Tramwayforum

Öffentlicher Verkehr national und international => Straßenbahn außerhalb Österreichs => Thema gestartet von: topseeser am 27. Oktober 2012, 22:31:12

Titel: [IL] Jerusalem
Beitrag von: topseeser am 27. Oktober 2012, 22:31:12
Zu Ostern war ich in Jerusalem. Dort gibt es seit letztem Jahr eine Straßenbahnlinie.
Sie führt von Heil Ha-Avir im Nordosten der Stadt bis zum Herzlberg im Südwesten. Als Fahrzeuge werden Alstom Citadis eingesetzt. Interessanterweise sind die Scheiben aus schusssicherem Glas, da die Bahn durch das arabische Viertel fährt und man Konflikte zwischen Arabern und Juden befürchtet. Sicherheit wird dort sehr groß geschrieben.
Genauere Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Stadtbahn_Jerusalem (http://de.wikipedia.org/wiki/Stadtbahn_Jerusalem)

Ein paar Photos. Sie sind leider nicht übermäßig toll, da aus dem Bus geschossen. Meine Reisegruppe hatte keine Zeit für einen Zwischenstopp, oder gar eine Fahrt.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: Wattman am 28. Oktober 2012, 09:23:40
Und hier zwei-  allerdings sehr kritische - Artikel aus dem Spiegel (http://www.spiegel.de/reise/staedte/erste-tram-israels-schleichzug-durch-die-heilige-stadt-a-805036.html) und der FAZ. (http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/israels-strassenbahn-endstation-damaskustor-16442.html)
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: 13er am 28. Oktober 2012, 09:30:38
Und hier zwei-  allerdings sehr kritische - Artikel aus dem Spiegel (http://www.spiegel.de/reise/staedte/erste-tram-israels-schleichzug-durch-die-heilige-stadt-a-805036.html) und der FAZ. (http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/israels-strassenbahn-endstation-damaskustor-16442.html)
780 Mio. Euro für 14 Kilometer (und relativ große Haltestellenabstände) und dann trotzdem kein Weiterkommen - darf man das als Chuzpe bezeichnen?
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: Linie 41 am 28. Oktober 2012, 09:33:52
Die Deutschen sind wahrscheinlich nur angepißt, daß die Franzosen die Bahn bauen durften. ;D ;D ;D

Nein, im Ernst: Schaut aus, als würde die Bahn einfach dem Fahrgastandrang nicht Herr werden. Da helfen wohl nur entweder längere oder mehr Züge.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: Operator am 28. Oktober 2012, 09:35:46
Kritik hin und her, ein neur Straßenbahnbetrieb, noch dazu in einer sehr brissanten Gegend. Einen guten Beitrag gab es jüngst im deutschen Straßenbahn Magazin!
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: T1 am 28. Oktober 2012, 13:47:18
Und hier zwei-  allerdings sehr kritische - Artikel aus dem Spiegel (http://www.spiegel.de/reise/staedte/erste-tram-israels-schleichzug-durch-die-heilige-stadt-a-805036.html) und der FAZ. (http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/israels-strassenbahn-endstation-damaskustor-16442.html)
780 Mio. Euro für 14 Kilometer (und relativ große Haltestellenabstände) und dann trotzdem kein Weiterkommen - darf man das als Chuzpe bezeichnen?

Die Baukosten sind aber vor allem wegen Planungsfehlern und jahrelangen (auch politischen) Verzögerungen so hoch. Das mit dem Weiterkommen dürfte sich mittlerweile gebessert haben.

Da helfen wohl nur entweder längere oder mehr Züge.

Die fahren eh schon in Doppeltraktion (~65 m).
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: moszkva tér am 29. Oktober 2012, 07:47:30
Hinweis: IR ist das Länderkürzel vom Iran. Eine Verwechslung, die auch eine große politische Brisanz hat.  ;)
Israel ist IL.

Ansonsten: Danke für die Reportage. Und warum entschuldigen sich immer alle, wenn die Fotos nicht 100 % perfekt sind? Ich habe lieber ein paar (photographisch) nicht so tolle Fotos von einer Stadt, bevor ich gar nichts habe.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: 95B am 29. Oktober 2012, 08:12:31
Und warum entschuldigen sich immer alle, wenn die Fotos nicht 100 % perfekt sind? Ich habe lieber ein paar (photographisch) nicht so tolle Fotos von einer Stadt, bevor ich gar nichts habe.
Zudem unterliegt es dem subjektiven Empfinden, wann ein Foto "perfekt" ist und wann nicht. Objektiv perfekte Fotos gibt es nicht. Ich lasse mir einreden, dass man ein Foto als schlecht qualifiziert, wenn es verwackelt oder falsch belichtet ist oder die Farben falsch wiedergibt (all das setzt voraus, dass es sich um Dokumentationsfotografie handelt und nicht Fotografie als Kunst).
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: lera1 am 22. Januar 2013, 21:56:22
Ich war zu Weihnachten in Jerusalem, Palästina und Galiläa. Da wir auf eigene Faust unterwegs waren, konnte ich auch die Straßenbahn benützen - mittlerweile sehr flott unterwegs, aber dennoch sehr gut ausgelastet. Die Photos wurden in der Jaffa-Straße aufgenommen, der Hauptstraße von Neu-Jerusalem.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: 13er am 14. Dezember 2013, 22:26:55
Jerusalem im Schneetreiben bei diesem verrückten Mittelmeerwetter:

[attach=1]

Quelle: חדשות 2 ( https://www.facebook.com/ch2news (https://www.facebook.com/ch2news) )

Sogar die Pyramiden in Ägypten sind angezuckert - das erste Mal seit 112 Jahren!! http://9gag.com/gag/adNB5nN (http://9gag.com/gag/adNB5nN)
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: Tatra83 am 15. Dezember 2013, 11:03:25
Jerusalem im Schneetreiben bei diesem verrückten Mittelmeerwetter:
Dazu sei angemerkt, dass in Israel (außer in Haifa) an Sabbat (Freitagabend bis Samstagabend) der ÖPNV komplett eingestellt wird. Aufgrund des Wintereinbruchs wurde diese Regelung ausgesetzt und die Straßenbahnlinie in Betrieb genommen.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: HLS am 15. Dezember 2013, 12:27:06
Weil ich es auf deinem Bild wieder sehe. Fahren dort die Züge immer in Doppeltraktion oder täuscht das nur auf den Bildern? Hast du ein Detailbild von der Kupplung?
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: 13er am 15. Dezember 2013, 12:33:11
Die Wikipedia sagt dazu:
Zitat
Für den Betrieb sind insgesamt 46 fünfteilige Niederflurfahrzeuge des Typs Citadis 302 mit 32,516 Metern Länge vorgesehen, deren zwei jeweils miteinander fest verbunden sind.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Stadtbahn_Jerusalem#Fahrzeuge (http://de.wikipedia.org/wiki/Stadtbahn_Jerusalem#Fahrzeuge)
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: HLS am 15. Dezember 2013, 14:12:35
Für was benötigt man dann insgesamt vier Fahrerstände?
Fahrerstände sind doch, wenn es wie beim Ulf ist, die teuersten Bauteile und zusätzlich verbrauchen sie ja doch etliches an Platz.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: hema am 15. Dezember 2013, 14:18:42
Aufgrund des Wintereinbruchs wurde diese Regelung ausgesetzt und die Straßenbahnlinie in Betrieb genommen.
Ah, da sieht es Gott nicht?  ???
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: 13er am 15. Dezember 2013, 14:24:54
Aufgrund des Wintereinbruchs wurde diese Regelung ausgesetzt und die Straßenbahnlinie in Betrieb genommen.
Ah, da sieht es Gott nicht?  ???
Die Halacha sieht durchaus auch Ausnahmen vor. Nur ultraorthodoxe Juden würden es heute noch verhindern, dass die Feuerwehr am Sabbath ihr brennendes Haus rettet ;)

