Mit 30.000 Fahrgästen pro Tag ist die Ringlinie 4 in Montpellier naturgemäß in einer ganz anderen Liga als der dortige 1er, der mit an die 140.000 Fahrgästen pro Tag eine der stärksten ÖPNV-Linien Frankreichs (außerhalb von Paris) überhaupt ist, und da sind die Métronetze mit eingeschlossen – alle Zahlen natürlich aus Vorcoronazeiten. Zugleich meine ich, dass diese Auslastung für den 4er durchaus respektabel ist. 2019 konnte ich bis jetzt zum letzten Mal in Montpellier vorbeischauen, seither ruht alles, was Frankreich betrifft – wer weiß, wie lange es nach der schlimmsten Zeit der Pandemie noch dauert, bis Europa wieder Europa und kein Sammelsurium isolierter Einzelstaaten mehr ist.
Der 4er hat ja die östliche Umfahrung der Innenstadt von der Linie 2 übernommen, die nunmehr die Direktdurchfahrt der Innenstadt mit der Linie 1 teilt. Die straßenbahnbauliche Erfahrung dieser Umfahrung löst bei denjenigen, die nicht schon darunter leiden, schwere akute Bodenversiegelungsallergie aus. Aber, ich weiß, das Wiener Klima ist ja viel steppenartiger als das in Montpellier, bei uns geht das nicht. Die Aufnahme entstand nächst der Haltestelle Pompignane am 24. Juni 2019; zu sehen ist Wagen 2042 auf Linie 4a («im Uhrzeigersinn»).