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Allgemeines => Viennensia => Thema gestartet von: hema am 12. Juni 2012, 02:58:08

Titel: Damals und heute
Beitrag von: hema am 12. Juni 2012, 02:58:08
Weil die Vergleichsbilder, wo eine alte Ansicht der heutigen gegenübergestellt wird, so beliebt sind, könnten wir ja hier ein paar "Wiener Ansichten" sammeln!  :D


Ich habe auch so ein Bild zusammengestellt, es handelt sich um das Haus Breite Gasse 15 (früher Nummer 25). Die alte Ansicht stammt aus der ÖNB, die neue von wien.gv.at.


[attachimg=1]
Breite Gasse 15 im Jahr 1899 und 1997


Jetzt, 2012, ist das Haus noch viel "schöner". Irgendwer hat es mit Schmierereien, aufgepickten Tellern und ein paar übriggebliebenen Fliesen ver(un)ziert. Vermutlich wartet ein Spekulant nur drauf, dass es so baufällig wird, dass er einen Abbruchbescheid bekommt und sich dort eine goldenen Nase verdienen kann!  :down:
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Z-TW am 12. Juni 2012, 07:28:48
Abgesehen vom tristen Zustand des Hauses, zeigt es eine typische Bausünde auf: Verschandelung der ganzen Fassade durch entsprechende lieblose Gestaltung von Geschäftsportalen.
Ein besonders krasses Beispiel ist da in der Josefstädter Straße zu finden: Das ehemalige Palastkino  ist nun ein Sparmarkt, dessen "Geschäftsportal" die Prachtfassade der Stockwerke darüber in absolut grässlich-hässlicher Weise konterkariert.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: moszkva tér am 12. Juni 2012, 07:38:25
Abgesehen vom tristen Zustand des Hauses, zeigt es eine typische Bausünde auf: Verschandelung der ganzen Fassade durch entsprechende lieblose Gestaltung von Geschäftsportalen.
Das geht ja bei dem Haus noch. Da gibts schlimmeres.

Übrigens, noch schlimmer als unpassende Geschäftsfassaden ist es, wenn die Erdgeschoßzone komplett zu Garagen wird. Ersteres hat wenigstens nur ästhetische Auswirkungen. Zweiteres verschandelt das ganze Grätzel, weil das Leben aus den Straßen verschwindet.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: haidi am 12. Juni 2012, 08:07:43
Wer möchte heute noch in einer Höhe im Erdgeschoß wohnen, dass dir die Leute beim Fenster reinschauen.
Geschäftslokale werden kaum mehr gebraucht, d.h. das Leben ist aus den Gassen eh schon verschwunden.
Also scheinen mir Garagen noch eine brauchbarere Lösung zu sein, als mit Werbeplakaten vollgeklebte Auslagenscheiben. Da kommen wenigstens ein paar Auto von der Straße weg.


Hannes
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 95B am 12. Juni 2012, 09:19:22
Wer möchte heute noch in einer Höhe im Erdgeschoß wohnen, dass dir die Leute beim Fenster reinschauen.
Erdgeschoßwohnungen werden durchaus auch in Neubauten eingesetzt. Die Lage wirkt vielleicht etwas preismindernd, sodass auch in besseren Lagen etwas günstigere Wohnungen vorhanden sind. Das würde die Durchmischung fördern und das städtische Leben wieder etwas in den Vordergrund rücken. Mit den Garagenplätzen im Erdgeschoß werden die Autos nicht von der Straße weggebracht, sondern es wird zusätzlicher Platz für Autos erzeugt, was den Verkehr vermehrt und die Lebensqualität weiter vermindert.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: pronay am 12. Juni 2012, 09:41:22
Und so sah das Haus Breite Gasse 15 im Jahr 2008 aus:

http://www.norc.at/pano/zz8Q5J6s/ (http://www.norc.at/pano/zz8Q5J6s/)

(Wie bekommt man eigentlich ein norc.at-Bild direkt hierher?)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 95B am 12. Juni 2012, 09:44:09
(Wie bekommt man eigentlich ein norc.at-Bild direkt hierher?)
Screenshot machen, mit dem Bildbearbeitungsprogramm deines Vertrauens zurechtschnipseln, als Bilddatei lokal abspeichern und diese Bilddatei als Attachment hier posten. Klingt umständlich, dauert aber keine Minute.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: pronay am 12. Juni 2012, 09:51:15
Ich bis ein ziemlicher Computerbanause, ich hab noch nie einen Screenshot gemacht und auch noch nie ein Bildbearbeitungsprogramm bedient, aber trotzdem danke für die Antwort!

Apropos: Auf norc.at ist das Bild relativ klein, wie man sieht. Klickt man aber rechts oben in das rote Kästchen, dann geht's auf Bildschirmgröße auf, und relativ scharf ist es auch.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 95B am 12. Juni 2012, 09:54:39
Ich bis ein ziemlicher Computerbanause, ich hab noch nie einen Screenshot gemacht und auch noch nie ein Bildbearbeitungsprogramm bedient
Was nicht ist, kann noch werden. "Des hamma no nia..." ist lediglich bei den WL ein gültiges Argument. ;)

Apropos: Auf norc.at ist das Bild relativ klein, wie man sieht. Klickt man aber rechts oben in das rote Kästchen, dann geht's auf Bildschirmgröße auf, und relativ scharf ist es auch.
Auch ein geübter User kann von einem Computerbanausen bisweilen etwas lernen. Dieses rote Kästchen (und die damit verbundene Vollansicht) ist mir noch nie aufgefallen. :up:
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: W_E_St am 12. Juni 2012, 12:23:46
Am Mac kann man von Norc leider keine Screenshots machen, da die entsprechende Tastenkombination (gegen jegliche Richtlinien) mit irgendwelchen Zoomfunktionen belegt ist. Manchmal glückt es, wenn man zu Befehl-Shift (Zoom in) schnell genug 3 oder 4 (Screenshot) drückt, aber in letzter Zeit habe ich das nie geschafft.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Linie 41 am 12. Juni 2012, 14:04:20
Made on my Mac. Mit Apple+Shift+4 bzw. Apple+Shift+3. Keine Probleme mit Zoom oder so.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 95B am 12. Juni 2012, 14:20:46
Mac
Mac
Brrrr, Klumpert! ;D
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: HLS am 12. Juni 2012, 16:33:12
Wenn man sich der "Google-Funktion" bedient, gibts diese Seite wo das auch beschrieben ist.
http://www.maceinsteiger.de/how-to/screenshot-unter-mac-os/ (http://www.maceinsteiger.de/how-to/screenshot-unter-mac-os/)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: moszkva tér am 12. Juni 2012, 21:57:01
Wenn man sich der "Google-Funktion" bedient, gibts diese Seite wo das auch beschrieben ist.
http://www.maceinsteiger.de/how-to/screenshot-unter-mac-os/ (http://www.maceinsteiger.de/how-to/screenshot-unter-mac-os/)
Die Google-Suche ist ziemlich kostenaufwändig  ;)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 95B am 12. Juni 2012, 22:10:34
Haben die den Google-Schriftzug nur aufgepickt, weil er so schön ist, oder ist das ein Hinweis auf ein Internet-Terminal in dem Geschäft?
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Z-TW am 12. Juni 2012, 22:35:11
Also scheinen mir Garagen noch eine brauchbarere Lösung zu sein, als mit Werbeplakaten vollgeklebte Auslagenscheiben. Da kommen wenigstens ein paar Auto von der Straße weg.

Dass ich nicht lache! Da ist dann mehr Platz für andere Autos, die diesen auch nützen!
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: moszkva tér am 12. Juni 2012, 22:38:32
Haben die den Google-Schriftzug nur aufgepickt, weil er so schön ist, oder ist das ein Hinweis auf ein Internet-Terminal in dem Geschäft?
Kein Internet-Terminal. Ein stinknormaler Mini-Markt.  ;)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: W_E_St am 12. Juni 2012, 22:40:27
Made on my Mac. Mit Apple+Shift+4 bzw. Apple+Shift+3. Keine Probleme mit Zoom oder so.
Sehr seltsam - bei mir ist das mit 10.4 und 10.6 reproduzierbar, Safari und Firefox. Apple-Shift bewirkt sofort eine Zoomorgie.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Linie 41 am 12. Juni 2012, 22:55:04
Gut, ich habe 10.7, vielleicht liegt's daran.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: haidi am 13. Juni 2012, 01:40:45
Wer möchte heute noch in einer Höhe im Erdgeschoß wohnen, dass dir die Leute beim Fenster reinschauen.
Erdgeschoßwohnungen werden durchaus auch in Neubauten eingesetzt. Die Lage wirkt vielleicht etwas preismindernd, sodass auch in besseren Lagen etwas günstigere Wohnungen vorhanden sind. Das würde die Durchmischung fördern und das städtische Leben wieder etwas in den Vordergrund rücken. Mit den Garagenplätzen im Erdgeschoß werden die Autos nicht von der Straße weggebracht, sondern es wird zusätzlicher Platz für Autos erzeugt, was den Verkehr vermehrt und die Lebensqualität weiter vermindert.

Bei Neubauten mit ERdgeschoßwohnungen, die direkt auf die Straße rausgehen muss die Fensterunterkante meines Wissens eine gewisse HÖhe haben, die von alten ERgeschoßwohnungen - insbesondere solchen aus umgebauten Geschäftslokalen - nicht erreicht wird.

Hannes
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: tramway.at am 13. Juni 2012, 07:26:28
Bei Neubauten mit ERdgeschoßwohnungen, die direkt auf die Straße rausgehen muss die Fensterunterkante meines Wissens eine gewisse HÖhe haben, die von alten ERgeschoßwohnungen - insbesondere solchen aus umgebauten Geschäftslokalen - nicht erreicht wird.

Ich glaube mich erinnern zu können, dass die Fußbodenoberkante ein gewisses Maß (15cm?) über dem Niveau sein muss. Geschäftslokale sind von der Widmung her nicht fürs Wohnen erlaubt.

PS eine echt miese Wohnung hast du, wenn der Satz fällt, "Über uns ist eine Kellerwohnung freigeworden!"  ;)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 158er am 13. Juni 2012, 09:47:58
Jetzt, 2012, ist das Haus noch viel "schöner". Irgenwer hat es mit Schmierereien, aufgepickten Tellern und ein paar übriggebliebenen Fliesen ver(un)ziert. Vermutlich wartet ein Spekulant nur drauf, dass es so baufällig wird, dass er einen Abbruchbescheid bekommt und sich dort eine goldenen Nase verdienen kann!  :down:
Das Haus Breite Gasse 15 beobachte ich auch schon länger. Das ist ein ganz klassischer Fall von Spekulation- dem Hausherrn scheint ganz egal zu sein, was mit seinem Haus in den letzten Jahren passiert. Es dient nämlich als Arbeitsraum der "Luntisten", einer selbsternannten feministischen Künstlergruppe, deren etwas seltsamer Fantasie wohl auch die Beklebung der Fassade in den letzten Wochen entsprungen ist. Immerhin haben sie über der Tür auch den Schriftzug "Zur heyligen Dreyeinigkeit" angebracht - so heißt das Biedermeierhaus, errichtet wohl zu Beginn des 19. Jahrhunderts, nämlich wirklich.