ich schufte nicht am sabbat, weib! (http://www.youtube.com/watch?v=-r6bUx0mMsQ#)
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: roadrunner am 15. Dezember 2013, 14:29:29
Aufgrund des Wintereinbruchs wurde diese Regelung ausgesetzt und die Straßenbahnlinie in Betrieb genommen.
Ah, da sieht es Gott nicht?  ???
Dazu braucht es mWn die Genehmigung des Rabbinats, quasi das Sprachrohr des obersten Chefs.  8)
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: hema am 15. Dezember 2013, 14:31:40
Zur Not setzt man halt palästinensisches Fahrpersonal ein!


Dürfen da Orthodoxe am Sabbat eigentlich gratis fahren? Geld dürfen sie ja nicht angreifen.  8)
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: haidi am 15. Dezember 2013, 15:49:05
Zur Not setzt man halt palästinensisches Fahrpersonal ein!
Sabbatgoj
Zitat
Dürfen da Orthodoxe am Sabbat eigentlich gratis fahren? Geld dürfen sie ja nicht angreifen.  8)
Vorverkaufsfahrscheine
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: Tatra83 am 15. Dezember 2013, 17:18:43
Für was benötigt man dann insgesamt vier Fahrerstände? Fahrerstände sind doch, wenn es wie beim Ulf ist, die teuersten Bauteile und zusätzlich verbrauchen sie ja doch etliches an Platz.
Die Strecke verfügt nur über Stumpfendstellen, daher benötigt man ZR-Züge. Und bei der schnellen Umschau auf der Alstom-Webseite habe ich auch keinen ER-Citadis gefunden. Allerdings ist der Wiener Plastikbomber kein Maßstab, denn no na ist beim ULF die Front teurer als das Heck  :P Bei der heutigen Modulbauweise schätze ich außerdem den zusätzlichen finanziellen Aufwand für den zweiten Fahrerstand als nicht so gravierend ein, vor allem wenn die Grundkonzeption des Fahrzeugs das ohnehin vorsieht.

Aufgrund des Wintereinbruchs wurde diese Regelung ausgesetzt und die Straßenbahnlinie in Betrieb genommen.
Ah, da sieht es Gott nicht?  ???
Das haben sie in den Nachrichten des australischen Radiosenders, bei dem ich diese Nachricht hörte, nicht gesagt  :D
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: invisible am 15. Dezember 2013, 18:10:51
Aufgrund des Wintereinbruchs wurde diese Regelung ausgesetzt und die Straßenbahnlinie in Betrieb genommen.
Ah, da sieht es Gott nicht?  ???

... liegt ja Schnee drüber :)
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: Linie 41 am 15. Dezember 2013, 20:32:38
Dürfen da Orthodoxe am Sabbat eigentlich gratis fahren? Geld dürfen sie ja nicht angreifen.  8)
Geld nicht, aber eine Bankomat- oder Kreditkarte ist kein Geld – ein bereits Freitags erstandener Fahrschein ebenfalls nicht. Die orthodoxen Juden sind Meister darin solche Tricks zu finden.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: hema am 15. Dezember 2013, 20:34:18
Geht ja nicht nur ums Geld, sie dürfen am Sabbat keine Geschäfte machen!  ;)
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: 95B am 15. Dezember 2013, 20:36:40
Ich bin mir sicher, dass es in Jerusalem einen Eruv gibt. Auch in Wien haben wir so was: http://www.eruv.at/verlaufStatisch.php (http://www.eruv.at/verlaufStatisch.php)
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: tramway.at am 15. Dezember 2013, 20:42:00
Geld nicht, aber eine Bankomat- oder Kreditkarte ist kein Geld – ein bereits Freitags erstandener Fahrschein ebenfalls nicht. Die orthodoxen Juden sind Meister darin solche Tricks zu finden.

ich hab ja mit Religion absolut nix am Hut, aber wenn ich an irgendeinen Scheiss glaub und mich dran halt, dann kann es doch keine Work-arounds geben, oder?!   ::)

Und zum Eruv: Da kann man bei dem Wiener Drahtverhau jedes beliebige Gebiet als kaschrut definieren...
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: 95B am 15. Dezember 2013, 20:50:10
Solche Bräuche gibt es auch im Christentum zuhauf:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/kuriose-fastenbraeuche-schokolade-im-namen-des-herrn-a-753811.html (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/kuriose-fastenbraeuche-schokolade-im-namen-des-herrn-a-753811.html)
http://www.3sat.de/page/?source=/nano/gesellschaft/161424/index.html (http://www.3sat.de/page/?source=/nano/gesellschaft/161424/index.html)

Entstanden sind sie wohl alle aus dem Drang, die über die Zeit unnütz gewordenen Regeln aufgeben zu können, ohne offiziell zugeben zu müssen, dass sich der jeweilige Gott halt leider bei der Erschaffung dieser Regeln geirrt hat. Eine frühe Form der "Kundenbindung" seitens der "Vertreter Gottes auf Erden". ;)

Und zum Eruv: Da kann man bei dem Wiener Drahtverhau jedes beliebige Gebiet als kaschrut definieren...
Es muss eh nur vom Rabbi zertifiziert werden. :)
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: moszkva tér am 15. Dezember 2013, 21:05:50
Die Halacha sieht durchaus auch Ausnahmen vor. Nur ultraorthodoxe Juden würden es heute noch verhindern, dass die Feuerwehr am Sabbath ihr brennendes Haus rettet ;)
Geht's um Leben und Tod, sind sowieso alle Regeln außer Kraft gesetzt. Auch koscher muss nicht gegessen werden, wenn man sonst verhungern müsste.

