Autor Thema: Gelingen und Versagen von Stadtgestaltung  (Gelesen 1171 mal)

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Nussdorf

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Re: Gelingen und Versagen von Stadtgestaltung
« Antwort #45 am: 18. März 2025, 19:30:18 »
"der Plebs" 
Autsch. Die Verschwörungstheorie glaube ich so auch nicht. Archltekten unterliegen im sozialen Wohnbau immer dem Diktat der Wohnbauförderung und dem Wunsch des Auftraggebers nach möglichst vielen Wohnungen.

68er

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Re: Gelingen und Versagen von Stadtgestaltung
« Antwort #46 am: 18. März 2025, 19:51:48 »
Eine gegliederte Fassade würde Mehrkosten im Promillebereich bedeuten, das ist selbst im geförderten Wohnbau drinnen.

Aber es ist ja nicht einmal im frei finanzierten Luxussegment möglich, anscheinend findet man einfach keine Architekten dafür. Weil es zu viel Risiko für den Architekten ist, dass er von der Kollegenschaft gemobbt wird und keine Aufträge mehr bekommt.

coolharry

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Re: Gelingen und Versagen von Stadtgestaltung
« Antwort #47 am: 19. März 2025, 07:26:27 »
Das war im Übrigen der Wunsch der Bevölkerung der umgebenden Siedlungen – ja möglichst kein "Zusammenwachsen" mit der Seestadt. Dass diese ihnen massig Infrastruktur und Möglichkeiten liefert, konnten sie sich nicht vorstellen.

Wobei so schlecht ist die Anbindung an die umgebenden Siedlungen jetzt auch nicht, wie gern behauptet wird. Nur weil es kaum MIV Straßen gibt heißt das nicht, das die Anbindung schlecht ist. Mit Rad oder zu Fuß kann man von Osten her nahezu jede Straße in die Seestadt begehen. Das es aber nicht schon vorher besser war lag am Ladegleis des ehemaligen Motorenwerkes (der kleine Güterbahnhof war komplett eingezäunt). Seitdem das kompett weg ist, kann man da überall durch. Und das wird auch gemacht. Von Westen her ist es noch ausbaufähig aber da entwickeln sich die Trampelpfade langsam von allein.

Von Süden her, steht das Werk im weg und von Norden her, also mal ehrlich wer will von Norden her in die Seestadt? Die einzige Siedlung hat eine Brücke und der Rest sind Felder.

Somit bezieht sich "schlecht angebunden" wohl ausschließlich auf die MIV befahrbaren Straßen. Und ja das war absicht. Damit die Siedlungen den Verkehr nicht abbekommen. Und ja das war und ist auch ganz gut so.

Eine gegliederte Fassade würde Mehrkosten im Promillebereich bedeuten, das ist selbst im geförderten Wohnbau drinnen.

Aber es ist ja nicht einmal im frei finanzierten Luxussegment möglich, anscheinend findet man einfach keine Architekten dafür. Weil es zu viel Risiko für den Architekten ist, dass er von der Kollegenschaft gemobbt wird und keine Aufträge mehr bekommt.

Der Preisunterschied zwischen "freifinanziert" und gefördert ist erstaunlich gering. Gerade mal die verbaute Ausstattung machen den "freifinanzierten" etwas teurer. Die Fassade eines Neubaus schaut deswegen so aus, weil es einfach ist. Es gäbe auch andere Möglichkeiten eine Fassade zum Hingucker zu machen, egal ob positiv oder negativ. Das Vogelhaushaus in Favoriten z.B.. Aber auch in der Berresgasse, besser Hausfeldstraße, gibts jetzt einen Neubau mit einer sehr außergewöhnlichen Fassade. Meine Frau nennt es das "Bullaugenhaus". Für mich schauts aus wie ein Einkaufscenter der frühen 70iger. Weil die Loggienkonstruktion aus lauter betonierten Löchern besteht. Generell wird bei manchen versucht mit Hilfe der Balkone etwas Abwechslung in den grauen Fassadenalltag zu bringen. Und über Geschmack lässt sich natürlich vortrefflich streiten.
https://www.egw.at/dokumente/17405-prospekt-endfassung1.pdf
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Lerchenfelder

