schon etwas gewagt, aber man sieht ja wo das endet.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 28. Januar 2016, 15:20:35
So einen Betrieb ins grüne zu bauen und dafür keine geeigneten Parkplätze zu schaffen ist ja schon etwas gewagt, aber man sieht ja wo das endet.
Angeblich wurde die Schipiste von den Kunden sehr gut angenommen. Aber profitabel war sie trotzdem nicht.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 28. Januar 2016, 15:40:54
So einen Betrieb ins grüne zu bauen und dafür keine geeigneten Parkplätze zu schaffen ist ja schon etwas gewagt, aber man sieht ja wo das endet.
Angeblich wurde die Schipiste von den Kunden sehr gut angenommen. Aber profitabel war sie trotzdem nicht.

Also sorry, wenn ich ins völlig flache Niemandsland eine Schipiste aus Plastik baue, dann kann sich das nicht rechnen.   :bh:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 28. Januar 2016, 16:36:41
Auch wenn es viele grünbewegte nicht gerne wahrhaben wollen, die Abschneidung einer Freizeiteinrichtung vom Autoverkehr durch das umfassende Halteverbot in dessen weiter Umgebung ist halt dessen Akzeptanz durch Kunden auch nicht gerade zuträglich!
Wenn man so kurzsichtig ist, dass man dort hin baut wo keine Parkplätze sind und auch keine Parkplätze schafft, dann darf man sich nicht wundern. Oder haben die Betreiber auf die U2 gesetzt?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 28. Januar 2016, 16:47:37
Wenn man so kurzsichtig ist, dass man dort hin baut wo keine Parkplätze sind und auch keine Parkplätze schafft, dann darf man sich nicht wundern. Oder haben die Betreiber auf die U2 gesetzt?
An der Kundenfrequenz dürfte es aber offensichtlich nicht gelegen haben.

Also sorry, wenn ich ins völlig flache Niemandsland eine Schipiste aus Plastik baue, dann kann sich das nicht rechnen.   :bh:
Das ganze Schi-Klimbim kann sich keinesfalls rechnen. Auch im Hochgebirge rennt man am Limit und die kleinen Schigebiete sperren zu. Auch ökologisch ist die ganze Schifahrerei eine Katastrophe. Da finde ich die Plastikmatten schon besser. Die Landschaft wird nicht massiv zerstört, die Hydrologie wird nicht gestört (wg. Schneekanonen) und wenn man das Werkl nicht mehr braucht, räumt man es einfach weg.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 28. Januar 2016, 16:49:21
Der Betreiber dürfte sich schlicht verkalkuliert haben. Im orf.at-Bericht ist vom "Ausfall eines Investors" zu lesen. Diesen Ausfall haben s' halt nicht derpackt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: luki32 am 28. Januar 2016, 17:47:40
Da finde ich die Plastikmatten schon besser. Die Landschaft wird nicht massiv zerstört, die Hydrologie wird nicht gestört (wg. Schneekanonen) und wenn man das Werkl nicht mehr braucht, räumt man es einfach weg.

Das kann aber nur jemand sagen, der nicht Schi fährt.  8)

mfG
Luki
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 28. Januar 2016, 18:31:24
Von mir aus darf jeder schifahren, solange er es voll auf eigene Kosten macht!  >:D
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 28. Januar 2016, 20:00:35
Von mir aus darf jeder schifahren, solange er es voll auf eigene Kosten macht!  >:D
Schi fahren ist im Prinzip die U-Bahn des Freizeitsports.  >:D
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 25er am 06. Juli 2016, 14:28:31
Passt das hier her?

Zitat von: orf.at
Stadtstraße Aspern hängt von Lobautunnel ab

Während der Lobautunnel in der Warteschleife hängt, wurden neue Details zur Stadtstraße in Aspern präsentiert - wobei noch offen ist, ob sie überhaupt kommt. Denn der Bau ist von der Realisierung des Lobautunnels abhängig.

http://wien.orf.at/news/stories/2784205/
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 06. Juli 2016, 14:43:51
In Hirschstetten wird der Autobahnknoten schon umgebaut ...
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 06. Juli 2016, 15:28:57
In Hirschstetten wird der Autobahnknoten schon umgebaut ...

Die Asfinag baut ein paar Stützmauern. Schlimmstenfalls baut man jetzt einen teuren, breiten Pannenstreifen.
Ausserdem müssens die Brückenobjekte jetzt eh sanieren. Nach 23 Jahren sind die auch nicht mehr Taufrisch.
Ansonsten siehe Ausfahrt Simmering. Die steht seit über 40 Jahren recht unnütz in der Gegend herum.

Zitat von: orf.at
Stadtstraße Aspern hängt von Lobautunnel ab

... - wobei noch offen ist, ob sie überhaupt kommt....

Also sie kommt nicht.

Wie so vieles.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 06. Juli 2016, 16:21:37
.

Zitat von: orf.at
Stadtstraße Aspern hängt von Lobautunnel ab

... - wobei noch offen ist, ob sie überhaupt kommt....

Also sie kommt nicht.

Wie so vieles.
Moooment - das ist nicht ein angedachter Straßenbahnneubau
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 21. August 2016, 12:13:20
ein aktueller Artikel von Reinhard Seiss:
http://diepresse.com/home/spectrum/zeichenderzeit/5071823/See-Stadt-Moglich?from=suche.intern.portal
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 21. August 2016, 14:54:38
Wieder einmal eine meisterhafte, auf den Punkt treffende Analyse! Würde doch der Stadtplanungsmagistrat ebenso denken!  :-[
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: N1 am 21. August 2016, 15:30:56
Möge der Gedanke, dass gerade Linien und rechte Winkel per se nichts Schlechtes sind, irgendwann einmal bis in die Hirne der Architekten und Stadtplaner vordringen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. :(
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 4463 am 29. September 2016, 01:10:18
Vor ca. 30 Stunden habe ich das Foto im Anhang machen können. Man sieht hier nicht nur den Zustand der Baustelle, sondern auch - wie in einem anderen Thread diskutiert - die Absolut nicht vorhandene Notwendigkeit, die Station "An den alten Schanzen" auszubauen (wobei sich mittlerweile ja herausgestellt hat, dass ebendort nur die Isolierung erneuert wurde).
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: buschberg am 29. September 2016, 08:03:56
Ein sehr gelungenes FOTO!!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: moszkva tér am 29. September 2016, 09:46:51
Vor ca. 30 Stunden habe ich das Foto im Anhang machen können.

 :up:

Wenn man das Glück hat, vom Norden anzufliegen, und dann ist auch noch super Wetter, hat man die beste Sicht auf Wien und dazu noch auf die Seestadt! Man weiß natürlich nicht vorher, auf welcher Piste man landen wird, aber für den Flug nach Wien verlange ich deswegen immer einen Fensterplatz rechts; nur für den Fall der Fälle!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Schienenfreak am 29. September 2016, 10:06:26
Klasse Perspektive! :up:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 41 am 21. Oktober 2016, 19:38:53
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtleben/851763_Seestadtvisionen.html

Wichtig: Die fette Durchzugsstraße zur Verbesserung der Wohnqualität!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Klingelfee am 21. Oktober 2016, 19:44:05
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtleben/851763_Seestadtvisionen.html

Wichtig: Die fette Durchzugsstraße zur Verbesserung der Wohnqualität!
Welche Durchzugsstraße? Ich sehe da nur eine U-Bahn Trasse auf dem Bild
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 21. Oktober 2016, 19:44:14
Top Bild! :up: :up: :up: Von oben wirkt das ganze Gebiet irgendwie viel kompakter.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 41 am 22. Oktober 2016, 11:12:18
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtleben/851763_Seestadtvisionen.html

Wichtig: Die fette Durchzugsstraße zur Verbesserung der Wohnqualität!
Welche Durchzugsstraße? Ich sehe da nur eine U-Bahn Trasse auf dem Bild
Ahhhh... das ist wirklich die U-Bahn. War auf einem schlecht kalibrierten Bildschirm, da war die ganze Fläche schwarz. Aber schöner macht's die U-Bahn auch nicht.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Schienenfreak am 04. November 2016, 13:07:02
Gestern gabs ein "Am Schauplatz" über die Seestadt:

http://tvthek.orf.at/profile/Am-Schauplatz/1239/Am-Schauplatz-Die-Stadt-am-See/13893169 (http://tvthek.orf.at/profile/Am-Schauplatz/1239/Am-Schauplatz-Die-Stadt-am-See/13893169)
(6 Tage verfügbar).

Ich bleib dabei, so ein neuer Stadtteil ist das Beste, was man aus einem aufgelassenen Areal (egal ob Flugplatz, Fabrik oder etwa Bahnhof) machen kann. Wohnraum wird in einer wahsenden Millionenstadt einfach benötigt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 05. November 2016, 00:20:04
Und wer benötigt eine wachsende Millionenstadt?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: oldtimer am 05. November 2016, 03:56:43
Und wer benötigt eine wachsende Millionenstadt?

Zur Heranzucht weiterer FPÖ-Wähler, oder hast du den Fernsehbericht etwa nicht gesehen?  ;D
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 13er am 05. November 2016, 09:17:34
Und wer benötigt eine wachsende Millionenstadt?
Ich fürchte, das will wahrscheinlich aus der Politik auch keiner so wirklich, aber man kann sich so etwas nicht aussuchen, das passiert einfach.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 05. November 2016, 10:02:44
Und wer benötigt eine wachsende Millionenstadt?
Die Wirtschaft. Ohne mehr Bevölkerung kein Wachstum. Ohne Wachstum keine Jobs und ohne Jobs kein Konsum. Und ohne Konsum kein Wachstum. Wir befinden uns in einer Aufwärtsspirale die sich immer weiter drehen muss bis sie irgendwann verpufft und wir 1929 Verhältnisse haben. Damit das eben nicht so bald passiert greift der Staat mit Zuschüssen ein. Diese aber benötigen auch immer höhere Steuereinnahmen. Die sind also auch von mehr Bevölkerung abhängig.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Schienenfreak am 05. November 2016, 21:12:08
Und wer benötigt eine wachsende Millionenstadt?
Hättest du lieber viele zerstreute Dörfer mit schlechter Infrastruktur? ???
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Werner1981 am 06. November 2016, 15:38:20
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtleben/854251_Ein-Koenigreich-fuer-ein-Wartehaeuschen.html (http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtleben/854251_Ein-Koenigreich-fuer-ein-Wartehaeuschen.html)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Operator am 06. November 2016, 18:33:40
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtleben/854251_Ein-Koenigreich-fuer-ein-Wartehaeuschen.html (http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtleben/854251_Ein-Koenigreich-fuer-ein-Wartehaeuschen.html)
So ein ähnlicher Bericht war auch vor kurzem im Falter, ist kaum ein Unterschied zu bemerken, seltsam!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 06. November 2016, 19:05:48
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtleben/854251_Ein-Koenigreich-fuer-ein-Wartehaeuschen.html (http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtleben/854251_Ein-Koenigreich-fuer-ein-Wartehaeuschen.html)

Kritik wegen der schlechten Anbindung an die U-Bahn kann Unger aber nicht nachvollziehen. "Dass ich einen Weg zur U-Bahn habe, das ist halt einmal so", erläutert der Wiener Linien Sprecher. An die Bewohner gerichtet, sagt er: "Wenn ich wohin ziehe, dann schaue ich mir doch an, wie weit das weg ist."

Diese Aussage ist an Präpotenz kaum noch zu überbieten! :ugvm:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 38ger am 06. November 2016, 19:12:49
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtleben/854251_Ein-Koenigreich-fuer-ein-Wartehaeuschen.html (http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtleben/854251_Ein-Koenigreich-fuer-ein-Wartehaeuschen.html)

Kritik wegen der schlechten Anbindung an die U-Bahn kann Unger aber nicht nachvollziehen. "Dass ich einen Weg zur U-Bahn habe, das ist halt einmal so", erläutert der Wiener Linien Sprecher. An die Bewohner gerichtet, sagt er: "Wenn ich wohin ziehe, dann schaue ich mir doch an, wie weit das weg ist."

Diese Aussage ist an Präpotenz kaum noch zu überbieten! :ugvm:

Und dennoch zu 100% korrekt. Eine U-Bahn dient eben nicht der Feinverteilung. Die Seestadt wird durch die U-Bahn ja auch bestens erschlossen, bei der Größe,  die das Flugfeld hat, ergibt es sich zwangsläufig,  dass die abgelegeneren Gebiete nicht sogut erschlossen sind!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Hubi am 06. November 2016, 19:23:17
Das war doch Jahrzehnte lang bei Rennbahnsiedlung und Großfeldsiedlung genauso! Einfach eine Riesensiedlung auf der grünen Wiese zu planen, bringt halt auch Probleme mit sich!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 06. November 2016, 19:29:17
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtleben/854251_Ein-Koenigreich-fuer-ein-Wartehaeuschen.html (http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtleben/854251_Ein-Koenigreich-fuer-ein-Wartehaeuschen.html)

Kritik wegen der schlechten Anbindung an die U-Bahn kann Unger aber nicht nachvollziehen. "Dass ich einen Weg zur U-Bahn habe, das ist halt einmal so", erläutert der Wiener Linien Sprecher. An die Bewohner gerichtet, sagt er: "Wenn ich wohin ziehe, dann schaue ich mir doch an, wie weit das weg ist."

Diese Aussage ist an Präpotenz kaum noch zu überbieten! :ugvm:

Und dennoch zu 100% korrekt.

Auf den ersten Blick ja, aber auf den zweiten Blick offenbart sich die Situation schon ganz anders: Die U-Bahn ist vom besiedelten Gebiet weit weg, also braucht es eine Sekundärerschließung (durch Autobusse). Und die funktioniert ganz offensichtlich nicht so, wie sie sollte (genau darum geht es in dem Artikel!).
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 58er am 06. November 2016, 19:38:12
Ja, so ist das halt im nordkoreanischen Stadtverkehr.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Klingelfee am 06. November 2016, 19:57:17
Alos ich weiß nicht, wieso sich da offensichtlich einige endlos aufregen. Ich war jetzt testweise in der Seestadt. Und vom derzeit weites entfernten Punkt der Seestadt war ich zu Fuß in 10min am Bahnsteig der U-Bahn.

Wenn ich zurückdenke an Meidling, da hatte ich weiter zur U-Bahn.

Aber der will wahrscheinlich, dass er alle 3 min eine U-Bahn von der Seestadt weg hat. Nur bei den derzeitigen Bewohnerzahlen ist das ein Ding der Unfinanzierbarkeit.

Und das die U2 ab 22 Uhr nur mehr alle 15 min in die Seestadt fährt, was soll's. Wie viele Bewohner Wiens haben das gleiche Problem und wohnen nicht am Stadtrand.

Ich ziehe nächstes Jahr auch in die Seestadt, und habe mich auch diesbezüglich informiert und ich muss sagen, ich finde das Verkehrsangebot in der Seestadt völlig ausreichend.

Und zur Wartehalle. Offensichtlich kapiert er auch nicht, dass er da bei den WL an der völlig falschen Stelle ist. Wann und wo Fahrgastunterstände errichtet werden entscheidet nämlich die Firma GEWISTA. Die WL können maximal Vorschläge diesbezüglich machen. Wenn die Verantwortlichen der Fa. GEWISTA jedoch der Meinung sind, dass sich bei der betreffenden Haltestelle keine Werbefläche rendiert, dann wird sie dort auch keinen Fahrgastunterstand errichten.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 06. November 2016, 20:03:07
Wann und wo Fahrgastunterstände errichtet werden entscheidet nämlich die Firma GEWISTA. Die WL können maximal Vorschläge diesbezüglich machen.

