Es gibt Neues aus Turin – der Stadt mit dem Dauerteilnetzbetrieb

Seit Dezember 2013, also genau seit zwölf Jahren, ist die Strecke der Linie 3 zur Piazza Hermada «vorübergehend außer Betrieb». Hintergrund: Mangel an Zweirichtungswägen, nachdem die noch gar nicht alten 7000er-Stadtbahngarnituren abgestellt wurden, die quasi die maßgeschneiderten Fahrzeuge für den 3er waren.
Die Piazza Hermada ist eine Stumpfendstelle mit wenig machbarer Umgestaltungsfreiheit – eine angedachte, kurze Verlängerung zu einer Schleife an der Piazza Toselli scheitert(e) an lokalen Befindlichkeiten, obwohl dorthin schon bis Mitte der 1980er die Straßenbahn fuhr.
Die Linie 3 endete seither am Corso Tortona mit seiner großen Schleifenanlage. Das ist zwar nur eine Haltestelle kürzer als zur Piazza Hermada, doch sind das einerseits annähernd 700m, andererseits ist die Haltestelle Piazza Hermada ein Kernpunkt der Erschließung des dortigen Stadtviertels südöstlich des Po.
Ein Intermezzo Mitte der 2010er-Jahre mit einer Stummel-Linie 6, die ohne weiteren Verkehrsnutzen die Piazza Hermada mit der Innenstadt verband, endete ganz still und leise wieder nach kurzer Zeit.
Nun: Auch vor dem Hintergrund der zunehmend desolaten Zweirichtungs-Cityways möchte man in Turin wieder Richtung Einrichtungsbetrieb gehen. Zwei Linien stehen dem im Weg: Der 3er zur Piazza Hermada, und der lange und sehr stark frequentierte 4er nach Falchera. Als erster Schritt in die Richtung wird nun seit geraumer Zeit in Falchera eine Schleife gebaut, damit auch Einrichtungswägen dorthin verkehren können. Der 4er ist damit derzeit zur Piazza Derna verkürzt, wo es eine Schleife gibt.
Damit stehen nun genügend Zweirichtungswägen zur Verfügung, um den 3er wieder auf seiner gesamten Länge zu betreiben – bis für die Situation an der Piazza Hermada eine andere Lösung gefunden wird.
Und, hurra: Seit 1. Dezember 2025 fährt der 3er auch wieder zur Piazza Hermada.
Wer sich die Situation veranschaulichen möchte:
Hier gibt es einen aktuellen GleisplanMitliefern darf ich ein Bild vom 25. Februar 2009, wo noch die 7000er den kompletten 3er bedienten; die Aufnahme entstand am nordwestlichen Brückenkopf des Ponte Regina Margherita, wo die nun wiedereröffnete Strecke beginnt.