Aber die Absurditäten, die die Ultraorthodoxen in Israel durchsetzen konnten (übrigens nur ein sehr geringer Teil der Bevölkerung) sind beträchtlich: So darf die Fluglinie ElAl am Sabbath nicht in Israel starten und landen - Flüge, die vor Sabbathbeginn gestartet sind, dürfen allerdings fertiggeflogen werden. D.h. Abflug Tel Aviv am Freitag um 15:00 Uhr nach New York und der Rückflug kommt am Samstag nach 18:00 Uhr wieder in Tel Aviv an - kein Problem!
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: 13er am 15. Dezember 2013, 22:04:51
ich hab ja mit Religion absolut nix am Hut, aber wenn ich an irgendeinen Scheiss glaub und mich dran halt, dann kann es doch keine Work-arounds geben, oder?!   ::)
Oh doch, gerade im Judentum sind da ganz schön gewitzte Tricks und Workarounds dabei. Ist zwar grundsätzlich eine der strengen Religionen, aber mit viel Chuzpe :D
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: Linie 41 am 15. Dezember 2013, 22:28:05
ich hab ja mit Religion absolut nix am Hut, aber wenn ich an irgendeinen Scheiss glaub und mich dran halt, dann kann es doch keine Work-arounds geben, oder?!   ::)
Aber klar, da gibt's beispielsweise Geschirrspüler, die am Vortag programmiert werden können das Geschirr am Sabbat zu waschen, allerdings dabei die Digitaluhr bzw. Fortschrittsanzeige abzudrehen, da das Ablesen der Uhr auch unter irgendein Sabbatverbot fällt. Aber der betuchte Orthodoxe von Welt hat sowieso einen Schabbesgoi.

Es muss eh nur vom Rabbi zertifiziert werden. :)
Eh klar... für koscher gibt's ja in Wahrheit nur eine Regel: Koscher is, wann da Rabbi sagt, daß koscher is. ;D ;D ;D

Auch wenn's manchmal meschugge sind, für ausgekochten Humor und Ezzes sind die Haberer immer gut. :D
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: 95B am 15. Dezember 2013, 22:37:56
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Koschere-Elektronik-218859.html (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Koschere-Elektronik-218859.html) :)
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: moszkva tér am 16. Dezember 2013, 08:38:33
Eh klar... für koscher gibt's ja in Wahrheit nur eine Regel: Koscher is, wann da Rabbi sagt, daß koscher is. ;D ;D ;D
Das stimmt! Prinzipiell wird in Israel in der Gastronomie fast nur nach den koscheren Regeln gekocht. D.h. bei McDonald's wird man keinen Cheeseburger kriegen (Fleisch+Milch =/= koscher, eine der Ur-Regeln)! Dennoch sind nur die wenigsten Restaurants koscher, denn das Koscher-Zertifikat kostet eine Menge Geld.  ::)

Prinzipiell finde ich die Schlupflöcher aber recht sympathisch. Tausendmal mehr als im Islam, wo wirklich alles todernst genommen wird.

Beispiel: Ich bin einmal (im August!) während des Ramadans durch die Türkei gefahren. Zwischen Sonnenauf- und -untergang darf weder gegessen noch getrunken werden. Auch die Bauern, die in der brütenden Hitze am Feld gearbeitet haben, dürfen nicht einmal Wasser trinken - was nicht nur unangenehm, sondern im konkreten Fall sogar echt gefährlich sein kann.  :bh:
Auch gab es in den kleinen Dörfern zwar jede Menge Bars und Wirtshäuser, aber die hatten alle zu. An ein Mittagessen war nicht zu denken (man konnte nur im Supermarkt ein paar Ülker-Keks kaufen).

Dabei gäbe es Ausnahmen für Reisende (und Schwangere). Die Juden würden das so lösen: Man eröffne ein kleines Ausflugslokal 2 km außerhalb der Ortschaft. Um dorthin zu gelangen, muss man eine "Reise" machen, ergo wäre das Essen erlaubt. Nicht so in der Türkei, dort kommt man auf solche Ideen nicht.  ;D
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: Konstal 105Na am 16. Dezember 2013, 09:32:59
Solche Bräuche gibt es auch im Christentum zuhauf

Gerade das Christentum hat kaum Ausnahmen, da ohnehin vieles erlaubt ist.

Der Islam ist aber wirklich streng und ohne Kompromisse.

Auch die Bauern, die in der brütenden Hitze am Feld gearbeitet haben, dürfen nicht einmal Wasser trinken - was nicht nur unangenehm, sondern im konkreten Fall sogar echt gefährlich sein kann.  :bh:

Sobald sie sich schlecht fühlen, dürfen sie Wasser trinken. Die Fastenregeln gehen berücksichten durchaus medizinische Aspekte. Kranke und schwangere müssen nicht fasten. Während der Menstruation muss auch nicht gefastet werden.
Aber auch im Islam gibt es Ausnahmen, so war etwa schon eine Horde Ungläubige ganz offiziell in der Großen Moschee.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: moszkva tér am 16. Dezember 2013, 09:59:27
Solche Bräuche gibt es auch im Christentum zuhauf

Gerade das Christentum hat kaum Ausnahmen, da ohnehin vieles erlaubt ist.
Heute ja, aber früher war das noch anders. So ist das Bockbier beispielsweise von Mönchen erfunden worden, um die strengen Fastenregeln des Mittelalters zu umgehen. Die durften vor Weihnachten und Ostern nur trinken aber nicht essen, deswegen erfanden sie ein Bier, das stärker und kalorienreicher war. Muss ein schönes Leben gewesen sein, immer betrunken, und das auf nüchternem Magen  ;D

Die "normalen" christlichen Abspaltungen haben halt ihre Regeln über die Jahrhunderte angepasst und (teilweise) modernisiert, aber dennoch gibt es nicht wenige Splittergruppen, die es immer noch toternst nehmen (speziell in Amerika).

Zitat
Der Islam ist aber wirklich streng und ohne Kompromisse.

Auch die Bauern, die in der brütenden Hitze am Feld gearbeitet haben, dürfen nicht einmal Wasser trinken - was nicht nur unangenehm, sondern im konkreten Fall sogar echt gefährlich sein kann.  :bh:

Sobald sie sich schlecht fühlen, dürfen sie Wasser trinken. Die Fastenregeln gehen berücksichten durchaus medizinische Aspekte. Kranke und schwangere müssen nicht fasten. Während der Menstruation muss auch nicht gefastet werden.
Aber auch im Islam gibt es Ausnahmen, so war etwa schon eine Horde Ungläubige ganz offiziell in der Großen Moschee.
Auch im Islam gibt es Abstufungen zwischen den Zweigen (die "schlimmsten" sind die Wahabiten in Saudi Arabien). Außerdem ist ja nicht jeder Moslem auch gleich folgsam. Aufgeklärte Moslems beispielsweise essen zwar kein Schweinefleisch, aber trinken durchaus Alkohol. Ich habe einmal mit einem Deutschtürken in einer Hostel in Athen drüber diskutiert, der meinte: "Alkohol trinke ich gerne, Fleisch esse ich gerne. Bei Alkohol habe ich keine Alternative, ich kann ihn entweder trinken oder ihm komplett entsagen. Bei Fleisch habe ich aber Alternativen, ich kann also auf Schwein durchaus verzichten, ohne dass mir was abgeht." Ergibt durchaus auch Sinn...  :)

Zu meinem Gedanken mit dem Ramadan: Natürlich darf dann der Bauer Wasser trinken, wenn er einen Hitzschlag erleidet. Sinnvoll wäre es aber - und für sowas wurden ja eigentlich diese Regeln ursprünglich gemacht - dass es soweit gar nicht kommt.

