Autor Thema: Bau, Zerstörung und Verschandelung des Westbahnhofs in Wien  (Gelesen 4995 mal)

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fr3

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Bau, Zerstörung und Verschandelung des Westbahnhofs in Wien
« am: 15. November 2024, 23:51:50 »
Eine kurze Doku mit zahlreichen historischen Aufnahmen und einer interessanten Kritik zu Architektur und Städtebau in ORF Studio 2 vom 15-11-2024

ab Minute 10:54

Sollte man sich schnell ansehen, da diese Beiträge nur wenige Tage verfügbar sind. Weiss nicht wie man so etwas archivieren kann. Ein paar Screenshots habe ich herausgefischt...

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Re: Bau, Zerstörung und Verschandelung des Westbahnhofs in Wien
« Antwort #1 am: 16. November 2024, 00:30:09 »
Eine kurze Doku mit zahlreichen historischen Aufnahmen und einer interessanten Kritik zu Architektur und Städtebau in ORF Studio 2 vom 15-11-2024

ab Minute 10:54

Sollte man sich schnell ansehen, da diese Beiträge nur wenige Tage verfügbar sind. Weiss nicht wie man so etwas archivieren kann.
Nicht mehr sondern 1 Monat und herunterladen mit einem Programm sollte auch mit der Seite gehen.
Solange die Type E2 noch fährt!

tramway.at

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Re: Bau, Zerstörung und Verschandelung des Westbahnhofs in Wien
« Antwort #2 am: 16. November 2024, 10:05:48 »
Danke, die Fotos von 1947 waren mir unbekannt - die hätte ich gebraucht, als ich mein Modell geplant habe, von der Halle innen gibt es fast keine Bilder.

Auf meiner Website gibt es übrigens eine umfangreiche Dokumentation und umfangreiche Bildersammlungen:
https://www.tramway.at/wien/westbahnhof-1870.html
https://www.tramway.at/wien/westbahnhof-1949.html
https://www.tramway.at/wien/westbahnhof-2010.html

https://www.tramway.at/h/Westbahnhof-1/
https://www.tramway.at/h/Westbahnhof-2/
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Kálvin tér

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Re: Bau, Zerstörung und Verschandelung des Westbahnhofs in Wien
« Antwort #3 am: 16. November 2024, 10:13:32 »
Die Doku ist ja ganz nett, aber manche der darin gewälzten Thesen (Westbahnhof neu als architektonisches Gegenstück zum Stalindenkmal) finde ich schon ein wenig steil. Grundsätzlich muss man sagen, dass ein Wiederaufbau des alten Westbahnhofs aus betrieblicher Sicht (Halle zu klein) wenig Sinn gemacht hätte, die damit verbundenen Kapazitätsprobleme hatte man ja bereits in der Zwischenkriegszeit. Die übrigen Aussagen (Verschandelung des Ensembles durch die Neugestaltung und den Umbau zum Einkaufszentrum) unterschreibe ich sofort.

tramway.at

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Re: Bau, Zerstörung und Verschandelung des Westbahnhofs in Wien
« Antwort #4 am: 16. November 2024, 10:18:53 »
die damit verbundenen Kapazitätsprobleme hatte man ja bereits in der Zwischenkriegszeit.

Schon 1910! Die damaligen Pläne für einen Neubau findest du auf meiner Seite.

https://www.tramway.at/h/Westbahnhof-1/
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Nulltarif

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Re: Bau, Zerstörung und Verschandelung des Westbahnhofs in Wien
« Antwort #5 am: 16. November 2024, 10:21:54 »
Auch wenn auch ich den Aussagen über die Verschandelungen unserer Zeit zustimme, so ist der Beitrag doch nur die Meinung eines einzelnen Historikers, und auch diese nur über einige wenige Aspekte.
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe. (Dalai Lama)

haidi

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Re: Bau, Zerstörung und Verschandelung des Westbahnhofs in Wien
« Antwort #6 am: 16. November 2024, 11:01:28 »
Die übrigen Aussagen (Verschandelung des Ensembles durch die Neugestaltung und den Umbau zum Einkaufszentrum) unterschreibe ich sofort.
Gut, aber Einkaufszentren mit direkter Eisenbahnanbindung sind heutzutage State of the Art
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N1

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Re: Bau, Zerstörung und Verschandelung des Westbahnhofs in Wien
« Antwort #7 am: 16. November 2024, 11:08:15 »
Auf meiner Website gibt es übrigens eine umfangreiche Dokumentation und umfangreiche Bildersammlungen:
[...]
https://www.tramway.at/h/Westbahnhof-1/
Jö, da sind sogar meine Zeitschriftenscans über den Neubauwettbewerb 1936 dabei! Als ich sie vor ca. zehn Jahren im TWF gepostet habe, war das Interesse daran, soweit ich mich erinnern kann, ja eher endenwollend.
_____

