Von Berlin ging es nach Posen, wo ich der Linia Turystyczna (Touristenlinie) 0 einen Besuch abstattete. Die Linie verkehrt immer Samstags, Sonn- und Feiertags im Sommer (bis inklusive 30.08.). Eigentlich war die Berlinreise ursprünglich etwas anders geplant. Ich wäre lieber mit dem Nachtzug direkt von Krakau gefahren. Das wäre sogar wieder möglich gewesen, da die internationalen Nachtzüge in Polen einen Tag vor meiner Reise wiederkehrten, allerdings hatte ich da schon meine Fahrscheine und Hotels entsprechend gebucht. Die Reise wäre ohne Pandemie eine kleine Rundreise von Krakau nach Berlin, weiter nach München und Innsbruck und eventuell über Gmunden nach Wien und von dort wieder mit dem Nachtzug nach Krakau geworden. Aber auch so war die Reise sehr schön. Immerhin kam ich so nach Frankfurt/Oder. Im Zug von Berlin nach Posen hatte ich nette Gesellschaft in Form einer in Deutschland lebenden Polin.
Die Touristenlinie hat einen eigenen Tarif. Ein Einzelfahrschein kostet 6 zł, eine Tageskarte 10 zł. Daneben gibt es diverse Ermäßigungen. Die Linie 0 verkehrt auf folgender Trasse:
PLAC WIELKOPOLSKI - 23 Lutego – Mielżyńskiego – Gwarna – Święty Marcin – Marcinkowskiego – Podgórna – Strzelecka – Królowej Jadwigi – Górna Wilda – 28 Czerwca 1956r. – Pamiątkowa - ZAJEZDNIA MADALIŃSKIEGO - Hetmańska – Głogowska – Roosevelta – Zwierzyniecka – Kraszewskiego – Fredry – Mielżyńskiego – 23 Lutego - PLAC WIELKOPOLSKI
Mehr Infos findet man hier:
https://www.ztm.poznan.pl/pl/komunikacja/linie-turystyczne/ (die Seite dürfte nicht auf englisch verfügbar sein)
Einen aktuellen Netzplan findet man hier:
https://www.ztm.poznan.pl/assets/Uploads/2020.06.27-SchematTRAMw.pdfFahrpläne findet man hier:
https://www.mpk.poznan.pl/rozklad-jazdyIm Rahmen des ersten Kurses der Touristenlinie fährt man in den Betriebsbahnhof Głogowska, wo man durch ein kleines Museum geführt wird. Die Museumszüge selbst sind im Betriebsbahnhof Madalińskiego beheimatet. Durch den fährt man zwar mit einem fahrplanmäßigen Aufenthalt in einer Haltestelle durch, sieht aber keine historischen Wagen.
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Durch die Grunwaldzka fährt ein Solaris Tramino als 15er.
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Bei meinem letzten Besuch in Posen im Februar letzten Jahres, waren die Zweirichtungswagen des Moderus Gamma noch nicht ausgeliefert. Sie haben ein etwas dünkleres grün.
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105er fahren in Posen an Werktagen in den Ferien nur wenige. Am 15er war zumindest ein Gespann unterwegs. Hier in der Schleife Os. Sobieskiego (Sobieskisiedlung), der nördlichen Endstation der Schnellstraßenbahnstrecke. Niederflurkurse sind natürlich am Fahrplan gekennzeichnet.
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Die Tatra RT6N1 waren nirgends wirklich beliebt. Seit der Generalüberholung durch Modertrans dürften die Wagen in Posen recht zuverlässig unterwegs sein. Posen ist somit die einzige Stadt, wo diese Wagen in größerer Stückzahl im Einsatz sind. Insgesamt hat der Betrieb 14 solcher Wagen. Wer jetzt aufschreit, weil ich "in größerer Stückzahl" geschrieben habe, dem sei gesagt, dass das relativ ist. Prag und Brünn hatten nur 4 solcher Wagen. Wobei Posen 4 aus Brünn übernommen hat.
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Ein weiterer Zweirichtungs-Gamma bei der Schleifenfahrt.
