Tramwayforum

Gesamter öffentlicher Verkehr in Wien => U-Bahn => Thema gestartet von: 13er am 10. Februar 2011, 20:36:12

Titel: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: 13er am 10. Februar 2011, 20:36:12
Ich gebe das mal in den "sonstigen ÖV", da die meisten Punkte mit U-Bahn oder Bus zu tun haben...

Zitat
Sicherheitsoffensive der Wiener Linien

Die Wiener Linien setzen neue Maßstäbe bei der technischen Sicherheit ihrer Fahrzeuge und Betriebsanlagen. Ein „12-Punkte-Programm für mehr Sicherheit" wurde in den letzten Monaten erarbeitet und zum Teil auch bereits umgesetzt.

Die Fahrzeuge der Wiener Linien sind das mit Abstand sicherste Verkehrsmittel. Während im Vorjahr 27 Menschen bei Unfällen im Individualverkehr tödlich verunglückt sind, kam es im Rahmen des öffentlichen Verkehrs im gleichen Zeitraum zu keinem einzigen tödlichen Unfall - eine Tatsache, die dem hohen Niveau der Sicherheitsstandards bei den Wiener Linien geschuldet ist. Die Wahrscheinlichkeit, bei einer Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Wien zu verunglücken beträgt 1:1.000.000.000; damit sind die Wiener Linien auch sicherer als das vorgeblich sicherste aller Verkehrsmittel, das Flugzeug.

Um den Sicherheitsstandard auf diesem hohen Niveau zu halten, haben die Wiener Linien ein „12-Punkte-Programm" erarbeitet:

   1. Die bis 2019 geplante Umrüstung aller U-Bahn-Türen mit hochsensiblen, elektronischen Türsystemen wird beschleunigt und bereits 2016 abgeschlossen sein. Schon jetzt verfügen über ein Drittel aller U-Bahn-Türen über diese allerneueste Technologie.
   2. Alle Fahrerstände von Zügen, die im Tunnel unterwegs sind, werden bis 2016 mit Atemschutzgeräten ausgestattet sein. Dadurch ist gewährleistet, dass die Fahrerinnen und Fahrer im Fall einer Rauchentwicklung eingreifen, Rettungskräfte alarmieren und den Fahrgästen helfen können.
   3. Die Ausbildung des Personals der Wiener Linien wird weiterhin systematisch verbessert.
   4. Bei der kommenden Ausschreibung für eine neue Busflotte wird auf die bisherige behördliche Ausnahmegenehmigung verzichtet, wonach Weitwinkel-Spiegel für die Busse der Wiener Linien nicht zielführend sind. Die Busse einer neuen Busflotte werden also auch über Weitwinkelspiegel verfügen.
   5. Zwischen den turnusmäßigen Revisionen der Autobus-Bremsen wird es zusätzliche Überprüfungen geben. Dadurch soll eine ungleiche Bremswirkung der Achsen in Zukunft verhindert werden.
   6. Bei der Niederflurstraßenbahn ULF wurden Prüfungsintervalle verkürzt - das betrifft den routinemäßigen Austausch aller Hydraulik-Leitungen und -Schläuche, der von nun an alle vier Jahre erfolgen wird (bisher alle sechs Jahre). Ebenso wurde vor wenigen Wochen damit begonnen, bei den ULFs das bisherige Hydrauliköl mit einem Flammpunkt von 100°C gegen eines mit einem Flammpunkt von 230°C auszuwechseln.
   7. Die Systematik der Dienstaufsichten und Dienstaufträge bei den Wiener Linien wurde und wird überarbeitet und bei der zuständigen Behörde zur Genehmigung eingereicht. Damit werden die sicherheitstechnischen und betrieblichen Anordnungen für das eigene Personal klarer und präziser.
   8. Die Information der Fahrgäste zum Thema Sicherheit ist massiv ausgeweitet worden. Aushänge, verstärkte Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, neue Piktogramm und die Ausweitung von Gruppenschulungen unterstützen die Fahrgäste dabei, sich richtig und sicher zu verhalten.
   9. Die Aufsicht der Übernahme von Zügen und Bussen durch das Fahrpersonal wurde verschärft.
  10. Der angedachte Ausbau des Notstopps in den Stationsaufsichten wird nicht umgesetzt. Es wird davon Abstand genommen, hierbei die modernen U-Bahn-Systeme in Asien zu imitieren, die vermehrt auf Fernsteuerung setzen. Jede Stationsaufsicht wird somit auch weiterhin über einen Notstopp verfügen, um einen U-Bahn-Zug in der Station zum Anhalten bringen zu können.
  11. Die Durchsage zur Abfertigung der U-Bahn-Züge wurde von „Zug fährt ab!" auf die direkte Aufforderung an die Fahrgäste „Zurückbleiben, bitte!" umgestellt.
  12. Um den Brandschutz bestmöglich zu gewährleisten werden auch weiterhin kontinuierlich die entsprechenden Entwicklungen verfolgt, um für die Ausstattung von Zügen und Bussen stets so feuerresistentes Material wie möglich einzusetzen.