Wir wissen hier, dass das so ist. Wir wissen auch, dass du nichts dafür kannst. Aber allein der Umstand, dass es so ist, stellt reine Verhöhnung der Fahrgäste dar.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 06. November 2016, 20:59:42
Wann und wo Fahrgastunterstände errichtet werden entscheidet nämlich die Firma GEWISTA. Die WL können maximal Vorschläge diesbezüglich machen.
Hoferfilialehenr, dass das so ist. Wir wissen auch, dass du nichts dafür kannst. Aber allein der Umstand, dass es so ist, stellt reine Verhöhnung der Fahrgäste dar.

Und es gäbe zig möglichkeiten diesen Umstand auch ohne Gewista zu ändern. Wollen muss man halt von Seiten des Bezirks. Solang sich alle am anderen abputzen wird das nie was.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Werner1981 am 06. November 2016, 21:01:13
Alos ich weiß nicht, wieso sich da offensichtlich einige endlos aufregen. Ich war jetzt testweise in der Seestadt. Und vom derzeit weites entfernten Punkt der Seestadt war ich zu Fuß in 10min am Bahnsteig der U-Bahn.

Nicht jeder kann oder will bei Wind und Wetter vor und nach der Arbeit (oder mit seinen Kindern) jeden Tag zehn Minuten zu Fuß zur U-Bahn gehen - noch dazu wo es ja einen Bus gibt. Der 84A ist aber in der HVZ überfüllt und es gibt keinen Unterstand zum warten. Ein Bus mehr und ein paar Wartehäuschen kosten im Vergleich zu den Gesamtkosten der Seestadt nicht die Welt. Es sind wieder einmal Kleinigkeiten, die sich mit ein bißchen guten Willen und etwas Geld leicht lösen lassen würden. So aber verärgert man potentielle Kunden.
Dann ist man endlich bei der U-Bahn und muß 8 Minuten warten - objektiv betrachtet ist das Intervall natürlich ausreichend, im Unterbewußtsein fällt einem aber wieder ein, daß ja nur jede zweite U-Bahn hierher fährt - also fühlt man sich wieder benachteiligt. Und vor allem: in diesen 18 Minuten wäre man mit dem Auto (aus der trockenen Garage) schon sehr weit gekommen...
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 07. November 2016, 04:22:05
Nur bei den derzeitigen Bewohnerzahlen ist das ein Ding der Unfinanzierbarkeit.

Und wenn mal mehr Leute dort wohnen wird der U-Bahn-Betrieb billiger?  ???
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Klingelfee am 07. November 2016, 05:13:18
Nur bei den derzeitigen Bewohnerzahlen ist das ein Ding der Unfinanzierbarkeit.

Und wenn mal mehr Leute dort wohnen wird der U-Bahn-Betrieb billiger?  ???

Es wird nicht billiger, aber rentabler, weil die Auslastung höher ist.

Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Klingelfee am 07. November 2016, 05:17:43
Alos ich weiß nicht, wieso sich da offensichtlich einige endlos aufregen. Ich war jetzt testweise in der Seestadt. Und vom derzeit weites entfernten Punkt der Seestadt war ich zu Fuß in 10min am Bahnsteig der U-Bahn.

Nicht jeder kann oder will bei Wind und Wetter vor und nach der Arbeit (oder mit seinen Kindern) jeden Tag zehn Minuten zu Fuß zur U-Bahn gehen - noch dazu wo es ja einen Bus gibt. Der 84A ist aber in der HVZ überfüllt und es gibt keinen Unterstand zum warten. Ein Bus mehr und ein paar Wartehäuschen kosten im Vergleich zu den Gesamtkosten der Seestadt nicht die Welt. Es sind wieder einmal Kleinigkeiten, die sich mit ein bißchen guten Willen und etwas Geld leicht lösen lassen würden. So aber verärgert man potentielle Kunden.
Dann ist man endlich bei der U-Bahn und muß 8 Minuten warten - objektiv betrachtet ist das Intervall natürlich ausreichend, im Unterbewußtsein fällt einem aber wieder ein, daß ja nur jede zweite U-Bahn hierher fährt - also fühlt man sich wieder benachteiligt. Und vor allem: in diesen 18 Minuten wäre man mit dem Auto (aus der trockenen Garage) schon sehr weit gekommen...

Nur sollte dir auch klar sein, dass man so einen Zubringerbus nicht alle 3 min, was dem Schreiber des Artikels wahrscheinlich auch noch immer zu lange Wartezeit ist. Und die Überfüllung ist wahrscheinlich gerade dann auch, wenn die Schulkinder unterwegs sind, ansonsten fährt der Bus wahrscheinlich fast leer.

Und dein Argument mit den 18 min lasse ich nicht gelten, denn dass Problem bei 1 mal umsteigen haben tausende andere Wiener auch. Nur solange die Jahreskarte weiterhin 365 Euro kostet, wirst du das auch nicht geändert bekommen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: luki32 am 07. November 2016, 08:52:25
Nur solange die Jahreskarte weiterhin 365 Euro kostet, wirst du das auch nicht geändert bekommen.

Das ist jetzt wohl die Standardausrede in der Tintenburg, um jede Verbesserung rechtzeitig abzuwürgen (ausgenommen U-Bahn-Ausbauten).

mfG
Luki
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Klingelfee am 07. November 2016, 08:55:56
Nur solange die Jahreskarte weiterhin 365 Euro kostet, wirst du das auch nicht geändert bekommen.

Das ist jetzt wohl die Standardausrede in der Tintenburg, um jede Verbesserung rechtzeitig abzuwürgen (ausgenommen U-Bahn-Ausbauten).

mfG
Luki

Das ist Fakt. Denn auf der einen Seite wollen die Fahrgäste eine günstige Karte, auf der anderen Seite einen dichten Intervall. Beides geht leider nicht. Und auch auf der U-bahn werden aus Kostengründen schon die Fahrpläne ausgedühnt. Nicht nur auf der Oberfläche.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 07. November 2016, 09:20:22
Nur solange die Jahreskarte weiterhin 365 Euro kostet, wirst du das auch nicht geändert bekommen.

Das ist jetzt wohl die Standardausrede in der Tintenburg, um jede Verbesserung rechtzeitig abzuwürgen (ausgenommen U-Bahn-Ausbauten).

mfG
Luki

Das ist Fakt. Denn auf der einen Seite wollen die Fahrgäste eine günstige Karte, auf der anderen Seite einen dichten Intervall. Beides geht leider nicht. Und auch auf der U-bahn werden aus Kostengründen schon die Fahrpläne ausgedühnt. Nicht nur auf der Oberfläche.

Das die Leute permanent über die"schlechten" Intervalle jammern ist mir auch ein Rätsel. Kaum wo auf der Welt fahren die Öffis so dicht hinter einenander wie bei uns. Und nur weil man mal wo einen Bus hat, der halt nur alle 10min nur oder seltener kommt wird gleich der Untergang der Welt herbei geredet.
Allerdings verstehe ich die Leute, wenn sie über ein fehlendes Wartehäuschen jammern. Man könnte hier mit einer geringen einmal Investition viel erreichen. Die Wartungskosten eines 0815 Häusl werden wohl kaum ein Budget sprengen. Egal von wem und wenns die umliegenden Genossenschaften zahlen müssen. Ich kenne auch ein Wartehüttl das von einem Diskonter gesponsert wurde. Ob freiwillig oder nicht weiß ich nicht aber es steht da und bietet Schutz vor Regen und sieht auch noch besser aus als so manches andere Wartehüttl in Wien. Und es ist Werbefrei.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 07. November 2016, 09:25:08
Nur bei den derzeitigen Bewohnerzahlen ist das ein Ding der Unfinanzierbarkeit.
Und wenn mal mehr Leute dort wohnen wird der U-Bahn-Betrieb billiger?  ???
Es wird nicht billiger, aber rentabler, weil die Auslastung höher ist.
Wer ma schaun.

Jedenfalls bin ich der festen Überzeugung, dass man mit 2 Putzzügen täglich und einem guten Busverkehr bis Aspern viel, sehr sehr viel Geld gespart hätte, das man in die Schieneninfrastruktur der Straßenbahn besser investiert hätte. So werden in einem Jahr dort immer noch leere Ubahnzüge fahren und der Straßenbahnverkehr in Wien eingestellt sein.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 60er am 07. November 2016, 10:27:58
So werden in einem Jahr dort immer noch leere Ubahnzüge fahren und der Straßenbahnverkehr in Wien eingestellt sein.

Auch wenn es um die Straßenbahn leider nicht zum besten bestellt ist, dass in einem Jahr der Straßenbahnverkehr in Wien eingestellt wird, halte ich dann doch für äußerst unwahrscheinlich. :-\
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Schienenfreak am 07. November 2016, 10:36:05

Und zur Wartehalle. Offensichtlich kapiert er auch nicht, dass er da bei den WL an der völlig falschen Stelle ist. Wann und wo Fahrgastunterstände errichtet werden entscheidet nämlich die Firma GEWISTA. Die WL können maximal Vorschläge diesbezüglich machen. Wenn die Verantwortlichen der Fa. GEWISTA jedoch der Meinung sind, dass sich bei der betreffenden Haltestelle keine Werbefläche rendiert, dann wird sie dort auch keinen Fahrgastunterstand errichten.
Diesbezüglich würden mich dann 2 Dinge interessieren:

1.) Wenns rein um Werbefläche und die möglichen Betrachter geht: Wieso gibts dann ein Gewista-Wartehäuschen bei der 84A/97A-Station An den alten Schanzen? Kann mir nicht mehr vorstellen, dass da noch mehr Leute leben als rund um den Hannah-Arendt-Platz, denn bei ersterem gibts nur Einfamilienhäuser und Kleingärten und bei zweiterem viele große Wohnbauten.

2.) Wer hat dann eigentlich die Wartehäuschen an der Ersatzverkehrstrecke für den 67er nach Oberlaa aufgestellt/finanziert? Das sind doch eindeutig keine Gewista-Wartehäuschen, als muss das jemand Anderes iniziiert haben. Also müsste es sehr wohl eine Möglichkeit geben, in der Seestadt Wartehäuschen auch ohne die Gewista aufzustellen.

Und noch etwas zur Verkehrsanbindung in der Seestadt: Ich bin mir 100%ig sicher, dass sich die Auslastung der U2 zwischen Hausfeldstraße und Seestadt massiv erhöhen würde, wenn jeder Zug in die Seestadt fahren würde. Ich hab mich nämlich vor einiger Zeit für die dortigen Baugruppen interessiert und viel Gespräche mit den Bewohnern geführt und JEDER hat zum Thema Verkehrsanbindung gemeint, dass er derzeit nur deshalb lieber mit dem Bus zur Aspernstraße fährt, weil dort die U-Bahn doppelt so oft fährt. Daraus schließe ich, dass die Seestädter die Station Seestadt der U2 deutlich häufiger nutzen würden, wenn jeder Zug bis zur Endstation fahren würde.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Klingelfee am 07. November 2016, 11:25:36

Und zur Wartehalle. Offensichtlich kapiert er auch nicht, dass er da bei den WL an der völlig falschen Stelle ist. Wann und wo Fahrgastunterstände errichtet werden entscheidet nämlich die Firma GEWISTA. Die WL können maximal Vorschläge diesbezüglich machen. Wenn die Verantwortlichen der Fa. GEWISTA jedoch der Meinung sind, dass sich bei der betreffenden Haltestelle keine Werbefläche rendiert, dann wird sie dort auch keinen Fahrgastunterstand errichten.
Diesbezüglich würden mich dann 2 Dinge interessieren:

1.) Wenns rein um Werbefläche und die möglichen Betrachter geht: Wieso gibts dann ein Gewista-Wartehäuschen bei der 84A/97A-Station An den alten Schanzen? Kann mir nicht mehr vorstellen, dass da noch mehr Leute leben als rund um den Hannah-Arendt-Platz, denn bei ersterem gibts nur Einfamilienhäuser und Kleingärten und bei zweiterem viele große Wohnbauten.

2.) Wer hat dann eigentlich die Wartehäuschen an der Ersatzverkehrstrecke für den 67er nach Oberlaa aufgestellt/finanziert? Das sind doch eindeutig keine Gewista-Wartehäuschen, als muss das jemand Anderes iniziiert haben. Also müsste es sehr wohl eine Möglichkeit geben, in der Seestadt Wartehäuschen auch ohne die Gewista aufzustellen.

Und noch etwas zur Verkehrsanbindung in der Seestadt: Ich bin mir 100%ig sicher, dass sich die Auslastung der U2 zwischen Hausfeldstraße und Seestadt massiv erhöhen würde, wenn jeder Zug in die Seestadt fahren würde. Ich hab mich nämlich vor einiger Zeit für die dortigen Baugruppen interessiert und viel Gespräche mit den Bewohnern geführt und JEDER hat zum Thema Verkehrsanbindung gemeint, dass er derzeit nur deshalb lieber mit dem Bus zur Aspernstraße fährt, weil dort die U-Bahn doppelt so oft fährt. Daraus schließe ich, dass die Seestädter die Station Seestadt der U2 deutlich häufiger nutzen würden, wenn jeder Zug bis zur Endstation fahren würde.

Ich kann nur mutmaßen

Zu 1) kann sein, dass die Wartehalle dort auch schon wesentlich länger steht, als die Linie 84 dort fährt? Oder hat dort wer bei den richtigen Stellen interveniert. Ausserdem geht es bei Werbeflächen nicht nur um die Fahrgastfrequenz, sonder um die Gesamtfrequenz. Also auch Auto, die dort vorbeifahren.

Zu 2) Auch hier kann es sein, dass die Wartehallen schon länger stehen. Denn meines Wissens werden Wartehallen nur mehr ausschließlich .

Und zur Anbindung mittels U-Bahn. Es wurde schon bei Baubeginn kundgetan, dass nur eine jede 2 U-Bahn bis in die Seestadt fährt und dass erst bei Besiedelung 2. Bauabschnitt dann jede U-Bahn bis Seestadt fährt. Und der 2. Bauabschnitt hat jetzt erst mit dem Spatenstich des Holzhochhauses begonnen. Und zum 84A. Da gehen manche zum Bus und fahren mit dem Bus dann mal zur Aspernstraße, obwohl sie womöglich sogar zur U-Bahn näher haben. Und wenn ich weiß, ich habe einen längeren Intervall, dann werde ich mein weggehen halt so timen, dass ich nicht lange auf die Abfahrt der U-Bahn warten muss. Und auch beim heimfahren bin ich dann womöglich schneller, wenn ich auch auf die Seestädter U-Bahn warte, als wenn ich in der Aspernstraße in den Bus umsteige, dann durch die Kleingärten gondle und dann von der Bushaltestelle noch zur Wohnung gehe, als wenn ich dann eben mit der nächsten U-Bahn bis Seestadt fahre und von dort zu Fuß gehe.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 07. November 2016, 11:33:50
Und noch etwas zur Verkehrsanbindung in der Seestadt: Ich bin mir 100%ig sicher, dass sich die Auslastung der U2 zwischen Hausfeldstraße und Seestadt massiv erhöhen würde, wenn jeder Zug in die Seestadt fahren würde. Ich hab mich nämlich vor einiger Zeit für die dortigen Baugruppen interessiert und viel Gespräche mit den Bewohnern geführt und JEDER hat zum Thema Verkehrsanbindung gemeint, dass er derzeit nur deshalb lieber mit dem Bus zur Aspernstraße fährt, weil dort die U-Bahn doppelt so oft fährt. Daraus schließe ich, dass die Seestädter die Station Seestadt der U2 deutlich häufiger nutzen würden, wenn jeder Zug bis zur Endstation fahren würde.
Wieviele Ubahnwagen kann man mit den Fahrgästen eines vollbesetzten Busses füllen?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 07. November 2016, 14:25:26
Nur solange die Jahreskarte weiterhin 365 Euro kostet, wirst du das auch nicht geändert bekommen.

