Autor Thema: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte  (Gelesen 6045 mal)

Katana und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

Tatra83

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #30 am: 20. Juni 2025, 21:27:56 »
Bei der ganzen Debatte darf bitte nicht vergessen werden, dass die 365€-Jahreskarte in erster Linie ein beachtenswerter Coup war. Im Rampenlicht wurde die Vergünstigung von damals 449 EUR auf 365 EUR fleißig unters Volk gebracht. Für einen Angestellten, der in Wien arbeitet, kam damals die so genannte Dienstgeber-Abgabe (DGA) mit 50 Cent pro Woche dazu. Das waren 26 EUR pro Jahr. Man bezahlte also knapp 475 EUR für die Jahreskarte inkl. DGA. Mit Einführung des 365-EUR-Tickets stieg die DGA auf 2 EUR pro Woche, also ca. 104 EUR pro Jahr. Man bezahlte dann 443 EUR pro Jahr für Jahreskarte und DGA. Es wurde also geringfügig günstiger und dennoch blieb bei den Leuten der eine Euro pro Tag hängen.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

Fahzeug Technik

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #31 am: 20. Juni 2025, 21:29:07 »
Also ich bin gegen eine generelle Vergünstigung für Senioren, die meisten haben's eh. Stattdessen sollte es für die Jugendlichen erschwinglich bleiben.

Nulltarif

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #32 am: 20. Juni 2025, 21:51:42 »
Schwachsinn der Wiener Linien. Hier in Mississauga, Kanada - außerhalb von Toronto fahren Senioren mit 1. Juli frei in den Öffentlichen. Preise für die anderen ändert sich nicht. Und die Intervalle hier sind wirklich nicht die besten. Man wartet von einem Bus zum nächsten zwischen 20 und 25 Minuten. Eine Geldfrage ist es sicherlich nicht. Vielleicht sollten die Herrn Politiker nicht so viel bezahlt bekommen, dann würde mehr Geld für andere Sachen da sein.

Ich verstehe leider überhaupt nicht, was Du uns sagen willst (außer, dass die bösen Politiker schuld am Geldmangel sind).
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe. (Dalai Lama)

coolharry

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #33 am: 21. Juni 2025, 07:42:24 »
Also ich bin gegen eine generelle Vergünstigung für Senioren, die meisten haben's eh. Stattdessen sollte es für die Jugendlichen erschwinglich bleiben.
Jugendliche ( bis 24) haben in Wien eh das Top Jugendticket. Dieses ist letztes Jahr auch teurer geworden aber immer noch unschlagbar im Preis. Für 86 Euro durch Ostösterreich. Für ein ganzes Jahr. Da zahlen ja selbst die Senioren mehr.

Persönlich verstehe ich die Aufregung über eine eventuelle Preiserhöhung bei der Jahreskarte nicht. Alles wird teurer. Beim Müll und beim Abwasser kommt man auch nicht aus. Also warum die nicht auf moderatem Niveau auf, sagen wir Mal 400 €, anheben. Ist immer noch günstig und wird wohl nur die suderanten zum Aufgeben ihrer Jahreskarte bewegen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

abc

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #34 am: 21. Juni 2025, 07:56:28 »
Persönlich verstehe ich die Aufregung über eine eventuelle Preiserhöhung bei der Jahreskarte nicht. Alles wird teurer. Beim Müll und beim Abwasser kommt man auch nicht aus. Also warum die nicht auf moderatem Niveau auf, sagen wir Mal 400 €, anheben. Ist immer noch günstig und wird wohl nur die suderanten zum Aufgeben ihrer Jahreskarte bewegen.

:up:

Gut 10 % Steigerung nach 13 Jahren hielte ich auch für vertretbar; wie geschrieben, bei der Einzelkarte war die Steigerung deutlich höher, besonders für Kurzstrecken oder frühere Nutzende der 8-Tage-Klimakarte.

pTn

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #35 am: 21. Juni 2025, 08:41:46 »
Die Inflation seit 2012 ist rund 44% (siehe https://www.wko.at/statistik/prognose/inflation.pdf), wenn das Ticket damals 449,- gekostet hat, dann wäre der Preis heute 646,50. Das halte ich bei gebotenem Angebot auch für ok.
Der Seniorenpreis kam auch daher, dass es werktags erst ab 9 Uhr galt (als Lenkungsmaßnahme zur Entlastung der HVZ). Dann kamen Proteste und so blieb der Preis und die ganztägige Verfügbarkeit kam dazu.
Meine Ansicht nach ergibt sich die Nutzung der Öffis weniger aus dem günstigen Preis, denn aus dem Angebot; bei miesem Angebot kannst Du Nulltarif machen und trotzdem fährt niemand.
Ich bin für einen einheitlichen, vertretbaren Preis (d.h. auch 600,- für die Jahreskarte ist weit weg von unmoralisch, das sind 50,- pro Monat) und für Menschen die sozial sehr schwach sind eine entsprechende Förderung. (und nicht Gießkanne billig für alle.)

