Tramwayforum
Allgemeines => Viennensia => Thema gestartet von: Revisor am 09. Dezember 2010, 21:34:58
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Edit: Frageee: Sagt man wirklich "am Neulerchenfeld" und nicht "in Neulerchenfeld"?
Ja, durchaus. Es dürfte sich aber um die ältere Form handeln, aus einer Zeit stammend, als es sich bei Lerchenfeld und Neulerchenfeld wirklich noch um Felder gehandelt hat. So wie es auch auf der Landstraße, auf der Wieden, am Neubau, am Spittelberg und in der Rossau heißt. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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Aber: In der Bre! :)
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Und in der Krim.
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Im Werd.
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Qualtinger singt aber definitiv "in Neulerchenfeld". Und komplett scheinen die Originale nicht vernichtet worden zu sein, ich kenne die Wimmer-Version gar nicht.
Zu Ortsbezeichnungen: "Geschmäcker san verschieden, in da Lahmgruam und auf da Wiedn..."
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Qualtinger singt aber definitiv "in Neulerchenfeld".
Stimmt, ich habe den Threadtitel mehr nach Gefühl als in Anlehnung an den Originaltext geschrieben - und für mich ist der Thumser eben am Neulerchenfeld zu Hause. Wäre das Etablissement beispielsweise in der Geßlgasse gewesen, könnte man auch sagen (heute nicht mehr sehr verbreitet), es wäre auf der Mauer.
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Wäre das Etablissement beispielsweise in der Geßlgasse gewesen, könnte man auch sagen (heute nicht mehr sehr verbreitet), es wäre auf der Mauer.
Leider verschwinden die besonderen Präpositionen vor den Stadtteilen immer mehr.
Ganz banal: -stadt und -au. Noch vor wenigen Jahren war es klar, dass man in der Leopoldstadt oder in der Brigittenau sagt. Inzwischen wird das vom normalen "in" abgelöst. Bei "ich bin in Donaustadt" oder "ich fahre nach Spittelau" stellen sich mir immer alle Nasenhaare auf.
Das kreativste habe ich aber von einem deutschen Touristen gehört: Ich bin gerade am Simmering. Ich habe ihm versucht, zu erklären, dass das in Simmering heißt (Simmering =/ Semmering)! Ohne Erfolg >:(
Übrigens, auf der Mauer war mir bisher nicht geläufig. Aber sagt man in Leopoldau, oder in der Leopoldau? Das ist ein Zweifelsfall für mich.
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Du sagst ja auch, daß Du "in der Lobau" bist. Bei den Endungen auf -au ist das insofern sogar relevant weil diejenigen, die "in der ***au" heißen von der Flußau kommen, aber diejenigen die "in ***au" heißen vom slawischen "-ov/-ow" abstammen.
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Du sagst ja auch, daß Du "in der Lobau" bist. Bei den Endungen auf -au ist das insofern sogar relevant weil diejenigen, die "in der ***au" heißen von der Flußau kommen, aber diejenigen die "in ***au" heißen vom slawischen "-ov/-ow" abstammen.
In der Leopoldau ist ungebräuchlich. Das dürfte daran liegen, daß es einen ziemlich alten Ort Leopoldau gab, auf den man sich beziehen konnte.
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Wäre das Etablissement beispielsweise in der Geßlgasse gewesen, könnte man auch sagen (heute nicht mehr sehr verbreitet), es wäre auf der Mauer.
Leider verschwinden die besonderen Präpositionen vor den Stadtteilen immer mehr.
Hauptverantwortlich dafür sind leider die Medien (wie etwa der Standard mit seinen unterirdischen Bezirksportraits vor der heurigen Wahl) und im weiteren Sinne das Fernsehen, das bei uns (durch die "gesamtdeutsche" Synchronisierung von Spielfilmen) und Serien (nord)deutsche Begriffe etabliert hat, die früher kaum jemand in den Mund genommen hätte. Sprache wird zunehmend vereinheitlicht und vereinfacht und die Charakteristika einzelner Gegenden verschwinden rapide... schade drum!