Quelle: http://www.wienerlinien.at/wl/ep/contentView.do/contentTypeId/1001/channelId/-26075/programId/9419/pageTypeId/9081/contentId/25620 (http://www.wienerlinien.at/wl/ep/contentView.do/contentTypeId/1001/channelId/-26075/programId/9419/pageTypeId/9081/contentId/25620)

Betrifft Punkt 2 eigentlich auch Straßenbahnen in der Ustrab?
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: T1 am 10. Februar 2011, 20:48:40
Betrifft Punkt 2 eigentlich auch Straßenbahnen in der Ustrab?

Die ULFe sind es mWn schon.

Ich frage mich aber, wieso das 5 Jahre dauert, überall eine Atemschutzmaske reinzustopfen. ???
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: 13er am 10. Februar 2011, 20:51:37
Ich frage mich aber, wieso das 5 Jahre dauert, überall eine Atemschutzmaske reinzustopfen. ???
Vermutlich muss F59 noch einen Aufbewahrungsbehälter für den Gummizutz erfinden :D
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: T1 am 10. Februar 2011, 20:57:29
Ich frage mich aber, wieso das 5 Jahre dauert, überall eine Atemschutzmaske reinzustopfen. ???
Vermutlich muss F59 noch einen Aufbewahrungsbehälter für den Gummizutz erfinden :D

F59? ???

Außerdem gibt es ja den in den ULFen schon...
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: 13er am 10. Februar 2011, 21:01:12
F59? ???
Die geheime Spezialtruppe der Entwicklungsabteilung. Sozusagen die "Area 51A"-Werkstatt in der HW ;)

Auch wenn die ULFe das schon haben, muss man's zumindest in die E2 einbauen (die E1 dürften in "bis 2016" wohl nicht mehr enthalten sein). Haben's die U-Bahnen schon alle?
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: Linie 41 am 10. Februar 2011, 23:47:08
Die geheime Spezialtruppe der Entwicklungsabteilung. Sozusagen die "Area 51A"-Werkstatt in der HW ;)
Wohl eher die MA2412 der Wiener Linien.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: moszkva tér am 11. Februar 2011, 07:17:27
Die Wahrscheinlichkeit, bei einer Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Wien zu verunglücken beträgt 1:1.000.000.000; damit sind die Wiener Linien auch sicherer als das vorgeblich sicherste aller Verkehrsmittel, das Flugzeug.
Jaja, die Mär vom sichersten Verkehrsmittel. Es ist weitgehend bekannt, dass das Flugzeug nur nach Personenkilometern gerechnet die geringste Unglücksrate hat. Eh klar, man fliegt ja auch fünfmal so weit, als wie wenn man mit dem Zug verreist.
Nach Beförderungsfällen gerechnet, hat immer schon der öffentliche Stadtverkehr die Nase vorne gehabt.

   4. Bei der kommenden Ausschreibung für eine neue Busflotte wird auf die bisherige behördliche Ausnahmegenehmigung verzichtet, wonach Weitwinkel-Spiegel für die Busse der Wiener Linien nicht zielführend sind. Die Busse einer neuen Busflotte werden also auch über Weitwinkelspiegel verfügen.
Das macht irgendwie keinen schlanken Fuß... Man gibt also offen zu, dass man bisher auf erhöhte Sicherheit bewusst verzichtet hat, indem man sich eine Ausnahmegenehmigung ausstellen hat lassen.  ::)
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: 95B am 11. Februar 2011, 08:59:53
Zitat
Es wird davon Abstand genommen, hierbei die modernen U-Bahn-Systeme in Asien zu imitieren, die vermehrt auf Fernsteuerung setzen.
Was ist denn das für ein Nonsens? :D
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: Linie 41 am 11. Februar 2011, 10:47:59
Zitat
Es wird davon Abstand genommen, hierbei die modernen U-Bahn-Systeme in Asien zu imitieren, die vermehrt auf Fernsteuerung setzen.
Was ist denn das für ein Nonsens? :D

Ich dachte wir haben die beste LZB der Welt?