Ende 2011 wurde das Gebäude durch eine linkslinke Aktionistengruppe besetzt, was natürlich prompt zu Auseinandersetzungen mit den Luntisten führte, die in einer handschriftlichen Bitte der Luntisten an die Besetzer gipfelten - siehe dieser Zeitungsartikel (http://www.heute.at/news/oesterreich/wien/art23652,621399). Diesem (http://breitegasse15.wordpress.com/2012/05/15/lunt-und-die-tauben/) Artikel zufolge scheint es im Haus auch ein Taubenproblem zu geben, brrr.


In einem Bezirksblatt war unter dem Titel "Biedermeierhäuser in Gefahr" 2009 etwas über den gefährdeten Altbestand in Neubau zu lesen:

[attach=1]


Das im Artikel erwähnte Haus Breite Gasse 11 ("Zu den drei großen Kronen") ist übrigens wirklich ein Vorzeigebeispiel für eine gelungene Revitalisierung eines Biedermeierhauses samt einigermaßen dezentem Dachausbau:

[attach=2]


Wie es beim zweiten im Artikel erwähnten bedrohten Haus, Neustiftgasse 7 ("Zum goldenen Becher"), das 1904 (http://www.bildarchivaustria.at/Bildarchiv//BA/899/B1893881T9958654.jpg) vom Fotografen August Stauda abgelichtet wurde, momentan aussieht, weiß ich nicht auswendig, das Foto (http://www.wien.gv.at/kulturportal/m19objekte/bez07/01143402.jpg) dürfte aber einigermaßen aktuell sein. Allerdings steht es ohne weitere Informationen auf der Immobilienliste (http://www.ceba.at/index.htm) einer "Bau-, Revitalisierungs- und Finanzberatungs AG". Kurios: In dem Haus war einst die Metzgerei des Erfinders der Frankfurter Würstel untergebracht, siehe hier (http://www.dormayer.at/Frankfurter.htm).

Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: moszkva tér am 13. Juni 2012, 10:35:55
Immerhin haben sie über der Tür auch den Schriftzug "Zur heyligen Dreyeinigkeit" angebracht - so heißt das Biedermeierhaus, errichtet wohl zu Beginn des 18. Jahrhunderts, nämlich wirklich.
Alles sehr interessant, was du da schreibst.  :up:
Nur noch eines: Das Biedermeier war Anfang des 19. Jahrhunderts, in etwa ab dem Ende der Napoleonischen Kriege bis zur Revolution 1848
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: haidi am 13. Juni 2012, 11:26:10
einer selbsternannten feministischen Künstlergruppe

Ich frag mich immer, was solche Sticheleien sollen - dein "selbsternannt" ist ein mehr oder weniger unterschwelliger Versuch, abzuwerten. Feminismus ist eine Einstellung und auch eine Lebensform, die vor allem eine Reaktion auf den jahrhunderte alten Partiarchismus ist.
Und: Selbsternannt, das ist auch der VEF, die Spezialisten in diesem Forum und viele, viele andere.

Es wär halt schön, hörten diese Sticheleien und Angriffe gegen einzelne Gruppen, Andersdenkende, Frauen etc. in diesem Forum auf, das ist ja genau die Methode, mit der ein Jörg Haider gearbeitet hat oder ein Heinz Strache heute noch immer arbeitet und politisches Kleingeld zu sammeln versucht und auch sammelt.


Hannes
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: luki32 am 13. Juni 2012, 11:35:35
einer selbsternannten feministischen Künstlergruppe

Ich frag mich immer, was solche Sticheleien sollen - dein "selbsternannt" ist ein mehr oder weniger unterschwelliger Versuch, abzuwerten. Feminismus ist eine Einstellung und auch eine Lebensform, die vor allem eine Reaktion auf den jahrhunderte alten Partiarchismus ist.
Und: Selbsternannt, das ist auch der VEF, die Spezialisten in diesem Forum und viele, viele andere.

Es wär halt schön, hörten diese Sticheleien und Angriffe gegen einzelne Gruppen, Andersdenkende, Frauen etc. in diesem Forum auf, das ist ja genau die Methode, mit der ein Jörg Haider gearbeitet hat oder ein Heinz Strache heute noch immer arbeitet und politisches Kleingeld zu sammeln versucht und auch sammelt.

Und was darf ich jetzt kritisieren, ohne ein "Selbsternannter" zu sein?

Und vor allem dann gleich in die rechte Ecke gedrängt zu werden, nur weil mir vielleicht nicht gefällt, was heute gerade in ist, ist eigentlich eine Frechheit.  :down:

mfg
Luki
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 13er am 13. Juni 2012, 11:45:13
Ich frag mich immer, was solche Sticheleien sollen
Mir scheint, du kennst nicht viele solcher selbsternannten feministischen KünstlergruppInnen, sonst hättest du deinen Beitrag nicht (so) geschrieben 8) Die allermeisten haben mit Feminismus gar nicht so viel zu tun, wie sie nach außen vorgeben, sondern eher mit Faschismus. Und genau an diesen Rändern, da trifft erstaunlich oft extrem links und rechts zusammen.

Der VEF ist übrigens ein behördlich gemeldeter Verein, also nix mit selbsternannt.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: moszkva tér am 13. Juni 2012, 11:45:33
einer selbsternannten feministischen Künstlergruppe

Ich frag mich immer, was solche Sticheleien sollen - dein "selbsternannt" ist ein mehr oder weniger unterschwelliger Versuch, abzuwerten. Feminismus ist eine Einstellung und auch eine Lebensform, die vor allem eine Reaktion auf den jahrhunderte alten Partiarchismus ist.
Und: Selbsternannt, das ist auch der VEF, die Spezialisten in diesem Forum und viele, viele andere.

Es wär halt schön, hörten diese Sticheleien und Angriffe gegen einzelne Gruppen, Andersdenkende, Frauen etc. in diesem Forum auf, das ist ja genau die Methode, mit der ein Jörg Haider gearbeitet hat oder ein Heinz Strache heute noch immer arbeitet und politisches Kleingeld zu sammeln versucht und auch sammelt.

Ganz cool bleiben...  ;)
Vielleicht erklärt 158er ja, wie er das "selbsternannt" gemeint hat. Ich kann mir auch Erklärungen vorstellen, die nicht abwertend gemeint waren:

"selbsternannte Künstlergruppe": Sehen sich selbst als Künstler, werden aber von den Fachkritikern regelmäßig zerrissen.
"selbsternannte Feministen": Sehen sich selbst als Feministen, haben aber bei genauer Betrachtung mit den feministischen Idealen nichts am Hut.

Ich kenne die Gruppe nicht, muss ich aber hier dazusagen.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 95B am 13. Juni 2012, 12:00:01
Und genau an diesen Rändern, da trifft erstaunlich oft extrem links und rechts zusammen.
Logisch, denn da schließt sich der Kreis gleichsam.

Bezüglich selbsternannt: Als Straßenbahnkundige sind wir alle selbsternannt, da niemand von uns eine offizielle Bescheinigung über sein vorhandenes Fachwissen vorweisen kann. Einzig ULHP hat eine entsprechende Urkunde in den Händen. 8) Natürlich wird der Begriff "selbsternannt" oft abwertend gebraucht. Ich interpretiere das Posting von 158er auch in diesem Sinne, habe aber kein Problem damit, denn es bringt eben seine Meinung zu dieser Gruppe zum Ausdruck. Niemand kann 158er vorschreiben, keine ablehnende oder abwertende Haltung zu einer Person, Gruppe oder Sache haben zu dürfen.

Der Vergleich einer ablehnenden Haltung mit rechten Politikern stößt mir da viel eher sauer auf.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 158er am 13. Juni 2012, 12:36:07
Na servus, da gehen ja die Wogen hoch.  :o Sorry haidi, falls ich Dich mit meinen Aussagen persönlich beleidigt haben sollte. Ich kann Dich aber beruhigen: Haider oder Strache sind trotzdem nicht meine politische Linie.
Ich habe mit "selbsternannt" eigentlich auszudrücken versucht, daß da keine "offizelle" Galerie oder Atelier ist, sondern das Haus einfach von einer Gruppe Leute, die sich selbst als feministische Künstler bezeichnen (= selbsternannt), genutzt ist, die darin arbeiten, es mit direkter oder indirekter Eigentümererlaubnis besetzt halten, was auch immer.

Allerdings könnte ich mir jedenfalls eine bessere Nutzung für das Haus vorstellen- von mir aus gern mit Künstleratelier im Erdgeschoß, aber vielleicht ohne Taubenplage in den Obergeschoßen und fehlenden Fenstern. Außerdem gefällt mir die Art der Kunst und auch die Art, wie momentan mit den Geschäftsfassaden und dem Haus umgegangen wird, tatsächlich nicht, was ich auch durch die "seltsame Fantasie" in meinem Beitrag klar und nicht unterschwellig ausgedrückt habe. Zu ihrer einzigen offiziellen Ausstellung blieb die Gruppe zum Beispiel nicht in ihrem derart ausgestalteten "Schaufenster":

(http://breitegasse15.files.wordpress.com/2009/12/380450_213309952078354_194898340586182_453349_2022412823_n-1.jpg)

sondern verlagerte sich ein paar Häuser weiter, wo von Graffiti, Beklebungen und Zettelgedichten, die auf der Homepage sinngemäß als Quelle des künstlerischen Wirkens beschrieben werden, nichts mehr zu sehen ist:

(http://breitegasse15.files.wordpress.com/2009/12/webhexensexencanaloggang_021.jpg)


Wie 95B bin ich dafür, dass auch das Kritisieren einzelner Gruppen, Sachen oder Personen, die man aus irgendwelchen Gründen nicht schätzt, im Rahmen einer anständigen Gesprächskultur hier im Forum erlaubt sein sollte. Wir hatten ja eigentlich auch nie Probleme damit.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: tram am 13. Juni 2012, 12:59:04
Wie 95B bin ich dafür, dass auch das Kritisieren einzelner Gruppen, Sachen oder Personen, die man aus irgendwelchen Gründen nicht schätzt, im Rahmen einer anständigen Gesprächskultur hier im Forum erlaubt sein sollte. Wir hatten ja eigentlich auch nie Probleme damit.

Genau. Was definitiv aber nicht erwünscht ist, sind Vorurteile gegen Minderheiten oder Randgruppen, rassistische Untertöne, Frauenfeindlichkeit im allgemeinen etc.! Kritik an einer konreten Sache, argumentativ formuliert ist OK.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: haidi am 13. Juni 2012, 14:58:59
Tut mir leid, dass ich erst so spät antworte.

Die Sache mit "selbsternannt" war nur einer der Gründe, warum ich das Posting geschrieben habe, aber sie war der Auslöser. Ich hab mir schon öfters Kritik an abwertende Postings über Demonstationen, Regenbogenparaden, die gemeinerweise gerade zu einem unrunden Jubiläum der Straßenbahn, stattfinden, frauenfeindliche oder zumindest herabwertende Postings und und und verkniffen und vielleicht hätte ich mir es noch bis zum nächsten derartigen Posting verkneifen sollen.

