Autor Thema: Neue Ansagen am Bahnsteig in Wien Mitte  (Gelesen 20196 mal)

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giant78

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Re: Neue Ansagen am Bahnsteig in Wien Mitte
« Antwort #45 am: 13. Dezember 2017, 11:33:25 »
Nota bene: Hier heißt das nicht "Regionalbahnen", sondern Regionalzüge. Die Bahn ist das Verkehrsunternehmen, das die Züge betreibt.
Deswegen schreiben selbst die ÖBB auf ihren Seiten
Zitat
Konstruktion einer Fahrzeuggeneration, die sowohl die hohen Anforderungen in Richtung Beschleunigung als auch einen Fahrgastkomfort für Regionalbahnen erfüllt.
Dabei ist nicht die Rede von EVU! Seit wann haben die Fahrgastkomfort als erkennbares Kriterium.


Kurzzug

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Re: Neue Ansagen am Bahnsteig in Wien Mitte
« Antwort #46 am: 13. Dezember 2017, 11:45:26 »
Weshalb hält eine Regionalbahn von A nach M in B, C, D und J; eine zweite Regionalbahn von A nach M jedoch B, C, D, G und K? Das widerspricht einem klaren Taktfahrplan. Noch bescheidener wird es, wenn der Fahrgast diese unterschiedlichen Haltemuster nicht sofort erkennt. Mit der neuen Anzeige sieht der Fahrgast nur "D" und kleingedruckt "M".

Weil das Fahrgastaufkommen in J, G und K keine zwei Züge pro Zeiteinheit rechtfertigt. Das einzige Beispiel, dass ich gefunden habe sind die R24xx und die S7/R auf der Laaer Ostbahn von etwa 15-18 Uhr und da geht es nur um Schleinbach, Niederkreuzstetten, Neubau-Kreuzstetten und Ladendorf. Diese Halte wären nur mit riesigem Aufwand anzuzeigen, für so was gibt es die Monitore.

Auch die Ansage entlang der Strammstrecke ist für die S7 verwirrend: Bei Zügen nach Wolfsthal wird das vermeintlich wichtigste Ziel Flughafen als drittes genannt. Geht's noch versteckter? Die Nennung des Zwischenziels Rennweg ist ziemlich sinnlos. [...] Wien endet nicht in Floridsdorf bzw. Meidling. Siemens hatte bisher schon Problemchen, per Flugzeug/Bahn anreisende Partner zur richtigen S-Bahn zu lotsen. Mit dem neuen System wird's nicht leichter zu Siemens zu kommen, so man kein Netz- und Fahrplanstudium für Wien absolviert hat.

Es geht darum den Wienern zu vermitteln, dass man Blechturmgasse-Meidling nicht mit 18-U6 fährt, da man auf die S-Bahn ja eh so lange warte (keine Erfindung meinerseits), sondern zu zeigen, dass die Stammstrecke eine zuverlässige Schnellverbindung analog einer U-Bahn ist. Und damit Fahrgäste rechtzeitig aus der S7 aussteigen und nicht erst bei der Geiselbergstraße merken, dass das hier irgendwie anders ausschaut als sonst, weist man diese mit dem Zwischenziel Rennweg darauf hin. Dem Durchschnittsfahrgast Praterstern-Floridsdorf ist es egal, ob seine S2 weiter nach Wolkersdorf oder Mistelbach fährt.
Für die verirrten Businessmenschen mit Ziel Siemensstraße sind der Netzplan und die Online-Fahrplanauskunft da, dieses Problem ließe sich nur mit nicht rechtfertigbarem Aufwand lösen.

Dieses Durcheinander ist unsinnig, dient aber wahrscheinlich vornehmlich dazu, die seitens der ÓBB ungeliebten Westbahn-Züge unterdrücken zu können.

Da die WESTbahn keine Stammstreckenfahrgäste in ihren Zügen will, ist es unsinnig der PV bösartige Absichten zu unterstellen. Die "Bitte nicht einsteigen"-Ansagen Richtung Praterstern macht die Infra sicher nicht zum Spaß.