Das ist jetzt wohl die Standardausrede in der Tintenburg, um jede Verbesserung rechtzeitig abzuwürgen (ausgenommen U-Bahn-Ausbauten).

mfG
Luki
In Wahrheit wäre für die Straßenbahn Geld in Hülle und Fülle da, würde man die Erlöse gerecht aufteilen (nach echt  und nicht nach fiktiv beförderten Fahrgästen!) und nicht fast alles zur U-Bahn umleiten! Auch die Zuschüsse von Bund und Gemeinde gehen ja leider fast ausschließlich an St. U-Bahn.   :-[  :down:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Werner1981 am 07. November 2016, 16:21:42
Das die Leute permanent über die"schlechten" Intervalle jammern ist mir auch ein Rätsel. Kaum wo auf der Welt fahren die Öffis so dicht hinter einenander wie bei uns. Und nur weil man mal wo einen Bus hat, der halt nur alle 10min nur oder seltener kommt wird gleich der Untergang der Welt herbei geredet.

Wenn der Bus alle 10 Minuten fährt, und man dann auch hineinkommt würde sich keiner aufregen. Beim 84A geht es aber darum, das man zur HVZ nicht einmal mehr in den Bus hineinkommt! Es gab auch schon Intervallanpassungen, die reichen aber nicht aus - eh klar, wenn der Besiedlungsgrad der Seestadt immer weiter zunimmt. Darüber gab es schon mehrmals Berichte in Wien heute und diversen Zeitungen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Wiener Schwelle am 07. November 2016, 16:24:53
Nur solange die Jahreskarte weiterhin 365 Euro kostet, wirst du das auch nicht geändert bekommen.

Das ist jetzt wohl die Standardausrede in der Tintenburg, um jede Verbesserung rechtzeitig abzuwürgen (ausgenommen U-Bahn-Ausbauten).

mfG
Luki

Das ist Fakt. Denn auf der einen Seite wollen die Fahrgäste eine günstige Karte, auf der anderen Seite einen dichten Intervall. Beides geht leider nicht. Und auch auf der U-bahn werden aus Kostengründen schon die Fahrpläne ausgedühnt. Nicht nur auf der Oberfläche.
Die 365€ Karte wird ja auch von uns Steuerzahler mitfinanziert. Also bitte nicht als Ausrede verwenden.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Schienenfreak am 07. November 2016, 16:29:33

Zu 1) kann sein, dass die Wartehalle dort auch schon wesentlich länger steht, als die Linie 84 dort fährt? Oder hat dort wer bei den richtigen Stellen interveniert. Ausserdem geht es bei Werbeflächen nicht nur um die Fahrgastfrequenz, sonder um die Gesamtfrequenz. Also auch Auto, die dort vorbeifahren.
Ich bilde mir ein, dass jenes auf der 84A-Strecke recht neu ist.
Auch hinsichtlich der Autofrequenz glaube ich, dass es da mittlerweile gleich viel gibt, sowohl in der Siedlung An den Alten Schanzen, als auch am Hannah-Arendt-Platz

Zu 2) Auch hier kann es sein, dass die Wartehallen schon länger stehen.
Das glaub ich weniger, denn als der 67er noch gefahren ist, gab es dort meines Wissens nach nur Gewista-Wahrtehäuschen und jetzt sind es andere, kleinere ohne Werbung.


Wieviele Ubahnwagen kann man mit den Fahrgästen eines vollbesetzten Busses füllen?
Einen, teilweise. Aber ich bin mir sicher, dass es sehr viele Seestädter gibt, die nur wegen des geringeren Intervalls die Fahrt mit dem Bus zur Aspernstraße in kauf nehmen und dass sich das ändern wird, sobald jeder Zug zur Seestadt fährt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Wiener Schwelle am 07. November 2016, 16:31:16
Warum wird nur 1 Schulkurs am 84A mit Gelenkbus geführt?
Ich denke es sind genügend Gelenkbusse in der Garage Lepoldau vorhanden um alle Kurse am 84A damit zu führen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 07. November 2016, 16:45:25
Wenn der Bus alle 10 Minuten fährt, und man dann auch hineinkommt würde sich keiner aufregen. Beim 84A geht es aber darum, das man zur HVZ nicht einmal mehr in den Bus hineinkommt! Es gab auch schon Intervallanpassungen, die reichen aber nicht aus - eh klar, wenn der Besiedlungsgrad der Seestadt immer weiter zunimmt. Darüber gab es schon mehrmals Berichte in Wien heute und diversen Zeitungen.

Nicht ohne das Problem klein reden zu wollen, aber über "volle" Fahrzeuge wird sehr oft gejammert und meist sind diese Fahrzeuge gerade einmal gut gefüllt aber bei weitem nicht bis zum letzten. Manche jammern schon wenn sie keinen Sitzplatz bekommen, dass das ganze überfüllt ist. Ausserdem wie wäre es, wenn sich die Leute dann einfach mal eine halbe Stunde früher auf den Weg machen (die bei denen es zeitlich nicht problematisch ist)? Man jammert über einen vollen Bus und in Wahrheit sind das vielleicht nur zwei bis drei Kurse pro Tag wo das der Fall ist. Den Rest des Tages ist dann der Bestzungsgrad überschaubar. Naja vielleicht könnens ja in der Stunde, wo die achso große Überfüllung herrscht, eine zweite Buslinie durch das Areal leiten. Eventuell eine die sowieso dort irgendwo verendet.

Ausserdem wohnen dort jetzt noch nicht mal ein Viertel der erwarteten Gesamtbevölkerung. Gerade mal ~6000. In der Großfeldsiedlung und am Rennbahnweg wohnen weit mehr Leute und die haben auch weite Fusswege zur U-Bahn (die sie früher nicht mal hatten). Die Bewohner sollen einfach mal die Zeit abwarten. Ich weiß, dass will man heute nicht mehr da muss man alles sofort und gleich haben. Btw. da wird sicher noch die nächsten 10-15 Jahre gebaut inkl. allem was dazu gehört. Da sind einige sicher schon ganz woanders hin gezogen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 07. November 2016, 18:18:10
Wieviele Ubahnwagen kann man mit den Fahrgästen eines vollbesetzten Busses füllen?
Einen, teilweise. Aber ich bin mir sicher, dass es sehr viele Seestädter gibt, die nur wegen des geringeren Intervalls die Fahrt mit dem Bus zur Aspernstraße in kauf nehmen und dass sich das ändern wird, sobald jeder Zug zur Seestadt fährt.
Na sichst - Der Bus alle 10 Minuten, die Ubahn dann alle 5 Minuten (oder öfters). Dann steigt ein Teil der Busfahrer in die Ubahn ein, bringt 1/16 der Kapazität, die ein Ubahnwagen hat. Wer bitte soll das bezahlen? Welche Schienenreparaturen machen wir da nicht und lassen die STraßenbahn mit Muskelkraft über die Stelle drüber schieben damit ja nichts passiert?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: h 3004 am 07. November 2016, 18:37:32
Ist eigentlich erhoben, was die 3 Stationen mehr (und da nur jeder 2. Zug) zusätzlich kostet? 
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 60er am 07. November 2016, 18:40:38
Ist eigentlich erhoben, was die 3 Stationen mehr (und da nur jeder 2. Zug) zusätzlich kostet?

Vermutlich schon. Nur wirst du keine veröffentlichten Zahlen finden, weil die WL ein Geheimnis daraus machen, wohl aus gutem Grund. :-X
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie 360 am 07. November 2016, 18:50:55
Ist eigentlich erhoben, was die 3 Stationen mehr (und da nur jeder 2. Zug) zusätzlich kostet?

Vermutlich schon. Nur wirst du keine veröffentlichten Zahlen finden, weil die WL ein Geheimnis daraus machen, wohl aus gutem Grund. :-X
Rechnet Euch das ganz einfach selbst aus->
Du brauchst 3-4 zusätzliche Züge& das Fahrpersonal dafür!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: h 3004 am 07. November 2016, 19:38:39
Das habe ich gerade getan: Aspernstr.-Seestadt  +6 Min.  Wendezeit bleibt ja gleich, egal wo. Kommt mit etwa 2-4 (HVZ) Garnituren hin (wenn auch nicht auf der ganzen Strecke, sondern nur bei  jedem 2.Umlauf und nur in dem Abschnitt, der bisher nicht die Seestadt anfährt). Was die Fahrer betrifft, kann ich nichts sagen - haben die bei der Ablöse Stadion bei Kurzführung mehr Ausgleichszeit oder werden sie früher wieder eingesetzt?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Klingelfee am 07. November 2016, 20:53:47
Das habe ich gerade getan: Aspernstr.-Seestadt  +6 Min.  Wendezeit bleibt ja gleich, egal wo. Kommt mit etwa 2-4 (HVZ) Garnituren hin (wenn auch nicht auf der ganzen Strecke, sondern nur bei  jedem 2.Umlauf und nur in dem Abschnitt, der bisher nicht die Seestadt anfährt). Was die Fahrer betrifft, kann ich nichts sagen - haben die bei der Ablöse Stadion bei Kurzführung mehr Ausgleichszeit oder werden sie früher wieder eingesetzt?
Es kostet exakt einen Zug mehr, wenn jeder Zug bis Seestadt fährt. Und das ist auch ganz logisch erklärt, da derzeit immer der Aspernstraßen-Zug den Seestadt-Zug überholt.

Wie du bei 6 min Fahrzeit auf 2 - 4 Züge mehr kommst, müsstest du erklären. Denn anders erklärt. Bei einem 7 1/2 min Intervall und einer Fahrzeit von 6 min brauche ich nur einen Zug.

Und eines sollte euch auch klar sein. Der Ausbau der Seestadt läuft wesentlich langsamer als vor 10 jahren geplant. Und hätten die WL damals den Bau gestoppt, ich weiß nicht wie da der Aufschrei gewesen wäre, wenn man dann die Strecke im halbfertigen Zustand gelassen hätte. Oder gar die Strecke zwar gebaut hätte, sie aber nicht in Betrieb genommen. Die Kritiken will ich mir nicht vorstellen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: h 3004 am 08. November 2016, 10:11:07
Vielleicht mache ich einen gedanklichen Fehler, aber: Wenn jeder Zug zur Seestadt fährt, benötigt man für die bisher kurzgeführten Züge (jeder 2.) zur Aspernstr. je einen Zug mehr. Von der Kostenseite her kann man aber nur das Teilstück Aspernstr. - Seestadt hernehmen, weil auf der Strecke Karlsplatz - Aspernstr. sich kostenmäßig und intervallmäßig nichts ändert. An Kosten bleibt ein zusätzlicher Zug pro bisher kurzgeführter U2 sowie allfällige Fahrerkosten. Wie es mit den Stromkosten ist, kann ich nicht beurteilen. (PS: die 2-4 Züge habe ich von Linie 360 übernommen, weil es mir logisch vorkam).
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 08. November 2016, 15:54:37
Vielleicht mache ich einen gedanklichen Fehler . . . .
Ja. Wenn du Umlaufzeit um den Wert eines Intervalls verlängerst, brauchst du nur einen Zug mehr! 
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Klingelfee am 15. Oktober 2017, 18:36:36
Weil sich viele über die ihrer Meinung die unnötige Verlängerung der U2 in die Seestadt beschweren.

Soeben auf youtube gefunden

Einsamste U-Bahn Station der Welt (https://www.youtube.com/watch?v=IrQ7xuZG8Ww)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 15. Oktober 2017, 19:57:29
Weil sich viele über die ihrer Meinung die unnötige Verlängerung der U2 in die Seestadt beschweren.

Soeben auf youtube gefunden

Einsamste U-Bahn Station der Welt (https://www.youtube.com/watch?v=IrQ7xuZG8Ww)

In einer Stadt der jährlich um halb Wien wächst, wundert einen gar nichts mehr. ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Schienenfreak am 15. Oktober 2017, 21:24:42
Und in Wien regt man sich über die kurze Zeit auf, wo die U2 ungeplanterweise vor den ersten Häusern in der Seestadt fertig war...

Ich finde die Erklärung des chinesischen Experten in dem Video gut, hier denkt man schon vor, das ist gut (auch wenn diese Stadt wohl nur bedingt mit Wien zu vergleichen ist).
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: contra am 04. Juli 2021, 15:47:16
Wieder einmal Neuigkeiten aus der Seestadt:
https://www.krone.at/2453180 (https://www.krone.at/2453180)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Bus am 04. Juli 2021, 16:17:16
So baut man halt, wenn man als Stadt wenig pflegen möchte. Also Beton und Stein.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Tunafish am 04. Juli 2021, 23:08:05
Weil sich viele über die ihrer Meinung die unnötige Verlängerung der U2 in die Seestadt beschweren.

Soeben auf youtube gefunden

Einsamste U-Bahn Station der Welt (https://www.youtube.com/watch?v=IrQ7xuZG8Ww)

Diese Station ist heute nicht mehr so einsam.

(https://i.redd.it/ynkq7vpwqn761.jpg)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 05. Juli 2021, 07:59:11
Wieder einmal Neuigkeiten aus der Seestadt:
https://www.krone.at/2453180 (https://www.krone.at/2453180)

Ich mag die Seestadt auch nicht, der Artikel ist aber, sagen wir mal vorsichtig, sehr Parteiisch. 30°C in der Wohnung haben auch in ländlicheren Gegenden mehrere Personen aus meinem Umfeld. Das liegt dort, wie auch bei vielen anderen Neubauten, am mangelhaften Sonnenschutz. Riesen Glasflächen gepaart mit schlechtem Sonnenschutz ergibt nunmal den Glashauseffekt.
Das dort sinnlose Planungsfehler am laufendem Meter passieren hat damit nur bedingt zu tun.

Aber zu einem Satz stimm ich voll und ganz zu: Die Seestadt ist super, wenn man dort seine Freizeit verbringen kann aber nicht wohnen muss.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie106 am 05. Juli 2021, 08:56:38
Ich sehe das auch nicht unbedingt als "Seestadt-Problem". In der ganzen Stadt gilt: wenn neu gebaut wird gibts danach Betonwüste. Braucht man nur zum Nordbahnhof schauen, dort ists nicht besser.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Bus am 05. Juli 2021, 09:07:12
Und das ist auch der Grund, warum Wien immer heißer wird. Da werden ein paar Sprühnebel und begrünte Wartehallen nix nützen.

Aber wenn die S1 mal fertig gebaut ist und die 7ma im Mauthäuschen sitzt und jeden LKW Fahrer auf der Tangente fragt "Du fahren Transit?, dann wird es eisig werden...  >:D
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 16. August 2021, 07:52:07
Gestern, Sonntag, war ich um die Seestadt unterwegs. Bin ich zwar eigentlich regelmässig, aber selten dokumentiert man es.