PS: Ich würde auf "in der Leopoldau" tippen, wenn das auch für meine Ohren ziemlich fremd klingt.
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Ich sage in Leopoldau, in Stadlau, aber in der Brigittenau und in der Donaustadt. Allerdings ist für mich die Brigittenau der einzige Wiener Stadtteil auf -au, der einen Artikel bekommt ... wobei ich bei (der?) Spittelau zugegebenermaßen noch nie in die Verlegenheit gekommen bin, mich entscheiden zu müssen. ???
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Übrigens, auf der Mauer war mir bisher nicht geläufig. Aber sagt man in Leopoldau, oder in der Leopoldau? Das ist ein Zweifelsfall für mich.
Auf der Mauer, auf der Lauer . . . . ;D
Jaja, in Mariahilf, auf der Landstraße, in der Brigittenau, am Steinhof, im Prater, über der Donau . . . . alles sehr kompliziert! ;D
Es heißt natürlich in Leopoldau, in Stadlau, aber in der Lobau und in der Spittelau. Genauso in Breitense, in Jedlesee, aber am Steinsee. ;)
kleine Korrektur
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Allerdings ist für mich die Brigittenau der einzige Wiener Stadtteil auf -au, der einen Artikel bekommt ... wobei ich bei (der?) Spittelau zugegebenermaßen noch nie in die Verlegenheit gekommen bin, mich entscheiden zu müssen. ???
Spontan würde ich Spittelau und Rossau (Roßau) schon einen Artikel geben.
Anbei noch ein historisches Beispiel aus dem Bundesstraßengesetz 8.7.1921 - Anhang, Verzeichnis der Bundesstraßen:
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Jaja, in Mariahilf, auf der Landstraße, in der Brigittenau, am Steinhof, im Prater, über der Donau . . . . alles sehr kompliziert! ;D
Kompliziert nur für den, der's nicht im Blut hat. ;)
Es heißt natürlich in Leopoldau, in Stadlau, aber in der Lobau und in der Spittelau. Genauso in Breitense, in Jedlesee, aber am Steinsee. ;)
Weiters: in der Stadt (nicht Inneren Stadt) für den 1. Bezirk, am Alsergrund.
So gesehen muss man froh sein, dass die ÓBB bei den Wiener Stationen durchgehend (naja, fast...) den Zusatz "Wien" vorangestellt hat. Man muss sich jetzt nicht mehr solchen Unsinn wie "Zug nach Handelskai" anhören. :)
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Man muss sich jetzt nicht mehr solchen Unsinn wie "Zug nach Handelskai" anhören. :)
Den Dörfelstraßlern (S) und Meidlinger Südbahnern wird freilich dadurch nicht der Haltestellenbenennungsdiskussionsstoff ausgehen! 8) 8) 8)
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Den Dörfelstraßlern (S) und Meidlinger Südbahnern wird freilich dadurch nicht der Haltestellenbenennungsdiskussionsstoff ausgehen! 8) 8) 8)
Da fallen mir plötzlich ;D noch ein paar andere Flurnamen ein: am Steinhof, am Limoniberg (auch: Lemoniberg), auf der Baumgartner Höhe, am Spiegelgrund... ;)
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. . . . im Guglhupf.
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Spätestens seit die Lohner Breitensee auf der ersten Silbe betont ist dort eh Hopfen und Malz verloren... mich reißts jedesmal wieder.
Legendär war mein Cousin im zarten Alter von vielleicht 3 Jahren, da wollte er unbedingt "nach Prater fahren"...
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Legendär war mein Cousin im zarten Alter von vielleicht 3 Jahren, da wollte er unbedingt "nach Prater fahren"...
Heute hat es die Jugend leichter... die Präpositionen werden gern ganz weggelassen: "Gemma Prater(dome) oida!"
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Oder man nimmt Postpositionen. *eg*
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Legendär war mein Cousin im zarten Alter von vielleicht 3 Jahren, da wollte er unbedingt "nach Prater fahren"...
