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Öffentlicher Verkehr national und international => Verkehrspolitik => Thema gestartet von: Tatra83 am 01. Mai 2016, 12:51:04

Titel: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Tatra83 am 01. Mai 2016, 12:51:04
Im September letzten Jahres stellten die Grünen Leopoldstadt eine Studie zur Neugestaltung der Praterstraße (https://leopoldstadt.gruene.at/praterstrasse/studie-praterstrasse.pdf) vor, die am Institut für Verkehrswissenschaft an der TU Wien entstand.

Das Echo in den Medien war damals eher neutral: http://diepresse.com/home/panorama/wien/4812235/Leopoldstadt_Praterstrasse-soll-Flaniermeile-werden .

Nun war ja am 16.04. SPÖ Landesparteitag und schwupps - wird das Thema Neugestaltung Praterstraße für politisches Kleingeld instrumentalisiert.

Am 21.04.2016 erscheint im Kurier folgender Artikel: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10201857438395822&set=p.10201857438395822&type=3&theater Darin zeigt sich Bezirkskaiser Hora als absoluter Gegner derartiger Pläne.

Auch die anderen Autofahrer-Apologeten bringen sich in Stellung: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20160421_OTS0170/oeamtc-wichtige-verkehrsachse-praterstrasse-muss-erhalten-bleiben

Im Bezirksblatt erscheint außerdem ein Artikel dazu: http://www.meinbezirk.at/landstrasse/lokales/umfrage-zur-praterstrasse-nur-noch-zwei-fahrstreifen-d1719190.html?cp=Kurationsbox

Die entsprechende nicht-repräsentative Umfrage weist allerdings eine Mehrheit für die Neugestaltung aus. Die Grünen selbst geben sich verwundert: https://gruene.blog2.at/2016/04/22/geheimplan-fuer-die-praterstrasse/ Mal wieder bezeichnend für Wien, wie diese politisch motivierten, reflexartigen "Dagegen!"-Äußerungen eigentlich einen permanenten Stillstand in der Stadtentwicklung erzeugen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 01. Mai 2016, 12:55:49
Je kleinräumiger der Einflussbereich eines Politikers, um so mehr ist er gegen alles.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: h 3004 am 01. Mai 2016, 13:56:34
Geht der Umbau durch, kann man den 5A gleich einstellen oder bis zur Taborstr. kürzen. Die Anrainer werden es danken.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: highspeedtrain am 01. Mai 2016, 13:58:25
Je kleinräumiger der Einflussbereich eines Politikers, um so mehr ist er gegen alles.

Jein. Es liegt wohl eher an der Persönlichkeit von Hora, dass er gegen alles ist. Als Politiker im 2. Bezirk dürfte man nur dafür sein, die derzeitige Praterstraße dient nur dem Durchzugsverkehr. Das ist aber auch der Grund, warum die neue Gestaltung nie kommen wird. Die Praterstraße ist die Stadtautobahn für die Donaustädter und die SPÖ Wien wird einen Teufel tun, sie noch mehr zu verprellen als sie sich eh schon (zu Unrecht) fühlen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 01. Mai 2016, 17:42:40
Jein. Es liegt wohl eher an der Persönlichkeit von Hora, dass er gegen alles ist. Als Politiker im 2. Bezirk dürfte man nur dafür sein, die derzeitige Praterstraße dient nur dem Durchzugsverkehr. Das ist aber auch der Grund, warum die neue Gestaltung nie kommen wird. Die Praterstraße ist die Stadtautobahn für die Donaustädter und die SPÖ Wien wird einen Teufel tun, sie noch mehr zu verprellen als sie sich eh schon (zu Unrecht) fühlen.

Viele engstirnige Politiker missverstehen den Durchzugsverkehr in folgender Art und Weise (kein Scherz, ist mir beruflich nicht nur einmal so untergekommen): De Stroßn muass guat ausbaut sei und de Leit miassn schnöö foahrn kennan, weu des is jo daun eh a Vakehrsberuhigung, wauns schnöö wegafoahrn und ned herin bleibm!
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: W_E_St am 02. Mai 2016, 23:43:18
Jein. Es liegt wohl eher an der Persönlichkeit von Hora, dass er gegen alles ist. Als Politiker im 2. Bezirk dürfte man nur dafür sein, die derzeitige Praterstraße dient nur dem Durchzugsverkehr. Das ist aber auch der Grund, warum die neue Gestaltung nie kommen wird. Die Praterstraße ist die Stadtautobahn für die Donaustädter und die SPÖ Wien wird einen Teufel tun, sie noch mehr zu verprellen als sie sich eh schon (zu Unrecht) fühlen.

Viele engstirnige Politiker missverstehen den Durchzugsverkehr in folgender Art und Weise (kein Scherz, ist mir beruflich nicht nur einmal so untergekommen): De Stroßn muass guat ausbaut sei und de Leit miassn schnöö foahrn kennan, weu des is jo daun eh a Vakehrsberuhigung, wauns schnöö wegafoahrn und ned herin bleibm!

Klassische Theorie der 50er... Verkehrslärm wird durch Anfahren und Bremsen verursacht, daher ist der kreuzungsfreie Ausbau von Straßen der wichtigste Beitrag zur Verkehrsberuhigung!
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 03. Mai 2016, 07:23:11
Klassische Theorie der 50er... Verkehrslärm wird durch Anfahren und Bremsen verursacht, daher ist der kreuzungsfreie Ausbau von Straßen der wichtigste Beitrag zur Verkehrsberuhigung!

Eine Theorie, die damals sogar noch gestimmt hat. Damals war schlicht weniger Verkehr - sprich wenn ein Auto weg war, kam meist nicht gleich eines nach. Sprich es war wieder leise. Stimmt ja in einigen ländlichen Regionen immer noch.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: moszkva tér am 03. Mai 2016, 09:04:24
Klassische Theorie der 50er... Verkehrslärm wird durch Anfahren und Bremsen verursacht, daher ist der kreuzungsfreie Ausbau von Straßen der wichtigste Beitrag zur Verkehrsberuhigung!

Eine Theorie, die damals sogar noch gestimmt hat. Damals war schlicht weniger Verkehr - sprich wenn ein Auto weg war, kam meist nicht gleich eines nach. Sprich es war wieder leise. Stimmt ja in einigen ländlichen Regionen immer noch.

Außerdem gab es damals noch viele Pferdefuhrwerke, die waren auch laut und haben dazu noch Mist gemacht. Also besser ein Auto, das schnell wieder weg ist, als eine Kutsche, die ewig durch die Straße klappert und auch noch alles zukotet.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Tatra83 am 01. Juni 2016, 14:45:08
Morgen Abend gibt es eine öffentliche Diskussionsveranstaltung im Eisvogel am Riesenradplatz im Prater zu dem Thema mit Hora, Maresch und zwei Journalisten: http://wien.orf.at/tv/stories/2776788/
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 18er am 01. Juni 2016, 17:59:15
Zur Theorie der 50er Jahre passt auch die Denke und der Kommunikationsstil von Hora:

https://www.radlobby.at/wien/praterstrasse-bezirksvorsteher-argumentiert-mit-unwahrheiten
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Z-TW am 01. Juni 2016, 20:48:59
Glaubt der das, was er da schreibt?  ::)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 13er am 01. Juni 2016, 21:17:54
Glaubt der das, was er da schreibt?  ::)
Der Hora ist ja persönlich ein netter Mensch, politisch aber halt aus der alten Wiener Schule ...
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Tatra83 am 01. Juni 2016, 21:57:22
Zur Theorie der 50er Jahre passt auch die Denke und der Kommunikationsstil von Hora:

https://www.radlobby.at/wien/praterstrasse-bezirksvorsteher-argumentiert-mit-unwahrheiten

Danke für den Link - sehr erhellend! Innerhalb dieser Zeilen widerspricht sich der Mann in seiner grundlegenden Ansicht, dass es eine Freude ist. Die verkehrsberuhigte Mariahilfer Straße sei das "Problem" der Neubauer, aber später müsse man im großen Rahmen denken, wenns darum geht, ein paar Milliarden in Stahlbeton in der Lobau zu versenken... Ansonsten spart er nicht mit unnötigen Polemiken und läßt die übliche Präpotenz der Wiener Verwaltung raushängen ("Mir wissen scho, warum mir des so mochn, wie ma's mochn!").
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 01. Juni 2016, 23:17:49
Widersprechen um des Widersprechens willen, mehr ist das nicht.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 02. Juni 2016, 07:39:48
Zur Theorie der 50er Jahre passt auch die Denke und der Kommunikationsstil von Hora:

https://www.radlobby.at/wien/praterstrasse-bezirksvorsteher-argumentiert-mit-unwahrheiten

Persönlich bin ich gegen ein Rückbau der Praterstraße, weil sich mir der Sinn nicht erschließt was das genau bringen soll, ausser ein Haufen Verkehr auf Straßen die entwerder verstopft oder nicht dafür ausgelegt sind. Über eine Spurreduzierung würde ich allerdings diskutieren. Aber egal. Der Brief vom Hora klingt irgendwie als wäre er persönlich ziemlich eingeschnappt gegen den, der den Brief bekommen hat. Gut ein Querulant ist halt nirgends gern gesehen auch wenn er vermeintlich für die Gute Sache kämpft. Aber das ist Standpunkt abhängig.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 4463 am 02. Juni 2016, 09:26:17
Genau! Wer hier der Querulant ist, würde ich sehr in Frage stellen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 02. Juni 2016, 09:30:00
Genau! Wer hier der Querulant ist, würde ich sehr in Frage stellen.

Für einen Politiker der alten Schule sind alle seine Untertanen potenzielle Querulanten, denn deren Daseinszweck ist lediglich periodisches Kreuzerlmachen (rot bis in den Tod), ansonsten Handerl falten, Goschn halten.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 02. Juni 2016, 09:33:23
Genau! Wer hier der Querulant ist, würde ich sehr in Frage stellen.

Ja auch wer der Querulant ist, ist Standpunkt abhängig. Für den einen Kreuzritter für den anderen lästiger Sekkierer.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Klingelfee am 02. Juni 2016, 10:03:26

Persönlich bin ich gegen ein Rückbau der Praterstraße, weil sich mir der Sinn nicht erschließt was das genau bringen soll, ausser ein Haufen Verkehr auf Straßen die entwerder verstopft oder nicht dafür ausgelegt sind.

Dem kann ich mich nur anschließen.

Über eine Spurreduzierung würde ich allerdings diskutieren.

Das verstehe ich jetzt nicht. Denn entweder habe ich die Meinung, dass man die Praterstraße nicht rückbauen soll oder dass man über eine Spurenreduzierung diskutieren kann.
Aber beides geht nicht. Straße nicht rückbauen, aber Spuren reduzieren.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 02. Juni 2016, 10:09:53

Persönlich bin ich gegen ein Rückbau der Praterstraße, weil sich mir der Sinn nicht erschließt was das genau bringen soll, ausser ein Haufen Verkehr auf Straßen die entwerder verstopft oder nicht dafür ausgelegt sind.

Dem kann ich mich nur anschließen.

Ihr habt halt noch nicht verstanden, dass sich nur durch den Rückbau von Straßen die Verkehrsmenge reduziert. Die Nebengassen werden dadurch sogar noch stärker entlastet! Das sind übrigens keine Hirngespinste, es ist alles wissenschaftlich untersucht und erwiesen. Wenn man es in der Praxis feststellen will, braucht man sich etwa nur im Bereich der Mahü umschauen.

Über eine Spurreduzierung würde ich allerdings diskutieren.

Das verstehe ich jetzt nicht. Denn entweder habe ich die Meinung, dass man die Praterstraße nicht rückbauen soll oder dass man über eine Spurenreduzierung diskutieren kann.
Aber beides geht nicht. Straße nicht rückbauen, aber Spuren reduzieren.

Oh, und wie das geht: Radwege weg, Mehrzweckstreifen auf der Fahrbahn abmarkieren – voila, übrig bleibt eine Fahrspur. Das hat man auch anderswo gemacht, ohne dass der Verkehr auch nur ansatzweise zusammengebrochen ist.

So ein kurzfristiger "Verkehrszusammenbruch" infolge geänderter Rahmenbedingungen (Verkehrsberuhigungsmaßnahmen) ist lediglich ein Zeichen dafür, dass das Verkehrssystem daran arbeitet, sich auf die neuen Bedingungen einzustellen. Ein paar Wochen später ist das erledigt und alles fließt wieder wie vorher – mit dem Unterschied, dass es insgesamt weniger geworden ist.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 02. Juni 2016, 10:10:43
Das verstehe ich jetzt nicht. Denn entweder habe ich die Meinung, dass man die Praterstraße nicht rückbauen soll oder dass man über eine Spurenreduzierung diskutieren kann.
Aber beides geht nicht. Straße nicht rückbauen, aber Spuren reduzieren.
Ich denke, er meint einen vollständigen Rückbau auf Fußgänger- oder Begegnungszone. Dieser stand jedoch ohnehin nie zur Debatte. Teilweise die Spuren zu reduzieren, ist kein Rückbau der Straße. Oder würdest du die Umgestaltung des Franz-Josefs-Kais im Bereich Schwedenplatz, wo eine Spur wegkommt, als Rückbau bezeichnen?
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Klingelfee am 02. Juni 2016, 10:32:20
Das verstehe ich jetzt nicht. Denn entweder habe ich die Meinung, dass man die Praterstraße nicht rückbauen soll oder dass man über eine Spurenreduzierung diskutieren kann.
Aber beides geht nicht. Straße nicht rückbauen, aber Spuren reduzieren.
Ich denke, er meint einen vollständigen Rückbau auf Fußgänger- oder Begegnungszone. Dieser stand jedoch ohnehin nie zur Debatte. Teilweise die Spuren zu reduzieren, ist kein Rückbau der Straße. Oder würdest du die Umgestaltung des Franz-Josefs-Kais im Bereich Schwedenplatz, wo eine Spur wegkommt, als Rückbau bezeichnen?

Das, was am Schwedenplatz gemacht werden soll, kannst du nicht mit der Praterstraße vergleichen. Denn es ist schon ein Unterschied, ob ich im Kreuzungsbereich einzelne, mMn wenig frequentierte Abbiegespuren aufzulassen, oder eine 4-Spurige auf eine 2-spurige Straße reduziere.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 02. Juni 2016, 10:47:17
Das verstehe ich jetzt nicht. Denn entweder habe ich die Meinung, dass man die Praterstraße nicht rückbauen soll oder dass man über eine Spurenreduzierung diskutieren kann.
Aber beides geht nicht. Straße nicht rückbauen, aber Spuren reduzieren.
Ich denke, er meint einen vollständigen Rückbau auf Fußgänger- oder Begegnungszone. Dieser stand jedoch ohnehin nie zur Debatte. Teilweise die Spuren zu reduzieren, ist kein Rückbau der Straße. Oder würdest du die Umgestaltung des Franz-Josefs-Kais im Bereich Schwedenplatz, wo eine Spur wegkommt, als Rückbau bezeichnen?
Ja so ähnlich hab ich es gemeint. Varianten hierfür würden mir jetzt genug einfallen. Und die BeZo stand meiner Meinung nach sehr wohl im Raum.

Als Beispiel für einen "Umbau":
Auf der Brünner Straße bauens die zwei Fahrspuren (stadteinwärts) zu einer Parkspur und einem Radfahrstreifen um. Stadtauswärts sind zuerst 1 1/2 Fahrspuren und dann zwei dafür ohne Parkplätze (auf der KH Nord Seite ist es ein Zwei-Richtungsradweg am Gehsteig angehängt). Natürlich sind die Ampelkolonnen jetzt länger als vorher aber zusammen gebrochen ist, trotz Baustelle dort auch noch nichts.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: haidi am 02. Juni 2016, 10:54:49
Persönlich bin ich gegen ein Rückbau der Praterstraße, weil sich mir der Sinn nicht erschließt was das genau bringen soll, ausser ein Haufen Verkehr auf Straßen die entwerder verstopft oder nicht dafür ausgelegt sind. Über eine Spurreduzierung würde ich allerdings diskutieren. Aber egal. Der Brief vom Hora klingt irgendwie als wäre er persönlich ziemlich eingeschnappt gegen den, der den Brief bekommen hat. Gut ein Querulant ist halt nirgends gern gesehen auch wenn er vermeintlich für die Gute Sache kämpft. Aber das ist Standpunkt abhängig.
Der Sinn des Umbaus ist nicht, die Autofahrer im Stau verkommen zu lassen, sondern die Lebensqualität auf der Praterstraße zu verbessern. Weder nach dem Umbau der Mariahilfer Straße auf 2 Spuren mit 30 km/h noch nach dem letzten Umbau kam es letzendlich zu verstopften Straßen in der Umgebung.

Und es geht nur um Spurreduzierung und nicht um eine Sperre.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 02. Juni 2016, 13:02:27
Ja so ähnlich hab ich es gemeint. Varianten hierfür würden mir jetzt genug einfallen. Und die BeZo stand meiner Meinung nach sehr wohl im Raum.
Das war mir neu! Ich ging von einer Reduktion auf zwei Fahrspuren und dafür großzügiger gestalteten Rad- und Fußwegen aus. Derzeit sind auf der Praterstraße die Gehsteigbreiten zum Teil nur 2 m und die Fahrradstreifen ebenfalls unterdimensioniert. Außerdem wird die starke Barrierewirkung der Straße beanstandet, weil es zu wenige sichere und barrierefreie Querungsmöglichkeiten für Fußgänger und Radfahrer gibt.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 02. Juni 2016, 13:07:23
Außerdem wird die starke Barrierewirkung der Straße beanstandet, weil es zu wenige sichere und barrierefreie Querungsmöglichkeiten für Fußgänger und Radfahrer gibt.

Das kommt vom autobahnartigen Ausbau mit Richtungsfahrbahnen und befestigtem Mittelstreifen. Der belebte Bereich geht lediglich von der Häuserflucht bis zur gedachten Fluchtlinie der Alleebäume, dahinter beginnt die weitaus größere "lebensfeindliche" Zone. Wenn dieses Missverhältnis beseitigt wird, steigt die Aufenthaltsqualität massiv.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: h 3004 am 02. Juni 2016, 14:50:17
"Steigt die Aufenthaltsqualität"  Das ist aufgelegt: Am Praterstern fühlen sie sich seit gestern eh nicht mehr so wohl...
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 18er am 02. Juni 2016, 20:04:37

Persönlich bin ich gegen ein Rückbau der Praterstraße, weil sich mir der Sinn nicht erschließt was das genau bringen soll, ausser ein Haufen Verkehr auf Straßen die entwerder verstopft oder nicht dafür ausgelegt sind.

Dem kann ich mich nur anschließen.


Wie lange bleibt eigentlich noch diese fälschliche Behauptung bestehen, dass durch den Rückbau einer Straße der Autoverkehr dafür in anderen Straßen zunimmt? Wie viele Beispiele, Studien etc. braucht ihr noch damit man endlich kapiert, dass das schlichtweg nicht stimmt?

p.s. es heißt übrigens Fahrstreifen und nicht Fahrspur
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 02. Juni 2016, 21:10:54

Persönlich bin ich gegen ein Rückbau der Praterstraße, weil sich mir der Sinn nicht erschließt was das genau bringen soll, ausser ein Haufen Verkehr auf Straßen die entwerder verstopft oder nicht dafür ausgelegt sind.

Dem kann ich mich nur anschließen.


Wie lange bleibt eigentlich noch diese fälschliche Behauptung bestehen, dass durch den Rückbau einer Straße der Autoverkehr dafür in anderen Straßen zunimmt? Wie viele Beispiele, Studien etc. braucht ihr noch damit man endlich kapiert, dass das schlichtweg nicht stimmt?

p.s. es heißt übrigens Fahrstreifen und nicht Fahrspur
Und die Autos lösen sich in Luft auf? Und die Menschen müssen jetzt nicht mehr an ihr Ziel? Ausserdem zeig mir endlich diese Studie.  Es gibt immer Verlierer und Gewinner. Verkehr ist halt auch ein Fluß. Sperrst ihn ab, fließt er woanders. Ob das jetzt die umliegenden Straßen sind oder weit räumiger ausgewichen wird steht auf einem anderen Blatt. Und haben diese Studien immer ganz Wien im Blick oder nicht? Die Sperre der MaHü hatte Einfluss auf den Verkehr von der A23 bis zur Alserbachstraße.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Hubi am 02. Juni 2016, 21:47:58
Zitat
Wie lange bleibt eigentlich noch diese fälschliche Behauptung bestehen, dass durch den Rückbau einer Straße der Autoverkehr dafür in anderen Straßen zunimmt? Wie viele Beispiele, Studien etc. braucht ihr noch damit man endlich kapiert, dass das schlichtweg nicht stimmt?

Dazu brauch ich keine Studie, sondern nur mit OFFENEN Augen durch die Gumpendorfer, Neustift und Burggasse zu gehen!
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: haidi am 02. Juni 2016, 21:59:46
Und die Autos lösen sich in Luft auf? Und die Menschen müssen jetzt nicht mehr an ihr Ziel? Ausserdem zeig mir endlich diese Studie.  Es gibt immer Verlierer und Gewinner. Verkehr ist halt auch ein Fluß. Sperrst ihn ab, fließt er woanders. Ob das jetzt die umliegenden Straßen sind oder weit räumiger ausgewichen wird steht auf einem anderen Blatt. Und haben diese Studien immer ganz Wien im Blick oder nicht? Die Sperre der MaHü hatte Einfluss auf den Verkehr von der A23 bis zur Alserbachstraße.
Die Autofahrer weichen aus, die Autofahrer wechseln das Verkehrsmittel, die Autofahrer unterlassen Fahrten, die Autofahrer fahren zu anderen Zielen, in Summe wird der Verkehr weniger.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Linie 41 am 02. Juni 2016, 22:20:00
@haidi: Exakt!
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Z-TW am 03. Juni 2016, 07:13:50
Der Sinn des Umbaus ist nicht, die Autofahrer im Stau verkommen zu lassen, sondern die Lebensqualität auf der Praterstraße zu verbessern.

Ich habe eher den Eindruck, dass es um die Lebensqualität der Autofahrer geht.... :P
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 03. Juni 2016, 08:39:15
Zum Thema Verkehr:
Das Parkpickerl hat mehr Verkehrsberuhigung gebracht.
Ich würde den Effekt einer rückgebauten Straße nicht überbewerten.
https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/pdf/b008200.pdf (https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/pdf/b008200.pdf)

Die Autofahrer weichen aus, die Autofahrer wechseln das Verkehrsmittel, die Autofahrer unterlassen Fahrten, die Autofahrer fahren zu anderen Zielen, in Summe wird der Verkehr weniger.
Ein ganz klares Jein.

Bin schon auf die neueste Verkehrszählung gespannt. Die wird aber erst veröffentlicht.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 03. Juni 2016, 09:02:13
Und die Autos lösen sich in Luft auf?

Im Endeffekt ja. Auf lange Sicht nimmt der Motorisierungsgrad (Verhältnis Pkw zu Einwohner ab), kurzfristig machen die vorhandenen Fahrzeuge einfach weniger Kilometer.

Und die Menschen müssen jetzt nicht mehr an ihr Ziel?

Doch, müssen sie. Aber jener Teil, der bisher nur aus Bequemlichkeit mit dem Auto gefahren ist (weil das Autofahren in dieser Stadt immer noch zu leicht ist), wird ausgedünnt und steigt auf andere Verkehrsmittel um. Andere merken wiederum, dass sie gleichwertige Ziele in kürzerer Distanz haben. Der Verkehr nimmt also in Summe ab.

Ausserdem zeig mir endlich diese Studie.

"Diese Studie" gibt es nicht. Es handelt sich nicht um eine Einzeluntersuchung, sondern um verkehrswissenschaftliche Grundlagen. Diesbezüglich sollte dir die Universitätsbibliothek der TU Wien genügend Lehrbücher bieten. Anschauen musst du sie dir schon selber.

Verkehr ist halt auch ein Fluß. Sperrst ihn ab, fließt er woanders.

Nein, denn im Gegensatz zur Natur ist der Autoverkehr ein künstliches Produkt, dessen Menge sich ganz gut steuern lässt.

Die Sperre der MaHü hatte Einfluss auf den Verkehr von der A23 bis zur Alserbachstraße.

Die Mahü ist noch immer gesperrt und wird es auch ewig bleiben, den obengenannten Einfluss kann ich aber nirgends erkennen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 03. Juni 2016, 09:16:46
Die Sperre der MaHü hatte Einfluss auf den Verkehr von der A23 bis zur Alserbachstraße.

Ich bezweifle, dass die MaHü-Sperre messbare Einflüsse auf die A23 hat. Worauf sie Einfluss hat, ist der lokale Verkehr im 6. und 7. Bezirk und der ist laut Verkehrszählungen stark zurückgegangen. Die von den Gegnern prognostizierten Verkehrsstaus in den Parallelstraßen gab es teilweise in der Anfangszeit, mittlerweile sind sie verschwunden.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 03. Juni 2016, 09:28:30
"Diese Studie" gibt es nicht. Es handelt sich nicht um eine Einzeluntersuchung, sondern um verkehrswissenschaftliche Grundlagen. Diesbezüglich sollte dir die Universitätsbibliothek der TU Wien genügend Lehrbücher bieten. Anschauen musst du sie dir schon selber.

Ich soll mir also eure Argumente selbst zusammen suchen?
 ???

Tolle Grundlage.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 03. Juni 2016, 09:39:52
Ich soll mir also eure Argumente selbst zusammen suchen?

Ja, soll ich mir die Bücher ausborgen und dir vorlesen? ::)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 03. Juni 2016, 09:46:37
Ich soll mir also eure Argumente selbst zusammen suchen?

Ja, soll ich mir das Buch ausborgen und dir vorlesen? ::)

Ja Bitte. Und einen Eiskaffee hätt ich auch gern.  ;)

Spaß beiseite. Wenn nur einer mit Studien um sich wirft, hätt ich sie gern gesehen. Ansonsten ist es, wie auch meine eigene interpretation, eine subjektive Meinung die sich weder in meine Richtung noch in die andere Richtung berweisen lässt. Wenn diese "Studie" keine Studie ist, sondern nur das konklusio aus zig Fachbüchern, dann mag das so sein, macht es für mich aber nicht nachvollziehbarer.

Btw. Bin ich nicht strikt gegen den Umbau von Straßen zugunsten anderer Verkehrsteilnehmer bzw. einer entvorrangung  des Autoverkehrs nur soll man Argumente nicht mit "da gibts Sudien die das gegenteil beweisen" zurück schmettern wenn man diese nicht hat.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 03. Juni 2016, 09:54:14
Spaß beiseite. Wenn nur einer mit Studien um sich wirft, hätt ich sie gern gesehen.

Es geht nicht um "Studien", sondern das sind verkehrswissenschaftliche Grundlagen. Die UB der TU Wien ist eine öffentliche Bibliothek und jedermann zugänglich. Es liegt an dir, die Sachen anzuschauen, wenn du sie sehen willst.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 03. Juni 2016, 09:58:25
Spaß beiseite. Wenn nur einer mit Studien um sich wirft, hätt ich sie gern gesehen.
Niemand hier hat mit Studien um sich geworfen! Dass der Verkehr nach Umsetzung einer Verkehrsberuhigungsmaßnahme grundsätzlich zurückgeht, ist wissenschaftlich gesichert und lässt sich in einschlägigen Lehrbüchern nachlesen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 03. Juni 2016, 10:19:38
Spaß beiseite. Wenn nur einer mit Studien um sich wirft, hätt ich sie gern gesehen.
Niemand hier hat mit Studien um sich geworfen!

Wie viele Beispiele, Studien etc. braucht ihr noch damit man endlich kapiert, dass das schlichtweg nicht stimmt?

Spaß beiseite. Wenn nur einer mit Studien um sich wirft, hätt ich sie gern gesehen.

Es geht nicht um "Studien", sondern das sind verkehrswissenschaftliche Grundlagen. Die UB der TU Wien ist eine öffentliche Bibliothek und jedermann zugänglich. Es liegt an dir, die Sachen anzuschauen, wenn du sie sehen willst.

Die Grundlage, dass eine Straße mit einem Fahrstreifen weniger Verkehr aufnehmen kann als eine mit zwei?
Dafür braucht man kein Fachbuch der TU.
Das eine gesperrte Straße weniger Verkehr aufweist als eine offene, dazu braucht man auch kein Fachbuch.
Das wenn ich es Leuten so schwer wie möglich mache sie sich neue Mittel und Wege suchen ist auch nicht wirklich Uni Stoff.
Die Sperre einer Straße, hat auswirkungen auf ein gesamt System. Und die Praterstraße hat einen höheren Anteil an Fahrzeugen die nicht in die Umgebung der PRaterstraße wollen als die MaHü. Deswegen ist es meiner Meinung nach nicht möglich die Ergebnisse der MaHü 1:1 auf die Praterstraße umuzulegen.

Damit nun alle zufrieden sind ist hier eine Studie bzw. eine öffentliche Pressemeldung der Stadt die eure Dinge belegt.
https://www.wien.gv.at/rk/msg/2013/11/27017.html (https://www.wien.gv.at/rk/msg/2013/11/27017.html)
Zitat: An 15 Zählstellen wurden deutliche Abnahmen gemessen. An 11 Zählstellen wurden deutliche Zunahmen gemessen. Der Detailbericht ist unter www.dialog-mariahilferstrasse.at abrufbar.

Bei aller Zählerei kann man Durchzugsverkehr nicht zählen sondern nur den Stand an dem Punkt wo man steht. Sonst müsste  man ja jeden aufhalten und fragen wo er hin will.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 03. Juni 2016, 10:25:29
Bei aller Zählerei kann man Durchzugsverkehr nicht zählen

Doch, kann man. Und zwar mittels Kennzeichenerfassung.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 03. Juni 2016, 10:38:17
Die Sperre einer Straße, hat auswirkungen auf ein gesamt System. Und die Praterstraße hat einen höheren Anteil an Fahrzeugen die nicht in die Umgebung der PRaterstraße wollen als die MaHü. Deswegen ist es meiner Meinung nach nicht möglich die Ergebnisse der MaHü 1:1 auf die Praterstraße umuzulegen.
Das ist deine subjektive Privatmeinung, von der du durch nichts abzubringen bist. Sei mir nicht böse, aber da glaube ich den Verkehrsexperten, die sich beruflich damit beschäftigen, mehr.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 03. Juni 2016, 10:45:03
Bei aller Zählerei kann man Durchzugsverkehr nicht zählen

Doch, kann man. Und zwar mittels Kennzeichenerfassung.

Wird das wirklich gemacht?
Bis jetzt wüsste ich noch nicht davon. Ausser vielleicht bei der Asfinag, weil die sowieso die Sektion Control bzw. diverse Vignetten Kontrollstationen mittels Kamera betreibt.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 03. Juni 2016, 11:29:55
Bei aller Zählerei kann man Durchzugsverkehr nicht zählen

Doch, kann man. Und zwar mittels Kennzeichenerfassung.

Wird das wirklich gemacht?

Wenn man derartige Daten braucht, selbstverständlich.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: W_E_St am 03. Juni 2016, 11:46:33
Bevor hier noch ewig weitergestritten wird eine recht solide fundierte Studie zu dem Thema...

http://www.onestreet.org/images/stories/Disappearing_traffic.pdf

Kurzzusammenfassung: man muss es schon recht blöd anstellen, dass eine Verkehrsberuhigung keinen positiven Gesamteffekt hat.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 03. Juni 2016, 12:06:04
Bevor hier noch ewig weitergestritten wird eine recht solide fundierte Studie zu dem Thema...

http://www.onestreet.org/images/stories/Disappearing_traffic.pdf

Kurzzusammenfassung: man muss es schon recht blöd anstellen, dass eine Verkehrsberuhigung keinen positiven Gesamteffekt hat.
Danke. Die Tabelle spricht eigentlich für sich.
Gesamt meist weniger aber auf Ausweichrouten mehr Verkehr.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: haidi am 03. Juni 2016, 12:27:42
Die vorgeschlagenen Bücher sind "state of science" - da genügt der Verweis und man muss das Buch nicht hier abschreiben.

Die Grundlage, dass eine Straße mit einem Fahrstreifen weniger Verkehr aufnehmen kann als eine mit zwei?
Dafür braucht man kein Fachbuch der TU.
Das eine gesperrte Straße weniger Verkehr aufweist als eine offene, dazu braucht man auch kein Fachbuch.

Das ist die kleinräumige Betrachtungsweise. Das ist so ähnlich wie wenn in einem Haus einer im Winter nicht heizt und die Fenster offen hat du behauptest, in allen Wohnungen in diesem Haus wäre es saukalt

Zitat
Die Sperre einer Straße, hat auswirkungen auf ein gesamt System. Und die Praterstraße hat einen höheren Anteil an Fahrzeugen die nicht in die Umgebung der PRaterstraße wollen als die MaHü. Deswegen ist es meiner Meinung nach nicht möglich die Ergebnisse der MaHü 1:1 auf die Praterstraße umuzulegen.

