Autor Thema: Linie 58 (1908-2017)  (Gelesen 529872 mal)

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Re: Linie 58 (1908-2017)
« Antwort #1035 am: 08. Mai 2025, 21:28:48 »
Im Normalfall war mit der Tonbandansage der Endstation auch das automatische Ändern des Brosebandes verknüpft. Nur bei Kurzführungen bzw. beim Einziehen mußte der Fahrer manuell eingreifen.

MK

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Re: Linie 58 (1908-2017)
« Antwort #1036 am: 09. Mai 2025, 12:08:35 »
Wagen mit Blechschildern waren freizügig im Netz einzusetzen, Brosewagen immer auf bestimmte Bahnhöfe beschränkt. In den 90er-Jahren konnten nur Hernals, Ottakring, Breitensee und Rudolfsheim diese Wagen einsetzen. Andere Dienststellen/Linien waren auf den Brosebändern gar nicht drauf.

Wobei das auch ein großes Rätsel der Wiener Tramwaygeschichte ist: Warum hat es nicht wie beim Autobus ein Band pro Bahnhof (oder für mehrere Bahnhöfe) gegeben? Der ursprüngliche Plan war ja, alle E1 mit Brosebändern auszurüsten, und die E2 hatten sie von Anfang an.
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Ferry

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Re: Linie 58 (1908-2017)
« Antwort #1037 am: 09. Mai 2025, 13:20:00 »
Wobei das auch ein großes Rätsel der Wiener Tramwaygeschichte ist: Warum hat es nicht wie beim Autobus ein Band pro Bahnhof (oder für mehrere Bahnhöfe) gegeben? Der ursprüngliche Plan war ja, alle E1 mit Brosebändern auszurüsten, und die E2 hatten sie von Anfang an.

Naja, vermutlich, weil es seinerzeit noch deutlich mehr Bahnhöfe als Busgaragen gab. Das heute auch noch übliche kurzfristige "Aushelfen" von Wagen bzw. Zügen auf "fremden" Linien wäre dadurch wohl ziemlich erschwert worden (ich weiß allerdings nicht, wie aufwendig es ist, ein Broseband zu tauschen).

Das Problem bei den Brosebändern war, dass seinerzeit auf der Innenseite sämtliche Stationen mit Umsteigemöglichkeiten angegeben waren. Bei Änderungen im Liniennetz konnte es dadurch sehr schnell passieren, dass angegebene Umsteigerelationen nicht mehr gestimmt haben - die Bänder mussten neu produziert und aufwendig getauscht werden. Hätte man, wie es heute üblich ist, nur den Streckenverlauf (und die Stationen samt Umsteigemöglichkeiten auf einer eigenen, leicht austauschbaren Folie) ausgewiesen, wären das ganze System wesentlich flexibler gewesen.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

Tramwayhüttl

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Re: Linie 58 (1908-2017)
« Antwort #1038 am: 09. Mai 2025, 13:32:58 »
Soweit ich weiß, war das aber dann recht bald so, dass innen nur noch der Streckenverlauf gezeigt wurde, die detaillierte Streckeninformation samt Kurzstrecken wurde auf einem gesonderten, folierten Zettel ausgewiesen.
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.

MK

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Re: Linie 58 (1908-2017)
« Antwort #1039 am: 10. Mai 2025, 06:55:48 »
Naja, vermutlich, weil es seinerzeit noch deutlich mehr Bahnhöfe als Busgaragen gab.

Man hätte ja mehrere Bahnhöfe auf einem Band haben können.

Zitat
Das heute auch noch übliche kurzfristige "Aushelfen" von Wagen bzw. Zügen auf "fremden" Linien wäre dadurch wohl ziemlich erschwert worden (ich weiß allerdings nicht, wie aufwendig es ist, ein Broseband zu tauschen).

Und so war das Aushelfen auf Linien, die nicht auf dem Broseband drauf waren, deutlich erschwert.
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60er

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Re: Linie 58 (1908-2017)
« Antwort #1040 am: 10. Mai 2025, 07:50:58 »
Man hätte ja mehrere Bahnhöfe auf einem Band haben können.
Hatte man eh. Wären alle E1 mit Brosebändern ausgerüstet worden, hätte man zwei verschiedene Versionen von Bändern gebraucht. Dazu ist es aber nie gekommen.

Und so war das Aushelfen auf Linien, die nicht auf dem Broseband drauf waren, deutlich erschwert.
Das war in der Praxis nie ein Problem. Dazu gab es ja in allen Bahnhöfen auch Wagen ohne Brosebänder.

Erich Mladi

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Re: Linie 58 (1908-2017)
« Antwort #1041 am: 10. Mai 2025, 12:28:49 »
Man hätte ja mehrere Bahnhöfe auf einem Band haben können.
Hatte man eh. Wären alle E1 mit Brosebändern ausgerüstet worden, hätte man zwei verschiedene Versionen von Bändern gebraucht. Dazu ist es aber nie gekommen.

