Heute fahren auch keine E
6/c
6-Vierwagenzüge im Vier-Minuten-Intervall mehr.
Es ging vorhin um die Frage, inwieweit man 1989 das Problem künftiger Überfüllungen bedacht hat. Wenn man davon ausgeht, dass die von der Stadtbahn und dem 8er bewältigten Fahrgastzahlen bis 1989 ungefähr denen entsprechen, die die U6 von 1989 bis 1995 befördert hat, so zeigt sich (sofern mein Ansatz stimmt), dass die bereitgestellte Kapazität kaum gesunken ist und die Passagiere der Linie 8 größtenteils von der intervallverdichteten U6 aufgefangen werden konnten. Mit dem Ersteinsatz der T 1993 stieg das Platzangebot, da bereits ein T-Dreiwagenzug ein höheres Fassungsvermögen besitzt als ein E
6/c
6-Vierwagenzug (die T wurden außerdem zusätzlich zu den vorhandenen Fahrzeugen beschafft).
Daraus lässt sich schlussfolgern, dass die vor die Tatsache der 8er-Auflassung gestellten Verantwortlichen mit einer Verringerung der Intervalle auf der zur U6 mutierten Gürtelstadtbahn den Wegfall der Linie 8 zu kompensieren glaubten, ihr Denkhorizont aber nicht besonders weit in die Zukunft reichte, also allgemeine Fahrgastzuwächse und solche, die die beiden Verlängerungen 1995 und 1996 mit sich brachten, nicht in Erwägung gezogen wurden. Was die von "Z-TW" angesprochene Alternative im Störungsfall betrifft: Die gibt es bei den anderen U-Bahn-Linien ja auch nicht. Irgendwelche kleineren Betriebsstörungen sind schnell behoben und länger dauerende Sperren kommen alle heiligen Zeiten einmal, so dass sie idealerweise nach Gemeinderatswahlen vorgenommen werden können - bei der U6 hat man in der Hinsicht einfach Glück gehabt.
P.S.: Die Rechnung ergibt bei einem T-Vierwagenzug (ich kenne die Kapazität der T
1 nicht, diese wird, wenn überhaupt, aber nur unwesentlich anders sein) und einem Drei-Minuten-Intervall ein Fassungsvermögen von 15.520 Fahrgästen pro Stunde, bzw. auf das Jahr aufgerechnet 101.966.400 Personen. Tatsächlich ist ein Vergleich zwischen den Passagieren pro Jahr und dem Platzangebot in Spitzenzeiten freilich wenig sinnvoll.