Du hast Recht, eine Sperre der Praterstraße hätte Auswirkungen auf das gesamte System. Zuerst würde der Verkehr wahrscheinlich zusammenbrechen. Wenn man dann nicht den Fehler macht und die Praterstraße wieder öffnet, dann wird sich die Lage in wenige Wochen wieder beruhigen. Wer fährt schon gerne bewusst in den Stau? Dann kommt es zu den Verhaltensänderungen, die in Summe eine Abnahme des Verkehrs bewirken.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: moszkva tér am 03. Juni 2016, 13:40:54
Verkehr ist halt auch ein Fluß. Sperrst ihn ab, fließt er woanders.
Nein!
Verkehr ist keine Flüssigkeit. Im Gegensatz zu einer Flüssigkeit lässt sich nämlich Verkehr komprimieren.

Und im Gegensatz zu Wasser, dass unbedingt im vorgegebenen Bett bis zum Meer fließen muss, muss ein Mensch nicht unbedingt einer vorgegebenen Route bis zu einem vorgegebenen Ziel folgen. Mobilität ist kein Selbstzweck sondern dient nur der Befriedigung anderer Bedürfnisse. Viele Bedürfnisse kann man genauso gut auch woanders befriedigen oder einfach neu evaluieren.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: W_E_St am 03. Juni 2016, 14:49:56
Bevor hier noch ewig weitergestritten wird eine recht solide fundierte Studie zu dem Thema...

http://www.onestreet.org/images/stories/Disappearing_traffic.pdf

Kurzzusammenfassung: man muss es schon recht blöd anstellen, dass eine Verkehrsberuhigung keinen positiven Gesamteffekt hat.
Danke. Die Tabelle spricht eigentlich für sich.
Gesamt meist weniger aber auf Ausweichrouten mehr Verkehr.

Das sehe ich anders. Einen Verkehrsanstieg auf den Ausweichrouten gab es fast nur bei relativ kurzfristigen Sperren (<2 Jahre, meistens < 1 Jahr) wegen Bauarbeiten, Naturkatastrophen, etc. Außerdem ist in manchen Fällen der Anstieg auf Parallelrouten absolut lächerlich (6 Fahrzeuge in einem Fall, ich nehme an die Zahlen sind pro Tag). Allerdings würde ich schon sagen, dass es zu wenig brauchbare Zahlen über Parallelrouten bei langfristigen Sperren gibt, um wirklich viel sagen zu können.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: h 3004 am 03. Juni 2016, 16:47:39
Vom Blickwinkel eines Benutzers von öffentlichen Verkehrsmitteln sehe ich in einer Verkehrsberuhigung keinerlei Vorteile, sondern einige Nachteile: Es gibt dadurch keinerlei zusätzliche öffentliche Verkehrsanbindungen oder eventuell  Haltestellen mehr (außer den ohnedies bereits  vorhandenen Offi-Hst) , sondern der 5A wird durch Stau in der Praterstraße noch mehr blockiert, ebenso wie Taxis. Die einzigen Nutznießer sind die Radfahrer sowie einige Gastronomen, die dann den erweiterten Gehsteig saisonal für ihre Zwecke benützen können.
Heute 14.30 Uhr war ich am Praterstern, Auto-Stau Ri. Franzensbrücke (wie soll man künftig bei Verkehrsberuhigung der Praterstr. automäßig zum Donaukanal kommen?); wollte mit 5B fahren, 18 min. Wartezeit, dann 2 hintereinander (natürlich der erste total überfüllt, Mütter mit Kinderwagen konnten unterwegs nicht mehr zusteigen, der Fahrer des 2.Busses hat am Praterstern alle zum ersten "gescheucht" -  Stau vermutlich Gr. Stadtgutg). Soweit zur derzeitigen Situation. Und das soll in Zk. besser werden??
Im 2. und 20. Bez. liegen auf ca der Hälfte der Strecke des 5B ungenutzte Schienen, hier eine Straßenbahn zu installieren, würde vermutlich weniger kosten als ein Rückbau der Praterstr. und wäre auch effektiver (auch wenn es nicht unmittelbar mit dem Thema zusammenhängt)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 03. Juni 2016, 17:55:45
Im 2. und 20. Bez. liegen auf ca der Hälfte der Strecke des 5B ungenutzte Schienen, hier eine Straßenbahn zu installieren, würde vermutlich weniger kosten als ein Rückbau der Praterstr. und wäre auch effektiver (auch wenn es nicht unmittelbar mit dem Thema zusammenhängt)
Du vergleichst Äpfel mit Birnen! Was hat eine Verkehrsberuhigung der Praterstraße hat mit einer Straßenbahnstrecke in der Oberen Augartenstraße zu tun? Wer damals beim U2-Ausbau die Straßenbahn, die aus dem U-Bahn-Budget finanziert hätte werden können, verhindert hat, dürfte dir ja bekannt sein als langjähriger User dieses Forums.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: h 3004 am 03. Juni 2016, 18:51:43
ad 60er: Es geht auch um die Verkehrsverlagerung in die umliegenden Straßen  :lamp:
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Werner1981 am 03. Juni 2016, 19:25:34
Die ganze Aufregung ist sowieso unnötig. Die Angelegenheit ist Sache des Bezirks. Die Grünen sind dafür, alle anderen Parteien dagegen. Vorschlag abgelehnt. Erledigt. Das ist Demokratie.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: moszkva tér am 03. Juni 2016, 20:13:20
Die Angelegenheit ist Sache des Bezirks.
Die Praterstraße ist eine Hauptstraße A. Straßenhalter ist die Gemeinde Wien   :lamp:
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 03. Juni 2016, 22:17:25
ad 60er: Es geht auch um die Verkehrsverlagerung in die umliegenden Straßen  :lamp:
Und warum soll sich der Verkehr aus der Praterstraße ausgerechnet in die Obere Augartenstraße verlagern?

Die Straßenbahnstrecke durch die Obere Augartenstraße wäre ohne Zweifel sinnvoll, hat aber ansonsten mit der Umgestaltung der Praterstraße nichts zu tun, außer dass sie halt im gleichen Bezirk verläuft.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: h 3004 am 04. Juni 2016, 08:26:51
Ich will es ja nicht noch weiter verbreitern: aber wenn z.B. die Franzensbrückenstr. und die Praterstr. "zu" sind, wird halt noch großräumiger ausgewichen, besonders wenn man in den Westen will oder von dort kommt: Heinestr - Taborstr/Castellezg - Ob. Augartenstr. -Rembrandtstr./Unt. Augartenstr. (jeweils je Richtung).
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: haidi am 04. Juni 2016, 09:30:39
Unabhängig von Mariahilfer Straße, Praterstraße und was auch immer - der vom KFZ-Verkehr beanspruchte Platz entspricht in keinster Weise seiner Größenordnung.
In der hier zitierten Studie (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=6923.new#new) wurde festgestellt, dass der KFZ-Verkehr für 27% des Modal Splits 6% der Stadtfläche verbraucht, während der Öffentliche Verkehr für 39% Modal Split nur 1% der Stadtfläche zur Verfügung hat. Das Verhältnis liegt bei ca. 1:10 zu Gunsten des KFZ-Verkehrs.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Z-TW am 04. Juni 2016, 15:52:45
In der hier zitierten Studie (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=6923.new#new) wurde festgestellt, dass der KFZ-Verkehr für 27% des Modal Splits 6% der Stadtfläche verbraucht, während der Öffentliche Verkehr für 39% Modal Split nur 1% der Stadtfläche zur Verfügung hat. Das Verhältnis liegt bei ca. 1:10 zu Gunsten des KFZ-Verkehrs.

Und diesem Diktat ordnet man sich nahezu widerspruchslos unter!
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Hawk am 31. Juli 2016, 23:42:36
Es wäre falsch, eine Spur wegzunehmen, es staut jetzt schon fast jeden Tag!  ;)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: haidi am 01. August 2016, 00:00:57
Posting in falschen Thread geschrieben - bitte löschen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: W_E_St am 01. August 2016, 12:37:27
Es wäre falsch, eine Spur wegzunehmen, es staut jetzt schon fast jeden Tag!  ;)

Daran würde weder eine Spur mehr noch eine weniger viel ändern - Stau ist mehr oder weniger eine Konstante. Straßen erzeugen Verkehr!
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 01. August 2016, 12:47:25
Straßen erzeugen Verkehr!

Stimmt. Weil über ein Feld fährt man so schlecht.  :fp:

Ein Supermarkt erzeugt auch Verkehr. Die Uni erzeugt Verkehr. Jedes Haus erzeugt Verkehr. Jedes Ziel erzeugt Verkehr, aber die Aussage "Eine Straße erzeugt Verkehr" ist so nicht richtig. Da eine Straße selten ein Ziel ist. Ausser vielleicht eine Einkausstraße.  ;)

Das breitere Straßen mehr Verkehr anziehen lass ich gelten, auch dass durch beseres vorankommen mehr Menschen mit dem Auto fahren, lass ich gelten aber Straßen erzeugen keinen Verkehr. Sie sind nur mittel zum Zweck. Eine Stromleitung erzeugt auch keinen Strom, sie transportiert ihn.  8)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 01. August 2016, 12:59:48
Das breitere Straßen mehr Verkehr anziehen lass ich gelten, auch dass durch beseres vorankommen mehr Menschen mit dem Auto fahren, lass ich gelten aber Straßen erzeugen keinen Verkehr. Sie sind nur mittel zum Zweck. Eine Stromleitung erzeugt auch keinen Strom, sie transportiert ihn.  8)

Straßen erzeugen insofern Verkehr, als sie das Vorwärtskommen des motorisierten Verkehrs erleichtern und somit die Hemmschwelle senken, auf den motorisierten Verkehr umzusteigen. Würdest du von Wien nach Salzburg mit dem Auto fahren, wenn es keine Westautobahn gäbe? Nein, da der Anreiz zu gering und die Bahnreise viel schneller wäre. Wenn du aber über die Autobahn mit dem Auto fährst, hat die Autobahn genau diese zusätzliche Autofahrt erzeugt.

Nimm jetzt an, es gibt vereinfacht gesagt eine generelle Hemmschwelle für "Stau auf der Lände". Bei einer dreispurigen Straße braucht man eine gewisse Menge Verkehr, um diese Hemmschwelle zu erreichen. Also werden auch täglich genau so viele Fahrten stattfinden. Nehme ich nun eine Spur weg, sinkt die Menge an Verkehr, die notwendig ist, um die Hemmschwelle zu erreichen (die anderen Straßen füllen ja mit unvermindertem Tempo Verkehr in die Lände ein). Also wird sich das Verkehrssystem wieder so einpendeln, dass die Hemmschwelle nicht überschritten wird. Der Stau ist also derselbe geblieben, nur die absolute Anzahl an Fahrten hat sich verringert. Und genau so funktioniert Verkehrsberuhigung, weil sich die Verringerung der Fahrten vornehmlich abseits der Hauptrouten auswirkt, nicht aber auf den Hauptrouten selbst. Deswegen fällt es ja der Autolobby so leicht, dagegen zu wettern, weil sie nur die Interessen des Autofahrers betrachten, nicht aber die Interessen all jener, die mit dem Autoverkehr leben (müssen).
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 01. August 2016, 13:26:34
Nimm jetzt an, es gibt vereinfacht gesagt eine generelle Hemmschwelle für "Stau auf der Lände". Bei einer dreispurigen Straße braucht man eine gewisse Menge Verkehr, um diese Hemmschwelle zu erreichen. Also werden auch täglich genau so viele Fahrten stattfinden. Nehme ich nun eine Spur weg, sinkt die Menge an Verkehr, die notwendig ist, um die Hemmschwelle zu erreichen (die anderen Straßen füllen ja mit unvermindertem Tempo Verkehr in die Lände ein). Also wird sich das Verkehrssystem wieder so einpendeln, dass die Hemmschwelle nicht überschritten wird. Der Stau ist also derselbe geblieben, nur die absolute Anzahl an Fahrten hat sich verringert. Und genau so funktioniert Verkehrsberuhigung, weil sich die Verringerung der Fahrten vornehmlich abseits der Hauptrouten auswirkt, nicht aber auf den Hauptrouten selbst. Deswegen fällt es ja der Autolobby so leicht, dagegen zu wettern, weil sie nur die Interessen des Autofahrers betrachten, nicht aber die Interessen all jener, die mit dem Autoverkehr leben (müssen).
Nicht nur die Autolobby stellt das immer bewusst falsch dar, auch hier im Forum wird von Einigen nicht verstanden, dass Verkehrsberuhigung nicht zu mehr Stau führt.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 01. August 2016, 14:07:48
Das breitere Straßen mehr Verkehr anziehen lass ich gelten, auch dass durch beseres vorankommen mehr Menschen mit dem Auto fahren, lass ich gelten aber Straßen erzeugen keinen Verkehr. Sie sind nur mittel zum Zweck. Eine Stromleitung erzeugt auch keinen Strom, sie transportiert ihn.  8)

Straßen erzeugen insofern Verkehr, als sie das Vorwärtskommen des motorisierten Verkehrs erleichtern und somit die Hemmschwelle senken, auf den motorisierten Verkehr umzusteigen. Würdest du von Wien nach Salzburg mit dem Auto fahren, wenn es keine Westautobahn gäbe? Nein, da der Anreiz zu gering und die Bahnreise viel schneller wäre. Wenn du aber über die Autobahn mit dem Auto fährst, hat die Autobahn genau diese zusätzliche Autofahrt erzeugt.


Die Straße selbst erzeugt den Verkehr aber nicht. Wie denn auch. Der Asphalt ist ja keine Fabrik. Nur durch leichteres vorankommen wird Verkehr aufs Auto verlagert. Nicht mehr und nicht weniger. Verkehr ist nunmal alles was eine Bewegung zwischen A und B ist. Egal ob mit dem Eisenbahnverkehr, Straßenbahnverkehr oder dem Flugverkehr.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 01. August 2016, 14:22:10
Die Straße selbst erzeugt den Verkehr aber nicht.

Doch, allein durch ihre Existenz. Natürlich sitzen im Unterbau der Straße keine Heinzelmännchen und bauen Autos zusammen.

Verkehrsverlagerung ist das eine, Neuverkehr das andere. Der Neuverkehr entsteht, weil es durch die Straße einfacher wird, eine Distanz zu bewältigen, und daher Wege in Angriff genommen werden, die ohne Existenz der Straße einfach nicht stattgefunden hätten. Das Mobilitätszeitbudget ist mehr oder weniger konstant. Wenn also durch mehr Infrastruktur eine gewisse Anzahl von Wegen in kürzerer Zeit zurückgelegt werden kann, wird das restliche Zeitbudget dennoch aufgebraucht, indem neue Wege entstehen. Ich werde dir hier aber kein Privatissimum in Grundlagen der Verkehrsplanung geben; all diese Dinge sind bestens erforscht und in der Literatur dokumentiert und ich würde dich bitten, dich darin ein wenig zu vertiefen, anstatt hier Unwahrheiten zum Besten zu geben – es sei denn, du bist Autor einer wissenschaftlichen Abhandlung, die sämtliche Grundlagen der modernen Verkehrsplanung nachweislich widerlegt. Das glaube ich aber nicht.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 01. August 2016, 14:42:39
Die Straße selbst erzeugt den Verkehr aber nicht.

Doch, allein durch ihre Existenz. Natürlich sitzen im Unterbau der Straße keine Heinzelmännchen und bauen Autos zusammen.

Verkehrsverlagerung ist das eine, Neuverkehr das andere. Der Neuverkehr entsteht, weil es durch die Straße einfacher wird, eine Distanz zu bewältigen, und daher Wege in Angriff genommen werden, die ohne Existenz der Straße einfach nicht stattgefunden hätten. Das Mobilitätszeitbudget ist mehr oder weniger konstant. Wenn also durch mehr Infrastruktur eine gewisse Anzahl von Wegen in kürzerer Zeit zurückgelegt werden kann, wird das restliche Zeitbudget dennoch aufgebraucht, indem neue Wege entstehen. Ich werde dir hier aber kein Privatissimum in Grundlagen der Verkehrsplanung geben; all diese Dinge sind bestens erforscht und in der Literatur dokumentiert und ich würde dich bitten, dich darin ein wenig zu vertiefen, anstatt hier Unwahrheiten zum Besten zu geben – es sei denn, du bist Autor einer wissenschaftlichen Abhandlung, die sämtliche Grundlagen der modernen Verkehrsplanung nachweislich widerlegt. Das glaube ich aber nicht.

Was gehst mich jetzt so an? Nur weil ich die Aussage falsch finde nicht aber deren hintergedanken. Ach du meine Güte. Komm mal von deinem hohen Ross runter.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 01. August 2016, 15:01:43
Was gehst mich jetzt so an?

Da es nicht gereicht hat, dich mit normal dargebrachten Argumenten zu überzeugen, habe ich eben einen Gang weitergeschaltet. Ich hätte mich auch gebetsmühlenartig wiederholen (liegt mir aber nicht) oder schweigen können (liegt mir aber auch nicht, wenn ich mich mit Unwahrheiten konfrontiert sehe, die ich zu korrigieren imstande bin).

Komm mal von deinem hohen Ross runter.

Ich sitze also auf einem hohen Ross, weil ich falschen Aussagen widerspreche? ::) Deine Aussagen werden übrigens auch nicht wahrer, wenn du jetzt den Beleidigten gibst.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 01. August 2016, 15:38:05
Deine Aussagen werden übrigens auch nicht wahrer, wenn du jetzt den Beleidigten gibst.

Wieso?
Ich bin der Meinung, das eine Straße allein nicht genügt damit Verkehr herrscht. Die Menschen müssen auch Ziele haben um die Straße zu nützen (wie ist ihr Bier).
Somit sage ich: Nicht die Straße macht Verkehr sondern Ziele.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: T1 am 01. August 2016, 15:48:54
Somit sage ich: Nicht die Straße macht Verkehr sondern Ziele.
Eben nicht.

Aber natürlich, wenn man etwas nicht verstehen will, versteht man es auch nicht.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: h 3004 am 01. August 2016, 15:49:09
Der Verkehr wird durch Reduktionsmaßnahmen nicht weniger, er verlagert sich nur. Bsp: Vom Karmelterviertel nach Mauerbach kann man mit dem Auto u.a. auf der Wienzeile, der Neustiftg, der Lerchenfelderstr. fahren. Überall Staugefahr! Günstigste Verbindung ist über Neustift/W  und Wienerwald. Also nicht weniger, sondern nur breiter gefächert und verlagert. Und bei der Praterstr. werden sich auch Ausweichrouten finden (den Insidern bekannte Schleichwege gibt es schon jetzt). Vom 5A, der dann mehr im Stau steht (Pause für den Fahrer am Nestroyplatz?) will ich gar nicht reden.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: moszkva tér am 01. August 2016, 15:54:39
Der Verkehr wird durch Reduktionsmaßnahmen nicht weniger, er verlagert sich nur. Bsp: Vom Karmelterviertel nach Mauerbach kann man mit dem Auto u.a. auf der Wienzeile, der Neustiftg, der Lerchenfelderstr. fahren. Überall Staugefahr! Günstigste Verbindung ist über Neustift/W  und Wienerwald. Also nicht weniger, sondern nur breiter gefächert und verlagert. Und bei der Praterstr. werden sich auch Ausweichrouten finden (den Insidern bekannte Schleichwege gibt es schon jetzt). Vom 5A, der dann mehr im Stau steht (Pause für den Fahrer am Nestroyplatz?) will ich gar nicht reden.

Es tun immer alle so, als muss man unbedingt wohin fahren.
Ja, manchmal kann man einen Weg nicht vermeiden. Oft kann man aber einen Weg schon substituieren. Beispielsweise muss ich nicht unbedingt in den großen Megamarkt fahren. Wenn der Weg beschwerlich ist, lasse ich es vielleicht bleiben und gehe stattdessen zu Fuß in den kleinen Billa ums Eck. Also sind schon zwei Autofahrten entfallen  :lamp:

Kann ich einen Weg leicht zurücklegen, mit welchem Verkehrsmittel auch immer, ist das immer ein Verkehrserreger. Das gilt übrigens für die U-Bahn genauso.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 01. August 2016, 16:00:55
Bei reinen Verlagerungsprozessen bleibt die Anzahl der Wege gleich. Trotzdem kann sich aber – etwa durch Verkürzung des Weges – die Verkehrsmenge verringern. 300 Meter zu Fuß sind wohl unbestritten weniger Verkehr als 5 km mit dem Auto. ;)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: h 3004 am 01. August 2016, 16:43:13
Ich glaube, ihr wollt mich absichtlich nicht verstehen: Die großen (2 od. mehrspurigen) Straßen dienen einerseits dem Durchzugsverkehr (sonst werden bei deren "Abdrehen" Ausweichrouten gesucht) und andererseits dem Nahverkehr - wie soll ein Anrainer rasch mit dem Auto z.B. zu einem Parkplatz oder seiner Garage im Wohn/Arbeitsbereich kommen, ohne im Stau zu stehen oder große Umwege in Kauf zu nehmen. Nicht alle haben ein öffentliches Verkehrsmittel mit eigenem Gleiskörper/Busspur ums Eck oder Dienstzeiten, die zu den Betriebszeiten der Öffis passen oder sie brauchen das Auto beruflich oder am Wochenende privat.  Daß heutzutage jemand wegen 300m mit dem Auto zum täglichen Einkaufen fährt, verschiebe ich ins Reich der Märchen. Größere Sachen werden ohnedies geliefert (wieder mit Verkehr!)..
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Linie 58 am 01. August 2016, 16:46:46
wie soll ein Anrainer rasch mit dem Auto z.B. zu einem Parkplatz oder seiner Garage im Wohn/Arbeitsbereich kommen, ohne im Stau zu stehen oder große Umwege in Kauf zu nehmen. Nicht alle haben ein öffentliches Verkehrsmittel mit eigenem Gleiskörper/Busspur ums Eck oder Dienstzeiten, die zu den Betriebszeiten der Öffis passen oder sie brauchen das Auto beruflich oder am Wochenende privat.  Daß heutzutage jemand wegen 300m mit dem Auto zum täglichen Einkaufen fährt, verschiebe ich ins Reich der Märchen. Größere Sachen werden ohnedies geliefert (wieder mit Verkehr!)..

Für die paar Leute, die das ausmacht, reicht locker eine Fahrspur pro Richtung - auch in der Praterstraße.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: haidi am 01. August 2016, 16:53:17
Wieso?
Ich bin der Meinung, das eine Straße allein nicht genügt damit Verkehr herrscht. Die Menschen müssen auch Ziele haben um die Straße zu nützen (wie ist ihr Bier).
Somit sage ich: Nicht die Straße macht Verkehr sondern Ziele.
Die Straße macht die Ziele erst interessant. Glaubst du, dass wenn man die Straße auf die Hohe Wand (Schneeberg-Raxgebiet) abreißt, noch immer so viele Besucher rauf kämen?
Du kannst tausende Ziele errichten, wenn der Mensch da nicht leicht hinkommt, werden viele auf diese Ziele verzichten. Also macht erst die Straße den Straßenverkehr.

Nicht alle haben ein öffentliches Verkehrsmittel mit eigenem Gleiskörper/Busspur ums Eck
Busspur oder eigener Gleiskörper braucht man nirgends, wenn (s.u.)
oder Dienstzeiten, die zu den Betriebszeiten der Öffis passen oder sie brauchen das Auto beruflich oder am Wochenende privat.
Wenn nur die fahren, die wirklich für diese Fahrt auf das Auto angewiesen sind, wäre Wien eine paradiesische Stadt und man bräuchte auch keine eigenen Bereiche für die öffentlichen Verkehrsmittel
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Werner1981 am 01. August 2016, 23:12:40
Wieso?
Ich bin der Meinung, das eine Straße allein nicht genügt damit Verkehr herrscht. Die Menschen müssen auch Ziele haben um die Straße zu nützen (wie ist ihr Bier).
Somit sage ich: Nicht die Straße macht Verkehr sondern Ziele.
Die Straße macht die Ziele erst interessant. Glaubst du, dass wenn man die Straße auf die Hohe Wand (Schneeberg-Raxgebiet) abreißt, noch immer so viele Besucher rauf kämen?
Du kannst tausende Ziele errichten, wenn der Mensch da nicht leicht hinkommt, werden viele auf diese Ziele verzichten. Also macht erst die Straße den Straßenverkehr.

Aber eine Straße ohne Ziele macht auch keinen Verkehr. Wenn man am A... der Welt eine mehrspurige Straße baut, wird sie trotzdem keinen Verkehr anziehen/erzeugen, wenn es an beiden Enden nichts gibt wo man hin will.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: W_E_St am 01. August 2016, 23:29:02
Wieso?
Ich bin der Meinung, das eine Straße allein nicht genügt damit Verkehr herrscht. Die Menschen müssen auch Ziele haben um die Straße zu nützen (wie ist ihr Bier).
Somit sage ich: Nicht die Straße macht Verkehr sondern Ziele.
Die Straße macht die Ziele erst interessant. Glaubst du, dass wenn man die Straße auf die Hohe Wand (Schneeberg-Raxgebiet) abreißt, noch immer so viele Besucher rauf kämen?
Du kannst tausende Ziele errichten, wenn der Mensch da nicht leicht hinkommt, werden viele auf diese Ziele verzichten. Also macht erst die Straße den Straßenverkehr.

Aber eine Straße ohne Ziele macht auch keinen Verkehr. Wenn man am A... der Welt eine mehrspurige Straße baut, wird sie trotzdem keinen Verkehr anziehen/erzeugen, wenn es an beiden Enden nichts gibt wo man hin will.

Erfahrungsgemäß ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sich dann dort Ziele ansiedeln werden und schwupps hast du wieder Verkehr.

Ich habe einen Führerschein und bin Mitbesitzer eines Autos. Trotzdem bin ich zu 100% der Meinung, dass der Autoverkehr in Wien DRASTISCH eingeschränkt gehört, und damit meine ich Reduktion von Fahrspuren und Auflassung zig- bis hunderttausender Parkplätze in ganz Wien. Damit schafft man Platz, dass man gleichzeitig die Öffis massiv ausbauen kann, um entsprechend zusätzliche Kapazitäten zu schaffen. Zusätzlich könnte die Stadt - wenn sie wollte - strukturelle Anreize setzen, um an bestimmten Orten Arbeitsplätze anzusiedeln (idealerweise möglichst gleichmäßig verteilt, damit eine Maximalzahl an Bewohnern eine Chance auf einen wohnnahen Arbeitsplatz hat) und bestimmte Formen an Geschäften (Nahversorgung) zu fördern. Aber davon sind wir Lichtjahre entfernt. Das Motto der Gemeinde Wien lautet: So lange am Status quo festhalten wie es nur irgendwie geht. Und solange sowohl in der Gemeinde als auch bei den Wiener Linien alle Verantwortlichen Benzindunst schnüffeln, wird sich das nicht ändern.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Werner1981 am 01. August 2016, 23:57:52
Erfahrungsgemäß ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sich dann dort Ziele ansiedeln werden und schwupps hast du wieder Verkehr.

Das nennt sich dann Wirtschaftswachstum.  8)

Zusätzlich könnte die Stadt - wenn sie wollte - ...

Genau das ist der springende Punkt. Offenbar gibt es in dieser Stadt nicht so viele Leute, die das wollen. Denn sonst würden ja außer den Grünen auch andere Parteien auf diesen Zug aufspringen, wenn es damit so viele Wählerstimmen zu holen gäbe.

Wenn man den Modal Split und die hohe Lebensqualität anschaut, dann macht Wien anscheinend nicht so viel verkehrt. Natürlich kann man immer was verbessern, und das dieses Forum nicht einen repräsentativen Querschnitt zum Thema Verkehr abgibt ist auch klar.  ;)

Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 02. August 2016, 07:37:07
Die Straße macht die Ziele erst interessant. Glaubst du, dass wenn man die Straße auf die Hohe Wand (Schneeberg-Raxgebiet) abreißt, noch immer so viele Besucher rauf kämen?
Du kannst tausende Ziele errichten, wenn der Mensch da nicht leicht hinkommt, werden viele auf diese Ziele verzichten. Also macht erst die Straße den Straßenverkehr.

Auf den Großglockner wollten die Leute schon, als es noch keine Straße gab. Auf den Nanga Parbat wollen jedes Jahr mehrere tausend Menschen obwohl es keine einzige Straße rauf gibt.
Und viele Bergbahnen wurden ja deswegen gebaut, weil die Leute dort hinauf wollten. Die Rax Seilbahn hätte man sicher nicht gebaut, wenn nicht schon vorher dort wer rauf gewollt hätte.

Um es vereinfacht auszudrücken: Zuerst war das Ziel. Dann die Straße und mit der Straße stieg die Nachfrage nach dem Ziel. Aber ohne Ziel keine Straße/Weg/Pfad.

Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Grosser Wagen am 02. August 2016, 08:17:10
Um es vereinfacht auszudrücken: Zuerst war das Ziel. Dann die Straße und mit der Straße stieg die Nachfrage nach dem Ziel. Aber ohne Ziel keine Straße/Weg/Pfad.

Ich halte diese Aussage erstens für sachlich richtig und bin zweitens der Meinung, dass damit die Erklärung für die verkehrserzeugende Wirkung von Straßen geliefert wird.

lG Grosser Wagen
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: moszkva tér am 02. August 2016, 08:33:23
Genau das ist der springende Punkt. Offenbar gibt es in dieser Stadt nicht so viele Leute, die das wollen. Denn sonst würden ja außer den Grünen auch andere Parteien auf diesen Zug aufspringen, wenn es damit so viele Wählerstimmen zu holen gäbe.
Da bin ich nicht deiner Meinung.
Wieso hat die ÖVP den 18. Bezirk an die Grünen verloren? Sicher nicht nur - aber auch - wegen dem Parkpickerl  :lamp:
Wieso hat die SPÖ den 6. Bezirk nicht an die Grünen verloren? Sicher nicht nur - aber auch - weil die Bezirks-SPÖ so stark pro Mariahilfer Straße lobbyiert hat.  :lamp:

Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: martin8721 am 02. August 2016, 09:46:50
Erfahrungsgemäß ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sich dann dort Ziele ansiedeln werden und schwupps hast du wieder Verkehr.
Das nennt sich dann Wirtschaftswachstum.  8)

Das nennt sich dann Lärm und Umweltverschmutzung.  :P
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Werner1981 am 02. August 2016, 12:15:55
Genau das ist der springende Punkt. Offenbar gibt es in dieser Stadt nicht so viele Leute, die das wollen. Denn sonst würden ja außer den Grünen auch andere Parteien auf diesen Zug aufspringen, wenn es damit so viele Wählerstimmen zu holen gäbe.
Da bin ich nicht deiner Meinung.
Wieso hat die ÖVP den 18. Bezirk an die Grünen verloren? Sicher nicht nur - aber auch - wegen dem Parkpickerl  :lamp:
Wieso hat die SPÖ den 6. Bezirk nicht an die Grünen verloren? Sicher nicht nur - aber auch - weil die Bezirks-SPÖ so stark pro Mariahilfer Straße lobbyiert hat.  :lamp:

Allerdings stellt sich die Frage, wie wichtig den Leuten bei ihrer Wahlentscheidung das Thema "Verkehr" überhaupt ist.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 02. August 2016, 15:10:05
Allerdings stellt sich die Frage, wie wichtig den Leuten bei ihrer Wahlentscheidung das Thema "Verkehr" überhaupt ist.
Zumindest in Währing ist es ziemlich offensichtlich, dass die Verkehrspolitik der Grünen (Parkpickerl) entscheidend war.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Werner1981 am 02. August 2016, 15:51:25
Allerdings stellt sich die Frage, wie wichtig den Leuten bei ihrer Wahlentscheidung das Thema "Verkehr" überhaupt ist.
Zumindest in Währing ist es ziemlich offensichtlich, dass die Verkehrspolitik der Grünen (Parkpickerl) entscheidend war.

Andererseits gab es aber zwei Volksbefragungen im Bezirk, wo eine Mehrheit (64 bzw. 56 Prozent) gegen das Parkpickerl war...
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: HLS am 02. August 2016, 23:00:35


Andererseits gab es aber zwei Volksbefragungen im Bezirk, wo eine Mehrheit (64 bzw. 56 Prozent) gegen das Parkpickerl war...
Die waren aber, wenn ich mich jetzt nicht ganz und gar irre, bevor in den umliegenden Bezirken, speziell im 17. das Parkpickerl kam.
Dadurch hat man keine Einschätzung gehabt, wieviele "Bezirksflüchtlinge" & Auswärtige sich plötzlich dort ansiedeln. Jetzt mußte dieser eine Bezirk einen Großteil derjenigen übernehmen, die vorher im 17. & teilweise 16. parkten und plötzlich dieses nicht mehr kostenlos konnten.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Werner1981 am 03. August 2016, 11:34:04


Andererseits gab es aber zwei Volksbefragungen im Bezirk, wo eine Mehrheit (64 bzw. 56 Prozent) gegen das Parkpickerl war...
Die waren aber, wenn ich mich jetzt nicht ganz und gar irre, bevor in den umliegenden Bezirken, speziell im 17. das Parkpickerl kam.
Dadurch hat man keine Einschätzung gehabt, wieviele "Bezirksflüchtlinge" & Auswärtige sich plötzlich dort ansiedeln. Jetzt mußte dieser eine Bezirk einen Großteil derjenigen übernehmen, die vorher im 17. & teilweise 16. parkten und plötzlich dieses nicht mehr kostenlos konnten.

