Autor Thema: Stadt Wien betoniert für den MIV  (Gelesen 8418 mal)

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Schienenchaos

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Re: Stadt Wien betoniert für den MIV
« Antwort #30 am: 05. November 2024, 07:20:08 »
Bei einem durchschnittlichen Belegungsgrad im Kfz-Verkehr von ~1,2 Personen pro Fahrzeug ist der Vergleich schon recht schlüssig.  ;)

coolharry

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Re: Stadt Wien betoniert für den MIV
« Antwort #31 am: 05. November 2024, 08:09:11 »
Die Bilder sind ja eindeutig aus den 80igern. Seitdem hat sich ja viel getan.

Die Straße, die man auf den Bildern sieht, hat wohl eine ungefähre Breite von 15m.
Die 2 Gehsteige haben jeweils ca. 1,5m. Schließlich waren die Autos damals ja auch noch wesentlich schmäler.
Ergo ergibt sich etwa 12m Fahrbahn.
Würde man jetzt heutige Maßstäbe daran setzen, würde man den Gehsteig, weil man ja im dichten Stadtgebiet ist, auf mindestens 2m verbreitern. Da es sich hier aber wahrscheinlich um eine Geschäftsstraße handelt auf mindestens 3-4m. Gehen wir mal von 4m aus. Bleiben also noch 7m Fahrbahn. Das würde für etwa eine gemütliche 4m Fahrbahn und eine Baumreihe reichen. Ergo hätte die Fahrbahn, ohne Parkplätze, nur mehr ~27% der Fläche. Rechnet man jetzt noch 2,2m Parkplatzbreite dazu kommst auf 42%. Rechnet man jetzt alle Fahrbahnbenutzer (ein Bus und Fahrräder brauchen halt auch eine) zusammen kommst auf 68% des Modalsplits zu 32% zu Fuß gehende. Ergo: 68% aller Wege werden auf einer modernen Straße auf 27% der Fläche abgewickelt. Soweit zum Milchmädchen rechnen. Dieses Beispiel kannst beliebig verändern und herum schieben. Mal zugunsten des einen, mal des anderen.
Wenn man jetzt als Beispiel die Triester Straße im Bereich des Wienerbergparks her nimmt, schauts folgendermaßen aus: 31m Straße, 20m Fahrbahn. Keine offiziellen Gehwege, da diese im Park liegen und somit nicht Teil der Straße sind. Somit hast 65% Fahrbahn zu 35% Rest und 0% für zu Fuß gehende. Weiteres Beispiel: Hörlgasse bei ONr. 9: 19m gesamt Breite, davon 12m Fahrbahn. Ergibts somit eine Verteilung von 64% Fahrbahnbenutzer zu 36% zu Fuß gehende. Hier hat auch der Coronaradweg nichts an dieser Rechnung verändert. Nur das es dann 50% + 14% Radweg (=64% Fahrbahn) + 36% zu Fuß gehende war.

Das Stadtraum Fair verteilt gehört ist klar. Er gehört auch, vor allem im dicht verbauten Bereich, mehr zu Gunsten von ruhigerem Verkehr umdesignt. Das würde aber an einem gewissen mindest Rest für die Fahrbahn Benutzer nichts mehr ändern. Damit halt Feuerwehr, Lieferverkehr und Bus noch durchkommen brauchst halt etwa 4m. Aber natürlich Fahrbahn ist nicht gleich Fahrbahn. Eine wo 300 KFZ/h fahren wird wohl anders wahrgenommen wie eine wo 30KFZ/h unterwegs sind. Auch eine Fahrbahn die links und rechts verparkt ist, oder auch nur einseitig verparkt ist, wird anders wahrgenommen als eine ohne Parkplätze. Gerade die sind wohl das, was die meisten wirklich aufregt. Aber gänzlich ohne wirds halt auch nicht gehen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

haidi

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Re: Stadt Wien betoniert für den MIV
« Antwort #32 am: 05. November 2024, 08:55:05 »
Soweit zum Milchmädchen rechnen.
Ich habe der Milchmädchenrechnung eine Milchmädchenrechnung gegenüber gestellt, bin aber dennoch der Ansicht, dass dem MIV inclusive der Parkenden weniger Platz gelassen werden sollte. Dahingehend sieht man inzwischen schon Verbesserungen, aber gut Ding braucht halt Welle
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

abc

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Re: Stadt Wien betoniert für den MIV
« Antwort #33 am: 05. November 2024, 10:02:19 »
Interessant das heutzutage noch immer Leute darauf hereinfallen.