Der alte Westbahnhof war ein Relikt aus der Frühzeit der Eisenbahn und hat architektonisch, so zumindest meine Meinung, nicht viel hergegeben. Er wirkt unruhig und bildet für das Auge kein kohärentes Ganzes. Wäre man in Wien nicht so kleinmütig, hätte man den Bau recht bald nach seiner Errichtung wieder abgerissen.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

fr3

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Re: Bau, Zerstörung und Verschandelung des Westbahnhofs in Wien
« Antwort #8 am: 16. November 2024, 19:06:02 »
Auf meiner Website gibt es übrigens eine umfangreiche Dokumentation und umfangreiche Bildersammlungen:
Die Artikelserie zu den Wiener Bahnhöfen von Michael Suda ist hervorragend. Er hat ja früher im usenet geschrieben. Ich habe aber lange nichts mehr von ihm gehört oder gelesen.

Die Doku ist ja ganz nett, aber manche der darin gewälzten Thesen (Westbahnhof neu als architektonisches Gegenstück zum Stalindenkmal) finde ich schon ein wenig steil.
Das habe ich auch überzogen gefunden. Der Historiker untermauert seine These damit, dass für den Neubau Mittel aus dem ERP-Fonds zur Verfügung gestanden sein sollen, während diese eigentlich nur der Privatwirtschaft und nicht öffentlichen Infrastrukturprojekten dienen sollten. Tatsächlich wurde der Neubau des Südbahnhofs (Sowjet-Zone) erst nach dem Staatsvertrag in Angriff genommen.

Zitat
Grundsätzlich muss man sagen, dass ein Wiederaufbau des alten Westbahnhofs aus betrieblicher Sicht (Halle zu klein) wenig Sinn gemacht hätte, die damit verbundenen Kapazitätsprobleme hatte man ja bereits in der Zwischenkriegszeit.
Damals schon. Für die heutigen Verkehrsbedürfnisse (eines Regionalbahnhofs) könnte man mit vier Bahnsteigen vermutlich das Auslangen finden. Aber 60 Jahre lang wäre es sehr eng gewesen.

Zitat
Die übrigen Aussagen (Verschandelung des Ensembles durch die Neugestaltung und den Umbau zum Einkaufszentrum) unterschreibe ich sofort.
Man merkt so richtig, dass die "Gestalter" des heutigen Westbahnhofareals mit der bestehenden Architektur nichts anzufangen wussten und das Relikt nur deshalb stehen haben lassen, weil sie vom Denkmalschutz dazu gezwungen wurden. Denn so wirkt die einst majestätische Abfahrtshalle wie ein Turnsaal zwischen abgrundtief hässlichen Mehrzweckgebäuden, von denen man wirklich nur hoffen kann dass diese bald wieder abgerissen werden. Wobei der "Denkmalschutz" und die zuständigen Magistratsabteilungen offenbar doch ziemlich geschmiert worden sein müssen, um der Zerstörung des Ensembles und der Verbauung der Freiräume zuzustimmen.

Der alte Westbahnhof war ein Relikt aus der Frühzeit der Eisenbahn und hat architektonisch, so zumindest meine Meinung, nicht viel hergegeben. Er wirkt unruhig und bildet für das Auge kein kohärentes Ganzes. Wäre man in Wien nicht so kleinmütig, hätte man den Bau recht bald nach seiner Errichtung wieder abgerissen.
Über Architekturstile kann man streiten. Aus den Erzählungen meines Vaters weiß ich, dass er funktionell - wie damals bei Kopfbahnhöfen üblich - ziemlich unpraktisch war. Das Gebäude zum Gürtel hin war von geringer Bedeutung, denn der Bahnhof war in eine Abfahrts- und Ankunftsseite getrennt, welche sich respektive auf dem Platz bei der Gerstnerstraße - heute hinter dem Ikea (Abfahrt) und in der Felberstraße (Ankunft) befanden. Man betrat und verließ also die Bahnsteige seitlich und musste, wenn man zu einem mittleren Gleis wollte oder von dort kam, erst ans Gleisende marschieren.

Das kammförmige Zugangsschema von der Kopfseite her mit den großen Querhallen am Gleisende kam in Europa - soweit mir bekannt - erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf (zB Mailand Hauptbahnhof). Der alte FJ-Bahnhof war auch nach dem alten Schema errichtet (Abfahrtsseite Althanstraße), wurde aber beim Wiederaufbau nach dem 2. WK zum späteren - heute gebräuchlichen Schema umgebaut. Deshalb war die Eingangshalle auch so klein.

