Autor Thema: Ausbau der Schnellbahn in Wien  (Gelesen 125905 mal)

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Monorail

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #75 am: 22. April 2022, 07:17:12 »
Zur Nomenklatur: Die S45 heißt so weil sie den Ast 4 nach Tulln mit dem Ast 5 nach St. Pölten verbindet. Eine Verbindung des Asts 4 mit dem Ast 8 nach Marchegg muss logischerweise S48 oder S84 heißen. S85 wäre ein Name für die heutige S80.

Eine Einführung der S48 geht mit der Übernahme der Trassen der S80 mit Halt am Matzleinsdorfer Platz einher. Es wird sicher nicht in Meidling gewendet. Die S80 kann man also nicht belassen. Eine Verlängerung von REX-Zügen der Ostbahn nach Hütteldorf über die Oswaldschleife ist glaube ich die einzige praktikable Lösung, die noch eine Schnellverbindung Hietzinger Hauptstraße - Hütteldorf bieten kann.
Ok, dann war mein Denkansatz leicht anders. [Die S85 ist eine Kofferlinie aus S80 und S45 (bei der ehem. S15 klappt das mit S1 und S45 genauso).]
Deine Nomenklatur funktioniert übrigens nicht überall, wenn man beispielsweise an die damalige S65 von Bruck nach Nickelsdorf zurückdenkt. Danke trotzdem für's richtigstellen.  :)

An ein Wenden in Meidling hatte ich ebenfalls nicht gedacht. Die Züge würden selbstverständlich schon weiterfahren, welchen Weg auch immer.
Die Marchegger Ostbahn-REX werden IIRC mit den Payerbachern zusammengelegt (bitte um Korrektur, falls das nicht mehr aktuell oder falsch ist), d.h. du sprichst wohl von den Ostbahnzügen aus Bruck? Die enden jetzt teilweise eh am HBF, eine Weiterführung nach Hütteldorf klingt geradezu plausibel.
Besagte REX bieten sich an, mit manchen Westbahn-REX zusammengelegt zu werden. Ginge sogar extra-premium als stündliche CJX6-Linie St.Pölten-Petrzalka mit Zwischenhalten Tullnerfeld, Hütteldorf, Meidling, HBF, Bruck und Parndorf Ort, parallel zum REX6, der auch im 13. Bezirk und bei der Grillgasse hält.

Edit: CJX-Halte angepasst.

95B

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #76 am: 22. April 2022, 09:54:24 »
Ok, dann war mein Denkansatz leicht anders. [Die S85 ist eine Kofferlinie aus S80 und S45 (bei der ehem. S15 klappt das mit S1 und S45 genauso).]

Das Signal S15 war aus den Radien 1 und 5 zusammengesetzt und nicht aus 1 und 45.

Deine Nomenklatur funktioniert übrigens nicht überall, wenn man beispielsweise an die damalige S65 von Bruck nach Nickelsdorf zurückdenkt. Danke trotzdem für's richtigstellen.  :)

S65 entspricht tatsächlich nicht dem üblichen Schema. Es war allerdings kein passendes Signal vorhanden, sodass man S65 quasi als S60A interpretieren muss. Eventuell wurde der Erfinder des Signals S65 von S15 und S45 inspiriert, ohne genau zu wissen, warum diese Linien so heißen. Oder aber die Einordnung von S45 als Verbindung von 4 und 5 ist ein Irrglaube, weil 45 einfach nur in der Mitte zwischen 40 und 50 liegt und die S45 halt die S40 mit der S50 verbindet? ;)

Die heutigen Linien S60 und S80 passen infolge der Durchbindung nicht mehr zum ursprünglichen Schema. Während für die S80 mit S85 ein passendes Signal vorhanden wäre, geht die Suche für die S60 ins Leere, weil die Pottendorfer Linie keine Radialnummer hat. Allerdings könnte man den 9er der Südbahn nehmen, der ohnehin nicht zur Anwendung gelangt – dann wäre S69 möglich.
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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #77 am: 22. April 2022, 10:02:25 »
Ich glaub, das Straßenbahnliniensystem ist scho so verwässert, dass sich die S-Bahn daran keine Anleihen nehmen sollte.
Eine Durchnummerierung (Streckenabhängig) wäre weitaus sinnvoller.den

Die Verbindung U3-U6 ab Ottakring bzw. S45/U3/U6 zwar mit mehrmaligen Umsteigen ist sehr schnell, den Umweg über die Vororte Unter St. Veit und Speising machen nur minial einen Vorteil aus.