Es ist plakativ, aber die Tendenz absolut richtig. Selbst 20 % Autos weniger auf dem Bild würden an der Grundaussage nichts ändern.

Links Autos in denen natürlich nur jeweils eine Person sitz.
In der Mitte Fahrradfahrer ohne Gepäck bei schönem Wetter. Wie viel davon würden bei Regen, Schneefall oder zB. Sturm fahren? Vor allem wenn sie einen Einkauf dabei haben oder danach 8 Stunden verschwitzt oder durchnässt in der Arbeit sind.

Das mit dem Bei-jedem-Wetter-unbedingt-aus-dem-Haus-Wollen ist ja gerade in Spanien besonders gut ausgegangen...
Aber gut, abseits des Zynismus: Stell dir vor, es wurde schon Kleidung erfunden, die gegen Regen hilft. Und wenn du von ein bisschen Radeln schwitzt, solltest du mehr, nicht weniger Rad fahren...

Und zu guter Letzt die Öffis. Natürlich im Gegensatz zum Auto voll besetzt und keiner hat einen Einkauf oder Gepäck dabei geschweige denn einen Kinderwagen würde es doch die Anzahl der möglichen Beförderungsfälle reduzieren.

Siehe oben: das Bild ist plakativ, die Grundaussage aber richtig.
 
Und Platzeffizienz ist besonders dann wichtig, wenn viele Menschen unterwegs sind, sprich: in der Hauptverkehrszeit. Zu diesen Zeiten sind Autos unterdurchschnittlich besetzt (in die berühmten 1,2-1,3 Personen pro Auto sind auch die Sonntagsausflüge mit der ganzen Familie eingerechnet, während Pendlerinnen und Pendler eben meist allein unterwegs sind), während der ÖV überdurchschnittlich voll ist.

Ich fahre übrigens ständig mit Einkäufen ÖV und Fahrrad, und kenne auch Familien mit kleinen Kindern, die das tun. Keine Ahnung, warum das nicht gehen sollte. Der Trick ist, nicht einmal pro Quartal den halben Supermarkt leerzukaufen, sondern ständig ein bisschen zu holen. Solche kleineren, dafür häufigeren Einkäufe kann man dann bequem im Rucksack lagern und den sitzend unter dem Sitz oder auf dem Schoß lagern, im Stehen zwischen den Beinen (das gleiche gilt natürlich für Sackerl auch). Ich würde sogar die These aufstellen, dass in einem durchschnittlich besetzten Bus mindestens genauso viele Menschen mit Einkäufen unterwegs sind wie die gleiche Menge Menschen in Autos.

Es ändert auch nichts an der Grundaussage des Bildes: wenn in einem vollen 12-m-Bus 50 Menschen unterwegs sind und ein paar davon Einkäufe und/oder Kinderwagen dabei haben, ersetzt er noch immer eine hunderte Meter lange Autoschlange. Gehen wir mal (zugunsten des MIV) von 5 m von vorderer Stoßstange zu vorderer Stoßstange und 40 Autos aus, wären das 200 m - im Stillstand wohlgemerkt. Während der Fahrt habe ich in der Fahrschule mal "Abstand = halber Tacho" gelernt, wären also selbst bei 30 km/h nochmal 15 m hinzu. Dann würde ein Bus schon mal eine (5 m + 15 m) * 40 = 800 m lange Autoschlange ersetzen.

Und du meinst ernsthaft, das Bild würde lügen?

Manche lügen sich gerne selbst an andere glauben es wirklich ::)

In welche der beiden Kategorien zählst du dich selbst?

Und noch ein Trick: man kann auch verschiedene Verkehrsträger je nach Situation nutzen, sogar entlang eines Weges. Verrückt, oder?
Und wie viele Einkäufe transportieren eigentlich die ganzen Autos, die im Straßenraum geparkt sind? Wie viele Radfahrende sind eigentlich in diesem Moment in geparkten Autos unterwegs?

tramway.at

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Re: Stadt Wien betoniert für den MIV
« Antwort #34 am: 05. November 2024, 11:11:52 »
Und noch ein Trick: man kann auch verschiedene Verkehrsträger je nach Situation nutzen, sogar entlang eines Weges. Verrückt, oder?
Und wie viele Einkäufe transportieren eigentlich die ganzen Autos, die im Straßenraum geparkt sind? Wie viele Radfahrende sind eigentlich in diesem Moment in geparkten Autos unterwegs?