Jaja, die Mär vom sichersten Verkehrsmittel. Es ist weitgehend bekannt, dass das Flugzeug nur nach Personenkilometern gerechnet die geringste Unglücksrate hat.

Wenn man das mit dem Risiko gewichtet, bei einem Unfall zu sterben, dann ist das Flugzeug eh wieder ganz hinten. Bei einem Flugzeugabsturz ist die Überlebensrate halt ca. 0%, bei Auto- oder Zugunglücken wesentlich höher.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: moszkva tér am 11. Februar 2011, 11:06:13
Jaja, die Mär vom sichersten Verkehrsmittel. Es ist weitgehend bekannt, dass das Flugzeug nur nach Personenkilometern gerechnet die geringste Unglücksrate hat.

Wenn man das mit dem Risiko gewichtet, bei einem Unfall zu sterben, dann ist das Flugzeug eh wieder ganz hinten. Bei einem Flugzeugabsturz ist die Überlebensrate halt ca. 0%, bei Auto- oder Zugunglücken wesentlich höher.
Ich habe ja, unglücklich ausdrückend, eigentlich von tödlichen Unfällen geschrieben.

Ach ja, hier interessante Zahlen aus Deutschland:
http://blog.verkehrsmittelvergleich.de/index.php/2009/10/28/das-sicherste-verkehrsmittel-flugzeug-bahn-oder-doch-pkw/ (http://blog.verkehrsmittelvergleich.de/index.php/2009/10/28/das-sicherste-verkehrsmittel-flugzeug-bahn-oder-doch-pkw/)
Zitat
... die Bahn auf 0,2 Unfalltote pro einer Milliarde gefahrenen Personenkilometer (MGP) kommt. Beim Flugzeug liegt der Wert bei 0,4 und beim PKW bei 6. Als das sicherste Verkehrsmittel gilt deshalb die Bahn. Übrigens liegt der MGP-Wert für Motorradfahrer bei 45, für Fußgänger bei 38 und für Fahrradfahrern bei 30.

Rechnet man allerdings nicht nach Personenkilometern, sondern nach Anzahl der zurückgelegten Fahrten, hätte glaube ich die Bahn noch viel deutlicher die Nase vorne.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: 13er am 11. Februar 2011, 11:08:19
Im Sambsbuch steht geschrieben, dass es in der gesamten Geschichte der Straßenbahn in Wien weniger Tote (egal aus welchen Gründen und ob verschuldet oder unverschuldet) gab als in vier Jahren im IV. Eine der wenigen Schätzungen, die ich den beiden Autoren abnehme.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: Linie 41 am 11. Februar 2011, 11:09:57
Man müßte das eigentlich noch nach der Durchschnittsgeschwindigkeit gewichten, dann hat man nämlich die Anzahl tödlicher Unfälle gerechnet auf die Reisezeit – was mir irgendwie sinnvoller erscheint.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: moszkva tér am 11. Februar 2011, 11:17:20
Man müßte das eigentlich noch nach der Durchschnittsgeschwindigkeit gewichten, dann hat man nämlich die Anzahl tödlicher Unfälle gerechnet auf die Reisezeit – was mir irgendwie sinnvoller erscheint.
Gewichten nach der reinen Zahl der Reisevorgänge würde ich auch interessant finden. Beim Flugzeug ist das größte Risiko eines Unfalles der Start und die Landung. *

Unfälle während des Fluges sind äußerst selten (kommen allerdings auch vor). Falls übrigens ein Flugzeugunfall kein Absturz ist, sondern eine überharte Landung, gibt es sehr wohl eine gute Chance, diese zu überleben.
Dann wäre auch interessant, ob die Statistik über die Toten in der Luftfahrt die gewerbliche und private Luftfahrt auseinanderhält.