Manche Fastenregeln sehe ich nämlich - wenn man zwischen den Zeilen liest - durchaus als sinnvoll an, zumindest im historischen Kontext.

Kein Fleisch zur Fastenzeit (im Christentum): Schlachtvieh benötigt gewisse Zeiten, wo es in Ruhe gelassen wird, damit die Tiere gemästet werden und Junge kriegen können. So bleibt der Bestand konstant.
Fleisch und Milch nicht mischen (im Judentum): Verhindert (in heißem Klima und in Zeiten ohne Kühlschrank), dass Speisen verderben und die Leute davon krank werden.
Kein Schwein essen (Judentum und Islam): Im subtropischen Wüstenklima des Nahen Ostens, wo diese Religionen ihren Ursprung hatten würden Schweine, die viel im Boden herumwühlen, diesen komplett zerstören und so auch die Landwirtschaft unmöglich machen. Hingegen Schafe und Ziegen sind genügsame Tiere und können auch auf kargem Grasland gut überleben. Das Christentum, das im alten Rom zum Mainstream gemacht wurde und sich hauptsächlich in nördlicheren Gefilden ausgebreitet hat, hatte dieses Problem nicht und Schweine waren in der Klimazone wiederum gute Nutztiere. Dennoch gibt es auch christliche Länder, wo aus klimatischen Gründen Schweinefleisch nicht sehr verbreitet ist (z.B. am Balkan).
Kein Alkohol (Islam): Brauch ma net diskutieren, aber dennoch gibt es auch in muslimischen Ländern durchaus eine Alkoholtradition (Raki in der Türkei) - wird dort halt als "Medizin" klassifiziert  :D
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: 4463 am 16. Dezember 2013, 10:37:43
aber dennoch gibt es auch in muslimischen Ländern durchaus eine Alkoholtradition (Raki in der Türkei) - wird dort halt als "Medizin" klassifiziert  :D
Und genau danach schmeckt dieses grausliche Gesöff auch. Gilt natürlich ebenso für Ouzo.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: Linie 41 am 16. Dezember 2013, 10:42:10
Pfff... Anis ist super.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: Konstal 105Na am 16. Dezember 2013, 11:29:54
Heute ja, aber früher war das noch anders.

Dennoch ist das Christentum eine Religion, mit relativ wenigen Vorschriften im Vergleich zu Judentum oder Islam.

Auch im Islam gibt es Abstufungen zwischen den Zweigen (die "schlimmsten" sind die Wahabiten in Saudi Arabien). Außerdem ist ja nicht jeder Moslem auch gleich folgsam.

Ich weiß, die Türken und Indonesier sind die liberalsten.

Aufgeklärte Moslems beispielsweise essen zwar kein Schweinefleisch, aber trinken durchaus Alkohol. Ich habe einmal mit einem Deutschtürken in einer Hostel in Athen drüber diskutiert, der meinte: "Alkohol trinke ich gerne, Fleisch esse ich gerne. Bei Alkohol habe ich keine Alternative, ich kann ihn entweder trinken oder ihm komplett entsagen. Bei Fleisch habe ich aber Alternativen, ich kann also auf Schwein durchaus verzichten, ohne dass mir was abgeht." Ergibt durchaus auch Sinn...  :)

Die Moslems, die ich kenne und Alkohol trinken, essen alle kein Schweinefleisch. Sie finden das ekelhaft, auch wenn sie Atheisten sind. Dürfte anerzogen sein, so wie die Europäer nur ungern Hunde oder Insekten essen.

Zu meinem Gedanken mit dem Ramadan: Natürlich darf dann der Bauer Wasser trinken, wenn er einen Hitzschlag erleidet. Sinnvoll wäre es aber - und für sowas wurden ja eigentlich diese Regeln ursprünglich gemacht - dass es soweit gar nicht kommt.

Zustimmung! Soweit ich weiß, ist es aber vorgesehen den Hungertot zu sterben und kein Schweinefleisch zu essen. Auch ein Pferd darf nur im Notfall zur Häflte gegessen werden.
Alkohol war im Islam nicht ständig verboten und ich kenne auch Moslems, die argumentieren, man dürfe ihn genießen, da einge Verse ihn positiv erwähen. Er wird auch im Paradies versprochen und als eine der Gaben Gottes bezeichnet (konkret Wein).

Manche Fastenregeln sehe ich nämlich  - wenn man zwischen den Zeilen liest - durchaus als sinnvoll an, zumindest im historischen Kontext.

So gut wie alle religiösen Regeln sind im historischen Kontext sinnvoll. Etwa, das man Kinder erst zeugt, sobald man verheiratet ist. Da geht es um die soziale Verantwortung dem Kind gegenüber. Ist man verheiratet, hat man Verpflichtungen, ist man es nicht, muss man sich nicht um das Kind kümmern. Das war bis vor einigen Jahren durchaus sinnvoll.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: moszkva tér am 16. Dezember 2013, 11:38:10
So gut wie alle religiösen Regeln sind im historischen Kontext sinnvoll. Etwa, das man Kinder erst zeugt, sobald man verheiratet ist. Da geht es um die soziale Verantwortung dem Kind gegenüber. Ist man verheiratet, hat man Verpflichtungen, ist man es nicht, muss man sich nicht um das Kind kümmern. Das war bis vor einigen Jahren durchaus sinnvoll.
Auch die 10 Gebote sind so zu sehen. In einem funktionierenden Staat mit Rechtsprechung und Polizei übernehmen die Funktion natürlich die Gesetze, aber bis ins 19. Jahrhundert hat ja auch in Europa noch schlimme Anarchie geherrscht. Damit die Leute sich nicht dennoch die Schädel einschlagen, hat man halt statt mit Gefängnis mit der Hölle gedroht.

Auch das Gebot, den Tag des Herren zu achten, ist sinnvoll: Die allererste Arbeitszeitregelung überhaupt. Ein freier Tag pro Woche steht dir zu  :up:
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: hema am 16. Dezember 2013, 11:56:12
Bedenklich finde ich jene (gar nicht so wenige!) moslemischen Straßenbahnfahrer, die sich striktest an die Fastenregeln halten. Ist der Ramadan im Winter, geht es ja noch, ist er im Hochsommer ist solch ein Verhalten eigentlich schwer fahrlässig! Viele sehen das sowieso nicht so eng, aber etliche sind von div. "Hardcore-Muftis" ärgstens indoktriniert!
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: 95B am 16. Dezember 2013, 12:23:23
Bei Verdacht auf mangelnde Verkehrszuverlässigkeit kann man den Fahrer ja abziehen und einer unmittelbaren direktionsärztlichen Untersuchung zuführen. Stellt sich Dehydration heraus, landet er eben im Leichtdienst. Religion darf in einem zivilisierten Land kein Grund sein, andere zu gefährden.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: hema am 16. Dezember 2013, 12:31:19
Das würde für den "Abzieher" vermutlich auch umgehend mit Leichtdienst enden, nebst einigen Belehrungen und gutmenschlichen Anzeigen.  8)
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: 95B am 16. Dezember 2013, 12:39:41
Das würde für den "Abzieher" vermutlich auch umgehend mit Leichtdienst enden, nebst einigen Belehrungen und gutmenschlichen Anzeigen.  8)
Wieso? Der Abzieher hat doch keine Ahnung von der Religionszugehörigkeit. Ihm ist nur die unsichere Fahrweise aufgefallen und dass der Fahrbedienstete blass, unkonzentriert und krank gewirkt hat.