Ich will niemanden in das Rechte Eck stellen, aber das gegeneinander Ausspielen von Gruppen als politisches Programm sehe bzw. sah ich in der Hauptsache und im großen Stil bei diesen beiden Herren.
Sicher gibt es auch bei der Emanzipationsbewegung Extreme, wo auch nicht, aber das soll nicht dazu führen, dass man abwertet.
Und zum VEF - ich hab ihn als "provozierendes" Beispiel genannt, aber eine Eintragung im Zentralen Vereinsregister, die als Argument gegen selbsternannt gebracht wurde, sagt rein gar nichts über einen Verein aus, außer dass formaleDie Sache mit "selbsternannt" war nur einer der Gründe, warum ich das Posting geschrieben habe, aber sie war der Auslöser. Ich hab mir schon öfters Kritik an abwertende Postings über Demonstationen, Regenbogenparaden, die gemeinerweise gerade zu einem unrunden Jubiläum der Straßenbahn, stattfinden, frauenfeindliche oder zumindest herabwertende Postings und und und verkniffen.

Und zum VEF - ich hab ihn als "provozierendes" Beispiel genannt, aber eine Eintragung im Zentralen Vereinsregister, die als Argument gegen selbsternannt gebracht wurde, sagt rein gar nichts über einen Verein aus, außer dass formale Voraussetzungen rechtmäßig erfolgt sind und dass der Zweck des Vereins nicht dessen Eintragung verhindert hat bzw. die Untersagung des Vereins zur Folge hatte. Gegründet und geführt wurde und wird er von "Hinz" und "Kunz" - also im Sinne des Wortes selbsternannt.

Ich will aber auf keinen Fall dem VEF oder den Forumsmitgliedern fachliches Wissen oder Kompetenz absprechen, es sollte einfach provozieren und damit das Posting weniger "überlesbar" machen.

Ich bin durchaus dafür, auch über "andere" Gruppen zu diskutieren im Sinne von Argumente austauschen, nicht aber in abwertender Form. Und gerade bei Frauenfragen bin ich ziemlich dünnhäutig, ich habe dadurch, dass ich einer Frauenberatung und einem Frauenhaus ein bischen helfe (ich bin da reingerutscht), viel Not und Elend bei Frauen und allein erziehenden Müttern gesehen.

Ich wollte auch niemand persönlich angreifen und wenn es dennoch so war, dann entschudige ich mich auch dafür.

Hannes
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 95B am 13. Juni 2012, 15:12:17
Ich will niemanden in das Rechte Eck stellen, aber das gegeneinander Ausspielen von Gruppen als politisches Programm sehe bzw. sah ich in der Hauptsache und im großen Stil bei diesen beiden Herren.
Achtung! Dass die beiden das tun, erlaubt nicht den Umkehrschluss, dass alle anderen, die ähnliche Aktionen setzen, den genannten Herren ideologisch oder sonstwie nahestehen. Sonst könnte ich auch überspitzt sagen, in dieser Partei wird Deutsch gesprochen, also sind alle Deutschsprachigen im rechten Eck anzusiedeln.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: N1 am 13. Juni 2012, 21:56:55
Im ständestaatlichen Wien wurde zur Förderung des privaten Wohnbaus der sogenannte Assanierungsfonds ins Leben gerufen. Das Ziel war nicht nur die Schaffung neuen Wohnraums, sondern auch die Beseitigung alter Häuser, die als verkehrshinderlich und den sanitären Standards der Zeit nicht mehr genügend angesehen wurden.

Einer der in dieser Zeit (1935) entstandenen Assanierungsbauten befindet sich in der Gumpendorfer Straße 78 (Architekt: Richard Weisse):
(http://www.ld-host.de/uploads/images/a364a4a29a1c0a9524b9709d36186f3c.jpg)

Die architektonische Gestaltung dieser Häuser war unterschiedlich. Hingen manche der Architekten noch ganz dem Stil an, in dem die Gemeindebauten des Roten Wien gehalten waren, so schufen andere Gebäude, die für den heutigen Betrachter Jahrzehnte jünger wirken als sie tatsächlich sind. Das Haus Gumpendorfer Straße 78 wirkt in dieser Hinsicht weder besonders konservativ, noch übermäßig fortschrittlich.

Da der Abriss der alten Bausubstanz nicht ohne Widerstand seitens der Bevölkerung vonstatten ging, wurden gleichsam zur Erinnerung Hauszeichen an den neuen Bauten angebracht. Auf dem oben gezeigten Gebäude ist ein solches oberhalb des Haustors unten auf dem Erker zu finden:
(http://www.ld-host.de/uploads/images/92ccea9352291e2be1971b33cd4e6c94.jpg)

Die Errichtung des "Blümelhauses" war vom 1831 verstorbenen Unternehmer Johann Blümel in Auftrag gegeben worden. 1902 wurde es von August Stauda fotografiert:
(http://www.bildarchivaustria.at/Bildarchiv//BA/899/B1946944T9961535.jpg)
Quelle: Europeana (http://www.europeana.eu/portal/record/92063/3E0543FE16E8D2396ED7F32838B1762C503153FD.html)/Bildarchiv Austria
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: pronay am 14. Juni 2012, 08:56:26
Das Foto, das auf Wienkultur Gumpendorfer Starße 78 zeigen soll, passt jedenfalls überhaupt nicht:

(http://www.wien.gv.at/kulturportal/m19objekte/bez06/01041101.jpg)

Ist leider nicht selten, dass dort falsche Fotos zu finden sind.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 95B am 14. Juni 2012, 08:59:31
Ist leider nicht selten, dass dort falsche Fotos zu finden sind.
Die Bilder werden halt von irgendwelchen Praktikanten ohne Ortskenntnis eingefügt worden sein.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: pronay am 14. Juni 2012, 09:13:00
Naja, dass das Hauptmünzamt (Heumarkt 1) ausgerechnet so aussehen soll, das ist schon sehr, sehr schräg.

Auch dem Bankvereinsgebäude Schottengasse 6 (das, wie ich dem heutigen "Standard" entnehme, von der Bank Austria verkauft werden wird) wurde das einstige Oswald Haerdtl'sche Arabia-Espresso am Kohlmarkt verpasst.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: hema am 14. Juni 2012, 11:44:06
Das Foto, das auf Wienkultur Gumpendorfer Starße 78 zeigen soll, passt jedenfalls überhaupt nicht:
Das ist die Marchettigasse und das querstehende Haus ist Gumpendorfer Straße 88!


(http://www.wien.gv.at/kulturportal/m19objekte/bez06/01041403.jpg)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 95B am 14. Juni 2012, 11:45:56
Ja, die alte Kabel-Emmy... :-[
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: W_E_St am 14. Juni 2012, 12:52:09
Ja, die alte Kabel-Emmy... :-[
Ein Jammer, dass es dieses Geschäft nicht mehr gibt! Alles hat es dort zwar auch nicht gegeben, aber zumindest fast alles.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: N1 am 14. Juni 2012, 15:25:24
Ist leider nicht selten, dass dort falsche Fotos zu finden sind.
Auch auf die via "Wien Kulturgut" abrufbaren "Hofbeschreibungen" von städtischen Wohnhausanlagen trifft dies mitunter, zumindest aber in einem Fall zu (vgl. ehemaliges Familienasyl "St. Elisabeth" (http://metadb.wrwks.at/open/object_pdf/0816336/D0A12/export.pdf)).

Ja, die alte Kabel-Emmy... :-[
Rechts daneben befindet sich in einem durchaus interessanten Gemeindebau aus den Jahren 1948/49 (interessant deshalb, weil er architektonisch noch ganz dem Stil der 20er und frühen 30er - Sprossenfenster, lange Gesimse - verhaftet ist) der "Bücher-Ernst", für den in manchen U-Bahn-Stationen geworben wird. Die äußere Gestaltung des Geschäftslokals erschiene allerdings dem benachbarten ehemaligen Elektrohändler angemessener als einem Antiquariat.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 158er am 15. Juni 2012, 00:20:24
"Bücher-Ernst", für den in manchen U-Bahn-Stationen geworben wird. Die äußere Gestaltung des Geschäftslokals erschiene allerdings dem benachbarten ehemaligen Elektrohändler angemessener als einem Antiquariat.
Das ist imo eher ein "Bücha-Ernst" mit gesalzenen Preisen und seltsamen "Original-Zeitungen".  :-\ Aber die Geschäftsschilder mit den halbkaputten Lichteffekten sind lustig, das stimmt.  :D

Im ständestaatlichen Wien wurde zur Förderung des privaten Wohnbaus der sogenannte Assanierungsfonds ins Leben gerufen. Das Ziel war nicht nur die Schaffung neuen Wohnraums, sondern auch die Beseitigung alter Häuser, die als verkehrshinderlich und den sanitären Standards der Zeit nicht mehr genügend angesehen wurden.
Das war wohl auch teilweise die offizielle Begründung für den Abriß von Altbestand und die Ersetzung durch einen neuen Kasten, über den sich der Eigentümer wegen höherer Einkünfte freut. Im Prinzip genau dieselbe Masche wie heute, wobei das 1935er-Haus wirklich nicht häßlich ist.


Das Foto, das auf Wienkultur Gumpendorfer Starße 78 zeigen soll, passt jedenfalls überhaupt nicht:
Das Haus sieht auch seltsam aus- die Teilentstuckung wird wohl von Kriegsschäden und einem nachträglichen "schnellen Aufbau" herrühren.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: N1 am 15. Juni 2012, 19:16:39
Das ist imo eher ein "Bücha-Ernst"
Hat etwas gedauert, aber nun hab ich's kapiert. ;D

Zitat
Das war wohl auch teilweise die offizielle Begründung für den Abriß von Altbestand und die Ersetzung durch einen neuen Kasten, über den sich der Eigentümer wegen höherer Einkünfte freut. Im Prinzip genau dieselbe Masche wie heute, wobei das 1935er-Haus wirklich nicht häßlich ist.
Dazu kam noch, dass Neubauten nicht unter das Mieterschutzgesetz von 1922 fielen. Dem Assanierungsfonds war trotzdem oder vielmehr genau deswegen kein großer Erfolg beschieden, da die teuren Wohnungen am Markt kaum nachgefragt wurden. Größere Eingriffe ins Stadtbild gab es rund um das ehemalige Freihaus auf der Wieden, dessen Demolierung (zeitgenössisch: "Niederlegung") größtenteils in die Jahre 1935 bis 1937 fiel.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: hema am 15. Juni 2012, 21:14:34
Das ist imo eher ein "Bücha-Ernst"
Hat etwas gedauert, aber nun hab ich's kapiert. ;D
Weil man es eigentlich "Pülcher" schreibt, kommt von Pilger!  ;)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 158er am 16. Juni 2012, 01:19:12
Größere Eingriffe ins Stadtbild gab es rund um das ehemalige Freihaus auf der Wieden, dessen Demolierung (zeitgenössisch: "Niederlegung") größtenteils in die Jahre 1935 bis 1937 fiel.
Wurden da etwa auch in großer Zahl neue Gebäude errichtet? Soweit ich informiert bin, war der (eh schon lange verschobene) Abbruch des Freihauses in den dreißiger Jahren eher eine "halbe Sache", manche Teile der Altbestands blieben weiter bestehen und wurden erst Ende der Sechziger Jahre entfernt. Fotos von diese Restbeständen (so à la Stauda) zu sehen, wäre für mich auch einmal großartig!