Immerhin war beim alten Westbahnhof der Weg zur Stadtbahn kürzer, denn die Trasse machte dort einen Schlenker vom Gürtel weg zum Bahnhof hin - was ja beim Neubau nach dem 2. WK bis zum Bau der U3 noch so war und sogar durch einen unterirdischen Zugang direkt aus der Bahnhofshalle erleichtert wurde. Heute wird man durch das Einkaufzentrum getrieben, wenn man trockenen Fußes zur U-Bahn will. Typisches Flughafenschema.

MK

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Re: Bau, Zerstörung und Verschandelung des Westbahnhofs in Wien
« Antwort #9 am: 16. November 2024, 20:21:45 »
Ich halte Einkaufszentren (und auch Büros und Wohnungen) bei Bahnhöfen für eine sehr gute Idee - wenn die Einnahmen nicht an irgendeinen windigen Investor gehen, sondern zur Verbesserung der Eisenbahn-Infrastruktur verwendet werden.
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
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haidi

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Re: Bau, Zerstörung und Verschandelung des Westbahnhofs in Wien
« Antwort #10 am: 16. November 2024, 21:32:15 »
Ich halte Einkaufszentren (und auch Büros und Wohnungen) bei Bahnhöfen für eine sehr gute Idee - wenn die Einnahmen nicht an irgendeinen windigen Investor gehen, sondern zur Verbesserung der Eisenbahn-Infrastruktur verwendet werden.
Ich denke, die Einnahmen werden an den Eigentümer des Bahnhofgebäudes gehen und das ist die ÖBB-Infra
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Kálvin tér

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Re: Bau, Zerstörung und Verschandelung des Westbahnhofs in Wien
« Antwort #11 am: 16. November 2024, 21:40:09 »
Der alte Westbahnhof war ein Relikt aus der Frühzeit der Eisenbahn und hat architektonisch, so zumindest meine Meinung, nicht viel hergegeben. Er wirkt unruhig und bildet für das Auge kein kohärentes Ganzes. Wäre man in Wien nicht so kleinmütig, hätte man den Bau recht bald nach seiner Errichtung wieder abgerissen.
Das hängt halt auch mit der bis 1900 eher untergeordneten Bedeutung der Westbahn an sich zusammen. Die aus wirtschaftlicher Sicht bedeutendsten Strecken führten Ende des 19. Jahrhunderts von Wien aus Richtung Norden und Osten, die Westbahn dagegen war teilweise mangels Bedarfs nicht einmal zweigleisig ausgebaut. Daran änderte sich auch nach der Verstaatlichung der Westbahn im Jahre 1884 nicht viel, erst Anfang des 20. Jahrhunderts hatte der Verkehr auf der Strecke so weit zugenommen, das man über eine Erweiterung des Westbahnhofs nachdenken musste. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass zu diesem Zeitpunkt aber ein Großteil des zur Verfügung stehenden Budgets in große Bauprojekte (Wocheinerbahn, Karstbahn) floss, wurde das Projekt jedoch bis zum Ersten Weltkrieg nicht mehr in Angriff genommen.

Zitat
Grundsätzlich muss man sagen, dass ein Wiederaufbau des alten Westbahnhofs aus betrieblicher Sicht (Halle zu klein) wenig Sinn gemacht hätte, die damit verbundenen Kapazitätsprobleme hatte man ja bereits in der Zwischenkriegszeit.
Damals schon. Für die heutigen Verkehrsbedürfnisse (eines Regionalbahnhofs) könnte man mit vier Bahnsteigen vermutlich das Auslangen finden. Aber 60 Jahre lang wäre es sehr eng gewesen.
Genau da spricht der Beitrag aber einen wichtigen Punkt an: Der Hauptbahnhof ist nicht erweiterbar, wenn der Bahnverkehr in Zukunft weiter anwächst, wird man den Westbahnhof ggf. wieder als Fernverkehrsbahnhof brauchen. Deshalb glaube ich auch nicht, das aus dem geforderten Westbahnpark etwas wird, da man kaum Flächen aufgeben wird, die man in 20-30 Jahren eventuell noch braucht (und dann nicht mehr wieder umgewidmet bekommt).

fr3

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Re: Bau, Zerstörung und Verschandelung des Westbahnhofs in Wien
« Antwort #12 am: 16. November 2024, 21:56:54 »
Der Hauptbahnhof ist nicht erweiterbar, wenn der Bahnverkehr in Zukunft weiter anwächst, wird man den Westbahnhof ggf. wieder brauchen.
Der Hauptbahnhof ist nicht als Durchgangsbahnhof erweiterbar, was auch nicht wirklich notwendig ist, denn schon jetzt enden zahlreiche Fernzüge/Nachtzüge dort. Aber es gäbe immer noch die Möglichkeit für Züge aus dem Osten im Bereich der Gerhard-Bronner-Straße und für Züge aus dem Süden und Westen an Stelle des Busterminals am Gürtel beim Südtirolerplatz Stutzgleise anzulegen.