Und so war das Aushelfen auf Linien, die nicht auf dem Broseband drauf waren, deutlich erschwert.
Das war in der Praxis nie ein Problem. Dazu gab es ja in allen Bahnhöfen auch Wagen ohne Brosebänder.

Vorgarten hatte neben 25 und 26 aus Kagran auch den T am Band, extra um am Wochenende in Erdberg auszuhelfen.

Schaltkurbel

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Re: Linie 58 (1908-2017)
« Antwort #1042 am: 10. Mai 2025, 21:01:19 »
Natürlich wird es manchmal passiert sein, dass ein Fahrer, der zuerst einige Runden am Brosewagen gesessen ist, dann bei der nächsten Runde im Blechwagen auf das Zielschild vergessen hat. Das ist ein menschlicher Fehler, der nie ganz auszuschließen ist.
Haben sich bei den E1-Brosewagen die Positionen automatisch umgestellt, oder war da noch ein manueller Eingriff (sprich Eingabe der Position am Steuergerät) notwendig?

Sollte automatisch funktionieren - wer sich darauf verlassen hat, war verlassen.
Sollte jemand einen Tipp- oder Rechtschreibfehler finden darf er diesen behalten!

denond

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Re: Linie 58 (1908-2017)
« Antwort #1043 am: 11. Mai 2025, 09:19:40 »
Natürlich wird es manchmal passiert sein, dass ein Fahrer, der zuerst einige Runden am Brosewagen gesessen ist, dann bei der nächsten Runde im Blechwagen auf das Zielschild vergessen hat. Das ist ein menschlicher Fehler, der nie ganz auszuschließen ist.
Haben sich bei den E1-Brosewagen die Positionen automatisch umgestellt, oder war da noch ein manueller Eingriff (sprich Eingabe der Position am Steuergerät) notwendig?

Sollte automatisch funktionieren - wer sich darauf verlassen hat, war verlassen.

Verlassen war nur derjenige, der bei der Wagenübernahme in der Früh die Brosebänder am Zug aus der Letzt-Stellung gleich auf Linie gestellt hatte und nicht synchronisiert hat, d.h. mittels Tastenkombination C+S gleichzeitig am Bediengerät in die Grundstellung auf "Sonderzug" zurücklaufen hat lassen und dann neu aufgebaut hat.

Wenn man das gemacht hat, funktionierte die Zielanzeige den ganzen Tag über doch einwandfrei. Dies galt/gilt sowohl für die E1 als auch E2

Piefke

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Re: Linie 58 (1908-2017)
« Antwort #1044 am: 18. Juli 2025, 11:09:08 »
E1 4691, Schleife  Westbahnhof, am 26.02.2006.
(Fotos: Gunnar W. Christensen)

nord22

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Re: Linie 58 (1908-2017)
« Antwort #1045 am: 09. Oktober 2025, 17:57:14 »
Ein grenzgeniales und schönes Fotomotiv: A 2 + m3 5367 der Linie 58 beim Einbiegen von der Schloßallee in die Mariahilfer Straße (Foto: Wolfgang Grafeneder, 21.05.1975).

LG nord22

Halbstarker

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Re: Linie 58 (1908-2017)
« Antwort #1046 am: 09. Oktober 2025, 21:11:27 »
Wo sich der Grafeneder überall herumgetrieben hat ...  ::)
Ceterum censeo autocineta omnibus delenda esse!

haidi

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Re: Linie 58 (1908-2017)
« Antwort #1047 am: Gestern um 20:35:43 »
Wenn ich mich richtig erinnere, gab es für diese Relation das Zeichen "Rechts abbiegen bei Rot"
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Re: Linie 58 (1908-2017)
« Antwort #1048 am: Gestern um 23:26:46 »
Alle Linien bogen in alle Richtungen bei Gelblicht ab. Die Ampel wurde durch einen Polizisten im Hütterl geregelt, der das Weiterschalten der Ampelumläufe bei Abfahrbereitschaft der Tramway (Einschalten des Blinkers bzw. Fahrtrichtungsanzeigers) anhalten konnte - die Ampel zeigte dadurch manchmal bis zu einer Minute gelb, bis die letzte Tramway die Kreuzung verlassen hatte.

haidi

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Re: Linie 58 (1908-2017)
« Antwort #1049 am: Heute um 00:45:44 »
Alle Linien bogen in alle Richtungen bei Gelblicht ab. Die Ampel wurde durch einen Polizisten im Hütterl geregelt, der das Weiterschalten der Ampelumläufe bei Abfahrbereitschaft der Tramway (Einschalten des Blinkers bzw. Fahrtrichtungsanzeigers) anhalten konnte - die Ampel zeigte dadurch manchmal bis zu einer Minute gelb, bis die letzte Tramway die Kreuzung verlassen hatte.
Eines kann ich mir nicht vorstellen - dass der Polizist den Ampelumlauf aufhielt. Ich bin der Ansicht, dass er die Ampel - genau so wie die bei der Winckelmannstraße - komplett durchgeschaltet hat. Sonst wäre ein Abschalten der Ampel des Nachts nicht notwendig gewesen.  Der 52er war meine Hausstrecke.
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