Weil man es eigentlich "Pülcher" schreibt, kommt von Pilger!  ;)
Schon, schon, aber dann ist die Assoziation weg und im Internet ist eh beides drinnen!  ;) :D
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: tramway.at am 16. Juni 2012, 09:21:37
Größere Eingriffe ins Stadtbild gab es rund um das ehemalige Freihaus auf der Wieden, dessen Demolierung (zeitgenössisch: "Niederlegung") größtenteils in die Jahre 1935 bis 1937 fiel.
Wurden da etwa auch in großer Zahl neue Gebäude errichtet? Soweit ich informiert bin, war der (eh schon lange verschobene) Abbruch des Freihauses in den dreißiger Jahren eher eine "halbe Sache", manche Teile der Altbestands blieben weiter bestehen und wurden erst Ende der Sechziger Jahre entfernt.

Nur wenige. Die ganze Operngasse vom Verkehrsbüro bis zur Schleifmühlgasse ist einheitlich in den 1930er Jahren gebaut worden; wann wurde das Porrhaus und das "Einkaufszentrum" gebaut? Ich glaube, nur das Grundstück der TU blieb recht lang teilweise leer, oder?
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 158er am 16. Juni 2012, 16:57:20
Nur wenige. Die ganze Operngasse vom Verkehrsbüro bis zur Schleifmühlgasse ist einheitlich in den 1930er Jahren gebaut worden; wann wurde das Porrhaus und das "Einkaufszentrum" gebaut? Ich glaube, nur das Grundstück der TU blieb recht lang teilweise leer, oder?
Interessant, ich habe es mir gerade am Kulturgutkataster angeschaut. Das Porrhaus stammt aus 1930, dürfte also nicht auf bebauten ex-Freihausgründen errichtet worden sein (oder es wurde dort schon früher demoliert). Die Verlängerung der Operngasse zur Margaretenstraße stammt ja auch aus der Zeit, da war vorher keine Straße, sondern locker bebautes Gelände, wie man auch am Stadtplan von 1912 erkennen kann:

[attach=4]

Zusammengefaßt dürfte das Freihausviertel, das in den dreißiger Jahren oder später demoliert wurde, so ausgesehen haben:

[attach=1]

Als einziges altes Gebäude in diesem Bereich existiert noch immer die ehemalige Heiliggeister-Mühle in der Rechten Wienzeile 3. Es stammt aus 1845, also noch vor der Wienflußregulierung, was sich am tiefer liegenden Eingang schön bemerkbar macht. Das Foto stammt aus dem Kulturgutkataster. (http://www.wien.gv.at/kulturportal/public/)

[attach=2]

Außerhalb der oben markierten Grenzen (offenbar in einem Bereich des Freihauses, der schon früher demoliert wurde) entstanden 1914-15 die ersten Vorläufer der Gemeindebauten des roten Wien: der Wiedenhof am Kühnplatz 1-4, der noch immer Gemeindewohnungen beinhaltet und der seltenen Spezies von Häusern des Jugendstils, die keine 3,5m Raumhöhe haben, angehört. Bildquelle: Kulturgutkataster.

[attach=3]
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: N1 am 18. Juni 2012, 20:47:48
Zum Freihausviertel:
(http://www.ld-host.de/uploads/images/e550c85e2b779c25edfde8dd90bdc1f1.jpg)
Quelle: Wien im Aufbau, Assanierungsfonds, 1937, 45.

Nachtrag zum Haus Gumpendorfer Straße 78:
(http://www.ld-host.de/uploads/images/c9bc598fef3c9b91bd7be2a3e9fec5a2.jpg)
Quelle: Ebd., 15.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 158er am 19. Juni 2012, 09:25:32
Beides sehr interessant, danke!  :up:

ad Freihausviertel: Ein Plan aus den fünfziger oder sechziger Jahren wäre auch interessant, um nachvollziehen zu können, inwieweit das TU-Grundstück wirklich noch bebaut war. Der halbkreisförmige Altbestand samt Zubauten nächst "In der Rosenlukken" hätte ja zumindest theoretisch noch weiterbestehen können, da er vollständig auf dem Baublock des heutigen TU-Freihauses liegt. Bemerkenswert auch, daß in den Dreißiger Jahren offenbar ein "Freihausplatz"auf einem Teil des heutigen TU-Geländes vorgesehen war. Das Grundstück, auf dem sich heute die TU-Bibliothek befindet, war und blieb offenbar bis 1977 leer.

Die eingezeichneten neuen Baufluchtlinien auf der Wiedner Hauptstraße wurden nicht umgesetzt, hier und auch am Beginn der Margaretenstraße befindet sich heute noch der Altbestand aus dem 18./19. Jahrhundert. Gekübelt hat man offenbar nur die Kirche und das mitten auf der Paniglgasse (heute in diesem Abschnitt Schaurhofergasse) stehende Gebäude.

ad Gumpendorfer Straße: Am oberen Bild sieht man auch, daß sich vor dem weit vorspringenden Althaus (es werden ja die gewonnenen 200 m² Straßenfläche verkündet) eine Schnürstelle des 57ers befunden hat, die - laut Grafik - gen Osten offenbar noch weiterführte. Weiß jemand, bis wohin?
Kann es weiters sein, daß die Schnürstelle auch nach 1935 noch beibehalten wurde? Am unteren Bild ist jedenfalls kein zweites Gleis zu erkennen.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 95B am 19. Juni 2012, 09:31:42
Gekübelt hat man offenbar nur die Kirche und das mitten auf der Paniglgasse (heute in diesem Abschnitt Schaurhofergasse) stehende Gebäude
... weshalb Ecke Wiedner Hauptstraße/Schaurhofergasse das Nachbargebäude der Gasse eine Feuermauer zuwendet.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: hema am 07. Juli 2012, 22:10:07
Mariahilfer Straße, Haltestelle Kranzgasse. Das Bild von 1952 stammt von der ÖNB, das aktuelle aus NORC.


[attach=1]

Mariahilfer Straße 168, Haltestelle Kranzgasse 1952 und heute.

Stadtauswärts hieß die Haltestelle früher "Karmeliterhofgasse".
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: moszkva tér am 07. Juli 2012, 22:26:05
Die Norc-Bilder stammen aber aus spätestens 2008 - das weiß ich, weil mein altes Auto noch zu sehen ist  ;)

Ansonsten ein super Vergleich (2x mit Motorrad). Wann sind eigentlich die Stiegen zu den höhergelegenen Gehsteigen in der äußeren Mahü durch das Geländer ersetzt worden? Das muss so um 1995 gewesen sein, oder?
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: hema am 08. Juli 2012, 02:24:04
Ein Blick die Gumpendorfer Straße runter übers "Apollobergl". Einst und heute. Das alte Bild ist wieder von der ÖNB, das neue von NORC.


[attach=1]

Gumpendorfer Straße im Jahr 1900 und über hundert Jahre später.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: hema am 08. Juli 2012, 02:49:17
Auf der Opernkreuzung 1920 und in der Jetztzeit (ÖNB und NORC)!


[attach=1]

Opernkreuzung und Kärntner Straße 1920 und heutzutage.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: N1 am 08. Juli 2012, 11:56:50
Wann sind eigentlich die Stiegen zu den höhergelegenen Gehsteigen in der äußeren Mahü durch das Geländer ersetzt worden? Das muss so um 1995 gewesen sein, oder?
Ich weiß nur, dass die damals aus gestalterischen Gründen verbauten herausragenden (im eigentlichen Sinn des Wortes) Steinquader genau auf Kinderkopfhöhe platziert waren, was wenig später geändert werden musste. ::)
_____

Neben dem vorher von mir bereits erwähnten Assanierungsfonds richtete der Ständestaat einen weiteren Fonds ein, welcher Hausherren bei der Sanierung vielfach total verkommener, mietergeschützter Altbauten unterstützen sollte: den Hausreparaturfonds.

Im entsprechenden Band der Reihe "Wien im Aufbau" war dazu unter anderem Folgendes zu lesen:
Zitat
Besonders groß war in allen 3 Jahren die Zahl der Fassadeninstandsetzungen, sowohl der Gassen- als auch der Hofschauflächen der Gebäuden [sic!]. Vielfach wurden hiebei an Stelle solcher Gassenschauflächen, die eine übermäßig reiche, dabei aber künstlerisch wertlose Gliederung aufwiesen, zweckmäßigerweise vollkommen glatte oder nur einfach gegliederte, den modernen Anschauungen entsprechende neue Schauflächen hergestellt, welche gegenüber den ursprünglichen Fassaden vor allem eine bedeutend längere Lebensdauer besitzen und damit auch eine entsprechend bessere Wirtschaftlichkeit in der Ausführung darstellen.
Zwei Beispiele, wie sich diese Philosophie auf Häuser in Ottakring auswirkte:
(http://www.ld-host.de/uploads/images/d72b025b0386ffbed25afd53a3d3e8e5.jpg)
Die oben zu sehenden 20er-Jahre-typischen Gurtgesimse wirken an einem Gründerzeithaus etwas seltsam.

1999 präsentierte sich das Gebäude Ganglbauergasse 29 so (zweites Haus von links):
(http://www.wien.gv.at/kulturportal/m19objekte/bez16/04748301.jpg)
Es scheint, als sei die Sanierung der 30er Jahre die einzige im Leben dieses Hauses gewesen. Wenige Jahre später wurde es demoliert und durch einen rentableren Betonbunker ersetzt.

Gepflegt war und ist hingegen das Eckhaus Brunnengasse 32:
(http://www.wien.gv.at/kulturportal/m19objekte/bez16/04633601.jpg)
Heute befindet sich anstelle des Michelfeit ein "Reno"-Schuhgeschäft.

Die "Norc"-Bilder, auf denen beide Gebäude festgehalten sind, sehen leider grauslich aus, weshalb ich sie hier nicht zeige.

Quellen: Wien im Aufbau, Hausreparaturfonds, 1937, 8 f. (Zitat), 10 (Scan).

wien.gv.at/kulturportal (Fotos)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 158er am 28. Juli 2012, 23:49:13
Mariahilfer Straße, Haltestelle Kranzgasse. Das Bild von 1952 stammt von der ÖNB, das aktuelle aus NORC.
Erst jetzt gesehen: sehr interessanter Vergleich! Offenbar haben da sogar alle sichtbaren Häuser seit 1952 überlebt!  :o
Und in dem Eckhaus Ecke Oesterleingasse ist noch immer eine (sehr gute) Eisenhandlung, die eigentlich in den Geschäftethread  (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=1609.0)passen würde. Edit: Ups, ist eh schon drin.  ;)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 158er am 28. September 2012, 23:27:18
Wieder ein Vergleichsbild:

Zollergasse 33 / Mondscheingasse 14 in den Jahren 1906 und 2011. Schade, daß eines der wenigen Biedermeierhäuser in dem Grätzel so aussehen muß. Offenbar wurde das Haus um 2003 sogar noch hergerichtet, wie dieser Artikel (http://www.format.at/articles/0340/580/65703/renovierung-neue-kleider-wand) beweist.

