Autor Thema: Körperschall neue Linie 26  (Gelesen 13212 mal)

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95B

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Re: Körperschall neue Linie 26
« Antwort #15 am: 07. Juni 2015, 21:31:16 »
Weiter draußen am 26er kurz vor der Endstation hat man übrigens einen ungedämmten Oberbau eingebaut. Generell scheint mir, dass in Wien (ganz im Gegensatz zu Graz oder Gmunden) gedämmter Oberbau kaum ein Thema ist und wenn, dann wenig und nur auf kurzen Strecken.

Es wird eben so billig gebaut, wie es nur möglich ist.
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Tatra83

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Re: Körperschall neue Linie 26
« Antwort #16 am: 08. Juni 2015, 10:04:44 »
Weiter draußen am 26er kurz vor der Endstation hat man übrigens einen ungedämmten Oberbau eingebaut. Generell scheint mir, dass in Wien (ganz im Gegensatz zu Graz oder Gmunden) gedämmter Oberbau kaum ein Thema ist und wenn, dann wenig und nur auf kurzen Strecken.
Es wird eben so billig gebaut, wie es nur möglich ist.
Geisterten hier nicht die Pläne von der 26er-Neubaustrecke im Forum herum, auf denen man sehen konnte, welche Oberbauform jeweils verwendet wurde?

Pläne:
Bereich Spargelfeldstraße
Bereich Prinzgasse

Außerdem gibts in diesem Thread noch die ausführliche Foto-Dokumentation des Baus.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

W_E_St

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Re: Körperschall neue Linie 26
« Antwort #17 am: 08. Juni 2015, 13:24:37 »
. . . .  sondern ein langsam aufschwellendes 1 sek haltendes und dann wieder abschwellendes Vibrieren / Brummen.
Die haben dort beim Neubau die Schienen geschliffen. Das führt zwar zu besseren Fahreigenschaften, aber auch zu einem typischen unangenehmen Geräusch an der Strecke (eine Art lautes Singen und Schwirren), drum ist man eigentlich wieder davon abgekommen, zumindest überall dort, wo ein Gleis an Häusern vorbeiführt. Möglicherweise ist es das, was dich stört, da gibt es aber Hoffnung, da mit zunehmendem Abfahren der Gleise auch das Geräusch wieder verschwindet. Leider könnte was anderes drohen, der ULF ist geradezu prädestiniert zur Riffelbildung auf den Schienen, die ein (leises) Rumpeln beim Befahren erzeugen. Die lassen sich dann wieder nur mit Schleifen beseitigen, wodurch man den Teufel mit Belzebub austreibt. Aber dafür hat man den tollen modernen ULF!

Bie der Beschreibung "Brummen" würde ich eher nicht auf das Singen frisch geschliffener Schienen tippen.

An manche Geräusche gewöhnt man sich übrigens nie. Seit wir eine Hauszentralheizung haben (2012) hört man die Pumpen recht stark über die Steigleitung in der Wand neben meinem Bett. Das ist ein 24 Stunden am Tag konstantes Geräusch und trotzdem bemerke ich es immer wieder negativ und kann es nur ab und zu ausblenden.
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coolharry

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Re: Körperschall neue Linie 26
« Antwort #18 am: 08. Juni 2015, 15:10:37 »
Da die Anwohner sich über das "mini" Erdbeben aufregen, welches die Tramway an der Stelle erzeugt, hilft wirklich nur daran gewöhnen. Das ist halt ein zusammenspiel aus Billigheimeroberbau der WL und Billigheimerfundament des jeweiligen Gebäudes bzw. die Masse des selbigen. Ein "schweres" Haus ist nicht so anfällig auf die Schwingungen. Ich arbeite an der Brünner Straße und da rauscht der 30er und der 31er teilweise im Minuten Takt vorbei und bei geschlossenen Fenster hört man ein entferntes Geräusch durch die Fenster. Das wars aber auch schon. Da wakelt nix, da rumpelt nix. Und in der Brünner Straße ist sicher kein Schalldämmoberbau verbaut. Da sieht man nämlich keine Gummimatten.
 In der ehemaligen Wohnung meiner Eltern (im 20.) haben bei jeder Tram die Fenster vibriert (genauso wie bei jedem Mülllaster oder Reisebus). Da hilft wirklich nur dran gewöhnen oder den betreffenden Stellen solange am Sack gehen bis sie etwas machen. Da ist nur die Frage was? Körperschallübertragungen durchs Erdreich (kleine seismische Wellen) kann man nicht wiklich effektiv abdämpfen, außer durch Masse.
Am besten gar nicht entstehen lassen, also bessere Dämpfung des Gleises aber auch hier sind dem ganzen Grenzen gesetzt, da ja die Masse der Tram irgendwo ab gelagert werden muss. Sprich wenn die Dämpfung zu dick ist, liegt das Gleis "schwammig" und verhält sich dann auch so. Ähnlich wie man versuchen täte durch eine aufgeblasene Hüpfburg zu gehen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