Katana

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #36 am: 21. Juni 2025, 09:18:43 »
Die 365 hätten 100 sein sollen.
Mir fehlt eine Begründung.

Also ich bin gegen eine generelle Vergünstigung für Senioren, die meisten haben's eh.
Aber die Senioren haben generell ein geringeres Einkommen als der Durchschnitt der Berufstätigen. Deswegen ist eine Vergünstigung nachvollziehbar.

U4

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #37 am: 21. Juni 2025, 09:39:57 »
Also ich bin gegen eine generelle Vergünstigung für Senioren, die meisten haben's eh. Stattdessen sollte es für die Jugendlichen erschwinglich bleiben.
Bitte verallgemeinere nicht!
Sonst hätten viele Sozialmärkte nicht einen so starken Zuspruch
🥒 Haltestelle NEU -  die schlechteste Version seit Beginn der Haltestellen, "Stangln" die fast nicht zu erkennen sind im Bild der Stadt

Taurus

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #38 am: 21. Juni 2025, 10:55:30 »
Man sollte die Relationen der Fahrpreise im öffentlichen Verkehr generell einmal hinterfragen ( Einzeltickets vs Jahreskarte / Sparschiene vs Normalpreis).
Immerhin ein hoch subventionierter Bereich. Profitieren können aber nur Leute die das System viel nutzen oder früh buchen können. Nicht sehr sozial.

Meine Familie kommt bald auf Besuch nach Wien ( aus einer Gemeinde die einmal eine Zeit zu Wien gehörte) und auf Grund der Einzelticketpreise war meine Empfehlung: Kommts mitn Auto...

Den Preis der Jahreskarte anzuheben ist jedenfalls gerechtfertigt.

haidi

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #39 am: 21. Juni 2025, 11:07:46 »
Die 365 hätten 100 sein sollen.
Mir fehlt eine Begründung.
Frau Vassilakou hat in Wien mit einer 100-Euro-Jahreskarte Wahlkampf gemacht und dann  mit der SPÖ eine Koalition gebildet, bei der sie zwar nicht die 100, aber die 365 durchgedrückt hat.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Fahzeug Technik

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #40 am: 21. Juni 2025, 12:05:43 »
Also ich bin gegen eine generelle Vergünstigung für Senioren, die meisten haben's eh. Stattdessen sollte es für die Jugendlichen erschwinglich bleiben.
Bitte verallgemeinere nicht!
Sonst hätten viele Sozialmärkte nicht einen so starken Zuspruch
Darum habe ich geschrieben "generelle". Alles klar?

siwo

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #41 am: 21. Juni 2025, 15:21:22 »
Beim Pensionszuschuss sind einmal so viel abzurechnen, wie der Anteil der Arbeitnehmer an den Pensionsabgaben ist. Bei der Ausarbeitung des Sozialversicherungsgesetzes war vorgesehen, dass die Kosten für die Pensionen zu je einem Drittel von den Arbeitnehmer-, den Arbeitgeberbeiträgen und vom Staat getragen wird. Die Pensionszahlungen der Mindest- und Kleinstpensionisten, also des größten Teils der Pensionisten gehen praktisch zur Gänze wieder in die Wirtschaft.
Bei den Beamten wurde der Arbeitgeberbeitrag nicht eingeführt, weil man der Ansicht war, dass es wäre, als würde der Staat das Geld von der rechten in die linke Hosentasche umsteckt. Da wäre der doppelte Dienstnehmerbeitrag abzuziehen.

Ich spreche vom Pensionszuschuss, das sind die Ausgaben für Pensionen abzüglich der Beiträge (Dienstgeber und Dienstnehmer).

Die angebliche Drittelregelung (die nirgendwo niedergeschrieben ist) ist nur ein Rechentrick, in jedem Fall bezahlen es die jetzt Arbeitenden von ihrer Arbeitsleistung, es steht nur auf einer anderen Zeile am Lohnzettel.