Blick vom Osten in den Westen.
Zu sehen der neueste der Seestadtschulcampusse.
[attach=1]

Panorama des neuesten Teils mit der Ostbahn. Position ungefähr dort, wo die Abfahrt Seestadt Ost kommen wird.
[attach=2]

Hier hilft auch keine grüne Farbe. Weiter hinten wird aber die Asphaltfläche für diverse Ballsport arten genutzt werden.
[attach=3]

Dazu kann sich jeder selbst eine Meinung bilden.
[attach=4]


Ein letzter Blick. Von Westen her gefällt mir die Seestadt besser. Das erschlägt einen noch nicht so.
[attach=5]
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 16. August 2021, 09:06:31
Die grün angemalte U-Bahn-Trasse ist der bisherige Höhepunkt der Verarsche.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie106 am 16. August 2021, 09:18:01
Dazu kann sich jeder selbst eine Meinung bilden.

"wieviele Graufarbnuancen wollt ihr in der Seestadt verwenden?"
Stadt Wien: "ja."

aber mich wundert, dass es immerhin doch so an einer Hand abzählbare Baumsetzlinge in die Asphaltwüste geschafft haben.

Es ist einfach nur traurig wenn man Bilder kennt, was man in anderen Teilen der Erde unter "modernen Stadtvierteln" versteht, und dann die Bilder aus Wien im Vergleich dazu sieht...
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 16. August 2021, 11:11:47
Dazu kann sich jeder selbst eine Meinung bilden.

"wieviele Graufarbnuancen wollt ihr in der Seestadt verwenden?"
Stadt Wien: "ja."

aber mich wundert, dass es immerhin doch so an einer Hand abzählbare Baumsetzlinge in die Asphaltwüste geschafft haben.

Die Brunnen, die dort aufgestellt wurden, haben zumindest meinen Kindern Spaß gemacht. Aber am frühen Nachmittag, wenn die Foto Position dann endgültig in der prallen Sonne liegt, dann ist das dort kein schöner Platz zum verweilen. Allerdings wird im Rücken des Bildes gerade ein Bauplatz hergerichtet, der die einfallende Sonner dann wahrscheinlich teilweise abdecken wird. Was dann vorallem im Winter einen eher trostloseren Eindruck hinter lassen wird.

Aber die das Viertel an der Froschlacke hat auch so manche witzige kleinigkeit zu bieten:

[attach=1]

Der Sinn ist mir unbekannt. Auf der einen Seite kann man sich die Gemüsebeete der Selbsternteparzellen ansehen, oder die dahinter liegende Bebauung und auf der anderen Seite ein mittlerweile verlassen wirkendes Motorenwerk, in dem nur mehr Getriebe gefertigt werden.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Halbstarker am 16. August 2021, 11:17:45
Wieder einmal Neuigkeiten aus der Seestadt:
https://www.krone.at/2453180 (https://www.krone.at/2453180)

Dann muss man eben ein Klimagerät anschaffen und ordentlich runterkühlen! >:D
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 16. August 2021, 12:47:37
Die grün angemalte U-Bahn-Trasse ist der bisherige Höhepunkt der Verarsche.
Jeder selber schuld, der hinfährt!  :P  >:D
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Bus am 16. August 2021, 14:12:19
Passt eh zum Politikerversprechen. Mehr Grün für Wien.  :blank:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 4020 am 16. August 2021, 15:01:22
Die grün angemalte U-Bahn-Trasse ist der bisherige Höhepunkt der Verarsche.

Die Trasse ist nicht so breit, da könnte man auch Kletterpflanzen hinsetzen und in ein paar Jahren sieht es nach etwas aus ... aber nein, man mach lieber so einen Unfug ... 
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Katana am 17. August 2021, 00:46:36
Die grün angemalte U-Bahn-Trasse ist der bisherige Höhepunkt der Verarsche.
Bunt ist prinzipiell gut. Die grünen Säulen sind nicht sooo schlecht, der Farbton könnte etwas freundlicher seien, aber die Unterseite der U-Bahntrasse sollte blau sein um den Himmel zu symbolisieren. Wie die Bäuche der AUA-Flieger.

Die Trasse ist nicht so breit, da könnte man auch Kletterpflanzen hinsetzen und in ein paar Jahren sieht es nach etwas aus ... aber nein, man mach lieber so einen Unfug ... 
Das eine schließt das andere nicht aus.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Katana am 24. September 2021, 00:00:39
Man versucht, den Wuchs von 330 Bäumen in der Seestadt zu fördern.
Zitat
Die Wiener Seestadt wird zur Schwammstadt
Am Stadtrand wird das Prinzip unterirdischer Regenwasserspeicher erstmals in großem Stil umgesetzt. Es verspricht besseres lokales Mikroklima

Raimund Lang 23. September 2021, 06:00

Der hohe Anteil versiegelter Flächen im urbanen Raum ist gleich doppelt nachteilig: Zum einen verhindert er, dass Regenwasser im Boden versickert. Das Wasser fließt dadurch ungenutzt durch die Kanäle ab und kann diese bei besonders starken Regengüssen sogar überfluten. Als Folge davon stehen immer wieder ganze Straßenabschnitte unter Wasser.

Zweitens sind Asphalt und Beton gute Wärmespeicher und tragen insbesondere in den heißen Sommermonaten zu einer Erhöhung der Umgebungstemperatur bei. Ein Konzept, das seit gut 20 Jahren vorwiegend im akademischen Bereich diskutiert wird, jetzt aber immer öfter auch in die städtebauliche Realität Einzug erhält, soll beide Probleme auf einmal lösen – die Schwammstadt.

Die Schwammstadt kombiniert das Ansinnen, Regenwasser dorthin zu leiten, wo man es braucht, mit der Binsenweisheit, dass Bäume vorteilhaft für das urbane Mikroklima sind. Einerseits spenden sie Schatten, andererseits reduzieren sie durch Verdunstung die Temperatur. Dazu muss man Bereiche schaffen, die Wasser – ähnlich wie der namensgebende Schwamm – speichern und kontinuierlich an dort gepflanzte Bäume abgeben können.

[...]


Q.: https://www.derstandard.at/story/2000129828404/die-seestadt-wird-zur-schwammstadt
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 24. September 2021, 09:27:01
Hätte man mehr Grün vorgesehen, anstatt alles zuzubetonieren, würde man sich sündteure Hilfskonstruktionen à la Schwammstadt sparen können. Dann fällt nämlich kaum überschüssiges Regenwasser an (und jenes, das auf privaten Grundstücken anfällt, lässt sich beispielsweise als Brauchwasser weiterverwenden (WC-Spülung!).

Aber warum einfach, wenn's auch kompliziert geht?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 24. Januar 2022, 11:46:56
Der Elinor-Ostrom Park ist jetzt seit Oktober offiziel erföffnet.
Da ich mich im Sommer über diese Resteverwertung gewundert hab,wollt ich mir das ganze dann mal im fertigen Zustand anschauen.
Hier ein paar Eindrücke:

Aus diesem Winkel denkt man sich nichts gutes:
[attach=1]


Allerdings wurde unter der U-Bahn fast durchgehend irgendwelche Kletter möglichkeiten aufgebaut. Was meinen Sohn sehr gefreut hat.
[attach=2]

Unterbrochen wird der Park durch ein paar gepflasterte Zufahrtsstraßen.
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Auf diesen Schienen wird nie was fahren, aber Kinder können üben.
[attach=4]


Hier ein Blick über den Fahrradparcour und über die größte Grünfläche des Parks.
[attach=5]


Funktionsoffene Flächen gibts auch.
[attach=6]


Aber der Rest ist dann wieder für Ballsportler da.
[attach=7]



Mein Fazit: Schön gemacht. Für Kletterbegeisterte durchaus ganz schön gelungen.
Aber den Park als grüne Lunge oder sonst was zu bezeichnen, nein. Er ist ganz nett aber nicht mit gescheiten Parks wie dem Augarten oder auch dem Stadtpark zu vergleichen.

Zum Thema Schwammstadt: Hab mich gestern gewundert warum die in regelmässigen Abständen so komische Gruben mit Gittern und einem Überlaufschwammerl gemacht haben. Jetzt hab ich es mit zusammen gereimt. Das sind die Regenwassersickerbereiche. Kann man schön reinfallen. Sind ca. 1m tief und mit einem ca. 40cm hohen schwarzen Geländer abgegrenzt. Eventuell werden die noch aufgefüllt, das weiß ich aber nicht.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 24. Januar 2022, 12:00:52
Traurig-trostloses Terrain. :-[
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 24. Januar 2022, 12:28:59
Schön gemacht? Würde eher sagen: widerlich!  :o
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: kiembeni am 24. Januar 2022, 12:54:02
Das ist an Hässlichkeit nicht zu überbieten. Möchte dort nicht wohnen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: E1-c3 am 24. Januar 2022, 13:54:33
Möchte man mit der grünen Farbe jenen kritischen Stimmen entgegenwirken, die die stetige Rückläufigkeit der städtischen Grünflächen monieren?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: abc am 24. Januar 2022, 16:36:23
Für eine optisch ansprechende Bodenbedeckung hat es leider nicht gereicht. Die braucht man stattdessen, um am Kardinal-Nagl-Platz intakte Pflasterung auszuwechseln und weitere Flächen zu versiegeln (https://www.wienschauen.at/kardinal-nagl-platz-umbau-mit-beschraenkter-wirkung/).
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Bimigel am 24. Januar 2022, 21:41:03
Sieht man auch bei vielen anderen kleineren Parks, die umgestaltet werden. Es werden zwar neue Beete angelegt, die versiegelten Flächen werden aber trotzdem meist mehr. Man kann sich einfach nur mehr auf den Kopf greifen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 24. Januar 2022, 22:28:21
Ich hab in einem kleinen Artikel zusammengefasst, warum trotz allerlei Geschnatter und Sima-Graserln Wien nicht grüner wird:

https://www.tramway.at/stadtplanung/strassengestaltung.html
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: N1 am 24. Januar 2022, 22:43:10
Mein Fazit: Schön gemacht. Für Kletterbegeisterte durchaus ganz schön gelungen.
Sie haben sich bemüht, das Beste aus diesem Unort zu machen. Ob man dieses Bemühen jetzt als echte Anstrengung oder aber als Euphemismus für unzureichende Leistung ansieht, wie man ihn in so manchem Dienstzeugnis findet (hoffentlich nicht im eigenen), soll jeder für sich entscheiden. >:D Spätestens in ein paar Jahren, wenn Vandalen und Graffiti-"Künstler" ihr Werk getan haben, wird die vormalige Behübschung des Unorts zu dessen Vollendung beitragen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 25. Januar 2022, 07:26:29
Mein Fazit: Schön gemacht. Für Kletterbegeisterte durchaus ganz schön gelungen.
Sie haben sich bemüht, das Beste aus diesem Unort zu machen. Ob man dieses Bemühen jetzt als echte Anstrengung oder aber als Euphemismus für unzureichende Leistung ansieht, wie man ihn in so manchem Dienstzeugnis findet (hoffentlich nicht im eigenen), soll jeder für sich entscheiden. >:D Spätestens in ein paar Jahren, wenn Vandalen und Graffiti-"Künstler" ihr Werk getan haben, wird die vormalige Behübschung des Unorts zu dessen Vollendung beitragen.

Das das ganze in ein paar Jahren verwahrloster aussehen wird, ist klar. Das ganz schön war auch nicht auf die eigentlich kümmerlichen Wiesen gedacht, sondern auf den langestrecketen Bewegungspark den die da errichtet haben. Hier kommts halt in erster Linie auf die Wartung und Pflege an und auf die Reinigung. Wie bei allen Flächen, welche unter Dach sind, werden sich halt die Inhalte diverser Getränkedosen dort gut verteilen ohne je weggewaschen zu werden.

Aber warten wir mal so zwanzig Jahre ab. Dann sind die Bäume, sofern sie nicht eingegangen sind, etwas größer.

Ich hab in einem kleinen Artikel zusammengefasst, warum trotz allerlei Geschnatter und Sima-Graserln Wien nicht grüner wird:

https://www.tramway.at/stadtplanung/strassengestaltung.html

Man versucht halt bei der Wiener Grünraumgestaltung es allen Recht zu machen. Den Autobesitzern, den Hundebesitzern, den Rechnungsprüfern, den Lieferanten, den Behindertorganisationen, den Gärtnern, der Straßenreinigung, der Schneeräumung etc...
Da das nicht geht macht man da halt einfach etwas mit dem dann alle unzufrieden sind.  ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: maybreeze am 25. Januar 2022, 11:44:49
Die Rechnung ist einfach:

Grünfläche sam Pflege kostet im Vergleich zu versiegelter Fläche etwa 4x mehr (Aussage in einer der Stadtentwicklunsgkommissionen, wo ich teilnehmen durfte).

Sowohl die Anlage als auch die Pflege von grünen oder versiegelten Flächen obliegt den Bezirken und ihrem immer knapper werdenden Budgets (https://www.wien.gv.at/bezirke/dezentralisierung/budget/) - die Sonderwünsche der Stadt kommen alljährlich aus heiterem Himmel, wie beispielsweise die Umstellung auf LED-Leuchten. Der Austausch einer Uralt TL-Balkenleuchte kostet etwa 25€, die neuen Wiener LED Leuchten etwa 300€ pro Stück, da sind schnell mal für 2-3 Jahre jährlich 150.000 € verbraten. Dazu kommen Schulum- und ausbauten - es zahlt der Bezirk (z.B. Küchen für Ganztagsschulen oder städtische Kindergärten). Eine simple Verbesserung wie Sanierung des Fußgängerüberganges Kennedybrücke Richtung Hietzinger Tor rund 120.000€. Verbesserung der Schaltung einer VLSA zugunsten Fußgänger mindestens 10.000€. Eine simple öffentliche Toilette gut 200.000€ (und die Wiener Linien sind bestrebt ihre WC-Anlagen in den Stationen aus Kostengründen zuzusperren).

Aktuelle Detail-Budgetzahlen 2022 für die Bezirke ab Seite 600: >Link (https://www.wien.gv.at/finanzen/budget/index.html)<

Also darf man sich nicht wundern, dass bis zum Verfall einer Einrichtung gewartet wird - in der Hoffnung auf eine Projektförderung.

"Großzügige" Projektförderungen durch die Stadt reichen gerade, das Minimum hinzubekommen. Dazu kommt noch, dass die Planung für die Grünzonen seitens der Stadt vorgenommen wird - und die MA28 hat immer recht, das Stadtgartenamt darf abnicken.

Fluch und Segen der "Bezirksautonomie" in Sachen Budget!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: U4 am 25. Januar 2022, 11:56:46
OT an Maybreeze:: Deswegen wurde anscheinend ein Stück in der SAT-Siedlung im 13.ten mit LED begonnen und der Rest in derselben Gasse bleibt mit TL-Leuchten  :fp:
Das ist Planung  >:(
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 25. Januar 2022, 11:58:41
Die Rechnung ist einfach:

Grünfläche sam Pflege kostet im Vergleich zu versiegelter Fläche etwa 4x mehr (Aussage in einer der Stadtentwicklunsgkommissionen, wo ich teilnehmen durfte).

