Guten Morgen werte Mitinsassen.
Aufgrund einer Verkettung zufälliger kollegialer Umstände ergab es sich, daß wir zwei Tickets für die legendäre "Cabrio U-Bahn" ergattern konnten. Also wurde der Kurzurlaub zu einer ausgiebigen Erkundung des Berliner Untergrundes und anderer technischer Lokalitäten genutzt, was halt in 5 Tagen unterzubringen war.
Es ging los am Bahnhof "Deutsche Oper", dort wartete Steuerwagen 4157 mit 4111, 4116, 4117 und 4119 als Beiwagen.

Am anderen Zugende schob bzw. zog die Zweikraftlok 4079.

Es handelt sich also um die "U-Bahn Cabrio Tour":
https://www.bvg.de/de/service-und-kontakt/erlebe-berlin/u-bahn-cabrioMan nimmt reichlich Platz auf diesen Sitzen, die leicht euphemistisch als "...vergleichbar mit dem Sitzkomfort an Haltestellen..." bezeichnet werden:

Unter den Sitzen befinden sich keine Schwimmwesten, sondern gelbe Schutzhelme, die aufzusetzen man verpflichtet ist. Beim Betreten der Wagen erhält man Headsets für die aufzunehmenden Informationen. Kleiner Tip: Eigene
kabelgebundene Ohrstöpsel mitnehmen (3,5mm Klinke), da die ausgegeben einseitigen "Ohrklemmhörer" nicht wirklich was taugen, abgesehen vom Tragekomfort. Die hierfür passenden Ohren sind wohl nur im Igorersatzteillager vorhanden.

Es ging dann los, auf verschlungenen Pfaden durch die Berliner Unterwelt:
https://www.bvg.de/dam/jcr:7b2e9e3e-1486-443f-901d-724d4e5a6f79/BVG_U-Bahn-Cabrio_Flyer.pdfAuf direktem Weg geht das natürlich so nicht, wie der Plan im obengenannten PDF suggeriert, es gibt zwischen den Linien sehr viele im Linienverkehr nicht genutzte Verbindungen, über die wird dann oft hin- und her rangiert, um die Strecke zu wechseln. Infos hierzu hier:
https://www.gleisplanweb.eu/show.php?Map=Berlin&Index=2&Height=1855&Width=2535&Title=Berlin,%20Stra%C3%9Fen-%20und%20U-BahnNaturgemäß ist es im Untergrund eher finster, für die Cabriofahrten wird im jeweiligen Bereich die Tunnelbeleuchtung selbstverständlich eingeschaltet:

Vom Steuerwagen aus gibt der nette und kompetente Kollege der BVG die Informationen zur Strecke bzw. den Bahnhöfen, garniert mit diversen Anekdoten:

Die Größe mancher unterirdischen Anlagen überrascht, man bekommt das als Normalfahrgast ja ansonsten überhaupt nicht mit:



Nach ungefähr zwei Stunden war die Fahrt leider schon zuende, es war hochinteressant!
Für "Nachahmungswillige" noch ein paar Tips: Frühzeitig anmelden bzw. Tickets buchen, und hoffen.
Vorher unbedingt die Keramikabteilung aufsuchen, im Tunnel ist es doch eher frisch, deswegen auch wirklich warm anziehen. Bei der Abfahrt im Bahnhof "Deutsche Oper" frühzeitig da sein, und beim "Boarding" die bahnsteigabgewandte Seite zum sitzen wählen, man sieht dann etwas mehr Stationen direkt.
Abgesehen von der Cabriofahrt gab es im Untergrund zufällig noch den 4154 und den 4142 zu entdecken, da unser Hotel direkt am Wittenbergplatz lag und aufgrund von Bauarbeiten die "Hochbahn" zur Zeit nur eingeschränkt betrieben wird ergab sich dieses Motiv.

Vom Funkturm aus

hatten wir diesen Blick,


die tags drauf zu einer Mitfahrt mit ebenjenem 218 führten:


Auf der Rückfahrt mit dem 218 legten wir am "Amtsgerichtsplatz" eine Pause ein, um inmitten von Radios im
https://www.cafebeatz.de/ eine warme Getränkeeinheit einzunehmen.




Dieses Aggregat hätte ich sogar käuflich erwerben können, die eingeschränkte Transportkapazität verhinderte jedoch einen Geschäftsabschluß.

Der Urlaub klang beim Italiener aus, und zwar im
https://aida-restaurant.de/ dem Stammlokal des Meisters der geschliffenen Sprache, des ebensolchen Humors und der Feder, "Vicco von Bülow", besser bekannt als "Loriot".

Wir entnahmen der Karte seine Lieblingsvorspeise und verinnerlichten u.a. auch diese auch ausgiebig:


Es wurde leider nicht ins Essen gequatscht... :-/
Über die Qualität der Rückfahrt nach Mannheim möchte ich den Mantel (nicht die Glocke!
https://www.youtube.com/watch?v=g1eUIK9CihA :lol: ) des Schweigens breiten:

Vielen Dank an Jens und den Kollegen der BVG, die den Hauptteil des Urlaubs ermöglichten.