Naja, die
Fliegerlobby unterschlägt aber auch einige Punkte:
- Treibhausgase sind in Flughöhe sehr viel klimawirksamer als am Boden.
- Ich finde es arg beschönigend, bei der Bahn nur 40 min weniger Nebenzeiten anzurechnen. Das ist ja allein die Zeit, die man bestenfalls an den Flughäfen länger braucht. Hinzu kommt, dass aber in vielen Städten die Fernbahnhöfe besser zu erreichen sind als die Flughäfen, und es auch oft mehrere Fernbahnhöfe gibt.
- Die Bahn-Infrastruktur dient ja nicht nur den Relationen, die auch mit dem Flugzeug abgedeckt sind - ebenso wenig wie ein Zug (abgesehen von einzelnen Sprintern vielleicht) nur diese eine Relation abdeckt. Und da kommen wir zu einem entscheidenden Punkt: weil der Zug ja auch für Teilstrecken genutzt wird, kann ein und derselbe Sitzplatz auf die Gesamtstrecke bezogen mehrfach vergeben werden. Auf die Strecke A-B bezogen kann ein Flugzeug also max. 100 % der Sitzplätze belegen, ein Zug auch 300 % oder 400 % (ohne, dass jemand stehen muss, eben auf Teilstrecken).
- Ein beliebter Taschenspielertrick zugunsten des Flugzeugs ist der Verweis auf die Luftlinie bzw. den Umwegfaktor bei der Bahn. Zufälligerweise zieht man dann immer nur Strecken heran, auf denen es direkte Flugverbindungen gibt. Und wie sieht es z.B. bei Wien - Breslau aus? Du fliegt man über München, Frankfurt, Düsseldorf, Warschau oder z.T. sogar Amsterdam, was die Weglänge gegenüber der Luftlinie vervielfacht. Oder nehmen wir als besonders absurdes Beispiel den von
haidi genannten
Flug Wien - Prag - Bratislava. Statt 60 km von Stadt zu Stadt, zurückzulegen mit einem Regionalzug, 580 km von Flughafen zu Flughafen.