Heute hat es die Jugend leichter... die Präpositionen werden gern ganz weggelassen: "Gemma Prater(dome) oida!"
Was die WL ja mit "Der Zug fährt Bahnhof Brigittenau" ausgezeichnet vormachen.
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Zur Diskussion über Entwicklung einer Einheitssprache möchte ich schon etwas anmerken... es gibt nachwievor genug Neuentwicklungen, die schon in Westösterreich kein Mensch mehr versteht, geschweige denn in Deutschland!
Die Krocha waren unbestritten Proleten vor denen noch Mundl neidvoll seinen Hut ziehen kann, und die Intelligentesten waren sie auch nicht unbedingt, aber die Bewegung war eindeutig ur-wienerisch.
In höheren/gebildeteren Gesellschaftsschichten war möglichst lupenreines Hochdeutsch (dessen österreichische Färbung vielen gar nicht bewußt war/ist, siehe "Die Österreicher unterscheiden sich von den Deutschen durch die gemeinsame Sprache!") schon vor vielen Jahrzehnten erstrebenswertes Ideal, und das hat auch Auswirkungen auf Angehörige anderer Schichten... Herbert Prohaska ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Angehörige wenig gebildeter Schichten versuchen, bei offiziellen Anlässen krampfhaft hochdeutsch zu sprechen! (und manchmal scheitern, weil der Dialekt einfach linguistisch gesehen immer wieder seine eigene Grammatik hat, die genauso starren (aber ungeschriebenen) Regeln folgt wie die Schriftsprache).
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Herbert Prohaska ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Angehörige wenig gebildeter Schichten versuchen, bei offiziellen Anlässen krampfhaft hochdeutsch zu sprechen!
Jetzt geh bitte nicht auf den armen Herbert los, der was sich so bemühen tut, ordentliches Doitsch zu sprechen, um uns sinnlose Fußballanalysen näherzubringen, weil wir sich das Spiel ned selbst angeschaut haben :) :D
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Für einen Nordslowenen sehr gut, aber der Unterschied zum echten Wiener (der wos ned untergeeh duad, eh kloar!) ist noch spürbar. ;D ;D ;D
Jetzt geh bitte nicht auf dem armen Herbert los, der was sich so bemühen tut, ordentliches Doitsch zum sprechen, um uns sinnlose Fußballana...ala...erklärungen näherbringen zum tun, weil mir sich das Spiel ned selbst angeschaut haben :) :D
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Der Prohaska hat aber im Gegensatz zu einigen seiner Kollegen wenigstens eine Ahnung wovon er spricht, auch wenn er das nicht immer grammatikalisch korrekt tut.
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Der Prohaska hat aber im Gegensatz zu einigen seiner Kollegen wenigstens eine Ahnung wovon er spricht
... soweit man als österreichischer Fußballer halt eine Ahnung von dieser Sportart haben kann. ;)
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Naja, als der Prohaska gespielt hat, waren's ja noch recht erfolgreich. ;D
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Für einen Nordslowenen sehr gut, aber der Unterschied zum echten Wiener (der wos ned untergeeh duad, eh kloar!) ist noch spürbar. ;D ;D ;D
:'( :'( :'( Mir fehlt einfach das Wiener Blut. Hoffen wir, dass Strache nie Bürgermeister wird!
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:'( :'( :'( Mir fehlt einfach das Wiener Blut. Hoffen wir, dass Strache nie Bürgermeister wird!
Na geh, jetzt hast den Strache gleich vorweggenommen. Es wär jetzt so schön gewesen, mit "Mehr Mut, Herr Kollege!" zu antworten! ;)
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:'( :'( :'( Mir fehlt einfach das Wiener Blut. Hoffen wir, dass Strache nie Bürgermeister wird!