Nachdem heute fast alles als Wende- oder Triebwagenzug verkehrt, macht das für in Wien Hbf endende Züge keinen besonderen betrieblichen Aufwand und würde sehr wohl zusätzliche Kapazitäten schaffen. Wieder die Züge auf verschiedene Bahnhöfe Wiens zu verteilen halte ich für einen Rückschritt.

Zitat
Deshalb glaube ich auch nicht, das aus dem geforderten Westbahnpark etwas wird, da man kaum Flächen aufgeben wird, die man in 20-30 Jahren eventuell noch braucht (und dann nicht mehr wieder umgewidmet bekommt).
Da wäre ich mir nicht so sicher. Es wurde schon so machen bahneigene Liegenschaft schnell versilbert bevor irgendjemand auf ernsthafte Ideen gekommen ist, diese Bahn-affin wieder zu verwerten. Man denke nur um die Gründe rund um das neue Landgut (die auch der Erweiterung des Hauptbahnhofs dienen hätten können).

abc

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Re: Bau, Zerstörung und Verschandelung des Westbahnhofs in Wien
« Antwort #13 am: 16. November 2024, 22:23:08 »
Danke für den Hinweis!

Weiss nicht wie man so etwas archivieren kann.

Mit Windows+G öffnet man ein Menü, in dem man alles aufzeichnen kann, was gerade auf dem Bildschirm abgespielt wird. Also wirklich alles - wenn man den Cursor bewegt oder ein anderes Fenster öffnet, sieht man das eben auch. Im Grunde ist es eine Art Screenshot, nur eben als Bewegtbild.

tramway.at

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Re: Bau, Zerstörung und Verschandelung des Westbahnhofs in Wien
« Antwort #14 am: 16. November 2024, 22:24:26 »
Über Architekturstile kann man streiten. Aus den Erzählungen meines Vaters weiß ich, dass er funktionell - wie damals bei Kopfbahnhöfen üblich - ziemlich unpraktisch war. Das Gebäude zum Gürtel hin war von geringer Bedeutung, denn der Bahnhof war in eine Abfahrts- und Ankunftsseite getrennt, welche sich respektive auf dem Platz bei der Gerstnerstraße - heute hinter dem Ikea (Abfahrt) und in der Felberstraße (Ankunft) befanden. Man betrat und verließ also die Bahnsteige seitlich und musste, wenn man zu einem mittleren Gleis wollte oder von dort kam, erst ans Gleisende marschieren.

Es war betrieblich noch schlimmer, denke ich. Die Zungenbahnsteige waren ja eigentlich keine, und ich denke, man konnte keinen Zug ausleeren, wenn ein weiterer parallel stand. Die Gleise waren eingesandet und wurden von den Passagieren überquert - der Gleisachsabstand war nur 4,74 Meter! Nach den Bildern in meinem Fundus wurden die Fernzüge in der Halle wohl gestaffelt aufgestellt, wobei ich abfahrbereite Züge aber auch am ganz linken Bstg (Gleis IV, Ankunftsseite) habe. Ich denke, dass die Züge sowieso rasch ausgeschoben wurden, weil die Wagen ja früher vor der Weiterfahrt behandelt wurden. Die weniger "prominenten" Züge, deren Wagen keine Behandlung brauchten, fuhren eh zu den Außenbahnsteigen; wie sich das abspielt kann man in Budapest miterleben, praktisch ist das nicht.

Als täglicher Nahverkehrsfahrgast bin ich also wohl eher vom Kopfgebäude in der Halle innen entlang gegangen, um zu den Außenbahnsteigen zu kommen (links oder rechts, je nach Position des Zuges); damit bin ich aber den Fernverkehrsgästen in die Quere gekommen, die seitlich ein- oder ausgestiegen sind. Und das ganze auf einem Hallenbahnsteig, der grad mal 5 Meter breit war - bei aller Liebe, dass man diesen BHF nicht schon zu Monarchiezeiten abgerissen hat ist schon verrückt und lässt sich nur dadurch erklären, dass Österreich-Ungarn in alle anderen Richtungen, nur nicht nach Westen orientiert hat.

Harald A. Jahn, www.tramway.at