Die Verbindung nach Hütteldorf hat schon durchaus seinen Sinn.

Signalabhängigkeit

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #78 am: 22. April 2022, 10:45:01 »
Gehts auch ohne Totschlagargumente?

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #79 am: 22. April 2022, 10:47:57 »
Gehts auch ohne Totschlagargumente?

Hat damit nichts zu tun, aber warum versteift man sich immer auf einen S-Bahnring, es gibt genug Leute, die auch die Verbindung nach Hütteldorf brauchen. Nicht jeder fährt Richtung Süden.

Signalabhängigkeit

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #80 am: 22. April 2022, 11:18:15 »
Das bestreitet auch niemand - es geht darum ob mehr Potential Richtung Hütteldorf als Richtung Durchbindung besteht oder nicht.

Und bei zwei überlagerten 15'-Takten Vorortelinie - Hütteldorf und Vorortelinie - S80 sind alle zufrieden.

95B

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #81 am: 22. April 2022, 11:24:01 »
Hat damit nichts zu tun, aber warum versteift man sich immer auf einen S-Bahnring

Reine Gewohnheit – das Denken in Umfahrungsringen dominierte die autozentrierte Verkehrspolitik und Verkehrsplanung mehr als ein halbes Jahrhundert. So schnell geht das aus den Köpfen nicht heraus.
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DaedalusBC304

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #82 am: 22. April 2022, 11:30:58 »
Hat damit nichts zu tun, aber warum versteift man sich immer auf einen S-Bahnring

Reine Gewohnheit – das Denken in Umfahrungsringen dominierte die autozentrierte Verkehrspolitik und Verkehrsplanung mehr als ein halbes Jahrhundert. So schnell geht das aus den Köpfen nicht heraus.

Warum versteift man sich immer so drauf, dass alle ins Zentrum wollen?

Signalabhängigkeit

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #83 am: 22. April 2022, 11:38:41 »
Reine Gewohnheit – das Denken in Umfahrungsringen dominierte die autozentrierte Verkehrspolitik und Verkehrsplanung mehr als ein halbes Jahrhundert. So schnell geht das aus den Köpfen nicht heraus.

Das ist aber schon eine äußerst absurde Aussage  :fp:

Wie lange gibt es die Berliner Ringbahn, wie lange gibt es die Circle Line in London, wie lange gibt es die Petite Ceinture in Paris?

Wann gabs den ersten Autobahnring?

haidi

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #84 am: 22. April 2022, 12:10:58 »
Reine Gewohnheit – das Denken in Umfahrungsringen dominierte die autozentrierte Verkehrspolitik und Verkehrsplanung mehr als ein halbes Jahrhundert. So schnell geht das aus den Köpfen nicht heraus.

Das ist aber schon eine äußerst absurde Aussage  :fp:

Wie lange gibt es die Berliner Ringbahn, wie lange gibt es die Circle Line in London, wie lange gibt es die Petite Ceinture in Paris?

Wann gabs den ersten Autobahnring?
Und Valporettos hamma immer no net!

Richtig fände ich es, die Trassen jetzt in den entsprechenden Gesetzen festzulegen und freizuhalten, aber  man sollte die Geldverschwendung, wie mit der U2 zur Bauzeit der Seestadt nicht auch mit der Schnellbahn weiter machen. Wenn sich herausstellt, dass in wenigen Jahren das nötige Fahrgastpotential erreichen wird, dann kann man mit dem Bau beginnen.
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abc

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #85 am: 22. April 2022, 12:11:16 »
Ich glaub, das Straßenbahnliniensystem ist scho so verwässert, dass sich die S-Bahn daran keine Anleihen nehmen sollte.
Eine Durchnummerierung (Streckenabhängig) wäre weitaus sinnvoller.den

Die Verbindung U3-U6 ab Ottakring bzw. S45/U3/U6 zwar mit mehrmaligen Umsteigen ist sehr schnell, den Umweg über die Vororte Unter St. Veit und Speising machen nur minial einen Vorteil aus.

Es geht nicht nur um einen Zeitvorteil, sondern auch darum, sich umsteigen und eine Fahrt in der gern überfüllten U6 zu ersparen (jeder Umstieg macht den ÖV unattraktiver).

Hat damit nichts zu tun, aber warum versteift man sich immer auf einen S-Bahnring

Reine Gewohnheit – das Denken in Umfahrungsringen dominierte die autozentrierte Verkehrspolitik und Verkehrsplanung mehr als ein halbes Jahrhundert. So schnell geht das aus den Köpfen nicht heraus.