Na geh, jetzt hast den Strache gleich vorweggenommen. Es wär jetzt so schön gewesen, mit "Mehr Mut, Herr Kollege!" zu antworten! ;)
Ich kenn ja euch Pappenheimer! :D
btw: Um die Diskussion wieder OnTopic werden zu lassen: Welche unnötigen Haltestellen gibt's eigentlich am Neulerchenfeld, die man auflassen könnte? :P 8)
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Welche unnötigen Haltestellen gibt's eigentlich am Neulerchenfeld, die man auflassen könnte? :P 8)
Brunnenmarkt 8)
. . . . weil mir sich das Spiel ned selbst angeschaut haben :) :D
. . . . weil mir sich uns das Spiell ned selbst angeschaut haben. :lamp:
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btw: Um die Diskussion wieder OnTopic werden zu lassen: Welche unnötigen Haltestellen gibt's eigentlich am Neulerchenfeld, die man auflassen könnte? :P 8)
Am besten alle. Die Wiener Linien fahren am liebsten ohne Fahrgäste, und außerdem ohne Haltestellen gehts schneller, da kann man dann länger bei den roten Ampeln warten.
Ernsthaft... ist die Blindengasse schon Neulerchenfeld?
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Ernsthaft... ist die Blindengasse schon Neulerchenfeld?
Nein, Neulerchenfeld beginnt erst nach dem Gürtel, liegt also nicht mehr auf Josefstädter Grund. Der vom 5er befahrene Teil der Blindengasse liegt in/am Altlerchenfeld :)
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Ernsthaft... ist die Blindengasse schon Neulerchenfeld?
Nein, Neulerchenfeld beginnt erst nach dem Gürtel, liegt also nicht mehr auf Josefstädter Grund. Der vom 5er befahrene Teil der Blindengasse liegt in/am Altlerchenfeld :)
Ich habe nur gefragt, weil die Grenzen der alten Katastralgemeinden sich nicht unbedingt mit den aktuellen Bezirksgrenzen überschneiden müssen, ja oft sogar extrem abweichen.
Auch, wenn man den Linienwall als Grenze zwischen Alt- und Neulerchenfeld hernimmt, kann es sein, dass Teile des heutigen 8. Bezirks ehemals außerhalb der Linie lagen. Ich muss mir wohl eine alte Karte hernehmen und schauen, wo dort der Linienwall verlief.
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Auch, wenn man den Linienwall als Grenze zwischen Alt- und Neulerchenfeld hernimmt, kann es sein, dass Teile des heutigen 8. Bezirks ehemals außerhalb der Linie lagen. Ich muss mir wohl eine alte Karte hernehmen und schauen, wo dort der Linienwall verlief.
Verlief die "Lina" nicht genau entlang des Gürtels bzw. ist der Gürtel ja genau daraus entstanden?
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Verlief die "Lina" nicht genau entlang des Gürtels bzw. ist der Gürtel ja genau daraus entstanden?
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Ja, bzw. jein. Teilweise war mehr Platz, da entstanden auch andere Bauwerke auf dem Grund der Befestigungsanlagen.
Im Bereich Lerchenfeld jedoch stimmt es, da war schon vorher alles ziemlich zugebaut.
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Im Bereich Alser Straße und Kinderspitalgasse hatte er ein "Eck" in Richtung Stadt.
Die Hernalser Hauptstraße beginnt mit den Hausnummern 5 und 12, die Ottakringer Straße mit den Hausnummern 5 und 10, beide Straßen reichten früher bis in den heutigen 9. Bezirk - bis zur Zimmermanngasse/Hebragasse
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Die Hernalser Linie im Jahr 1830 und 1875.
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>>> Klick <<< (http://www.wien.gv.at/kulturportal/public/grafik.aspx?bookmark=XfpFRqUvOkZsValE1cM-aRKItHDpYG1FFvOFueImSQd8D)
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Ganz korrekt ist die Überblendung leider auch nicht, da die Außenmauer vom Linienwall, an der inneren Seite der heutigen inneren Gürtelstraße lag.
Stimmt ja eh, wenn du genau schaust, siehst du zwei feine Striche, welche die Mauer darstellen. Das Farbband selbst ist breiter.