Ja, dieses merkwürdige, argumentfreie Befürworten des 33er-Erhaltes finde ich sehr befremdlich. Wie gesagt, ich wäre ja wirklich auf pro-Argumente gespannt, habe aber noch immer keine vernommen, trotz Nachfrage meinerseits an die entsprechenden User hier. Ich kann es mir nur mit Straßenbahn-Idealismus gegen jede Vernunft erklären. Ich mein wir alle hier schätzen ja die Vorzüge des Verkehrsmittels Straßenbahn und sind Befürworter eines Netzausbaus, aber ich bin da schon Realist genug, um zu erkennen, was Sinn macht, und was nicht.
Vielleicht fürchtet man im 20.Bezirk (BV), daß, wenn man jetzt auf den 33er in der Jägerstrasse verzichtet, die Jägerstrasse dann, sobald der 12er durch das Nordwestbahnviertel fährt und der 29er nicht zustande kommt, strassenbahnlos ist. Und das will man eben mit der Beibehaltung verhindern. Und ich bin mir sicher, daß der 33er nicht leer zwischen FEP und JTP unterwegs sein wird.
Es wäre zwar außergewöhnlich dass Politiker soweit voraus denken können, aber ich glaube ohnehin nicht dass die Linie 29 realisiert wird, sollte die Linie 33 bis zur Umlegung der Linie 12 noch existieren. Man will ja nicht einmal die Verlängerung der Linie 12 zum Stadion machen. Da ist die bequemste (und billigere) Lösung nichts zu verändern.
Wieder finde ich, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat. Und Kritik in bestimmten Punkten ist an der Stadtpolitik bzw. der Verkehrspolitik und ihren Verantwortlichen ja berechtigt, aber ich finde man muss hier differenziert diskutieren. Ein Schwarzmalen ist finde ich nicht unbedingt angebracht.
Im konkreten Fall stellen die möglichen Neubaustrecken im Süden zum Stadion und im Norden zum F-E-Platz dann doch mehr Investitionsaufwand dar, als der notwendige kurze Lückenschluss für die Linie 29. Und wie gesagt, auch die Studie für den Oberflächenverlehr im 2. und 20. Bezirk bescheinigt der Linie 29 die größte Netzwirkung und die beiden anderen Netzerweiterungen werden hier geringer priorisiert. Dementsprechend würde ich eine Umsetzungswahrscheinlichkeit und eine zeitliche Priorisierung einschätzen. Die Linie 29 ist meiner Meinung nach ab 2028/29 sehr realistisch, eben in Verbindung mit der 2. Baustufe des 12ers. Die beiden anderen Neubaustrecken sind weniger sicher und es ist denke ich kaum absehbar, ob und wann sie wirklich kommen. Es bleibt auch abzuwarten, was das Budget dann überhaupt hergibt...
Ich fürchte wir sind hier schon wieder recht off-Topic, aber notfalls kann es ja jemand verschieben...
Ich würde eine zeitliche Priorisierung der Neubaustrecken ca. so einschätzen, wenn man das gegenwärtige "Tempo" beibehalten kann:
Bis 2030:
- Linie 27 (Eröffnung 2025)
- Linie 18 (2026)
- Linie 25 (bis Aspern Nord) (2028-2030)
- Linie 12 (2. Baustufe) (2028-2030)
- Linie 29 (2028-2030)
2030-2035:
- Linie 15
- Linie O (Anbindung an U2)
- Linie 10 (Anbindung an U5)
- Linie 25 (Donaufeldtangente)
Alles weitere nach 2035.