Deswegen schreiben selbst die ÖBB auf ihren Seiten
Zitat
Konstruktion einer Fahrzeuggeneration, die sowohl die hohen Anforderungen in Richtung Beschleunigung als auch einen Fahrgastkomfort für Regionalbahnen erfüllt.
Dabei ist nicht die Rede von EVU! Seit wann haben die Fahrgastkomfort als erkennbares Kriterium.
"auf ihren Seiten" ist jetzt keine wirkliche Quellenangabe, ich nehme aber an, dass auf der zitierten Seite der Cityjet Desiro ML gepriesen wird und daher passt der Begriff dort.

Paulchen

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Re: Neue Ansagen am Bahnsteig in Wien Mitte
« Antwort #47 am: 13. Dezember 2017, 11:56:39 »
Sollte man nicht die Halte vereinheitlichen?
Weshalb nicht? Weshalb hält eine Regionalbahn von A nach M in B, C, D und J; eine zweite Regionalbahn von A nach M jedoch B, C, D, G und K? Das widerspricht einem klaren Taktfahrplan. Noch bescheidener wird es, wenn der Fahrgast diese unterschiedlichen Haltemuster nicht sofort erkennt. Mit der neuen Anzeige sieht der Fahrgast nur "D" und kleingedruckt "M".

Falsch: Man entwirft unintuitive Anzeigen und muss dann die Haltemuster der Züge anpassen (was an den Wünschen von Kunden und Bestellern vorbeigeht), damit die Anzeigen weniger unintuitiv werden. Hier wird doch das Pferd von hinten aufgezäumt.

Richtig: Man entwirft intuitive Anzeigen, die in der Lage sind, die unterschiedlichen Haltemuster abzubilden.

Es geht darum den Wienern zu vermitteln, dass man Blechturmgasse-Meidling nicht mit 18-U6 fährt, da man auf die S-Bahn ja eh so lange warte (keine Erfindung meinerseits), sondern zu zeigen, dass die Stammstrecke eine zuverlässige Schnellverbindung analog einer U-Bahn ist.

Ich glaub ja, dass man das mit den jetzt umgesetzten Maßnahmen ohnehin nicht schaffen wird. Die Schnellbahn gibt's in Wien seit über 50 Jahren; wenn die Leute bis jetzt nicht geschnallt haben, dass sie damit fahren können, kann man ihnen auch nicht helfen.

haidi

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Re: Neue Ansagen am Bahnsteig in Wien Mitte
« Antwort #48 am: 13. Dezember 2017, 13:18:29 »
Falsch: Man entwirft unintuitive Anzeigen und muss dann die Haltemuster der Züge anpassen (was an den Wünschen von Kunden und Bestellern vorbeigeht), damit die Anzeigen weniger unintuitiv werden. Hier wird doch das Pferd von hinten aufgezäumt.

Richtig: Man entwirft intuitive Anzeigen, die in der Lage sind, die unterschiedlichen Haltemuster abzubilden.
Bislang hat das auch funktioniert ohne Haltemuster.  Der Stammfahrgast weiß mit welchen Zügen er zu seinem Ziel kommt, der "Lauf-"Fahrgast muss eh im Fahrplan nachschauen.
Wie willst du auf einer Bahnsteiganzeige die Halte auch noch unterbringen ohne diese unübersichtlich zu machen. Vernüftig ginge das nur in der Halle mit Monitore mit Taschskrin, wo man sich den entsprechenden Zug anzeigen lassen kann.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

60er

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Re: Neue Ansagen am Bahnsteig in Wien Mitte
« Antwort #49 am: 13. Dezember 2017, 14:05:09 »
Gestern in der Station Hauptbahnhof erlebt: Fahrgäste die sich verwirrt gefragt haben, ob der als "S2 Wien Meidling" angeschriebene Zug eh der Richtung Mödling ist. Diese Verschlimmbesserung wird hoffentlich nicht länger als eine Fahrplanperiode überleben. :fp:

Linie 360

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Re: Neue Ansagen am Bahnsteig in Wien Mitte
« Antwort #50 am: 13. Dezember 2017, 14:18:18 »
@ haidi-> Ja, der Stammfahrgast kennt zwar die planmäßige Abfahrtszeit und das Ziel "seines" Zuges, aber:
Im Verspätungsfall kann er seinen Zug von einem anderen Zug mit demselben Fahrtziel, jedoch anderem Haltemuster nicht mehr unterscheiden und kommt ggf. in den "Genuss", daß der Zug, in dem er sich befindet, dort wo er aussteigen will, nicht hält!