Dann soll die SP bitte die widerliche Schönfärberei und Propaganda einstellen. Mir geht das massiv auf die Nerven, dass Ulli 7A jedes Grasbüschel präsentiert, aber fast alles nur entsetzlich ausschaut.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: E1-c3 am 25. Januar 2022, 12:15:26
Die Rechnung ist einfach:

Grünfläche sam Pflege kostet im Vergleich zu versiegelter Fläche etwa 4x mehr (Aussage in einer der Stadtentwicklunsgkommissionen, wo ich teilnehmen durfte).

Dann soll die SP bitte die widerliche Schönfärberei und Propaganda einstellen. Mir geht das massiv auf die Nerven, dass Ulli 7A jedes Grasbüschel präsentiert, aber fast alles nur entsetzlich ausschaut.

Ich bin jetzt botanisch nicht sehr bewandert, aber ich finde vor allem diese inflationäre Anlegung von Kiesflächen extrem hässlich. Auf den drei Fotos von tramway.at besteht die Fläche, die eigentlich für Grünanlagen reserviert ist, fast zur Gänze aus Gestein.
Hat jemand eine Ahnung warum das gemacht wird? Ich meine, aus pflanzlicher Sicht wäre doch ein gewöhnlicher Humusboden um einiges besser als diese als Beete fungierenden Geröllhalden, oder?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 25. Januar 2022, 12:40:37
Ich bin jetzt botanisch nicht sehr bewandert, aber ich finde vor allem diese inflationäre Anlegung von Kiesflächen extrem hässlich. Auf den drei Fotos von tramway.at besteht die Fläche, die eigentlich für Grünanlagen reserviert ist, fast zur Gänze aus Gestein.
Hat jemand eine Ahnung warum das gemacht wird? Ich meine, aus pflanzlicher Sicht wäre doch ein gewöhnlicher Humusboden um einiges besser als diese als Beete fungierenden Geröllhalden, oder?


Diese Kiesbeete hat sich irgendwer in den letzten paar Jahren ausgedacht, weil der Kies irgendwie besser sein soll.
https://www.naturespots.net/blog/personal-blogs/kiesbeete-in-wien-eine-replik-der-ma-42-stadtgaerten-wien (https://www.naturespots.net/blog/personal-blogs/kiesbeete-in-wien-eine-replik-der-ma-42-stadtgaerten-wien)
So wirklich sicher ist man sich aber bei den Gärtnern anscheinend aber auch nicht.

Vielleicht war/ist der Entscheidungsträger Hundebesitzer und hat sich immer über matschigen Pfoterl geärgert.
Kies wäre ja eine wunderbare alternative zu manchem Asphaltweg aber nicht bei Blumenbeeten, Baumscheiben oder Grüninseln.

Die Rechnung ist einfach:

Grünfläche sam Pflege kostet im Vergleich zu versiegelter Fläche etwa 4x mehr (Aussage in einer der Stadtentwicklunsgkommissionen, wo ich teilnehmen durfte).

Es hat nie jemand gesagt, dass das alles zum Nulltarif zu bekommen ist. Und ich verstehe auch wenn die Bezirke hier aufschrein, wenn sie mit solchen Dingen zwangsbeglückt werden.
Aber im Endeffekt sind sie alle (Bezirke und Gemeinde) eine Stadt. Und jeder sollte diese Stadt weiter bringen wollen.
Wenns aber kein Geld haben oder haben wollen, dann sollens das auch so sagen.
Da versteh ich tramway.at schon. Auf der einen Seite schöne Worte und auf der anderen Seite kommt nur Mist raus.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: maybreeze am 25. Januar 2022, 13:29:17

... Wenns aber kein Geld haben oder haben wollen, dann sollens das auch so sagen....


Das Budget für 2022 für Gesamt-Wien sieht 17,5 Mrd € vor, die Bezirke erhalten für ihre mannigfaltigen Aufgaben direkt 202,4 Mio und aus dem Hauptstraßen- und Investitionstopf weitere 212,9 indirekt als Geldmittel = 2,3 (Zweikommadrei) % der Gesamtausgaben - da ist nicht von nicht haben oder nicht haben wollen die Rede, sondern von nicht bekommen! Da können nur Billigsdorfer Lösungen herauskommen.

Übrigens sind sich alle Bezirke in den alljährlichen Finanzverhandlungen mit der Stadt einig: Mehr Geld für die Bezirke!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Superguppy am 25. Januar 2022, 14:20:29
Übrigens sind sich alle Bezirke in den alljährlichen Finanzverhandlungen mit der Stadt einig: Mehr Geld für die Bezirke!
In dieser Verhandlungsposition wäre natürlich jede andere Forderung eine gewisse Selbstsabotage.  ;)

Abgesehen davon, dass ich der Meinung bin, dass 23 Bezirke für Wien etwa um 18 Stück zu viel sind, finde ich schon, dass die Menge an Aufgaben/Verantwortlichkeit auch mit der Menge an verfügbarem Budget korrelieren sollte. Alles andere führt zu Finanzierungsengpässen auf der einen Seite und zum ineffektiven Verpulvern von Geldern auf der anderen Seite.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Halbstarker am 05. Februar 2022, 11:28:20
Inzwischen nimmt man sich des Hitzeproblems an:

Zitat
UMWELT
Hitzeinsel in Seestadt soll entschärft werden

Die Seestadt befindet sich zwar immer noch im Bau, an den ersten Stellen wird aber bereits nachgebessert. Das Seeparkquartier, der Bereich bei der U2-Endstation, bekommt auf 1.000 Quadratmetern neue Stauden- und Gräserbeete. Das soll eine große Hitzeinsel entschärfen.
Online seit heute, 8.00 Uhr
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Besonders in der Fußgängerzone, die direkt bei der U2-Endstation beginnt, ist es in der Seestadt im Sommer teilweise unerträglich heiß. Das will die Stadt jetzt beheben. 25 sogenannte „XXL-Bäume“, konkret Platanen, werden gepflanzt und 1.000 Quadratmeter Stauden- und Gräserbeete errichtet. Ein Siebentel der insgesamt 7.000 Quadratmeter großen Fläche wird so nun begrünt.

Dazu kommen ein Wasserspiel auf 255 Quadratmeter und zehn zusätzliche Nebelstelen, die ebenso die Umgebung kühlen sollen. Auf dem Simone-de-Beauvoir-Platz wird auch „ein kleiner mit Schaumdüsen gebildeter Flusslauf“ errichtet, heißt es in einer Aussendung von Planungsstadträtin Ulli Sima, Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und Bezirksvorsteher Ernst Nevrivry (alle SPÖ).

Die Bauarbeiten – etwa auf dem Simone-de-Beauvoir-Platz – sollen Ende April abgeschlossen sein

Baustart Mitte Februar

Auch eine Reihe von Bänken und Stühlen werden aufgestellt. Die Bauarbeiten starten laut Stadt Mitte Februar und dauern bis Ende April. Finanziert werden
die Maßnahmen von Stadt, Bezirk und der Wien 3420 aspern development AG.

Die Stadt verweist aber darauf, dass es bereits jetzt 18 Hektar Park- und Wasserfläche in der Seestadt gebe. Demnächst soll es insgesamt 1.800 Bäume im öffentlichen Raum geben. Ein Problem dabei ist aber wohl: Die Bäume müssen noch wachsen. Die erwünschte Beschattung könnte erst in ein paar Jahrzehnten vorhanden sein. In der Seestadt Aspern entsteht in mehreren Etappen Wohnraum für über 25.000 Menschen, dazu Arbeits- und Ausbildungsplätze für über 20 000 Menschen.

Schnellwachsende Pflanzen für weiteren Platz

Begrünt wird in der Seestadt demnächst auch der Eva-Maria-Mazzucco-Platz. Dort soll eines der Siegerprojekte des städtischen Ideenwettbewerbs „Wien wird wow“ umgesetzt werden, wie die Stadt nun mitteilt. Laut der „Wien wird wow“-Internetseite war dieses Projekt ursprünglich für den Vorplatz vor der U2-Station Seestadt gedacht. Pflanztrog-Bank-Module aus Holz werden dabei mit schnellwachsendem Hopfen berankt. Dieser soll nicht nur Schatten spenden, so die Idee von Sabi Rimanóczy, sondern dann auch zu einem Seestädter Craft-Beer verarbeitet werden.

red, wien.ORF.at

Quelle: wien.orf.at (https://wien.orf.at/stories/3141790/)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Linie106 am 07. April 2022, 07:13:09
gestern wurden die ersten großen, 30 Jahre alten Platanen gepflanzt.
https://wien.orf.at/stories/3150881/

Zitat
Von insgesamt 7000 Quadratmetern werden im Seeparkquartier nun rund 1000 Quadratmeter wieder aufgerissen und bepflanzt, nicht nur mit Platanen, sondern auch mit Gräsern, Sträuchern und Blumen. Die Kosten betragen rund 800.000 Euro.
Vermeidbare Kosten wären das gewesen. (+ vermeidbare Baustellen und Lärm für die Seestadtbewohner)

Zitat
Der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) verspricht: „Wir werden in Zukunft bei den zusätzlichen Parkanlagen, bei den zusätzlichen Straßen dafür sorgen, dass wir zeitgerecht und von Anfang an weniger Beton und mehr grün machen.“
Das kann ich mir weder bei der SPÖ ansich noch beim Nevrivy vorstellen. Wenn man mehr grün haben möchte, könnte man ja damit anfangen, nicht für eine gewisse mehrspurige Straße viel Grün zu opfern.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 07. April 2022, 09:04:15
Wenn diese Krewegerln 30 Jahre alt sind, kann man sich vorstellen, wie lang es noch brauchen wird, bis die wirklich zu Schattenspendern werden.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 07. April 2022, 09:22:52
Wenn diese Krewegerln 30 Jahre alt sind, kann man sich vorstellen, wie lang es noch brauchen wird, bis die wirklich zu Schattenspendern werden.
Egal was da hingepflanzt wird, es wird anfangs kein vollwertiger Schattenspender sein.
https://www.gartenjournal.net/platane-wachstum (https://www.gartenjournal.net/platane-wachstum) sagt jedenfalls, dass Platanen schnellwüchsige Bäume sind mit einem Höhenwachstum vonbis zu 50 cm/Jahr und einem Kronenwchstum von 30 cm/Jahr, d.h. sie sollten einen Kronenumfang von an die 10 m haben.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 07. April 2022, 13:34:07
gestern wurden die ersten großen, 30 Jahre alten Platanen gepflanzt.
https://wien.orf.at/stories/3150881/

Zitat
Von insgesamt 7000 Quadratmetern werden im Seeparkquartier nun rund 1000 Quadratmeter wieder aufgerissen und bepflanzt, nicht nur mit Platanen, sondern auch mit Gräsern, Sträuchern und Blumen. Die Kosten betragen rund 800.000 Euro.
Vermeidbare Kosten wären das gewesen. (+ vermeidbare Baustellen und Lärm für die Seestadtbewohner)

Ich Frage mich, warum eine Fläche, die für eine gewisse Nutzungsöffnung da sein soll, einfach nur deppert asphaltiert wird?
Von Pflaster bis zur festgeschotterten Fläche ist doch alles möglich. Für diverse Festl (Donauinsel, Erntedank etc.) werden die Hüttln auch nur entweder ins Gras oder auf unbefestigte Wege gestellt.
Aber wahrscheinlich wollte man sich am Rathausplatz ein Beispiel nehmen. Der ist ohne Fest auch nur einfach eine graue asphaltierte Hitzeinsel. Nur wohnt an dem keiner.
Ausserdem kann man auch unter Bäumen einen Markt abhalten.  ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 07. April 2022, 13:44:52
Das ist ein seltsames Projekt. Während in der ersten Baustufe der Seestadt die Gestaltung durchaus in Ordnung war, ging es hier völlig daneben - und um den Wettbewerb gibt es Ungereimtheiten:

Der springende Punkt: Einer der Preisrichter, Stefan Rotzler, arbeitete bis 2014 im Büro Rotzler Krebs Partner GmbH. Und eben dieses Büro hat den Wettbewerb 2015 gewonnen.

https://www.wienschauen.at/seeparkquartier-die-asphaltwueste-in-der-seestadt-aspern/
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 38ger am 07. April 2022, 16:41:06
Na geh, der Asphalt wird ja eh ganz schön erfrischend aufgelockert mit einem Brunnen aus Beton...eigentlich nicht ungefährlich, dass da Kinder reinfallen...vielleicht sollte man ihn noch mit einem massiven Stahlkäfig umgeben?  >:D
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 11. April 2022, 11:42:58
War gestern dort und hab mir die Plantanen angesehen. Die Bäume haben tatsächlich Mal das Wort "Baum" verdient. Mal sehen wie es fertig aussieht aber auf jeden Fall besser als vorher. Wie viel wird sich zeigen aber ich bin Mal positiv gestimmt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: denond am 11. April 2022, 12:13:17
Das ist ein seltsames Projekt. Während in der ersten Baustufe der Seestadt die Gestaltung durchaus in Ordnung war, ging es hier völlig daneben - und um den Wettbewerb gibt es Ungereimtheiten:

Der springende Punkt: Einer der Preisrichter, Stefan Rotzler, arbeitete bis 2014 im Büro Rotzler Krebs Partner GmbH. Und eben dieses Büro hat den Wettbewerb 2015 gewonnen.

https://www.wienschauen.at/seeparkquartier-die-asphaltwueste-in-der-seestadt-aspern/

Ich hätte lieber einen Wohnblock weniger gebaut, dafür wäre wesentlich mehr Platz für Grün gewesen. Die gesetzten Bäume machen in Zukunft die Wohnungen - die eh' schon eher dunkel durch die dichte Bauweise sind - nur noch dunkler. Dort wohnen: Nein, Danke...
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 38ger am 11. April 2022, 16:56:30
Das ist ein seltsames Projekt. Während in der ersten Baustufe der Seestadt die Gestaltung durchaus in Ordnung war, ging es hier völlig daneben - und um den Wettbewerb gibt es Ungereimtheiten:

Der springende Punkt: Einer der Preisrichter, Stefan Rotzler, arbeitete bis 2014 im Büro Rotzler Krebs Partner GmbH. Und eben dieses Büro hat den Wettbewerb 2015 gewonnen.

https://www.wienschauen.at/seeparkquartier-die-asphaltwueste-in-der-seestadt-aspern/

Ich hätte lieber einen Wohnblock weniger gebaut, dafür wäre wesentlich mehr Platz für Grün gewesen. Die gesetzten Bäume machen in Zukunft die Wohnungen - die eh' schon eher dunkel durch die dichte Bauweise sind - nur noch dunkler. Dort wohnen: Nein, Danke...