Ergänzung:
* das bedeutet, vereinfacht gesprochen, dass das Unglücksrisiko auf einem Flug Wien-New York genauso hoch ist wie auf einem Flug Wien-Graz, da bei beiden Flügen nur je ein Start und eine Landung involviert sind.
Während beim Auto, sehr simpel formuliert, eine doppelt lange Strecke ein doppelt so hohes Risiko beinhaltet.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: moszkva tér am 11. Februar 2011, 11:31:56
Verzeihung wegen Doppelposting, aber mir ist noch eine weitere Statistische Finte eingefallen:

Dass im Betrieb der Wiener Linien 2010 keine Todesfälle zu beklagen waren, stimmt auch nur bedingt. Man müsste die Selbstmörder in der U-Bahn ebenfalls berücksichtigen. Klarerweise werden die in der amtlichen Statistik nicht als Verkehrstote, sondern eben als Suizid geführt. Aber man muss bedenken, dass diese Selbstmörder ebenfalls Fahrgäste der Wiener Linien waren, die sie durchs Durchschreiten der Bahnsteigsperre ja geworden sind, unabhängig davon, ob sie vorher noch einen Fahrschein gelöst haben, oder nicht. Ob ein Selbstmörder ohne Zeitkarte noch daran denkt, einen Fahrschein zu kaufen, weiß ich allerdings nicht.

Übrigens, analog zum Flugzeug, auch bei den Wiener Linien sind ein guter Teil der Unfälle bei Beginn und Ende der Fahrt zu beklagen: Einklemmen und Mitgeschleift werden betrifft i.d.R. nur zu- und aussteigende Fahrgäste.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: haidi am 11. Februar 2011, 11:54:37
Zitat
Es wird davon Abstand genommen, hierbei die modernen U-Bahn-Systeme in Asien zu imitieren, die vermehrt auf Fernsteuerung setzen.
Was ist denn das für ein Nonsens? :D

Ich vermute:
Bahnsteigtüren, zentrale Bahnsteigaufsicht (wenn überhaupt noch notwendig), kein Fahrsicherheitspersonal in den einzelnen Haltestellen, maximal Security...

Hannes
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: Ferry am 11. Februar 2011, 13:44:28
Zitat
Es wird davon Abstand genommen, hierbei die modernen U-Bahn-Systeme in Asien zu imitieren, die vermehrt auf Fernsteuerung setzen.
Was ist denn das für ein Nonsens? :D
Kein Nonsens, sondern Arbeitsplatzbeschaffung!
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: Linie 41 am 11. Februar 2011, 13:46:29
Also nonsens... Staatliche Arbeitsplatzbeschaffung in der Art löst nämlich absolut keine Probleme sondern kostet nur. Geld soll dort reingesteckt werden, wo man Manpower wirklich braucht, und nicht dort, wo sie durch Technik ersetzt werden kann.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: moszkva tér am 11. Februar 2011, 18:14:18
Also nonsens... Staatliche Arbeitsplatzbeschaffung in der Art löst nämlich absolut keine Probleme sondern kostet nur. Geld soll dort reingesteckt werden, wo man Manpower wirklich braucht, und nicht dort, wo sie durch Technik ersetzt werden kann.
Es gibt leider heutzutage immer weniger Bereiche, in denen (Hu)manpower günstiger ist als Maschineneinsatz.  :(
Besser wäre es, mMn, die verbliebene menschliche Arbeit besser zu verteilen, damit einerseits die Workaholics entlastet werden aber andererseits die Arbeitslosen sinnvoll beschäftigt. Rein durch bessere Arbeitsaufteilung wäre eine 30-Stunden-Woche für alle locker umzusetzen.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: Linie 41 am 11. Februar 2011, 18:50:07
Dafür wird der Dienstleistungssektor aber immer größer. Es ist ja im allgemeinen nicht so, daß es immer weniger Arbeitsplätze gibt.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: hema am 11. Februar 2011, 19:24:11
Es gibt heute sogar mehr Arbeitsplätze denn je. Allerdings auch mehr Menschen!  ;)
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: Linie 41 am 11. Februar 2011, 21:03:25
Allerdings auch mehr Menschen!  ;)
Ja wofür die alle da sind, weiß eh keiner. ;D
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: hema am 11. Februar 2011, 23:37:35
Meinst du mich?   :'(
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: Linie 41 am 11. Februar 2011, 23:48:07
Meinst du mich?   :'(
Nein. Forumsmitglieder ausgenommen. ;D
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: moszkva tér am 12. Februar 2011, 08:03:47
Dafür wird der Dienstleistungssektor aber immer größer. Es ist ja im allgemeinen nicht so, daß es immer weniger Arbeitsplätze gibt.
Stimmt, es wird nur mehr verwaltet, verkauft und optimiert. Produziert - da meine ich auch "kreative Dienstleistungen", wird immer weniger.
Eigene Erfahrung als regelmäßiger Karrierenstandardleser.