[attach=1]

Bildquellen: ÖNB (August Stauda) / Wikipedia (Michael Kranewitter)

@hema: Wie hast Du die großen ÖNB-Bilder ohne Logo bekommen?
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: N1 am 28. September 2012, 23:45:13
Bis vor kurzem konnte man via Europeana die Bilder der ÖNB in einer ganz passablen Auflösung (800 Pixel Breite) ohne Logo ansehen und runterladen. Leider wurde das inzwischen geändert und die Bilder auf ein besseres Thumbnail-Niveau geschrumpft:

(http://www.bildarchivaustria.at/Bildarchiv//BA/900/B1900366T9970826.jpg)
Quelle: europeana.eu (http://www.europeana.eu/portal/record/92063/A4E700A237F44AEB3C1A5EFEF09FD9D51C6549AB.html)/bildarchivaustria.at

Zum Bild: Das Haus ist rein optisch - bis auf die Graffiti-Tags >:( - eh noch halbwegs beinand.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 158er am 29. September 2012, 11:18:02
Zum Bild: Das Haus ist rein optisch - bis auf die Graffiti-Tags >:( - eh noch halbwegs beinand.
Ja, es wurde ja in den 2000er-Jahren renoviert, siehe obiger Link. Mein Beitrag bezog sich auf die verschandelnde Beschmierung.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: hema am 29. September 2012, 14:27:51
Bis vor kurzem konnte man via Europeana die Bilder der ÖNB in einer ganz passablen Auflösung (800 Pixel Breite) ohne Logo ansehen und runterladen. Leider wurde das inzwischen geändert und die Bilder auf ein besseres Thumbnail-Niveau geschrumpft:

Ja, das ist schlimm! Ich hätte mir rechtzeitig alle interessanten Bilder runterladen müssen. Auf die Idee, dass das so rasch geändert wird, bin ich nicht gekommen. Möglicherweise war da der Überreuther-Verlag dahinter, der die ÖNB-Bilder ja kommerziell verwertet! Man kann auch Bilder ohne Wasserzeichen bei der ÖNB käuflich erwerben. Ob man die dann ins Internet stellen darf, weiß ich nicht.

Etliche interessante alte Bilder findet man im Wikimedia.commons, noch dazu oft in toller Auflösung!


Hier (http://www.alservorstadt.at/ansichten/ansichten_aus_der_alservorstadt.htm) findet man auch viele interessante Bilder in recht guter Größe!
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: hema am 29. September 2012, 16:56:04
Noch ein Beispiel, an der Ecke Siebensterngasse/Kirchengasse (Ludovica-Hof). Das Haus ist zwar gut erhalten, doch es fehlt schon einiges. Besonders an Geschäftsdlokalen kann man immer sehen, was "Architekten" Häusern antun können und dafür auch noch viel Geld bekommen!

[attachimg=1]

Siebensterngasse 29  -  1891 und 2000


Die Fotos stammen aus der Wiener Bauindustrie Zeitung und von wien.gv.at
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Tramwayhüttl am 29. September 2012, 18:36:03
Kann es sein dass dieses Gebäude einen Kriegsschaden hatte, bei dem der oberste Stock betroffen war? Die fehlende Kuppel und die vereinfachten Gesimse im letzten Stockwerk sprächen dafür...
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 158er am 30. September 2012, 00:10:20
Der Kriegsschadenplan meint nein, aber das muß nichts heißen, da der nicht immer stimmt. In der Gegend scheint überhaupt nur sehr wenig kaputt gebombt worden zu sein.  :o

[attach=1]

Besonders an Geschäftsdlokalen kann man immer sehen, was "Architekten" Häusern antun können und dafür auch noch viel Geld bekommen!
Da ist pittoreskerweise das "Stil-Café" drinnen.  :D
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 43er am 01. Oktober 2012, 23:34:54
ВЕНА 1945/2010. По следам русского вальса. (http://www.youtube.com/watch?v=pF8PrZRNHSU#)

Wenn man der Videobeschreibung trauen kann, sind die Bilder zwischen 5 und 13. April 1945 entstanden, also noch während den Kampfhandlungen um Wien. Die Vergleichsbilder 2010.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: tramway.at am 01. Oktober 2012, 23:42:18
bistdunarrisch, ist das präzis gemacht!
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 158er am 01. Oktober 2012, 23:45:08
Wenn man der Videobeschreibung trauen kann, sind die Bilder zwischen 5 und 13. April 1945 entstanden, also noch während den Kampfhandlungen um Wien.
Gut und detailgenau gemachtes Video!

Die Bilder sind eh teilweise unsere Khaldei (http://de.wikipedia.org/wiki/Jewgeni_Ananjewitsch_Chaldej)-Bilder aus dem Nachbarthread (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=1928.0).
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: martin8721 am 01. Oktober 2012, 23:46:29
ВЕНА 1945/2010. По следам русского вальса. (http://www.youtube.com/watch?v=pF8PrZRNHSU#)

Wenn man der Videobeschreibung trauen kann, sind die Bilder zwischen 5 und 13. April 1945 entstanden, also noch während den Kampfhandlungen um Wien. Die Vergleichsbilder 2010.

Wow!
Die Übergänge sind wirklich großartig gemacht!!!  :o  :o  :o
Weiß jemand, wo die allerletzte Aufnahme des Videos gemacht wurde? Ist das die Hamburger Straße?
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 158er am 01. Oktober 2012, 23:48:16
Weiß jemand, wo die allerletzte Aufnahme des Videos gemacht wurde? Ist das die Hamburger Straße?
Favoritenstraße/Ecke Paulanergasse, Blickrichtung stadteinwärts. Links sieht man den grindigen Gemeindebau aus den Achtzigern.
Ein paar Sekunden später hat Khaldei wohl dieses (http://images2.webpark.ru/uploads53/090508/Road_wars_08.jpg) Bild aufgenommen (2008 (http://f.666kb.com/i/bzn4pdkbo4vrub1jo.jpg)).
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: martin8721 am 01. Oktober 2012, 23:53:22
Favoritenstraße/Ecke Paulanergasse, Blickrichtung stadteinwärts.

Puh. Das war aber flott!  :D Danke für die rasche Aufklärung!  :up:
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 13er am 02. Oktober 2012, 00:11:58
Technisch 1a, Musik herrlich und der Inhalt sowieso!  :up:
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: N1 am 02. Oktober 2012, 02:01:01
Noch ein Gebäude, das zwischenzeitig seiner Kuppel verlustig gegangen ist: Das Palais Herberstein (http://de.wikipedia.org/wiki/Palais_Herberstein_%28Wien%29) am Michaelerplatz
[attach=1]
Quelle: Österreichische Kunst 1937/1, S. 19

Heute (nach einer weiteren, aus dieser Perspektive kaum zu sehenden Aufstockung):
(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8f/Palais_Herberstein_Vienna_Sept_2006.jpg/640px-Palais_Herberstein_Vienna_Sept_2006.jpg?uselang=de) (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8f/Palais_Herberstein_Vienna_Sept_2006.jpg?uselang=de)
Quelle: Wikimedia Commons (http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Palais_Herberstein?uselang=de)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: martin8721 am 02. Oktober 2012, 12:47:24
Zitat
Die frühere Gestaltung des Palais Herberstein mit der hohen Eckkuppel schädigte zweifellos das städtebauliche Bild des Michaelerplatzes...

Also das finde ich gaaaar nicht.  :blank:
Mir gefiel das Palais in seiner Ursprungsform am besten!
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: kvbler am 06. Januar 2013, 18:25:29
Hallo und frohes Neues.
Meine mich zu erinnern an der linken Wienzeile ein "verfliestes" Haus gesehen zu haben.
So um die 4-6 Etagen. Berufsschul- Erinnerung(Elektriker), mit Stadtbahn zum KP um den 25K zu erreichen ::)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: hema am 06. Januar 2013, 18:36:54
Das sogenannte "Majolikahaus" von Otto Wagner.

(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/72/Wienzeile40_a.jpg/800px-Wienzeile40_a.jpg)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: kvbler am 06. Januar 2013, 19:13:08
Gibt es also das noch?!
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: tramway.at am 06. Januar 2013, 21:02:32
Gibt es also das noch?!

Eine der Hauptsehenswürdigkeiten Wiens, in aller Breite gewürdigt in jedem Reiseführer  :D :D :D
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 158er am 05. Februar 2013, 14:13:52
Das Haus "Zu den drei großen Kronen" in der Breite Gasse 11 hinter dem Museumsquartier ist das einzige denkmalgeschützte Haus der Gasse und wurde Ende des 17. Jahrhunderts errichtet. Hier drei Aufnahmen: ganz links August Stauda (1899, ÖNB), in der Mitte nach (2010, Kulturgutkataster) und ganz rechts vor (2004, detto) der letzten Sanierung.

[attach=1]
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 13er am 05. Februar 2013, 15:13:35
in der Breiten Gasse
Sorry :)

Und damit ich auch etwas Sinnvolles beitrage: Möglicherweise wird nun auch das Erdgeschoss des Hauses Ecke Hofmühlgasse # Gumpendorfer Straße saniert (ein echter Schandfleck), denn ich habe da vorige Woche gesehen, dass eben jenes Erdgeschoss komplett ausgeräumt wurde.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: pronay am 05. Februar 2013, 19:09:26
[OffTopic]
Tja, das ist schon ein Faszinosum im Wien: Natürlich müsste die Lange Gasse wie auch die Breite Gasse korrekterweise dekliniert werden, so sie im Genitiv oder Dativ stehen (und daher ein -n erhalten) – aber es absolut nicht üblich, wohl auch deshalb, weil damit auch instinktiv ein Betonungswechsel von "Langen"/"Breiten" auf "Gasse" verbunden wäre.
[/OffTopic]
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 158er am 05. Februar 2013, 19:48:39
Ich weiß es auch erst, seit ich das heute nochmals nachgeschlagen habe. In Erinnerung hatte ich beim Posten nämlich eine Ewigkeitsdiskussion in der fpdwl vor sechs, sieben Jahren, bei herauskam, daß die Gassen eben nicht zu deklinieren seien. Tatsächlich korrekt ist aber das Deklinieren, insofern war Deine Korrektur schon sinnvoll, 13er!   8)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Revisor am 05. Februar 2013, 21:26:45
[OffTopic]
Tja, das ist schon ein Faszinosum im Wien: Natürlich müsste die Lange Gasse wie auch die Breite Gasse korrekterweise dekliniert werden, so sie im Genitiv oder Dativ stehen (und daher ein -n erhalten) – aber es absolut nicht üblich, wohl auch deshalb, weil damit auch instinktiv ein Betonungswechsel von "Langen"/"Breiten" auf "Gasse" verbunden wäre.
[/OffTopic]

Dann frage ich mich nur, weshalb es bei der Hohen Warte, der Linken Wienzeile, der Rechten Bahngasse, der Oberen Donaustraße, der Unteren Augartenstraße, der Kleinen Pfarrgasse, der Großen Mohrengasse, der Vorderen Zollamtsstraße, der Hinteren Südbahnstraße usw. funktioniert und nur bei der Breiten Gasse und der Langen Gasse nicht?
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: haidi am 06. Februar 2013, 00:22:34
Dann frage ich mich nur, weshalb es bei der Hohen Warte, der Linken Wienzeile, der Rechten Bahngasse, der Oberen Donaustraße, der Unteren Augartenstraße, der Kleinen Pfarrgasse, der Großen Mohrengasse, der Vorderen Zollamtsstraße, der Hinteren Südbahnstraße usw. funktioniert und nur bei der Breiten Gasse und der Langen Gasse nicht?