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Ein Reservezug auf Standby in der Schleife. Man kann hier im Kreis fahren. Nach der Einstiegshaltestelle gibt es einen Bogen, der zur Ausstiegshaltestelle führt. So kann man einfach Züge abstellen, ohne dass sie im Weg stehen.
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Auf der Most Teatralny (Theaterbrücke) kann ich nocheinmal einen Tramino aufnehmen.
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Wenig später kommt ein Einrichtungs-Gamma daher. Im Hintergrund Kościół Najświętszego Zbawiciela (Erlöserkirche) und das Collegium Maius. Hier ist die klassiche Fotostelle für Straßenbahnfotos in Posen.
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Ich besuchte auch die Maltanka. Dabei handelt es sich um eine Parkbahn, die als Kindereisenbahn entstand, wie das im Kommunismus auch in anderen Ländern üblich war.
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Ein Zug der Parkbahn. Betrieben wird diese Bahn von MPK, dem städtischen Verkehrsbetrieb. Die Bahn verbindet das Rondo Śródka mit dem Nowe Zoo (Neuen Zoo). Beim Rondo hat man Anschluss an die Straßenbahn.
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In Żegrze sah ich mir die renovierte Straßenbahnstrecke an. Von der Fußgängerbrücke über die Straße hat man einen guten Fotostandort.
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Ich wollte eigentlich weiterfahren, doch da sah ich wie plötzlich der muzeale 105N-Zug kam. Schnell sprintete ich auf die gegenüberliegende Seite und zog den Fotoapparat heraus. Der Fahrer sah mich und blieb stehen. Dabei sah ich wie er mit dem Handy telefonierte und mir deutete. Er legte das Handy weg und "posierte". Danach fragte er mich mittels Handzeichen, ob er weiterfahren kann.
Das Foto ist jetzt nicht so toll, aber besser als nichts. Ich dachte mir bereits, dass der Zug am nächsten Tag eventuell auf der Touristenlinie im Einsatz sein wird. Immerhin ist er hier als Probefahrt unterwegs.
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Moderus Alfa sah ich interessanterweise kaum im Linienverkehr. Hier in Franowo ist eine großzügig angelegte Schleife, wo man wieder im Kreis fahren kann. Zudem befindet sich hier ein Betriebsbahnhof. Der Moderus Alfa ist ein Reservezug. Der Gleisbogen, auf dem der Zug steht, führt von der Einstiegs- in die Ausstiegshaltestelle.
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Am nächsten Tag machte ich ein paar Fotos beim Hauptbahnhof. Hier auf der Most Dworcowy (Bahnhofsbrücke) kommt mir ein Moderus Beta als 10er nach Dębiec entgegen. Im Hintergrund der Turm der Posener Messe. Die Stadt ist ein bekannter Messestandort, ähnlich wie Leipzig. Die Brücke führt über die Gleise der Eisenbahn und teilweise über den Hauptbahnhof.
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Auf der Touristenlinie war ein Frankfurter GT8ZR unterwegs. Irgendwie schade, da das von allen Museumsfahrzeugen das uninteressanteste ist. Noch dazu mit LEDs. Egal, ich will nicht jammern. Hier ist der Zug am Plac Wielkopolski (Großpolnischen Platz) am Schleifengleis. Man feiert heuer in Posen 140 Jahre Stadtverkehr und für den 22.08. (Samstag) ist eine Parade geplant.
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Zwischendruch wieder etwas Moderneres. Ein Combino als 17er am Plac Wielkopolski. Hier ist ein Markt. In Posen ist es üblich, dass bei Umleitungen/Kürzungen das Fahrziel alternierend mit dem Text "Trasa zmieniona" (wörtlich Strecke/Trasse geändert, sprich Streckenänderung) angezeigt wird.
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Der Düwag zeigt alternierend das Fahrziel (Plac Wielkopolski) und Linia Turystyczna (Touristenlinie) an.
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Ich fuhr natürlich mit dem ersten Kurs mit, um mir das kleine Verkehrsmuseum anzusehen. Im Zug hörte man einige Leute meckern, dass so ein Fahrzeug sich noch nicht als Museumsfahrzeug qualifiziert. Wundert mich nicht. Immerhin waren die Düwags bis vor einigen Monaten noch im Liniendienst unterwegs. Durch das Museum wird man von einem Schaffner geführt.