Nur weil die Autler glauben, das KFZ ist ein Körperteil und Radfahrer fahren nur zum Spaß rum, ist es trotzdem nicht richtig. Ich betreue 5 Apartments, ein Atelier und ein Büro und mache alles per Fahr- und Motorrad. Ich hab doch garnicht die Zeit, dauernd einen Parkplatz zu suchen, wenn ich mit drei Glühbirnen und einer Tube Schnellzement zwischen den Standorten rumfahr. Heute hab ich einen Microwellenherd für den 16. Bezirk, den schaff ich entweder am Motorrad, oder wenn es doch nicht geht dann hol ich ein Taxi - das mach ich ca zweimal im Jahr.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

mad

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Re: Stadt Wien betoniert für den MIV
« Antwort #35 am: 05. November 2024, 12:39:57 »
Nur weil die Autler glauben, das KFZ ist ein Körperteil und Radfahrer fahren nur zum Spaß rum, ist es trotzdem nicht richtig. Ich betreue 5 Apartments, ein Atelier und ein Büro und mache alles per Fahr- und Motorrad. Ich hab doch garnicht die Zeit, dauernd einen Parkplatz zu suchen, wenn ich mit drei Glühbirnen und einer Tube Schnellzement zwischen den Standorten rumfahr. Heute hab ich einen Microwellenherd für den 16. Bezirk, den schaff ich entweder am Motorrad, oder wenn es doch nicht geht dann hol ich ein Taxi - das mach ich ca zweimal im Jahr.

Ich bezeichne das gerne als situative bzw. intelligente Mobilität. Die Herausforderung mit dem eigenen Auto liegt darin, dass es einerseits noch immer für manche Menschen ein Statussymbol ist. Andererseits sind Anschaffung und Erhalt eines Autos so teuer, dass es dann gerne für jeden möglichen Weg herangezogen wird, damit es sich auch lohnt.
Ein eigenes Auto braucht auch deutlich mehr Platz, entweder auf Privatgrund oder öffentlicher Stellfläche, als ein Fahrrad. Meine drei Räder (ein "großes", zwei Falträder) passen in mein Vorzimmer und stören sonst niemanden - und sie rollen mit meinen Einkäufen bis zur Wohnungstür.
Ich stimme zu, dass sich Manches am besten mit einem Auto erledigen lässt. Für diese Fälle miete ich - und dann das passende Auto. Transport mit einem Kombi. Fahrt ins "unerschlossene Land" gerne mit Rail&Drive vom nächstgelegenen Bahnhof. Dringendes Mobilitätsbedürfnis auf einer öffentlich ungünstigen Relation? Ein Taxi bringt mich schnell ans Ziel, ganz ohne Parkplatzsuche.
Mein persönlicher Modal Split für das Bewgen in Wien liegt wohl etwa bei 15% Gehen, 50% Radfahren, 30% öffentliche Verkehrsmittel, 5% Auto und Taxi.
Vieles ist möglich, hängt aber auch am Wollen. Ich stelle mir gern die Frage: "Wie würde die Stadt aussehen, wenn eine Mehrheit der Menschen sich verhält wie ich?" Das beeinflusst auch mein Verhalten, ich bezeichne das als gesellschaftliches Bewusstsein.

Bus

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Re: Stadt Wien betoniert für den MIV
« Antwort #36 am: 05. November 2024, 13:51:49 »
Man darf nicht vergessen, viele Wiener haben mittlerweile einen Zweitwohnsitz in NÖ oder Bgld, und flüchten (verständlicherweise) am Wochenende immer aus Wien. Das lässt sich mit dem Fahrrad nicht bewältigen, Züge gibt es nur auf einigen Routen und Busse fahren tw. nicht am Wochenende.


mad

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Re: Stadt Wien betoniert für den MIV
« Antwort #37 am: 05. November 2024, 14:34:19 »
Man darf nicht vergessen, viele Wiener haben mittlerweile einen Zweitwohnsitz in NÖ oder Bgld, und flüchten (verständlicherweise) am Wochenende immer aus Wien. Das lässt sich mit dem Fahrrad nicht bewältigen, Züge gibt es nur auf einigen Routen und Busse fahren tw. nicht am Wochenende.
Ein Zweitwohnsitz außerhalb der Stadt ist auch ein gewisser Luxus, den sich maximal ein Fünftel der Bevölkerung (20%) leistet bzw. leisten kann. Laut Statistik Austria beträgt die Summe der Nebenwohnsitze in NÖ und Burgenland etwa 430.000. Wenn das alles Wiener sind, sind wir bei den etwa 20%. Auch ist nicht jeder Nebenwohnsitz am Land unmöglich öffentlich zu erreichen. Passend zum "betoniert" Thema des Threads ist so ein Nebenwohnsitz auch ein Beitrag zur Flächenversiegelung. Mein Mitgefühl für diese Personen bezüglich Verkehr hält sich also in gewissen Grenzen. Idealerweise haben sie an Quell- und Zielort einen privaten Stellplatz, und die zwei Fahrten pro Woche innerhalb Wiens wird das System noch verkraften. Dank Home Office bzw. Pensionisten müssen auch nicht alle am Freitagnachmittag und Sonntagabend fahren.
Ich bin wieder bei der Frage: "Wie wirkt sich mein Verhalten au die Allgemeinheit aus?".