Weil ich z.B. lange nicht gewusst habe, dass sich diese beiden Straßen getrennt schreiben.

Hannes
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 158er am 06. Februar 2013, 09:43:51
Dann frage ich mich nur, weshalb es bei der Hohen Warte, der Linken Wienzeile, der Rechten Bahngasse, der Oberen Donaustraße, der Unteren Augartenstraße, der Kleinen Pfarrgasse, der Großen Mohrengasse, der Vorderen Zollamtsstraße, der Hinteren Südbahnstraße usw. funktioniert und nur bei der Breiten Gasse und der Langen Gasse nicht?
Rational betrachtet ist es eh ganz logisch, ich weiß auch nicht, wieso sich das bei mir anders eingebrannt hat und - insofern muß ich pronay Recht geben - für mich ganz ungewohnt klingt.  :-[

Beim Suchen in der fpdwl nach der diesbezüglichen Diskussion bin ich übrigens auf einen guten Beitrag von 95B (http://www.fpdwl.at/forum/sonstiges/small-talk/p4742-aussprache-und-rechtschreibregeln/#post4742) zum Thema "Schreibweise von Straßennamen" gestoßen, den ich gerne hierhertransferieren möchte:

Zitat von: 95B
Richtige Schreibweise von Straßenbezeichnungen

Sodala... für alle, die ihre lieben Schwierigkeiten mit der richtigen Schreibweise von Straßennamen haben, kommen jetzt ein paar wichtige Infos. Gleich vorweg möchte ich aber anmerken, dass es keine Schande ist und auch (hoffentlich) von niemandem hier als negativ angesehen wird, wenn man sich mit der korrekten Schreibweise von Straßenbezeichnungen nicht so gut auskennt - schließlich lernt man so was in der Schule nicht!

1. Straßen, die nach Personen benannt sind:
Zusammenschreibung, wenn der Name einteilig ist: Schubertring.
Getrenntschreibung mit Bindestrichen, wenn er mehrteilig ist: Dr.-Karl-Renner-Ring.

2. Straßen, die nach geographischen Bezeichnungen benannt sind:
Zusammenschreibung, wenn die Bezeichnung keine abgeleitete Form auf "-er" darstellt: Rudolfshügelgasse.
Getrenntschreibung ohne Bindestriche, wenn die Bezeichnung auf "-er" endet: Alser Straße, Gumpendorfer Straße.
Getrennt mit Bindestrichen, wenn mehrteilig und nicht auf "-er": Laaer-Berg-Straße.

3. Sonderfälle, zu denen man etwas über die Herkunft des Straßennamens wissen sollte (ein paar Beispiele):
Joachimsthalerplatz (nicht nach einer Ortschaft "Joachimsthal" benannt)
Marx-Meidlinger Straße (ehemalige Verbindung von [St.] Marx nach Meidling)
Alserbachstraße (müsste korrekt "Alser-Bach-Straße" heißen, hat sich aber in einer alten Schreibweise bis heute erhalten)
Lange Gasse (hier ist das Adjektiv mitzubeugen: "in der Langen Gasse; die Getrenntschreibung rührt daher, dass es sich einfach um eine lange Gasse handelt und selbige nicht nach einem "Herrn Lange" benannt ist - wäre das so, müsste es "Langegasse" heißen!)

Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: darkweasel am 06. Februar 2013, 13:59:18
Und es ist in Wirklichkeit doch komplizierter, als es hier dargestellt wird (http://www.spiegel.de/kultur/literatur/fragen-an-den-zwiebelfisch-in-der-breite-strasse-a-390571.html). Natürlich wäre, wenn man nur nach der standarddeutschen Grammatik geht, in der Breiten Gasse richtig - das wirkt mir aber doch nach präskriptiver Linguistik. "Richtige" Sprache wird ja nicht durch Regeln definiert, sondern (Grammatik-)Regeln sollten beschreiben, was im Allgemeinen für richtig gehalten wird. Und für viele Wiener fährt der 5er eben in der Lange Gasse - und vielleicht der 94A trotzdem in der Langen Allee. Konsequent ist das natürlich nicht, behaupte ich auch nicht. :)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 13er am 06. Februar 2013, 14:13:02
Konsequent ist das natürlich nicht, behaupte ich auch nicht. :)
Ich sage ja auch "in der Lange Gasse", ich scheiße nur gerne klug 8)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: luki32 am 06. Februar 2013, 14:36:18
Ich sage ja auch "in der Lange Gasse", ich scheiße nur gerne klug 8)

Ist ja auch klar, die ist ja auch nach dem berühmten nordslowenischen Integrationswissenschaftler Jörg Lange benannt.  :P

mfG
Luki
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: moszkva tér am 07. Februar 2013, 07:35:27
Und für viele Wiener fährt der 5er eben in der Lange Gasse - und vielleicht der 94A trotzdem in der Langen Allee. Konsequent ist das natürlich nicht, behaupte ich auch nicht. :)
Für mich als Wiener fährt der 5er durch die Lange Gasse. Voilà, schon muss man die Lange Gasse nicht mehr deklinieren  ;)

Konsequent ist bei Dialekten nichts, einheitlich sowieso nicht. Die sind ja auch nicht mit einem Regelwerk für Grammatik und Rechtschreibung verschriftet wie die Hochsprache.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 95B am 07. Februar 2013, 08:21:38
Konsequent ist bei Dialekten nichts, einheitlich sowieso nicht.
Oh, großer Irrtum! Gerade das Wienerische ist in vielen Aspekten eine äußerst konsequente Sprache. Ich empfehle dir die Lektüre von Wehle, Sprechen Sie Wienerisch?, ISBN 978-3800075447, seit einigen Monaten endlich wieder erhältlich (weil Nachdruck der 1. Auflage). :)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: moszkva tér am 07. Februar 2013, 08:31:06
Konsequent ist bei Dialekten nichts, einheitlich sowieso nicht.
Oh, großer Irrtum! Gerade das Wienerische ist in vielen Aspekten eine äußerst konsequente Sprache. Ich empfehle dir die Lektüre von Wehle, Sprechen Sie Wienerisch?, ISBN 978-3800075447, seit einigen Monaten endlich wieder erhältlich (weil Nachdruck der 1. Auflage). :)
Es gibt (bzw. gab) das Wienerische nie. Denn das Dialekt war selbst über die Bezirke komplett unterschiedlich. Die Hietzinger nasalieren, die Meidlinger hingegen haben das harte L. Erst ab den 1970ern hat es sich durchs Fernsehen etwas ausgeglichen, allerdings wird heute das "echte" Wienerisch kaum noch gesprochen. Die junge Generation spricht eine wienerisierte Version der Standardsprache ("Am Samstag sind mir in die 'Schicht' g'angen und hab'n uur viel 'trunken.")
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 95B am 07. Februar 2013, 09:01:32
Abgesehen von der Aussprache sind die Forme(l)n der Wortbildung durchwegs gleich.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: hema am 14. Juli 2013, 16:58:48
Das Foto von Operator hat mich verlockt wieder einmal eine Gegenüberstellung mit der neuen Situation zu machen. Zwischen den Aufnahmen liegen rund hundert Jahre, als Basis für das aktuelle Bild diente norc.


[attachimg=1]

Mariahilfer Straße. Einmündung der Zieglergasse, Blick stadtauswärts.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Wattman am 14. Juli 2013, 18:18:12
Interessant - der einzige Orientierungspunkt, den ich erkenne, ist das Eckhaus auf dem "Heute"-Foto in Bildmitte.
Irgendwie schaut die Mariahilferstr. auf dem "Damals"-Bild breiter aus und ich kann mir nicht genau vorstellen, wo 1912 die Gleise waren.
Könnte das Gleis, wo die Linie M fährt, in etwa auf der Fahrbahn gewesen sein, wo der silbergraue PKW stadteinwärts fährt?
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Klingelfee am 14. Juli 2013, 18:27:24
Interessant - der einzige Orientierungspunkt, den ich erkenne, ist das Eckhaus auf dem "Heute"-Foto in Bildmitte.
Irgendwie schaut die Mariahilferstr. auf dem "Damals"-Bild breiter aus und ich kann mir nicht genau vorstellen, wo 1912 die Gleise waren.
Könnte das Gleis, wo die Linie M fährt, in etwa auf der Fahrbahn gewesen sein, wo der silbergraue PKW stadteinwärts fährt?

Ich würde das auch meinen. Denn wenn ich mir die Relationen so anschaue, dann würde ich meine

Straßenbahngleise = Fahrbahn heute

Fahrbahn = Gehsteigbreite heute

Gehsteig = Parkspur heute

Was stark verzerrt ist, das das Foto heute wesentlich weiter in der Mitte aufgenommen wurde, als das einst. Mich würde der Vergleich interessieren, wenn das Foto ca 1 bis 2m neben der Hausmauer aufgenommen wäre
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Linie 41 am 14. Juli 2013, 18:39:31
Straßenbahngleise = Fahrbahn heute
Ich glaube das linke Gleis liegt noch im Bereich der Parkspur, denn die Gehsteige sind schon immens breiter geworden.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: HLS am 15. Juli 2013, 01:30:15
Straßenbahngleise = Fahrbahn heute
Ich glaube das linke Gleis liegt noch im Bereich der Parkspur, denn die Gehsteige sind schon immens breiter geworden.
Ich würd eher sagen, dass das linke Gleis sogar noch den Gehweg streift, das rechte Gleis die Parkspur und einen Teil der Fahrbahn einnimmt. Die Lampenreihe wäre jetzt in etwa auf der markierten Mittellinie.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: schaffnerlos am 15. Juli 2013, 16:19:04
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: hema am 02. August 2013, 22:18:50
Hernalser Hauptstraße 112 (1918 und 2008)


[attachimg=1]

(Bilder von ÖNB-Bildarchiv und NORC)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: roadrunner am 03. August 2013, 07:36:41
Hernalser Hauptstraße 112 (1918 und 2008)


(Dateianhang Link)

(Bilder von ÖNB-Bildarchiv und NORC)
Herrlich! Meine Gegend!  :)

Den Betten Dörr gibts auch nicht mehr. ( jetzt Kindergarten)

Was aber wirklich faszinierend ist, dass das schlossartige Gebäude (auf den Bildern links) noch immer existiert und zur Zeit eine Fassadenerneuerung erhält.  :up:
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: N1 am 01. Oktober 2013, 19:17:07
Halb-OT (weil kein Bildvergleich - ich wollte halt kein neues Thema beginnen ;):

Das Haus Türkenstraße 23 erhielt kürzlich seine prächtige historistische Fassade zurück. Man sieht also: Es geht auch anders. :) Davor präsentierte es sich lange Zeit als unscheinbares graues beiges Entlein:

(http://www.wien.gv.at/kulturportal/m19objekte/bez09/Y0061201.jpg)
Quelle: Wien Kulturgut (http://www.wien.gv.at/kulturportal/public/)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: N1 am 05. Oktober 2013, 15:25:41
Hiermit liefere ich den Bildvergleich nach - vom unscheinbaren beigen Entlein zum prächtigen weißen Schwan:
(http://www.ld-host.de/uploads/images/7bbea41f7ab4435ace9e57527e08afbb.jpg)

Der Jetzt-Zustand größer und aus einer etwas anderen Perspektive:
(http://www.ld-host.de/uploads/images/6202f5b65e86b0745b5a626094b5fd3f.jpg)

(Bis auf das Vorher-Bild - Quelle: s.o. - stammen alle Aufnahmen von mir.)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: hema am 05. Oktober 2013, 16:16:49
Ist zwar sicher nicht das originale Aussehen, aber jedenfalls recht stilvoll!  :up:
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Linie 41 am 05. Oktober 2013, 17:15:48
Bist Du deppert, da hat sich aber jemand echt bemüht! :up:
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 95B am 05. Oktober 2013, 20:11:50
Bist Du deppert, da hat sich aber jemand echt bemüht! :up:
Ja, schön, aber die Verteilung der Fensterdacherln (gibt es einen Fachausdruck dafür?) erscheint mir ein wenig fragwürdig.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Linie 41 am 05. Oktober 2013, 20:14:48
Ja, schön, aber die Verteilung der Fensterdacherln (gibt es einen Fachausdruck dafür?) erscheint mir ein wenig fragwürdig.
Ja, der Weihnachtsbaum wirkt etwas seltsam.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: hema am 05. Oktober 2013, 21:28:27
. . . .Fensterdacherln . . . .
Fensterbekrönung in Giebelform.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 13er am 06. Oktober 2013, 01:06:03
Bist Du deppert, da hat sich aber jemand echt bemüht! :up:
Ja, schön, aber die Verteilung der Fensterdacherln (gibt es einen Fachausdruck dafür?) erscheint mir ein wenig fragwürdig.
Vielleicht war geplant, zwei Stockwerke ganz damit auszustatten und man hatte dann eines zu wenig (bestellt) 8) Ich finde die Symmetrie nicht schlecht - nur ungewohnt.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: N1 am 06. Oktober 2013, 10:34:28
Der Architekt wollte anscheinend mit den wenigen vorhandenen Mitteln* möglichst viel Abwechslung bieten. Er hätte allerdings auch im dritten Stock die spitzen mit den flachen Bekrönungen abwechseln ...

^ – ^ – ^ – ^ – ^

(Das sollen keine japanischen Emoticons sein ;D .)

... und im vierten Stock ausschließlich die flachen Bekrönungen verwenden können.
_____

*) Die Konsolen der Bekrönungen und die stilisierten Schlusssteine über den Fenstern des ersten und des letzten Stocks sehen überhaupt alle gleich aus. Allzu viel wollte der Bauherr offenbar auch nicht für die Verschönerung des Hauses ausgeben. Trotz alledem kann sich das Ergebnis sehen lassen. :up:
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 95B am 06. Oktober 2013, 10:50:09
Der Architekt wollte anscheinend mit den wenigen vorhandenen Mitteln* möglichst viel Abwechslung bieten.
Klar, denn mit den paar Stuckelementen kann er den Bobos gleich viel mehr Geld für "sanierte Gründerzeitwohnungen" abknöpfen. 8)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 60er am 06. Oktober 2013, 12:16:24
Ungewöhnlich an diesem Haus sind auch die deutlich kleineren Fenster und die damit verbundene niedrige Deckenhöhe im ersten Stock. Man vergleiche mit den Nachbarhäusern. War wohl früher eine Etage für das "Gesinde". Auf diese Weise konnte man außerdem einen Stock mehr bauen, ohne die Bauhöhe zu überschreiten.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: W_E_St am 06. Oktober 2013, 12:27:10
Ungewöhnlich an diesem Haus sind auch die deutlich kleineren Fenster und die damit verbundene niedrige Deckenhöhe im ersten Stock. Man vergleiche mit den Nachbarhäusern. War wohl früher eine Etage für das "Gesinde". Auf diese Weise konnte man außerdem einen Stock mehr bauen, ohne die Bauhöhe zu überschreiten.
Vermutlich heißt der Stock auch nicht 1. Stock sondern Mezzanin.

Mein Favorit ist ja immer noch ein Haus in der Kirchengasse, in dem ich einmal einen Computer abholen wollte. Angabe war 3. Stock, Aufzug kommt ewig nicht. Gut, gehen wir halt zu Fuß. Böser Fehler, das Haus hat ein Parterre, ein Hochparterre UND einen Mezzanin in jeweils fast voller Hööhe (nur das Parterre ist relativ nieder)!

Trotzdem war ich im 3. Stock immer noch fitter wie der Bewohner nach dem Weg von der Wohnungstür zum Aufzug...

Zitat
Klar, denn mit den paar Stuckelementen kann er den Bobos gleich viel mehr Geld für "sanierte Gründerzeitwohnungen" abknöpfen. 8)
Die sind gar nicht notwendig, das probieren die Leute so oder so. Eine Freundin von mir hat kürzlich um eine sehr großzügig sechsstellige Summe (näher an der halben Million als an den 100000) eine so genannte Stilaltbauwohnung in Hernals erworben.

Das Haus hat eine entstuckte Fassade, neue von der Unterteilung völlig unpassende und klobige Fenster (1 Flügel + Oberlichte statt 2 Flügel + Oberlichte oder gar auch 2 Oberlichten), neues Metall-Haustor, komplett modernisiertes Stiegenhaus, neue Türen, neue Billig-Fertigparkettböden usw. Kurz gesagt, Altbau sind an diesem Haus nur mehr die Deckenhöhen und Mauerstärken. *grusel*
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: hema am 09. Dezember 2013, 02:36:13
Man möchte es kaum glauben, das ist ein und das selbe Haus!  :o



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Mariahilfer Straße 95 (1911 und 1997)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: martin8721 am 09. Dezember 2013, 09:26:43
Man möchte es kaum glauben, das ist ein und das selbe Haus!  :o
Mariahilfer Straße 95 (1911 und 1997)

Na das wurde aber echt übel verstümmelt.  :-\
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: invisible am 09. Dezember 2013, 11:24:03
Man möchte es kaum glauben, das ist ein und das selbe Haus!  :o
Mariahilfer Straße 95 (1911 und 1997)

Na das wurde aber echt übel verstümmelt.  :-\

Naja, nicht weit vom Feuerleitturm... da ist es eher ein Wunder, das nach dem Krieg überhaupt so viel davon übrig geblieben ist.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: W_E_St am 09. Dezember 2013, 13:00:44
Man möchte es kaum glauben, das ist ein und das selbe Haus!  :o
Mariahilfer Straße 95 (1911 und 1997)

Na das wurde aber echt übel verstümmelt.  :-\

Naja, nicht weit vom Feuerleitturm... da ist es eher ein Wunder, das nach dem Krieg überhaupt so viel davon übrig geblieben ist.
Vielleicht war eh nicht mehr viel über und das ist ein weitgehender Neubau nach Originalgrundrissen.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: hema am 09. Dezember 2013, 14:07:33
Laut Bombenschadenplan war das Haus 1946 unbeschädigt!
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: W_E_St am 09. Dezember 2013, 21:24:23
Laut Bombenschadenplan war das Haus 1946 unbeschädigt!
Das sagt nicht viel aus. Hier in Währing sind einige Totalschäden als unbeschädigt eingezeichnet, auch in anderen Gegenden sind mir solche Diskrepanzen schon aufgefallen. Es ist ja weder bekannt, wer den Plan erstellt hat, noch ob er vollständig ist.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: tramway.at am 09. Dezember 2013, 21:39:11
Das Haus wurde sicher abgeräumt, Wiederaufbauten nach Bombenschäden erkennt man meist daran, dass die Stockwerkshöhen auf 50er-Jahre-Niveau gebracht oder die Fensterachsen/Größen verändert wurden. Ist die ursprüngliche Fassade erkennbar, aber der Schmuck fehlt, kannst von 1960er-Banausen ausgehen. ZB hätte man nie Rundbogenfenster wie im 3. OG neu eingebaut. Vielleicht ist aber das Dach im Krieg oder danach abgebrannt.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: W_E_St am 10. Dezember 2013, 00:13:34
Das Haus wurde sicher abgeräumt, Wiederaufbauten nach Bombenschäden erkennt man meist daran, dass die Stockwerkshöhen auf 50er-Jahre-Niveau gebracht oder die Fensterachsen/Größen verändert wurden. Ist die ursprüngliche Fassade erkennbar, aber der Schmuck fehlt, kannst von 1960er-Banausen ausgehen. ZB hätte man nie Rundbogenfenster wie im 3. OG neu eingebaut. Vielleicht ist aber das Dach im Krieg oder danach abgebrannt.
Es gibt einzelne Gegenbeispiele, die exakt mit den Stockwerkshöhen und Fensterteilungen des Originals wieder aufgebaut wurden, z.B. Spitalgasse/Alser Straße, ein Haus in der Lassallestraße (über das wir uns schon ausgiebig im Forum unterhalten haben) und hier gleich ums Eck der Hoftrakt von Dittesgasse 13, angeblich auch der von Hofstattgasse 20 (ersteres habe ich von einer Architektin, die dort ihr Büro hat). Bei den Rundbogenfenstern gebe ich dir aber recht, das spricht eher für eine Modernisierung.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: tramway.at am 10. Dezember 2013, 00:50:58
Es kam wohl darauf an, was noch da war, Bombentreffer haben sich nicht an Regeln gehalten ;) Man muss sich einfach in die damalige Denkweise versetzen - wenn sich die Reparatur ausgezahlt hat wurde repariert, ansonsten drangebastelt.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: W_E_St am 10. Dezember 2013, 02:24:47
Es kam wohl darauf an, was noch da war, Bombentreffer haben sich nicht an Regeln gehalten ;) Man muss sich einfach in die damalige Denkweise versetzen - wenn sich die Reparatur ausgezahlt hat wurde repariert, ansonsten drangebastelt.
Meine Vermutung ist, dass es teilweise rechtliche Erleichterungen gab wenn 1:1 nach den Originalplänen wieder aufgebaut wurde und man sich eventuell gar das Genehmigungsverfahren sparen konnte. Ich bin mir ziemlich sicher hier im Forum auch schon Häuser von 1:1 nachgebauten Totalschäden gesehen zu haben (noch unverputzte Rohbauten). Wahrscheinlich wurde bis Anfang oder Mitte der 50er hauptsächlich neu aufgebaut/nachgebaut und dann eher abgebrochen und modern neugebaut. Die letzten per Wiederaufbaufonds finanzierten Bauten stammen aus den 60ern, ich bilde mir sogar ein, welche aus den späten 60ern gesehen zu haben. Die sind dann immer im Stil der jeweiligen Zeit, mit entsprechenden Raumhöhen und Fensterteilungen.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: hema am 13. Dezember 2013, 07:22:40
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Plößlgasse 1(1889 und 2005)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Tramwayhüttl am 13. Dezember 2013, 11:11:42
Das gezeigte Haus aus der Mariahilfer Straße sieht sehr nach "Berlin" aus. Viele der dort noch existierenden und entstuckten/"verstümmelten" Gründerzeithäuser waren am Ende des Krieges mehr oder minder komplett ausgebrannt und/oder die Fassade von Bomben/Granatsplittern und Beschuss beschädigt/durchlöchert. Diese hat man dann in später 40er/früher 50er-jahre-Ästhetik wieder aufgebaut/renoviert.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Anrew Wiggin am 11. Mai 2015, 15:58:54
Wirklich gute Bildvergleiche auf Flickr, viel MaHü, aber auch jede Menge Sonstiges aus Wien.
Auch für Tramwayliebhaber was dabei und Stockautobus darf auch nicht fehlen:

https://www.flickr.com/photos/afri86/sets/72157627836727160/with/16896357073/ (https://www.flickr.com/photos/afri86/sets/72157627836727160/with/16896357073/)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: tramway.at am 11. Mai 2015, 16:54:48
Wirklich gute Bildvergleiche auf Flickr, viel MaHü, aber auch jede Menge Sonstiges aus Wien.
Auch für Tramwayliebhaber was dabei und Stockautobus darf auch nicht fehlen:

https://www.flickr.com/photos/afri86/sets/72157627836727160/with/16896357073/ (https://www.flickr.com/photos/afri86/sets/72157627836727160/with/16896357073/)

ja, immer wieder nimmt er auch Bilder aus dem Forum bzw von unserem TARS als Ausgangsmaterial :-)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Zeitensprünge am 23. Mai 2015, 12:08:38
Sehr schön, jetzt sehe ich grad dass meine Fotos schon auch hier im Forum angekommen sind. Großes Lob an dieser Stelle an den User TARS631, der viele Fotos auf Wikimedia Commons und hier zur Verfügung gestellt hat.  :up: Ohne seine Aufnahmen hätte ich deutlich weniger Ausgangsmaterial! Außerdem auch ein großes Dankeschön an darkweasel, der die Fotos auf Wikimedia commons gestellt hat!
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: inno am 03. August 2015, 23:16:36
Wiens berüchtigte Einsatzgruppe zur Zeit des Austrofaschismus, wohlwollend dokumentiert von der Britischen Tagesschau:

https://www.youtube.com/watch?v=qm_o10TS0zI
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: hema am 04. August 2015, 02:30:31
Na da hat aber wieder einer den Thread-Titel und die hier besprochenen Dinge besonders gut verstanden!  ::)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Zeitensprünge am 07. September 2015, 09:30:56
Ich habe mich mal wieder am Forum bedient: der ehemalige Nordbahnhof am Praterstern.
https://www.facebook.com/ZeitenspruengeWien/photos/a.192544164212425.48076.192207327579442/711874968946006/?type=1&theater (https://www.facebook.com/ZeitenspruengeWien/photos/a.192544164212425.48076.192207327579442/711874968946006/?type=1&theater)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Wattman am 11. September 2015, 11:20:25
Na, wenigstens ist die Tramway geblieben. :)
Gute Gegenüberstellung!  :up:
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Anid am 11. September 2015, 11:30:14
Meine Güte, dieses Prunkstück mit einem schiarchen 08/15-Geimeindebau zu ersetzen war aber echt ein architektonisches Verbrechen erster Klasse. Was ist nur in den Köpfen der Planer damals vorgegangen....
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: coolharry am 11. September 2015, 11:32:19
Meine Güte, dieses Prunkstück mit einem schiarchen 08/15-Geimeindebau zu ersetzen war aber echt ein architektonisches Verbrechen erster Klasse. Was ist nur in den Köpfen der Planer damals vorgegangen....

Ist kein Gemeindebau.  :P
Eisenbahner Wohnungen -> Genossenschaftsbau.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Ferry am 11. September 2015, 11:43:33
Meine Güte, dieses Prunkstück mit einem schiarchen 08/15-Geimeindebau zu ersetzen war aber echt ein architektonisches Verbrechen erster Klasse. Was ist nur in den Köpfen der Planer damals vorgegangen....

Der Bahnhof war m.W. teilweise zerbombt, ähnlich wie auch der alte Franz-Josef-Bahnnhof. Für eine aufwendige Restaurierung war wohl weder Geld noch Wille da, und so war da außer einem Abriß wohl nichts mehr zu machen.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: W_E_St am 11. September 2015, 17:07:30
......ähnlich wie auch der alte Franz-Josef-Bahnnhof.

Der Franz-Josef-Bahnhof, war der einzige seiner Art, welcher nicht durch Bomben zerstört wurde, auch nicht teilweise.

Sicher? Warum wurden dann in den 50ern Teile wie die Türmchen zur Alserbachstraße hin abgetragen? Nur um im Rahmen einer Sanierung Geld zu sparen?
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: raifort1 am 11. September 2015, 17:18:10
Ja, ein schöner Hallenbahnhof. Ich hatte das Glück dabei zu sein als das letzte mal eine Dampflok die Halle verließ. Die Mannschaft der 52 tat ihr Bestes um die Ausfahrt unvergeßlich zu machen, die Auspuffschläge, der Dampf und Rauch...
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: hema am 11. September 2015, 22:17:53

Ist kein Gemeindebau.  :P
Eisenbahner Wohnungen -> Genossenschaftsbau.
Und ohne KPÖ-Parteibuch keine Chance auf eine neue Wohnung in dem Prachtbau!  ;D  :-[
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Ferry am 13. September 2015, 18:38:52
......ähnlich wie auch der alte Franz-Josef-Bahnnhof.

Der Franz-Josef-Bahnhof, war der einzige seiner Art, welcher nicht durch Bomben zerstört wurde, auch nicht teilweise.

Oh doch, der wurde sogar ziemlich beschädigt. Meine Mutter hat oft, wenn wir daran vorbeigekommen sind (Anfang der Siebziger), gemeint, wann dieser Schandfleck endlich wegkommt. Ich erinnere mich noch, dass die beiden Türme weg waren und die linke Seite auch fast zur Gänze. Und auch die Halle wurde nur notdürftig überdacht.

Ich bin sicher, dass User "tramway.at" Aufnahmen hat, die meine Erinnerung - zumindest weitestgehend - bestätigen werden. Ich selbst habe leider keine.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: inno am 14. September 2015, 19:32:05
Ich halte einen Bahnhof ohne Bombentreffer auch eher für unwahrscheinlich, das waren absolut bevorzugte Ziele.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Wattman am 15. September 2015, 13:43:59
Hier ein Bild aus den letzten Tagen des "alten" FJB mit einem Sonderzug mit der 372 am 08.09.1975:
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: W_E_St am 15. September 2015, 15:57:48
Auf Wikipedia ist jedenfalls von mehreren Bombentreffern und einem Brand im Zuge der Kampfhandlungen 1945 die Rede und das klingt plausibel.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wien_Franz-Josefs-Bahnhof
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Erdberg am 05. Februar 2016, 21:46:55
Das Eck "Am Stadtpark" / "Landstraßer Hauptstraße" hab ich mal fotografiert, als der Abriß schon beschlossen war. Leider sind die Dias von der Qualität sehr mangelhaft. Aber ich habe seither keine Bilder von dieser Ecke gesehen.

1. Die Gerstenberger-Automaten haben vielen Leuten an Sonntagen ermöglicht, etwas zu kaufen. Von Lebensmitteln bis zu Nylonstrympfen gab es da viele Sachen. Ich glaube mich erinnern zu können, daß der Einwurf 10 Schilling war.

2. Später sah es dann so aus: das Hotel Hilton. Man müßte heute ein neues digitales Bild machen. Ich vergesse nur immer wieder drauf, Bilder von früher heute digital neu aufzunehmen. Aber so oft bin ich ja nicht in Wien.

3. So sah der ganze Block von der Wienflußbrücke aus.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 95B am 05. Februar 2016, 22:41:11
Herrliche Aufnahmen – fehlt nur noch, dass Kottan und Schrammel mit ihrer Rostschüssel und quietschenden Reifen ums Eck biegen! :D
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: SheepJoe am 05. Februar 2016, 22:42:39
Herrliche Aufnahmen – fehlt nur noch, dass Kottan und Schrammel mit ihrer Rostschüssel und quietschenden Reifen ums Eck biegen! :D

Da gab es ja eine Folge "Wien - Mitte", wenn ich mich recht erinnere ...  :)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 95B am 05. Februar 2016, 22:43:24
Herrliche Aufnahmen – fehlt nur noch, dass Kottan und Schrammel mit ihrer Rostschüssel und quietschenden Reifen ums Eck biegen! :D

Da gab es ja eine Folge "Wien - Mitte", wenn ich mich recht erinnere ...  :)

Genau daran habe ich gedacht! :)
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: tramway.at am 06. Februar 2016, 00:10:23
Das Eck "Am Stadtpark" / "Landstraßer Hauptstraße" hab ich mal fotografiert, als der Abriß schon beschlossen war. Leider sind die Dias von der Qualität sehr mangelhaft. Aber ich habe seither keine Bilder von dieser Ecke gesehen.

Fantastisch, hast du da noch mehr? Das Erscheinungsbild des Areals war mir nie ganz klar.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 13er am 06. Februar 2016, 09:50:57
Herrliche Aufnahmen – fehlt nur noch, dass Kottan und Schrammel mit ihrer Rostschüssel und quietschenden Reifen ums Eck biegen! :D

Da gab es ja eine Folge "Wien - Mitte", wenn ich mich recht erinnere ...  :)

Genau daran habe ich gedacht! :)
Gibts sogar auf Youtube:

https://www.youtube.com/watch?v=IHF-VmXms9c
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: martin8721 am 06. Februar 2016, 20:15:24
Die Gerstenberger-Automaten haben vielen Leuten an Sonntagen ermöglicht, etwas zu kaufen. Von Lebensmitteln bis zu Nylonstrympfen gab es da viele Sachen. Ich glaube mich erinnern zu können, daß der Einwurf 10 Schilling war.

Faszinierend!
Was es nicht alles schon gegeben hat! Von diesen Automaten höre ich heute das erste Mal.
Tolle Aufnahmen!  :up:
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: sheldor am 06. Februar 2016, 22:23:05
Handelt es sich hier bei Wien Mitte um die damaligen Bahnsteige 5+6. Mir kommen die nämlich für 1+2/3+4 viel zu schmal vor.

https://www.youtube.com/watch?v=C6-TW8G66nY
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: 95B am 06. Februar 2016, 22:43:36
Handelt es sich hier bei Wien Mitte um die damaligen Bahnsteige 5+6.

Ja, diese dunkle Grotte ist der Bahnsteig 5/6. Das Schild "5" ist im Video ohnehin kurz sichtbar.
Titel: Re: Damals und heute
Beitrag von: Ferry am 07. Februar 2016, 20:46:38
Herrliche Aufnahmen – fehlt nur noch, dass Kottan und Schrammel mit ihrer Rostschüssel und quietschenden Reifen ums Eck biegen! :D

Und teilweise ohne Türen!