Die erste war vor der Ausweitung, die zweite nachher. Aber egal, ich wollte nur verdeutlichen, daß das Thema "Verkehr" wohl nicht so gewichtig war bei der Wahlentscheidung.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 03. August 2016, 11:51:48
Die erste war vor der Ausweitung, die zweite nachher. Aber egal, ich wollte nur verdeutlichen, daß das Thema "Verkehr" wohl nicht so gewichtig war bei der Wahlentscheidung.
Die Parkplatznot in Teilen von Währing war sogar sehr gewichtig und ausschlaggebend dafür, dass die letzte Wahl knapp zugunsten der Grünen gedreht werden konnte. Viele Anrainer der gürtelnahen Gründerzeitviertel waren zum Schluss extrem angefressen auf die ÖVP-Bezirksvorstehung, weil diese überhaupt nichts gegen die Parkplatznot unternommen und die Probleme jahrelang mehr oder weniger ignoriert hat.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: haidi am 03. August 2016, 11:57:54
An der Parkpickerlabstimmung werden wohl vor allem Gegner teilgenommen haben, es war ein politisches Thema und es ging gegen die in Wien regierenden Parteien.
Bei der Wahl ging es nicht nur gegen Parteien (solche Wähler hats auch gegeben), sondern für Parteien und sie war bis zu einem gewissen Grad auch eine Persönlichkeitswahl.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: W_E_St am 03. August 2016, 12:21:41
Außerdem sieht man durchaus eine gewisse Tendenz der schrumpfenden Mehrheit gegen das Parkpickerl, die sich zusammen mit anderen Faktoren eben so fortgesetzt hat, dass dann die Grünen gewählt wurden. Die übrigens seit Beginn des Wahlkampfes fix angekündigt haben, im Falle ihrer Wahl das Parkpickerl einzuführen. Was bei Nicht-Grünwählern anschließend zu unglaublichen Kindergarten-Reaktionen geführt hat.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: hema am 03. August 2016, 13:54:09
Und in den dichter besiedelten Bereichen des Bezirks werden sie zwar für das Pickerl bezahlen dürfen, aber trotzdem keinen Parkplatz finden!  >:D  :-X
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 03. August 2016, 15:26:13
Und in den dichter besiedelten Bereichen des Bezirks werden sie zwar für das Pickerl bezahlen dürfen, aber trotzdem keinen Parkplatz finden!  >:D  :-X

Dann wird es halt Anrainerparkplätze geben.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: hema am 03. August 2016, 15:36:25
Dadurch werden die Parkplätze auch nicht mehr. Zudem wurden nach der Einführung des Pickerls überall noch laufend Parkplätze als "nunmehr unnötig" entfernt!


Das freut zwar die Grünbewegten, aber sicher nicht die (zahlenden) Autobesitzer.   >:D
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 03. August 2016, 15:46:39
Dadurch werden die Parkplätze auch nicht mehr.

Die absoluten nicht, aber die verfügbaren. Zudem steht es jedem Autobesitzer frei, einen Garagenplatz anzumieten. Mache ich übrigens auch so (und ich wohne in einem Pickerlbezirk). :)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 03. August 2016, 16:06:35
Fragt mal Anrainer aus den Pickerlbezirken 12-17, wie die Parkplatzsituation vorher war und wie sie jetzt ist! Aber ein Beißreflex gegen die bösen Grünen ist natürlich einfacher.

Es wird sich auch im 18. Bezirk die Situation für die Anrainer spürbar verbessern. Manche glauben halt, dass ihnen das Parkpickerl das Recht gibt, vor der Haustüre mehr oder weniger fix einen Parkplatz zu haben, was aber natürlich nicht der Fall ist. Wer einen sicheren Parkplatz möchte, muss sich eben einen mieten. Dann kann er sich auch die Kosten für das Parkpickerl sparen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Stellwerker am 03. August 2016, 16:13:58
Bei mir im 12. ist es während der Gültigkeitszeit des Parkpickerls viel besser geworden. Ab 19 Uhr wirds dann im Laufe des Abends immer schwieriger einen Parkplatz zu finden. Von mir aus kann die Gültigkeit des Parkpickerls Montag - Sonntag, 0 - 24 Uhr betragen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: W_E_St am 07. August 2016, 12:28:17
Kurzzeitig wird der 18. gähnend leer werden weil die ganzen Wochenpendler, Touristen und was weiß ich wer verschwinden, dann wird es sich wieder etwas füllen weil Anrainer nicht mehr in der Garage parken oder sich überhaupt erst ein Auto zulegen, "weil ja jetzt Platz zum Parken ist".

Nach Parkplatzreduktion schaut es derzeit absolut nicht aus, es werden gerade die engen Straßen im Cottage zu Einbahnen, um die für Gegenverkehr viel zu geringe Restfahrbahnbreite bei beidseitigem Parken zu legalisieren. Was wegkommen soll sind ein paar Parkplätze entlang der Straßenbahn um die dauernden Fahrtbehinderungen abzustellen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Anrew Wiggin am 18. September 2016, 18:44:20
Je kleinräumiger der Einflussbereich eines Politikers, um so mehr ist er gegen alles.

Jein. Es liegt wohl eher an der Persönlichkeit von Hora, dass er gegen alles ist.

Und jetzt ist dieser Ungustl nicht mehr BV und wir verdanken dass den Blauen, die eine Wahl angefochten haben...
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Linie 360 am 18. September 2016, 18:51:37
Je kleinräumiger der Einflussbereich eines Politikers, um so mehr ist er gegen alles.

Jein. Es liegt wohl eher an der Persönlichkeit von Hora, dass er gegen alles ist.

Und jetzt ist dieser Ungustl nicht mehr BV und wir verdanken dass den Blauen, die eine Wahl angefochten haben...
Ja, Gott sei Dank!
Wobei ob es jetzt besser wird, wage ich trotzdem zu bezweifeln...
Hier das Ergebnis->
http://wien.orf.at/news/stories/2797335/
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Linie 41 am 18. September 2016, 19:07:24
Autsch... da hat sich die FPÖ aber selbst ein Ei gelegt – den roten BV gegen einen grünen zu tauschen und jetzt auch noch ganz klar Dritter zu sein. >:D

Wie dem auch sei: Gut, daß Hora endlich weg ist.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 18. September 2016, 20:26:15
Autsch... da hat sich die FPÖ aber selbst ein Ei gelegt – den roten BV gegen einen grünen zu tauschen und jetzt auch noch ganz klar Dritter zu sein. >:D

Wie dem auch sei: Gut, daß Hora endlich weg ist.

Ich fandd den Hora nicht so schlecht. Obs unter Grün besser wird, steht aber auch erst in den Sternen. Btw. ist das Ergebnis der sehr geringen Wahlbeteiligung geschuldet.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: luki32 am 18. September 2016, 20:28:32
Wie dem auch sei: Gut, daß Hora endlich weg ist.

Ah, der Mr. "Der 21er bleibt".  >:D
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 18. September 2016, 21:03:50
Wie dem auch sei: Gut, daß Hora endlich weg ist.

Genau so weg wie der 21er.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: hema am 18. September 2016, 21:31:27
Btw. ist das Ergebnis der sehr geringen Wahlbeteiligung geschuldet.
Immerhin haben von mehr als 76.000 Wahlberechtigten ca. 9000 Grün gewählt!   ;)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 4020 am 19. September 2016, 01:28:17
Immerhin haben von mehr als 76.000 Wahlberechtigten ca. 9000 Grün gewählt!   ;)

Wenn 63,5% der Wahlberechtigten nicht hingehen, haben sie das Ergebnis zu akzeptieren. Aber Ergebnisse akzeptieren fällt manchen Gruppen ja relativ schwer, da wird lieber angefochten was geht - nicht immer mit dem gewünschten Ergebnis.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 19. September 2016, 07:51:31
Meiner Meinung nach ist die wahrscheinlichkeit, dass die Praterstraße jetzt umgebaut wird zwar gestiegen aber von 0 auf 10%. Weil das fällt trotz allem in den Zuständigkeitsbereich der Stadt. Und wenn die nein sagt, dann kann sich der Bezirk Kopf stellen. Allein aus dem Bezirksbudget ist der Umbau nicht zu machen. Auch unter grün nicht. Da gibts wichtigeres als den "luxus" Umbau einer eh nicht ganz maroden Geschäftsstraße.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Schienenfreak am 19. September 2016, 09:27:05
Auch wenn ich es natürlich schade finde, vielleicht ist es sogar gut, z.B. für den O-Wagen zum FEP.
Und man sieht, was passiert, wenn man nicht zur Wahl geht. Das sollte ein Warnsignal für die BP-Wahl sein!
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Stellwerker am 19. September 2016, 19:08:39
Es wurde in diesem Thread auch der 21er kurz angeschnitten. Die Grünen haben sich ja immer für den 21er eingesetzt, und da die jetzt den Bezirksvorsteher stellen wird der doch bald wieder kommen, oder?  8)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 19. September 2016, 19:49:33
Die Grünen haben sich ja immer für den 21er eingesetzt

... aber nie steif und fest behauptet, dass er bleibt. ;)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: darkweasel am 19. September 2016, 20:56:09
Die Grünen haben sich ja immer für den 21er eingesetzt

... aber nie steif und fest behauptet, dass er bleibt. ;)
Soweit ich mich erinnere, stand aber im Koalitionsabkommen von 2010, dass die Heinestraße wieder linienmäßig befahren werden solle. Geworden ist daraus natürlich nichts.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: T1 am 19. September 2016, 20:59:51
Die Grünen haben sich ja immer für den 21er eingesetzt

... aber nie steif und fest behauptet, dass er bleibt. ;)
Soweit ich mich erinnere, stand aber im Koalitionsabkommen von 2010, dass die Heinestraße wieder linienmäßig befahren werden solle. Geworden ist daraus natürlich nichts.
Na ja, man wird ja nicht davon abgehalten, gescheiter zu werden: Ein 5B bringt halt deutlich mehr Verkehrswert und bedient die Strecke auch…
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 19. September 2016, 21:01:31
Soweit ich mich erinnere, stand aber im Koalitionsabkommen von 2010, dass die Heinestraße wieder linienmäßig befahren werden solle. Geworden ist daraus natürlich nichts.

Weil es ohne die Neuverlegung von Gleisen in der Oberen Augartenstraße auch völlig sinnfrei wäre. Wer das damals erfolgreich verhindert hat, obwohl man die Strecke sogar aus dem U-Bahn-Budget finanzieren hätte können, haben wir hier im Forum eh schon hinreichend diskutiert.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 38ger am 19. September 2016, 23:38:53
Soweit ich mich erinnere, stand aber im Koalitionsabkommen von 2010, dass die Heinestraße wieder linienmäßig befahren werden solle. Geworden ist daraus natürlich nichts.

Weil es ohne die Neuverlegung von Gleisen in der Oberen Augartenstraße auch völlig sinnfrei wäre. Wer das damals erfolgreich verhindert hat, obwohl man die Strecke sogar aus dem U-Bahn-Budget finanzieren hätte können, haben wir hier im Forum eh schon hinreichend diskutiert.

Und welchen Sinn hätte eine Linie durch die Heinestraße mit der Oberen Augartenstraße? Ein 33er vom Friedrich-Engls-Platz über die obere Augartenstraße zum Praterstern wäre mMn auf der Gesamtroute weitaus unattraktiver, als die derzeitige Route vom 33er und darüber hinaus eine unnötige Parallelführung zum 5B. Wenn schon, dann müsst man gleich den 5B bis nach Heiligenstadt führen ... da gäbe es aber offen gestanden wichtigere Projekte bei der Wiener Straßenbahn!

Wie hätte man die Strecke aus dem U-Bahn-Budget finanzieren können? Im Zuge der U1-Sanierung, oder gar schon bei der U6-Nord-Verlängerung?
Wo wurde das diskutiert, ist scheinbar an mir vorübergegangen ... ?
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: tramway.at am 20. September 2016, 00:45:29
wenn man die Tramway als sinnvolle lokale Kurzstreckenverbindung und Verklammerung versteht, wäre das die Lösung - man kann zwar ferne Ziele schnell erreichen, aber die lokalen Zentren nicht:

http://www.tramway.at/32/
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 38ger am 20. September 2016, 01:06:14
wenn man die Tramway als sinnvolle lokale Kurzstreckenverbindung und Verklammerung versteht, wäre das die Lösung - man kann zwar ferne Ziele schnell erreichen, aber die lokalen Zentren nicht:

http://www.tramway.at/32/

Dafür verliert der 33er die Anbindung an U4 und D-Wagen. Die Relation zum Praterstern wird ohnehin vom 5B abgedeckt, eine zusätzliche Linie Praterstern-Taborstraße-Wallensteinplatz-Friedrich-Engls-Platz würde man mEn problemlos mit Midibussen betreiben können und wäre auslastungstechnisch als Straßenbahn wohl auch nur angesiedelt beim Fahrgastaufkommen einer Linie 33, 37, oder 42.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 20. September 2016, 08:12:05
wenn man die Tramway als sinnvolle lokale Kurzstreckenverbindung und Verklammerung versteht, wäre das die Lösung - man kann zwar ferne Ziele schnell erreichen, aber die lokalen Zentren nicht:

http://www.tramway.at/32/

Dafür verliert der 33er die Anbindung an U4 und D-Wagen. Die Relation zum Praterstern wird ohnehin vom 5B abgedeckt, eine zusätzliche Linie Praterstern-Taborstraße-Wallensteinplatz-Friedrich-Engls-Platz würde man mEn problemlos mit Midibussen betreiben können und wäre auslastungstechnisch als Straßenbahn wohl auch nur angesiedelt beim Fahrgastaufkommen einer Linie 33, 37, oder 42.

Die überlegungen sind weit älter als der 5B. Somit gabs damals keine parallelen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 20. September 2016, 10:10:09
Und welchen Sinn hätte eine Linie durch die Heinestraße mit der Oberen Augartenstraße? Ein 33er vom Friedrich-Engls-Platz über die obere Augartenstraße zum Praterstern wäre mMn auf der Gesamtroute weitaus unattraktiver, als die derzeitige Route vom 33er und darüber hinaus eine unnötige Parallelführung zum 5B. Wenn schon, dann müsst man gleich den 5B bis nach Heiligenstadt führen ... da gäbe es aber offen gestanden wichtigere Projekte bei der Wiener Straßenbahn!

Damals war vom 5B noch lange keine Rede! Der 33er hätte über Jägerstraße und die kurze Neubaustrecke durch die Obere Augartenstraße entweder zum Praterstern, oder zum Schwedenplatz geführt werden können. Also genau auf dem Abschnitt, wo heute der 5B aus allen Nähten platzt, könnte eine Straßenbahn fahren.

Wie hätte man die Strecke aus dem U-Bahn-Budget finanzieren können? Im Zuge der U1-Sanierung, oder gar schon bei der U6-Nord-Verlängerung?
Wo wurde das diskutiert, ist scheinbar an mir vorübergegangen ... ?

Anlässlich der U2-Verlängerung, als bei der Taborstraße ohnehin eine riesige Baugrube war und alles dort umgestaltet wurde. Den genauen Thread, wo das diskutiert wurde, kann ich dir adhoc auch nicht heraussuchen. Ein heißer Tipp wäre die Rubrik "Zukunftsperspektiven".
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Tatra83 am 20. Oktober 2017, 10:17:00
Außer Spesen nix gewesen: http://wien.orf.at/news/stories/2873217/ (Radwege auf Praterstraße: Grüne rudern zurück)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Klingelfee am 20. Oktober 2017, 10:48:08
Grundsätzlich sind einzelne Vorschläge nicht schlecht.

Aber eine frage ich mich schon, wenn ich schon auf der einen Seite einen breiten Radweg mache, der in beiden Richtungen führt, für was mache ich dann auf der 2. Seite noch einen Einrichtungsradweg. Das ist mMn zu viel des Guten.

Und eine Herausforderung für die Umgestaltung ist auch der Aufzug der U-Bahn Station Nestroyplatz, dadurch ist eine Asynchrone Aufteilung der Fahrbahnen gar nicht so einfach.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 20. Oktober 2017, 12:09:13
Aber eine frage ich mich schon, wenn ich schon auf der einen Seite einen breiten Radweg mache, der in beiden Richtungen führt, für was mache ich dann auf der 2. Seite noch einen Einrichtungsradweg. Das ist mMn zu viel des Guten.

Auf einer so wichtigen Radroute sollte auf beiden Seiten ein Zweirichtungsradweg sein. Wenn man Stadtauswärts einen Fahrstreifen entfernt, und somit 3m gewinnt muss man die halt auf beide Seiten aufteilen und um den Aufzug muss halt auch in Zukunft rundherum fahren. Der bleibt halt eine Inseln. Weiters könnte man in weiterer Folge den Mittelstreifen verschmälern (ausser dort wo der Aufzug ist) und diese Fläche dann wiederrum den Seiten zugute kommen lassen.
Parkplätze und Ladezonen rücken etwas mehr in die Mitte und insgesamt hast 3 Fahrstreifen. 2 Stadteinwärts, 1 stadtauswärts.
Gut dem Grünen wirds zu wenig Umbau sein den Autofanatikern zuviel.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 38ger am 20. Oktober 2017, 12:09:28
Grundsätzlich sind einzelne Vorschläge nicht schlecht.

Aber eine frage ich mich schon, wenn ich schon auf der einen Seite einen breiten Radweg mache, der in beiden Richtungen führt, für was mache ich dann auf der 2. Seite noch einen Einrichtungsradweg. Das ist mMn zu viel des Guten.

Und eine Herausforderung für die Umgestaltung ist auch der Aufzug der U-Bahn Station Nestroyplatz, dadurch ist eine Asynchrone Aufteilung der Fahrbahnen gar nicht so einfach.

Man merkt, dass Du dort nie Rad fährst. An schönen Sommertagen ist der Radweg hoffnungslos überlastet. Selbst wenn man Einrichtungsradwege auf beiden Seiten beibehalten würde, müssten die ca. die doppelte Breite derschmalsten Stelle haben. Wenn direkt daneben Autos parken sollen, dann müsste man zusätzlich einen Meter Abstand dorthin vorsehen, da man sonst genau dort fahren muss, wo die Autotüren geöffnet werden.
Umauf einen Einrichtungsradweg auf einer Seite verzichten zu können müsste der dann auf der anderen Seite anzubringende Zweirichtungsradweg ca. 5* so breit sein, wie es der derzeitige Einrichtungsradweg an der schmalsten Stelle ist.
Dass der Zweirichtungsradweg so üppig dimensioniert sein würde kann ich mir aber kaum vorstellen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Klingelfee am 20. Oktober 2017, 12:18:01
Grundsätzlich sind einzelne Vorschläge nicht schlecht.

Aber eine frage ich mich schon, wenn ich schon auf der einen Seite einen breiten Radweg mache, der in beiden Richtungen führt, für was mache ich dann auf der 2. Seite noch einen Einrichtungsradweg. Das ist mMn zu viel des Guten.

Und eine Herausforderung für die Umgestaltung ist auch der Aufzug der U-Bahn Station Nestroyplatz, dadurch ist eine Asynchrone Aufteilung der Fahrbahnen gar nicht so einfach.

Man merkt, dass Du dort nie Rad fährst. An schönen Sommertagen ist der Radweg hoffnungslos überlastet. Selbst wenn man Einrichtungsradwege auf beiden Seiten beibehalten würde, müssten die ca. die doppelte Breite derschmalsten Stelle haben. Wenn direkt daneben Autos parken sollen, dann müsste man zusätzlich einen Meter Abstand dorthin vorsehen, da man sonst genau dort fahren muss, wo die Autotüren geöffnet werden.
Umauf einen Einrichtungsradweg auf einer Seite verzichten zu können müsste der dann auf der anderen Seite anzubringende Zweirichtungsradweg ca. 5* so breit sein, wie es der derzeitige Einrichtungsradweg an der schmalsten Stelle ist.
Dass der Zweirichtungsradweg so üppig dimensioniert sein würde kann ich mir aber kaum vorstellen.

Nur hast du das Problem, dass viele Radfahrer sehr unvernüftig sind und dann den Einrichtungsradweg, wie auch jetzt entgegen der Fahrtrichtung benutzen.

Daher ist es mir lieber, wenn man nur auf einer Seite einen Radweg macht und diesen auch, so wie du meinst überdimensioniert. Aber ich finde entweder auf beiden Seiten nur einen Einrchtungsradweg ODER einen Zweirichtungsradweg auf einer Seite. Aber auf der einen Seite ein Einrichtungsradweg und auf der anderen Seite einen Zweirichtungsradweg halte ich für überdimensioniert. Und das 4m ausreichend sind, sieht man ja auch auf der Reichsbrücke.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: mike1163 am 20. Oktober 2017, 13:10:50
Nur hast du das Problem, dass viele Radfahrer sehr unvernüftig sind und dann den Einrichtungsradweg, wie auch jetzt entgegen der Fahrtrichtung benutzen.

Daher ist es mir lieber, wenn man nur auf einer Seite einen Radweg macht und diesen auch, so wie du meinst überdimensioniert. Aber ich finde entweder auf beiden Seiten nur einen Einrchtungsradweg ODER einen Zweirichtungsradweg auf einer Seite. Aber auf der einen Seite ein Einrichtungsradweg und auf der anderen Seite einen Zweirichtungsradweg halte ich für überdimensioniert. Und das 4m ausreichend sind, sieht man ja auch auf der Reichsbrücke.
Also optimal wäre, wenn es auf beiden Seiten einen Zweirichtungsradweg gäbe, denn auf Einkaufsstraßen, hast du halt gerade beim Fahrrad nicht nur Duchzugsverkehr sondern auch Leute die einkaufen. Deshalb würde ich die Fahrradfahrer in diesem Fall nicht als unvernünftig bezeichnen, wenn sie den Radweg gegen die übliche Fahrtrichtung benützen. Ich bin bei Gott kein Freund der TU Fahrradlobby aber diese Straße finde ich auch sehr spannend, weil man hier wirklich den Platz hätte international übliche & fortschrittliche Konzepte umzusetzen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 18er am 20. Oktober 2017, 13:18:33
4m ausreichend auf der Reichsbrücke? Schon mal regelmäßig dort unterwegs gewesen? Egal ob im Winter oder Sommer ist dort immer viel los (Schiffanlegestelle, Donauinsel, N-S Verbindung etc.).

An den Engstellen bei der Auffahrt Lassallestraße und Ausgang U1 Donauinsel sinds auch weit weniger als 4m.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Klingelfee am 20. Oktober 2017, 14:33:20
Ich wollte nur damit ausdrücken, wenn man auf der Reichsbrücke  mit den vorhandenen Platz auskommt, dann kommt man mit 4m Fahrbahnbreite auch in der Praterstraße aus.

Und für was man auf alle Fälle auch andere Lösung suchen muss, ist die Kreuzung Aspernbrückengasse mit der unteren Donaustraße. Denn wenn der Radweg dann auf der nördlichen Seite der Aspernbrücke verläuft, dann gibt es mit dem MIV, der der rechts Abbiegen will sicher Probleme.

Und bitt nicht vorschlagen, dann ein Rechtsabbiegeverbot. Irgendwie muss man den MIV die Möglichkeit geben von der Praterstraße kommen auf die Unter Donaustraße zu kommen.

Wenn dann bitte verwirklichbare Alternativen anführen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: haidi am 20. Oktober 2017, 15:01:07
Ich wollte nur damit ausdrücken, wenn man auf der Reichsbrücke  mit den vorhandenen Platz auskommt, dann kommt man mit 4m Fahrbahnbreite auch in der Praterstraße aus.

Und für was man auf alle Fälle auch andere Lösung suchen muss, ist die Kreuzung Aspernbrückengasse mit der unteren Donaustraße. Denn wenn der Radweg dann auf der nördlichen Seite der Aspernbrücke verläuft, dann gibt es mit dem MIV, der der rechts Abbiegen will sicher Probleme.

Und bitt nicht vorschlagen, dann ein Rechtsabbiegeverbot. Irgendwie muss man den MIV die Möglichkeit geben von der Praterstraße kommen auf die Unter Donaustraße zu kommen.

Wenn dann bitte verwirklichbare Alternativen anführen.
Ganz einfach: Keinen Radweg. Bei Radwegen sind die gefährlichsten Punkte die Kreuzungen (vor allem rechts abbiegende LKW, Autobusse). Zweirichtungsradwege sind da noch gefährlicher, weil Autofahrer wenig damit rechnen, dass er beim Rechtsabbiegen einen bevorrangten Gegenverkehr hat.
Deutsche Studien habe nachgewiesen, dass die Unfallzahlen auf Fahrbahnen ohne Radweg geringer sind als auf fahrbahnbegleitenden Radwegen - auch wenn man sie auf unterschiedliche Benutzungsdauer oder -frequenz bezieht.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Klingelfee am 20. Oktober 2017, 15:05:21
Ich wollte nur damit ausdrücken, wenn man auf der Reichsbrücke  mit den vorhandenen Platz auskommt, dann kommt man mit 4m Fahrbahnbreite auch in der Praterstraße aus.

Und für was man auf alle Fälle auch andere Lösung suchen muss, ist die Kreuzung Aspernbrückengasse mit der unteren Donaustraße. Denn wenn der Radweg dann auf der nördlichen Seite der Aspernbrücke verläuft, dann gibt es mit dem MIV, der der rechts Abbiegen will sicher Probleme.

Und bitt nicht vorschlagen, dann ein Rechtsabbiegeverbot. Irgendwie muss man den MIV die Möglichkeit geben von der Praterstraße kommen auf die Unter Donaustraße zu kommen.

Wenn dann bitte verwirklichbare Alternativen anführen.
Ganz einfach: Keinen Radweg. Bei Radwegen sind die gefährlichsten Punkte die Kreuzungen (vor allem rechts abbiegende LKW, Autobusse). Zweirichtungsradwege sind da noch gefährlicher, weil Autofahrer wenig damit rechnen, dass er beim Rechtsabbiegen einen bevorrangten Gegenverkehr hat.
Deutsche Studien habe nachgewiesen, dass die Unfallzahlen auf Fahrbahnen ohne Radweg geringer sind als auf fahrbahnbegleitenden Radwegen - auch wenn man sie auf unterschiedliche Benutzungsdauer oder -frequenz bezieht.

Und WO ??? sollen dann deiner Meinung nach die Radfahrer fahren? Einen Radweg brauchst du auch in der Aspernbrückenstraße. Denn mit den MIV zu fahren ist mMn ein viel größerer Harakiri. Noch dazu, wo der Radweg ja auch von Kindern benutzt wird.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: haidi am 20. Oktober 2017, 15:09:45
Ganz einfach: Keinen Radweg. Bei Radwegen sind die gefährlichsten Punkte die Kreuzungen (vor allem rechts abbiegende LKW, Autobusse). Zweirichtungsradwege sind da noch gefährlicher, weil Autofahrer wenig damit rechnen, dass er beim Rechtsabbiegen einen bevorrangten Gegenverkehr hat.
Deutsche Studien habe nachgewiesen, dass die Unfallzahlen auf Fahrbahnen ohne Radweg geringer sind als auf fahrbahnbegleitenden Radwegen - auch wenn man sie auf unterschiedliche Benutzungsdauer oder -frequenz bezieht.

Und WO ??? sollen dann deiner Meinung nach die Radfahrer fahren? Einen Radweg brauchst du auch in der Aspernbrückenstraße. Denn mit den MIV zu fahren ist mMn ein viel größerer Harakiri. Noch dazu, wo der Radweg ja auch von Kindern benutzt wird.
Auf der Fahrbahn. Zum Harakiri hab ich eh schon etwas geschrieben, das dürftest du nicht gelesen haben.

Man muss die Fahrbahnen entsprechend gestalten, wie die MA 46 schon in einer [urlhttp://radkompetenz.at/cms/wp-content/uploads/2015/09/stadtwien_MA46_studie-piktogramme2015.pdf]Studie[/url] bewiesen hat.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Klingelfee am 20. Oktober 2017, 15:26:54
Ganz einfach: Keinen Radweg. Bei Radwegen sind die gefährlichsten Punkte die Kreuzungen (vor allem rechts abbiegende LKW, Autobusse). Zweirichtungsradwege sind da noch gefährlicher, weil Autofahrer wenig damit rechnen, dass er beim Rechtsabbiegen einen bevorrangten Gegenverkehr hat.
Deutsche Studien habe nachgewiesen, dass die Unfallzahlen auf Fahrbahnen ohne Radweg geringer sind als auf fahrbahnbegleitenden Radwegen - auch wenn man sie auf unterschiedliche Benutzungsdauer oder -frequenz bezieht.

Und WO ??? sollen dann deiner Meinung nach die Radfahrer fahren? Einen Radweg brauchst du auch in der Aspernbrückenstraße. Denn mit den MIV zu fahren ist mMn ein viel größerer Harakiri. Noch dazu, wo der Radweg ja auch von Kindern benutzt wird.
Auf der Fahrbahn. Zum Harakiri hab ich eh schon etwas geschrieben, das dürftest du nicht gelesen haben.

Man muss die Fahrbahnen entsprechend gestalten, wie die MA 46 schon in einer Studie (http://radkompetenz.at/cms/wp-content/uploads/2015/09/stadtwien_MA46_studie-piktogramme2015.pdf) bewiesen hat.

Ist grundsätzlich eine Alternative. Bei der Menge der Radfahrer in der Praterstraße glaube ich jedoch nicht sinnvoll, da es da ja dann die radfahrer hintereinander fahren müssten. Noch dazu, wie ich angeführt hatte, fahren da auch Familien mit ihren Kindern und da hätte ich als Erziehungsberechtigter ein ungutes Gefühl, wenn ich da nicht auf einer eigenen abgesetzten Spur unterwegs bin.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 38ger am 20. Oktober 2017, 17:59:04
@klingelfee: Das hat aber viel mit der Gestaltung von Kreuzungen zu tun. Wenn ich den Radweg 30 Meter vor der Kreuzung "in due Parkspur" verlege ist er schon viel sicherer, als wenn er "hinter" der Parkspur liegt. Wenn die Haltelinie für Autos fünf Meter hinter der Haltelinie für Radfahrer ist, dann sind die Radfahrer für den Autofahrer bereits sichtbar, bevor er losfährt. Wenn die Radfahrerampel drei Sekunden vor der Kfz-Ampel auf grün schaltet sind die Radfahrer bereits auf der Kreuzung bevor Autofahrer einbiegen. Wenn man viele Radfahrer und wenige rechtsabbiegende Autos an einer Kreuzung hat könnte man sogar überlegen, ob man die Rechtsabbiegeampel nicht in einer kurzen Extra-Phase unterbringt, in der die Radfahrer rot haben.
Es kommt schon stark darauf an, wie man eine Radfahranlage gestaltet. So wie es jetzt ist, ist es aber nicht nur im Kreuzungsbereich, sondern auf großen Teilen der gesamten Strecke für Radfahrer gefährlich, weil der Radweg direkt neben der Parkspur liegt und kaum breiter ist als die Dooring-Zone (der Bereich in dem man von aufgehenden Autotüren gefährdet wird).

Dass eine Aufteilung in Zweirichtungsradweg und Einrichtungsradweg Probleme mit sich bringt am Einrichtungsradweg stimmt aber. Von der Anlageart sind Einrichtungsradwege sinnvoller, aber gerade auf der Praterstraße gibt es jetzt schon einige Falschfahrer, vermutlich auch weil's eine "Sonntagsfahrerstrecke" ist, wohl auch wegen dem Erholungsziel Prater und den seperaten Infrastrukturen am Donaukanal und am Ring, auf denen sich auch "nicht-alltags-Radler" sicher fühlen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Schienenbremse am 20. Oktober 2017, 19:30:15
Da offensichtlich eine emotionsfreie und sachliche Diskussion nicht möglich war, wurden die politikbezogenen Postings entfernt. Hier ist das Tramwayforum und kein Wirtshausstammtisch!
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 99B am 22. Oktober 2017, 21:19:26
Deutsche Studien habe nachgewiesen, dass die Unfallzahlen auf Fahrbahnen ohne Radweg geringer sind als auf fahrbahnbegleitenden Radwegen - auch wenn man sie auf unterschiedliche Benutzungsdauer oder -frequenz bezieht.
Das liegt vermutlich daran dass auf der Fahrbahn dann nur mehr die ganz hartgesottenen Profis fahren, Gelegenheitsradler, Familien und viele andere Menschen ohne konkrete Selbstmordabsichten weichen auf andere Routen aus.