Allerdings würde ich nicht sagen, dass es immer mehr Arbeitsplätze gibt. Viele dieser Arbeitsplätze sind keine richtigen Anstellungen, sondern Praktika, Freie Dienstverträge, Teilzeit und geringfügige Beschäftigung, befristete Verträge usw.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: moszkva tér am 14. Februar 2011, 14:05:18
Zitat
Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Die Fahrzeuge der Wiener Linien sind das mit Abstand sicherste Verkehrsmittel. Während im Vorjahr 27 Menschen bei Unfällen im Individualverkehr tödlich verunglückt sind, kam es im Rahmen des öffentlichen Verkehrs im gleichen Zeitraum zu keinem einzigen tödlichen Unfall - eine Tatsache, die dem hohen Niveau der Sicherheitsstandards bei den Wiener Linien geschuldet ist.
Um wieder zum Thema zu kommen:
Dass 2010 keine Todesfälle durch die Öffis in Wien zu beklagen waren, würde ich dennoch statistisch anzweifeln.
Ist eigentlich der Fall vom Nachtbusfahrgast schon geklärt, der im abgestellten Bus in der Garage Spetterbrücke seinen Rausch ausschlafen durfte und leider nicht mehr aufgewacht ist? Das war zwar kein Unfall, aber dennoch ein Todesfall, der - ich weiß nicht, wie die Untersuchungen ausgegangen sind - evtl. verhindert hätte werden können. Zumindest bleibt ein schaler Nachgeschmack: Du kannst im Bus krepieren und niemanden kümmerts.

Und dann gab es doch noch eine Kollission 26er vs. Fußgängerin in Stadlau, der für die Fußgängerin tödlich verlief - oder war das noch 2009? Statistik ist was "schönes", denn diesen Todesfall könnte man auch als Fußgängerunfall verbuchen.  :(
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: hema am 14. Februar 2011, 14:07:32
. . . . dann gibt es ja auch noch die (echten und vorgeblichen) U-Bahn-Springer!  :-[
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: moszkva tér am 14. Februar 2011, 14:17:57
. . . . dann gibt es ja auch noch die (echten und vorgeblichen) U-Bahn-Springer!  :-[
Die habe ich auch schon erwähnt. Es sind zwar laut Statistik Suizide, aber dennoch zu Tode gekommene Fahrgäste - mit Durchschreiten der Bahnsteigsperre wird man ja ein Fahrgast, egal ob mit oder ohne Fahrschein.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: W_E_St am 15. Februar 2011, 00:55:28
Im Parallelforum scheint man mittlerweile komplett auf Drogen zu sein, dort wird vorgeschlagen, eine Kreuzung aus Türfühlerkanten und Weidezaungerät zu kreieren...
http://www.fpdwl.at/forum/thread.php?postid=238635#post238635 (http://www.fpdwl.at/forum/thread.php?postid=238635#post238635)
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: 13er am 15. Februar 2011, 01:08:16
Im Parallelforum scheint man mittlerweile komplett auf Drogen zu sein, dort wird vorgeschlagen, eine Kreuzung aus Türfühlerkanten und Weidezaungerät zu kreieren...
http://www.fpdwl.at/forum/thread.php?postid=238635#post238635 (http://www.fpdwl.at/forum/thread.php?postid=238635#post238635)
Ich denke, 95B hat alles dazu gesagt, was zu sagen war :D  8)

.oO (
Walle! walle
Manche Sichtung,
daß, zur Verpflichtung,
Unsinn fließe
und mit reichem, vollen Schwalle
auf das Forum sich ergieße.