Jetzt mal abgesehen davon, dass es tangentiale ÖV-Verbindungen - wie schon von Signalabhängigkeit geschrieben - auch schon ewig gibt, ist das Problem doch eher, dass man lange Zeit nur für den Autoverkehr an tangentiale Verbindungen gedacht und das Thema beim ÖV völlig vernachlässigt hat. Infolgedessen hat der ÖV auf tangentialen Verbindungen meist völlig gegenüber dem Auto verloren.

Und so muss z.B. ganz dringend die Tangente [sic!] durch den (ebenfalls tangentialen) Lobautunnel "entlastet" werden, während die S80 nebenan halbstündlich geführt wird (ergänzt um 1-2 Regios pro Stunde, die aber nicht überall halten und auch nicht im Abstand von 15 min zur S80 fahren), an der Hausfeldstraße an jeder Menge Fahrgastpotential vorbeifährt und die Buslinien z.T. einen attraktiven 30-min-Übergang zur S80 anbieten.

In einer Millionenstadt gibt es nun mal Verkehrsströme, die weder das Zentrum bedienen noch radial verlaufen. Da muss der ÖV auch mitgehen.

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #86 am: 22. April 2022, 12:50:39 »
Hat damit nichts zu tun, aber warum versteift man sich immer auf einen S-Bahnring

Reine Gewohnheit – das Denken in Umfahrungsringen dominierte die autozentrierte Verkehrspolitik und Verkehrsplanung mehr als ein halbes Jahrhundert. So schnell geht das aus den Köpfen nicht heraus.

Nein, das hat nichts damit zu tun. Vielmehr damit, dass tangentiale Verkehrsströme anders verlaufen, als radiale. Ich habs ein paar Oostings weiter oben beschrieben.

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #87 am: 22. April 2022, 13:02:35 »
Nur würde in Wien ein Schnellbahnring weitab des Fahrgastpotenzials umfahrungsartig verlaufen ...
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #88 am: 22. April 2022, 13:09:42 »
Nur würde in Wien ein Schnellbahnring weitab des Fahrgastpotenzials umfahrungsartig verlaufen ...

Richtig.

Man führte schon einmal zB die SBahn über Floridsdorf hinaus Richtung Breitenleeer Straße als Versuch. Öfters benutzt, völlig sinnlos. Die Umfahrung war einfach zu lang.

Die Überlagerung mit Speising mag Sinn machen, aber nur wenn man auch noch Hütteldorf ansteuert. Aber wer fährt schon von Speising Richtung Vorortelinie... Im 13ten benötigt man - wie auch in anderen Randbezirken - meist sowieso ein Auto, weil das Verkehrsnetz nicht so dicht ist.

abc

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Re: Ausbau der Schnellbahn in Wien
« Antwort #89 am: 22. April 2022, 13:12:15 »
Nur würde in Wien ein Schnellbahnring weitab des Fahrgastpotenzials umfahrungsartig verlaufen ...

Wieso? Die Vorortelinie ist ja heute schon ein voller Erfolg, leerer wird sie durch die Fortführung einzelner oder aller Züge Richtung Meidling sicher nicht - zumal im Süden Wiens ja auch viele Arbeitsplätze liegen. Ja, sie würde einen kleinen geographischen Umweg machen, aber wieso sollte das etwas am Erfolg ändern? Man muss schneller sein als das Auto, nicht so schnell wie möglich.

Die Überlagerung mit Speising mag Sinn machen, aber nur wenn man auch noch Hütteldorf ansteuert. Aber wer fährt schon von Speising Richtung Vorortelinie... Im 13ten benötigt man - wie auch in anderen Randbezirken - meist sowieso ein Auto, weil das Verkehrsnetz nicht so dicht ist.

Es sollte wohl nicht das Ziel sinnvoller Verkehrsplanung sein, dass man "sowieso ein Auto braucht". Und wieso muss man Hütteldorf ansteuern? Hütteldorf selbst ist doch auch kein relevantes Ziel; Voraussetzung ist natürlich eine Umsteigemöglichkeit zur U4 in Unter St. Veit und zu CJX-, REX- und Westbahn-Zügen in Penzing. 

Durch die Station in Baumgarten ist natürlich ein S-Bahn-(Halb-)Ring nur als Zusatzangebot und nicht mit allen Fahrten denkbar.