Autor Thema: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"  (Gelesen 14066 mal)

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #15 am: 31. Mai 2012, 13:28:25 »
Solange die Wiener Linien es nicht schaffen, die Stabilität und den Komfort des Netzes auf ein bedeutend höheres Maß zu heben, wird's eben sehr viele Leute geben, die lieber mit dem Auto fahren. Da braucht nur ein Wagen verdreckt sein, der 49er hoffnungslos verspätet oder am D einen ganzen Halbtag kein ULF unterwegs sein (ja, das kommt immer noch vor!), die U4 ihre tägliche Störung genau beim Heimfahren haben, der letzte 43er vor der letzten U2 abfahren und schon hat man Leute, die zwar gerne dem ÖV eine Chance gegeben haben, aber dann wieder andere Fortbewegungsmethoden bemühen (ich fahr bei schönem Wetter auch lieber mit dem Rad in die Arbeit; ich bin selbst auf der kurzen Strecke mehr als doppelt so schnell wie der 5er).
Wird sich in Wien auch nicht ändern, solange jeder Gewerkschafter und Betriebsrat bestimmen, wieviel Minuten eine Linie Fahrzeit haben darf, kann! Leider, aber das ist die Tatsache, nimm einer Linie, sagen wir dem 5er, zwei Minuten weg, der Aufstand unter den (meisten) Fahrern ist vorprogramiert!

martin8721

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #16 am: 31. Mai 2012, 13:46:06 »
Wird sich in Wien auch nicht ändern, solange jeder Gewerkschafter und Betriebsrat bestimmen, wieviel Minuten eine Linie Fahrzeit haben darf, kann! Leider, aber das ist die Tatsache, nimm einer Linie, sagen wir dem 5er, zwei Minuten weg, der Aufstand unter den (meisten) Fahrern ist vorprogramiert!

Dieses Problem könnte man ja lösen, indem man vielleicht eine Besoldungsreform durchführt ???

hema

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #17 am: 31. Mai 2012, 14:51:30 »

Dieses Problem könnte man ja lösen, indem man vielleicht eine Besoldungsreform durchführt ???
Du brauchst keine Besoldungsrform durchführen, sondern nur als Basis für die Rolldienstzulage die (laut Fahrplan) gefahrenen Kilometer nehmen, statt der verfahrenen Zeit! Interessanterweise heißt diese Zulage sowieso "Effizienzbonus" (je länger die Fahrzeit, desto höher die Zulage)! Wäre eh gerechter, weil es gibt Linien da fährt ein Fahrer vielleicht 120 Kilometer/Schicht und andere, da sind es bloß etwa 80 Kilometer. Fürs gleiche Geld wohlgemerkt!
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moszkva tér

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #18 am: 31. Mai 2012, 14:58:33 »

Dieses Problem könnte man ja lösen, indem man vielleicht eine Besoldungsreform durchführt ???
Du brauchst keine Besoldungsrform durchführen, sondern nur als Basis für die Rolldienstzulage die (laut Fahrplan) gefahrenen Kilometer nehmen, statt der verfahrenen Zeit! Interessanterweise heißt diese Zulage sowieso "Effizienzbonus" (je länger die Fahrzeit, desto höher die Zulage)! Wäre eh gerechter, weil es gibt Linien da fährt ein Fahrer vielleicht 120 Kilometer/Schicht und andere, da sind es bloß etwa 80 Kilometer. Fürs gleiche Geld wohlgemerkt!

Allerdings ist das auch wiederum ungerecht, denn:
1) Die Anstrengung, die das Fahren eines Fahrzeuges erfordert, richtet sich nach der Zeit und weniger nach der Strecke (z.B. Autofahren - 2 Stunden Wien 30 km, oder 2 Stunden Autobahn 200 km - da sind die 30 km Wien sicher deutlich anstrengender).
2) Was macht man bei Störungen?

Besoldung nach Zeit wäre schon ok. Aber man müsste den Fahrern bei kürzeren Touren einfach entsprechend mehr Touren zuteilen, damit sie pari aussteigen. Wie geht das? Es würden durch Beschleunigung Fahrzeuge frei werden, mit denen man dann zusätzliche Umläufe fahren kann (z.B. Intervallverdichtung auf bestimmten Linien).

hema

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #19 am: 31. Mai 2012, 15:16:15 »

Allerdings ist das auch wiederum ungerecht . . . .
Jede (normale) Firma wird dir einen Bonus entsprechend dem Output zahlen, den du ihr bringst und nicht dafür, dass du deine Zeit dort möglichst gemütlich runterbiegst!


Zitat
1) Die Anstrengung, die das Fahren eines Fahrzeuges erfordert, richtet sich nach der Zeit und weniger nach der Strecke . . . .

Das ist eine sehr amateurhafte Sichtweise!  ::)


Zitat
2) Was macht man bei Störungen?
Nichts anderes als jetzt. Die planmäßig vorgesehene Leistung wird auf jeden Fall bezahlt, ergibt sich durch irgend einen Vorfall eine Mehrleistung, wird die vergütet.