Die meisten Pensionisten sind nicht arm oder hilfsbedürftig. Der Median-Pensionist hat ein höheres Nettoeinkommen als der Median-Arbeiter und nur etwas weniger als der Median-Angestellte, dafür ist das höchste Nettovermögen im Median in der Altersgruppe 60-69 zu finden.

Fazit: Eine Kürzung bei den Pensionisten zugunsten der Arbeitenden ist sozial nicht nur gerechtfertigt, sondern auch dringend notwendig.

Sehe ich nicht so. Ich habe mehr als 47 Jahre in das System eingezahlt und 35 Jahre Höchstbeiträge. Die Diskussion möchte ich aber nicht führen, hier schon gar nicht.

pTn

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #42 am: 21. Juni 2025, 16:37:00 »
Man sollte die Relationen der Fahrpreise im öffentlichen Verkehr generell einmal hinterfragen ( Einzeltickets vs Jahreskarte / Sparschiene vs Normalpreis).
Immerhin ein hoch subventionierter Bereich. Profitieren können aber nur Leute die das System viel nutzen oder früh buchen können. Nicht sehr sozial.

Meine Familie kommt bald auf Besuch nach Wien ( aus einer Gemeinde die einmal eine Zeit zu Wien gehörte) und auf Grund der Einzelticketpreise war meine Empfehlung: Kommts mitn Auto...

Den Preis der Jahreskarte anzuheben ist jedenfalls gerechtfertigt.

Ja, vielleicht ist es am sinnvollsten zwei Tickets zu haben: ein Tagesticket, so um 7 Euro für den jeweiligen Verkehrsverbund und eine Jahreskarte um 700,-.
Damit erspart man sich das Herumgetue mit Tarifen, Entfernungen, Zonen etc., hat eine garantierte einfache Buchung und gesamthaft betrachtet wird es finanziell nicht so viel Unterschied machen.

MK

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #43 am: 21. Juni 2025, 21:21:01 »
Sehe ich nicht so. Ich habe mehr als 47 Jahre in das System eingezahlt und 35 Jahre Höchstbeiträge.

Ich verweise auf das Zitat von Upton Sinclair.

Ja, vielleicht ist es am sinnvollsten zwei Tickets zu haben: ein Tagesticket, so um 7 Euro für den jeweiligen Verkehrsverbund und eine Jahreskarte um 700,-.

Österreich hat für neun Millionen Einwohner sieben Verkehrsverbünde, einen pro Bundesland, nur Wien, NÖ und das Burgenland haben einen gemeinsamen. Jeder Verkehrsverbund hat seine eigene Führungsebene, seinen eigenen Tarif und seine eigene IT-Infrastruktur - und darüber gibt es noch die Mobilitätsverbünde Österreich, zur Koordination der Verkehrsverbünde.

Am sinnvollsten wäre ein einheitlicher Verkehrsverbund Österreich, der nur Fahrscheine für einen Tag, 3, 7, 31 und 365 Tage für einzelne Bundesländer oder ganz Österreich ausgibt, mit einheitlicher App. Bis 18 fährt man gratis - alle anderen Ermäßigungen werden abgeschafft, stattdessen wird, wo es notwendig ist, die Leistung erhöht, damit nicht an vielen verschiedenen Stellen eine Prüfung erfolgen muss. (Ähnlich, wie ein Schweizer Sozialhilfeempfänger das OBS-Äquivalent und die Krankenkassa wie ein Berufstätiger voll bezahlen muss - weil es weniger Bürokratie ist, wenn er einfach von der Sozialhilfe mehr Geld bekommt anstatt dass jede einzelne Stelle extra prüfen muss, ob derjenige eine Ermäßigung bekommen soll.)
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
tritt nicht daneben, tritt mitten rein!

dieter1972

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Re: Preiserhöhung der 365-Euro-Jahreskarte
« Antwort #44 am: 23. Juni 2025, 11:59:05 »
Das wird leider nicht machbar sein... - dann würden auch die Landeskaiser weniger Einfluss haben.
Auch wenn sie meinen, dass man damit Geld sparen würde, eher das Gegenteil ist der Fall.
Bestes Beispiel: ÖGK - sollte eine Milliarde bringen, kostete aber in Wirklichkeit eine Milliarde mehr.