Diese Philosophie lag lange Zeit bei den Radlobbyisten stark im Trend, aber vor einigen Jahren ist man auch dort davon abgegangen. Das Zauberwort im Straßenverkehr hieße einfach „mitdenken“, dann würde sich vieles erübrigen.  ;)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: haidi am 22. Oktober 2017, 21:57:11
Deutsche Studien habe nachgewiesen, dass die Unfallzahlen auf Fahrbahnen ohne Radweg geringer sind als auf fahrbahnbegleitenden Radwegen - auch wenn man sie auf unterschiedliche Benutzungsdauer oder -frequenz bezieht.
Das liegt vermutlich daran dass auf der Fahrbahn dann nur mehr die ganz hartgesottenen Profis fahren, Gelegenheitsradler, Familien und viele andere Menschen ohne konkrete Selbstmordabsichten weichen auf andere Routen aus.

Diese Philosophie lag lange Zeit bei den Radlobbyisten stark im Trend, aber vor einigen Jahren ist man auch dort davon abgegangen. Das Zauberwort im Straßenverkehr hieße einfach „mitdenken“, dann würde sich vieles erübrigen.  ;)
Dabei geht es nicht um absolute Unfallzahlen, sondern um relative.
Wenn du den deutschen ADFC (allgemeiner deutscher Fahrradclub) meinst - die sind ja diejenigen, die Angst verbreiten. Das Problem ist - und das sagt auch meine Freundin, als ich ihr erklärt habe, warum die Fahrbahn sicherer ist: "Mag sein, ich fühl mich auf dem Radweg/Gehsteig sicherer."

In Deutschland gibt es auf Grund dieser Studien seit einigen Jahren eine Gesetzesänderung, dass benutzungspflichtige Radwege nur dort angelegt werden dürfen, wo für Radfahrer auf der Fahrbahn besondere Gefahrenlagen gegeben sind, das hat mit LKW-Anteil und gesamter Fahrzeuganzahl zu tun. Die Städte und Gemeinden wollen die Fahrbahnen nicht frei geben, weil sonst die Autofahrer behindert werden.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 23. Oktober 2017, 07:39:59
Deutsche Studien habe nachgewiesen, dass die Unfallzahlen auf Fahrbahnen ohne Radweg geringer sind als auf fahrbahnbegleitenden Radwegen - auch wenn man sie auf unterschiedliche Benutzungsdauer oder -frequenz bezieht.
Das liegt vermutlich daran dass auf der Fahrbahn dann nur mehr die ganz hartgesottenen Profis fahren, Gelegenheitsradler, Familien und viele andere Menschen ohne konkrete Selbstmordabsichten weichen auf andere Routen aus.

Diese Philosophie lag lange Zeit bei den Radlobbyisten stark im Trend, aber vor einigen Jahren ist man auch dort davon abgegangen. Das Zauberwort im Straßenverkehr hieße einfach „mitdenken“, dann würde sich vieles erübrigen.  ;)
Dabei geht es nicht um absolute Unfallzahlen, sondern um relative.
Wenn du den deutschen ADFC (allgemeiner deutscher Fahrradclub) meinst - die sind ja diejenigen, die Angst verbreiten. Das Problem ist - und das sagt auch meine Freundin, als ich ihr erklärt habe, warum die Fahrbahn sicherer ist: "Mag sein, ich fühl mich auf dem Radweg/Gehsteig sicherer."

In Deutschland gibt es auf Grund dieser Studien seit einigen Jahren eine Gesetzesänderung, dass benutzungspflichtige Radwege nur dort angelegt werden dürfen, wo für Radfahrer auf der Fahrbahn besondere Gefahrenlagen gegeben sind, das hat mit LKW-Anteil und gesamter Fahrzeuganzahl zu tun. Die Städte und Gemeinden wollen die Fahrbahnen nicht frei geben, weil sonst die Autofahrer behindert werden.

Um jetzt aus eigener Erfahrung meinen Senf zum Radthema zu geben: Am besten aufheben der Benützungspflich sowie das fahren auf Gehwegen erlauben aber mit folgenden Einschränkungen: vmax. auf Gehwegen 10km/h, auf Radwegen 20km/h und auf der Straße die vmax der Straße also zwischen 20 und 50km/h. Straßen wo es für Radfahrer absolut zu gefährlich wäre gibts eine Fahrverbotstafel für Radfahrer. Das würde auch diese Stellen lösen, wo der Radweg sich plötzlich im nichts auflöst und ängstliche jetzt auf dem Gehweg weiterfahren, obwohl sie es eigentlich nicht dürften. Nachher dürften sie, aber halt eben langsam.
Wie will man das kontrollieren? Wie man den Autoverkehr kontrolliert - sporadisch an Hot Spots.

Soviel zu meinem Senf.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 23. Oktober 2017, 09:05:07
Um jetzt aus eigener Erfahrung meinen Senf zum Radthema zu geben: Am besten aufheben der Benützungspflich sowie das fahren auf Gehwegen erlauben aber mit folgenden Einschränkungen: vmax. auf Gehwegen 10km/h, auf Radwegen 20km/h und auf der Straße die vmax der Straße also zwischen 20 und 50km/h. Straßen wo es für Radfahrer absolut zu gefährlich wäre gibts eine Fahrverbotstafel für Radfahrer. Das würde auch diese Stellen lösen, wo der Radweg sich plötzlich im nichts auflöst und ängstliche jetzt auf dem Gehweg weiterfahren, obwohl sie es eigentlich nicht dürften. Nachher dürften sie, aber halt eben langsam.
Wie will man das kontrollieren? Wie man den Autoverkehr kontrolliert - sporadisch an Hot Spots.

Deine Vorschläge sind nicht praxistauglich. Radfahrer haben auf Gehsteigen nicht das Geringste zu suchen, da die durchschnittliche Gehsteigbreite keinesfalls ausreicht und gefährliche Situationen mit aus Grundstücken, Häusern, Fahrzeugen auf den Gehsteig tretenden Personen vorprogrammiert sind. Einzig die generelle Aufhebung der Radwegbenützungspflicht halte ich für sinnvoll. Da braucht man auch keine Fahrverbotstafeln, denn diejenigen, für die es auf der Fahrbahn zu gefährlich wäre, nehmen sowieso freiwillig den Radweg und der Rest schwimmt im Autoverkehr locker mit.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 23. Oktober 2017, 09:22:38
Um jetzt aus eigener Erfahrung meinen Senf zum Radthema zu geben: Am besten aufheben der Benützungspflich sowie das fahren auf Gehwegen erlauben aber mit folgenden Einschränkungen: vmax. auf Gehwegen 10km/h, auf Radwegen 20km/h und auf der Straße die vmax der Straße also zwischen 20 und 50km/h. Straßen wo es für Radfahrer absolut zu gefährlich wäre gibts eine Fahrverbotstafel für Radfahrer. Das würde auch diese Stellen lösen, wo der Radweg sich plötzlich im nichts auflöst und ängstliche jetzt auf dem Gehweg weiterfahren, obwohl sie es eigentlich nicht dürften. Nachher dürften sie, aber halt eben langsam.
Wie will man das kontrollieren? Wie man den Autoverkehr kontrolliert - sporadisch an Hot Spots.

Deine Vorschläge sind nicht praxistauglich. Radfahrer haben auf Gehsteigen nicht das Geringste zu suchen, da die durchschnittliche Gehsteigbreite keinesfalls ausreicht und gefährliche Situationen mit aus Grundstücken, Häusern, Fahrzeugen auf den Gehsteig tretenden Personen vorprogrammiert sind. Einzig die generelle Aufhebung der Radwegbenützungspflicht halte ich für sinnvoll. Da braucht man auch keine Fahrverbotstafeln, denn diejenigen, für die es auf der Fahrbahn zu gefährlich wäre, nehmen sowieso freiwillig den Radweg und der Rest schwimmt im Autoverkehr locker mit.

Praxitauglichkeit hin oder her. Es ist gelebte Realität, das Fahrradfahrer jeden Alters am Gehsteig fahren. Deswegen ja auch die 10km/h Begrenzung (Eventuell auch Schrittgeschwindigkeit wie in Fussgängerzonen). Aber ja natürlich ungefährlich ist es nicht. Aber wenn du schon mal mit nem 5 jährigen Rad gefahren bist wärst du über die legale Möglichkeit am Gehsteig zu fahren sehr froh. Weil lieber alle paar Meter eine Hauseinfahrt oder Eingang als ständig die Angst vor einem Sturz und es überrollt ihn daraufhin ein Autofahrer weil dieser nicht mehr Ausweichen oder anhalten kann. Und schnell ist man mit Kindern sowieso nicht.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: haidi am 23. Oktober 2017, 09:54:59
Praxitauglichkeit hin oder her. Es ist gelebte Realität, das Fahrradfahrer jeden Alters am Gehsteig fahren. Deswegen ja auch die 10km/h Begrenzung (Eventuell auch Schrittgeschwindigkeit wie in Fussgängerzonen). Aber ja natürlich ungefährlich ist es nicht. Aber wenn du schon mal mit nem 5 jährigen Rad gefahren bist wärst du über die legale Möglichkeit am Gehsteig zu fahren sehr froh. Weil lieber alle paar Meter eine Hauseinfahrt oder Eingang als ständig die Angst vor einem Sturz und es überrollt ihn daraufhin ein Autofahrer weil dieser nicht mehr Ausweichen oder anhalten kann. Und schnell ist man mit Kindern sowieso nicht.
Das haben die Deutschen recht gut gelöst:
Auf jedem nicht freigegebenen Gehweg dürfen fahren:
Kinder die mit dem Rad "spielen", ist bei uns auch so.
Erwachsene, die radfahrende Kinder begleiten. Bei der Überquerung von Fahrbahnen müssen beide absteigen und schieben.

Wenn ich mit meinen Kindern auf der Fahrbahn gefahren bin, dann sind die vor mir gefahren und ich hab sie mit einem größeren Abstand zum Fahrbahnrand (2 m) abgedeckt.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: hema am 23. Oktober 2017, 14:30:21
Warum soll ein Fünfjähriger im Verkehr (mit-)fahren? Mit dem Kinderrad darf man das sowieso nicht. Mit dem Tretauto darf er ja auch nicht die Fahrbahn benützen und hinter Papas Golf nachgondeln (der natürlich extra langsam fährt)!
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 18er am 23. Oktober 2017, 14:44:31
Wenn der 5jährige mit dem Vater in der Früh zum Kindergarten radelt, dann ist er Verkehr. Er tut das, weil es sein Recht ist, er nicht so blad wie die anderen Kinder werden will, ihm Radfahren Spaß macht, er möglichst schnell in den Kindergarten will usw. .

Verkehr ist nicht Auto und es ist eine seltsame Zeiterscheinung, dass wir Straßen als ausschließlich für den Autoverkehr vorgesehen verstehen und alles andere - z.B. neue Straßenbahnlinien, Begegnungszonen, Bäume, Kinder mit Fahhrad als bescheuert abtun...
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 23. Oktober 2017, 14:56:11
Wenn der 5jährige mit dem Vater in der Früh zum Kindergarten radelt, dann ist er Verkehr. Er tut das, weil es sein Recht ist, er nicht so blad wie die anderen Kinder werden will, ihm Radfahren Spaß macht, er möglichst schnell in den Kindergarten will usw. .

Solange es in einem Rechtsstaat gültige Vorschriften gibt, kann man nicht beliebig mit "Das ist mein Recht." argumentieren. Gerade dieses "Argument" ist einer der maßgeblichen Gründe für die Einführung vno Gesetzen gewesen ...
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 38ger am 23. Oktober 2017, 15:16:11
Wenn der 5jährige mit dem Vater in der Früh zum Kindergarten radelt, dann ist er Verkehr. Er tut das, weil es sein Recht ist, er nicht so blad wie die anderen Kinder werden will, ihm Radfahren Spaß macht, er möglichst schnell in den Kindergarten will usw. .

Solange es in einem Rechtsstaat gültige Vorschriften gibt, kann man nicht beliebig mit "Das ist mein Recht." argumentieren. Gerade dieses "Argument" ist einer der maßgeblichen Gründe für die Einführung vno Gesetzen gewesen ...

Dieses Gesetz kann aber Kinder töten. Stell Dir vor Dein Kind fährt am Gehsteig mit dem Fahrrad und Du musst getrennt von ihm auf der Fahrbahn fahren. Die Sichtbeziehung zwischen Dir und Deinem Kind ist aber durch eine Parkspur mit LKWs, Kastenwägen und snderen Autos nicht gegeben.
So etwas vorzuschreiben ist absolut gefährlich und unverantwortlich.
Als halbwegs vernünftiger Vater überlegst Du Dir, ob Du das Gesetz brichst und auch am Gehsteig fährst, oder Dein Kind auf der Straße fahren lässt und es dort nach hinten hin absicherst.
Wenn man Kindern unter 14 (?) verbietet auf der Straße zu fahren, dann muss man auch einer Aufsichtsperson das Recht geben in der Situation der Begleitung ebenfalls am Gehsteig zu fahren!
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 23. Oktober 2017, 15:36:03
Dieses Gesetz kann aber Kinder töten. Stell Dir vor Dein Kind fährt am Gehsteig mit dem Fahrrad und Du musst getrennt von ihm auf der Fahrbahn fahren. Die Sichtbeziehung zwischen Dir und Deinem Kind ist aber durch eine Parkspur mit LKWs, Kastenwägen und snderen Autos nicht gegeben.
So etwas vorzuschreiben ist absolut gefährlich und unverantwortlich.
Als halbwegs vernünftiger Vater überlegst Du Dir, ob Du das Gesetz brichst und auch am Gehsteig fährst, oder Dein Kind auf der Straße fahren lässt und es dort nach hinten hin absicherst.
Wenn man Kindern unter 14 (?) verbietet auf der Straße zu fahren, dann muss man auch einer Aufsichtsperson das Recht geben in der Situation der Begleitung ebenfalls am Gehsteig zu fahren!

Das Alter für Kinder auf der Straße ist 12. 10 wenn sie eine Ausbildungsfahrt am Übungsplatz machen.
Und es wird ja nicht verboten, das dein Kind auf der Straße fährt, wenn du dabei bist. Da gehts rein ums allein Unterwegs sein.
Einschränkung: Felgendurchmesser größer 30cm (ca. 16 Zoll Fahrrad)

Warum soll ein Fünfjähriger im Verkehr (mit-)fahren? Mit dem Kinderrad darf man das sowieso nicht. Mit dem Tretauto darf er ja auch nicht die Fahrbahn benützen und hinter Papas Golf nachgondeln (der natürlich extra langsam fährt)!

Mein Sohn hat übrigens seit er fünf ist ein Fahrrad, das nicht mehr als Spielzeug gilt, da der Felgendurchmesser größer ist als 30cm ist. Fakt wäre, das er ohne mich nirgends mehr fahren darf bis er eben 12 Jahre alt ist.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: haidi am 23. Oktober 2017, 16:07:09
Zitat
StVO:
§ 65. Benützung von Fahrrädern.

(1) Der Lenker eines Fahrrades (Radfahrer) muß mindestens zwölf Jahre alt sein; wer ein Fahrrad schiebt, gilt nicht als Radfahrer. Kinder unter zwölf Jahren dürfen ein Fahrrad nur unter Aufsicht einer Person, die das 16. Lebensjahr vollendet hat, oder mit behördlicher Bewilligung lenken.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 23. Oktober 2017, 16:37:05
Wenn der 5jährige mit dem Vater in der Früh zum Kindergarten radelt, dann ist er Verkehr. Er tut das, weil es sein Recht ist, er nicht so blad wie die anderen Kinder werden will, ihm Radfahren Spaß macht, er möglichst schnell in den Kindergarten will usw. .

Solange es in einem Rechtsstaat gültige Vorschriften gibt, kann man nicht beliebig mit "Das ist mein Recht." argumentieren. Gerade dieses "Argument" ist einer der maßgeblichen Gründe für die Einführung vno Gesetzen gewesen ...

Dieses Gesetz kann aber Kinder töten. Stell Dir vor Dein Kind fährt am Gehsteig mit dem Fahrrad und Du musst getrennt von ihm auf der Fahrbahn fahren. Die Sichtbeziehung zwischen Dir und Deinem Kind ist aber durch eine Parkspur mit LKWs, Kastenwägen und snderen Autos nicht gegeben.
So etwas vorzuschreiben ist absolut gefährlich und unverantwortlich.
Als halbwegs vernünftiger Vater überlegst Du Dir, ob Du das Gesetz brichst und auch am Gehsteig fährst, oder Dein Kind auf der Straße fahren lässt und es dort nach hinten hin absicherst.
Wenn man Kindern unter 14 (?) verbietet auf der Straße zu fahren, dann muss man auch einer Aufsichtsperson das Recht geben in der Situation der Begleitung ebenfalls am Gehsteig zu fahren!

Wenn in der von dir geschilderten Konstellation ein Unfall mit Todesfolge passiert, liegt das wohl kaum an einer Vorschrift, die das Radfahren am Gehsteig verbietet, sondern am sträflichen Leichtsinn, das Kind allein am Gehsteig fahren zu lassen. Das ist "absolut gefährlich und unverantwortlich", ganz egal, ob dazu ein Gesetz übertreten wird oder nicht. Du verwechselst hier grundlegende Dinge!
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 38ger am 23. Oktober 2017, 16:55:17
Wenn der 5jährige mit dem Vater in der Früh zum Kindergarten radelt, dann ist er Verkehr. Er tut das, weil es sein Recht ist, er nicht so blad wie die anderen Kinder werden will, ihm Radfahren Spaß macht, er möglichst schnell in den Kindergarten will usw. .

Solange es in einem Rechtsstaat gültige Vorschriften gibt, kann man nicht beliebig mit "Das ist mein Recht." argumentieren. Gerade dieses "Argument" ist einer der maßgeblichen Gründe für die Einführung vno Gesetzen gewesen ...

Dieses Gesetz kann aber Kinder töten. Stell Dir vor Dein Kind fährt am Gehsteig mit dem Fahrrad und Du musst getrennt von ihm auf der Fahrbahn fahren. Die Sichtbeziehung zwischen Dir und Deinem Kind ist aber durch eine Parkspur mit LKWs, Kastenwägen und snderen Autos nicht gegeben.
So etwas vorzuschreiben ist absolut gefährlich und unverantwortlich.
Als halbwegs vernünftiger Vater überlegst Du Dir, ob Du das Gesetz brichst und auch am Gehsteig fährst, oder Dein Kind auf der Straße fahren lässt und es dort nach hinten hin absicherst.
Wenn man Kindern unter 14 (?) verbietet auf der Straße zu fahren, dann muss man auch einer Aufsichtsperson das Recht geben in der Situation der Begleitung ebenfalls am Gehsteig zu fahren!

Wenn in der von dir geschilderten Konstellation ein Unfall mit Todesfolge passiert, liegt das wohl kaum an einer Vorschrift, die das Radfahren am Gehsteig verbietet, sondern am sträflichen Leichtsinn, das Kind allein am Gehsteig fahren zu lassen. Das ist "absolut gefährlich und unverantwortlich", ganz egal, ob dazu ein Gesetz übertreten wird oder nicht. Du verwechselst hier grundlegende Dinge!

Du bestätigst meine Aussage zu 100% und unterstellst ich würde etwas verwechseln?
Einerseits plädierst Du dafür, dass man Gesetze niemals brechen darf ("Solange es in einem Rechtsstaat gültige Vorschriften gibt, kann man nicht beliebig mit "Das ist mein Recht." argumentieren"), andererseits befürwortest Du eines der beiden von mir gebrachten illegalen Szenarien, nämlich das Fahren von erwachsenen Begleitpersonen am Gehsteig. Du würdest eine Rad fahrende Person ja wohl nicht ernsthaft zu Fuß begleiten ...  :bh:

Wobei mir nicht klar war, dass Kinder in Begleitung von Erwachsenen auf der Straße fahren dürfen ... auf stark befahrenen Straßen wäre es mMn trotzdem sinnvoller der Begleitperson das Recht einzuräumen auch am Gehsteig fahren zu dürfen, da ein 5jähriges Kind ja wohl kaum mit 20 oder 30 km/h unterwegs wäre.
Die Regelung, dass es bei Fahrrädern auf den Felgendurchmesser ankommt ist natürlich auch so ein Hirngespinst ... in der Praxis heißt das, dass kleinwüchsige Kinder länger, als schnell wachsende Kinder am Gehsteig fahren dürfen / müssen ... macht keinen Sinn!
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 23. Oktober 2017, 17:11:55
Du bestätigst meine Aussage zu 100% und unterstellst ich würde etwas verwechseln?

Sorry, das tue ich nicht. Du hast meine Aussage nicht verstanden.

Einerseits plädierst Du dafür, dass man Gesetze niemals brechen darf ("Solange es in einem Rechtsstaat gültige Vorschriften gibt, kann man nicht beliebig mit "Das ist mein Recht." argumentieren"), andererseits befürwortest Du eines der beiden von mir gebrachten illegalen Szenarien, nämlich das Fahren von erwachsenen Begleitpersonen am Gehsteig. Du würdest eine Rad fahrende Person ja wohl nicht ernsthaft zu Fuß begleiten ...  :bh:

Aber nicht doch. Da ein Kind nicht unbegleitet am Gehsteig radfahren sollte (Hausverstand) und das Radfahren Erwachsener am Gehsteig nicht gestattet ist (StVO), bleibt unterm Strich nur übrig, dass man sein Kind ganz einfach nicht am Gehsteig radeln lässt. Alles andere ist deine Fehlinterpretation.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 38ger am 23. Oktober 2017, 18:24:05
Kinder nicht radfahren lassen am Gehsteig und nicht auf der Straße ... man fragt sich warum man mit 14 dann anfangen soll, wenn man es als Kind nicht schon lieben gelernt hat. Für Radfahrende Eltern ist Deine "Option" keine Option! –> Gesetzestreue daher unmöglich.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: luki32 am 23. Oktober 2017, 20:36:59
Kinder nicht radfahren lassen am Gehsteig und nicht auf der Straße ... man fragt sich warum man mit 14 dann anfangen soll, wenn man es als Kind nicht schon lieben gelernt hat. Für Radfahrende Eltern ist Deine "Option" keine Option! –> Gesetzestreue daher unmöglich.

Interessant Argumentation, ich will etwas machen, daher ist Gesetzestreue nicht möglich.
Ich habe mein Kind sehr wohl am Gehsteig fahren lassen, ich war daneben auf der Straße, bin aber natürlich nicht auf einer Hauptverkehrsstraße gefahren.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: haidi am 23. Oktober 2017, 21:53:37
Wieso - das Kind darf in Begleitung auf der Fahrbahn radeln.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: hema am 24. Oktober 2017, 01:16:49
Es gibt mehr als genug Eltern, die mit ihren Kindern auch in anderer Lebensbereichen äußerst verantwortungslos und kurzsichtig umgehen!   :down:
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: luki32 am 24. Oktober 2017, 08:52:47
Wieso - das Kind darf in Begleitung auf der Fahrbahn radeln.

Damals war er noch 4 oder 5 Jahre alt, jetzt fährt er mit mir natürlich auf der Fahrbahn.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 24. Oktober 2017, 09:53:24
Zur Praterstraße hab ich mal versucht eine Variante zum Darstellen.
Karten Quelle: wien.at

Radwegbreite: 3,5m
Parkplatzbreite: 2,5m
Fahrbahnbreite: Insgesamt 10,5m Regelprofil, 14m bei Abbiegestreifen.
5 Bäume müssten gefällt werden und neu gepflanzt werden.
7 Bäume/Grünflächerl würden komplett neu kommen.

Weitere Visualisierungen werden folgen. Ausser ich solls lassen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Klingelfee am 24. Oktober 2017, 14:55:19
Zur Praterstraße hab ich mal versucht eine Variante zum Darstellen.
Karten Quelle: wien.at

Radwegbreite: 3,5m
Parkplatzbreite: 2,5m
Fahrbahnbreite: Insgesamt 10,5m Regelprofil, 14m bei Abbiegestreifen.
5 Bäume müssten gefällt werden und neu gepflanzt werden.
7 Bäume/Grünflächerl würden komplett neu kommen.

Weitere Visualisierungen werden folgen. Ausser ich solls lassen.

Und ist ein Vorschlag, mit dem man etwas anfangen kann. Ich bitte um weitere Visualisierung. Und zumindest den Abschnitt, so wie er gezeichnet ist, würde ich unterstützen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 24. Oktober 2017, 15:45:23
So eine weitere Variante:
Karten Quelle: Wien.at

Radwegbreite: 3,5m
Parkplatzbreite: 2,5m
Fahrbahnbreite: 7m im Regelprofil; 10,5m bei Abbiegestreifen
0 Bäume müssten gefällt werden und neu gepflanzt werden.
4 Bäume/Grünflächerl würden komplett neu kommen bzw. werden beim Aufzug 2 vergrößert.
Gehsteige werden ~2m breiter. Wobei die bestehenden Baumscheiben dann mitten auf dem Gehweg stehen -> kann man aber wiederrum für Bänke nutzen.

Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Klingelfee am 24. Oktober 2017, 16:02:25
So eine weitere Variante:
Karten Quelle: Wien.at

Radwegbreite: 3,5m
Parkplatzbreite: 2,5m
Fahrbahnbreite: 7m im Regelprofil; 10,5m bei Abbiegestreifen
0 Bäume müssten gefällt werden und neu gepflanzt werden.
4 Bäume/Grünflächerl würden komplett neu kommen bzw. werden beim Aufzug 2 vergrößert.
Gehsteige werden ~2m breiter. Wobei die bestehenden Baumscheiben dann mitten auf dem Gehweg stehen -> kann man aber wiederrum für Bänke nutzen.

Die Variante ist glaube ich nichts, da du aus Kapazitätsgründen 2 Fahrspuren stadteinwärts benötigst. Alleine schon, dass die Linie 5A vernünftig weiter kommt.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 24. Oktober 2017, 16:19:49
Die Variante ist glaube ich nichts, da du aus Kapazitätsgründen 2 Fahrspuren stadteinwärts benötigst. Alleine schon, dass die Linie 5A vernünftig weiter kommt.

Eine Mischvariante wäre eine Lösung: In diesem Bereich, wo der Bus fährt, zwei Fahrspuren, davon eine für den Individualverkehr, die andere als Busspur. Damit ist sowohl dem Bus ein ungehindertes Vorwärtskommen gesichert als auch die Reduktion für den Autoverkehr durchgezogen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 24. Oktober 2017, 17:05:53
So zwei weitere Varianten die sich aber nur marginal Unterscheiden:
Karten Quelle: Wien.at

Radwegbreite: 5m
Parkplatzbreite: 2,5m
Fahrbahnbreite: 4m im Regelprofil; 6,5m bei Abbiegestreifen (und mit Busspur)
0 Bäume müssten gefällt werden und neu gepflanzt werden.
10+ Bäume/Grünflächerl würden komplett neu kommen bzw. werden beim Aufzug 2 vergrößert.
Gehsteige werden ~3m breiter. Wobei die bestehenden Baumscheiben dann mitten auf dem Gehweg stehen -> kann man aber wiederrum für Bänke nutzen.
Es befindet sich breiter Radweg auf einer Seite, da eine Einspurige Einbahn recht einfach gequert werden kann.

Diese Varianten sehe ich als Maximal Varianten an.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 38ger am 24. Oktober 2017, 19:20:57
Gehsteige werden ~2m breiter. Wobei die bestehenden Baumscheiben dann mitten auf dem Gehweg stehen -> kann man aber wiederrum für Bänke nutzen.

Wenn damit gemeint ist, dass die Gehsteige jeweils 1 Meter breit sind zwischen dem Radweg und der Parkspur, dann hätte der Gehweg vor Allem den Sinn, dass Autofahrer nach dem aussteigen eine sinnvolle Alternative zum gehen auf der Fahrbahn oder am Gehweg haben. Die derzeitige Situation mit Parkplatz, Mehrzwangstreifen in der Dooringzone und direkt daneben Baumscheiben, die sich in einer Art Hochbeet bzw. in einer betonierten Einfassung befinden ist äußerst suboptimal für Radfahrer und parkende Autofahrer.

Frage zu den Breiten: Radweg =3,5 Meter bedeutet auf jeder Seite einen Einrichtungsradweg mit 1,75 Metern, oder?
Und die Variante mit 5 Metern? Ist das nur der im südlichen Teil eingezeichnete Zweirichtungsradweg, oder hat dieser nur 3,5 Meter und der 1,5 Meter breite Einrichtungsradweg ist einfach nicht eingezeichnet (weil Bestand?)?
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 24. Oktober 2017, 20:43:19
Gehsteige werden ~2m breiter. Wobei die bestehenden Baumscheiben dann mitten auf dem Gehweg stehen -> kann man aber wiederrum für Bänke nutzen.

Wenn damit gemeint ist, dass die Gehsteige jeweils 1 Meter breit sind zwischen dem Radweg und der Parkspur, dann hätte der Gehweg vor Allem den Sinn, dass Autofahrer nach dem aussteigen eine sinnvolle Alternative zum gehen auf der Fahrbahn oder am Gehweg haben. Die derzeitige Situation mit Parkplatz, Mehrzwangstreifen in der Dooringzone und direkt daneben Baumscheiben, die sich in einer Art Hochbeet bzw. in einer betonierten Einfassung befinden ist äußerst suboptimal für Radfahrer und parkende Autofahrer.

Frage zu den Breiten: Radweg =3,5 Meter bedeutet auf jeder Seite einen Einrichtungsradweg mit 1,75 Metern, oder?
Und die Variante mit 5 Metern? Ist das nur der im südlichen Teil eingezeichnete Zweirichtungsradweg, oder hat dieser nur 3,5 Meter und der 1,5 Meter breite Einrichtungsradweg ist einfach nicht eingezeichnet (weil Bestand?)?
Die 3,5m bezieht sich auf jeder Seite 3,5m. Und Bestände hab ich der Einfachheit halber nur eingezeichnet, wenn sie sich verändern. Zugegen kann etwas verwirrend sein aber ich muss noch was nacharbeiten.

Ach ja und die Dooringzone (früher haben wir das Platz zum Türöffnen genannt) ist mit einem Meter bemessen. Sorry das ich es nicht aufgelistet habe.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 25. Oktober 2017, 08:35:19
Die Variante ist glaube ich nichts, da du aus Kapazitätsgründen 2 Fahrspuren stadteinwärts benötigst. Alleine schon, dass die Linie 5A vernünftig weiter kommt.

Eine Mischvariante wäre eine Lösung: In diesem Bereich, wo der Bus fährt, zwei Fahrspuren, davon eine für den Individualverkehr, die andere als Busspur. Damit ist sowohl dem Bus ein ungehindertes Vorwärtskommen gesichert als auch die Reduktion für den Autoverkehr durchgezogen.

Hab diese Variante auch mal dargestellt.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: invisible am 25. Oktober 2017, 11:32:40
Eine Mischvariante wäre eine Lösung: In diesem Bereich, wo der Bus fährt, zwei Fahrspuren, davon eine für den Individualverkehr, die andere als Busspur. Damit ist sowohl dem Bus ein ungehindertes Vorwärtskommen gesichert als auch die Reduktion für den Autoverkehr durchgezogen.

Hab diese Variante auch mal dargestellt.

Hübsch.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 38ger am 25. Oktober 2017, 15:45:57
Die Variante ist glaube ich nichts, da du aus Kapazitätsgründen 2 Fahrspuren stadteinwärts benötigst. Alleine schon, dass die Linie 5A vernünftig weiter kommt.

Eine Mischvariante wäre eine Lösung: In diesem Bereich, wo der Bus fährt, zwei Fahrspuren, davon eine für den Individualverkehr, die andere als Busspur. Damit ist sowohl dem Bus ein ungehindertes Vorwärtskommen gesichert als auch die Reduktion für den Autoverkehr durchgezogen.

Hab diese Variante auch mal dargestellt.

Ich wäre ja eher dafür die Praterstraße zwischen Rotensterngasse und Schrottgießergasse als stadteinwärtige Einbahn zu führen. Der Bus könnte seine Busspur dann nördlich des U-Bahn-Aufzuges haben und die Kfz südlich davon fahren. Oder man bündelt nördlich (oder südlich) beide Fahrspuren und bekommt so auch einen wirklich attraktiven Aufenthaltsbereich für Fußgänger, Kinder, Flaneure usw.

PS: Sind die Varianten von Dir, oder von der Stadt Wien - also nur die Darstellungen von Dir?
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 25. Oktober 2017, 16:08:20
PS: Sind die Varianten von Dir, oder von der Stadt Wien - also nur die Darstellungen von Dir?

Also der Grundplan stammt, wie schon geschrieben von der wien.at Seite.
[attach=1]
Das ist die Vorlage.

Alles was eine Änderung des Istzustandes darstellt stammt aus meinem Hirn und meinem AutoCad System.
Von der Stadt/Bezirk kenn ich eigentlich nur hören sagen was sie eigentlich wollen. Da aber viele keine Vorstellung davon haben wie sich das eigentlich auf die Straße auswirkt, hab ich mir halt mal den Spaß gemacht es einzuzeichnen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Hawk am 29. Juli 2018, 12:58:39
Die Praterstraße soll laut Bezirksvorsteherin, eine Fahrspur in beiden Richtungen verlieren!

Laut Planungen soll der Radweg verbreitert werden, ferner Tempo 30 in der Nacht!  :down:

Wobei mit Tempo 30 in der Nacht kann man leben!
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: ichbinesnicht am 29. Juli 2018, 15:01:04
Eine gute Nachricht! Was soll daran schlecht sein? ???
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: petestoeb am 29. Juli 2018, 18:34:58
Zeit wird es, dass da endlich was passiert. Die Autorennbahn muss endlich auf ein erträgliches Maß (für den Lokalverkehr) zurückgebaut werden. Ich befürchte nur, dass die Autolobby und vor allem die zerstörerische FPÖ mit der Kronenzeitung mächtig Wirbel machen werden, sodass die SPÖ einknickt. Dabei wäre die Verkehrsreduktion der einzig richtige Weg.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Klingelfee am 29. Juli 2018, 18:38:54
Grundsätzlich nicht schlecht.

Ich würde mir nur wünschen, wenn schon eine Geschwindigkeitsbeschränkung kommt, dann auch die Ampeln entsprechend schalten.

Es gibt nämlich kaum wo eine grüne, wo man mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit fahren kann.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: moszkva tér am 30. Juli 2018, 06:51:15
Anstatt nur einer Fahrspurreduktion würde ich mir auch eine Entfernung des gemauerten Mittelstreifens wünschen, um die Durchlässigkeit für Fußgänger zu verbessern. Insbesondere zwischen Rotensterngasse und Praterstern, das sind gut 400 m, gibt es derzeit keine vernünftige Querungsmöglichkeit auf die andere Straßenseite
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 30. Juli 2018, 07:06:24
Anstatt nur einer Fahrspurreduktion würde ich mir auch eine Entfernung des gemauerten Mittelstreifens wünschen, um die Durchlässigkeit für Fußgänger zu verbessern. Insbesondere zwischen Rotensterngasse und Praterstern, das sind gut 400 m, gibt es derzeit keine vernünftige Querungsmöglichkeit auf die andere Straßenseite

Dadurch würde man auch schon gut 1,5m für jede Seite gewinnen.
Wenn man jetzt noch stadtauswärts eine Spur streicht, da ja vor dem Hotel sowieso immer nur eine Fahrspur ist, würde man nochmal rund 1,5m für jede Seite gewinnen. Zusammen würde man mit diesen zwei Maßnahmen gut 3m für jede Gehsteig/Radwegseite bekommen. Das sollte für vieles reichen. Auch für einen breiten Radweg auf beiden Seiten.

Engstelle ist immer nur der Lift beim Nestroyplatz.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Klingelfee am 30. Juli 2018, 07:11:21
Anstatt nur einer Fahrspurreduktion würde ich mir auch eine Entfernung des gemauerten Mittelstreifens wünschen, um die Durchlässigkeit für Fußgänger zu verbessern. Insbesondere zwischen Rotensterngasse und Praterstern, das sind gut 400 m, gibt es derzeit keine vernünftige Querungsmöglichkeit auf die andere Straßenseite

Und gerade, dass würde ich nicht rückbauen, denn es ist mMn nicht wirklich notwendig, die Straße auf jeder Stelle queren zu können. Ich sehe da absolut keinen Mehrwert für den Fußgänger. Und Autofahrer, die zu ihren Auto auf der gegenüberliegenden Straßenseite wollen, die sollen gefälligst den Umweg in Kauf nehmen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 30. Juli 2018, 07:46:52
Und gerade, dass würde ich nicht rückbauen, denn es ist mMn nicht wirklich notwendig, die Straße auf jeder Stelle queren zu können. Ich sehe da absolut keinen Mehrwert für den Fußgänger. Und Autofahrer, die zu ihren Auto auf der gegenüberliegenden Straßenseite wollen, die sollen gefälligst den Umweg in Kauf nehmen.

Wieso sollte es da keinen Mehrwert für Fußgänger geben? Einfache Beispiele: man möchte erst in Laden A auf der einen und dann in Laden B auf der anderen Seite. Oder man wohnt auf der Nordseite und möchte in ein Geschäft auf der Südseite. Und auch Autofahrer werden ja zu Fußgängern, wenn sie ihr Auto verlassen. Es ist also die Gelegenheit, ihnen ein wenig die Bedürfnisse von Fußgängern näherzubringen.

Außerdem trägt gerade die optische Barriere in der Mitte zu einem Schlaucheffekt bei, der den Autoverkehr beschleunigt und unterbewusst zum Schnellfahren animiniert. Aus Windschutzscheibenperspektive gibt es in der Praterstraße links wie rechts zwei "Mauern" (eben den Mittelstreifen und zusätzlich die parkenden Pkws). Der Fokus ist deshalb noch mehr als sowieso schon auf den Horizont beschränkt, weil ja vermeintlich von links und rechts niemand kommen kann, und dies führt unterbewusst dazu, dass man schneller fährt.

So widersprüchlich es klingt (und es stimmt sicher auch nur in Grenzen): wer Sicherheit haben möchte, muss Unübersichtlichkeit schaffen. Denn das führt dazu, dass sich alle vorsichtiger (d.h. langsamer) bewegen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Klingelfee am 30. Juli 2018, 07:57:53
Und gerade, dass würde ich nicht rückbauen, denn es ist mMn nicht wirklich notwendig, die Straße auf jeder Stelle queren zu können. Ich sehe da absolut keinen Mehrwert für den Fußgänger. Und Autofahrer, die zu ihren Auto auf der gegenüberliegenden Straßenseite wollen, die sollen gefälligst den Umweg in Kauf nehmen.

Wieso sollte es da keinen Mehrwert für Fußgänger geben? Einfache Beispiele: man möchte erst in Laden A auf der einen und dann in Laden B auf der anderen Seite. Oder man wohnt auf der Nordseite und möchte in ein Geschäft auf der Südseite. Und auch Autofahrer werden ja zu Fußgängern, wenn sie ihr Auto verlassen. Es ist also die Gelegenheit, ihnen ein wenig die Bedürfnisse von Fußgängern näherzubringen.

Außerdem trägt gerade die optische Barriere in der Mitte zu einem Schlaucheffekt bei, der den Autoverkehr beschleunigt und unterbewusst zum Schnellfahren animiniert. Aus Windschutzscheibenperspektive gibt es in der Praterstraße links wie rechts zwei "Mauern" (eben den Mittelstreifen und zusätzlich die parkenden Pkws). Der Fokus ist deshalb noch mehr als sowieso schon auf den Horizont beschränkt, weil ja vermeintlich von links und rechts niemand kommen kann, und dies führt unterbewusst dazu, dass man schneller fährt.

So widersprüchlich es klingt (und es stimmt sicher auch nur in Grenzen): wer Sicherheit haben möchte, muss Unübersichtlichkeit schaffen. Denn das führt dazu, dass sich alle vorsichtiger (d.h. langsamer) bewegen.

Da kann man immer noch die Straße so bauen, dass man zum beispiel die Parkspuren links und rechts anbringt. Aber gerade auf der Praterstraße halte ich schon im Sinne der Verkehrsicherheit nichts, dass man die Straße überall überqueren kann.

Und auch die Geschäfte sind nicht so angelegt, dass man unbedingt immer quer über die Straße gehen muss. Daher lasse ich deine Argumente nicht gelten.

Auch wegen dem hohen Anteil des Radfahrerverkehres finde ich es besser, dass die Fußgänger nicht dazu animiert werden überall die Straße queren zu können. Noch dazu haben die Fußgänger bei einem Rückbau der Blumeninsel keinen sicheren Platz mehr, dass sie ggf. in der Straßenmitte sicher kurz warten zu können, um die Straße auf Etappen überqueren zu können.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Landstraße am 30. Juli 2018, 08:16:29
Nicht nur in der Praterstraße, sondern in ganz Wien hat der Autoverkehr mMn viel zu viele Rechte und viel zu viel Platz. In der Stadt ist aber in den meisten Fällen wirklich kein Auto notwendig. Diese Fahrzeuge sind erstens nicht gut für die Umwelt und stehen dann die meiste Zeit auf einem Parkplatz, dessen Fläche man viel sinnvoller nutzen könnte. (Grünanlagen, Fahrradweg oder Gehsteig) So gesehen sollte man hier mal umdenken und mehr Platz vor allem für Fahrräder schaffen. Ich kann dem Plan der Bezirksvorsteherin nur voll und ganz zustimmen!

Lg
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 30. Juli 2018, 08:20:44
Auch wegen dem hohen Anteil des Radfahrerverkehres finde ich es besser, dass die Fußgänger nicht dazu animiert werden überall die Straße queren zu können.

Und wenn es dann doch einer tut? Ist er eh Freiwild, selbst schuld, wenn er so doof ist?

Fußgänger sind die umwegsensibelsten Verkehrsteilnehmer. Solange man die Fahrbahn nicht mit Mauern und Zäunen absperrt (und das ist keine Gestaltung, die es an einer innerstädtischen Straße geben sollte), wird es Leute geben, die sie queren. Da ist es besser, dies auch den fahrenden Verkehrsteilnehmern optisch bewusst zu machen, statt eine freie Fahrt wie auf der Autobahn zu suggerieren.

Noch dazu haben die Fußgänger bei einem Rückbau der Blumeninsel keinen sicheren Platz mehr, dass sie ggf. in der Straßenmitte sicher kurz warten zu können, um die Straße auf Etappen überqueren zu können.

Ich ging jetzt nicht davon aus, dass man die Mittelinsel beseitigt, sondern nur davon, dass man die Beetparodien durch eine gepflasterte Fläche ersetzt.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Klingelfee am 30. Juli 2018, 08:25:51

Ich ging jetzt nicht davon aus, dass man die Mittelinsel beseitigt, sondern nur davon, dass man die Beetparodien durch eine gepflasterte Fläche ersetzt.

Du hast mit anderen Worten noch nicht genug Beton in der Stadt?

Ich bin über jeder noch so kleines Stückchen Grün froh. Und wenn du die Straße optisch noch breiter machst (Wegfall der Barriere), dann ladest du die Autofahrer noch mehr zum Rasen ein.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 30. Juli 2018, 08:37:46
Ich kann dem Plan der Bezirksvorsteherin nur voll und ganz zustimmen!

Lg

Die gute Dame hat keinen Plan. Nur Worte. Da wird sich eh nix tun.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: haidi am 30. Juli 2018, 08:41:53
Und gerade, dass würde ich nicht rückbauen, denn es ist mMn nicht wirklich notwendig, die Straße auf jeder Stelle queren zu können. Ich sehe da absolut keinen Mehrwert für den Fußgänger. Und Autofahrer, die zu ihren Auto auf der gegenüberliegenden Straßenseite wollen, die sollen gefälligst den Umweg in Kauf nehmen.
Ich habe deinen Beitrag als Ironie aufgefasst. Wenn du das ernst gemeint hast, dann bestätigt das meine Meinung aus vielen deiner Postings, dass du eine Verfechter der Bevorzugung des Autoverkehrs bist. Man sollte à la longue dazu kommen, dass der shared space die Norm im Stadtgebiet wird.

Ich kann dem Plan der Bezirksvorsteherin nur voll und ganz zustimmen!
Die gute Dame hat keinen Plan. Nur Worte. Da wird sich eh nix tun.
Das sehe ich nicht so, die größte Gefahr für diese Idee sind die Roten.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 30. Juli 2018, 08:52:53

Ich ging jetzt nicht davon aus, dass man die Mittelinsel beseitigt, sondern nur davon, dass man die Beetparodien durch eine gepflasterte Fläche ersetzt.

Du hast mit anderen Worten noch nicht genug Beton in der Stadt? Ich bin über jeder noch so kleines Stückchen Grün froh.

Findest Du es nicht selbst absurd, ausgerechnet den Umweltschutz als Argument gegen Verbesserungen für Fußgänger zu gebrauchen? Dein Arbeitgeber dürfte übrigens dutzende Quadratkilometer Potential haben, mehr Grün in die Stadt zu bringen. Aber er hält ja selbst die östliche Quellenstraße für zu staugefährdet, als dass man in dieser baumfreien Straße Rasengleise einbaut. Bei der von Bäumen gesäumten Praterstraße kommt es auf die Beetparodien in der Mitte nun wirklich nicht an.

Und wenn du die Straße optisch noch breiter machst (Wegfall der Barriere), dann ladest du die Autofahrer noch mehr zum Rasen ein.

Nein. Denn dadurch nimmt er auch den Gegenverkehr stärker war als mit den Beetparodien in der Mitte.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Klingelfee am 30. Juli 2018, 09:06:55
Und gerade, dass würde ich nicht rückbauen, denn es ist mMn nicht wirklich notwendig, die Straße auf jeder Stelle queren zu können. Ich sehe da absolut keinen Mehrwert für den Fußgänger. Und Autofahrer, die zu ihren Auto auf der gegenüberliegenden Straßenseite wollen, die sollen gefälligst den Umweg in Kauf nehmen.
Ich habe deinen Beitrag als Ironie aufgefasst. Wenn du das ernst gemeint hast, dann bestätigt das meine Meinung aus vielen deiner Postings, dass du eine Verfechter der Bevorzugung des Autoverkehrs bist. Man sollte à la longue dazu kommen, dass der shared space die Norm im Stadtgebiet wird.

Ich bin kein Verfechter des Autoverkehrs. Ich sehe nur keinen Mehrwert, wenn man die Blumeninsel wegreisst. Denn ich sehe absolut keinen Mehrwert, wenn man in der Praterstraße ohne Hindernis überall von links auf rechts wechseln kann. Denn eines sollte euch auch klar sein. Die Praterstraße ist eine Durchzugsstraße. Und man kann diese ohne weiters auch verlangsamen. Aber du wirst ohne dass du die Bäume umschneitest (Und das soll bitte nie passieren), nie wirklich sinnvoll umgestalten können.

Und ich stelle nochmal provokant die Frage - Was bringt dir ein schleifen der Blumeninsel, ausser dass du dann wieder mehr Beton hast? Denn bedingt durch den Aufzug für die Station Taborstraße kannst du sie auch nicht zu 100% schleifen.

Egal wie die Praterstraße umgestaltet wird - Das Grün soll bitte bleiben. Das hat absolut nichts damit zu tun, wie ich zum MIV eingestellt. Ich finde nur, dass man den MIV nicht unbeschränkt beschneiden kann. Denn was rauskommt, braucht man ja nur im 6. und 7. Bezirk sich anschauen.

Klar, Wien ist mit den Öffis, überhaupt innerstädtisch so gut aufgestellt, dass man kein Auto mehr braucht. Aber es gibt Situationen, wo man ein eigenes Fahrzeug benötigt. Und da hätte ich eben gerne, dass man auf halbwegs geraden Routen, halbwegs vernünftig weiter kommt. Und nicht, wenn man einmal nicht aufpasst erst 2 Kilometer fahren muss, damit man wieder auf der eigentlichen Route ist, was dir im 6., bzw 7. Bezirk passieren kann.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Paulchen am 30. Juli 2018, 09:13:02
Und gerade, dass würde ich nicht rückbauen, denn es ist mMn nicht wirklich notwendig, die Straße auf jeder Stelle queren zu können.

Und ich seh sehr wohl einen Mehrwert darin, eine Straße mit einer Fahrspur in jeder Richtung und einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h an jeder Stelle überqueren zu können: Viele Wege für Fußgänger werden einfacher und kürzer. Es gibt so viele vergleichbare Straßen, wo das auch kein Problem ist.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Klingelfee am 30. Juli 2018, 09:15:05

Ich ging jetzt nicht davon aus, dass man die Mittelinsel beseitigt, sondern nur davon, dass man die Beetparodien durch eine gepflasterte Fläche ersetzt.

Du hast mit anderen Worten noch nicht genug Beton in der Stadt? Ich bin über jeder noch so kleines Stückchen Grün froh.

Findest Du es nicht selbst absurd, ausgerechnet den Umweltschutz als Argument gegen Verbesserungen für Fußgänger zu gebrauchen? Dein Arbeitgeber dürfte übrigens dutzende Quadratkilometer Potential haben, mehr Grün in die Stadt zu bringen. Aber er hält ja selbst die östliche Quellenstraße für zu staugefährdet, als dass man in dieser baumfreien Straße Rasengleise einbaut. Bei der von Bäumen gesäumten Praterstraße kommt es auf die Beetparodien in der Mitte nun wirklich nicht an.


Also da verwechselst du wieder mal Äpfel mit Birnen.

Denn was hat ein Grüngleis in der Quellenstraße mit der Abgrenzung in der Praterstraße zu tun. MMn überhaupt nichts.

In der Quellenstraße geht ein Grüngleis schon deshalb nicht, weil dort auch der Autobus auf den Schienen fährt. Und dann iist bei einem Grüngleis auch immer die Frage der Bewässerung. Wird dieses nicht gemacht, dann braucht man sich das nur anschauen, wie das binnen kurzer Zeit ausschaut. Ausserdem entscheidet nicht nur die WL, ob es machbar ist oder nicht, sondern auch die ganzen anderen Organisationen, die ggf. auch die Gleise benutzen wollen (Polizei, Rettung, etc).

Ich weis nicht wirklich, was ein Grüngleis in der Quellenstraße bringen soll. Sinnvoll mit den vielen Quergasse finde ich es nicht.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: T1 am 30. Juli 2018, 09:19:07
Denn was rauskommt, braucht man ja nur im 6. und 7. Bezirk sich anschauen.
Hohe Lebensqualität? ???
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Klingelfee am 30. Juli 2018, 09:44:49
Denn was rauskommt, braucht man ja nur im 6. und 7. Bezirk sich anschauen.
Hohe Lebensqualität? ???

Also dann rede mal mit den Bewohnern in diesem Bezirken. Ich kriege diesbezüglich keine positiven Rückmeldungen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 30. Juli 2018, 09:47:11
Ich bin kein Verfechter des Autoverkehrs. [...] Denn ich sehe absolut keinen Mehrwert, wenn man in der Praterstraße ohne Hindernis überall von links auf rechts wechseln kann. Denn eines sollte euch auch klar sein.

Dann sei wenigstens zu ehrlich, (auch Dir) einzugestehen, dass Du keinen Mehrwert siehst, weil Du allein aus der Autofahrerperspektive denkst.

Und ich stelle nochmal provokant die Frage - Was bringt dir ein schleifen der Blumeninsel, ausser dass du dann wieder mehr Beton hast? Denn bedingt durch den Aufzug für die Station Taborstraße kannst du sie auch nicht zu 100% schleifen.

Und ich antworte nochmal: weil Du als Fußgänger dann die Straße sicherer queren kannst. Gerade bei kurzen Fußwegen stellt übrigens eine fehlende Querungsmöglichkeit relativ gesehen eine deutliche Wegverlängerung dar. Wenn man statt 30 nun 150 m gehen muss, z.B. eine Verfünffachung. Man stelle sich den Aufschrei vor, wenn sich der Weg für Autofahrer verfünffachen würde.

Und nicht, wenn man einmal nicht aufpasst erst 2 Kilometer fahren muss, damit man wieder auf der eigentlichen Route ist, was dir im 6., bzw 7. Bezirk passieren kann.

Und solche relativen Verlängerungen sind nur Fußgängern zumutbar, richtig?

In der Quellenstraße geht ein Grüngleis schon deshalb nicht, weil dort auch der Autobus auf den Schienen fährt. Und dann ist bei einem Grüngleis auch immer die Frage der Bewässerung. Wird dieses nicht gemacht, dann braucht man sich das nur anschauen, wie das binnen kurzer Zeit ausschaut. Ausserdem entscheidet nicht nur die WL, ob es machbar ist oder nicht, sondern auch die ganzen anderen Organisationen, die ggf. auch die Gleise benutzen wollen (Polizei, Rettung, etc).

Stimmt, bei dem Chaos, das hier zu den Betriebszeiten des N6 herrscht, ist es absolut unvorstellbar, dass die neun Fahrten pro Nacht und Richtung einfach auf der Fahrbahn stattfinden. Und ein übergeordnetes Interesse kann man den WL auch nicht bescheinigen. Wenn man wollte, könnte man durchaus argumentieren: z.B. mit dem eher geringen Verkehrsaufkommen oder der parallelen, bestens ausgebauten Gudrunstraße.

Wachsen in den Beetparodien in der Praterstraße eigentlich Kakteen oder ist Dir das mit der Bewässerung nur wichtig, wenn Du zusätzliches Grün nicht möchtest?

Ich weis nicht wirklich, was ein Grüngleis in der Quellenstraße bringen soll. Sinnvoll mit den vielen Quergasse finde ich es nicht.

Stell Dich heute mal in den Prater und auf den Stephansplatz, und dann überlege, was Grün bringen kann. Im Zweifelsfall 1-2 Grad weniger...
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Klingelfee am 30. Juli 2018, 09:55:34
In der Quellenstraße geht ein Grüngleis schon deshalb nicht, weil dort auch der Autobus auf den Schienen fährt. Und dann ist bei einem Grüngleis auch immer die Frage der Bewässerung. Wird dieses nicht gemacht, dann braucht man sich das nur anschauen, wie das binnen kurzer Zeit ausschaut. Ausserdem entscheidet nicht nur die WL, ob es machbar ist oder nicht, sondern auch die ganzen anderen Organisationen, die ggf. auch die Gleise benutzen wollen (Polizei, Rettung, etc).

Stimmt, bei dem Chaos, das hier zu den Betriebszeiten des N6 herrscht, ist es absolut unvorstellbar, dass die neun Fahrten pro Nacht einfach auf der Fahrbahn stattfinden. Und ein übergeordnetes Interesse kann man den WL auch nicht bescheinigen. Wenn man wollte, könnte man durchaus argumentieren: z.B. mit dem eher geringen Verkehrsaufkommen oder der parallelen, bestens ausgebauten Gudrunstraße.

Wachsen in den Beetparodien in der Praterstraße eigentlich Kakteen oder ist Dir das mit der Bewässerung nur wichtig, wenn Du zusätzliches Grün nicht möchtest?

Ich weis nicht wirklich, was ein Grüngleis in der Quellenstraße bringen soll. Sinnvoll mit den vielen Quergasse finde ich es nicht.

Stell Dich heute mal in den Prater und auf den Stephansplatz, und dann überlege, was Grün bringen kann. Im Zweifelsfall 1-2 Grad weniger...


Ich höre auf mit dir zu Diskutieren. Denn beim Nachtbus ist nicht nur die Strecke, sondern auch Die Haltestellen zu berücksichtigen.

Und wenn ich in der Quellenstraße Rasengleise baue. Wie lange glaubst du dauert es, dass dort ein Auto drinnen fährt. Ich sage keine Woche. Wenn du dort ein Rasengleis einbaust, dann müsstest du es abzäunen. Und das wäre dann auch wieder Kontraproduktiv. Daher mMn absoluter Unsinn. Solange ich Rasengleise vom MIV nicht wirklich abtrennen kann, sind sie mMn nicht alttagstauglich.

Und hast du in der Praterstraße schon mal genau geschaut. Da hast du in der Grüninsel eine Beregnungsanlage eingebaut.

Aber da es offensichtlich sinnlos ist, mit dir darüber zu diskutieren, beende ich jetzt zumindest mal aktiv meine Teilnahme an diesem Thema. Auch auf die Gefahr hin, dass ich für andere eingeschnappt gelte. Aber wenn man meine Argument nicht einmal ansatzweise akzeptiert und nur als Sprachrohr der Autofahrerlobby hingestellt werde, dann höre ich auf zu diskutieren.

Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 30. Juli 2018, 10:01:12
Also dann rede mal mit den Bewohnern in diesem Bezirken. Ich kriege diesbezüglich keine positiven Rückmeldungen.
Ich glaube schon, dass die Mehrheit der Bewohner sehr froh darüber ist, dass der Autolärm praktisch im gesamten Bezirk deutlich zurückgegangen ist.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 30. Juli 2018, 10:22:25
Ich höre auf mit dir zu Diskutieren. Denn beim Nachtbus ist nicht nur die Strecke, sondern auch Die Haltestellen zu berücksichtigen.

Und was ist jetzt an ein paar aufzustellenden Haltestellen so problematisch? Ja, vielleicht muss man auch noch ein paar Wartehäuschen aufstellen und Haltestellenkaps bauen. Gerade im Kreuzungsbereich wäre das auch tagsüber vorteilhaft: die Kaps würden Falschparken verhindern und so die Sicht verbessern, die Wartehäuschen würden gerade älteren Passanten auch tagsüber eine Sitzmöglichkeit bieten und allen Fußgängern einen Wetterschutz bei Regenschauern.

Und wenn ich in der Quellenstraße Rasengleise baue. Wie lange glaubst du dauert es, dass dort ein Auto drinnen fährt. Ich sage keine Woche. Wenn du dort ein Rasengleis einbaust, dann müsstest du es abzäunen. Und das wäre dann auch wieder Kontraproduktiv. Daher mMn absoluter Unsinn. Solange ich Rasengleise vom MIV nicht wirklich abtrennen kann, sind sie mMn nicht alttagstauglich.

Warst Du in Deinem Leben eigentlich schonmal außerhalb Wiens? Oder hast Du Dir zumindest irgendwelche Fotos von Rasengleisen außerhalb Wiens angeschaut? Ja, die Bewässerung ist zuweilen ein Problem. Was aber niemals ein Problem ist, auch nicht in eher problematischen Vierteln anderer Millionenstädte: dass das Rasengleis massenhaft oder auch nur vereinzelt von Autofahrern missbraucht wird. Vereinzelt gibt es am Übergang von straßenbündiger Strecke zum Rasengleis (oder auch zum klassischen Schottergleis) das Problem, dass Autofahrer eben diesen Übergang übersehen und dann im Gleis landen. Dafür gibt es aber inzwischen auch funktionierende Lösungen, nämlich kleine, im Boden eingelassene rote Leuchten.

Und hast du in der Praterstraße schon mal genau geschaut. Da hast du in der Grüninsel eine Beregnungsanlage eingebaut.

Und das geht - bei entsprechender Bauweise der Gleise - wieso nicht in Gleisanlagen? Der Grund muss ja auch ausschließlich in Wien vorliegen, in anderen Städten (auch in Österreich) verdörrt der Rasen nicht nach einem heißen Tag.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Ferry am 30. Juli 2018, 10:27:35
Klar, Wien ist mit den Öffis, überhaupt innerstädtisch so gut aufgestellt, dass man kein Auto mehr braucht. Aber es gibt Situationen, wo man ein eigenes Fahrzeug benötigt.

Interessant, dass dieser Aspekt von den meisten hier überhaupt nicht aufgegriffen wird.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: luki32 am 30. Juli 2018, 10:32:43
Klar, Wien ist mit den Öffis, überhaupt innerstädtisch so gut aufgestellt, dass man kein Auto mehr braucht. Aber es gibt Situationen, wo man ein eigenes Fahrzeug benötigt.

Interessant, dass dieser Aspekt von den meisten hier überhaupt nicht aufgegriffen wird.

Natürlich wird dieser Aspekt aufgegriffen, die Überlastung der Straßen erfolgt aber durch die in diesen Situationen, sondern durch die aus Bequemlichkeit Täglichfahrer.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: T1 am 30. Juli 2018, 10:34:17
Denn was rauskommt, braucht man ja nur im 6. und 7. Bezirk sich anschauen.
Hohe Lebensqualität? ???

Also dann rede mal mit den Bewohnern in diesem Bezirken. Ich kriege diesbezüglich keine positiven Rückmeldungen.
Ich schon. Aber du hast halt deine Autofahrerfreunde, meine sind eher ÖV- und radaffin.

Aber objektiv betrachtet, mit der Wohnumgebung sind die Bewohnerinnen und Bewohner des 6. und 7. Bezirks eigentlich sehr zufrieden: https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/pdf/b008461.pdf
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 30. Juli 2018, 10:35:52
Klar, Wien ist mit den Öffis, überhaupt innerstädtisch so gut aufgestellt, dass man kein Auto mehr braucht. Aber es gibt Situationen, wo man ein eigenes Fahrzeug benötigt.

Interessant, dass dieser Aspekt von den meisten hier überhaupt nicht aufgegriffen wird.

Weil sich auch aus der Notwendigkeit nicht das Menschenrecht ergibt, dass man schnellstmöglich überall ist und die Fahrt auch noch Spaß macht.

Und weil es meist eine Ausrede ist. Klar, alle sind immer damit beschäftigt, 20 kg Akten ins Amt zu fahren, nebenbei die Oma zum Arzt und die Kinder in die Schule zu bringen und für einen Umzug noch zwei Kästen zur besten Freundin aus Kindertagen zu transportieren.

Wenn wirklich nur die führen, die keine andere Wahl haben, bräuchten wir über die negativen Folgen des MIV nicht sprechen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Landstraße am 30. Juli 2018, 10:41:30
Wenn wirklich nur die führen, die keine andere Wahl haben,...
Was nicht geschehen wird, wenn man den MIV weiter begünstigt
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Ferry am 30. Juli 2018, 10:41:43
Wenn wirklich nur die führen, die keine andere Wahl haben, bräuchten wir über die negativen Folgen des MIV nicht sprechen.

Und wer ist das deiner Meinung nach?
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Landstraße am 30. Juli 2018, 10:47:55
Wenn wirklich nur die führen, die keine andere Wahl haben, bräuchten wir über die negativen Folgen des MIV nicht sprechen.

Und wer ist das deiner Meinung nach?
Eben kaum jemand. Ich sehe schon ein, wenn man ein (Miet)auto für z.B. Transporte benötigt, die man wirklich nicht mit Öffis erledigen kann, aber sonst?
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 30. Juli 2018, 11:11:57
Und wer ist das deiner Meinung nach?
Berufsbedingte Autofahrer (wie z.B. Lieferanten und Handwerker), Personen mit körperlichen Einschränkung und Personen die schwere Lasten zu transportieren haben (Umzugskartons, Möbel etc.), von mir aus auch noch Personen, die einen Familiengroßeinkauf im Supermarkt tätigen, den man zu Fuß nur sehr mühsam bewältigen kann.

Fahren nur die, geht der Autoverkehr locker um die Hälfte zurück.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 30. Juli 2018, 11:12:25
Wenn wirklich nur die führen, die keine andere Wahl haben, bräuchten wir über die negativen Folgen des MIV nicht sprechen.

Und wer ist das deiner Meinung nach?
Eben kaum jemand. Ich sehe schon ein, wenn man ein (Miet)auto für z.B. Transporte benötigt, die man wirklich nicht mit Öffis erledigen kann, aber sonst?

Und um das "beste" aller Argumente vorwegzunehmen: es geht nicht darum, jemandem das Autofahren zu verbieten - sondern darum, die Anspruchshaltung, dass man als Autofahrer immer schnellstmöglich überall sein muss und das Autofahren auch noch Spaß machen soll, in Frage zu stellen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Linie 58 am 30. Juli 2018, 11:29:43
Das sehe ich nicht so, die größte Gefahr für diese Idee sind die Roten.

Geht schon los (dass die beiden Auto-aufs-Klo-fahr-Parteien dagegen sind, ist ja eh klar):

„Bleibt also nur die Fahrbahn“

Die Praterstraße im 2. Bezirk soll in jede Richtung um eine Fahrbahn reduziert werden,
sagt Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger (Grüne).

Wien. Die Praterstraße in der Leopoldstadt soll verkehrsberuhigt werden. Bezirksvorsteherin
Uschi Lichtenegger (Grüne) will auf der Achse zwischen Donaukanal und Praterstern unter
anderem mehr Platz für Radfahrer schaffen. Im Fußgänger- und Ladezonenbereich könne man
nichts wegnehmen. „Bleibt also nur die Fahrbahn“, sagte sie im apa-Interview. Nähere Details
gibt es aber noch nicht.

„Im Frühjahr wurde eine Verkehrszählung durchgeführt. Auf deren Basis ist gerade eine Studie
am Laufen, welche Auswirkungen es haben würde, wenn man eine Fahrspur wegnimmt. Ich hoffe,
dass Ergebnisse im Frühherbst vorliegen. Diese werden wir analysieren und in Gespräche sowie
Budgetverhandlungen mitnehmen“, skizzierte Lichtenegger das weitere Vorgehen. Wann mit dem
Vorhaben tatsächlich begonnen wird, lasse sich noch nicht sagen. Nur soviel: Die gesamte Straße
samt Gehsteigen müsse nach 40 Jahren generalsaniert werden. Insofern sei es naheliegend,
dass man hier gleich eine Neugestaltung vornimmt.
„Der Radweg ist zu schmal - auch wegen der zunehmenden Lastenräder, der Botendienste
usw. Da sind wir gefordert, etwas zu tun. Wir brauchen mehr Platz. Und wo werden wir den
wegnehmen? Von den Fußgängern sicher nicht. Parkplätze gibt es jetzt schon wenige, sondern
nur Ladezonen und die braucht es. Bleibt also nur die Fahrbahn“, erklärte die Grünen-Politikerin.
Im Zuge eines Bürgerbeteiligungsprozesses sei neben besseren Querungsmöglichkeiten für
Fußgänger vielfach auch eine Verkehrsberuhigung gewünscht worden.