ZB.:
Wien Handelskai Mo-Fr
06:16-> S1 nach Gänserndorf (ab Leopoldau non-stop bis Gänserndorf [hält auch nicht in Deutsch Wagram])
06:22-> S1 nach Gänserndorf (hält nicht in Helmahof und Silberwald)
06:28-> S1 nach Gänserndorf (hält überall)
Und 6min. Verspätung in der HVZ auf der Stammstrecke sind sehr realistisch...

Kurzzug

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Re: Neue Ansagen am Bahnsteig in Wien Mitte
« Antwort #51 am: 13. Dezember 2017, 14:45:38 »
Wien Handelskai Mo-Fr
06:16-> S1 nach Gänserndorf (ab Leopoldau non-stop bis Gänserndorf [hält auch nicht in Deutsch Wagram])
06:22-> S1 nach Gänserndorf (hält nicht in Helmahof und Silberwald)
06:28-> S1 nach Gänserndorf (hält überall)
Und 6min. Verspätung in der HVZ auf der Stammstrecke sind sehr realistisch...

Da rächt sich die inkonsequente Trennung von R und S. Die ersten zwei müsste man einfach ab Rennweg als R bezeichnen, dann wäre es zumindest ansatzweise klar.
Laut Kursbuchfahrplan haben die Züge aber jeweils eine eigene Subkategorie, der erste S1/RS1, der zweite RS1, der dritte S1. Ich schaff es da irgendwie nicht, ein System zu erkennen.

Tatra83

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Re: Neue Ansagen am Bahnsteig in Wien Mitte
« Antwort #52 am: 13. Dezember 2017, 14:51:43 »
Gestern in der Station Hauptbahnhof erlebt: Fahrgäste die sich verwirrt gefragt haben, ob der als "S2 Wien Meidling" angeschriebene Zug eh der Richtung Mödling ist. Diese Verschlimmbesserung wird hoffentlich nicht länger als eine Fahrplanperiode überleben. :fp:

Das ist für einen normalen Fahrgast schon seltsam, wenn die zentralen Elemente am Bahnsteiganzeiger und am Zug sich unterscheiden. Da man ja das übliche Niveau der WL gewohnt ist, vertraut man da weder dem Zug noch der Bahnsteiganzeige...

Ein anderswo erprobter Kompromiss könnten zwei Anzeigemodi sein: Bis zur Einfahrt des nächsten Zuges werden die Abfahrten als Countdown mit ihrem tatsächlichen Fahrtziel angezeigt. Wartende Fahrgäste können sich ein Bild machen, was als nächstes fährt.
Sobald die Einfahrt des Zuges bevorsteht, wechselt die Anzeige und weitere Details zur aktuellen Abfahrt wie via-Halte (Meidling bzw. Floridsdorf z.B.), Zugbildung etc. werden auf dem gesamten Anzeiger dargestellt.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

Ferry

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Re: Neue Ansagen am Bahnsteig in Wien Mitte
« Antwort #53 am: 14. Dezember 2017, 08:49:56 »
Dieses Durcheinander ist unsinnig, dient aber wahrscheinlich vornehmlich dazu, die seitens der ÓBB ungeliebten Westbahn-Züge unterdrücken zu können.

Das wird auch auf andere Art versucht: bei dem heute um 7:46 in Meidling bis Praterstern einfahrenden Westbahnzug wurde zu meinem großen Erstaunen durchgesagt (und stand auch so auf der Zugzielanzeige am Bahnsteig): "Zug aus Linz fährt ein. Bitte nicht einsteigen". Also ganz so, als ob der Zug, aus Linz kommend, in Meidling Endstation hätte. Am Zug selber war auf den Außenanzeigen aber "Wien Mitte" und "Praterstern" mit den jeweiligen Ankunfszeiten ausgewiesen und es blieben auch Fahrgäste für die Weiterfahrt Richtung Nord im Zug sitzen.

Was soll das bitte???  ::)
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

Linie 360

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Re: Neue Ansagen am Bahnsteig in Wien Mitte
« Antwort #54 am: 14. Dezember 2017, 09:20:40 »
@ Ferry-> Die WESTBahn hält Richtung Praterstern bei allen Wiener Halten nur zum Aussteigen und außerdem werden sämtliche Zeitkarten nicht anerkannt!

