Autor Thema: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte  (Gelesen 17398 mal)

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coolharry

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #90 am: 26. Juni 2025, 15:44:41 »
Hätte man die 365-Euro-Jahreskarte stets dem Verbraucherpreisindex angepasst, wäre man nun (Mai 2025) bei einem Preis von 527,43 (Q: https://www.statistik.at/Indexrechner/#/, Basis VPI 2010). So hoch wird man wohl nicht gehen können. Ich rechne mit einer Erhöhung auf ca. 450,- und jährlichen Folgeerhöhungen, die dann etwas über der Inflation liegen.

Also wird man rund 100 Mio. Euro aus der ganze Sache lukrieren können. Reduziert zumindest den Zuschuß zum Betrieb um etwa 20%.

Wenn ich nach den Zahlen in diesem Artikel gehe.
https://www.derstandard.at/story/3000000271175/eine-milliarde-euro-pro-jahr-hohe-zuschuesse-der-stadt-fuer-wiener-linien
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

abc

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #91 am: 26. Juni 2025, 16:03:19 »
Dann hat man zumindest künftig eine Ausrede weniger, bei Bauarbeiten auf vernünftige Ersatzangebote zu verzichten. (Was die Wiener Linien wahrscheinlich nicht davon abhalten wird, es doch zu tun.)

juergenvith

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #92 am: 26. Juni 2025, 18:50:33 »
Also wird man rund 100 Mio. Euro aus der ganze Sache lukrieren können. Reduziert zumindest den Zuschuß zum Betrieb um etwa 20%.
Aber nur wenn niemand kündigt. Es gibt aber genug Gelegenheitsnutzer, die aus reiner Bequemlichkeit eine Jahreskarte haben, obwohl es sich schon bei 365,- nicht wirklich lohnt.

T1

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #93 am: 13. Juli 2025, 22:20:03 »
U-Bahn kann nie profitabel sein, sondern bedarf immer höchster Zuschüsse!

Nicht die London Underground, die MTR in Hong Kong, der MRT in Singapur und diverse japanische U-Bahn-Systeme. Wie ich über deinem Post geschrieben habe.
Es ist aber schon auch eine Frage, wie Zuschüsse definiert sind. Dass MTR in Hong Kong von der Stadt auch gleich Grundstücke inkl. Widmungen, die sie mit U-Bahn-Anschluss vergoldeten und damit Nachfrage als auch Wertsteigerung schaffen, ist eine extrem intelligente Strategie, aber auch nur aufgrund der Besonderheiten dort möglich und in einem gewissen Sinne auch ein Zuschuss.

MK

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #94 am: 14. Juli 2025, 05:51:33 »
Es ist jedenfalls eine bessere Strategie als man in Europa fährt: Bau und Betrieb von solchen Linien werden von der Allgemeinheit bezahlt, die Wertsteigerungen der Immobilien an der neuen Linie dürfen aber die Immobilienbesitzer behalten.
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
tritt nicht daneben, tritt mitten rein!

nord22

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #95 am: 22. September 2025, 11:04:10 »
Im Zuge der geplanten massiven Fahrpreiserhöhungen konnte ein Skandal im letzten Moment abgewendet werden:
Zitat aus "Krone" Sonntagsausgabe vom 21, September 2025 (auszugsweise):
"Blindenverband atmet nun auf
Nach massiver Kritik bleibt die Öffi-Freifahrt für blinde, sehbehinderte und gehörlose Menschen in Wien jetzt doch erhalten. Bei den Interessensvertretungen herrscht Erleichterung.
Dei Empörung nach dem "Krone" -Bericht war groß, als bekannt wurde, dass die gratis Jahreskarten für sehbehinderte und gehörlose Menschen gestrichen werden sollen - davon betroffen waren 2700 Menschen. Stadtchef Michael Ludwig (SPÖ) sprach ein Machtwort und stoppte den Kürzungsplan. Im Jahr 2024 betrug die Förderung vom Fonds Soziales Wien für diese Leistung insgesamt rund 1,4 Millionen €. "

Das neoliberale (lies: menschenverachtende) Denken macht auch vor den W.L. nicht halt.

nord22

Klingelfee

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #96 am: 22. September 2025, 11:41:41 »

Das neoliberale (lies: menschenverachtende) Denken macht auch vor den W.L. nicht halt.

nord22

Dir ist aber schon bewusst, dass die Freifahrt der Seheingeschränkten Personen in der Vergangeheit vom Fond Soziales Wien bezaht wurde und dieser die Zahlungen einstellen wollte und nicht die WL. Diese Personengrupper hatte NIE einen WL Freifahrtsausweis, sondern eine Fahrkarten, die eben vom Fond bezahlt wurden.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

nord22

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #97 am: 22. September 2025, 12:00:23 »
@ Klingelfee: es wäre bei gutem Willen von Seiten der W.L. möglich gewesen, 1,4 Millionen € intern einzusparen und nicht aus kaufmännischen Motiven bei blinden und gehörlosen Menschen den Rotstift anzusetzen.

nord22

Klingelfee

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #98 am: 22. September 2025, 13:14:38 »
@ Klingelfee: es wäre bei gutem Willen von Seiten der W.L. möglich gewesen, 1,4 Millionen € intern einzusparen und nicht aus kaufmännischen Motiven bei blinden und gehörlosen Menschen den Rotstift anzusetzen.

nord22

Nur musst du die WL auch verstehen, wenn die WL sagen, wir verzeichten bei der Personengruppe A auf das Geld, dann steht sofort die Gruppe B auf der Matte und verlangt auch, dass sie nichts mehr zahlen muss. Und das ist etwas, was sich die WL dann nicht leisten können.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

T1

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #99 am: 22. September 2025, 18:21:03 »
@ Klingelfee: es wäre bei gutem Willen von Seiten der W.L. möglich gewesen, 1,4 Millionen € intern einzusparen und nicht aus kaufmännischen Motiven bei blinden und gehörlosen Menschen den Rotstift anzusetzen.
Irgendwann wird es schon lächerlich. Wie sollen die Wiener Linien 1,4 Millionen Euro einfach so intern einsparen, ohne dass es auch zu groben Nachteil bei den Fahrgästen (inkl. den betroffenen behinderten Personen) kommt? Da geht es um einen jährlichen Betrag.

Bei aller Kritik, aber der richtige Empfänger für die Kritik ist hier die Stadt Wien über ihren FSW.