Tempo 30 angedacht

Um letztere zu erreichen, kann sich Lichtenegger auch Geschwindigkeitsbeschränkungen
vorstellen: „Außerhalb der Stauzeiten wird auf der Praterstraße sehr schnell gefahren. Da könnten
wir auch an Tempo 30 denken - eventuell in der Nacht als Kompromiss. Aber wenn mehr
Querungen für Fußgänger da sind, wenn mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer geschaffen
wird, glaube ich, dass es automatisch zu einer Verkehrsberuhigung kommt.“
Positiv beurteilt Lichtenegger die Diskussion um eventuelle Zufahrtsbeschränkungen für die
Innenstadt. „Ich begrüße, dass sich der 1. Bezirk etwas überlegt, aber ganz klar ist: Der 2. Bezirk
muss eingebunden werden. Es kann nicht sein – das weiß der Bezirksvorsteher (Markus Figl,
ÖVP, Anm.) auch –, dass das alles in die umliegenden Bezirke verlagert wird.“ Die Leopoldstadt
sei ein Transitbezirk, „wo sich in der Früh viele in Richtung City bewegen und am Abend
wieder hinaus“. Deshalb benötige es Gesamtlösungen: „Es braucht Überlegungen hinsichtlich
Citymaut, Parkpickerl für ganz Wien, Öffi-Ausbau und Verhandlungen mit Niederösterreich und
dem Burgenland.“

Den Autoverkehr vermindern will Lichtenegger auch vor Schulen. Deshalb startet nach den
Sommerferien vor der Ganztagsvolksschule in der Vereinsgasse das Pilotprojekt „Schulstraße“,
das erste dieser Art in Wien. „Wir wollen, dass Eltern darüber nachdenken, ob die Kinder
wirklich täglich mit dem Auto zur Schule gebracht werden müssen. Dafür sperren wir eine halbe
Stunde vor Schulbeginn die Straße ab.“ Am betreffenden Schulstandort gebe es derzeit viele
Elterntaxis, obwohl die Schüler aus der Umgebung kämen. Nach zwei Monaten wird evaluiert,
wobei Lichtenegger hofft, dass die Schulstraße weiterhin bleiben kann.

Pensionsversicherung will Parkgarage bauen

Apropos Kfz-Verkehr: Sauer stößt der Vorsteherin nicht zuletzt ein Projekt der
Pensionsversicherungsanstalt auf. Die PVA plane eine 445 Stellplätze fassende HochParkgarage
mit einer Länge von 100 Metern und einer Höhe von 17 Metern auf Kosten von
Grünflächen. Und das, obwohl im PVA-Gebäude schon 800 Parkplätze untergebraucht seien
und der Standort auch öffentlich gut angebunden sei: „Ich glaube, die Zeiten sind vorbei, wo
man Mitarbeiter mit Gratis-Parkplätzen lockt. Viele Firmen denken um und bieten Jahreskarten
oder E-Fahrräder an.“ Die Bezirksvertretung sei einstimmig dagegen, insofern hat Lichtenegger
kürzlich einen offenen Brief an die PVA-Führung geschrieben. Denn rechtlich habe man gegen
das Vorhaben keine Handhabe, betonte sie. Die Flächenwidmung lasse einen derartigen Bau
dort zu.

FPÖ und ÖVP sprechen sich gegen die Wegnahme einer Fahrspur aus. So würden
die angedachten Maßnahmen der Bezirkvorsteherin keine Vorteile für irgendeinen
Verkehrsteilnehmer bringen, befindet FPÖ-Verkehrssprecher Toni Mahdalik.
Dass für einen breiteren Radweg nun einfach eine Fahrspur weggenommen werden soll und über
eine 30er Tempo-Beschränkung nachgedacht wird, sei an Skurrilität nicht zu überbieten, sagt
ÖVP-Verkehrssprecher Manfred Juraczka.

Auch die SPÖ zeigt sich skeptisch. Ihr Verkehrssprecher, Gerhard Kubik, sagt: „In dieser Form
ist die Diskussion um eine Spurverengung nur ein Aufwärmen eines Wahlkampfthemas.“ Die
vom Bezirk initiierte Verkehrsstudie müsse abgewartet werden. „Wenn wir über Maßnahmen zur
Verkehrsberuhigung diskutieren, dann nur, wenn wir alle Fakten kennen. Das ist vernünftige
Verkehrspolitik, die alle Interessen wahrt“, meinte Kubik.

Quelle: https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/unterwegs/979474_Bleibt-also-nur-die-Fahrbahn.html
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 30. Juli 2018, 11:36:01
Und um das "beste" aller Argumente vorwegzunehmen: es geht nicht darum, jemandem das Autofahren zu verbieten - sondern darum, die Anspruchshaltung, dass man als Autofahrer immer schnellstmöglich überall sein muss und das Autofahren auch noch Spaß machen soll, in Frage zu stellen.

Schnellst möglich stimmt in der HVZ schon lang nimmer. Und Spaß macht so ein Tangenten oder Gürtel Stau auch nur Masochisten. Anscheinend gibts genug.  >:D

Das eigene KFZ ist nur verlässlicher und planbarer als die Chaostruppe gennant WL. Aber das ist eine andere Geschichte.  8)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Ferry am 30. Juli 2018, 11:38:40
Wenn wirklich nur die führen, die keine andere Wahl haben, bräuchten wir über die negativen Folgen des MIV nicht sprechen.

Und wer ist das deiner Meinung nach?
Eben kaum jemand. Ich sehe schon ein, wenn man ein (Miet)auto für z.B. Transporte benötigt, die man wirklich nicht mit Öffis erledigen kann, aber sonst?

Und wie kommen die Waren in die Geschäfte, in die du einkaufen gehst?

Und ist es dir wirklich lieber, wenn die Feuerwehr mit dem Fahrrad, die Rettung mit der Tramway und die Polizei zu Fuß kommt?

Und wenn du Handwerker bestellst, bezahlst du denen gerne je zwei Stunden An- und Abfahrtszeit, weil sie, um alles Werkzeug und Material zu transportieren, mehrmals mit dem Bus fahren und dabei noch dreimal umsteigen müssen?

Und wenn ich z.B. von Kaltenleutgeben nach Deutsch-Wagram will, soll ich dann eine dreistündige Umfahrung um Wien machen (wobei es da ja nicht einmal eine vernünftige Umfahrung gibt), wenn ich über die Tangente fast direkt fahren kann?

Und Autofahren kann, muss aber nicht Spaß machen. Für mich ist es eine von mehreren Möglichkeiten, von einem Punkt zu einem anderen zu kommen. Aber man muss es auch nicht mit aller Gewalt vermiesen, wie es derzeit in Wien vielfach passiert.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 30. Juli 2018, 11:41:51
Schnellst möglich stimmt in der HVZ schon lang nimmer. Und Spaß macht so ein Tangenten oder Gürtel Stau auch nur Masochisten. Anscheinend gibts genug.  >:D

Es geht ja nicht darum, dass es schnell ist und Spaß macht (Präsenz) - sondern um den Anspruch vieler Autofahrer, dass das so zu sein hat.

Das eigene KFZ ist nur verlässlicher und planbarer als die Chaostruppe gennant WL. Aber das ist eine andere Geschichte.  8)

Kommt wahrscheinlich auch stark auf die Strecke an. Im erweiterten Innenstadtbereich und dicht besiedelten Gebieten mit seinen/ihren zahlreichen Umfahrungsmöglichkeiten ist die Öffi-Fahrt m.E. besser planbar als die mit dem Auto, zumindest der Zeitpunkt der Ankunft. Wenn natürlich irgendein im Halbstunden-Takt verkehrender Bus Teil des Weges ist, sieht es schon wieder anders aus.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Landstraße am 30. Juli 2018, 11:43:40
Das eigene KFZ ist nur verlässlicher und planbarer als die Chaostruppe gennant WL. Aber das ist eine andere Geschichte.  8)
... und teurer, verschmutzend und, wie hier schon oft erwähnt wurde, in der Stadt meistens nicht notwendig und raumfressend.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 30. Juli 2018, 11:44:35
Wenn wirklich nur die führen, die keine andere Wahl haben, bräuchten wir über die negativen Folgen des MIV nicht sprechen.

Und wer ist das deiner Meinung nach?
Eben kaum jemand. Ich sehe schon ein, wenn man ein (Miet)auto für z.B. Transporte benötigt, die man wirklich nicht mit Öffis erledigen kann, aber sonst?

Und wie kommen die Waren in die Geschäfte, in die du einkaufen gehst?

Und ist es dir wirklich lieber, wenn die Feuerwehr mit dem Fahrrad, die Rettung mit der Tramway und die Polizei zu Fuß kommt?

Und wenn du Handwerker bestellst, bezahlst du denen gerne je zwei Stunden An- und Abfahrtszeit, weil sie, um alles Werkzeug und Material zu transportieren, mehrmals mit dem Bus fahren und dabei noch dreimal umsteigen müssen?

Genau das sind notwendige Transporte. Und wieviel Prozent der Autofahrten machen sie aus?

Und wenn ich z.B. von Kaltenleutgeben nach Deutsch-Wagram will, soll ich dann eine dreistündige Umfahrung um Wien machen (wobei es da ja nicht einmal eine vernünftige Umfahrung gibt), wenn ich über die Tangente fast direkt fahren kann?

Seit wann ist es Aufgabe der Wiener Stadtpolitik, sich ums Umlandbewohner zu kümmern?

Und Autofahren kann, muss aber nicht Spaß machen. Für mich ist es eine von mehreren Möglichkeiten, von einem Punkt zu einem anderen zu kommen. Aber man muss es auch nicht mit aller Gewalt vermiesen, wie es derzeit in Wien vielfach passiert.

Man hört oft genug den Satz "das macht keinen Spaß mehr". Dem liegt natürlich der Anspruch zugrunde, dass Autofahren Spaß machen soll. Der ist aber falsch. Autofahren soll absolut ätzend sein. Etwas, das man meidet, wann immer es geht.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: T1 am 30. Juli 2018, 11:47:24
Aber man muss es auch nicht mit aller Gewalt vermiesen, wie es derzeit in Wien vielfach passiert.
Was mit aller Gewalt vermiest wird, ist der ÖV und Fußverkehr: Elendige Ampelschaltungen, möglichst unattraktive Umwege (lange Umsteigewege, blöde Straßenquerungen),… Für Autofahrer werden nur längst nicht mehr in Relationen zu den anderen Verkehrsträgern stehende Privilegien zurechtgestutzt, von radikalen Maßnahmen ist man in Wien weit weit entfernt.

Man kann in Wien relativ stressfrei nahezu überall mit dem Auto hinkommen. Klar, gibt Einbahnen, die zu Umwegen führen, aber gerade die Staus halten sich in Grenzen. Und jeder, der zur Stoßzeit fährt, muss mit Einschränkungen rechnen. Was beim ÖV hingenommen wird (da kriegt man zur HVZ halt keinen Sitzplatz), scheint für Autofahrer absolut unverständlich. ::)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Landstraße am 30. Juli 2018, 11:50:21
Wenn wirklich nur die führen, die keine andere Wahl haben, bräuchten wir über die negativen Folgen des MIV nicht sprechen.

Und wer ist das deiner Meinung nach?
Eben kaum jemand. Ich sehe schon ein, wenn man ein (Miet)auto für z.B. Transporte benötigt, die man wirklich nicht mit Öffis erledigen kann, aber sonst?

Und wie kommen die Waren in die Geschäfte, in die du einkaufen gehst?

Und ist es dir wirklich lieber, wenn die Feuerwehr mit dem Fahrrad, die Rettung mit der Tramway und die Polizei zu Fuß kommt?

Und wenn du Handwerker bestellst, bezahlst du denen gerne je zwei Stunden An- und Abfahrtszeit, weil sie, um alles Werkzeug und Material zu transportieren, mehrmals mit dem Bus fahren und dabei noch dreimal umsteigen müssen?

Und wenn ich z.B. von Kaltenleutgeben nach Deutsch-Wagram will, soll ich dann eine dreistündige Umfahrung um Wien machen (wobei es da ja nicht einmal eine vernünftige Umfahrung gibt), wenn ich über die Tangente fast direkt fahren kann?

Und Autofahren kann, muss aber nicht Spaß machen. Für mich ist es eine von mehreren Möglichkeiten, von einem Punkt zu einem anderen zu kommen. Aber man muss es auch nicht mit aller Gewalt vermiesen, wie es derzeit in Wien vielfach passiert.
Ich spreche nicht von LKW oder Einsatzfahrzeugen. Im dritten Punkt gebe ich dir völlig recht, das stimmt natürlich. Zu Nummer 4: warum muss man von Kaltleutengraben nach Deutschwagram? Da ist man natürlich vom Auto abhängig wenn man irgendwo wohnt und irgendwo weit weg arbeitet.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Ferry am 30. Juli 2018, 11:53:18
Genau das sind notwendige Transporte. Und wieviel Prozent der Autofahrten machen sie aus?

Ich denke doch, weit mehr als die Hälfte. Niemand steht gerne im Stau.

Zitat von: abc
Und wenn ich z.B. von Kaltenleutgeben nach Deutsch-Wagram will, soll ich dann eine dreistündige Umfahrung um Wien machen (wobei es da ja nicht einmal eine vernünftige Umfahrung gibt), wenn ich über die Tangente fast direkt fahren kann?

Seit wann ist es Aufgabe der Wiener Stadtpolitik, sich ums Umlandbewohner zu kümmern?

Darum geht es nicht. Ich wollte damit nur aufzeigen, dass viele Fahrten, die scheinbar innerhalb der Stadt ablaufen, ihren Ausgangspunkt oder ihr Ziel (oder auch beides) im Umland haben. Aber sie führen trotzdem durch die Stadt, weil eine Umfahrung entweder nicht existiert oder einen enormen Zeitverlust bedeuten wurde.

Zitat von: abc
Man hört oft genug den Satz "das macht keinen Spaß mehr". Dem liegt natürlich der Anspruch zugrunde, dass Autofahren Spaß machen soll. Der ist aber falsch. Autofahren soll absolut ätzend sein. Etwas, das man meidet, wann immer es geht.

Das sagst du, weil du auf das Auto nicht angewiesen bist. Wärst du es, würdest du anders darüber sprechen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Landstraße am 30. Juli 2018, 11:59:03


Zitat von: abc
Man hört oft genug den Satz "das macht keinen Spaß mehr". Dem liegt natürlich der Anspruch zugrunde, dass Autofahren Spaß machen soll. Der ist aber falsch. Autofahren soll absolut ätzend sein. Etwas, das man meidet, wann immer es geht.

Das sagst du, weil du auf das Auto nicht angewiesen bist. Wärst du es, würdest du anders darüber sprechen.
Wenn man nicht gerade Handwerker, gebrechlich o.ä. ist kann man sich aussuchen, ob man aufs Auto angewiesen sein möchte
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 30. Juli 2018, 12:05:23
Das eigene KFZ ist nur verlässlicher und planbarer als die Chaostruppe gennant WL. Aber das ist eine andere Geschichte.  8)
... und teurer, verschmutzend und, wie hier schon oft erwähnt wurde, in der Stadt meistens nicht notwendig und raumfressend.


Das ist Flugverkehr auch und trotzdem wird er nicht dreimal am Tag von den Grünen schlecht gemacht.  ;)
Kommt wahrscheinlich auch stark auf die Strecke an. Im erweiterten Innenstadtbereich und dicht besiedelten Gebieten mit seinen/ihren zahlreichen Umfahrungsmöglichkeiten ist die Öffi-Fahrt m.E. besser planbar als die mit dem Auto, zumindest der Zeitpunkt der Ankunft. Wenn natürlich irgendein im Halbstunden-Takt verkehrender Bus Teil des Weges ist, sieht es schon wieder anders aus.

Da die Aussenbezirke stärker wachsen als die Innenbezirke (nona) werden mittlerweile wohl die meisten von nahezu altenativlosen Strecken betroffen sein.
Wenn auf der Strecke Schottentor - Aspern die U2 länger streikt, ist die alternativ Route eine Weltreise mit dementsprechenden Zeitaufwand.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 30. Juli 2018, 12:14:15
Genau das sind notwendige Transporte. Und wieviel Prozent der Autofahrten machen sie aus?

Ich denke doch, weit mehr als die Hälfte. Niemand steht gerne im Stau.

Mehr als die Hälfte des Kfz-Verkehrs sind Polizei, Feuerwehr, Rettung, Handwerker und Lieferwagen? Entweder, die tarnen sich verdammt gut, oder wir leben in zwei verschiedenen Wiens.

Darum geht es nicht. Ich wollte damit nur aufzeigen, dass viele Fahrten, die scheinbar innerhalb der Stadt ablaufen, ihren Ausgangspunkt oder ihr Ziel (oder auch beides) im Umland haben. Aber sie führen trotzdem durch die Stadt, weil ein Umfahrung entweder nicht existiert oder einen enormen Zeitverlust bedeuten wurde.

Es ist trotzdem nicht Aufgabe der Wiener Stadtpolitik, Fehlpolitik der niederösterreichischen Landesregierung auszugleichen. Wenn man in weiten Teilen NÖs nicht ohne Auto leben kann, sollte man vielleicht mal in St. Pölten anklopfen - und nicht fordern, dass Wien gefälligst auf die eigenen Belange Rücksicht nehmen soll.

Zitat von: abc
Man hört oft genug den Satz "das macht keinen Spaß mehr". Dem liegt natürlich der Anspruch zugrunde, dass Autofahren Spaß machen soll. Der ist aber falsch. Autofahren soll absolut ätzend sein. Etwas, das man meidet, wann immer es geht.

Das sagst du, weil du auf das Auto nicht angewiesen bist. Wärst du es, würdest du anders darüber sprechen.

Auch Kassiererinnen arbeiten sicher nicht gern am Samstagvormittag...
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: T1 am 30. Juli 2018, 12:19:02
Das eigene KFZ ist nur verlässlicher und planbarer als die Chaostruppe gennant WL. Aber das ist eine andere Geschichte.  8)
... und teurer, verschmutzend und, wie hier schon oft erwähnt wurde, in der Stadt meistens nicht notwendig und raumfressend.


Das ist Flugverkehr auch und trotzdem wird er nicht dreimal am Tag von den Grünen schlecht gemacht.  ;)
Und weiter? ???
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: highspeedtrain am 30. Juli 2018, 12:31:37
Es ist trotzdem nicht Aufgabe der Wiener Stadtpolitik, Fehlpolitik der niederösterreichischen Landesregierung auszugleichen.

Die Wiener Politik nimmt nicht auf NÖ Rücksicht, sondern auf die Donaustädter, die gerne mit dem Auto in die Arbeit fahren. Da der neue Bürgermeister Transdanubier ist und vor allem dort seine Wählerschaft zurückerobern will, rechne ich auch nicht damit, dass sich auf der Praterstraße viel tun wird.

Dass in der Sache eine Verkehrsberuhigung in der Praterstraße enorm wichtig wäre, und man natürlich - mit gewissen Anpassungsschmerzen - dort auch mit zwei Spuren auskommen würde, sehe ich natürlich auch so.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Landstraße am 30. Juli 2018, 12:31:57
Das eigene KFZ ist nur verlässlicher und planbarer als die Chaostruppe gennant WL. Aber das ist eine andere Geschichte.  8)
... und teurer, verschmutzend und, wie hier schon oft erwähnt wurde, in der Stadt meistens nicht notwendig und raumfressend.
Das ist Flugverkehr auch und trotzdem wird er nicht dreimal am Tag von den Grünen schlecht gemacht.  ;)
Natürlich, aber es gibt so viele Alternativen zum Auto, nicht zum Flugzeug. Da ist auch das einzige, was man machen kann, Menschen dazu aufzufordern, weniger zu fliegen und daheim festzusitzen. Und die, die nicht berufsbedingt im Flieger sitzen tun dies sowieso eher selten. Außerdem gab es auch Diskussionen z.B. zur 3. Piste in Schwechat...
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Linie 360 am 30. Juli 2018, 12:41:07
Ja, grundsätzlich gäbe es in einigen Teilen Wiens ein tolles öffentliches Netz!
Gäbe deshalb, weil->
1.) Anschlüsse oft nicht funktionieren,
2.) Häufige Störungen (oft eigenverschuldet),
3.) Dank trotz Fahgastzuwachses gestreckten Intervallen überfüllte/ gut gefüllte Verkehrsmittel

Und dank solchen "Aktionen" bin ich mit dem Auto trotz Stau letztendlich häufig schneller und reise auch komfortabler (im Auto habe ich immer einen Sitzplatz)

Und weil wir bei der Praterstraße sind-> In dieser Gegend würde ich fast immer mit dem Auto fahren, denn gerade diese Gegend ist eine-obwohl eigentlich zentral gelegen- wo es absolut keinen guten öffentlichen Verkehr (mehr) gibt->Stichwort weite Fußwege bis zur Grottenbahn (U1) bzw. zum Gaskocher (5A)



Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: moszkva tér am 30. Juli 2018, 12:43:39
Auch wegen dem hohen Anteil des Radfahrerverkehres finde ich es besser, dass die Fußgänger nicht dazu animiert werden überall die Straße queren zu können. Noch dazu haben die Fußgänger bei einem Rückbau der Blumeninsel keinen sicheren Platz mehr, dass sie ggf. in der Straßenmitte sicher kurz warten zu können, um die Straße auf Etappen überqueren zu können.
Bei einer zweispurigen Straße mit Tempo 30 kann man sehr wohl überall queren. Wozu brauche ich da eine sichere Aufstellfläche in der Mitte? Wenn man beispielsweise bei der Mayergasse-Tethysgasse einen ungeregelten Zebrastreifen machen würde, hätte man die Barriere wunderschön aufgebrochen und auch noch einen geschützten Übergang geschaffen.
Die Taborstraße ist übrigens ein schönes Beispiel. Als lokale Erschließungsstraße durchaus recht stark frequentiert mit Autos, kann man sie nahezu überall überqueren, und da gibt es auch nie Probleme deswegen. Wer sich unsicher fühlt, kann immer noch zu den Ampeln gehen. Warum sollte das auf der Praterstraße nicht auch gehen?
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: haidi am 30. Juli 2018, 12:47:47
Und ich stelle nochmal provokant die Frage - Was bringt dir ein schleifen der Blumeninsel, ausser dass du dann wieder mehr Beton hast?

Nun ja, ich kann an denFahrbahnrändern doppelt so viele Grüninseln unterbringen und den Fußgängern trotzdem das Überqueren der Fahrbahn alle 50 m ermöglichen
[/quote]
Denn was rauskommt, braucht man ja nur im 6. und 7. Bezirk sich anschauen.
Hohe Lebensqualität? ???
Also dann rede mal mit den Bewohnern in diesem Bezirken. Ich kriege diesbezüglich keine positiven Rückmeldungen.
Wahrscheinlich redest nur  mit Deinesgleichen  - Matschkerer gibts immer und überall
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: T1 am 30. Juli 2018, 12:57:38
Ja, grundsätzlich gäbe es in einigen Teilen Wiens ein tolles öffentliches Netz!
Gäbe deshalb, weil->
1.) Anschlüsse oft nicht funktionieren,
2.) Häufige Störungen (oft eigenverschuldet),
3.) Dank trotz Fahgastzuwachses gestreckten Intervallen überfüllte/ gut gefüllte Verkehrsmittel

Und dank solchen "Aktionen" bin ich mit dem Auto trotz Stau letztendlich häufig schneller und reise auch komfortabler (im Auto habe ich immer einen Sitzplatz)

Und weil wir bei der Praterstraße sind-> In dieser Gegend würde ich fast immer mit dem Auto fahren, denn gerade diese Gegend ist eine-obwohl eigentlich zentral gelegen- wo es absolut keinen guten öffentlichen Verkehr (mehr) gibt->Stichwort weite Fußwege bis zur Grottenbahn (U1) bzw. zum Gaskocher (5A)
Daraus schließe ich, dass du entweder in dieser Gegend sehr sehr selten unterwegs bist oder zur gehfaulen Bevölkerung gehörst, die sowieso jeden Meter mit dem Auto fahren will, und sich daher Gründe erfindet, um seine eigene Bequemlichkeit ja nicht zugeben zu müssen. Denn wenn im 2. Bezirk (wohlgemerkt im Gesamten!) 80 Prozent der Bevölkerung ihre Wege mit ÖV, Rad oder zu Fuß zurücklegen, gibt es dort sicherlich absolut keinen guten öffentlichen Verkehr ::)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: moszkva tér am 30. Juli 2018, 13:42:44
Ja, grundsätzlich gäbe es in einigen Teilen Wiens ein tolles öffentliches Netz!
Gäbe deshalb, weil->
1.) Anschlüsse oft nicht funktionieren,
2.) Häufige Störungen (oft eigenverschuldet),
3.) Dank trotz Fahgastzuwachses gestreckten Intervallen überfüllte/ gut gefüllte Verkehrsmittel

Und dank solchen "Aktionen" bin ich mit dem Auto trotz Stau letztendlich häufig schneller und reise auch komfortabler (im Auto habe ich immer einen Sitzplatz)

Und weil wir bei der Praterstraße sind-> In dieser Gegend würde ich fast immer mit dem Auto fahren, denn gerade diese Gegend ist eine-obwohl eigentlich zentral gelegen- wo es absolut keinen guten öffentlichen Verkehr (mehr) gibt->Stichwort weite Fußwege bis zur Grottenbahn (U1) bzw. zum Gaskocher (5A)
Daraus schließe ich, dass du entweder in dieser Gegend sehr sehr selten unterwegs bist oder zur gehfaulen Bevölkerung gehörst, die sowieso jeden Meter mit dem Auto fahren will, und sich daher Gründe erfindet, um seine eigene Bequemlichkeit ja nicht zugeben zu müssen. Denn wenn im 2. Bezirk (wohlgemerkt im Gesamten!) 80 Prozent der Bevölkerung ihre Wege mit ÖV, Rad oder zu Fuß zurücklegen, gibt es dort sicherlich absolut keinen guten öffentlichen Verkehr ::)
Dabei bevorzugt der zweite Bezirk sogar noch anwohnende Autofahrer dank einer großen Fläche, wo überall dasselbe Parkpickerl gilt. So zahlt es sich durchaus aus, z.B. vom Gaußplatz zum Stadioncenter anstatt öffentlich mit dem Auto zu fahren. Solche Distanzen kann man in den anderen Innenbezirken mit dem Parkpickerl nicht abdecken.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Ferry am 30. Juli 2018, 13:54:57
Genau das sind notwendige Transporte. Und wieviel Prozent der Autofahrten machen sie aus?

Ich denke doch, weit mehr als die Hälfte. Niemand steht gerne im Stau.

Mehr als die Hälfte des Kfz-Verkehrs sind Polizei, Feuerwehr, Rettung, Handwerker und Lieferwagen? Entweder, die tarnen sich verdammt gut, oder wir leben in zwei verschiedenen Wiens.

Und, wie ich erwähnt habe, du aber (wohlweislich?) weggelassen hast, Menschen, die von außerhalb der Stadt kommen oder dorthin unterwegs sind. Weiters vielleicht auch solche, die Güter zu befördern haben, die für den Transport in Öffis zu sperrig sind, usw. Auch gibt es Orte innerhalb von Wien, die mit Öffis nicht erreichbar sind, nicht zu vergessen Mietwagen und Taxis. Es gibt viel mehr Gründe, mit einem Auto in der Stadt unterwegs zu sein, als du scheinbar wahrhaben willst.

Zitat von: abc
Es ist trotzdem nicht Aufgabe der Wiener Stadtpolitik, Fehlpolitik der niederösterreichischen Landesregierung auszugleichen. Wenn man in weiten Teilen NÖs nicht ohne Auto leben kann, sollte man vielleicht mal in St. Pölten anklopfen - und nicht fordern, dass Wien gefälligst auf die eigenen Belange Rücksicht nehmen soll.

Und weil das nicht passiert, sollen alle Autofahrer in Wien dafür büßen? Du hast einen eigenartigen Sinn von Gerechtigkeit.

Zitat von: abc
Auch Kassiererinnen arbeiten sicher nicht gern am Samstagvormittag...

Kannst du dich bitte etwas deutlicher ausdrücken?
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 30. Juli 2018, 13:56:40
Dabei bevorzugt der zweite Bezirk sogar noch anwohnende Autofahrer dank einer großen Fläche, wo überall dasselbe Parkpickerl gilt. So zahlt es sich durchaus aus, z.B. vom Gaußplatz zum Stadioncenter anstatt öffentlich mit dem Auto zu fahren. Solche Distanzen kann man in den anderen Innenbezirken mit dem Parkpickerl nicht abdecken.

Ein Fahrziel mit Gratisparkplätzen ist ein schlechtes Beispiel für die Forderung eines Grätzelparkpickerls.  ;)
Noch dazu es auch mit der U-Bahn sehr gut erreichbar ist. Auch vom Gaußplatz aus.
Weiters würde ich den 2. und 20. Bezirk nicht als klassische Innenbezirke sehen. Sonst wären Ottakring und Währing auch Innenbezirke.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 30. Juli 2018, 14:02:04
Und weil wir bei der Praterstraße sind-> In dieser Gegend würde ich fast immer mit dem Auto fahren, denn gerade diese Gegend ist eine-obwohl eigentlich zentral gelegen- wo es absolut keinen guten öffentlichen Verkehr (mehr) gibt->Stichwort weite Fußwege bis zur Grottenbahn (U1) bzw. zum Gaskocher (5A)
Daraus schließe ich, dass du entweder in dieser Gegend sehr sehr selten unterwegs bist oder zur gehfaulen Bevölkerung gehörst, die sowieso jeden Meter mit dem Auto fahren will, und sich daher Gründe erfindet, um seine eigene Bequemlichkeit ja nicht zugeben zu müssen. Denn wenn im 2. Bezirk (wohlgemerkt im Gesamten!) 80 Prozent der Bevölkerung ihre Wege mit ÖV, Rad oder zu Fuß zurücklegen, gibt es dort sicherlich absolut keinen guten öffentlichen Verkehr ::)

Konkret entlang der Praterstraße und in den angrenzenden Wohngebieten ist der Nahverkehr wirklich relativ bescheiden, wenn das Ziel nicht zufällig entlang der U1 liegt. Gerade für viele nahe Ziele muss man unverhältnismäßig häufig umsteigen und/oder lange zur/ von der Station gehen. Das ist schlicht damit begründet, dass die U1 hier zu einem Kahlschlag im Oberflächenverkehr geführt hat, weil man in der Anfangszeit der U-Bahn und noch bis in die 90er Jahre meinte, mit der U-Bahn auch noch sämtlichen Kurz- und Mittelstreckenverkehr im Umkreis abwickeln zu können. Das führt heute dazu, dass trotz "schnellen" Verkehrsmittels U-Bahn die Tür-zu-Tür-Reisezeit mit den Öffis nicht mal ansatzweise konkurrenzfähig ist - und die U-Bahn wiederum überlastet ist, weil sie eben die Kurzstreckenfahrgäste mit aufnehmen muss.

Meines Erachtens fehlt einfach eine Linie, die aus dem Stuwerviertel über die Praterstraße zum östlichen Ring geführt wird. Ebenso wie der 5A sinnvoller am Praterstern endete.

Genau das sind notwendige Transporte. Und wieviel Prozent der Autofahrten machen sie aus?

Ich denke doch, weit mehr als die Hälfte. Niemand steht gerne im Stau.

Mehr als die Hälfte des Kfz-Verkehrs sind Polizei, Feuerwehr, Rettung, Handwerker und Lieferwagen? Entweder, die tarnen sich verdammt gut, oder wir leben in zwei verschiedenen Wiens.

Und, wie ich erwähnt habe, du aber (wohlweislich?) weggelassen hast, Menschen, die von außerhalb der Stadt kommen oder dorthin unterwegs sind. Weiters vielleicht auch solche, die Güter zu befördern haben, die für den Transport in Öffis zu sperrig sind, usw. Auch gibt es Orte innerhalb von Wien, die mit Öffis nicht erreichbar sind, nicht zu vergessen Mietwagen und Taxis. Es gibt viel mehr Gründe, mit einem Auto in der Stadt unterwegs zu sein, als du scheinbar wahrhaben willst.

Menschen, die von außerhalb der Stadt kommen, haben die Möglichkeit, am Stadtrand in die Öffis umzusteigen. Das gleiche gilt für jene, die in schlecht vom Nahverkehr erschlossenen Gebieten innerhalb Wiens leben. Dies müssen sie natürlich nicht tun, sollen sich dann aber bitte nicht beklagen, wenn es im Berufsverkehr mal etwas länger dauert.

Menschen, die von der Stadt nach außen müssen, fahren i.d.R. gegen die Lastrichtung, die tangiert die Diskussion eher peripher.

Menschen, die sperrige Güter transportieren müssen, gibt es, die machen aber nicht die Masse aus. Und sie transportieren sie eher selten Tag für Tag. Oder wie oft übersiedelst Du so oder kaufst neue Kästen? Und wie oft im Berufsverkehr?

