Unabhängig davon wäre eine U5 Karlsplatz-Rennweg-Hbf eine der ganz wenigen U-Bahn-Strecken die mMn nach den Etappen Wienerberg und Hernals noch Sinn machen würden.
Rennweg ok, wegen dem Umsteigen zwischen U5 und S-Bahn, aber Hauptbahnhof? Völlig redundant zu U1, S-Bahn-Stammstrecke, D-Wagen, O-Wagen. Aus den Westbezirken kommend steigt man eh eher in Wien Meidling in Fernzüge ein.
In Meidling kommt man nicht zur Ostbahn
Je nachdem, welche Ostbahn Du meinst, stimmt das halt in der Pauschalität nicht:
- Die Züge der Laaer Ostbahn werden bekanntlich über die Stammstrecke geführt und von der U6 gleich dreimal (Meidling, Handelskai, Floridsdorf) erreicht.
- Richtung Bruck an der Leitha halten sowohl S60 als auch REX6 in Meidling, wenn auch mit etwas längerem Aufenthalt am Hauptbahnhof.
- Zur Marchegger Ostbahn hält die S80.
Und da sprechen wir nur vom aktuellen Betrieb, laut
diesem VOR-Konzept (S. 125, Datei downloadet sich beim Öffnen) sollen künftig mehr Züge von der Marchegger Ostbahn nach Meidling durchgebunden werden.
die U1 ist ohnehin überlastet, das wird zwar etwas weniger schlimm mit der U2 zum Matz, angesichts der Entwicklung von Favoriten und Donaustadt wird die U1 auch danach noch sehr am Limit sein
Mit der U2 werden die (möglichen) Kapazitäten zwischen Praterstern und südlicher Stammstrecke allein im U-Bahn-Bereich mal eben verdoppelt. Dazu kommt noch eine deutliche Kapazitätssteigerung auf der Stammstrecke selbst (durch dichtere Intervalle und längere Züge). Die verbesserte Radinfrastruktur in der Praterstraße und der Radschnellverbindung Süd (Argentinierstraße, Herndlgasse) wird dafür sorgen, dass ein paar Kurzstreckenfahrgäste aufs Fahrrad umsteigen. Und letztlich wächst die Donaustadt perspektivisch im Umfeld der U2 viel stärker als im Umfeld der U1.
Ich sehe beim besten Willen nicht, dass die U1 in der Innenstadt künftig an der Kapazitätsgrenze kratzt. Die stärkste Herausforderung für die U1 ist nicht die Stadtentwicklung in Favoriten, sondern nur temporärer Art: die Sperre der Stammstrecke 2026/27, die leider vor Fertigstellung der U2 zum Matzleinsdorfer Platz erfolgt.
Selbst, wenn man davon ausgeht, dass eine weitere Entlastung der U1 zwischen Innenstadt und Hauptbahnhof/Favoriten notwendig ist, ist die U5 sicher nicht der richtige Weg dafür. Wer wird denn freiwillig die Stadtrundfahrt machen, wenn die U1 nach zwei Stationen am Hauptbahnhof ist? Selbst aus der U5 wird der Umstieg ja recht unkompliziert. Das funktioniert doch schon bei der Noch-U2 nicht, die zwischen Volkstheater und Karlsplatz gähnend leer ist, während die parallele U1 überfüllt ist (trotz viel längeren Umstiegs am Praterstern als künftig zwischen U5 und U1 am Karlsplatz).
Der Ansatz wäre dann, noch stärker Kurzstreckenfahrgäste aus der U-Bahn rauszubekommen. Der aktuelle Ausbau der parallelen Radinfrastruktur ist ein guter Ansatz, der nächste Schritt wäre dann z.B. die Durchbindung des 69A aus dem Sonnwendviertel über die Favoritenstraße zum Karlsplatz.