Bus

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Re: Stadt Wien betoniert für den MIV
« Antwort #38 am: 05. November 2024, 15:38:44 »
Man darf nicht vergessen, viele Wiener haben mittlerweile einen Zweitwohnsitz in NÖ oder Bgld, und flüchten (verständlicherweise) am Wochenende immer aus Wien. Das lässt sich mit dem Fahrrad nicht bewältigen, Züge gibt es nur auf einigen Routen und Busse fahren tw. nicht am Wochenende.
Ein Zweitwohnsitz außerhalb der Stadt ist auch ein gewisser Luxus, den sich maximal ein Fünftel der Bevölkerung (20%) leistet bzw. leisten kann. Laut Statistik Austria beträgt die Summe der Nebenwohnsitze in NÖ und Burgenland etwa 430.000. Wenn das alles Wiener sind, sind wir bei den etwa 20%. Auch ist nicht jeder Nebenwohnsitz am Land unmöglich öffentlich zu erreichen. Passend zum "betoniert" Thema des Threads ist so ein Nebenwohnsitz auch ein Beitrag zur Flächenversiegelung. Mein Mitgefühl für diese Personen bezüglich Verkehr hält sich also in gewissen Grenzen. Idealerweise haben sie an Quell- und Zielort einen privaten Stellplatz, und die zwei Fahrten pro Woche innerhalb Wiens wird das System noch verkraften. Dank Home Office bzw. Pensionisten müssen auch nicht alle am Freitagnachmittag und Sonntagabend fahren.
Ich bin wieder bei der Frage: "Wie wirkt sich mein Verhalten au die Allgemeinheit aus?".

Warum sollte sich das jemand fragen, wenn man sieht, wie die Stadt wertvolles Nutzland komplett versiegelt, andererseits der Meinung ist, mit ein paar klimafitten Straßen genug in dieser Sache zu tun.
Die Stadt Wien hätte es am stärksten in der Hand, Grundstücke aufzukaufen und Parks oder dgl. draus zu machen, stattdessen werden Steine gesetzt und ein paar Bäume und Sträucher. Meist bewirken große Taten mehr (und haben vor allem Vorbildfunktion), als ständig Arbeitnehmer ein schlechtes Gewissen zu machen.

MK

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Re: Stadt Wien betoniert für den MIV
« Antwort #39 am: 05. November 2024, 17:06:09 »
Interessant, dass sich für "Bodenversiegelung" immer die am meisten interessieren, die bereits Bauland (bebaut oder unbebaut) haben. Ob es da einfach nur darum geht, künstlich Knappheit zu erzeugen und damit den Wert des eigenen Vermögens zu erhöhen?
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
tritt nicht daneben, tritt mitten rein!

abc

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Re: Stadt Wien betoniert für den MIV
« Antwort #40 am: 05. November 2024, 18:25:05 »
Man darf nicht vergessen, viele Wiener haben mittlerweile einen Zweitwohnsitz in NÖ oder Bgld, und flüchten (verständlicherweise) am Wochenende immer aus Wien. Das lässt sich mit dem Fahrrad nicht bewältigen, Züge gibt es nur auf einigen Routen und Busse fahren tw. nicht am Wochenende.

Und wovor flüchten sie? Vor Lärm, Dreck und Hitze? Welcher Verkehrsträger hat denn den größten Anteil an diesen Missständen?

Schienenbremse

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Re: Stadt Wien betoniert für den MIV
« Antwort #41 am: 06. November 2024, 08:59:56 »
OT entfernt. Hier ist nicht der Stammtisch der Kronen-Zeitung!

Ferry

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Re: Stadt Wien betoniert für den MIV
« Antwort #42 am: 06. November 2024, 09:01:50 »
Man sieht in dieser Diskussion auch, wie gut das funktioniert: es wird darauf hingewiesen, das der MIV sehr platzintensiv, laut und dreckig ist, und dass es durchaus möglich ist, Einkäufe auch ohne Auto zu erledigen.

Naja - manche Einkäufe vielleicht - zumindest in einer Familie mit zwei Kindern aber sicher nicht alle bzw. wenn doch, dann nur mit erheblichen Zeit- und Energieaufwand, den man sich eben nicht antun will.