60er

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Re: Neue Ansagen am Bahnsteig in Wien Mitte
« Antwort #55 am: 14. Dezember 2017, 09:28:05 »
Was soll das bitte???  ::)
Das liegt daran, dass die Westbahn zwischen Wien Meidling und Praterstern nur zum Aussteigen hält. In der Gegenrichtung wird das nicht angesagt.

Linie 58

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Re: Neue Ansagen am Bahnsteig in Wien Mitte
« Antwort #56 am: 14. Dezember 2017, 09:29:24 »
Sollte man nicht die Halte vereinheitlichen?
Weshalb nicht? Weshalb hält eine Regionalbahn von A nach M in B, C, D und J; eine zweite Regionalbahn von A nach M jedoch B, C, D, G und K? Das widerspricht einem klaren Taktfahrplan. Noch bescheidener wird es, wenn der Fahrgast diese unterschiedlichen Haltemuster nicht sofort erkennt. Mit der neuen Anzeige sieht der Fahrgast nur "D" und kleingedruckt "M".

Falsch: Man entwirft unintuitive Anzeigen und muss dann die Haltemuster der Züge anpassen (was an den Wünschen von Kunden und Bestellern vorbeigeht), damit die Anzeigen weniger unintuitiv werden. Hier wird doch das Pferd von hinten aufgezäumt.

Ganz abgesehen davon, dass es auch noch andere Gründe haben kann, warum es unterschiedliche Haltemuster gibt - Stichwort eingleisige oder überlastete Strecken auf Außenästen. Und das lässt sich nicht so plötzlich ändern.

matboy

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Re: Neue Ansagen am Bahnsteig in Wien Mitte
« Antwort #57 am: 16. Dezember 2017, 00:10:32 »
Ich sehe zwar keine Notwendigkeit für neue Anzeigen, kann aber die Kritik an der Informationspolitik nicht nachvollziehen.
Der Zielbahnhof wird nach wie vor angezeigt (unterhalb von Floridsdorf bzw. Meidling).
Wer sich über Zwischenhalte informieren will, kann weiterhin auf die Abfahrtmonitore oder Fahrpläne schauen (die waren auch bisher nicht auf den Anzeigen zu sehen).
Für Fahrgäste innerhalb der Stammstrecke bringt das System eine klarere Struktur und die ÖBB wollen ja die S-Bahn als innerstädtisches Verkehrsmittel offensiver bewerben. Fahrgäste mit einem Fahrtziel, das auf einer Außenstrecke liegt, waren es schon bisher gewohnt, zu schauen, in welchen Zug sie einsteigen.
Zwischen Meidling und Floridsdorf halten ohnehin alle ÖBB-Züge der Stammstrecke an allen Stationen

T-Dog18

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Re: Neue Ansagen am Bahnsteig in Wien Mitte
« Antwort #58 am: 16. Dezember 2017, 09:05:31 »
Ich hab das vorige Woche einmal erlebt, wie es dann beim Rennweg aussieht, wenn Züge in beide Richtungen Verspätung haben.
Um die Abfahrtsmonitore haben sich große Trauben gebildet, alle anderen Fahrgäste konnten nicht mehr entlang des Bahnsteigs weitergehen.

Was ich bei den neuen Anzeigen vermisse ist due aktuelle Verspätung und due Abfahrtszeit. (würd sich in dem Format "14:12 + 3" sicher noch in der 2. Zeile ausgehen.)

Alex

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Re: Neue Ansagen am Bahnsteig in Wien Mitte
« Antwort #59 am: 17. Dezember 2017, 14:20:04 »

Gestern in der Station Hauptbahnhof erlebt: Fahrgäste die sich verwirrt gefragt haben, ob der als "S2 Wien Meidling" angeschriebene Zug eh der Richtung Mödling ist. Diese Verschlimmbesserung wird hoffentlich nicht länger als eine Fahrplanperiode überleben. :fp:


Besonders "gelungen" (im negativen Sinne) finde ich ja die Ansagen dieser Züge am Bahnsteig: "S2 nach Wien Meidling, weiter nach Mödling über Liesing"  :fp: :down: