Autor Thema: Netzlängen international (war: Immer mehr Niederflur-Bims: 222 ULFs in Wien unterwegs)  (Gelesen 10943 mal)

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Ferry

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Fünftgrößtes Bim-Netz der Welt

Das Wiener Straßenbahnnetz ist das fünftgrößte der Welt. 500 Züge transportieren auf einer Gleislänge von mehr als 172 Kilometer rund 190 Millionen Fahrgäste pro Jahr.
Kann das jemand verifizieren? Ich kann's mir nicht vorstellen.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

schaffnerlos

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Kann das jemand verifizieren? Ich kann's mir nicht vorstellen.

Was kannst du dir nicht vorstellen? Mir kommen alle Werte plausibel vor.

Linie 41

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Was ich rausgefunden habe:

Melbourne 245 km
Kattowitz 223 km
St. Petersburg 220 km
Budapest 196 km
Berlin 191 km
Wien 175 km
Leipzig 148 km

Allerdings ist es schwer herauszufinden ob die Netzlänge gemeint ist oder die Linienlänge. Bei Wien, Berlin, Leipzig, St. Petersburg und Melbourne bin ich mir recht sicher, daß es die Netzlänge ist. Bei Kattowitz und Budapest habe ich keine Ahnung. Vielleicht kann benkda01 bezüglich Budapest Licht ins Dunkel bringen.

Was die Zahl der Züge betrifft, komme ich lt. Straßenbahnjournal auf 217 ULFe, 120 E2 und 184 E1. Macht also insgesamt 521 Züge. Plus/Minus 5 Züge pro Type Fehlertoleranz, falls ich mich verzählt habe.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Konstal 105Na

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Bei Kattowitz und Budapest habe ich keine Ahnung.

Das Netz in Katowice ist laut polnischer Wikipedia einmal 336 und einmal 222,8 km lang, wobei die Länge der Gleise in Betriebsbahnhöfen, mit 24 km angegeben wird. Laut deutscher Wikipedia ist das Netz 200,6 km lang, womit ich die 222,8 km für wahrscheinlicher halte und somit davon ausgehe, dass in diesen 222,8 km auch die Betriebsgleise eingerechnet sind. Die Angabe 336 könnte eine Verwechslung mit der Anzahl der Wagen sein, da diese ca 340 beträgt, je nachdem wann man den Wagenpark betrachtet, schließlich werden ja Konstal ausgeschieden und Düwag gekauft.
po sygnale odjazdu nie wsiadac

Linie 41

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Danke, ich habe das einmal eingetragen und die Liste entsprechend umsortiert. Wenn also Budapest korrekt ist, dann wäre Wien nur an 6. Stelle.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

benkda01

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Danke, ich habe das einmal eingetragen und die Liste entsprechend umsortiert. Wenn also Budapest korrekt ist, dann wäre Wien nur an 6. Stelle.
Tut mir leid, aber ich finde beim besten Willen keine Angaben über Budapest. :-[
Ich werde natürlich weitersuchen, aber die Ungarn scheinen da sehr verschlossen, desinteressiert oder beides zu sein... ???

moszkva tér

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Eine interessante Diskussion über die Netzlängen verschiedener Städte - die hätte sich durchaus einen eigenen Thread verdient!

Übrigens, St. Petersburg hatte lange Zeit das mit Abstand größte Netz, aber durch großflächige Demontagen, äääh Modernisierung auf O-Bus und Bus, ist es nun nicht nur kleiner geworden, sondern sogar schon ernsthaft im Fortbestand gefährdet  :( >:( :'(

Ich zitiere relevante Stellen aus dem Wikipedia-Artikel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenbahn_Sankt_Petersburg

Zitat
Bis 1986 hatte das Netz mit einer Linienlänge von 1022 Kilometern seine größte Ausdehnung erreicht. Zu diesem Zeitpunkt verkehrten fast 2200 Fahrzeuge. Mit der Perestrojka begann auch der Niedergang der Straßenbahn. Bis 1997 schrumpfte das Netz um fast 400 Kilometer. Noch 2001 hatte die Stadt mit einer Streckenlänge von 285 Kilometern und einer Linienlänge von rund 600 Kilometern das längste Straßenbahnnetz der Welt. Mittlerweile ist das Netz durch Streckenstilllegungen weltweit nur noch das viertlängste.

Heute steht es um die Zukunft der St. Petersburger Straßenbahn sehr schlecht. Hinter dem Vorwand, dass die Straßenbahn wegen des schlechten Zustandes der Gleise gezwungen ist, manchmal sehr langsam zu fahren – was (angeblich) große Staus auf den Straßen verursacht – wurde die Straßenbahn offiziell zum Feind des Straßenverkehrs erklärt. Anstatt die Gleise und den Fuhrpark in Schuss zu halten und zu renovieren, beschloss die Stadtverwaltung die Gleise zu demontieren und die in der Nähe vom Stadtzentrum (auf sehr teuer gewordenen Grundstücken) liegenden Depots abzureißen um an deren Stelle neue Bürohäuser zu bauen.

V.A. den markierten Satz finde ich interessant. Ist das nur eine pointierte Formulierung des Schreibers, oder hat tatsächlich die Stadtverwaltung dies in einer offiziellen Erklärung veröffentlicht?

95B

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V.A. den markierten Satz finde ich interessant. Ist das nur eine pointierte Formulierung des Schreibers, oder hat tatsächlich die Stadtverwaltung dies in einer offiziellen Erklärung veröffentlicht?
Nachdem es sich um einen Wikipedia-Artikel handelt und somit nicht um eine zitierfähige Quelle im engeren Sinn, gehe ich davon aus, dass es sich um die persönliche Sicht des Verfassers handelt, der es mit der Objektivität da wohl nicht so genau genommen hat.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

moszkva tér

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V.A. den markierten Satz finde ich interessant. Ist das nur eine pointierte Formulierung des Schreibers, oder hat tatsächlich die Stadtverwaltung dies in einer offiziellen Erklärung veröffentlicht?
Nachdem es sich um einen Wikipedia-Artikel handelt und somit nicht um eine zitierfähige Quelle im engeren Sinn, gehe ich davon aus, dass es sich um die persönliche Sicht des Verfassers handelt, der es mit der Objektivität da wohl nicht so genau genommen hat.
Ich würde auch so interpretieren wie du. Allerdings, da ich die Osteuropäer ein bisschen kenne, würde ich die offizielle Aussage als gar nicht so abwegig, wenn auch unrealistisch, einstufen.

Ferry

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[Ich würde auch so interpretieren wie du. Allerdings, da ich die Osteuropäer ein bisschen kenne, würde ich die offizielle Aussage als gar nicht so abwegig, wenn auch unrealistisch, einstufen.
Vor allem die Sache mit den Grundstücken, auf denen Depots stehen und die erst nach deren Abriss als Baugrund verscherbelt werden können, klingt plausibel.
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Vor allem die Sache mit den Grundstücken, auf denen Depots stehen und die erst nach deren Abriss als Baugrund verscherbelt werden können, klingt plausibel.
Das machen sie ja bei uns auch...
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Ferry

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Das machen sie ja bei uns auch...
Natürlich, das sind eben die "Errungenschaften" der Marktwirtschaft. Wobei ich dennoch nicht behaupten würde, dass VRG und WÄR nur deshalb geschlossen wurden, damit dort gebaut werden kann. Das war eher eine Folge davon. In St. Petersburg scheint es aber genau umgekehrt gewesen zu sein.
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Einer der Hintergedanken bei den Bahnhofs- und Garagenschließungen in Wien war aber schon der gewinnträchtige Verkauf der Grundstücke.

Ferry

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Einer der Hintergedanken bei den Bahnhofs- und Garagenschließungen in Wien war aber schon der gewinnträchtige Verkauf der Grundstücke.
Natürlich, dass man die Grundstücke nach der Schließung nicht brachliegen läßt, ist ja klar. Aber die Bahnhöfe wurden ja nicht (nur) deswegen geschlossen, damit dort gebaut werden kann (nehme ich zumindest an).
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Linie 41

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Naja, es sind ja damals auch ziemlich viele Linien eingestellt worden, daher einige Schließungen.
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