Wenn ein Fahrbediensteter unbedingt eine Fastenzeit einlegen will, soll er sich dafür Urlaub nehmen. Manch einer geht dafür ja sogar in ein Kloster.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: schaffnerlos am 16. Dezember 2013, 12:51:05
Pfft, dort, wo man eigentlich keinen Schnee gewohnt ist, fährt die Tramway dann anscheinend problemlos und sogar Sonderschichten. Bei uns aber...


Und zum Eruv: Da kann man bei dem Wiener Drahtverhau jedes beliebige Gebiet als kaschrut definieren...

Man musste in Wien in der Tat nicht viel tun, weil die meisten Begrenzungen (Oberleitungen, Stromleitungen, Mauern,...) schon vorhanden waren. Das Aufwändigste ist eigentlich die wöchentliche Kontrolle des Eruvs.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: 95B am 16. Dezember 2013, 13:12:12
Mich wundert ja eigentlich, dass man sich diesbezüglich noch nicht zu folgender Sichtweise durchgerungen hat: Die Erde ist eine Kugel, zäunt man also ein Gebiet auf der Kugeloberfläche ab, hat man nicht eine, sondern zwei abgezäunte Flächen (Extremversion: Einfriedung entlang des Äquators). Nun baue ich irgendwo auf der Welt einen minimal großen Eruv und definiere, dass sich alles, was innerhalb der größeren der beiden Teilflächen liegt, innerhalb des Eruvs ist (statt umgekehrt). Oder ist das zu trivial für einen trickreichen Rabbi?
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: Linie 41 am 16. Dezember 2013, 13:20:15
Man musste in Wien in der Tat nicht viel tun, weil die meisten Begrenzungen (Oberleitungen, Stromleitungen, Mauern,...) schon vorhanden waren. Das Aufwändigste ist eigentlich die wöchentliche Kontrolle des Eruvs.
Praktischerweise umfaßt der Wiener Eruv auch den gesamten besiedelten Teil der Mazzesinsel. >:D
Als Jude in XI-XIX, XXI-XXIII bist allerdings angschmiert...

@95B: Wenn der Witz mit der Thunfischdose nicht über einen Mathematiker handeln würde, dann bestimmt über einen Rabbi. ;D
Ich kann mir nur vorstellen, daß eventuell eine durchgängige Landmasse vorhanden sein muß. Also pro separiertem Kontinent zumindestens ein Mini-Eruv. Vermutlich aber kann ein Oberrabbiner nicht einen Eruv definieren, der über sein Einflußgebiet hinausgeht.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: moszkva tér am 16. Dezember 2013, 13:21:55
Mich wundert ja eigentlich, dass man sich diesbezüglich noch nicht zu folgender Sichtweise durchgerungen hat: Die Erde ist eine Kugel, zäunt man also ein Gebiet auf der Kugeloberfläche ab, hat man nicht eine, sondern zwei abgezäunte Flächen (Extremversion: Einfriedung entlang des Äquators). Nun baue ich irgendwo auf der Welt einen minimal großen Eruv und definiere, dass sich alles, was innerhalb der größeren der beiden Teilflächen liegt, innerhalb des Eruvs ist (statt umgekehrt). Oder ist das zu trivial für einen trickreichen Rabbi?
Und sowas gibts sogar schon: Den Gasastreifen, perfekt eingezäunt und undurchlässig  >:D
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: 13er am 16. Dezember 2013, 13:40:06
Mich wundert ja eigentlich, dass man sich diesbezüglich noch nicht zu folgender Sichtweise durchgerungen hat: Die Erde ist eine Kugel, zäunt man also ein Gebiet auf der Kugeloberfläche ab, hat man nicht eine, sondern zwei abgezäunte Flächen (Extremversion: Einfriedung entlang des Äquators). Nun baue ich irgendwo auf der Welt einen minimal großen Eruv und definiere, dass sich alles, was innerhalb der größeren der beiden Teilflächen liegt, innerhalb des Eruvs ist (statt umgekehrt). Oder ist das zu trivial für einen trickreichen Rabbi?
Und sowas gibts sogar schon: Den Gasastreifen, perfekt eingezäunt und undurchlässig  >:D
So wie der Oberfeldstreifen 8)
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: W_E_St am 16. Dezember 2013, 23:05:42
Zitat
Kein Schwein essen (Judentum und Islam): Im subtropischen Wüstenklima des Nahen Ostens, wo diese Religionen ihren Ursprung hatten würden Schweine, die viel im Boden herumwühlen, diesen komplett zerstören und so auch die Landwirtschaft unmöglich machen. Hingegen Schafe und Ziegen sind genügsame Tiere und können auch auf kargem Grasland gut überleben. Das Christentum, das im alten Rom zum Mainstream gemacht wurde und sich hauptsächlich in nördlicheren Gefilden ausgebreitet hat, hatte dieses Problem nicht und Schweine waren in der Klimazone wiederum gute Nutztiere.
Das soll vor allem hygienische Gründe gehabt haben, da Schweine bekanntlich Allesfresser sind und ihr Fleisch unter Umständen dann dem Menschen nicht besonders bekommt. Das hat jedenfalls unsere Religionslehrerin, die auch Historikerin ist und religiöse Texte entsprechend hinterfragt, erzählt.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: hema am 17. Dezember 2013, 01:30:27
Es war wegen der Trichinen!
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: 13er am 17. Dezember 2013, 06:04:26
Die Beschneidung hatte ja in dem heißen Klima auch weniger religiöse als vielmehr hygienische Gründe. Heute wird diese Art der Körperverletzung beibehalten, obwohl schon längst niemand mehr in der Wüste ohne Waschgelegenheit herumirrt...
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: Konstal 105Na am 13. Juni 2014, 12:27:52
Ein interessanter Artiekl über die jerusalemer Straßenbahn erschienen in einem polnischen Verkehrsportal.

Zitat
Jerozolima. Dwa światy i jeden tramwaj
Übersetzugn: Jerusalem. Zwei Welten und eine Straßenbahn


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Uruchomiony trzy lata temu nowoczesny tramwaj w Jerozolimie to jedno z niewielu miejsc w mieście które zbliża mieszkańców zachodniej – izraelskiej i wschodniej – palestyńskiej części miasta. Zbliża dosłownie, zwłaszcza w godzinach szczytu. Czy tego chcą, czy nie.
Übersetzung: Die vor drei Jahren moderne eröffnete Straßenbahn in Jerusalem ist eine von wenigen Orten in der Stadt, wo sich der westlcihe - israelische und der östliche - palästinensische Teil der Stadt näher kommen. Sprichwörtlich näher kommen, vorallem zu Spitzenzeiten. Ob die Bewohner das nun wollen, oder nicht.