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Re: Gelingen und Versagen von Stadtgestaltung
« Antwort #48 am: 19. März 2025, 09:23:42 »
Das war im Übrigen der Wunsch der Bevölkerung der umgebenden Siedlungen – ja möglichst kein "Zusammenwachsen" mit der Seestadt. Dass diese ihnen massig Infrastruktur und Möglichkeiten liefert, konnten sie sich nicht vorstellen.

Wobei so schlecht ist die Anbindung an die umgebenden Siedlungen jetzt auch nicht, wie gern behauptet wird. Nur weil es kaum MIV Straßen gibt heißt das nicht, das die Anbindung schlecht ist. Mit Rad oder zu Fuß kann man von Osten her nahezu jede Straße in die Seestadt begehen. Das es aber nicht schon vorher besser war lag am Ladegleis des ehemaligen Motorenwerkes (der kleine Güterbahnhof war komplett eingezäunt). Seitdem das kompett weg ist, kann man da überall durch. Und das wird auch gemacht. Von Westen her ist es noch ausbaufähig aber da entwickeln sich die Trampelpfade langsam von allein.

Von Süden her, steht das Werk im weg und von Norden her, also mal ehrlich wer will von Norden her in die Seestadt? Die einzige Siedlung hat eine Brücke und der Rest sind Felder.

Somit bezieht sich "schlecht angebunden" wohl ausschließlich auf die MIV befahrbaren Straßen. Und ja das war absicht. Damit die Siedlungen den Verkehr nicht abbekommen. Und ja das war und ist auch ganz gut so.


Es geht um den städtebaulichen Anschluss an die Umgebung. Nicht unbedingt um die Wegeverbindungen.

T1

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Re: Gelingen und Versagen von Stadtgestaltung
« Antwort #49 am: 22. März 2025, 11:22:51 »
Das war im Übrigen der Wunsch der Bevölkerung der umgebenden Siedlungen – ja möglichst kein "Zusammenwachsen" mit der Seestadt. Dass diese ihnen massig Infrastruktur und Möglichkeiten liefert, konnten sie sich nicht vorstellen.

Wobei so schlecht ist die Anbindung an die umgebenden Siedlungen jetzt auch nicht, wie gern behauptet wird. Nur weil es kaum MIV Straßen gibt heißt das nicht, das die Anbindung schlecht ist. Mit Rad oder zu Fuß kann man von Osten her nahezu jede Straße in die Seestadt begehen. Das es aber nicht schon vorher besser war lag am Ladegleis des ehemaligen Motorenwerkes (der kleine Güterbahnhof war komplett eingezäunt). Seitdem das kompett weg ist, kann man da überall durch. Und das wird auch gemacht. Von Westen her ist es noch ausbaufähig aber da entwickeln sich die Trampelpfade langsam von allein.

Von Süden her, steht das Werk im weg und von Norden her, also mal ehrlich wer will von Norden her in die Seestadt? Die einzige Siedlung hat eine Brücke und der Rest sind Felder.

Somit bezieht sich "schlecht angebunden" wohl ausschließlich auf die MIV befahrbaren Straßen. Und ja das war absicht. Damit die Siedlungen den Verkehr nicht abbekommen. Und ja das war und ist auch ganz gut so.

Es geht um den städtebaulichen Anschluss an die Umgebung. Nicht unbedingt um die Wegeverbindungen.
:up:

Arkadier

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Re: Gelingen und Versagen von Stadtgestaltung
« Antwort #50 am: 22. März 2025, 16:10:30 »
Könnte man dann wieder zum eigentlichen Thema zurückkehren?
Die begleitende Architektur ist zwar auch nicht uninteressant, sollte aber mMn. einen eigenen Bereich erhalten.