Ich fahre in der Stadt nur mit den Öffis (Radfahren ist nicht so meins ;)), bin aber dennoch der Meinung, dass es Wege gibt, für die das Auto unentbehrlich ist. Und da habe ich alle jene, die berufsbedingt darauf nicht verzichten können, noch gar nicht erwähnt.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

coolharry

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Re: Stadt Wien betoniert für den MIV
« Antwort #43 am: 06. November 2024, 09:10:44 »
Man sieht in dieser Diskussion auch, wie gut das funktioniert: es wird darauf hingewiesen, das der MIV sehr platzintensiv, laut und dreckig ist, und dass es durchaus möglich ist, Einkäufe auch ohne Auto zu erledigen.

Naja - manche Einkäufe vielleicht - zumindest in einer Familie mit zwei Kindern aber sicher nicht alle bzw. wenn doch, dann nur mit erheblichen Zeit- und Energieaufwand, den man sich eben nicht antun will.

Ich fahre in der Stadt nur mit den Öffis (Radfahren ist nicht so meins ;)), bin aber dennoch der Meinung, dass es Wege gibt, für die das Auto unentbehrlich ist. Und da habe ich alle jene, die berufsbedingt darauf nicht verzichten können, noch gar nicht erwähnt.

Wenn jeder nur einmal die Woche den Großeinkauf macht (also alles was man nicht Täglich aber doch regelmäßig braucht), und den Rest (=Kleinigkeiten wie ein paar Semmeln oder Brot) unter der Woche beim Heimfahren, egal ob Rad oder Öffi, beim Supermarkt ums Eck (oder der am besten am Heimweg liegt) holt, puh, dann wäre schon um Hausecken weniger in der Stadt los oder?
Ich fahr auch gerne Auto. Auch Fahrrad. Aber ich fahre gerne. Stehen tu ich ungern. Vorallem im Stau. ;) Da ich beruflich trotzdem sehr viel in der Stadt mit dem Auto unterwegs bin, weiß ich, dass ich das Privat nicht will. Allein im z.B. 8. einen Parkplatz finden ist grausam. Und jedesmal der Gedanke: "Hoffentlich ist im Parkhaus noch ein Platz frei."
Kurze Story zur Parkplatzsuche im 8.: Auftraggeber und ich warten auf den Typen der die Wärmezähler der Fernwärme in Betrieb nimmt und plombiert. 10 Vormittags  war ausgemacht. Gekommen ist er um 12:30. Dazwischen hat er angeblich Parkplatz gesucht. Da hätte er ja schon aus dem 1. zu Fuß her gehen können, oder wo er sonst für den Montagebus einen Platz gefunden hätte.  :fp:
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Linie 58

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Re: Stadt Wien betoniert für den MIV
« Antwort #44 am: 06. November 2024, 09:19:26 »
Man sieht in dieser Diskussion auch, wie gut das funktioniert: es wird darauf hingewiesen, das der MIV sehr platzintensiv, laut und dreckig ist, und dass es durchaus möglich ist, Einkäufe auch ohne Auto zu erledigen.

Naja - manche Einkäufe vielleicht - zumindest in einer Familie mit zwei Kindern aber sicher nicht alle bzw. wenn doch, dann nur mit erheblichen Zeit- und Energieaufwand, den man sich eben nicht antun will.

Ich stamme aus einer Familie mit zwei Kindern und ohne jegliches Auto. Wir sind weder verhungert, noch könnte ich mich daran erinnern, dass ich besonders viel Zeit oder Energie mit Einkaufen oder sonstigen Tätigkeiten verschwendet hätte. Und nein, ich bin nicht in einem Innenbezirk aufgewachsen. Statt beim klassischen Samstagseinkauf (den ich grundsätzlich schon nicht verstehe, ich kann mir mittlerweile kaum etwas nervigeres vorstellen) beide Kinder samt Einkäufe in die Familienkutsche zu packen, haben halt beide Kinder beim Tragen geholfen. Ich behaupte so nebenbei, dass wir Kinder früh überdurchschnittlich selbstständig waren, wenn ich mich in meiner Klasse umgeschaut habe.

Meine Eltern haben bei der Wohnortwahl halt auch geschaut, dass die Anbindung an den ÖV in Ordnung ist und dass viele Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf in der Nähe oder am Weg zum nächsten Öffi liegen. Wenn man auf sowas von Haus aus pfeift, braucht man sich auch nicht wundern.

Das Schlüsselwort in deinem Posting ist wohl das Wort "will". Oder anders gesagt: Ausreden und Faulheit.