Soll das eigentlich mit den ständigen Ansagen in den Zügen nun wochenlang so weitergehen? Kann den Wiener Linien mal jemand verraten, dass eine gute Informationspolitik nicht daraus besteht, möglichst viel Informationsmüll über den Fahrgästen auszuschütten, sondern in den richtigen Momenten die richtige Information zu liefern?
Für eine Gruppe von Touristinnen vom Karlsplatz nach Schönbrunn ist die Ansage der nächsten Station wahrscheinlich um einiges hilfreicher als der x-te Hinweis auf eine Sperre, die sie bei dieser Fahrt wahrscheinlich gar nicht betrifft. Das gleiche gilt für eine Ortsfremde vom Praterstern zum VIC oder einen Blinden von der Neubaugasse nach Ottakring.
Für von der Sperre Betroffene wiederum helfen die allgemeinen Hinweise wenig. Heute bin ich mit einer U1 gefahren, bei der am Schwedenplatz noch nicht einmal darauf hingewiesen wurde, dass die Fahrt dort endet, weder von der automatischen Stimme noch vom Fahrer.
Es wäre notwendig, die akustische Fahrgastinformation zielgerechter anzupassen:
- Streichung der allgemeinen, zentral eingespielten Hinweise in den Zügen (auf den Stationen in einer Häufigkeit, dass man sie während einer durchschnittlichen Wartezeit einmal hört)
- Aktualisierung der Stationsansagen: Nennung der Linie D am Schwedenplatz und am Stubentor (ggf. mit Hinweis "U1-Ersatz D"), keine Nennung des D-Wagens am Volkstheater, "Wir sind am Ziel" in der U1 vorm Schwedenplatz
- Hinweis auf die Sperre in der U1 Richtung Schwedenplatz vor Praterstern, inkl. Nennung der S-Bahn als Alternative zum Hauptbahnhof
- Hinweise auf die Sperre in der U4 vor Schwedenplatz und Karlsplatz, in der U3 vor Stephansplatz und in Fahrtrichtung Ottakring vor Landstraße (mit Hinweis auf S-Bahn und U4)
Die Wiener Linien tun so, als müssten solche geänderten Ansagen immer noch live eingesprochen und dann in allen U-Bahn-Zügen die Tonbänder ausgetauscht werden. Eine solche Anpassung kann doch im Jahr 2024 nicht mehr wirklich das Problem sein.