Die er rief,
die Geister,
wird er nun nicht los,
der Webmeister.
)
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: moszkva tér am 15. Februar 2011, 08:46:34
Im Parallelforum scheint man mittlerweile komplett auf Drogen zu sein, dort wird vorgeschlagen, eine Kreuzung aus Türfühlerkanten und Weidezaungerät zu kreieren...
http://www.fpdwl.at/forum/thread.php?postid=238635#post238635 (http://www.fpdwl.at/forum/thread.php?postid=238635#post238635)
Ich würde einen Konsulentenvertrag für Stanley Milgram (http://en.wikipedia.org/wiki/Milgram_experiment) fordern, wenn er noch leben würde!   :o
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: moszkva tér am 19. Februar 2011, 16:27:25
Traurige Sache, aber was soll man sagen...
die Geschichte passt daher, finde ich. Tödlicher Unfall in der U-Bahn:

Quelle
http://wien.orf.at/stories/499849/ (http://wien.orf.at/stories/499849/)

Zitat
Wegen Zigaretten von U-Bahn überfahren
Ein 26-Jähriger hat Samstagnacht in der Station Rochusgasse eine hinabgefallene Zigarettenschachtel von den U-Bahn-Schienen holen wollen. Dabei wurde er von einem Zug erfasst und getötet.

...

Jede Hilfe kam zu spät
Der 26-Jährige starb noch im Rettungsfahrzeug.
Der U-Bahn-Fahrer erlitt einen schweren Schock und wurde psychologisch behandelt.

Der Betrieb der U3 war zwischen Landstraße und Erdberg für etwa eine Stunde eingestellt.
         
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: hema am 19. Februar 2011, 16:38:41
Zwei Besoffene streiten um eine Schachtel Zigaretten, die dabei aufs Gleis fällt. Einer klettert runter um sie wieder zu holen und wird dabei vom einfahrenden Zug erfasst. Tragisch, aber soll mir der jetzt leidtun? Traurig und schlimm ist das für den U-Bahn-Fahrer und die Leute, die es mitansehen mussten.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: 13er am 19. Februar 2011, 17:18:53
Tragisch, aber soll mir der jetzt leidtun?
Das ist wohl wirklich genau das, was man unter sträflichem Leichtsinn versteht. Nun, er hat die größte Strafe dafür bekommen, die es überhaupt gibt . . .

Auch besoffen sollte man sich noch ein bißchen Resthirn bewahren, sonst ist die Taxifahrt wohl wirklich gscheiter.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: moszkva tér am 19. Februar 2011, 17:30:25
Eine interessante Frage, die mir erst nach Abschicken des Postings eingefallen ist, aber die ich hier stelle:
Bei Notbremsungen fährt die U-Bahn ja bis zur nächsten Station, da ein Nothalt im Tunnel unerwünscht ist - es erschwert ja die Evakuierung.
Angenommen, ein anderer Fahrgast hätte bemerkt, dass der Betrunkene aufs Gleis klettert und hätte geistesgegenwärtig die Notbremse bedient (gibt es diese in Stationen eigentlich noch?), wäre doch der Zug trotzdem bis zur folgenden Station durchgefahren, oder?
Und in dem Fall, wenn die Station mit dem Gleiswanderer eben die nächste ist, würde der Zug ihn trotzdem niederführen.

Also ich sehe hier, bei allem Leichtsinn, der da im Spiel war, trotzdem ein Sicherheitsproblem.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: 95B am 19. Februar 2011, 18:16:03
Angenommen, ein anderer Fahrgast hätte bemerkt, dass der Betrunkene aufs Gleis klettert und hätte geistesgegenwärtig die Notbremse bedient (gibt es diese in Stationen eigentlich noch?), wäre doch der Zug trotzdem bis zur folgenden Station durchgefahren, oder?
Natürlich gibt es den Zug-Notstopp am Bahnsteig. Bei Betätigung wird verhindert, dass ein Zug in die Station einfahren bzw. diese verlassen kann.