W_E_St

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Re: Körperschall neue Linie 26
« Antwort #19 am: 08. Juni 2015, 16:59:28 »
Fenster sind noch einmal ein Kapitel für sich. Der Witz ist folgender: der Kitt bei klassischen Scheiben (Kastenfenster) sollte normalerweise eine gewisse Flexibilität haben. Nach teilweise 90-100 Jahren ist er aber komplett durchgehärtet und die Scheiben beginnen fröhlich zu rasseln. Das kann so weit gehen, dass man bei geschlossenem Fenster mehr Lärm hat als bei offenem. Geht ganz leicht zu überprüfen, Fenster öffnen und sanft mit der Handfläche gegen die Scheibe klopfen. Klingt es kurz dumpf ist alles in Ordnung. Rasselt es anhaltend, gehören die Scheiben dringend neu eingekittet. Wirkt enorm und kostet einen Bruchteil neuer Schallschutzfenster. Mit etwas Motivation und handwerklichem Geschick kann man das auch allmählich Scheibe für Scheibe selber machen.
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Re: Körperschall neue Linie 26
« Antwort #20 am: 08. Juni 2015, 17:34:33 »
Fenster sind noch einmal ein Kapitel für sich. Der Witz ist folgender: der Kitt bei klassischen Scheiben (Kastenfenster) sollte normalerweise eine gewisse Flexibilität haben. Nach teilweise 90-100 Jahren ist er aber komplett durchgehärtet und die Scheiben beginnen fröhlich zu rasseln.

Ein ähnliches Problem hatte ich zu Hause bei den verglasten Zimmertüren. Die sind zwar keine 100, sondern nur ca. 40 Jahre alt, die Glasscheibe war jedoch mit irgendeinem Material eingefasst, das staubtrocken und spröde war und größtenteils ohnehin schon zerbröselt war. Vermutlich handelte es sich ursprünglich um eine Art Gummi oder eine ähnliche Dichtmasse, die elastisch sein und die Schwingungen dämpfen sollte. Um das Klirren der Glasscheiben abzustellen, habe ich einfach diese alte Masse entfernt und vor dem Wiedereinsetzen der Scheiben handelsübliches Sanitärsilikon aufgetragen. Jetzt is a Ruah. :)

Vielleicht hilft ja Ähnliches bei den Möbeln am Kagraner Platz (Unterlegen einer Gummimatte gegen klirrendes Möbestück oder Gummiummantelung der Regalböden gegen klirrende Gläser)?

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Re: Körperschall neue Linie 26
« Antwort #21 am: 08. Juni 2015, 23:09:06 »
Fenster sind noch einmal ein Kapitel für sich. Der Witz ist folgender: der Kitt bei klassischen Scheiben (Kastenfenster) sollte normalerweise eine gewisse Flexibilität haben. Nach teilweise 90-100 Jahren ist er aber komplett durchgehärtet und die Scheiben beginnen fröhlich zu rasseln.

Ein ähnliches Problem hatte ich zu Hause bei den verglasten Zimmertüren. Die sind zwar keine 100, sondern nur ca. 40 Jahre alt, die Glasscheibe war jedoch mit irgendeinem Material eingefasst, das staubtrocken und spröde war und größtenteils ohnehin schon zerbröselt war. Vermutlich handelte es sich ursprünglich um eine Art Gummi oder eine ähnliche Dichtmasse, die elastisch sein und die Schwingungen dämpfen sollte. Um das Klirren der Glasscheiben abzustellen, habe ich einfach diese alte Masse entfernt und vor dem Wiedereinsetzen der Scheiben handelsübliches Sanitärsilikon aufgetragen. Jetzt is a Ruah. :)

Vielleicht hilft ja Ähnliches bei den Möbeln am Kagraner Platz (Unterlegen einer Gummimatte gegen klirrendes Möbestück oder Gummiummantelung der Regalböden gegen klirrende Gläser)?