Wenn Du den öffentlichen Raum dann so zuasphaltierst wie das zuletzt geschehen ist, dann hast auch nicht nennenswert mehr grün wenn Du weniger Gebäude errichtest. Die Asphaltwüste ist ja zwischen den Gebäuden und Platz für Fußgänger und Radfahrer ist zwar wichtig, aber wenn man Durchgänge von weit über 20 Metern hat, wo keine motorisierten Kfz zugelassen sind, dann gibt es echt keinen Grund dazu, dass man von einzelnen Baumscheiben abgesehen jeden einzelnen m2 versiegeln muss!
Damit auch Radfahrer Platz haben kann man meinetwegen ja sogar 2m Gehsteig und 2m Zweirichtungsradweg neben jedem Haus vorsehen. Alles was übrig bleibt kann man dann als Grünraum vorsehen. Nicht Urwald oder Dschungel und durchaus auch mit Kies- oder Erdpfaden dazwischen, mit ein paar Bänken, Tischen, Mistkübeln, Beleuchtung...und trotz derartiger Infrastruktur wäre noch mehr als genug Platz für eine Wiese, die durch Buschwerk Richtung Straße geschützt wäre, da und dort ein kleines Dichicht aus Büschen und Sträuchern...aber diese Nicht-Gestaltung, da wäre direkt noch attraktiver sie würden noch kleine Häuser dazwischen errichten, denn der Freiraum dort lädt wirklich nicht zum verweilen ein. Und daran ändern auch ein paar große Bäume nichts, wenn man nicht auch Grüninseln dazu schafft!
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 68er am 11. April 2022, 19:20:10
eine Wiese, die durch Buschwerk Richtung Straße geschützt wäre, da und dort ein kleines Dichicht aus Büschen und Sträuchern

Die Sträucher sind in den letzten 20 Jahren der Frauenpolitik zum Opfer gefallen. Die Sicherheit im öffentlichen Raum ist zwar ein legitimes Thema, aber wie immer wird nur der Weg des geringsten Widerstands umgesetzt, der dafür radikal. Die hinter geparkten SUVs und Kastenwägen versteckten Übeltäter sind natürlich unvermeidbar, aber wehe, es steht irgendwo ein Strauch.

Meinem subjektiven Eindruck nach war Wien in den 1990er-Jahren noch deutlich grüner als heute. Die Entfernung der Sträucher und das Asphaltieren kleiner Grünflächen zur Entlastung der Bezirksbudgets hatten insgesamt eine große Wirkung.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 11. April 2022, 20:12:02
Die Sträucher sind in den letzten 20 Jahren der Frauenpolitik zum Opfer gefallen. Die Sicherheit im öffentlichen Raum ist zwar ein legitimes Thema, aber wie immer wird nur der Weg des geringsten Widerstands umgesetzt, der dafür radikal. Die hinter geparkten SUVs und Kastenwägen versteckten Übeltäter sind natürlich unvermeidbar, aber wehe, es steht irgendwo ein Strauch.

Allerdings! Hier wird ein prinzipiell richtiger Ansatz vorgeschoben, um Pflegearbeit einzusparen. Die Abholzung und Auslichtung der Parks bzw die grässlichen Neuanlagen erzeugen aber wohl mehr Aggressivität und Wurschtigkeit als jedes optisch angenehme Buschwerk. Aktuelle Opfer sind übrigens Loquai- und Kardinal-Nagl-Park; das früher schöne dichte Buschwerk um die D-Wagen-Schleife im Schweizer Garten ist heute kahle Kieswiese.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: denond am 12. April 2022, 09:24:06
Die Sträucher sind in den letzten 20 Jahren der Frauenpolitik zum Opfer gefallen. Die Sicherheit im öffentlichen Raum ist zwar ein legitimes Thema, aber wie immer wird nur der Weg des geringsten Widerstands umgesetzt, der dafür radikal. Die hinter geparkten SUVs und Kastenwägen versteckten Übeltäter sind natürlich unvermeidbar, aber wehe, es steht irgendwo ein Strauch.

Allerdings! Hier wird ein prinzipiell richtiger Ansatz vorgeschoben, um Pflegearbeit einzusparen. Die Abholzung und Auslichtung der Parks bzw die grässlichen Neuanlagen erzeugen aber wohl mehr Aggressivität und Wurschtigkeit als jedes optisch angenehme Buschwerk. Aktuelle Opfer sind übrigens Loquai- und Kardinal-Nagl-Park; das früher schöne dichte Buschwerk um die D-Wagen-Schleife im Schweizer Garten ist heute kahle Kieswiese.

Die letzten 20 Jahre sind ein Sammelsurium für die Stadt in der Weise, indem man eindeutig die Prioritäten in falsch verstandene Unterstützungswahn gesteckt hat, anstatt ausgewählt und gezielt am sozialen Ausgleich in allen Richtungen gebastelt und so eine der lebenswertesten und attraktivsten Lebensräume geschaffen hätte. Bei Aggressivität und Wurschtigkeit bin ich voll und ganz bei @ tramway.at. Dort, wo wir uns derzeit befinden, da wäre es gut, schnellstens die Kurve zu kratzen um wieder dort hinzukommen, wo wir schon einmal waren: Eine der einflussreichsten und liebenswertesten Städte Europas...
 
Alleine die neuen Haltestellenständer zeigen, wie einfallslos und einseitig gedacht wird, wie leichtfertig jahrzehntelanges, mühevoll aufgebautes Bewährte, eindeutige Identifikationsmerkmale über Bord geworfen werden. Man kann trotz Erhalt von so manchem Merkmal durch Anstrengung einiger Zellen im Hirn trotzdem Neues (wie z.B. das neue Schriftbild auf offiziellen Papieren der Stadt) gestalten. Vieles Andere ist aber mit den derzeit handelnden Personen nicht erreichbar.

Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Sonderwagen am 12. April 2022, 10:05:52
Dort, wo wir uns derzeit befinden, da wäre es gut, schnellstens die Kurve zu kratzen um wieder dort hinzukommen, wo wir schon einmal waren: Eine der einflussreichsten und liebenswertesten Städte Europas...
Die Kurve hätte man schon vor etlichen Jahren kratzen müssen und das große Rascheln kommt (österreichweit) schneller als man schauen kann spätestens durch die große Pensionierungswelle in den nächsten 15 Jahren. Da wird man dann über "Probleme" wie Haltestellenständer oder fehlende Sträucher nur noch lachen können. Oder auch nicht.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 20. April 2022, 09:00:44
Hier mal wieder ein paar Eindrücke der Seestadt von ausserhalb.
Eigentlich wollte ich die neuen Bäume knipsen, aber zum einen warens noch nicht ganz fertig und zum anderen fing es dann mal wieder zu regnen an.
Auch ist mit eingefallen, dass ich gar kein vorher Bild der Stellen hab und von dort wo ich ein Bild habe, dürftens keine Bäume aufstellen.
Wie dem auch sei:
Der neue Bauteil, an dem immer noch fleißig gebaut wird. Hinter der Baumreihe sieht man nun die Anschlußgleise für das Stellantiswerk nicht mehr.
Die Bereiche, wo Baucontainer etc. erkennbar sind, wird auch noch verbaut.
[attach=1]

Ein einfahrender U2  V-Zug mit dem dahinter liegenden Seeparkquartier und dem markantesten Gebäude - dem HoHo.
[attach=2]
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 24. Februar 2023, 10:31:58
Da ich diese Woche einen Bericht in so einem Bezirksblattl gelesen hab und mir seitdem irgendwie schlecht ist.
Bericht:
https://wienerbezirksblatt.at/begruenungsoffensive-der-seestadt-geht-weiter/ (https://wienerbezirksblatt.at/begruenungsoffensive-der-seestadt-geht-weiter/)

Zitat
„Die Begrünungsmaßnahmen vom Vorjahr im Entree der Seestadt zeigen, wohin die Reise geht: Raus aus dem Asphalt, mehr Begrünung, mehr Bäume und Cooling“, so Planungsstadträtin Ulli Sima.

Da ist von Entsiegelung und bla, bla, bla die rede.
Hier ein paar Bilder der Flächen im Laufe der Zeit:
ca. 2014:
[attach=1]

ca. 2021 - kurz nach fertigstellung:
[attach=2]

während der Nachbegrünung:
[attach=3]

Hier ein paar Hintergründe:
https://www.wienschauen.at/seeparkquartier-die-asphaltwueste-in-der-seestadt-aspern/ (https://www.wienschauen.at/seeparkquartier-die-asphaltwueste-in-der-seestadt-aspern/)


Warum mir schlecht ist: Da ist von Entsiegelung von Flächen die Rede, die man vor sehr wenigen Jahren erst um viel Geld zubetoniert hat.
Hätte man damals schon mehr "weitsicht" bewiesen, hätte man sich das alles sparen können. Womit ich jetzt nicht meine, dass man die Häuser nicht hätte bauen sollen, wobei ein Teil von mir dieser Meinung ist, sondern man die Wegegestaltung vielleicht nicht Freunderlwirtschaftsmässig (oder wie man das auch immer nennen soll) angehen sollte.
Bei Entsiegelung von Flächen denke ich halt immer an Flächen, die Jahrzehntelang für Parkplätze genutzt wurden oder wo Spazierwege in Parks redimensioniert werden, oder Autofahrspuren gestrichen werden oder uralt Plätze neu designt etc, aber nicht in einem Stadtviertel, das schon mitten in der Klimadiskussion neu geplant wurde.

Und das man eigentlich noch immer so weiter baut. In dem letztens fertiggestellt Vierteln wird zwar viel Steinpflasterverlegt, was optisch wesentlich schöner als Asphalt ist, aber im Endeffekt muss man die Bäume auch mit der Lupe suche.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 24. Februar 2023, 10:49:06
Für den Eingangsbereich der Seestadt gab es einen Wettbewerb mit sehr guten Ergebnissen, dann wurde der Beitrag "Asphaltwüste" ausgewählt, der auch problematisch war, weil ein Ex-Teilhaber des Architekturbüros in der Jury saß. Das wurde in der Facebookgruppe "Zukunft der Städte" ausführlich thematisiert, woraufhin ich von einem Verantwortlichen, der dort auch mitschreibt, unterschwellig als Trottel hingestellt wurde. Als es dann auch von anderen Seiten zur Kritik und schlussendlich zum Umbau kam, hab ich nix mehr von ihm gehört.

Dass die "Begrünungsmaßnahmen" mit den unsäglichen Kiesbeeten und Graserln ein Schas sind steht auf einem anderen Blatt, diese sind den Großteil des Jahres unattraktiv, zu wenig robust und ergeben kein Volumen. Ich hab zu den generellen "Begrünungen" hier was zusammengestellt (Spoiler: Greenwashing ist in Wien allgegenwärtig, wenn man die Erzählungen "entblättert" bleibt tatsächlich viel weniger übrig als möglich wäre):

https://www.tramway.at/stadtplanung/strassengestaltung.html

https://www.facebook.com/groups/zukunft.der.staedte/posts/3346458495384396/

Georg Scherer ("Wienschauen") dazu:

Nach Veröffentlichung des Entwurfs zu obigem öffentlichen Raum habe ich an die Aspern Development AG geschrieben (anno 2017). Die damalige Antwort: "Ihre Anregungen sind in der Planung nicht neu. Auch im Wettbewerbsverfahren gab es einige Teilnehmer, die Pflasterbeläge für das Seeparkquartier vorgesehen hatten, allerdings war es diesen Teilnehmern nicht möglich, die Einhaltung des Kostenrahmens zu gewährleisten.
Das Siegerprojekt konnte die Jury vor allem dadurch überzeugen, dass der Belag an sich nicht im Mittelpunkt des Entwurfes steht, wie z.B. am Christian-Broda-Platz, sondern lediglich den Teppich darstellt, auf dem die hochwertigen Granit-Elemente platziert werden. Die Eyecatcher sind hier ganz klar die vertikalen Elemente – Bäume und Brunnen.
Das Außergewöhnliche des Entwurfes zeigt sich auch bei der Betrachtung der Pflasterflächen nach 10-15 Jahren: meistens wird auch hier „provisorisch“ mit Asphalt geflickt, um etwaige Stolperfallen o. ä. zu entschärfen. Diese Provisorien erweisen sich allerdings meist als sehr auffällig.
Auch in punkto Barrierefreiheit ist der Asphalt aufgrund seiner Fugenlosigkeit eine geschickte Wahl. Pflasterbeläge erzeugen durch die vielen „Mikroerschütterungen“ mitunter große Schmerzen bei gelähmten Rollstuhlfahrern.
Stadtplanung ist äußerst komplex und immer eine Gratwanderung zwischen vielen Wünschen und Vorgaben – was die Aufgaben aber erst richtig interessant macht 😉
Alles in allem ist der Entwurf von den Schweizer Landschaftsarchitekten „Rotzler Krebs Partner“ darauf ausgelegt gut zu altern. Sie werden sehen, je älter das Seeparkquartier wird, desto besser wird der öffentliche Raum aussehen: Der Asphalt verblasst, die Bäume wachsen und die Granitelemente sind in ihrer Masse nahezu für die Ewigkeit konzipiert. Was entsteht ist genau das lebendige, urbane Herz im Süden der Seestadt, das wir als Auslober gesucht haben."
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 24. Februar 2023, 10:58:07
Georg Scherer ("Wienschauen") dazu:

Nach Veröffentlichung des Entwurfs zu obigem öffentlichen Raum habe ich an die Aspern Development AG geschrieben (anno 2017). Die damalige Antwort: "Ihre Anregungen sind in der Planung nicht neu. Auch im Wettbewerbsverfahren gab es einige Teilnehmer, die Pflasterbeläge für das Seeparkquartier vorgesehen hatten, allerdings war es diesen Teilnehmern nicht möglich, die Einhaltung des Kostenrahmens zu gewährleisten.
Das Siegerprojekt konnte die Jury vor allem dadurch überzeugen, dass der Belag an sich nicht im Mittelpunkt des Entwurfes steht, wie z.B. am Christian-Broda-Platz, sondern lediglich den Teppich darstellt, auf dem die hochwertigen Granit-Elemente platziert werden. Die Eyecatcher sind hier ganz klar die vertikalen Elemente – Bäume und Brunnen.
Das Außergewöhnliche des Entwurfes zeigt sich auch bei der Betrachtung der Pflasterflächen nach 10-15 Jahren: meistens wird auch hier „provisorisch“ mit Asphalt geflickt, um etwaige Stolperfallen o. ä. zu entschärfen. Diese Provisorien erweisen sich allerdings meist als sehr auffällig.
Auch in punkto Barrierefreiheit ist der Asphalt aufgrund seiner Fugenlosigkeit eine geschickte Wahl. Pflasterbeläge erzeugen durch die vielen „Mikroerschütterungen“ mitunter große Schmerzen bei gelähmten Rollstuhlfahrern.
Stadtplanung ist äußerst komplex und immer eine Gratwanderung zwischen vielen Wünschen und Vorgaben – was die Aufgaben aber erst richtig interessant macht 😉
Alles in allem ist der Entwurf von den Schweizer Landschaftsarchitekten „Rotzler Krebs Partner“ darauf ausgelegt gut zu altern. Sie werden sehen, je älter das Seeparkquartier wird, desto besser wird der öffentliche Raum aussehen: Der Asphalt verblasst, die Bäume wachsen und die Granitelemente sind in ihrer Masse nahezu für die Ewigkeit konzipiert. Was entsteht ist genau das lebendige, urbane Herz im Süden der Seestadt, das wir als Auslober gesucht haben."

Das fragst dich auch was die eingeworfen haben. Vorallem wenn man sich die traurige Realität angesehn hat. Mit den paar Besenstielen erzeugt ma keine "Eyecatcher". Und die paar Granitelemente gingen in der Steppenartigkeit des Platzes auch mehr als unter.