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Tramwaj rusza ze Wzgórza Hertzla, czyli miejsca gdzie leżą najważniejsze cywilne i wojskowe cmentarze Izraela. W pobliżu mieści się też instytut Yad Vashem, czyli symbol pamięci o Holokauście. Potem wzdłuż handlowej i biznesowej ulicy Jaffa, obok miejskiego ratusza, zbliża się do murów Starego Miasta. To też granica między Izraelem a Zachodnim Brzegiem, przez prawie dwadzieścia lat – od 1948 r. a 1967 r. – granica między państwem żydowskim a terenami zarządzanymi przez Jordanię. Dziś przystanek przy Bramie Damasceńskiej wyznacza granicę między izraelską a palestyńską częścią Jerozolimy.

Übersetzung:
Die Straßenahn beginnt  Hertzlberg, dem Ort wo die wichtigsten zivilen und Militärfriedhöfe Israel liegen. In der Nähe ist das Yad Vashem Institut, die Holocaustgedenkstätte. Danach fährt die Straßenbahn entlang der geschäftigen Jaffastraße, vorbei am städtischen Rathaus und nähert sich den Stadtmauern der Altstadt. Das ist auch die Grenze zwischen Israel und dem Westjordanland, für fast 20 Jahre - von 1948 bis 1967 - die Grenze zwischen dem jüdsichen Staat und den Gebieten unter jordanischer Verwaltung. Heute markiert die Haltestelle beim Damaskustor die Grenze zwischen dem israelischen un dem palästinensischen Teil Jerusalems.


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Tramwaj skręca na północ, przez pewien czas jedzie wzdłuż dawnej granicy sprzed Wojny Sześciodniowej, mija osiedla ortodoksyjnych żydów, gdzie w szabas samochód może zostać obrzucony kamieniami. Zanim przejedzie przez Shuafat i Beit Haninę, czyli dwie duże dzielnice palestyńskie, mija Wzgórze Francuskie, które było jednym z pierwszych osiedli żydowskich we wschodniej Jerozolimie. Kończy w Pisgat Ze’ev, wielkim, 50–tysięcznym osiedlu na terytorium palestyńskim.

Übersetzung: Die Straßenbahn biegt nach Norden ab, für gewisse zeit fährt sie entlang der fürheren Grenze vor dem Sechstagekrieg. Die Linie führt vorbei an Siedlungen orthodoxer Juden, wo es vorkommen kann, dass am Sabbat ein Auto mit Steinen beworfen wird. Bevor die Straßenbahn durch Shufat und Beit Hanina, zwei große palästinensische Bezirke, fährt, kommt sie am französischen Berg vorbei, einer der ersten jüdischen Siedlungen in Ostjerusalem. Die Linie endet in Pisgat Ze’ev, einer 50 000 Einwohnersiedlung im Palästinensergebiet.


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Dwa światy

W Jerozolimie jest zaledwie kilka miejsc, w których Izraelczycy i Palestyńczycy (którzy stanowią 37 proc. mieszkańców Jerozolimy) spotykają się na dużą skalę. To największy miejski szpital, centrum handlowe, ogród zoologiczny. Od niedawna również tramwaj. Harriet Sherwood, korespondentka „Guardiana”, opisuje scenę z pojazdu w którym czterech palestyńskich nastolatków, w jeansach i trampkach, zaczęło głośno żartować i grać w piłkę plastikową butelką. To wyraźnie irytowało innego pasażera, Izraelczyka nieco tylko od nich starszego, z krótko przyciętą brodą, w ciemnych okularach, spranym t–shircie, który przebierał palcami po magazynku załadowanego karabinu szturmowego. Sytuacja mogła wydawać się groźna, ale wszystko rozeszło się po kościach, gdy po pewnym czasie chłopcy wysiedli.


Übersetzung:
Zwei Welten

In Jerusalem gibt es nur enige wenige Orte, wo Israli und Palästinenser (ca 37% der Bevölkerung Jerusalems) im großen Umfang treffen. Solche Orte sind das größte städtische Krankenhaus, das Einkaufszentrum, der Zoo und seit kurzem auch die Straßenbahn. Harriet Sherwood, Korrespondentin des Guardian, beschreibt eine Szene aus einem Fahrzeug, in dem vier palästinensische Jugendliche, in Jeans und Sportschuehn, begannen laut zu scherzen und mit einer Plastikflasche Fußball zu spielen. Das irritierte einen anderen Fahrgast, einen etwas älteren Israeli, mit kurzem Bart, dunkler Brille und ausgewaschenem T-Shirt. Er deutet mit auf ein Waffengeschäft. Die Situation mag bedrohlich erschienen, aber alles ging glimplich aus, als die Jungen ausstiegen.


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W jerozolimskim tramwaju to nie wyjątek, bo Sherwood podaje inne przykłady. Ortodoksyjny żyd w czarnym płaszczu i czapce nawet w środku lata, podróżuje obok młodej turystki w krótkich szortach i koszulce. Skromnie ubrana kobieta w średnim wieku razem z dziećmi, najpewniej mieszkanka jednego z izraelskich ich osiedli, siedzi naprzeciw muzułmanki w obcisłych dżinsach w hidżabie. Izraelscy żołnierze, uzbrojeni w karabiny, ale też w smartfony, które zajmują ich uwagę znacznie bardziej stoją obok palestyńskich robotników szukających pracy. W tramwaju mieszają się też pielgrzymi chrześcijańscy, muzułmańscy i żydowscy.

Übersetzung: In der jerusalemer Straßenbahn ist das keine Ausnahme, Sherwood gibt weitere Beispiele. Ein orthodoxer Jude in schwarzem Mantel und mit Kappe, auch im Hohcsummer, fährt in der Straßehnbahn neben einer jungen Turistin in kurzer Hose und Bluse. Eine bescheiden gekleidete Frau mittleren Alters mit Kindern, sicher Bewohnerin einer israelischen Sieldung, sitzt neben einer Moslemin in engen Jeans und mit Kopftuch. Israelische Soldaten, bewaffne mit Gewehren aber auch Smartphones, mit denen sie sich intensiver befassen stehen neben palästinensichen Arbeitern auf der Suche nach Arbeit. In der Straßenbahn befinden sich auch Pilger. Christliche, moslemische und jüdische.


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Rasistowski tramwaj dla terrorystów?

Dziś środek transportu, który uruchomiono w 2011 r. powoli wrasta w tkankę miejską, choć powstawał nie bez kłopotów. Pomysł narodził się w połowie lat 90–tych, ale konstruktorzy i inwestorzy musieli się zmagać m.in. z oskarżeniami, ze jego głównym celem jest konsolidacja izraelskich regionów miasta. Projektanci linii kierowali się nie tylko rachunkiem ekonomicznym, ale też zręcznie starali się unikać oskarżeń, że tworzą „rasistowski tramwaj”, który będzie omijał dzielnice palestyńskie. Z drugiej strony słyszeli, że powstaje coś, co ułatwi terrorystom przeprowadzanie zamachów bombowych w izraelskich dzielnicach.