Zitat
Besoldung nach Zeit wäre schon ok. Aber man müsste den Fahrern bei kürzeren Touren einfach entsprechend mehr Touren zuteilen, damit sie pari aussteigen.
Der Logik dieses Satzes kann ich leider nicht folgen!  :(
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Ferry

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #20 am: 31. Mai 2012, 15:17:38 »
Autofahrer - die Deppen der Nation: Diese Aussage kann ich nur bestätigen. Die Deppenrolle ist aber zumeist freiwillig gewählt, zumindest in einer Großstadt.
Hm - meist gefällt mir nicht so gut - sagen wir häufig.
Zitat
Wer trotz Alternativen so viel Geld ausgibt, kann sich bei niemandem beschweren, außer bei sich selbst.
Das Problem ist nur, dass es Fälle gibt - und die sind gar nicht so selten - wo die scheinbaren Alternativen eben keine wirklichen Alternativen sind.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

haidi

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #21 am: 31. Mai 2012, 15:37:44 »
An sich bekommen die Fahrer ein bestimmtes Gehalt, damit sie ihre Leistung abliefern, d.h. 38,5 Stunden Dienst als Fahrer (mit allen Nebenarbeiten) machen. Also erhöht man ein Mal das Gehalt zusätzlich zur normalen Steigerung und lässt diese ZUlagen weg.

Hannes
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luki32

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #22 am: 31. Mai 2012, 15:46:58 »
An sich bekommen die Fahrer ein bestimmtes Gehalt, damit sie ihre Leistung abliefern, d.h. 38,5 Stunden Dienst als Fahrer (mit allen Nebenarbeiten) machen. Also erhöht man ein Mal das Gehalt zusätzlich zur normalen Steigerung und lässt diese ZUlagen weg.

Genau so macht es auch ein jeder vernünftiger Verkehrsbetrieb, diese ganze Zulagensache ist nur Blödsinn. Es würde auch die Bürokratie wesentlich vereinfachen.

mfg
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moszkva tér

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #23 am: 31. Mai 2012, 15:58:26 »

Allerdings ist das auch wiederum ungerecht . . . .
Jede (normale) Firma wird dir einen Bonus entsprechend dem Output zahlen, den du ihr bringst und nicht dafür, dass du deine Zeit dort möglichst gemütlich runterbiegst!
Jein, weil der Output pro Zeiteinheit (= km) natürlich auf langsamen Linien geringer ist, als auf schnellen. Da kann sich der Fahrer noch so am Kopf stellen, er kann einfach nicht mehr leisten. Darf er auch gar nicht, er darf ja den Fahrplan auch nicht unterschreiten  ;)

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #24 am: 31. Mai 2012, 15:58:48 »
An sich bekommen die Fahrer ein bestimmtes Gehalt, damit sie ihre Leistung abliefern, d.h. 38,5 Stunden Dienst als Fahrer (mit allen Nebenarbeiten) machen. Also erhöht man ein Mal das Gehalt zusätzlich zur normalen Steigerung und lässt diese ZUlagen weg.

Genau so macht es auch ein jeder vernünftiger Verkehrsbetrieb, diese ganze Zulagensache ist nur Blödsinn. Es würde auch die Bürokratie wesentlich vereinfachen.

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Luki
Dieses System wäre grad auf Linien Fair die extrem Kurz sind (42 oder 46), dort muß man unheimlich viele runden Fahren um auf annähernd die gleich Zulagen zu kommen bei einer wesentlich höheren Arbeitszeit.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

darkweasel

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #25 am: 31. Mai 2012, 18:27:59 »

Allerdings ist das auch wiederum ungerecht . . . .
Jede (normale) Firma wird dir einen Bonus entsprechend dem Output zahlen, den du ihr bringst und nicht dafür, dass du deine Zeit dort möglichst gemütlich runterbiegst!
Jein, weil der Output pro Zeiteinheit (= km) natürlich auf langsamen Linien geringer ist, als auf schnellen. Da kann sich der Fahrer noch so am Kopf stellen, er kann einfach nicht mehr leisten. Darf er auch gar nicht, er darf ja den Fahrplan auch nicht unterschreiten  ;)
Der Gedanke ist wohl, dass dann die Gewerkschaft auf einmal für Beschleunigungsmaßnahmen (und Berücksichtigung derselben in der Fahrplangestaltung) wäre.

Linie 41

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #26 am: 31. Mai 2012, 18:31:12 »
Zulagen sind bürokratischer Müll aus dem vorletzten Jahrhundert. Höheres Grundgehalt und fertig, Zulagen nur für WE und Nachtdienste.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

hema

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Re: ORF-Bürgerforum - "Autofahrer - Die Deppen der Nation?"
« Antwort #27 am: 01. Juni 2012, 01:56:42 »

Jein, weil der Output pro Zeiteinheit (= km) natürlich auf langsamen Linien geringer ist, als auf schnellen. Da kann sich der Fahrer noch so am Kopf stellen, er kann einfach nicht mehr leisten. Darf er auch gar nicht, er darf ja den Fahrplan auch nicht unterschreiten  ;)
Es fährt doch keiner täglich auf der gleichen Linie, somit gleicht sich das wieder aus. Außerdem wird die Zulage nach den im Plan vorgesehenen Fahrten bezahlt, also mehr oder schneller kann und darf niemand fahren!
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