Auch wenn die Kiebeete nicht das Optimum darstellen, so sind sie tausendmal besser als es vorher war.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 24. Februar 2023, 11:09:20
Das ist halt das Problem: Es gibt eine ausgefeilte "Partitur" für die Seestadt vom Büro Jan Gehl (wen besseren kann man garnicht bekommen), und die erste Baustufe des öffentlichen Raums war auch durchaus State of the Art, aber was will man machen wenn dann später Leute in der Jury sitzen, die nicht kompetent sind wie der Bezirksvorsteher? Das ist ja generell so, um wieder die Kurve zum ÖV kratzen: Die U-Bahn in Wien war architektonisch immer spitze, die neuen Entwürfe für die U5 (Siehe https://www.tramway.at/wien/ubahn-architektur.html ganz unten) sind grottig, aber schaut euch halt die Jury an, die das ausgesucht hat. (Dazu: Der Umbau der Schnellstraßenbahnlinie 64 auf U-Bahn Betrieb (U6 Süd) war das erste eigene Projekt der Verkehrsbetriebe, sie planten schlichte Hochstationen. Johann Georg Gsteu wurde erst nach Planungsbeginn auf Veranlassung der MA19 mit der Überarbeitung der Entwürfe beauftragt - Die U6 Süd war das erste Projekt von Steinbauer, er hatte mit Architektur nie viel am Hut, natürlich war er auch in der Jury)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Bus am 24. Februar 2023, 11:10:55
Und für Rothneusiedl ist genauso schlimmes zu befürchten. Das Argument "es kommt eh ein drittel Grün" ist für die Fische, jetzt ist 100% grün und Felder für die Selbstversorgung vorhanden.

Die SPÖ hat weder aus den Krisen wie Corona, Klima, Ukraine etwas gelernt. Das Argument man braucht "Wohnraum" ist lächerlich, es stehen viele Wohnungen leer, die in Rothneusiedl werden sicher auch keine 100% Billigwohnungen für alle.

Interessant wäre, welche Wohnbaugesellschaften sich wieder die Grundstücke sichern und wie Nahe die der roten Partei stehen. Unsere Jugend darf sich bald freuen, dass Wien so heiß sein wird, dass es ohne Klimaanlage völlig unbewohnbar sein wird.

Und das Argument "Zuzug" greift hier ebenfalls nicht, weil diese können sich die 08/15 Eigentumswohnungen auch nicht leisten. Das einzige was sich bei den Roten geändert hat, man baut keine Plattenbauten mehr. Alles andere blieb gleich.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 24. Februar 2023, 11:20:29
Das einzige was sich bei den Roten geändert hat, man baut keine Plattenbauten mehr. Alles andere blieb gleich.

Nach einer Phase des schönen qualitätsvollen Wohnbaus in den 1980ern sind es heute hässliche bunte Wohnkisten.
Werner Faymann war ebenso wie Michael Ludwig Wohnbaustadtrat, die SPÖ ist mit der Bauwirtschaft generell eng vernetzt. Warum Projekte wie "Stadtstraße", "Sporthalle Venedigerau" oder "Naschmarkt-Markthalle" entgegen allen wissenschaftlichen Erkenntnissen oder Bürgerwünschen so massiv verteidigt und durchgezogen werden hängt aber sicher nicht mit dieser Nähe zusammen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 24. Februar 2023, 11:28:43
Nach einer Phase des schönen qualitätsvollen Wohnbaus in den 1980ern sind es heute hässliche bunte Wohnkisten.

Wenn sie wenigstens bunt wären. Die Bruno-Marek-Allee ist beispielsweise an farbloser Tristesse kaum zu übertreffen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: abc am 24. Februar 2023, 11:50:16
Georg Scherer ("Wienschauen") dazu:

Nach Veröffentlichung des Entwurfs zu obigem öffentlichen Raum habe ich an die Aspern Development AG geschrieben (anno 2017). Die damalige Antwort: "Ihre Anregungen sind in der Planung nicht neu. Auch im Wettbewerbsverfahren gab es einige Teilnehmer, die Pflasterbeläge für das Seeparkquartier vorgesehen hatten, allerdings war es diesen Teilnehmern nicht möglich, die Einhaltung des Kostenrahmens zu gewährleisten.
Das Siegerprojekt konnte die Jury vor allem dadurch überzeugen, dass der Belag an sich nicht im Mittelpunkt des Entwurfes steht, wie z.B. am Christian-Broda-Platz, sondern lediglich den Teppich darstellt, auf dem die hochwertigen Granit-Elemente platziert werden. Die Eyecatcher sind hier ganz klar die vertikalen Elemente – Bäume und Brunnen.
Das Außergewöhnliche des Entwurfes zeigt sich auch bei der Betrachtung der Pflasterflächen nach 10-15 Jahren: meistens wird auch hier „provisorisch“ mit Asphalt geflickt, um etwaige Stolperfallen o. ä. zu entschärfen. Diese Provisorien erweisen sich allerdings meist als sehr auffällig.
Auch in punkto Barrierefreiheit ist der Asphalt aufgrund seiner Fugenlosigkeit eine geschickte Wahl. Pflasterbeläge erzeugen durch die vielen „Mikroerschütterungen“ mitunter große Schmerzen bei gelähmten Rollstuhlfahrern.
Stadtplanung ist äußerst komplex und immer eine Gratwanderung zwischen vielen Wünschen und Vorgaben – was die Aufgaben aber erst richtig interessant macht 😉
Alles in allem ist der Entwurf von den Schweizer Landschaftsarchitekten „Rotzler Krebs Partner“ darauf ausgelegt gut zu altern. Sie werden sehen, je älter das Seeparkquartier wird, desto besser wird der öffentliche Raum aussehen: Der Asphalt verblasst, die Bäume wachsen und die Granitelemente sind in ihrer Masse nahezu für die Ewigkeit konzipiert. Was entsteht ist genau das lebendige, urbane Herz im Süden der Seestadt, das wir als Auslober gesucht haben."

Das fragst dich auch was die eingeworfen haben. Vorallem wenn man sich die traurige Realität angesehn hat. Mit den paar Besenstielen erzeugt ma keine "Eyecatcher". Und die paar Granitelemente gingen in der Steppenartigkeit des Platzes auch mehr als unter.

Aber irgendwie auch: Respekt, so schön hat "Wir kippen Asphalt zwischen die Hauswände" noch nie geklungen. Würden doch einige Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten genauso viel Hirnschmalz in ihre Entwürfe wie in die blumigen (hihi) Beschreibungen ihrer Werke stecken...
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 24. Februar 2023, 11:53:45
Nach einer Phase des schönen qualitätsvollen Wohnbaus in den 1980ern sind es heute hässliche bunte Wohnkisten.

Wenn sie wenigstens bunt wären. Die Bruno-Marek-Allee ist beispielsweise an farbloser Tristesse kaum zu übertreffen.

Es geht weniger um die Farbe, sondern um die Architektur - zB wird Symmetrie objektiv als schöner, ruhiger, beständiger empfunden, ist aber seltsamerweise völlig verpönt, genauso wie ruhige Dachkanten oder gewohnte Formen. Dazu noch einigermaßen schöne Außenflächen und sinnvolle Geschäftslokale und alles ist gut - das geht ja auch in anderen Städten. Wenn man aber die Auslagen von Geschäften verspiegelt und zu einem logischen Platz hin keine Öffnungen einplant, kann es bunt sein wie es will, es bleibt Architekturmüll.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 24. Februar 2023, 12:20:46
Wenn man aber die Auslagen von Geschäften verspiegelt und zu einem logischen Platz hin keine Öffnungen einplant, kann es bunt sein wie es will, es bleibt Architekturmüll.

Liegt halt daran das die von Architekturseite sehr oft propagierte "Nutzungsoffenheit" nicht existiert bzw. spätestens durch den Rotstift ad absurdum geführt wird.

Und was mir bei deinen Bilder auffällt: Häuser die man als hübscher oder als "wohlgefälliger" bezeichnet, sind meist auch nicht die höchsten oder zumindest besser abgestuft. Bei uns wird halt gern einfach ein große, überdimensioniert wirkender Würfel hingesetzt. Die "verspielte" Dachlandschaft, sieht man dann auch nur mehr aus dem Flugzeug.
Ausserdem, je höher ein Gebäude, desto mehr Schatten wirft es, und dieser macht Straßenräume oder Plätze, egal wie schön sie gestaltet sind, finster und teilweise, wenn dann halt noch ein Verkehrskorridor durch geht, laut.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: MK am 24. Februar 2023, 12:31:02
Die SPÖ hat weder aus den Krisen wie Corona, Klima, Ukraine etwas gelernt. Das Argument man braucht "Wohnraum" ist lächerlich, es stehen viele Wohnungen leer, die in Rothneusiedl werden sicher auch keine 100% Billigwohnungen für alle.

Wien hat in den letzten zehn Jahren fast 200.000 Einwohner dazugewonnen - sollen die alle im Zelt wohnen? Selbst, wenn man endlich einmal gegen Leerstand vorgehen würde, würde es sich nicht ausgehen.

Ansonsten sind "100% Billigwohnungen" das beste Konzept, wenn man einen sozialen Brennpunkt errichten will - wichtig ist eine gute Durchmischung.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 24. Februar 2023, 12:37:37
In Frankreich ist man da schon weiter:

http://www.mauerspiel.at/texte/2022-10-22-Presse-Plessis-Robinson.pdf
Fotos dazu: https://www.viennaslide.com/features/Plessis-Robinson/


Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Bus am 24. Februar 2023, 12:46:38
Die SPÖ hat weder aus den Krisen wie Corona, Klima, Ukraine etwas gelernt. Das Argument man braucht "Wohnraum" ist lächerlich, es stehen viele Wohnungen leer, die in Rothneusiedl werden sicher auch keine 100% Billigwohnungen für alle.

Wien hat in den letzten zehn Jahren fast 200.000 Einwohner dazugewonnen - sollen die alle im Zelt wohnen? Selbst, wenn man endlich einmal gegen Leerstand vorgehen würde, würde es sich nicht ausgehen.

Ansonsten sind "100% Billigwohnungen" das beste Konzept, wenn man einen sozialen Brennpunkt errichten will - wichtig ist eine gute Durchmischung.

Es gibt deswegen einen Leerstand, weil die Untervermietung bei Sozialfällen kompliziert wird. Zahlt dieser nicht, bekommt man den Mieter nicht mehr hinaus.
Und die 200.000 werden nun alle in den neu erichteten freifinanzierten Eigentumswohnungen wohnen?  :fp:
Das ist das übliche SPÖ Blabla was du da wiedergibst.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: MK am 24. Februar 2023, 12:50:25
Es gibt deswegen einen Leerstand, weil die Untervermietung bei Sozialfällen kompliziert wird. Zahlt dieser nicht, bekommt man den Mieter nicht mehr hinaus.

Es gibt den Leerstand in diesem Ausmaß einfach nicht, und den Leerstand, den es gibt, nicht aus dem Grund.

Zitat
Und die 200.000 werden nun alle in den neu erichteten freifinanzierten Eigentumswohnungen wohnen?  :fp:

Werden neue freifinanzierte Eigentumswohnungen für 200.000 Leute errichtet?

Ansonsten entlasten auch teure Wohnungen den Wohnungsmarkt, wenn sie nicht leerstehen. Die, die dann drin wohnen, machen damit eine billigere Wohnung frei, wo sie vorher gewohnt haben.

Zitat
Das ist das übliche SPÖ Blabla was du da wiedergibst.

Ich kritisiere die SPÖ dafür, dass sie zu wenig baut.

Aber du kannst natürlich deine eigenen "alternativen Fakten" zur Diskussion mitbringen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 24. Februar 2023, 13:25:31
Tatsache ist es, dass es viele Wohnungen nur zur Geldanlage gibt. Diese zu vermieten ist ein Glücksspiel. Entweder man hat einen anständigen Mieter, dann ist es gut. Im anderen Fall können zigtausende Euro für die Renovierung fällig werden, die man vom Mieter nicht mehr zurück bekommt. Da lässt man die Wohnung lieber leer stehen und wartet, bis sie teuer genug sind, um einen Gewinn daraus zu ziehen.
Oder man hat sie für den Nachwuchs gekauft, bis dieser selbständig ist und vermietet aus oben angeführten Gründen in der Zwischenzeit nicht.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: MK am 24. Februar 2023, 13:33:36
Tatsache ist es, dass es viele Wohnungen nur zur Geldanlage gibt. Diese zu vermieten ist ein Glücksspiel. Entweder man hat einen anständigen Mieter, dann ist es gut. Im anderen Fall können zigtausende Euro für die Renovierung fällig werden, die man vom Mieter nicht mehr zurück bekommt. Da lässt man die Wohnung lieber leer stehen und wartet, bis sie teuer genug sind, um einen Gewinn daraus zu ziehen.
Oder man hat sie für den Nachwuchs gekauft, bis dieser selbständig ist und vermietet aus oben angeführten Gründen in der Zwischenzeit nicht.

Und genau diese Kalkulation kann man durch hohe Leerstandsabgaben und Zwangsverwaltung zunichte machen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 24. Februar 2023, 14:07:22
In Frankreich ist man da schon weiter:

http://www.mauerspiel.at/texte/2022-10-22-Presse-Plessis-Robinson.pdf
Fotos dazu: https://www.viennaslide.com/features/Plessis-Robinson/

Also mir gefällts. Andere Werdens vielleicht nicht mögen, weil halt eine Spur Disneyland, aber hey wer moderne Klassik will muss halt auch Kompromisse eingehen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: hema am 24. Februar 2023, 15:44:54

Wien hat in den letzten zehn Jahren fast 200.000 Einwohner dazugewonnen . . . .
"Gewonnen" ist gut, hoffentlich machen wir nicht bald noch ein paar solche Gewinne oder irgendwann gar einen Hauptgewinn!  :o
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Nulltarif am 24. Februar 2023, 20:10:04
Es geht weniger um die Farbe, sondern um die Architektur - zB wird Symmetrie objektiv als schöner, ruhiger, beständiger empfunden, ist aber seltsamerweise völlig verpönt, genauso wie ruhige Dachkanten oder gewohnte Formen. Dazu noch einigermaßen schöne Außenflächen und sinnvolle Geschäftslokale und alles ist gut - das geht ja auch in anderen Städten. Wenn man aber die Auslagen von Geschäften verspiegelt und zu einem logischen Platz hin keine Öffnungen einplant, kann es bunt sein wie es will, es bleibt Architekturmüll.

Im Foto von der Bloch-Bauer-Promenade sind die Tischchen an der schwarzen Wand ohne Bezug zu einem Lokal und mit den Kübelpflanzen dazwischen wirklich erbärmlich. Dort würde ich nur in äußerster Not einkehren, wenn ich am Verdursten und Verhungern bin.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: T1 am 25. Februar 2023, 23:18:24
In Frankreich ist man da schon weiter:

http://www.mauerspiel.at/texte/2022-10-22-Presse-Plessis-Robinson.pdf
Fotos dazu: https://www.viennaslide.com/features/Plessis-Robinson/

Also mir gefällts. Andere Werdens vielleicht nicht mögen, weil halt eine Spur Disneyland, aber hey wer moderne Klassik will muss halt auch Kompromisse eingehen.
Ich finde es schrecklich.

Nur weil städtebaulich etwas richtig gemacht wird, macht es die Architektur nicht besser (gilt auch umgekehrt). Das Disneyland, das mich stilistisch irgendwie dann doch auch ein wenig an die gated communities außerhalb Europas erinnern, ist ja auch deswegen so überzeugend, weil ohne Rücksicht auf Umgebung und Bestand gebaut werden kann. Genauso wie Vergangenheit lässt sich Kontext nicht nachträglich erfinden – und an letzterem scheitert Architektur heutzutage oft. Hier auch, aber hier braucht sie ihn einfach nicht.