Ja, das passiert bei mit Leisten eingesetzten Scheiben sogar noch öfter. Moderne Fensterscheiben werden allerdings mit Silikon zusätzlich zu den Leisten eingesetzt, das dürfte über die begrenzte Lebensdauer der Isolierscheiben (meistens ziehen die nach spätestens 30 Jahren Luft und sind entsorgungsreif) halten.
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Re: Körperschall neue Linie 26
« Antwort #22 am: 10. Juni 2015, 20:28:00 »
Ab sofort ist zur weiteren Reduzierung der Erschütterungswerte im Bereich Rosensteingasse - Arnethgasse die bereits angeordnete Geschwindigkeitsbeschränkung wie folgt abgeändert: Geschwindigkeitsbeschränkung 15 km/h von der Kreuzung Rosensteingasse # Haslingergasse bis zirka 60 Meter nach der Kreuzung in Fahrtrichtung Johann-Nepomuk-Berger-Platz. Anschließend Geschwindigkeitsbeschränkung 10 km/h von Rosensteingasse zirka 30 Meter vor der Kreuzung mit der Arnethgasse bis zirka 20 Meter nach der Vereinigungsweiche in Fahrtrichtung zum Johann-Nepomuk-Berger-Platz. Die Langsamfahrsignale sind entsprechend am Querdraht der Fahrleitung angebracht. (DA 225/15)
Diese Information aus dem Thread Gleisschäden Straßenbahn könnte auch in diesem Fall hinweisgebend sein, dass etwas mit dem Oberbau nicht stimmt und dadurch eine unübliche Lärmemission des Bahnkörpers entstehen kann.

Wie schon geschrieben, sucht den Kontakt zu Bezirkspolitikern bzw. auch zur Umweltbundesamt GmbH http://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/laerm/laermschutz/

Möglicherweise kann auch eine unabhängige Instanz Messungen am Ort vornehmen?
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petestoeb

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Re: Körperschall neue Linie 26
« Antwort #23 am: 10. Juni 2015, 20:42:10 »
Ab sofort ist zur weiteren Reduzierung der Erschütterungswerte im Bereich Rosensteingasse - Arnethgasse die bereits angeordnete Geschwindigkeitsbeschränkung wie folgt abgeändert: Geschwindigkeitsbeschränkung 15 km/h von der Kreuzung Rosensteingasse # Haslingergasse bis zirka 60 Meter nach der Kreuzung in Fahrtrichtung Johann-Nepomuk-Berger-Platz. Anschließend Geschwindigkeitsbeschränkung 10 km/h von Rosensteingasse zirka 30 Meter vor der Kreuzung mit der Arnethgasse bis zirka 20 Meter nach der Vereinigungsweiche in Fahrtrichtung zum Johann-Nepomuk-Berger-Platz. Die Langsamfahrsignale sind entsprechend am Querdraht der Fahrleitung angebracht. (DA 225/15)
Diese Information aus dem Thread Gleisschäden Straßenbahn könnte auch in diesem Fall hinweisgebend sein, dass etwas mit dem Oberbau nicht stimmt und dadurch eine unübliche Lärmemission des Bahnkörpers entstehen kann.

Wie schon geschrieben, sucht den Kontakt zu Bezirkspolitikern bzw. auch zur Umweltbundesamt GmbH http://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/laerm/laermschutz/

Möglicherweise kann auch eine unabhängige Instanz Messungen am Ort vornehmen?

Wozu ich denke, dass es eher eine solche Angelegenheit ist, wie im Thread Gleischschaden Straßenbahn:

Zitat
Zitat von: 13er am Heute um 18:22:09

    . . . . wo sich ich glaube es war eine Dame so furchtbar aufregt  . . . .

Das Problem gibt es aber in ganz Wien, wo die Straßenbahn fährt und der ULF mitunter über eine Weiche rumpelt. 99 Prozent lässt es kalt, einer regt sich auf. Meist sind es Leute, welche die Straßenbahn prinzipiell hassen bzw. aus ihrer Gasse verbannen möchten ("Ich foahr nie damit und außerdem kost's uns de ganz'n Parkplätz!"). Die allermeisten Raunzer haben aber (zum Glück) nicht ausreichend politischen Rückenwind um ihr Ansinnen erfolgreich durchzubringen.




Zitat von: 60 am Heute um 19:38:13


    Der 60er hat dort ja de facto keine Beschränkung  :o

Doch, im Bereich der Breitenfurter Straße Tempo 25 von 21.00 bis 6.00 Uhr. Die Einstellung der Straßenbahn, ja nicht einmal eine ganztägige Beschränkung auf einem längeren Abschnitt, hat der geplagte Villenbesitzer zu seinem Leidwesen nicht durchgebracht.  :-X  8)