Also ich sehe hier, bei allem Leichtsinn, der da im Spiel war, trotzdem ein Sicherheitsproblem.
Ich nicht.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: Linie 41 am 19. Februar 2011, 19:37:06
Also ich sehe hier, bei allem Leichtsinn, der da im Spiel war, trotzdem ein Sicherheitsproblem.
Wo ist da ein Sicherheitsproblem? Wenn jemand vom Bahnsteig in den Gleisbereich hupft, dann ist er nicht mehr zu retten.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: darkweasel am 19. Februar 2011, 20:26:22
Also ich sehe hier, bei allem Leichtsinn, der da im Spiel war, trotzdem ein Sicherheitsproblem.
Wo ist da ein Sicherheitsproblem? Wenn jemand vom Bahnsteig in den Gleisbereich hupft, dann ist er nicht mehr zu retten.
Es kann ja auch einmal passieren, dass jemand nicht hüpft, sondern fällt.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: Revisor am 19. Februar 2011, 20:44:58
Es kann ja auch einmal passieren, dass jemand nicht hüpft, sondern fällt.
Natürlich, deshalb sollten die U-Bahn-Züge nur mit Schrittgeschwindigkeit in den Haltestellenbereich einfahren. Oder hoppla, es könnte sich ja auch jemand in den Tunnel verirrt haben, also lassen wir die U-Bahn überhaupt nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren.  ::)
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: Linie 41 am 19. Februar 2011, 21:00:51
Es kann ja auch einmal passieren, dass jemand nicht hüpft, sondern fällt.
Jo mei... Weißt Du wieviele Bahnsteige es in Österreich gibt, wo Züge mit 100+ km/h durchbrausen, wieviele Bahnsteige es in Deutschland gibt, wo Züge mit 200+ durchbrausen? Das sind ja noch viel größere Sicherheitsprobleme! ::) ::) ::)
Wer sich an unübersichtlicher Stelle im Gleisbereich aufhält, begiebt sich in Lebensgefahr, ergo hat der Bahnkunde sich vom Bahnsteigrand in angemessenem Sicherheitsabstand aufzuhalten. Für die Einhaltung des Sicherheitsabstandes ist jeder eigenverantwortlich und weder die Gesellschaft, der Staat noch das Eisenbahnunternehmen. Die gelb markierte Linie als Hinweis muß hierfür ausreichen.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: 13er am 19. Februar 2011, 22:34:33
Darum sollte man – wie in anderen Ländern internationaler Standard – die U-Bahn-Schächte in den Stationen durch Barrieren und Schleusen absichern! :D

(scnr)
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: moszkva tér am 20. Februar 2011, 09:15:29
Angenommen, ein anderer Fahrgast hätte bemerkt, dass der Betrunkene aufs Gleis klettert und hätte geistesgegenwärtig die Notbremse bedient (gibt es diese in Stationen eigentlich noch?), wäre doch der Zug trotzdem bis zur folgenden Station durchgefahren, oder?
Natürlich gibt es den Zug-Notstopp am Bahnsteig. Bei Betätigung wird verhindert, dass ein Zug in die Station einfahren bzw. diese verlassen kann.
Wenn das tatsächlich so ist, dann ist es natürlich kein Sicherheitsproblem. Ich bin fälschlicherweise davon ausgegangen, dass Züge zwischen den Stationen automatisch bis zur nächsten durchfahren. So hieß es ja damals, als am Enkplatz das Kind mitgeschleift wurde. Es ist alles komplexer, als ich mir vorstelle.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: hema am 20. Februar 2011, 16:53:06
Da hat ja auch keiner denn Notstopp gezogen, zumindest nicht rechtzeitig.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: moszkva tér am 21. Februar 2011, 07:51:05
Da hat ja auch keiner denn Notstopp gezogen, zumindest nicht rechtzeitig.
Meine Frage war ja eher theoretisch, was passiert wäre, hätte es jemand gemacht. Ist inzwischen geklärt.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: benkda01 am 23. Februar 2011, 11:40:23
@moszkva tér: Wenn ich das richtig verstehe: Wenn die Notbremse im Zug gezogen wird, fährt er tatsächlich bis zur nächsten Station weiter. Wenn die Notbremse am Bahnsteig gezogen wird, wird der Stationsbereich für Züge gesperrt. (Das wäre auch die logisch sinnvolle Variante.)
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: schaffnerlos am 23. Februar 2011, 11:48:35
Notbremse im Zug wird gezogen: Falls die Notbremsüberbrückung bereits wirkt, fährt der Zug bis zur nächsten Station.
Notbremse am Bahnsteig wird gezogen: Ein Zug wird mittels Betriebsbremsung vor der Station zum Stillstand gebracht bzw. wenn er bereits einfährt mittels Notbremsung. Ein ausfahrender Zug wird nur gestoppt, wenn die Notbremsüberbrückung noch nicht wirkt.

So verstehe ich das.
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: hema am 23. Februar 2011, 20:09:50

So verstehe ich das.
Du verstehst das durchaus richtig!  ;)
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: 158er am 23. Februar 2011, 21:12:53
Und ab wann wirkt die Notbremsüberbrückung ungefähr?
Titel: Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
Beitrag von: schaffnerlos am 24. Februar 2011, 09:36:41
Und ab wann wirkt die Notbremsüberbrückung ungefähr?

Nachdem 80 Meter zurückgelegt wurden.