Der Artikel bringt es finde ich eh sehr gut rüber, dieses Schwanken zwischen es gefällt irgendwie einem, und dem Grauen des Kitsch. In 30 Jahren wird über diese Architektur wohl genauso gelacht werden wie über Bofill.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Elin Lohner am 14. Mai 2023, 12:14:36
Die Verantwortlichen dürften wohl zu oft Snake (https://de.wikipedia.org/wiki/Snake_(Computerspiel)) gespielt haben.
Link (https://www.heute.at/s/blindenleitsystem-in-der-seestadt-absolutes-no-go-100270602)

Auf jeden Fall ist es ein Rückschritt der Barrierefreiheit.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: E1-c3 am 14. Mai 2023, 13:51:54
Die Verantwortlichen dürften wohl zu oft Snake (https://de.wikipedia.org/wiki/Snake_(Computerspiel)) gespielt haben.
Link (https://www.heute.at/s/blindenleitsystem-in-der-seestadt-absolutes-no-go-100270602)

Auf jeden Fall ist es ein Rückschritt der Barrierefreiheit.

Die Blindenleitsysteme kreuz und quer über Plätze und Gehwege finde ich ohnehin übertrieben. An potentiellen Gefahrenstellen, wie Straßenübergängen oder Bahnsteigkanten sind sie ja sinnvoll und dort bin ich auch für deren Verbauung, aber es muss auch Grenzen geben. Der durchschnittliche Blinde geht ja zum Kennenlernen der Gegend die dortigen Wege mit einer Begleitperson oder einem Hund einige Male ab. Wenn er die Umgebung dann ausreichend gut kennt, braucht er die Leitsysteme eh fast nicht mehr.

Erst gestern sah ich einen Blinden, der sich vom Aussteigen aus einer U1-Garnitur am Reumannplatz mit seinem Stock Stück für Stück den Weg zur Rolltreppe und oben dann zur Haltestelle von 6/11 punktweise (also nur ab und zu mal den Stock auf den Boden abgesetzt) ertastete und dabei nicht ein einziges Mal mit einem vorhandenen Leitsystem in Berührung kam. Er wirkte dabei so sicher, dass man sich um ihn auch beim Kreuzen der Straßenbahngleise keine Sorgen machen musste; eine anbrausende Bim hört er schließlich sehr gut.

Wenn man schon unbedingt die Leitsysteme zur Abdeckung anderer Gehrelationen einbauen möchte, dann wünschte ich mir, dass sie wenigstens farblich oder materiell mit dem Boden harmonierten. Einfach auf einen grauen Asphaltboden die knallweißen Streifen anzubringen, finde ich optisch ein Graus, ebenso wie zum Beispiel am Gersthofer Platz auf den Steinplatten: https://www.google.com/maps/@48.2316575,16.3285678,3a,90y,78.26h,70.65t/data=!3m6!1e1!3m4!1slVwQwi0jQe6cCELE6HcKoQ!2e0!7i16384!8i8192

In Nizza sah ich beispielsweise an allen Bahnsteigkanten der Straßenbahn Noppen, die farblich an den Bodenbelag angepasst waren. Abseits der Haltestellen sah ich jedoch nirgends Leitsysteme und auch dort gibt es Blinde, die sich tagtäglich zurechtfinden.
https://www.google.com/maps/@43.7014897,7.2804966,3a,75y,181.18h,85.98t/data=!3m6!1e1!3m4!1scBzZT0puL7HpcTXGKAcbIg!2e0!7i13312!8i6656
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: tramway.at am 14. Mai 2023, 14:16:49
Ja, es ist grotesk, und es traut sich niemand, den überschießenden und wichtigmachenden Lobbys Einhalt zu gebieten. Ich hörte das auch letzthin von einer Straßenplanerin ebenso wie von einer Bezirkspolitikerin - es scheint da im täglichen Arbeitsleben auch durchaus Spannungen zu geben, die Straßenplanerin meinte, sie diskutiert garnichtmehr mit diesen Leuten, sondern schickt sie direkt zu den Politikern ins Rathaus. Auch die Bezirkspolitikerin meinte sinngemäß, sie traue sich eine Beurteilung nicht zu, das handeln die Lobbys aus. Bild: Rotenturmstraße mitten in der BeZo, das schaut ja schon aus wie eine Landebahn, so kann man den öffentlichen Raum auch ruinieren
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Florian am 14. Mai 2023, 14:53:38
Was sollen da eigentlich die weißen Umrandungen? Dass die Blinden das Leitsystem besser finden? Oder dass man über die metertiefen Rillen nicht stolpert?  :fp:
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: U4 am 14. Mai 2023, 15:34:54
Was sollen da eigentlich die weißen Umrandungen? Dass die Blinden das Leitsystem besser finden? Oder dass man über die metertiefen Rillen nicht stolpert?  :fp:
Anscheinend war man sich nicht sicher was besser sichtbar ist ...
Die übliche Blindenleitlinien mit weiss auf dunklem Grund, oder diese Umrandung  :fp:

Immer wieder was Neues  8)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Nulltarif am 14. Mai 2023, 15:41:13
Als Blinder würde ich mich bei diesem "Verkehrsknoten" in der Rotenturmstraße erst recht nicht auskennen.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: T1 am 14. Mai 2023, 16:38:34
Es geht darum, dass diese Linien oft (unwissentlich) verstellt werden und um das zu verhindern, werden immer wieder verschiedene Maßnahmen geboren, die hervorzuheben. Verstehen wird das allerdings niemand.

Hier wären natürlich bewusstseinsbildende Kampagnen (wie auch für Verkehrsregeln in anderen Ländern) sinnvoller. Aber das wäre ja nicht innerhalb eines Projekts möglich,…

Als Blinder würde ich mich bei diesem "Verkehrsknoten" in der Rotenturmstraße erst recht nicht auskennen.
Wenn man nicht betroffen ist und nichts sinnvolles beitragen kann, einfach lieber schweigen. ::)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 14. Mai 2023, 20:17:02
Was sollen da eigentlich die weißen Umrandungen? Dass die Blinden das Leitsystem besser finden? Oder dass man über die metertiefen Rillen nicht stolpert?  :fp:
Anscheinend war man sich nicht sicher was besser sichtbar ist ...
Die übliche Blindenleitlinien mit weiss auf dunklem Grund, oder diese Umrandung  :fp:
Der weiße Kontrast könnte für schwer Sehbehinderte hilfreich sein.

Das Verstellen der Blindenstreifen ist in der StVO strafbewehrt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: E1-c3 am 16. Mai 2023, 08:38:21
Der weiße Kontrast könnte für schwer Sehbehinderte hilfreich sein.

Hilfreich natürlich, eine Notwenigkeit für etwas optisch derart Miserables sehe ich dennoch nicht. Ich bin zwar selbst nicht betroffen aber ich hatte zu Schulzeiten einen sehbehinderten Klassenkameraden (glaube nur 20% Sehvermögen, Tendenz absteigend). Ich war des Öfteren mit ihm in den Öffis und auf der Straße unterwegs und er hatte nie Probleme mit Straßenquerungen ohne weiße Linien am Boden; er ging sogar an komplett ungesicherten Stellen über die Straße. Er rannte auch in keine einzige graue Haltestange und wurde nie von einer sich ohne Gepiepse schließenden Tür eingeklemmt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Nulltarif am 19. Mai 2023, 15:07:33
Als Blinder würde ich mich bei diesem "Verkehrsknoten" in der Rotenturmstraße erst recht nicht auskennen.
Wenn man nicht betroffen ist und nichts sinnvolles beitragen kann, einfach lieber schweigen. ::)

Wo Du recht hast, hast Du (in diesem Fall: leider) recht, und ich nehme meine Bemerkung mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück.
Zu meiner Entschuldigung: ich hatte aus der gewählten Perspektive nicht überrissen, dass zwei Streifen die Kennzeichnung der Querungen sind und sie für weitere Verzweigungen gehalten.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 10. August 2023, 10:41:47
Schon lange keine Fotos mehr aus der Seestadt gepostet.

Der Blick macht mich nachdenklich. Alle hier stehenden Bäume stehen irgendwann irgendetwas im Weg.
[attach=1]


Derzeitige Nutzung der Gewerbeflächen. Da musstens ja auf der anderen Seite der ehemaligen Fabrik unbedingt den Wald weg widmen. Sonst hättens ja keine freien Gewerbeflächen gefunden.  ::)
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Ist zwar nicht von mir sondern von Street View, weil ich bis jetzt noch nicht daran gedacht habe ein Foto aus dieser perspektive zu machen. Alles was man hier sieht, wird in einer Industriefläche aufgehen. Inkl. Fällung von allem was hier steht. Gerade im Herbst ensteht mit den Bäumen hier eine m.M.n
 so schöne Szenerie wie sie sonst nur auf dem Land zu finden ist. Fehlen nur noch irgendwelche Nutztiere. ;)
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Dadurch das Fläche nur unregelmässig gemäht wurde und ansonsten sich selbst überlassen wurde, ist dort eine vielzahl an Insekten zu finden wie sonst nur selten in Wien. Letztens habe ich dort ein Grünspechtpärchen entdeckt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Klingelfee am 10. August 2023, 12:02:14
Schon lange keine Fotos mehr aus der Seestadt gepostet.

Der Blick macht mich nachdenklich. Alle hier stehenden Bäume stehen irgendwann irgendetwas im Weg.
(Dateianhang Link)


Derzeitige Nutzung der Gewerbeflächen. Da musstens ja auf der anderen Seite der ehemaligen Fabrik unbedingt den Wald weg widmen. Sonst hättens ja keine freien Gewerbeflächen gefunden.  ::)
(Dateianhang Link)

Ist zwar nicht von mir sondern von Street View, weil ich bis jetzt noch nicht daran gedacht habe ein Foto aus dieser perspektive zu machen. Alles was man hier sieht, wird in einer Industriefläche aufgehen. Inkl. Fällung von allem was hier steht. Gerade im Herbst ensteht mit den Bäumen hier eine m.M.n
 so schöne Szenerie wie sie sonst nur auf dem Land zu finden ist. Fehlen nur noch irgendwelche Nutztiere. ;)
(Dateianhang Link)
Dadurch das Fläche nur unregelmässig gemäht wurde und ansonsten sich selbst überlassen wurde, ist dort eine vielzahl an Insekten zu finden wie sonst nur selten in Wien. Letztens habe ich dort ein Grünspechtpärchen entdeckt.

Wäre halt auch interessant, wem das Gelände gehört. denn lt. Flächenwidmungsplan ist das immer noch Industriegebiet und gehört (oder hat zumindest) zum Motorenwerk Stellantis (Ehemals General Motors) und nicht zur Seestadt.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 10. August 2023, 12:14:48
Dadurch das Fläche nur unregelmässig gemäht wurde und ansonsten sich selbst überlassen wurde, ist dort eine vielzahl an Insekten zu finden wie sonst nur selten in Wien. Letztens habe ich dort ein Grünspechtpärchen entdeckt.

Wäre halt auch interessant, wem das Gelände gehört. denn lt. Flächenwidmungsplan ist das immer noch Industriegebiet und gehört (oder hat zumindest) zum Motorenwerk Stellantis (Ehemals General Motors) und nicht zur Seestadt.
Dem Bund gehörts. https://www.derstandard.at/story/3000000176719/-stellantis-schlie223t-opel-werk-in-wien-aspern-300-jobs-betroffen (https://www.derstandard.at/story/3000000176719/-stellantis-schlie223t-opel-werk-in-wien-aspern-300-jobs-betroffen)
Und bis vor wenigen Wochen wars noch eine VB Fläche. Das wurde nun durch den Flächenwidmungsplan vom 13.07.2023 geändert. Seitdem ist alles eine IG Fläche.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: haidi am 10. August 2023, 13:47:14
VB? IG?
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Klingelfee am 10. August 2023, 14:17:27
VB? IG?

VB = Verkehrsband
IG = Industriegebiet
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: 95B am 10. August 2023, 14:32:03
VB = Verkehrsband
IG = Industriegebiet

Ja, freilich – aber das ist das Tramwayforum und nicht das Raumplanerforum. ;)
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 10. August 2023, 16:51:07
VB = Verkehrsband
IG = Industriegebiet

Ja, freilich – aber das ist das Tramwayforum und nicht das Raumplanerforum. ;)
ich gelobe Besserung. Manchmal vergisst man einfach was für einen logisch ist muss es für den anderen nicht sein.
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 23. Oktober 2023, 15:00:38
Für die Seestadt liegt jetzt eine weitere Präzesierung der Flächenwidmung für den Bereich des Nelson Mandela Platzes (zukünftige Endestelle der Linie 27) sowie der Einkaufsstraße vor.
https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/flaechenwidmung/aktuell/8320.html (https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/flaechenwidmung/aktuell/8320.html) bis 30.11.2023 aufrufbar.

Hier die Unterlagen

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Beim Erläuterungsbericht sei Seite 13 hervor zu heben. Hier wird die Tram erwähnt, weil wegen ihr ein paar Verkehrsflächen geändert werden.
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Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 22. Januar 2024, 07:26:26
Ein paar Eindrücke vom 21.01.2024.

Blick auf die zukünftige Trasse der Seestadtschnellstraße.
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im Bereich derkünftigen Wendeanlage der Schnellbahn wird am Begleitweg und der Entwässerung gearbeitet.
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Das Areal wo eventuell mal in Zukunft Straßenbahnen auf ihren Einsatz warten werden.
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Diese Bilder sind nicht die Seestadtschnellstraße sondern eine Enschließungsstraße. Die Neue Doris Lessing Allee (Außer das erste Bild das ist die Lilly Dillenz Straße). Fahrbahn Breite schlanke 9m.
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Hier im Vergleich zum Bestand. Die Beton Streifen im Vordergrund ist keine Entwässerung sondern Kleintiertunnel (Für Frösche, Feldhamster, Mäuse und Co.)
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Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 13. Februar 2024, 09:26:50
Ein kleines Panorama über den derzeitigen Stand der Seestadt.
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Rege Bautätigkeit bei Aspern Nord. Hier soll ja mal die Tram enden und vorher muß die Buszufahrt geändert werden, damit die Station von den Linien auch erreicht werden kann.
Man sieht auch, dass das zukünftige Straßennetz teilweise viel höher liegt als die Bestandshöhe. Die Ostbahnbegleitstraße versinkt regelrecht (hinter der Planierwalze rechts erkennbar),
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Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: Bus am 13. Februar 2024, 15:42:23
Wenn man sich das vor Augen hält, was da an Ackerland versiegelt wird, und wie toll ein paar klimafitte Straßen präsentiert werden...  :o
Titel: Re: [PM] Konzept bei Seestadt Aspern mangelhaft?
Beitrag von: coolharry am 15. Februar 2024, 09:03:09
Wenn man sich das vor Augen hält, was da an Ackerland versiegelt wird, und wie toll ein paar klimafitte Straßen präsentiert werden...  :o

Mit den klimafitten Straßen müssen ja zumindest die Versiegelung weiter draussen wieder ausgleichen.
Ich bekomme eher graue Haar wenn ich mir anschaue wieviele Bäume und große Büsche in den letzten Jahren weggekommen sind und dafür ein paar Besenstiele gepflanzt wurden, die meist nicht mal die ersten Monate überlebt haben. Aber das gehört halt auch dazu.