Übersetzung:
Eine rassistsiche Straßenbahn für Terroristen?

Heute wächst das Verkehrsmittel, das 2011 eröffnet wurde, langsam in die Stadtstruktur hinein, obwohl es nicht problemlos entstand. Die Idee wurde in der Hälfte der 90er geboren, allerdings mussten die Konstrukteure und Investoren sich mit Anschuldigungen herumschlagen, u.a. dass ihr Hauptziel die Konsolidierung der israelischen Bezirke ist.  Die Ingenieure gingen nicht nur den Weg vernüftiger Kosten, sie bemühten sich Beschuldigungen zu vermeiden, sie würden eine rassistische Straßenbahn erschaffen, die die palästinensischen Bezirke nicht erschließen wird. Auf der anderen Seite hörten sie auch, dass etwas entsteht, dass den Terroristen Bombenanschläge in israelischen Bezirken vereinfacht.


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Efekty są jednak zaskakujące, bo okazuje się, że na tramwaju Palestyńczycy zdecydowanie skorzystali. Choć łączy on izraelską część miasta z jednym z największych osiedli żydowskich, to okazał się też świetnym połączeniem z dzielnic palestyńskich z rejonem Starego Miasta. – Znacznie „przybliżyło” Shuafat i Beit Haninę do meczetu Al–Aksa i Kopuły na Skale, czyli świętych miejsc muzułmanów na Wzgórzu Świątynnym – ocenia Dawid Siedemann, prawnik, który bada polityczne efekty budowy linii tramwajowej. – Palestyńczycy częściej pojawiają się w zachodniej części miasta. Czy to początek zjednoczenia miasta? Takiego wniosku bym nie wysunął, ale to na pewno bardzo ciekawa zmiana jeśli chodzi o przepływy mieszkańców w mieście – dodaje. Co ciekawe jeśli chodzi o Izraelczyków, to różnicy wielkiej nie ma. Jak nie jeździli do dzielnic palestyńskich, tak nie jeżdżą.

Übersetzung:
Die Effekte sind jedoch überraschend, denn es stellt sich heraus, dass die Palästinenser die Straßenbahn sehr gut annehmen. Obwohl die Linie den israelischen Teil der Stadt mit einer der größten jüdischen Siedlungen verbindet, hat sich auch herausgestellt, dass die Straßenbahn auch eine hervorragende Verbindung der palästinenser Bezirke in die Altstadt ist. Shuafat und Beit Hanina sind so der Al-Aqsa Moschee und dem Felsendom, den den Moslems heiligen Orten am Tempelberg deutlich "näher gerückt", sagt David Siedermann, ein Rechtsanwalt, der die politischen Effekte des Baus der Straßenbahnlinie untersucht. Die Palästinenser sind öfter im westlichen Teil der Stadt. Ist das der Anfang einer Vereiningung der Stadt? Das würde ich daraus nicht schließen, aber die Veränderung der Verkehrsströme in der Stadt ist interessant, fügt er hinzu. Was auch interessant ist, dass es bei den Israelis kaum unterschiede gibt. Sie fuhren nicht in die palästinensischen Bezirke und tun es auch heute nicht.


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Dla prawicowego burmistrza miasta Nira Barkata tramwaj ma przede wszystkim umożliwić przyciągnięcie turystów. Uznaje go za niezbędny element efektywnego transportu publicznego, na wzór europejskich miast. Ten, który funkcjonuje w Jerozolimie trudno uznać za „zrównoważony”. Podstawę transportu w mieście stanowią linie autobusowe: „izraelskie” – zielone i „palestyńskie” – białe (choć palestyńscy kierowcy pracują u izraelskich przewoźników). Zielone linie jeżdżą po zachodniej części miasta, wożą pasażerów do osiedli i łączą Jerozolimę z innymi miastami. Białe łączą palestyńskie dzielnice z głównym rynkiem w jej wschodniej części, Starym Miastem i najważniejszymi miastami Zachodniego Brzegu.

Übersetzung: Für den Bürgermeister Nir Barkat ist die Straßenbahn vorallem ein Tourismusmagnet. Seiner Meinung nach ist sie ein unentbehrliches Element eines effektiven Nahverkehrs, nach dem Muster europäischer Städte. Die Straßenbahn Jerusalems kann man nur schwer als ausgeglichen bezeichnen. Hauptlast des Stadtverkehrs tragen Buslinien: israelische - grüne und palästinensische - weiße (obwohl palästinensische Fahrer in israelischen Verkehrsbetrieben arbeiten). Grüne Linien fahren in Westjerusalem, befördern Fahrgäste zu den Siedlungen und verbinden Jerusalem mit anderen Städten. Weiße verbinden die palästinensischen Bezirke mit dem Markt in Ostjerusalem, mit der Altstadt und den wichtigsten Städten des Westjordanlandes.


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Tramwaj (w) przyszłości

Problem z tramwajem jest niestety taki, że niezależnie od tego jak potoczą się losy miasta, wiszą nad nim czarne chmury uzależnione od temperatury rozmów pokojowych między Izraelem a Autonomią Palestyńską. Gdyby stosunki się zaostrzyły główna część jerozolimskiego transportu publicznego wydaje się być najbardziej prawdopodobnym i najłatwiejszym celem ewentualnego zamachu. Z drugiej strony Seidemann jest przekonany, że ewentualne trwałe porozumienie wiązałoby się z przecięciem miasta granicą, co jednocześnie oznaczałoby podział linii tramwajowej na pół. Inna sprawa, że Barkat czegoś takiego w ogóle sobie nie wyobraża. – Nie ma na świecie miasta podzielonego na pół, tak jak nie ma ludzi z dwiema głowami. To po prostu nie zadziała. Jerozolima nie podlega negocjacjom – ucina.

Scenariusz, w którym tramwaj byłby początkiem integracji różnych części Jerozolimy i wymieszania się mieszkańców na szeroką skalę jest przez wszystkich uznawany za najmniej prawdopodobny.

Übersetzung: Straßenbahn (in) der Zukunft

Das Problem mit der Straßenbahn ist, dass ihr Schicksal eng mit der Stadt verbunden ist. Es hängen über ihr dunkle Wolken, abhängig von der Hitze der Gespräche zwischen Israel und den palästinensischen Autonomiebehörde. Wenn sich die Beziehungen verschlechtern, ist die Straßenbahn ein Hauptziel für einen Anschlag. Andererseits ist Seidemann überzeugt, dass eine Vereinbarung über eine Teilung der Stadt auch eine Teilung der Linie bedeuten würde. Barket kann sich das gar nicht vorstellen. Es gibt auf der Weilt keine geteilte Stadt, so wie es auch keine Menschen mit zwei Köpfen gibt. Das funktioniert einach nicht. Über Jerusalem gibt es keine Verhandlungen, so der Bürgermeister

http://www.transport-publiczny.pl/wiadomosci/jerozolima-dwa-swiaty-i-jeden-tramwaj-2522.html (http://www.transport-publiczny.pl/wiadomosci/jerozolima-dwa-swiaty-i-jeden-tramwaj-2522.html)
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: diogenes am 13. Juni 2014, 16:31:54
Interessanter Artikel.

