Es gibt genug Beispiele, wo das Feuer erstickt ist oder nur ein Glimmbrand ohne Flammenerscheinung in geschlossenen Räumen war. Kann man ab und zu in Fireworld.at lesen.
Da kann man dann aber auch lesen, dass sich aus soetwas ein Backdraft (Rauchgasexplosion) entwickeln kann. Aber zumeist kommt es gar nicht dazu, weil auch geschlossene Türen und Fenster nicht luftdicht sind, das Feuer bekommt trotzdem ausreichend Sauerstoff. Außerdem bersten bei einem Vollbrand (Flashover) früher oder später die Glasscheiben von Fenstern, da ist dann ohnehin "freie Bahn" für das Feuer.
Türen zum Brandherd zu schließen ist deswegen sinnvoll, weil sich dadurch Hitze und Rauchgase nicht so schnell ausbreiten können.
Weil je mehr kühle Luft zum Brandherd kommt desto weniger rasch breitet er sich aus. Da jedes Material eine Zündtemperatur besitzt, bei der es ohne anliegendes Feuer zu brennen beginnt, ist es von Vorteil die Brandtemperatur niedrig zu halten. Deswegen bei Zimmerbrand, Fenster auf und Türe zu Gänge zu. Damit bleibt das Feuer kühler und breitet sich weniger rasch aus.
Wie kann ein Feuer "kühler" bleiben? Du vergisst, dass sich in geschlossenen Räumen Hitze und Rauchgase unter der Zimmerdecke ansammeln und ab einer gewissen Intensität die Hitze nach unten abzustrahlen beginnt. Das führt dazu, dass bei leicht entzündlichen Materialien (Holz, Papier, Stoffe) zunächst Pyrolyse einsetzt (die ihrereseits brennbare Gase erzeugt) und diese Materialien danach alleine durch die Hitzeeinwirkung zu brennen beginnen, ohne mit dem eigentlichen Brand Kontakt gehabt zu haben.
Das Öffnen der Fenster liefert dem Feuer mehr Sauerstoff, es kann sich schneller ausbreiten. Das Einzige, was du damit erreichst, ist, dass die Fensterscheiben geschont werden, die würden ansonsten, sobald der Raum in Vollbrand steht, früher oder später bersten (s.o.).