Es gab ja viel Diskussion um die Senkung der Jahreskarten-Tarife, vorallem die vorab ausgemachten "Experten-Diskussionen" bzw. die ablehnenden Haltung der WL-GF gegenüber der Ticketpreis-Senkung...
Am 16.12.2011 wurden den WL per Gemeinderatsbeschluss (
https://www.wien.gv.at/infodat/ergdt?detvid=98926 ) für die Jahre 2011 und 2012 jeweils 24 Mio. EUR Betriebskostenzuschuss gewährt.
Am 1. Mai folgte dann die Senkung des Jahreskarten-Tarifs auf 365 EUR. Mit 1. Juni wurde dann die U-Bahn-Steuer (DGA) von 0,72 EUR auf 2,00 EUR pro angefangener Kalenderwoche erhöht. So holt sich die Stadt Wien das Geld für die medienwirksam kommunizierte Jahreskarte anscheinend zurück.
Bei 246.010 Jahreskarten-Inhabern (Stand 31.12.2011) kommen monatlich knapp 9,2 Mio. EUR rein, mit der 365-Karte sind es noch immer 7,9 Mio. EUR. Macht also einen Differenzbetrag von 1,3 Mio. EUR/Monat (p.a. 15,6 Mio. EUR).
Die U-Bahn-Steuer spülte bis zur Erhöhung ca. 2,4 Mio. EUR in die Stadtkasse, seit Juni sind es rund 6,8 Mio. pro Monat. Das macht also ein sattes Plus von 4,4 Mio. EUR (p.a. 52,8 Mio. EUR).
Auch wenn die Stadt Wien und die WL prinzipiell getrennt Buch führen, läßt sich per Gemeinderatsbeschluss immer wieder was nachlegen, ganz abseits von vereinbarten Vertragswerken. Die Mittelzuweisung vom 16.12.2011 erfolgte dabei nicht zweckgebunden, glaubt man dem GR-Beschluss.
Dass ein finanzieller Fehlbetrag beim Verkehrsbetrieb durch politische Tarifänderung auch durch die Politik ausgeglichen werden muss, sehe ich durchaus ein. Aber wofür bekommt der weltbeste Verkehrsbetrieb schon in 2011 24 Mio. EUR und warum wird in 2012 nicht der Verlust ausgeglichen, der tatsächlich entsteht? Oder sind die 48 Mio. doch nur der von Bombardier geforderte Betrag für die 20 neuen T
2? Wobei es sich dann eigentlich um eine Investition in Anlagevermögen handeln müsste und nicht um einen Betriebskostenzuschuss...