Im übrigen bin ich der Meinung, dass ein jüdischer Familienvater, der nach dem Gottesdienst gut essen geht, sich danach gemütlich eine Zigarre anzündet und schließlich mit Frau und Kindern in den Zoo geht, sich ganz ohne penible Detailregelungen eher an den Schabbat hält als Ultraorthodoxe. Ganz einfach deswegen, weil er diesen Tag für Gott und die Familie reserviert, sich nicht hetzt und vor allem nicht der Parnosse nachläuft. Zum Ausgeben besagter Parnosse für Essen und die Zookarten ... meine Güte, als Gott sagert ich: "Wozu hat er die ganze Woche gearbeitet, wenn er's jetzt nicht für's Familienleben ausgibt?"
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: Tatra83 am 12. Januar 2017, 22:26:18
Die ORF-Sendung Weltjournal vom 11.01.2017 hat sich mit der Siedlungs- und Verkehrspolitik in Jerusalem und damit auch mit der Straßenbahn befasst: http://tvthek.orf.at/profile/Weltjournal/1328
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: tramway.at am 12. Januar 2017, 22:53:29
Hochinteressant. Religionen sind übrigens eine seltsame Massengeisteskrankheit. Witzig übrigens, ein typisch französisches System so 1:1 nach Israel verpflanzt zu sehen.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: 4463 am 12. Januar 2017, 23:22:20
Religionen sind übrigens eine seltsame Massengeisteskrankheit.
Und werden genau deshalb innerhalb der jeweiligen Gesellschaft als normal angesehen. :-\
Ich überlasse selbstverständlich jedem die Freiheit, an das zu glauben, was ihm lieb ist, aber je länger ich vom Thema Religion Abstand halte, umso mehr schockiert mich das Verhalten religiöser Leute. Wenn man als Kind auch nur ab und zu in der Kirche ist (in meinem Fall war das eine evangelische), sieht man das alles als normal an. Ich fand damals schon die Bräuche bei den Katholiken etwas seltsam - z.B. sich immer und überall zu bekreuzigen - aber mittlerweile geht es mir bei den evangelischen genauso, auch wenn deren Verhalten nicht so "auffällig" ist. :fp:
Meinen wiederkehrenden Jobs als Hochzeitsfotograf von Freunden half meine nicht vorhandene Religiösität natürlich, weil ich mich dadurch nicht an Konventionen während des Gottesdienstes gebunden fühlen musste und somit gedanklich frei war, mich aufs Fotografieren zu konzentrieren. :D

Neulich war ich zum Essen eingeladen. Das sind Leute, die studiert haben, beruflich erfolgreich sind und auch sonst unauffällige Weltanschauungen haben. Als sie mich baten, dass wir einander vor dem Abendessen die Hände reichen, dachte ich, das sei ein Spiel für ihr kleines Kind. Es hat doch einige Zeit gedauert, bis mir klar wurde, dass die da gerade ernsthaft beten und sich bei einem "Gott" für das Abendessen bedanken, das am Tisch steht. So etwas hatte ich zuletzt vor ca. 30 Jahren bei einem Bergbauern in Osttirol erlebt. :o
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: Ferry am 13. Januar 2017, 09:59:08
Hochinteressant. Religionen sind übrigens eine seltsame Massengeisteskrankheit.

Die menschliche Psyche ist eben nicht durch und durch rational, sondern versucht, Dinge, die sonst nicht zu erklären sind, auf "höhere Mächte" zu schieben. Das ist heute noch so und war natürlich besonders zu Beginn der Menschheit, wo praktisch kein Wissen über naturwissenschaftliche Phänomene vorhanden war, sehr verbreitet. Ich vermute, dass sich die ersten Religionen aus diesem Bedürfnis - eine Erklärung für alles "Unbekannte" zu finden - entwickelt haben.

Auch waren Religionen immer eine Möglichkeit, sich auf abstrakte Art mit dem Thema Tod, mit dem jeder von uns früher oder später konfrontiert ist, auseinanderzusetzen. In der Religion bzw. in dem Glauben an das "Höhere" fand man Trost.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: diogenes am 13. Januar 2017, 10:06:49
Die heilige Stadt dreier Religionen ist vielleicht der Ort, um über Sinn und Unsinnigkeit von Religion zu diskutieren, nicht jedoch ein Forumsthread über die Straßenbahn in jener Stadt. Oder irre ich mich?
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: Wattman am 13. Januar 2017, 10:15:49
Habe diesbez. bereits das Moderatorengremium kontaktiert, das Thema "Religion" an sich ist ja durchaus interessant und wäre gut für das Small Talk-Board.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: Schienenbremse am 13. Januar 2017, 10:22:39
Wir werden diese Diskussion nicht ins Small-Talk-Board verschieben, sondern weisen darauf hin, dass weitere Postings zu diesem Thema aus diesem Thread kommentarlos entfernt werden.
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: lera1 am 28. Mai 2017, 22:47:41
Auf 3 Sat lief vor kurzem eine Dokumentation, die die Straßenbahn in Jerusalem und das Leben in dieser Stadt vorstellt: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=66645
Titel: Re: [IL] Jerusalem
Beitrag von: Oskar am 07. Mai 2022, 09:02:07
Eindrücke anläßlich eines Besuches Ende April:

Die Bilder entstanden beim Bahnhof Yits'hak Navon (Haltestelle Central Station, eröffnet 2018), in der Jaffa Road nächst der Altstadt sowie beim New Gate. Tagsüber und am frühen Abend gab es ein Intervall von sechs Minuten. Die Züge der als Light Rail bezeichneten Bahn bestanden immer aus Tandems und waren gut besetzt. Die Eisenbahn-Neubaustrecke ermöglicht nun bequem einen Tagesausflug aus Tel Aviv: Die Fahrzeit nach Jerusalem beträgt - mit nur einem Halt am Flughafen - eine knappe dreiviertel Stunde. Die Straßenbahn bildet dann den perfekten Anschluß sowohl in die Altstadt als auch auf den Herzlberg mit der Gedenkstätte Yad Vashem. Fahrkarten gibt es an Automaten in allen Haltestellen, ebenso wird die sogenannte RavKav-Karte akzeptiert, eine so gut wie in ganz Israel gültige prepaid-Karte im Scheckkartenformat, die an vielen Standorten erhältlich ist und aufgeladen werden kann. Von Freitag Abend bis Samstag Abend ist der öffentliche Verkehr im Land aufgrund des Shabbat allerdings sehr stark eingeschränkt oder überhaupt eingestellt. In größeren Städten stehen dann lediglich Sammeltaxis (Sherut) zur Verfügung.