Zitat von: abc
Es ist trotzdem nicht Aufgabe der Wiener Stadtpolitik, Fehlpolitik der niederösterreichischen Landesregierung auszugleichen. Wenn man in weiten Teilen NÖs nicht ohne Auto leben kann, sollte man vielleicht mal in St. Pölten anklopfen - und nicht fordern, dass Wien gefälligst auf die eigenen Belange Rücksicht nehmen soll.

Und weil das nicht passiert, sollen alle Autofahrer in Wien dafür büßen? Du hast einen eigenartigen Sinn von Gerechtigkeit.

Ich habe die armen, armen Umlandbewohner, die einmal am Tag quer durch Wien müssen, nicht in die Diskussion eingebracht. Und was heißt büßen? Wenn Du Dir auf den allermeisten Straßen mal anschaust, wieviel Prozent des Straßenraums der Kfz-Verkehr einnimmt (selbstverständlich inklusive Stellplätzen!) und Dir zugleich vor Augen führst, dass in Wien gerade einmal 27 % der Wege mit Pkws zurückgelegt werden, fragt sich, wer hier einen eigenartigen Gerechtigkeitssinn hat.

Zitat von: abc
Auch Kassiererinnen arbeiten sicher nicht gern am Samstagvormittag...

Kannst du dich bitte etwas deutlicher ausdrücken?

Soll heißen: da muss man halt als Berufsfahrer durch...
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: moszkva tér am 30. Juli 2018, 14:26:23
Dabei bevorzugt der zweite Bezirk sogar noch anwohnende Autofahrer dank einer großen Fläche, wo überall dasselbe Parkpickerl gilt. So zahlt es sich durchaus aus, z.B. vom Gaußplatz zum Stadioncenter anstatt öffentlich mit dem Auto zu fahren. Solche Distanzen kann man in den anderen Innenbezirken mit dem Parkpickerl nicht abdecken.

Ein Fahrziel mit Gratisparkplätzen ist ein schlechtes Beispiel für die Forderung eines Grätzelparkpickerls.  ;)
Noch dazu es auch mit der U-Bahn sehr gut erreichbar ist. Auch vom Gaußplatz aus.
Weiters würde ich den 2. und 20. Bezirk nicht als klassische Innenbezirke sehen. Sonst wären Ottakring und Währing auch Innenbezirke.
Wie ich noch ein Auto gehabt habe, bin ich (dank Parkpickerl) immer in der Engerthstraße oder Meiereistraße gestanden, wenn ich ins Stadioncenter "gemusst" habe (anstatt hinten durch den Marathonweg in die unangenehme Garage zu fahren). Ja, ich weiß, das ist dekadent, aber ich stehe dazu  >:D
Das Stadioncenter habe ich jetzt stellvertretend genommen als weit entferntes Fahrziel und nicht unbedingt als Ziel an sich. Man könnte auch die Donaumarina nehmen: Besser mit Parkpickerl bei der Station Donaumarina parken und durch die Station in den Jachthafen spazieren, anstatt den riesigen Umweg über die Grünhaufenbrücke zu fahren. Nachteil: So sieht niemand meinen coolen SUV  :P

Meines Erachtens fehlt einfach eine Linie, die aus dem Stuwerviertel über die Praterstraße zum östlichen Ring geführt wird. Ebenso wie der 5A sinnvoller am Praterstern endete.
Der 5A würde sich gut machen als verlängerter 80A (Neu Marx-Griegstraße). Den würde ich sogar täglich nutzen.  :)

Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Ferry am 30. Juli 2018, 14:55:04
Menschen, die von außerhalb der Stadt kommen, haben die Möglichkeit, am Stadtrand in die Öffis umzusteigen.

Sie hätten diese Möglichkeit, wenn es überall ausreichend P&R Anlagen gäbe. Gibt es aber oft nicht. Und wenn doch, sind sie zu teuer; um das Geld, das man dort bezahlt, kann man ebenso gut mit dem Auto weiterfahren. Da fehlt einfach der Anreiz.

Zitat von: abc
Das gleiche gilt für jene, die in schlecht vom Nahverkehr erschlossenen Gebieten innerhalb Wiens leben. Dies müssen sie natürlich nicht tun, sollen sich dann aber bitte nicht beklagen, wenn es im Berufsverkehr mal etwas länger dauert.

Niemand beklagt sich. Ihr beklagt euch, dass so viele Fahrten angeblich unnötig sind. Wobei das natürlich auch immer Ermessenssache ist, wann eine Fahrt "nötig" ist und wann nicht.

Zitat von: abc
Menschen, die von der Stadt nach außen müssen, fahren i.d.R. gegen die Lastrichtung, die tangiert die Diskussion eher peripher.

Geht es jetzt um die Lastrichtung oder um (un)nötige Fahrten in der Stadt??? Du kommst vom Thema ab.

Zitat von: abc
Menschen, die sperrige Güter transportieren müssen, gibt es, die machen aber nicht die Masse aus. Und sie transportieren sie eher selten Tag für Tag. Oder wie oft übersiedelst Du so oder kaufst neue Kästen?

Es gibt Berufsgruppen, die transportieren jeden Tag sperrige Güter. Berufsbedingt. Schon mal daran gedacht?

Zitat von: abc
Wenn Du Dir auf den allermeisten Straßen mal anschaust, wieviel Prozent des Straßenraums der Kfz-Verkehr einnimmt (selbstverständlich inklusive Stellplätzen!) und Dir zugleich vor Augen führst, dass in Wien gerade einmal 27 % der Wege mit Pkws zurückgelegt werden, fragt sich, wer hier einen eigenartigen Gerechtigkeitssinn hat.

Der Straßenraum wird ja nicht nur vom Kfz-Verkehr benutzt. Und 27% sind nicht viel, ich hätte auf über 30% geschätzt.

Aber dann frage ich mich, was ihr eigentlich noch wollt. Wenn etwas mehr als ein Viertel aller Wege mit Pkws zurückgelegt werden, dann werden fast dreiviertel aller Wege mit Öffis, Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt. Das ist doch ohnehin schon ein guter Wert! Die autofreie Stadt gibt es nunmal nicht und wird es nie geben.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Landstraße am 30. Juli 2018, 15:05:20

Der Straßenraum wird ja nicht nur vom Kfz-Verkehr benutzt. Und 27% sind nicht viel, ich hätte auf über 30% geschätzt.
Warum gehören dann 60-70% der freien Flächen in Wien den KFZ?
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 30. Juli 2018, 15:23:41
Menschen, die von außerhalb der Stadt kommen, haben die Möglichkeit, am Stadtrand in die Öffis umzusteigen.

Sie hätten diese Möglichkeit, wenn es überall ausreichend P&R Anlagen gäbe. Gibt es aber oft nicht. Und wenn doch, sind sie zu teuer; um das Geld, das man dort bezahlt, kann man ebenso gut mit dem Auto weiterfahren. Da fehlt einfach der Anreiz.

Also kommt man anscheinend doch noch zu gut in der Stadt durch. Denn sonst wäre allein die zeitliche Komponente ein Anreiz.

Zitat von: abc
Menschen, die von der Stadt nach außen müssen, fahren i.d.R. gegen die Lastrichtung, die tangiert die Diskussion eher peripher.

Geht es jetzt um die Lastrichtung oder um (un)nötige Fahrten in der Stadt??? Du kommst vom Thema ab.

Ausgangspunkt der Diskussion war, dass eine Spur in der Praterstraße angeblich zu wenig ist. Ein Argument dagegen war, dass sie nicht zu wenig wäre, wenn nur tatsächlich notwendige Fahrten stattfänden. Ein weiteres ist eben, dass das Problem gegen die Lastrichtung weniger besteht.

Zitat von: abc
Menschen, die sperrige Güter transportieren müssen, gibt es, die machen aber nicht die Masse aus. Und sie transportieren sie eher selten Tag für Tag. Oder wie oft übersiedelst Du so oder kaufst neue Kästen?

Es gibt Berufsgruppen, die transportieren jeden Tag sperrige Güter. Berufsbedingt. Schon mal daran gedacht?

Und das machen sie im Regelfall in Standard-Pkws? Ausgangspunkt war nämlich meine auf Beobachtung basierende Annahme, dass 50 % dafür (und für Feuerwehr, Polizei, Rettung, Lieferwagen etc.) viel zu hoch gegriffen ist.

Der Straßenraum wird ja nicht nur vom Kfz-Verkehr benutzt. Und 27% sind nicht viel, ich hätte auf über 30% geschätzt.

Aber nur wegen des Kfz-Verkehrs sind die meisten Fahrbahnen so breit wie sie sind. Für Rettungsfahrzeuge/Feuerwehr, Fahrräder und ggf. Lieferwagen und Linienfahrzeuge müsste man nicht auf vielen Straßen >70 % der Breite für die Fahrbahn nützen.

Aber dann frage ich mich, was ihr eigentlich noch wollt. Wenn etwas mehr als ein Viertel aller Wege mit Pkws zurückgelegt werden, dann werden fast dreiviertel aller Wege mit Öffis, Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt. Das ist doch ohnehin schon ein guter Wert! Die autofreie Stadt gibt es nunmal nicht und wird es nie geben.

Stadträume, die der gesunkenen Bedeutung des Autos Rechnung tragen. Nicht mehr und nicht weniger.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 30. Juli 2018, 15:31:33

Der Straßenraum wird ja nicht nur vom Kfz-Verkehr benutzt. Und 27% sind nicht viel, ich hätte auf über 30% geschätzt.
Warum gehören dann 60-70% der freien Flächen in Wien den KFZ?

Sag lieber "freien Straßenraumes". Die meisten freien Flächen sind in Wien nämlich Grünflächen.  ;)

Verkehrsflächen machen rund 14,4% Wiens aus. Das sind aber nicht nur Straßen sondern alles.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 30. Juli 2018, 15:34:19

Der Straßenraum wird ja nicht nur vom Kfz-Verkehr benutzt. Und 27% sind nicht viel, ich hätte auf über 30% geschätzt.
Warum gehören dann 60-70% der freien Flächen in Wien den KFZ?

Sag lieber "freien Straßenraumes". Die meisten freien Flächen sind in Wien nämlich Grünflächen.  ;)

Da sind naturgemäß aber auch der Wienerwald und weite Teile des Praters mit reingerechnet. :) Entscheidend ist ja, welche Prioritäten man dort setzt, wo es eng wird.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: pascal am 30. Juli 2018, 21:20:34
Aber dann frage ich mich, was ihr eigentlich noch wollt. Wenn etwas mehr als ein Viertel aller Wege mit Pkws zurückgelegt werden, dann werden fast dreiviertel aller Wege mit Öffis, Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt. Das ist doch ohnehin schon ein guter Wert! Die autofreie Stadt gibt es nunmal nicht und wird es nie geben.

Ganz einfach: Dass diesem guten Wert auch Rechnung getragen wird, indem z.B. diesen genannten drei Vierteln mehr Platz, bessere Verbindungen und weniger Wartezeiten gegönnt werden. Es ist ja eigentlich erstaunlich, dass in Wien so viele Wege öffentlich und zu Fuß zurückgelegt werden. Denn in vielen Fällen ist es wirklich nicht attraktiv (unnötig lange Geh- und Umsteigewege, lange Ampelwartezeiten, Ampeln, bei denen man als Fußgänger nur dann parallel zum MIV Grün bekommt, wenn man auf den Knopf drückt etc.).

Unlängst wurde z.B. die Fußgängerunterführung am Beginn der Triester Straße zugeschüttet (bzw. "verfüllt", wie das offiziell heißt). Wenn man von der S-Bahn-Station Matzleinsdorfer Platz in die Knöllgasse gehen möchte, dauert das nun locker 3 Minuten länger als bisher. Denn man muss entweder unter der USTRAB durch und den gegenüberliegenden Stationsaufgang nutzen, oder man nimmt den ampelgeregelten Übergang, der nicht nur eine sehr lange Umlaufzeit, sondern auch unterschiedliche Phasen für die beiden Richtungsfahrbahnen hat, sodass man in der Mitte nochmals warten muss.

Und das ist nur eine von vielen Kleinigkeiten, die einem das Leben schwer machen. Trotzdem bin ich froh, kein Auto zu haben und praktisch ausschließlich öffentlich und zu Fuß unterwegs zu sein (sogar auf dem Land, wo ich berufsbedingt zwei Tage pro Woche bin). In Gesprächen mit eingefleischten Autofahrern fehlen mir dann aber doch oft die Argumente. Einer rechnet mir immer vor, dass er auf seinen Wegen in Wien (und das sind die verschiedensten) mit dem Auto oft nur ein Drittel der Zeit braucht wie mit Öffis. Offenbar ist für die meisten Autofahrer Zeit so wertvoll, dass sie um jeden Preis das schnellste Verkehrsmittel benützen müssen, und das ist nun einmal in vielen Fällen tatsächlich das Auto. Oft leider mit erheblichem Vorsprung. Und daran gilt es zu arbeiten. Ich mache mir aber nicht viele Hoffnungen, dass ich in Wien in dieser Hinsicht noch wesentliche Verbesserungen erleben werde.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Z-TW am 30. Juli 2018, 22:23:34
In Gesprächen mit eingefleischten Autofahrern fehlen mir dann aber doch oft die Argumente. Einer rechnet mir immer vor, dass er auf seinen Wegen in Wien (und das sind die verschiedensten) mit dem Auto oft nur ein Drittel der Zeit braucht wie mit Öffis.

Mir fehlen die Argumente nicht - nur zählen sie bei eingefleischten Autofahrern nicht. Ich bin im Besitz einer Seniorenjahreskarte und allein damit bin ich im Vergleich zu Garagengebühren bzw. Parkgebühren wesentlich billiger dran. Außerdem nervt mich der Autoverkehr - mit dem Auto zu fahren ist völlig unproduktive Zeit, in Öffis kann ich wenigstens lesen oder entspannt darin hocken oder auch stehen, was mich auch nicht stört. Und rote Ampeln gibt es genug - wenn man Auto fährt oder eben auch mit den Öffis.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: tramway.at am 30. Juli 2018, 22:29:51
Aber dann frage ich mich, was ihr eigentlich noch wollt. Wenn etwas mehr als ein Viertel aller Wege mit Pkws zurückgelegt werden, dann werden fast dreiviertel aller Wege mit Öffis, Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt.

Ganz einfach: Dass diesem guten Wert auch Rechnung getragen wird, indem z.B. diesen genannten drei Vierteln mehr Platz, bessere Verbindungen und weniger Wartezeiten gegönnt werden.

Der Wert ist wie vieles in Wien manipuliert - er beruht auf den geschönten Zahlen der WiLi und lässt den Pendlerverkehr völlig außer Acht, der großteils per PKW stattfindet.

Einer rechnet mir immer vor, dass er auf seinen Wegen in Wien (und das sind die verschiedensten) mit dem Auto oft nur ein Drittel der Zeit braucht wie mit Öffis. Offenbar ist für die meisten Autofahrer Zeit so wertvoll, dass sie um jeden Preis das schnellste Verkehrsmittel benützen müssen, und das ist nun einmal in vielen Fällen tatsächlich das Auto.

Auch das stimmt nur bei manchen Peripherie-Verbindungen. Ich bin selbst mit Fahrrad, Motorrad und ÖV unterwegs, und, obwohl "Profi", überschätze ich die ÖV-Reisezeiten oft ganz dramatisch. Es ist auf manchen Strecken sogar mit dem Motorrad nicht möglich, schneller als der ÖV zu sein - ebenso bin ich manchmal erstaunt, wie schnell ich mit dem Rad gegenüber dem PKW bin (wenn manchmal ein auffälliger Wagen zufällig die selbe Strecke hat wie ich, erst heute Stafa-Yppenplatz, habe ihn zwischendurch aus den Augen verloren, aber in der Payergasse fuhr er wieder unmittelbar vor mir - und ich musste dann keinen Parkplatz suchen). Vieles sind einfach tradierte Gerüchte aus der Kronenzeitung oder vom ÖAMTC, das betrifft prophezeite Verkehrszusammenbrüche ebenso wie sonstige Katastrophenszenarien.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 31. Juli 2018, 07:34:28
Der Wert ist wie vieles in Wien manipuliert - er beruht auf den geschönten Zahlen der WiLi und lässt den Pendlerverkehr völlig außer Acht, der großteils per PKW stattfindet.

... und zwar deutlich. Der Studie zum S-Bahn-Ausbau der AK von 2016 konnte man ja z.B. entnehmen, dass die Einpendler aus dem Industrieviertel zu 80 % das Auto nutzen. Insofern finde ich es sehr schade, dass die Citymaut vom Autobürgermeister so schnell abgewürgt würde. Denn das wäre durchaus eine Möglichkeit gewesen, NÖ zu mehr Investitionen in den Nahverkehr zu bewegen. Und zwar nicht nur in ein paar Paradestrecken, sondern flächendeckenden Nahverkehr. Wieviel Prozent der niederösterreichischen Bevölkerung haben eigentlich am Wochenende keinen Zugang zum Nahverkehr, noch nicht mal mit 3 Fahrten pro Tag in 1 km Entfernung?

Mir fehlen die Argumente nicht - nur zählen sie bei eingefleischten Autofahrern nicht. Ich bin im Besitz einer Seniorenjahreskarte und allein damit bin ich im Vergleich zu Garagengebühren bzw. Parkgebühren wesentlich billiger dran. Außerdem nervt mich der Autoverkehr - mit dem Auto zu fahren ist völlig unproduktive Zeit, in Öffis kann ich wenigstens lesen oder entspannt darin hocken oder auch stehen, was mich auch nicht stört. Und rote Ampeln gibt es genug - wenn man Auto fährt oder eben auch mit den Öffis.

Genau das vergessen viele oft. Autofahren ist tote Zeit. Bei den Öffis kann man lesen, Nachrichten schreiben oder einfach die Gedanken kreisen lassen, weil man nicht aufmerksam sein muss.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 31. Juli 2018, 07:52:00
Genau das vergessen viele oft. Autofahren ist tote Zeit. Bei den Öffis kann man lesen, Nachrichten schreiben oder einfach die Gedanken kreisen lassen, weil man nicht aufmerksam sein muss.

Das ist eine persönliche Einstellung. Für mich ist öffi fahren fad. Die Gratiszeitungen jucken mich nicht ausserdem sind sie nach 2 Minuten durch. Danach entweder Smartphone surfen oder nix tun. Im Auto ist mir nie langweilig. Mit der Musik mitsingen, sich über die Politiker aufregen oder die Wiener Verkehrsplanung zerpflücken. Meist in Form eines Selbstgesprächs. Das würde in der U-Bahn etwas komisch rüber kommen.  ;)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 31. Juli 2018, 08:03:17
Genau das vergessen viele oft. Autofahren ist tote Zeit. Bei den Öffis kann man lesen, Nachrichten schreiben oder einfach die Gedanken kreisen lassen, weil man nicht aufmerksam sein muss.

Das ist eine persönliche Einstellung. Für mich ist öffi fahren fad. Die Gratiszeitungen jucken mich nicht ausserdem sind sie nach 2 Minuten durch. Danach entweder Smartphone surfen oder nix tun. Im Auto ist mir nie langweilig. Mit der Musik mitsingen, sich über die Politiker aufregen oder die Wiener Verkehrsplanung zerpflücken. Meist in Form eines Selbstgesprächs. Das würde in der U-Bahn etwas komisch rüber kommen.  ;)

Dass der Bücher- und Zeitschriftenmarkt etwas größer als "Heute" oder "Österreich" ist, ist Dir aber schon aufgefallen? :)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Z-TW am 31. Juli 2018, 08:18:58
Es wird OT, daher sei bitte nur noch eine Stellungnahme erlaubt: Wenn ich mit öffentlichen Oberflächenverkehrsmitteln unterwegs bin und ich sehe ein Lokal oder ein Geschäft, das mich interessiert, kann ich spontan aussteigen. Fahre ich mit dem Auto, bin ich erstens auf den Verkehr konzentriert, sehe vielleicht dann doch aus dem Augenwinkel ein solches Lokal - und dann hat es sich aber mit dem spontanen Stehenbleiben, denn jetzt beginnt die mühsame Parkplatzsuche....
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: moszkva tér am 31. Juli 2018, 08:25:14
Danach entweder Smartphone surfen oder nix tun.
Wieso haben eigentlich immer alle Leute Panik, dass sie einmal "nix tun"? Es ist doch schön, sich einfach einmal zehn Minuten mit gar nix zu beschäftigen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 31. Juli 2018, 08:29:53
Genau das vergessen viele oft. Autofahren ist tote Zeit. Bei den Öffis kann man lesen, Nachrichten schreiben oder einfach die Gedanken kreisen lassen, weil man nicht aufmerksam sein muss.

Das ist eine persönliche Einstellung. Für mich ist öffi fahren fad. Die Gratiszeitungen jucken mich nicht ausserdem sind sie nach 2 Minuten durch. Danach entweder Smartphone surfen oder nix tun. Im Auto ist mir nie langweilig. Mit der Musik mitsingen, sich über die Politiker aufregen oder die Wiener Verkehrsplanung zerpflücken. Meist in Form eines Selbstgesprächs. Das würde in der U-Bahn etwas komisch rüber kommen.  ;)

Dass der Bücher- und Zeitschriftenmarkt etwas größer als "Heute" oder "Österreich" ist, ist Dir aber schon aufgefallen? :)

Hab früher immer einen Roman oder ähnliches mitgehabt. Bis mir die herum schlepperei zu blöd wurde. Ausserdem waren auf der Strecke die Bücher nach 2 Wochen spätestens ausgelesen. Und auf Strecken wo man nach zwei Stationen umsteigen muss ist es auch kaum möglich sich jetzt in ein Buch hinein zu versetzen.  8)

Ich persönlich bin halt lieber individualist. Fahr halt lieber Fahrrad. Da bin ich auch für mich und kann fahren wie ich will und wo ich will und es macht mir mehr Spaß als in den Öffis zu sitzen. Für mich ist halt gern der Weg das Ziel. Egal ob Urlaubsreise oder Arbeitsweg.

Es wird OT, daher sei bitte nur noch eine Stellungnahme erlaubt: Wenn ich mit öffentlichen Oberflächenverkehrsmitteln unterwegs bin und ich sehe ein Lokal oder ein Geschäft, das mich interessiert, kann ich spontan aussteigen. Fahre ich mit dem Auto, bin ich erstens auf den Verkehr konzentriert, sehe vielleicht dann doch aus dem Augenwinkel ein solches Lokal - und dann hat es sich aber mit dem spontanen Stehenbleiben, denn jetzt beginnt die mühsame Parkplatzsuche....

Das ist ja eh was feines. Aber wer macht das effektiv täglich? Und wirklich Auslagen schauen aus der Tram oder dem Bus ist wohl wirklich nur sehr selten möglich und dort wo ich mich täglich bewege haben diese Geschäfte fast alle einen Parkplatz. Ich komm halt nur selten in die Innenbezirke und da meist für die Arbeit. Da hab ich keine Zeit zum Strandeln.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Ferry am 31. Juli 2018, 09:13:42
Genau das vergessen viele oft. Autofahren ist tote Zeit. Bei den Öffis kann man lesen, Nachrichten schreiben oder einfach die Gedanken kreisen lassen, weil man nicht aufmerksam sein muss.

Das ist eine persönliche Einstellung. Für mich ist öffi fahren fad. Die Gratiszeitungen jucken mich nicht ausserdem sind sie nach 2 Minuten durch. Danach entweder Smartphone surfen oder nix tun. Im Auto ist mir nie langweilig. Mit der Musik mitsingen, sich über die Politiker aufregen oder die Wiener Verkehrsplanung zerpflücken. Meist in Form eines Selbstgesprächs. Das würde in der U-Bahn etwas komisch rüber kommen.  ;)

Einer meiner Bürokollegen frühstückt im Auto, während er im Stau steckt! Der Stau ist sozusagen eingeplant oder anders gesagt, würde es einmal keinen Stau geben, käme er ohne Frühstück ins Büro! Man kann also auch die Zeit im Auto sinnvoll nutzen.

Und wenn ich in Öffis stehen muss (was fast immer der Fall ist), dann tue ich mich mit Lesen eher schwer.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 31. Juli 2018, 09:16:10
Einer meiner Bürokollegen frühstückt im Auto, während er im Stau steckt! Der Stau ist sozusagen eingeplant oder anders gesagt, würde es einmal keinen Stau geben, käme er ohne Frühstück ins Büro! Man kann also auch die Zeit im Auto sinnvoll nutzen.
Während der Autofahrt zu essen ist aber keine sinnvolle Nutzung, sondern schlicht unverantwortlich. >:(
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Ferry am 31. Juli 2018, 09:30:38
Einer meiner Bürokollegen frühstückt im Auto, während er im Stau steckt! Der Stau ist sozusagen eingeplant oder anders gesagt, würde es einmal keinen Stau geben, käme er ohne Frühstück ins Büro! Man kann also auch die Zeit im Auto sinnvoll nutzen.
Während der Autofahrt zu essen ist aber keine sinnvolle Nutzung, sondern schlicht unverantwortlich. >:(

Wieso? Wenn ich im Stau stehe, habe ich beide Hände frei. Manche Fahrer telefonieren während des Fahrens, das ist viel unverantwortlicher.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: luki32 am 31. Juli 2018, 09:33:33
Einer meiner Bürokollegen frühstückt im Auto, während er im Stau steckt! Der Stau ist sozusagen eingeplant oder anders gesagt, würde es einmal keinen Stau geben, käme er ohne Frühstück ins Büro! Man kann also auch die Zeit im Auto sinnvoll nutzen.
Während der Autofahrt zu essen ist aber keine sinnvolle Nutzung, sondern schlicht unverantwortlich. >:(

Wieso? Wenn ich im Stau stehe, habe ich beide Hände frei. Manche Fahrer telefonieren während des Fahrens, das ist viel unverantwortlicher.

Beides ist verboten und unverantwortlich!
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Ferry am 31. Juli 2018, 09:36:01
Beides ist verboten und unverantwortlich!

Wo steht, dass man im Stau nicht etwas essen oder trinken darf?
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: luki32 am 31. Juli 2018, 09:37:03
Beides ist verboten und unverantwortlich!

Wo steht, dass man im Stau nicht etwas essen oder trinken darf?

Er wird gaaaanz sicher, wenn er wegfährt, sofort alles weglegen...
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 31. Juli 2018, 09:40:41
Wieso? Wenn ich im Stau stehe, habe ich beide Hände frei. Manche Fahrer telefonieren während des Fahrens, das ist viel unverantwortlicher.
Während man am Steuer sitzt zu essen, ist nicht viel weniger unverantwortlich, als zu telefonieren. Man steht ja in einem Stau nicht, fast immer rollt man im sogenannten Stop-and-Go-Verkehr. Genau da passieren dann gerne Auffahrunfälle, weil der Autofahrer mal für ein paar Sekunden unachtsam war.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 31. Juli 2018, 10:17:21
Danach entweder Smartphone surfen oder nix tun.
Wieso haben eigentlich immer alle Leute Panik, dass sie einmal "nix tun"? Es ist doch schön, sich einfach einmal zehn Minuten mit gar nix zu beschäftigen.

Ich hab keine Panik davor. Aber wenn Leute mit toter Zeit argumentieren, wenn man im Auto sitzt, was ist dann fadisieren im Verkehrsmittel?
Meiner Meinung nach: Toter als tot.  ;D
Hatte mal einen Arbeitsweg vom 20. nach Auhof. 30 min. U4 Tunnelwand anstarren hebt die Langeweile nochmal auf ein noch höheres Niveau.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Ferry am 31. Juli 2018, 11:02:30
Beides ist verboten und unverantwortlich!

Wo steht, dass man im Stau nicht etwas essen oder trinken darf?

Er wird gaaaanz sicher, wenn er wegfährt, sofort alles weglegen...

Das ist eine andere Sache. Aber explizit verboten, wie du behauptet hast, ist es nicht, im Gegensatz zum Handytelefonieren ohne Freisprecheinrichtung.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: T1 am 31. Juli 2018, 11:11:01
Aber dann frage ich mich, was ihr eigentlich noch wollt. Wenn etwas mehr als ein Viertel aller Wege mit Pkws zurückgelegt werden, dann werden fast dreiviertel aller Wege mit Öffis, Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt.

Ganz einfach: Dass diesem guten Wert auch Rechnung getragen wird, indem z.B. diesen genannten drei Vierteln mehr Platz, bessere Verbindungen und weniger Wartezeiten gegönnt werden.

Der Wert ist wie vieles in Wien manipuliert - er beruht auf den geschönten Zahlen der WiLi und lässt den Pendlerverkehr völlig außer Acht, der großteils per PKW stattfindet.
Der Modal Split sagt ja auch etwas über Wege in Wien aus. Kann mir schon gut vorstellen, dass das hinkommt.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 31. Juli 2018, 11:32:03
Das ist eine andere Sache. Aber explizit verboten, wie du behauptet hast, ist es nicht, im Gegensatz zum Handytelefonieren ohne Freisprecheinrichtung.
Natürlich ist es nicht explizit verboten. Aber bei Tempo 50 nur zwei Sekunden den Blick nicht auf der Straße zu haben, bedeutet, dass man etwa 25 Meter im Blindflug zurücklegt. Das ist im Stadtverkehr schon viel und den meisten Autofahrern ist so etwas gar nicht bewusst.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Z-TW am 31. Juli 2018, 12:21:07
Hatte mal einen Arbeitsweg vom 20. nach Auhof. 30 min. U4 Tunnelwand anstarren hebt die Langeweile nochmal auf ein noch höheres Niveau.

Genau deswegen habe ich ja immer Lektüre bei mir. Oder ich schaue mir - unauffällig natürlich - hübsche Frauen an.  :P Was beim Autofahren nicht gut möglich ist....
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 31. Juli 2018, 12:35:33
Genau deswegen habe ich ja immer Lektüre bei mir. Oder ich schaue mir - unauffällig natürlich - hübsche Frauen an.  :P Was beim Autofahren nicht gut möglich ist....
Genau! Niemand ist gezwungen, während der U-Bahn-Fahrt gelangweilt auf Tunnelwände zu starren. Bei Fahrten mit dem Oberflächenverkehr gibt es sowieso immer etwas zu beobachten. Aber diese Diskussion zeigt wieder einmal sehr gut auf, wie schwierig es ist, eingefleischte Autofahrer zu überzeugen. Das subjektive Gefühl, dass man mit dem Auto produktiver ist, weil es beim Fahren keine Leerlaufzeit gibt, bringt man schwer aus den Köpfen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 31. Juli 2018, 12:47:01
Genau deswegen habe ich ja immer Lektüre bei mir. Oder ich schaue mir - unauffällig natürlich - hübsche Frauen an.  :P Was beim Autofahren nicht gut möglich ist....
Genau! Niemand ist gezwungen, während der U-Bahn-Fahrt gelangweilt auf Tunnelwände zu starren. Bei Fahrten mit dem Oberflächenverkehr gibt es sowieso immer etwas zu beobachten.

Meine Lektüre (also das was mich aus elterlichen Bücherschrank interressiert hat) war nach 4 Monaten komplett ausgelesen. Zeitungen waren mir damals zu teuer. Smartphone war noch nicht erfunden. Da waren schon ein paar Tage dabei die durchaus fad waren. Und so ein extremer Lesejunkie war ich dann auch wieder nicht.

Aber diese Diskussion zeigt wieder einmal sehr gut auf, wie schwierig es ist, eingefleischte Autofahrer zu überzeugen. Das subjektive Gefühl, dass man mit dem Auto produktiver ist, weil es beim Fahren keine Leerlaufzeit gibt, bringt man schwer aus den Köpfen.

Hat nie jemand behauptet, dass Autofahren produktiv ist. Man ist halt beschäftigt. Dadurch vergeht Zeit subjektiv schneller.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 31. Juli 2018, 14:33:33
Meine Lektüre (also das was mich aus elterlichen Bücherschrank interressiert hat) war nach 4 Monaten komplett ausgelesen. Zeitungen waren mir damals zu teuer. Smartphone war noch nicht erfunden. Da waren schon ein paar Tage dabei die durchaus fad waren. Und so ein extremer Lesejunkie war ich dann auch wieder nicht.

Bibliothek? ;)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Landstraße am 31. Juli 2018, 15:29:27
"Studie zur Neugestaltung der Praterstraße": Schön dass es jetzt um Zeitvertreib und Langeweile im Stadtverkehr geht ;)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: moszkva tér am 01. August 2018, 06:27:24
Meine Lektüre (also das was mich aus elterlichen Bücherschrank interressiert hat) war nach 4 Monaten komplett ausgelesen. Zeitungen waren mir damals zu teuer. Smartphone war noch nicht erfunden. Da waren schon ein paar Tage dabei die durchaus fad waren. Und so ein extremer Lesejunkie war ich dann auch wieder nicht.

Bibliothek? ;)
Schreibt er ja eh: So ein extremer Lesejunkie war er dann auch wieder nicht. Zeitungen hätte er gerne "gelesen" (Krone?), er war aber zu schnorrig, sie zu kaufen. Insoferne bleiben tatsächlich nur mehr wenige Optionen übrig, abgesehen vom Fadisieren.  :)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Z-TW am 01. August 2018, 09:51:53
Schreibt er ja eh: So ein extremer Lesejunkie war er dann auch wieder nicht. Zeitungen hätte er gerne "gelesen" (Krone?), er war aber zu schnorrig, sie zu kaufen. Insoferne bleiben tatsächlich nur mehr wenige Optionen übrig, abgesehen vom Fadisieren.  :)

Musik hören hamma vergessen! Wenn ich zu Fuß durch die Praterstraße gehe, fadisiere ich mich nicht - es gibt eine Menge Lokale, schöne Fassaden, historische Bauten - fahre ich mit dem Auto durch, entgeht mir das alles.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 60er am 01. August 2018, 11:10:51
Musik hören hamma vergessen! Wenn ich zu Fuß durch die Praterstraße gehe, fadisiere ich mich nicht - es gibt eine Menge Lokale, schöne Fassaden, historische Bauten - fahre ich mit dem Auto durch, entgeht mir das alles.
Genau! Mit dem Auto fahrend erlebt man die Stadt nur wie durch Scheuklappen und bekommt fast nichts mit.

Das ist auch der Grund, warum ich als Tourist in einer fremden Stadt am liebsten zu Fuß gehe. Man sieht einfach viel mehr.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: skytree am 01. August 2018, 18:53:40
Es ist zwar schon sehr weit weg vom eigentlichen Thema, aber ich finde es ein wenig traurig, dass es ein Pro-Argument für Auto fahren sein soll, dass einem nicht fad ist, weil man aktiv am Verkehrsgeschehen teilnimmt, obwohl es möglich ist, die Zeit stattdessen passiv anders zu verbringen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 68er am 01. August 2018, 20:07:32
Autofahren macht Spaß, es ist ein Spielzeug für Erwachsene, auch wenn das kaum jemand zugibt. Offiziell sind natürlich alle arme staugeplagte Automuffel, die nur darauf warten, dass es endlich das für sie passende ÖV-Angebot gibt.
Deshalb ist jede Anreiz-basierte Strategie zur Reduktion des Autoverkehrs zum Scheitern verurteilt und nur Verbote wirksam.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Ferry am 01. August 2018, 22:01:52
Autofahren macht Spaß, es ist ein Spielzeug für Erwachsene, auch wenn das kaum jemand zugibt. Offiziell sind natürlich alle arme staugeplagte Automuffel, die nur darauf warten, dass es endlich das für sie passende ÖV-Angebot gibt.
Deshalb ist jede Anreiz-basierte Strategie zur Reduktion des Autoverkehrs zum Scheitern verurteilt und nur Verbote wirksam.

Das stimmt in Einzelfällen, pauschal würde ich das nicht unterschreiben.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: moszkva tér am 02. August 2018, 06:04:21
Autofahren macht Spaß, es ist ein Spielzeug für Erwachsene, auch wenn das kaum jemand zugibt. Offiziell sind natürlich alle arme staugeplagte Automuffel, die nur darauf warten, dass es endlich das für sie passende ÖV-Angebot gibt.
Deshalb ist jede Anreiz-basierte Strategie zur Reduktion des Autoverkehrs zum Scheitern verurteilt und nur Verbote wirksam.
Freilich macht Auto fahren Spaß. Wenn es nicht (auch) Spaß machen würde, hätte sich das Auto in der Form nie durchgesetzt.
Es gibt kaum einen Gebrauchsgegenstand, der neben praktisch auch noch lustig ist, den man überall hin mitnehmen kann, der den Status des Inhabers mitteilt, der den Charakter und Lebensstil des Inhabers mitteilt, mit dem man sich sicher fühlt, den man bezüglich Musik und Raumklima nahezu vollständig individualisieren kann, der mich in meiner Spontanität komplett unterstützt, usw. usw.

All diese Emotionen machen es ja den Leuten so schwer, aufs Auto zu verzichten.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 02. August 2018, 07:28:56
Deshalb ist jede Anreiz-basierte Strategie zur Reduktion des Autoverkehrs zum Scheitern verurteilt und nur Verbote wirksam.

Würde ich nicht sagen. Schließlich geht der Verkehr seit Jahren in Wien, an den Zählstellen, zurück. Also ganz zum scheitern sind diese Systeme nicht.
Und natürlich nützt ein Schranken (Sperre) mehr als eine Tafel (Anreiz).
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 02. August 2018, 07:42:19
Deshalb ist jede Anreiz-basierte Strategie zur Reduktion des Autoverkehrs zum Scheitern verurteilt und nur Verbote wirksam.

Würde ich nicht sagen. Schließlich geht der Verkehr seit Jahren in Wien, an den Zählstellen, zurück. Also ganz zum scheitern sind diese Systeme nicht.
Und natürlich nützt ein Schranken (Sperre) mehr als eine Tafel (Anreiz).

Wahrscheinlich liegt die Wahrheit dazwischen: kurzfristige Erfolge sind durch Verbote eher zu erzielen. Mittelfristig sehe ich schon eine Verschiebung vom Auto zu anderen Statussymbolen (z.B. Smartphone, geteile Erlebnisse bei Facebook, Instagram etc.) hin, so dass auch anreizbasierte Strategiem Erfolg haben dürften.

Österreich hat da m.E. einen großen Vorteil, da die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel gesellschaftlich akzeptiert ist und ihm nicht der "Makel" anhaftet, ein Arme-Leute-Verkehrsmittel zu sein (wobei "arme Leute" dann mit "Pöbel" gleichgesetzt wird). Das sieht anderswo ganz anders aus, das geht schon beim großen Nachbarn los. Das gleiche Milieu, das bei meinem Wiener Arbeitgeber recht pragmatisch entscheidet, welches Verkehrsmittel es nutzt, verkündet in Berlin bei Partys ganz gern mit einer Mischung aus Stolz und Angewidertsein, dass es doch heute tatsächlich U-Bahn gefahren ist. Noch krasser ist das in westdeutschen Ballungsräumen, z.B. in Köln oder im Ruhrgebiet. Und international sieht es noch schlimmer aus, in den USA zum Beispiel.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: moszkva tér am 02. August 2018, 08:14:06
Wahrscheinlich liegt die Wahrheit dazwischen: kurzfristige Erfolge sind durch Verbote eher zu erzielen. Mittelfristig sehe ich schon eine Verschiebung vom Auto zu anderen Statussymbolen (z.B. Smartphone, geteile Erlebnisse bei Facebook, Instagram etc.) hin, so dass auch anreizbasierte Strategiem Erfolg haben dürften.
Gerade die geteilten Erlebnisse sind ein gutes Beispiel, wie der Egoismus des Autos kanalisiert werden kann. Geht es doch bei geteilten Erlebnissen gar nicht um das Erlebnis (eine Erfahrung, die ich für mich mache), sondern um das Teilen (schaut her, wie toll ich bin). Das geht so weit, dass man das Erlebnis selbst gar nicht mehr wahr nimmt. Beispielsweise erlebt man heute bei Konzerten vermehrt, dass die Leute das Konzert mit dem Handy filmen, anstatt die Musik und die Stimmung einfach zu genießen. Es geht also nicht mehr darum, sich Ed Sheeran oder Guns'n Roses bewusst anzuhören, sondern man will nur zeigen, dass man eh dort war.

Zitat
Österreich hat da m.E. einen großen Vorteil, da die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel gesellschaftlich akzeptiert ist und ihm nicht der "Makel" anhaftet, ein Arme-Leute-Verkehrsmittel zu sein (wobei "arme Leute" dann mit "Pöbel" gleichgesetzt wird).
Dazu gibt es ein sehr gutes Zitat des Bürgermeisters von Medellin (Kolumbien): In einer wohlhabenden Gesellschaft fahren nicht alle armen Menschen mit dem Auto, sondern alle reichen Menschen mit dem öffentlichen Verkehr.
Mit ÖV mit Pöbel gleichgesetzt gibt es aber auch bei uns. Zitat ehem. Arbeitskollegin: Ich bin nicht der Typ, der mit der U-Bahn fährt. Die ganze Sommerlochdiskussion über das Essverbot in der U6 geht ja auch in die Richtung Stigmatisierung. Warum Essverbot nur in der U6? Der Balkanexpress mit bösem Kebab usw... Tafelspitz steht aber nicht auf der Schwarzen Liste  >:D
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 02. August 2018, 08:32:49
Wahrscheinlich liegt die Wahrheit dazwischen: kurzfristige Erfolge sind durch Verbote eher zu erzielen. Mittelfristig sehe ich schon eine Verschiebung vom Auto zu anderen Statussymbolen (z.B. Smartphone, geteile Erlebnisse bei Facebook, Instagram etc.) hin, so dass auch anreizbasierte Strategiem Erfolg haben dürften.
Gerade die geteilten Erlebnisse sind ein gutes Beispiel, wie der Egoismus des Autos kanalisiert werden kann. Geht es doch bei geteilten Erlebnissen gar nicht um das Erlebnis (eine Erfahrung, die ich für mich mache), sondern um das Teilen (schaut her, wie toll ich bin). Das geht so weit, dass man das Erlebnis selbst gar nicht mehr wahr nimmt. Beispielsweise erlebt man heute bei Konzerten vermehrt, dass die Leute das Konzert mit dem Handy filmen, anstatt die Musik und die Stimmung einfach zu genießen. Es geht also nicht mehr darum, sich Ed Sheeran oder Guns'n Roses bewusst anzuhören, sondern man will nur zeigen, dass man eh dort war.

Es ist sehr beruhigend, dass ich nicht der einzige bin, den das stört. Im Eingangsbereich des Oberen Belvedere steht übrigens inzwischen ein Aufsteller mit einer Abbildung von Klimts Kuss, vor dem man Selfies machen kann. Genau das stört mich auch am Massentourismus, dieses Verlogene - die allermeisten Touristen dürften die Stadt oder das Land, in die/das sie fahren, nicht mal ansatzweise interessieren. Sie wollen zeigen, dass sie da waren, und genau das sehen und vor allem fotografieren, was sie in Medien und im Internet gesehen haben. Und so klappern Millionen Menschen die Touristenrouten ab. Mal vom Weg abkommen, sich mal treiben lassen? Igitt! Selbst der Lokalbesuch wird genauestens per tripadvisor vorgeplant, nicht dass man Essen bekommt, das zwar total super schmeckt, aber nicht fotogen ist. oder gar einen Kellner hat, der nicht muttersprachlich Englisch spricht.

Wer Massentourismus los werden möchte, schaffe konsequent die Panoramafreiheit ab. :) [Auch wenn ich selbst auch kein Freund dieser Abschaffung bin - aber das wäre ein sehr positiver Nebeneffekt.]

Mit ÖV mit Pöbel gleichgesetzt gibt es aber auch bei uns. Zitat ehem. Arbeitskollegin: Ich bin nicht der Typ, der mit der U-Bahn fährt. Die ganze Sommerlochdiskussion über das Essverbot in der U6 geht ja auch in die Richtung Stigmatisierung. Warum Essverbot nur in der U6? Der Balkanexpress mit bösem Kebab usw... Tafelspitz steht aber nicht auf der Schwarzen Liste  >:D

Natürlich, allerdings bei weitem nicht in dem Maße, wie ich es in Deutschland erlebt und von den USA gehört habe.
Essverbot in der U6: eben wie Du meinst. Da lässt sich Handeln simulieren und zugleich der Alltagsrassismus vor allem des Krone-Milieus befriedigen. Zwei Fliegen mit einer Klappe.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Rodauner am 02. August 2018, 10:24:56
Österreich hat da m.E. einen großen Vorteil, da die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel gesellschaftlich akzeptiert ist und ihm nicht der "Makel" anhaftet, ein Arme-Leute-Verkehrsmittel zu sein (wobei "arme Leute" dann mit "Pöbel" gleichgesetzt wird).

Mit wurde erzählt, dass relativ viele WL-Mitarbeiter (aus dem Fahrdienst) privat oder zum/vom Dienst auch nur sehr ungern öffentlich fahren. Die Gründe sind uns eh bekannt: Langsam, z.t. unzuverlässig, verdreckt,... Wenn doch, dann am ehesten noch U-Bahn, sofern in der Nähe. Da obsiegt dann der Zeitvorteil. Die inzwischen recht guten Carsharing-Angebote tun ein Übriges.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 02. August 2018, 10:39:27
Österreich hat da m.E. einen großen Vorteil, da die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel gesellschaftlich akzeptiert ist und ihm nicht der "Makel" anhaftet, ein Arme-Leute-Verkehrsmittel zu sein (wobei "arme Leute" dann mit "Pöbel" gleichgesetzt wird).

Mit wurde erzählt, dass relativ viele WL-Mitarbeiter (aus dem Fahrdienst) privat oder zum/vom Dienst auch nur sehr ungern öffentlich fahren. Die Gründe sind uns eh bekannt: Langsam, z.t. unzuverlässig, verdreckt,... Wenn doch, dann am ehesten noch U-Bahn, sofern in der Nähe. Da obsiegt dann der Zeitvorteil. Die inzwischen recht guten Carsharing-Angebote tun ein Übriges.

Nun sind gerade WL-Linien-Mitarbeiter aus dem Fahrdienst aber oft zu Zeiten am Weg in die Arbeit (bzw. von dort zurück), wenn der ÖV besonders wenig konkurrenzfähig ist - weil nur halbstündlich Nachtbusse unterwegs sind.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: hema am 02. August 2018, 10:52:52
Da brauchst' in der Nacht für den Heimweg oft 1,5 Stunden, den du mit dem Auto in 12 Minuten schaffst!
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Kanitzgasse am 06. August 2018, 19:29:18
Auch für die Neugestaltung des nordöstlichen Endpunktes der Praterstraße gibt es neue Vorschläge. Die Neos haben heute ihre Ideen für den Praterstern präsentiert:
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20180806_OTS0041/neos-wien-praterstern-neu-gestalten
Visualisierungen: https://wien.neos.eu/wp-content/uploads/sites/7/2018/08/NEOS_Wien_Konzept_Praterstern_Grafik.pdf
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: Linie 41 am 06. August 2018, 21:39:08
Wenigstens macht sich mal wer Gedanken um die sinnvolle Nutzung und Gestaltung des Platzes. Wäre halt toll gewesen, wenn der Stadtsenat das bei der Umgestaltung bereits getan hätte. Das Konzept der NEOS ist wahrlich nicht sonderlich spektakulär und es gibt vielleicht noch viel bessere Lösungen – aber es ist schon einmal um mehrere Welten besser die bestehende Lösung.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: moszkva tér am 07. August 2018, 06:14:17
Wenigstens macht sich mal wer Gedanken um die sinnvolle Nutzung und Gestaltung des Platzes. Wäre halt toll gewesen, wenn der Stadtsenat das bei der Umgestaltung bereits getan hätte. Das Konzept der NEOS ist wahrlich nicht sonderlich spektakulär und es gibt vielleicht noch viel bessere Lösungen – aber es ist schon einmal um mehrere Welten besser die bestehende Lösung.
Bessere Lösung? Den Kreisverkehr aufbrechen und vom Ende der Heinestraße eine Fußgängerzone durchziehen zum Bahnhof. Man gewinnt eine riesige Fläche öffentlichen Raum, die man bespielen könnte (bzw. in Wien: viel Platz für Schaltkästen, Masten, Wertstoffinseln und Betonblumenbeete). Die Autos befahren dann den Rest des Kreises zwischen Praterstraße und Nordbahnstraße im Gegenverkehr.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 4498 am 07. August 2018, 08:38:16
Bessere Lösung? Den Kreisverkehr aufbrechen und vom Ende der Heinestraße eine Fußgängerzone durchziehen zum Bahnhof. Man gewinnt eine riesige Fläche öffentlichen Raum, die man bespielen könnte (bzw. in Wien: viel Platz für Schaltkästen, Masten, Wertstoffinseln und Betonblumenbeete). Die Autos befahren dann den Rest des Kreises zwischen Praterstraße und Nordbahnstraße im Gegenverkehr.

Ich frage mich auch, warum bei uns alles immer so exakt mit Spuren und Ampeln geregelt werden muss. Das frisst Platz und ist für Ortsunkundige schwierig zu fahren, wenn plötzlich die benötigte Ausfahrt des Kreisverkehres da ist und man selbst noch 2 Spuren weiter links ist.

Am Praterstern wäre viel Platz gewonnen, wenn man die Kreisfahrbahn deutlich verschmälert, Spurenmarkierungen weglässt und alle Ampeln wegmacht. Das funktioniert ja anderswo weiter südlich auch - ich sag immer "System Schipiste" dazu. Da wird auch nebeneinander ohne Spurenmarkierungen gefahren, überholt wird links und rechts, aber mit so großem Abstand, dass der vordere auch überraschend einen Schlenker raus (aus dem Kreisverkehr) machen kann.

Ich mag den Praterstern nicht. Der einzige Weg, den ich dort manchmal gehe, ist vom Bahnhof zum Modellbahndiskont in der Novaragasse. Schirch zum Gehen. Oft gehe ich gerne unterirdisch einen längeren Weg, nur um nicht oben am Platz gehen zu müssen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: moszkva tér am 07. August 2018, 09:06:20
Ich frage mich auch, warum bei uns alles immer so exakt mit Spuren und Ampeln geregelt werden muss. Das frisst Platz und ist für Ortsunkundige schwierig zu fahren, wenn plötzlich die benötigte Ausfahrt des Kreisverkehres da ist und man selbst noch 2 Spuren weiter links ist.
Der Praterstern ist - genauso wie der Verteilerkreis - gar nicht schwer zu fahren. Die Fahrspuren wandern von innen nach außen. Gemäß den Verkehrszeichen ordnet man sich schon bei der Einfahrt entsprechend ein und man wechselt bis zur Ausfahrt nicht mehr die Spur  :lamp:

Es ist trotzdem ein absurdes Ungetüm. Das beginnt ja schon mit monströsen Zufahren. Die Lassallestraße und auch die Nordbahnstraße sind komplett überdimensioniert, die Praterstraße sowieso. Nur die Franzensbrückenstraße ließe ich mir einreden.
Da die Heinestraße ohnehin schon gekappt ist, würde ich den Kreisverkehr dort unterbrechen und einen großen öffentlichen Freiraum gewinnen, außerdem könnte man so den Bahnhof mit Vorplatz in das angrenzende Wohnviertel integrieren. Das löst auch das Problem der Insellage des Bahnhofs, wo ja niemand sich aufhalten mag, der nicht einer Randgruppe angehört. Randräume ziehen einfach nur Randgruppen an und man sollte sowohl die Randgruppen wie auch die Randräume ins Zentrum integrieren!
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: haidi am 07. August 2018, 09:22:36
Den Praterstern in seiner derzeitigen Verkehrsbedeutung kannst, genau so wie den Verteilerkreis, nur so gestalten. Mit ein bisschen Aufmerksamkeit sind große Kreisverkehre dieser Art auch für Ortsfremde ohne Plan und Navi leicht zu fahren. Erst einmal in die Mitte und dort schlimmstenfalls zur Orientierung eine Runde drehen, wenn man den Ort der Sehnsucht auf dem Wegweiser der innersten Spur gefunden hat, sich auf dieser nach außen treiben lassen. Und wenn man in einer falschen Spur ist, halt dieser aus dem Kreisverkehr folgen, umdrehen und einen zweiten Versuch starten.
Meine Freundin als Landei war nach Bau des Verteilerkreises dort verzweifelt, weil sie sich brav in der ersten Spur gehalten hat und bei jeder Ausfahrt einen Spurwechsel machen musste, bis ihr Bruder ihr den Turbo-KV erklärte. Dann war es für sie auch ein Kinderspiel.
Bei den Briten funktionieren KV mit mehr als einer Spur auch mit Bodenmarkierungen und kaum ein Brite ließe es sich einfallen, ohne Markierung eine zweite Spur aufzumachen.

Und: Die Italiener sind beim Autofahren und beim Streiken eine Klasse für sich. Kann damit zusammenhängen, dass die Polizei kaum gestraft hat, weil sich vor allem am Land jeder jeden gekannt hat und somit auch die Polizisten.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: 95B am 07. August 2018, 09:23:09
Das löst auch das Problem der Insellage des Bahnhofs, wo ja niemand sich aufhalten mag, der nicht einer Randgruppe angehört. Randräume ziehen einfach nur Randgruppen an und man sollte sowohl die Randgruppen wie auch die Randräume ins Zentrum integrieren!

Die Insel ist vor allem deswegen so zum Randraum verkommen, weil sie eine absolute lebensfeindliche Gestaltung aufweist. Weite Betonflächen mit Betonquadern und monströsen Stahlstangen, dazu das Glasdach, unter dem der Boden stets verdreckt ist, weil noch niemand draufgekommen ist, dass es dort nicht hinregnet (gilt übrigens auch für den ULP) – das bietet keine Aufenthaltsqualität, also werden sich dort freiwillig auch nur jene aufhalten, deren Qualitätsansprüche entsprechend bescheiden sind.

Die Gestaltung öffentlicher Räume in Wien verdient zahlreiche Horden an bonzenmäßig wohlgenährtem Borstenvieh. :ugvm: Der Praterstern ist ja beileibe kein Einzelfall, wenn man daran denkt, was tramway.at hier mit Regelmäßigkeit an stadtgestalterischen Absurditäten postet.

Als Gegenbeispiel (weil ich grad dort war) möchte ich den Rynek (Marktplatz) in Katowice anführen, hier ein Bild (Q: http://www.dziennikzachodni.pl/strefa-biznesu/wiadomosci/a/pawilon-na-rynku-w-katowicach-przejela-restauracja-aioli-z-warszawy,12568138/):

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Das ist auch ein weiträumiger, größtenteils versiegelter Platz. Aber es ist Struktur drinnen, es ist ein Konzept zu erkennen (nicht nur aus der Vogelperspektive), es ist sauber (!!!) und man fühlt sich eingeladen, dort zu verweilen. Ein paar Sandhäselein gibt es da natürlich auch, schließlich ist der Bahnhof nicht weit und der Rynek ist zudem ein Straßenbahnknoten. Aber sie dominieren den Raum nicht wie am Praterstern.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: tramway.at am 07. August 2018, 10:02:23
So ziemlich der einzige größere Platz in Wien, den ich als gelungen empfinde, ist der Wallensteinplatz (Ära Görg). Es ist schon unfassbar, wie unfähig Wien da ist, aber die vielen Magistrate, die jedes für sich ihre Süppchen kochen und das Fehlen von Architekten bei der Planung führt halt dazu. Mir kommt das so vor, wie wenn man eine Wohnung saniert und den Handwerkern allen freie Hand lässt - die Elektrik wird wohl ebenso OK sein wie die Gasleitung, aber wenn der Fliesenleger die Fliesen selbst aussucht und nachher der Tapezierer die Tapeten ebenso, wird nix ansehnliches rauskommen.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: martin8721 am 07. August 2018, 10:13:39
Ginge es nach mir, sollte man den Praterstern wieder so gestalten:  >:D


Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: diogenes am 07. August 2018, 10:20:23
Wo wäre dann der Bahnhof? Unter U1 und U2?
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 07. August 2018, 10:20:45
So ziemlich der einzige größere Platz in Wien, den ich als gelungen empfinde, ist der Wallensteinplatz (Ära Görg). Es ist schon unfassbar, wie unfähig Wien da ist, aber die vielen Magistrate, die jedes für sich ihre Süppchen kochen und das Fehlen von Architekten bei der Planung führt halt dazu. Mir kommt das so vor, wie wenn man eine Wohnung saniert und den Handwerkern allen freie Hand lässt - die Elektrik wird wohl ebenso OK sein wie die Gasleitung, aber wenn der Fliesenleger die Fliesen selbst aussucht und nachher der Tapezierer die Tapeten ebenso, wird nix ansehnliches rauskommen.

Auch beim Wallensteinplatz musste so einiges nachgebessert werden. Ganz am Anfang waren kaum Sitzmöglichkeiten da. Die wurden erst mit den Sitzmöbeln nachgerüstet. Deswegen sind da auch solche Tröge.

Kurz nach dem Umbau hab ich mich bei der Bezirksvertretung über das Fehlen von mehr grün fürchterlich aufgeregt (zu vorher). Anscheinend war ich nicht der einzige.  ;)
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: highspeedtrain am 07. August 2018, 11:57:01
Den Praterstern in seiner derzeitigen Verkehrsbedeutung kannst, genau so wie den Verteilerkreis, nur so gestalten.

Mir gefällt die Variante "FuZo bei der Heinestraße" und "Straße mit Gegenverkehr" zwischen Praterstraße und Nordbahnstraße durchaus. Mit je zwei Spuren pro Richtung könnte sich das schon ausgehen. Ein großer Engpass ist der Praterstern eigentlich nur im Freitagsnachmittagverkehr, wenn alle Richtung Franzensbrücke und von dort via Donaukanal zur Autobahn wollen. Das liegt aber auch nicht am Praterstern, sondern daran, dass Freitag nachmittag alle Ausfallsstraßen verstopft sind.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: moszkva tér am 07. August 2018, 12:41:22
Die Insel ist vor allem deswegen so zum Randraum verkommen, weil sie eine absolute lebensfeindliche Gestaltung aufweist. Weite Betonflächen mit Betonquadern und monströsen Stahlstangen, dazu das Glasdach, unter dem der Boden stets verdreckt ist, weil noch niemand draufgekommen ist, dass es dort nicht hinregnet (gilt übrigens auch für den ULP) – das bietet keine Aufenthaltsqualität, also werden sich dort freiwillig auch nur jene aufhalten, deren Qualitätsansprüche entsprechend bescheiden sind.
Das kommt natürlich dazu. Aber wie gesagt, es ist eine Insel, die von der übrigen Stadt nur schwer erreichbar ist, somit geht dort niemand hin, der dort nicht hin muss. Eigentlich sind die einzigen Menschen neben den Sandhasen, die sich dort aufhalten, Umsteiger, die so schnell wie möglich wieder weg müssen.

Mir kommt das so vor, wie wenn man eine Wohnung saniert und den Handwerkern allen freie Hand lässt - die Elektrik wird wohl ebenso OK sein wie die Gasleitung, aber wenn der Fliesenleger die Fliesen selbst aussucht und nachher der Tapezierer die Tapeten ebenso, wird nix ansehnliches rauskommen.
Das Problem ist schlimmer: Die Handwerker machen zwar technisch alles korrekt, aber nicht funktional. Also hast du dann den Gasanschluss für den Herd im Vorzimmer, die Steckdosen und Lichtschalter auf zwei Meter Höhe montiert und der Parkettboden kommt auf den Plafond. Weil es hat den Handwerkern niemand angeschafft, wohin sie die Sachen montieren sollen, sondern nur, dass sie sie montieren sollen.
Desweiteren mischen sich auch die Nachbarn ständig in die Umbauarbeiten ein, weil irgendwo braucht auch der Nachbar einen Auto-Abstellplatz und der soll bevorzugt bei dir in der Wohnung sein. Auch der Hauseigentümer will die Mistcontainer gerne bei dir in der Küche unterbringen, weil dann kann er den Müllraum als Lager vermieten. Dazu verlegt Telekabel die Leitungen fürs Haus ober Putz, weil das ist billiger. Der dazu benötigte Abspannmast kommt genau bei dir in der Mitte vom Wohnzimmer zu stehen und blockiert den freien Blick von der Couch auf den Fernseher.
Der Sicherungskasten für die Wohnung wird so nebenbei gesagt natürlich in einen riesigen Standard-Elektrokasten installiert, der dann in der Mitte der Eingangstür zu stehen kommt; direkt neben dem ebenfalls überdimensionierten Elektro-Schaltkasten für die Stiegenhausbeleuchtung  >:D
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: T1 am 07. August 2018, 22:57:21
Es ist schon unfassbar, wie unfähig Wien da ist, aber die vielen Magistrate, die jedes für sich ihre Süppchen kochen und das Fehlen von Architekten bei der Planung führt halt dazu.
Na klar, mit Architekten geht alles besser. Sorry, aber gerade der Praterstern ist ein Beispiel dafür, dass man froh sein kann, dass Architekten nicht überall mitreden. Dieses komische, von Podrecca vorgeschlagene Glasfoliendach hat zwar aus der Vogelperspektive und in den Portfolios des Architekten gut ausgeschaut, aber sonst wohl nur die negativen Aspekte des Platzes verstärkt.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 08. August 2018, 07:57:19
Es ist schon unfassbar, wie unfähig Wien da ist, aber die vielen Magistrate, die jedes für sich ihre Süppchen kochen und das Fehlen von Architekten bei der Planung führt halt dazu.
Na klar, mit Architekten geht alles besser. Sorry, aber gerade der Praterstern ist ein Beispiel dafür, dass man froh sein kann, dass Architekten nicht überall mitreden. Dieses komische, von Podrecca vorgeschlagene Glasfoliendach hat zwar aus der Vogelperspektive und in den Portfolios des Architekten gut ausgeschaut, aber sonst wohl nur die negativen Aspekte des Platzes verstärkt.

Ich weiß nicht, ich finde es eigentlich sehr positiv, trockenen Fußes zu Bussen und Straßenbahnen zu kommen. Auch gestalterisch ist das Dach aus meiner Sicht nicht das eigentliche Problem, sondern der ganze Kram, der zwischen den Haltestellen und der Heine- und Praterstraße den Platz optisch zumüllt. Hier gehört einfach mal aufgeräumt. Der Neos-Entwurf lässt da auch keine Verbesserung erahnen, ganz im Gegenteil.
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: T1 am 08. August 2018, 08:12:22
Es ist schon unfassbar, wie unfähig Wien da ist, aber die vielen Magistrate, die jedes für sich ihre Süppchen kochen und das Fehlen von Architekten bei der Planung führt halt dazu.
Na klar, mit Architekten geht alles besser. Sorry, aber gerade der Praterstern ist ein Beispiel dafür, dass man froh sein kann, dass Architekten nicht überall mitreden. Dieses komische, von Podrecca vorgeschlagene Glasfoliendach hat zwar aus der Vogelperspektive und in den Portfolios des Architekten gut ausgeschaut, aber sonst wohl nur die negativen Aspekte des Platzes verstärkt.

Ich weiß nicht, ich finde es eigentlich sehr positiv, trockenen Fußes zu Bussen und Straßenbahnen zu kommen. Auch gestalterisch ist das Dach aus meiner Sicht nicht das eigentliche Problem, sondern der ganze Kram, der zwischen den Haltestellen und der Heine- und Praterstraße den Platz optisch zumüllt. Hier gehört einfach mal aufgeräumt. Der Neos-Entwurf lässt da auch keine Verbesserung erahnen, ganz im Gegenteil.

Ich rede vom ursprünglichen Vorschlag von Podrecca (https://www.podrecca.at/index.php?inc=projectPdf&id=:2275 (https://www.podrecca.at/index.php?inc=projectPdf&id=:2275)), nicht vom umgesetzten Dach!
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: abc am 08. August 2018, 08:30:31
Ich rede vom ursprünglichen Vorschlag von Podrecca (https://www.podrecca.at/index.php?inc=projectPdf&id=:2275 (https://www.podrecca.at/index.php?inc=projectPdf&id=:2275)), nicht vom umgesetzten Dach!

Uih, das kannte ich gar nicht. Vielen Dank. Da kann man doch froh sein, dass die Stadt sich selbst vor dem Architekten gerettet hat. :D
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 08. August 2018, 08:38:03
Es ist schon unfassbar, wie unfähig Wien da ist, aber die vielen Magistrate, die jedes für sich ihre Süppchen kochen und das Fehlen von Architekten bei der Planung führt halt dazu.
Na klar, mit Architekten geht alles besser. Sorry, aber gerade der Praterstern ist ein Beispiel dafür, dass man froh sein kann, dass Architekten nicht überall mitreden. Dieses komische, von Podrecca vorgeschlagene Glasfoliendach hat zwar aus der Vogelperspektive und in den Portfolios des Architekten gut ausgeschaut, aber sonst wohl nur die negativen Aspekte des Platzes verstärkt.

Ich weiß nicht, ich finde es eigentlich sehr positiv, trockenen Fußes zu Bussen und Straßenbahnen zu kommen. Auch gestalterisch ist das Dach aus meiner Sicht nicht das eigentliche Problem, sondern der ganze Kram, der zwischen den Haltestellen und der Heine- und Praterstraße den Platz optisch zumüllt. Hier gehört einfach mal aufgeräumt. Der Neos-Entwurf lässt da auch keine Verbesserung erahnen, ganz im Gegenteil.

Ich rede vom ursprünglichen Vorschlag von Podrecca (https://www.podrecca.at/index.php?inc=projectPdf&id=:2275 (https://www.podrecca.at/index.php?inc=projectPdf&id=:2275)), nicht vom umgesetzten Dach!

Was ist "Pneumo Folie"?
Google spuckte mir bisweilen nichts aus.
Wollte der den Praterstern mit Luftpolsterfolie einwickeln oder wie darf man das verstehn?
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: T1 am 08. August 2018, 08:47:47
Sowas: https://www.sattler-global.com/textile-architektur/etfe-folien-1013.jsp
Titel: Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
Beitrag von: coolharry am 08. August 2018, 08:51:25
Sowas: https://www.sattler-global.com/textile-architektur/etfe-folien-1013.jsp

Danke.
Also doch Knisterfolie.  ;D